Wacken Open Air 2014 31.07 – 02.08.14 Wacken

Bands: 5th Avenue, A Pale Horse amed Death, Agni Kai, Amon Amarth, Ansratus, Apocalyptica, Arch Enemy, Arthemis, Asrock, August Burns ed, Avantasia, Ax’n Sex, Backdawn, Battalion, Bülent Ceylan, Behemoth, Bembers, Beyond The Black, Black Star Riders, Bleckblosn, Blind Channel, Bring Me The Horizon, C.O.P. UK, Carcass, Children Of Bodom Chthonic, Collibus, Comes Vagantes, Convivium,Crematory, Emperor, Der W, Devin Townsend Project, Endstille, Five Finger Death Punch, Hammerfall, Hatebreed, Hell, Heaven Shall Burn, King Diamond, Knorkator, Kreator, Masterplan, Megadeth, Motörhead, Prong, Saxon, Schandmaul, Slayer, Sodom, Steel Panther, Van Canto and many more   Date: 31.07. – 02.08.14 Venue: Festivalgelände, Wacken

Jeder kennt die Diskussion: wieso feiert jemand im Jahr 2014 sein 25. Jubiläum wenn man doch erst 1990 damit angefangen hat. Das mag jetzt eine Frage der Formulierung sein, eigentlich war der Start ja vor 24 Jahren, das Ereignis jährt sich jedoch zum 25. Mal. Ist ja nicht so wichtig, man kann durchaus auch zwei Mal feiern. Worauf ich hinaus will? Es ist ganz einfach: das größte Metal-Festival der Welt, von vielen auch das Mekka des Heavy Metal genannt, geht in die 25. Runde: das Wacken Open Air. Im Jahr 1990 hauptsächlich als Auftrittsmöglichkeit für die eigene Band Skyline gegründet hat sich das Festival zu einem Treffpunkt der Größen der Metalszene entwickelt. Um nur ein paar zu nennen: Iron Maiden, Heaven and Hell, Judas Priest, Rammstein. Hier konnte man miterleben, wie Newcomer in wenigen Jahren zu Stars wurden (man vergleiche nur die Auftritte von Volbeat aus den Jahren 2007 und 2012) und wie viele Bands ihren Abschied oder Ihr Comeback feierten. All das ist jedoch Vergangenheit. Es gibt ein Jubiläum zu feiern und viele fragen sich: was kann nach einem Über-Headliner wie Rammstein folgen?

Natürlich ist diese Frage schwer zu beantworten: es gibt nicht mehr allzu viele große Bands, die entweder noch nie in Wacken waren, oder überhaupt das Standing haben, ein Festival mit über 75000 Besuchern headlinen zu können. Dazu kommt noch, dass es ja die 25. Ausgabe des Festivals ist. Was wurde nicht alles in den diversen Internet-Plattformen diskutiert, auch ein wenig angeheizt durch ein Interview von Veranstalter Holger Hübner mit einem großen deutschen Boulevardblatt: man arbeitet an einem großen Headliner der noch nie in Wacken war. Als dann im die Bestätigung von Accept für den fälligen Headliner-Posten der Night To Remember am Donnerstag kam war klar, dass die Besucher damit nicht ganz zufrieden waren. Es folgte ein regelrechter Shitstorm gegen die Festivalbetreiber: das Ticket wird teurer und ihr schafft es nicht einmal einen Headliner zu bringen, jedes Jahr spielen immer nur die gleichen Bands, ich verkaufe mein Ticket denn ihr schafft es ja nicht mal ein richtiges Lineup zu bestätigen, Wacken ist ja nur noch Kirmes und viele weitere Kommentare dieser Art konnten auf Facebook oder im Wacken Forum gelesen werden. Ein wenig muss man die Fans auch verstehen: Accept sind zwar eine Legende, aber nicht Rammstein. Saxon, Motörhead (nach dem Abbruch letztes Jahr immerhin verständlich), Kreator oder Avantasia (zumindest Tobias Sammet) spielen ja nun wirklich gefühlt jedes Jahr in Wacken. Und wenn dann auch noch Bands wie Santiano oder Russkaja Metalbands die Spielzeit auf den Hauptbühnen wegnehmen ist der Unmut auch vorprogrammiert. Natürlich muss man auch den Veranstalter hier ein wenig verstehen: durch immer öfter verwendete Exklusivverträge kommt man an die großen Headliner vielleicht gar nicht so leicht ran. Es ist das 25. Jubiläum, da will man natürlich auch Bands spielen lassen, die die Geschichte des Festivals geprägt haben. Und was Santiano betrifft, gut die waren die letzten Jahre auch schon da, aber wer den Auftritt auf der Wackiger Stage letztes Jahr erlebt hat muss klar sagen, die müssen auf eine größere Bühne, alles andere wäre für die Sicherheit der Besucher nicht zumutbar.

Wenn man aber vom Wacken Open Air spricht, dann darf man nicht nur über eine Lineup-Diskussion im Vorfeld sprechen (die gibt es natürlich jedes Jahr), es gibt ja auch ein Festival zu dieser Diskussion und dies ist eigentlich der wichtigere Punkt.

Das Festival entwickelt sich ja von Jahr zu Jahr weiter, was sich vor allem auch an der Infrastruktur des Festivals zeigt. War 2007 noch ein Wald zwischen der True Metal Stage und der Party Stage, der für Stau und gefährliche Momente sorgte, so gab es diesen im Jahr darauf gar nicht mehr. Das ewig kritisierte Zelt im Infield, welches die W.E.T.-Stage beheimatete, wurde vor ein paar Jahren entfernt und an eine andere Stelle verfrachtet. Auch das Jahr 2014 wurde wieder fleißig optimiert. Nachdem man im letzten Jahr noch verschiedene Sicherheitskontrollen, beim Infield oder auch beim Bullhead-City Zelt, durchlaufen musste, wurde in diesem Jahr direkt beim Eingang vom Camping-Platz kontrolliert. Bei den Eingängen zum Infield und zum Zelt fand nur noch eine Bandkontrolle statt. Eine klare Verbesserung zu den Vorjahren, auch wenn sich nun viele fragen werden – wie soll ich denn ohne Band durch die Sicherheitskontrolle kommen?
Kleinere Änderungen wie die Verlegung des Biergartens oder das Aufstellen einer Jägermeister-Hütte fallen natürlich weniger ins Gewicht, sollen aber auch erwähnt werden.

Alle Jahre wieder beginnt das Festival vor dem offiziellen ersten Tag. Bereits Montag füllen sich die ersten Campingplätze, und das trotz einer Gebühr für die Frühankömmlinge. Jeder will natürlich der erste sein und einen idealen Platz mit kurzen Wegen haben. Der eigentliche Start des Festivals ist jedoch der Mittwoch, an dem wie jedes Jahr Bands aus der ganzen Welt am Finale des Metal Battle teilnehmen. Das Bullhead-City Zelt mit der Wet-Stage und der Headbangers-Stage ist dafür die ideale Location. Mit In Mute kommt der Sieger des Jahres 2014 übrigens aus Spanien. Die Melodic-Death-Metal Band um Frontdame Steffi konnte sich unter anderem gegen Bands aus China, Japan, Schweden, den Faroer-Inseln und auch Österreich durchsetzen.
Während die Newcomer im Zelt versuchen die Jury zu überzeugen, dürfen im Biergarten zwei Institutionen des Wacken-Mittwochs natürlich nicht fehlen. Zum einen die Wacken Fire-Fighters, die die von vielen mittlerweile kopierte Idee der Blaskapelle auf einem Metalfestival salonfähig gemacht haben, sowie der wohl bekannteste Heimorgelspieler der Metalwelt, Mambo Kurt. Man mag von diesen beiden Auftritten halten was man will, irgendwie gehören sie einfach zu Wacken.

Nachdem ja schon mehrfach nun der Biergarten erwähnt wurde, ja es wird auf einem Festival immer viel Bier getrunken. Da ist es auch sehr wichtig, was das Hauptnahrungsmittel der Festivalbesucher kostet. Ob nun 3 € für 0,3er Becher oder 10€ für den Liter angemessen sind würde ich mal eher mit nein beantworten, viel mehr stört aber, dass die Festivalbetreiber nicht auf die Kritik des letzten Jahres, wieder zurück zu den 0,4 Liter-Bechern zurück zu kehren reagiert haben. Dass die Preise für nichtalkoholische Getränke identisch zu den Bierpreisen sind grenzt auch eher schon an Abzocke, hier haben sie die Wacken-Macher aber ein gutes Argument einfallen lassen: gratis Trinkwasser plus ein Trinkbeutel im Full-Metal-Bag (den jeder Besucher bekommt). Natürlich nutzen viele Besucher diesen Beutel eher nicht für Wasser (auch wenn die Securities stichprobenartig kontrollieren und dadurch kein Einlass gewährt wird), für alle die aber nüchtern bleiben wollen oder zwischen durch aufgrund der Hitze auch mal keinen Alkohol wollen ist dies ein großartiger Einfall.

Die beiden großen Bühnen, die Black Stage und die True Metal Stage werden bekanntlich immer am Donnerstag eröffnet. Seit einigen Jahren ist auch immer die Eröffnungsband identisch. Dabei handelt es sich um die Band, wegen der das Festival eigentlich gegründet wurde: Skyline. Die Lokalmatadore covern jedes Jahr den einen oder anderen Klassiker der Metalwelt und zeigen sich vor bereits großem Publikum motiviert wie eh und je. Mit Songs wie Manowar’s Warriors Of The World, Rammstein’s Engel oder auch der dem leider zu früh verstorbenen Pete Steele gewidmete Type O Negative Klassiker Black No1 kann man natürlich wenig falsch machen. Auch eine obligatorische Wacken Hymne darf nicht fehlen, There Will Be Metal löst hier Doro’s We are the Metalheads ab.

Wenn wir schon von Doro reden. Die Dame gehört ja zum Inventar in Wacken, wurde aber im Vorfeld nicht offiziell bestätigt. Wer jedoch das bereits erwähnte Interview mit Herrn Hübner verfolgt sowie die T-Shirt-Kollektion begutachtet hat, fragt sich wahrscheinlich, wo die Dame auftreten wird. Die Antwort: eine Blaskapelle eines Spirituosenherstellers kommt als Pausenfüller auf die Bühne – Doro kommt als Special Guest und singt All We Are. Ob dieser Auftritt einen Headliner-Platz auf dem T-Shirt rechtfertigt?

„Es gibt keinen Headliner, Rock am Ring hat alles abgekauft, jetzt muss der Türke her“, so ähnlich begrüßt Comedian Bülent Ceylan das Publikum vor der True Metal Stage. Bereits vor einigen Jahren, damals nur als Pausenfüller, durfte der Mannheimer sei Programm durchziehen. Es hagelt zwar wieder Kritik, dass man einen wertvollen Main-Stage-Slot für Comedy opfert, die Kritiker dürften aber angesichts des Auftrittes klar in der Unterzahl sein. Egal ob als Sänger, als Crowdsurfer oder auch als eine seiner vielen Rollen – Bülent sorgt für Stimmung und bereitet das Publikum perfekt für die nächsten Bands vor.

Im Jahr 2012 kündigten Sie auf dem Wacken Open Air eine längere Pause an. Im Jahr 2014 sind sie zurück und das mit einem speziellen Show. Hammerfall spielen ihr Debütalbum Glory To The Brave komplett. Wer Joacim Cans, Oskar Dronjak und Co. schon einmal Live erleben durfte wusste ja schon, dass die Band ein Top-Live-Act ist. Klassiker wie Steel Meets Steel, Stone Cold oder HammerFall sind auch 17 Jahre nach dem ersten Auftritt der Band in Wacken immer noch perfekte Live-Kracher. Aber auch seltener gespielte Songs wie I Believe sorgen vor allem dank Joacim’s genialer Gesangsleistung für Gänsehaut. Natürlich geht es bei einem Hammerfall-Konzert nie ohne Hits wie Any Means Necessary, Blood Bound oder der Band-Hymne Hearts On Fire, die Band war aber auch in den letzten Jahren nicht untätig und bereitet das Publikum mit der Live-Premiere der neuen Single Bushido auf das im September erscheinende neue Album vor.

Sie gelten als die Wiederbelebung des Glam-Metal der 80er Jahre, auch wenn die Show ja eigentlich eher als Parodie aufzufassen ist. Steel Panther, zum ersten Mal in Wacken zu Gast, sind zwar immer für gute Stimmung, viele Lacher und viele nackte Brüste im Publikum gut, sie dürften aber auch den Rede-Anteil von Tobias Sammet um einiges überschreiten, und das muss man einmal schaffen. Musikalisch gibt es natürlich gar nichts auszusetzen, die Jungs sind Top-Musiker und auch Songs wie Asian Hooker oder Community Property machen Spaß, aber so richtig als Festivalband würde ich die Amerikaner nun nicht bezeichnen.

Im Zelt waren nun Masterplan an der Reihe. Die Band in prominenter Besetzung (Gitarrist Roland Grapow war ja mal bei Helloween, Bassist Jari Kainulainen bei Stratovarius, Drummer Martin Skaroupka bei Cradle Of Filth) waren mit dem aktuellen Album Novum Initium im Gepäck nach Wacken gereist und zeigten sich bei druckvollem, aber doch relativ lautem Sound von ihrer besten Seite. Sänger Rick Altzi konnte zeigen, dass er ein würdiger Nachfolger des großartigen Jorn Lande ist und Songs wie Enlighten Me, Time To Be King oder Crawling From Hell sitzen einfach.

Freitag-Mittag, Treffpunkt Party Stage. Die meiste Band der Welt hat sich angekündigt. Knorkator sind nun auch schon wieder ein paar Jahre aus ihrer Schaffenspause zurück, leider jedoch mit einem wahren Katastrophensound. Ja, Stumpen ist ein Ausnahmesänger, Alf Ator würde ich jetzt auch nicht gerade schlecht bezeichnen, die Musiker rund um Buzz Dee im Hintergrund wissen auch worum es geht, aber sorry, Songs wie Alter Mann, der ultimative Mann, Wir werden alle sterben oder auch das Boney M. Cover Ma Baker machen bei der Soundqualität nicht so viel Spaß. Für ein wenig Abwechslung sorgte dann noch Alf Ator’s Sohn Tim Tom, der sich bei Arschgesicht beweisen durfte, aber auch er konnte dank miesem Sound einfach nichts retten.

Zurück zur True Metal Stage – zurück zu einer Wacken Premiere. Die Amerikaner Five Finger Death Punch durften zum ersten Mal auf dem größten Metal-Festival der Welt auftreten. In ihrer Heimat bereits länger Stars dürften Ivan Moody und seine Kollegen nun wirklich auch hier den Durchbruch geschafft haben. Mit einem schönen Querschnitt über die gesamte Schaffensphase der Band, angetrieben von ihrem unermüdlichen Fronter Ivan wurden die Jungs zu einem heimlichen Sieger des Festivals. Mit extrem druckvollem Sound (kein Vergleich zur Party Stage nur wenige Minuten zuvor) wurden so ebenso ruhigere Nummern wie Hard To See, Lift Me Up oder Battle Born ebenso zum Genuss wie härtere Stücke der Kategorie Burn It Down oder Mama Said Knock You Out. Einen Sympathiebonus holte sich Ivan dann noch indem er den letzten Teil des Auftrittes im deutschen Fußballtrikot absolvierte, der Großteil der Besucher ist halt doch Deutsch.

Bring Me The Horizon ist wieder eine Band, die das Publikum teilt: die einen lieben sie, die anderen hassen sie und wundern sich, was die überhaupt auf der Black Stage zu suchen haben. Trotzdem wurde es doch recht voll vor der Bühne, so wirklich zünden wollte der Auftritt der Briten aber nicht. Shadow Moses oder auch Sleepwalking sind zwar durchaus nette Songs, aber alles in allem wäre schon mehr zu erwarten gewesen.

Mit Heaven Shall Burn war nun ein Garant für eine energiegeladene Show an der Reihe. Nicht zum ersten Mal durften die Thüringer eine der großen Bühnen des Wacken Open Airs zerlegen und wie zu erwarten taten sie es auch. Egal ob Klassiker wie Counterweight, Voice Of The Voiceless, die Bandhymne Endzeit oder Cover wie Black Tears (mit Dan Swanö) und Blind Guardian’s Valhalla, Marcus Bischoff und seine Jungs haben alles im Griff. Der obligatorische Circle Pit rund um den FOH-Turm durfte natürlich auch wieder nicht fehlen.

Children Of Bodom gehören schon seit Jahren zu den beliebtesten Wacken Acts. Bei jedem Auftritt der Finnen wird es richtig eng vor den Bühnen, so auch im Jahr 2014. Auch wenn man mit Halo of Blood ein doch recht aktuelles Album im Gepäck hat bleibt man bei einer Best-Of Show, bei der natürlich Lake Bodom, Hate Me oder Bodom After Midnight auch nicht fehlen dürfen. Die Duelle von Fronter/Gitarrist Alexi Laiho mit seinem Keyboarder Janne Wirman sitzen auch dieses Jahr wieder, ansonsten will aber der letzte Funke nicht so richtig rüber springen. Ja, instrumental kann den Jungs kaum jemand was vormachen, der Entertainment-Faktor bleibt aber eher aus.

Die wohl besten Musiker des Festivals waren aber wohl nach ihren Landsmännern an der Reihe. Apocalyptica waren mit Orchester angereist und zeigten einmal wieder, dass man keine Gitarren braucht um Metal zu machen. Die 3 Cellisten mit ihrem Drummer sorgen ja immer wieder für staunende Menschen bei ihren Auftritten, so auch in Wacken. Egal ob ruhige Stücke wie Bittersweet oder Nothing Else Matters oder auch schnelleres wie Inqusition Symphony oder Fight Fire With Fire, es ist einfach ein Genuss den Ausnahmekünstlern zuzuhören. Vielleicht hätte man den Auftritt noch durch Gastsänger (wäre ja auch nicht das erste Mal) verfeinern können, ansonsten muss man einfach sagen: großes Kino.

Lemmy is back. Nach seinem unfreiwillig abgebrochenen Auftritt im letzten Jahr durfte es der Altmeister wieder versuchen, leider nicht wirklich in Topform. Irgendwie fehlte das gewisse Etwas. Man muss Lemmy’s Gesang schon mögen, aber an diesem Tag wollte es wohl einfach nicht sein. Es ist auch klar, dass jetzt Motörhead nicht die druckvollen Bässe in seinem Sound hat, aber auch hier wäre ein wenig mehr doch angenehm gewesen. Leider kein gelungener Auftritt der Legende.

Neben den vielen Bands darf man auch auf das leibliche Wohl nicht vergessen. Unzählige Essensstände stehen hierfür zur Verfügung. Egal ob asiatisch, italienisch, türkisch oder einfach nur gegrilltes Fleisch, es sollte für jeden etwas dabei sein. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist da hingegen wieder eine andere Geschichte. Was hier teilweise geboten wurde grenzt schon an Frechheit. Ungenießbare Asia Nudeln, Döner mit kaum Inhalt und hohem Preis, Pulled Pork Sandwitch wo man das Fleisch suchen muss sind nur ein paar Dinge die so aufgefallen sind. Dass es auch anders geht zeigen Stände wie das vegetarische Gyros. Die immer lange Schlange davor zeigt, dass ich nicht alleine dieser Meinung war.

Zurück zur Musik. Devin Townsend ist seit es Strapping Young Lad nicht mehr gibt ein sehr produktiver Mann geworden. Der Ausnahmemusiker mit dem Hang zum Wahnsinn hat zwar in den letzten Jahren einige Alben veröffentlicht, blickt aber auch auf frühere Momente seines Schaffens (das geniale Deadhead darf natürlich nicht fehlen) zurück. Songs wie Numbered, oder Supercrush kann man aber auch durchaus positiv erwähnen. Einzig die zahlreichen Gesangsstimmen vom Band trüben die Leistung des Kanadiers ein wenig.

Wer Amon Amarth kennt, der weiß, dass die Band live unheimlich viel Spaß macht. Johan Hegg ist wohl einer der sympathischsten Frontmänner im Metal-Business dem man jede einzelne Minute den Spaß am Auftritt vor der gigantischen Menge ansieht. Mit großzügigem Einsatz von Pyros und einer ordentlichen Portion Nebel aus zwei Drachenköpfen auf der Bühne bestätigen die Schweden einmal mehr ihr Standing in der Szene. Auch wenn die Setlist kaum Überraschungen zulässt (genial wie immer Victorious March und natürlich der abschließende Kracher The Pursuit Of Vikings) geht es im Publikum richtig rund. Es bleibt nur zu sagen: grandios.

Für Dave Mustaine und Megadeth war es eine Premiere: noch nie hat die amerikanische Band in Wacken gespielt. Nach kurzen technischen Problemen konnte der ehemalige Metallica-Gitarrist mit seinen Mitstreitern mit Hangar 18 jedoch richtig loslegen. Instrumental sind die Herren Mustaine, Broderick, Ellefson und Drover durchaus in der Lage zu spielen, was jedoch Dave an diesem Tag vor hat kann wohl nur er selbst beurteilen. Bereits nach den ersten Songs kommt bei mir die Angst, dass der Herr den Auftritt von Lemmy aus dem letzten Jahr wiederholen will. Komische Geräusche, knallroter Kopf – nein Herr Mustaine gesund wirkte diese Performance wirklich nicht. Der Herr hielt zwar durch, aber bei der Leistung können auch Kracher wie Symphony Of Destruction nichts mehr retten.

Bereits zum zehnten Mal steht Tobias Sammet auf der Wacken Bühne, bereits zum dritten Mal mit Avantasia. Eigentlich wollte er das Projekt ja nach dem 2011er-Auftritt begraben, nun ist er aber zurück – und wie. Bereits beim eröffnenden Spectres zeigt sich die Band mit Produzenten/Gitarristen Sascha Paeth, Gitarristen Oliver Hartmann, Drummer Felix Bohnke, Bassist Andre Neygenfind und Keyboarder Miro Rodenberg von ihrer besten Seite. Angetrieben von Tobi und den diversen Gastsängern (wie schon auf Tour mit dabei Pretty Maids Fronter Ronnie Atkins, Mr. Big Sänger Eric Martin, Magnum Sänger Bob Catley, Ex-Helloween und Unisonic Fronter Michael Kiske sowie Amanda Somerville und Tobias Rettke) zeigte man zwei Stunden lang einen großartigen Querschnitt aller Alben. Egal ob Klassiker aus den Anfangszeiten wie Avantasia, Songs aus der Scarecrow-Phase wie Twisted Mind oder Scarecrow oder auch neuere Songs wie What’s Left On Me (auch wenn sein Auftritt ein wenig skurril war – großartig Eric Martin) und The Great Mystery, die Band präsentierte sich von ihrer besten Seite. Einzig Tobis manchmal sinnlose Ansprachen oder die Provokation der Kreator Fans vor der Black Stage hätte man sich durchaus sparen können und vielleicht mehr Zeit in das eigentliche Programm stecken können.

Das Wacken Open Air präsentierte sich in diesem Jahr von der besten Seite. Nach den vergangenen matschigen Jahren blieb es endlich einmal ein Wochenende trocken sodass sich das Infield einmal nicht in eine riesige Schlammpfütze verwandelt hat. Die Anpassungen in der Infrastruktur haben Wirkung gezeigt, das gratis Trinkwasser konnte auch positiv überzeugen. Man kann sich also schon auf die 26. Auflage des Festivals freuen. Mit Savatage, dem Trans-Siberian Orchestra, In Flames, In Extremo, Sabaton und Powerwolf, um nur ein paar zu nennen sind auch schon die ersten Bands bestätigt.

Zu guter Letzt noch die üblichen positiven und negativen Punkte des W:O:A 2014:

+)
Gespülte Toiletten im Kernbereich
Großzügige Essens- und Getränkeauswahl
Gratis Trinkwasser

-)
Essens- und Getränkepreise
Essensqualität

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