Trivium, Bullet For My Valentine, Orbit Culture 19.02.25 Wiener Stadthalle

The Poisoned Ascendancy Tour 2025 Trivium, Bullet For My Valentine, Orbit Culture 19.02.25 Wiener Stadthalle

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Zwei Metal-Schwergewichte gemeinsam auf Jubiläumstour. BULLET FOR MY VALENTINE und TRIVIUM machen derzeit mit ihrer „The Poisoned Ascendancy“-Tour halb Europa unsicher. Im Fokus der Tour liegen die zwei legendären Alben der beiden Bands „The Poison“ und „Ascendancy“. Ein 20-jähriges Jubiläum beider Alben, als viele Metal-Fans noch in ihren Anfängen des Metaldaseins waren, für andere eine Retrospektive, als man sich noch jünger fühlte. Ungefähr 8000 Metal-Begeisterte nahmen den Mittwochabend zum Anlass, Richtung Halle D der Wiener Stadthalle zu pilgern. Vor der Halle war eine Menschentraube bei den verschiedenen Zugangsbereichen, sodass meine Wenigkeit dachte, bis zum Beginn kommen wir da nie rein. Das freundliche Security-Personal hatte dies aber gekonnt im Griff und lange musste der Besucher nicht warten, um in die doch wärmere Halle zu gelangen. Ein Blick Richtung Merchandise-Stand vermieste mir etwas mein Gemüt. Tour-Shirts zwischen 45 – 60 Euro, das ist eindeutig zu viel für ein Tourshirt. Aufgrund dessen kam der Witz auf, dass die Shirts wohl von Gucci gesponsert wurden. Anyway, somit wurde das hart ersparte Geld für andere Sachen genutzt und eben nicht für Devotionalien.

concert photo orbit culture wiener stadthalleDer schwedische Melodic Death/Groove Metal Act ORBIT CULTURE konnte als Tour-Support verpflichtet werden. Diese schwedischen Melo-Deather mit Groove Einschlag sind in unserer Redaktion wohlbekannt und stehen schon seit längerem in der Gunst von Kollegin Charlene und meiner Wenigkeit. Irgendwie war der Schreiberling insbesondere auf diese Truppe am meisten gespannt. Der Abend begann mit „Descent“, einem Opener, der einen wilden Ton für den Abend vorgab. Vom ersten Akkord an war klar, dass die Band gekommen war, um ein Erlebnis zu liefern, das Aggression mit melodischen Feinheiten vermischt. Sänger und Gitarrist Niklas Karlsson beherrschte die Bühne; seine stimmliche Bandbreite und seine Intensität zogen die Aufmerksamkeit des Publikums sofort auf sich. Nach „Descent“ tauchte die Band die Menge in die Klanglandschaft von „North Star of Nija“ ein. Bei diesem Stück konnte Richard Hanssons Gitarrenarbeit glänzen, mit schwebenden Riffs, die das unerbittliche Schlagzeugspiel von Christopher Wallerstedt ergänzten. Das Zusammenspiel zwischen den Gitarren war sehr gut und zeigte die Fähigkeit der Band, Melodien in ihren schweren Sound zu integrieren. Bassist Fredrik Lennartsson sorgte für die tiefen Töne und gab dem Publikum ein rhythmisches Fundament zum Headbangen, während er gleichzeitig dem Gesamtsound Tiefe verlieh. Die Synergie der Band war spürbar, jedes Mitglied war voll dabei und profitierte von der Energie des Publikums. Die Atmosphäre in der Wiener Stadthalle war elektrisierend.

orbit culture wiener stadthalle concert photoImmer mehr Fans drängten sich in die Halle, und die Spannung war deutlich zu spüren. Die Bühnenpräsenz von ORBIT CULTURE war unbestreitbar magnetisch; die Bandmitglieder bewegten sich selbstbewusst und verbanden sich mit dem Publikum durch kraftvolle Refrains und gut getimte-kurze Ansagen zwischen den Songs. Viel Zeit hatten die Jungs nicht, um diese mit langen Ansprachen zu vergeuden. Im Gegensatz hierzu konnten die Schweden dagegen eine gute Kommunikation mit den Besuchern schaffen. Zusätzlich zu ihrem musikalischen Können setzte die Band beeindruckende visuelle Elemente ein, die ihren Sound ergänzten und das Gesamterlebnis noch intensivierten. Die Lichtshows waren perfekt auf die Musik abgestimmt und zogen das Publikum weiter in die Welt, die ORBIT CULTURE mit ihrer Kunst erschaffen.

Die letzte Nummer des Abends, „Vultures of North“, war ein kathartisches Erlebnis, voller Wut und einem Gefühl der Dringlichkeit, dass das Publikum nach mehr verlangte. Mit heftigen Breakdowns und melodischen Refrains zog man sowohl langjährige Fans als desgleichen Neulinge in den Bann. ORBIT CULTURE bewiesen, dass sie Genregrenzen überschreiten und dass dies nicht nur auf den bisher veröffentlichten Alben, sondern auch live wunderbar funktioniert. Eine fürwahr tolle Supportband, welche das Warm-Up meisterhaft absolvierten.

Setlist:

01. Descent
02. North Star of Nija
03. From the Inside
04. While We Serve
05. Vultures of North

concert photo bullet for my valentine wiener stadthalle Der walisische Act BULLET FOR MY VALENTINE war vor zwei Jahren das letzte Mal in Österreich. Bis dato kam ich leider nie dazu, die Jungs Live zu erleben, was stets an meinem Beruf liegt, denn immer, wenn die Jungs in Österreich waren, war meine Wenigkeit komplett woanders auf diesem Erdball. Der walisische Act entfesselte in der Wiener Stadthalle eine Flut von melodischer Metalcore-Energie und zog damit ein bunt gemischtes Publikum von begeisterten Fans in ihren Bann. Die walisische Band, die für ihre kraftvollen Riffs und gefühlvollen Texte bekannt ist, lieferte einen mitreißenden Auftritt, der die Begeisterung ihrer Hits aus den frühen 2000er Jahren wieder aufleben ließ. Das Set begann mit „Her Voice Resides“, das die Bühne für einen Abend voller roher Emotionen und beeindruckender Musikalität bereitete. Die Stimme von Sänger und Rhythmusgitarrist Matthew Tuck erhob sich über die Menge und stellte sofort eine Verbindung zu den Fans her, die bereits wussten, was kommen würde. Sie verschwendeten keine Zeit, um sich in Fan-Favoriten wie „4 Words (to Choke Upon)“ und das adrenalingeladene „Tears Don’t Fall“ zu stürzen, das mit einer akustischen Mitsingversion vor der härteren Version eine erfrischende Wendung erhielt.

Dieser Übergang zeigte die Vielseitigkeit der Band und ihre Fähigkeit, das Publikum auf einer intimen Ebene einzubeziehen. Im weiteren Verlauf des Abends ging jeder Song nahtlos in den nächsten über und sorgte dafür, dass die Energie nie nachließ. Tracks wie „Suffocating Under Words of Sorrow (What Can concert photo bullet for my valentine wiener stadthalleI Do)“ und „Hit the Floor“ zeigten die für die Band typische Mischung aus melodischen Hooks und Hardcore-Elementen, begleitet von Michael Pagets rasanten Leadgitarren-Soli. Jason Bowlds Schlagzeugspiel war unerbittlich und trieb den Rhythmus mit Präzision und Kraft an, während Jamie Mathias‘ Bass dem ohnehin schon satten Sound noch mehr Tiefe verlieh. Die ergreifenden Texte und die zu Herzen gehende Darbietung fanden großen Anklang und zeigten Tucks Fähigkeit, tiefe Emotionen zu vermitteln, unabhängig von der Zeit, in der der Song spielt. Als sich die Setlist dem Ende näherte, sorgte „The Poison“ für eine hymnische Stimmung, bei der das Publikum leidenschaftlich mitsang und die Atmosphäre der Kameradschaft, die solche Shows oft auslösen, voll auskostete.

Das abschließende „The End“ stimmte die Zuschauer nachdenklich und bildete mit seinen schweren Themen und seiner klanglichen Intensität einen passenden Abschluss für den Hauptteil des Sets. Nach einer kurzen Pause kehrte die Band für eine Zugabe zurück, sehr zur Freude des Publikums. „Knives“ und „Waking the Demon“ waren die triumphale Kirsche auf dem Sahnehäubchen eines bereits berauschenden Abends und ermöglichte es der Band, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Mit seiner aggressiven Intensität und seinen packenden Texten war es ein letzter Shoutout, der den Geist von BULLET FOR MY VALENTINE auf den Punkt brachte. Der Auftritt der Waliser in der Wiener Stadthalle war definitiv eine Meisterleistung im Bereich des melodischen Metalcore. Die Band lieferte ein gut strukturiertes Set ab, das Nostalgie mit Spannung für die Zukunft verband. Die Fans waren begeistert, nachdem sie einen gut eineinhalb Stunden langen Auftritt voller kraftvoller Musik, emotionaler Resonanz und einer lebendigen Verbindung zu einer Band erlebt hatten, die das Genre geprägt hatte und meiner Meinung nach immer noch prägt. BULLET FOR MY VALENTINE bewiesen einmal mehr, dass sie nicht nur den Test der Zeit bestanden haben, sondern im Gegensatz hierzu in der sich ständig weiterentwickelnden Musiklandschaft weiterhin erfolgreich sind. Persönlich wäre mir ein Potpourri von sämtlichen Gassenhauern lieber gewesen, demgegenüber stand ja das Motto der Tour bzw. des Abends unter dem Deckmantel 20 Years of „The Posion“ auf dem Programm, somit verstand ich die Songauswahl.

Setlist:

01. Her Voice Resides
02. 4 Words (to Choke Upon)
03. Tears Don’t Fall
04. Suffocating Under Words of Sorrow (What Can I Do)
05. Hit the Floor
06. All These Things I Hate (Revolve Around Me)
07. Hand of Blood
08. Room 409
09. The Poison
10. 10 Years Today
11. Cries in Vain
12. The End

Zugabe:

Knives
Waking the Demon

concert photo trivium wiener stadthalle Der aus Florida stammende Metalcore Act hatte uns das letzte Mal 2005 im Linzer Posthof den Abend versüßt bzw. eingeheizt. Somit sind wirklich 20 Jahre vergangen, dass meine Wenigkeit die Jungs bestaunen durfte. Die Metalcore-Giganten TRIVIUM sind bekannt für ihre elektrisierenden Auftritte und somit war meine Wenigkeit gespannt, was sich bei den Amis auf der Bühne getan hat. Leadsänger und Gitarrist Matthew Heafy sowie seine Bandkollegen Corey Beaulieu (Gitarre und Backing Vocals), Paolo Gregoletto (Bass) und Alex Bent (Schlagzeug) lieferten ein kraftvolles Set ab, das die Essenz ihres musikalischen Könnens auf den Punkt brachte. Im Fokus wie bei ihren Tourgesinnungsgenossen stand das Album „Ascendancy“.

trivium live photo wiener stadthalle Die Show begann nach dem METALLICA-Intro „Hit The Light“ mit „Rain“, einem eindringlichen, Thrash-lastigen Stück, das den Ton für den Abend angab. Heafys durchdringender Gesang durchbrach die druckvolle Soundwand und zog das Publikum mit einer Mischung aus melodischem Klang und roher Energie in seinen Bann. Als die letzten Töne von „Rain“ verklangen, entfachte die explosive Einleitung von „Pull Harder on the Strings of Your Martyr“ die Menge und verwandelte den Veranstaltungsort in einen Wirbelwind aus Energie. Beaulieus rasiermesserscharfe Riffs und das dynamische Zusammenspiel zwischen seiner Gitarre und Heafys Gesang brachten die technischen Fähigkeiten der Band hervorragend zur Geltung. Im weiteren Verlauf des Sets wurden die Fans mit Klassikern wie „Drowned and Torn Asunder“ und „Ascendancy“ mit einer Mischung aus Nostalgie und Intensität verwöhnt. Der Höhepunkt von „Ascendancy“ war zweifellos das Schlagzeugsolo von Alex Bent, das eine unerwartete Wendung brachte, sein bemerkenswertes Können unter Beweis stellte und das Publikum in Atem hielt. Die Präzision und Geschwindigkeit seines Spiels waren geradezu hypnotisierend und gingen nahtlos in den folgenden Song „A Gunshot to the Head of Trepidation“ über.

concert photo trivium wiener stadthalleIn der Zwischenzeit wurde der überdimensionierte Dämon aufgeblasen und thronte fortan im Rücken der Band. Ein wirklicher Hingucker, das muss ich den Amis zugestehen. Die Fähigkeit von TRIVIUM, schwere Riffs mit erhabenen Melodien zu verbinden, kam bei „Like Light to the Flies“ und „Dying in Your Arms“ voll zur Geltung. In diesen Momenten spürte das Publikum eine tiefe Verbundenheit mit der Band, sang jedes Wort mit und schuf eine elektrisierende Atmosphäre, die wie eine Feier der gemeinsamen Leidenschaft für Metalcore wirkte. Als das Konzert in „The Deceived“ überging, nahm die Intensität weiter zu, und Gregolettos donnernde Basslinien hallten durch den Saal, was den Auftritt noch weiter anheizte. Der Schwung ließ auch bei Stücken wie „Suffocating Sight“ und „Departure“ nicht nach, die die Fähigkeit der Band unter Beweis stellten, komplizierte musikalische Geschichten zu weben. Ihre Kombination aus Brutalität und melodischen Einlagen hielt das Publikum in Atem, das jedes Riff und jeden Refrain mit ekstatischem Jubel quittierte. Das Tempo der Setlist war gekonnt gewählt und führte zum kraftvollen Abschluss „Declaration“. Der Song erwies sich als kathartischer Abschluss des Abends und hüllte die Menge in eine Flutwelle aus Sound. Nach einer kurzen Pause kehrte die Band für eine Zugabe zurück und brachte das Haus mit dem hymnischen „In Waves“ zum Beben. Der Song untermauerte ihre Beherrschung des Publikums und die Fans schrien leidenschaftlich jeden Text mit, ein Beweis für die tiefe Verbundenheit von TRIVIUM mit ihrem Publikum. Als die letzten Töne durch den Saal hallten, war klar, dass dieser Auftritt bei allen Anwesenden in Erinnerung bleiben würde.

Insgesamt war der Konzertabend in der Wiener Stadthalle ein unvergessliches Erlebnis, geprägt von tadelloser Musikalität, kraftvollem Gesang und einer elektrisierenden Atmosphäre. Die Mischung aus alten Favoriten ließ viel Retrostimmung aufkommen. Beide Hauptacts bewiesen, warum sie eine feste Größe im Metalcore-Genre sind. Darüber hinaus konnte sich der Support Act wunderbar auf einer großen Bühne beweisen.

Setlist:

01. Rain
02. Pull Harder on the Strings of Your Martyr
03. Drowned and Torn Asunder
04. Acendancy
05. A Gunshot to the Head of Trepidation
06. Like Light to the Flies
07. Dying in Your Arms
08. The Deceived
09. Suffocating Sight
10. Departure
11. Declaration

Zugabe:

In Waves

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Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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