Metal Thrashing Madness Vol 4 feat Distillator, Antipeewee, Mortal Infinity, Cemetery Dust 12.10.18 Mark, Salzburg
Erneut und zum vierten mal, riefen die Macher der METAL THRASHING MADNESS Serie zum Infernalen Thrash Metal Event. Mit dem Viergespann an Bands, hatten die Jungs hinter der Konzertreihe ein feines Paket geschnürt. Deutlich mehr Besucher hätte es sich verdient, doch darüber ließe sich streiten, wieso nicht mehr und die Gründe darüber. Es ist grundsätzlich nicht immer möglich bei allem beizuwohnen. Ein kunterbuntes Publikum zwischen Jung und Alt hatten sich in der MARK SALZBURG am letzten Freitag zusammengefunden, um sich eine gediegene Prügelportion in Sachen Thrash Metal einzuverleiben. Wer dies verpasst hatte, der hat fürwahr was verpasst.
Eine breite Ecke für Band Devotionalen wurde reserviert, um feinstes Material für zu Hause bereitzustellen. Über das Mark brauche ich mich nicht mehr loslassen. Leser unserer Seite beziehungsweise Besucher wissen um das Veranstaltungshaus und selbstredend schätzt der Gast die Location.
Die Braunauer Thrash Metal Formation CEMETERY DUST bestieg fast pünktlich um 20:00 Uhr die Bühne und legte gleich mit einem aufkeimenden Sturm los. Wie von der Tarantel gestochen zeigte die Band ein gutes Potpourri. Wer die Oberösterreicher kennt, weiß, ihre Art des Genres hat etliche Messerspitzen aus anderen Genres mit im brodelnden Kessel.
Bis dato kannte ich die Band nur von den Alben her und somit war meine Wenigkeit umso gespannter, wie dies auf der Live-Stage klingen würde. Eines kann meine Person betreffend mit Gewissheit sagen, wir werden von CEMETERY DUST noch hoffentlich viel zu hören und sehen bekommen!
Die Art und Weise wie sie ihr Publikum von null auf hundert animieren können, sucht definitiv seinesgleichen. Zwar zeigte sich die überschaubare Gästezahl noch zu Beginn des Auftrittes verhalten, dennoch wurden die Songs ordentlich honoriert.
Der Brennpunkt war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geknackt, wenngleich die Band sich ordentlich abmühte und der Großteil, wie auch meine Begleitpersonen den Auftritt genüsslich ansah. Das Zusammenspiel der Band funktionierte prächtig und der Sound war für alle Bands an diesem Abend fürwahr gut. Somit konnte bereits zu Beginn der Opening Act alles für sich verbuchen.
Da die Bühne eher für einen winzigen Aktionsradius zu gebrauchen ist, konnte die Band eher einen kleinen Partyalarm auf der Stage auslösen. Dennoch wurde alles drauf und dran gegeben bereits zu Beginn des Abends für eine ordentliche Betriebstemperatur zu sorgen. Somit Mission geglückt und mit guten Thrash Metal Klängen und gekonnten Beimischungen wurde tolles Live Kraftfutter durch die Boxen gejagt.
Mit deutlich anderer Ablenkung im Thrash Metal Bereich konnte im Anschluss MORTAL INFINITY im Anschluss mir und meiner Begleitung einheizen. Mit merklich großen Schöpfkellen aus dem Hardcore Sektor kam mir der Sound der Altöttinger bekannt vor. Aufgrund der Mischung und dem 50:50 Einfluss der beiden Genrestile erinnerte mich der Act an die Amerikaner von SWORN ENEMY. Aufgrund dessen, weil diese bei uns nach wie vor hoch im Kurs stehen, waren die Bayern an diesem Abend unsere Favoriten.
Merklich mehr fliegende Matten konnte der Besucher nun erblicken. Nicht das die Vorgängerband nicht gute Vorarbeit geleistet hätten, nur kam es diesem Act nun zugute und konnte auf die gelegten Zündschnüre besser aufbauen.
Eine sehr gute Auswahl ihrer bisherigen Werke wurde zum Besten gegeben und fest Sattel sitzend wurde ein gutes Mitmach-Potpourri dargeboten. Vor allem Fronter Marc Doblinger war eine Erscheinung on Stage. Trotz des kleinen Aktionsradius kam der Fronthüne mächtig ins Schwitzen.
Ein großer Dank gebührte desgleichen an dieser Stelle der Tontechnik für den kontinuierlich klaren und guten Sound. Mit nicht minder gutem Würgegriff hatte das Quintett die Meute vor der Bühne fest im Griff. Gute Nackenlöser wurden in die kleine Halle. Folglich und aufgrund des immer mehr brechenden Eises ging merklich mehr die Post ab! Was will man mehr!
Klarerweise eine Granate nach der anderen und dies wurde ohne Umschweife geboten. Für den Freund des Misch Thrash Metal hatte die Combo eine gute Mischung parat und somit hinterließen MORTAL INFINTY einen gekonnt, bleibenden Eindruck.
Wie schnell die Zeit verfliegt. Es kam mir an diesem Abend so vor, hatte eine Band ihr Set gestartet, so ging es wie im Flug im Hyperraum dahin. Mit ANTIPEEWEE, ebenfalls aus Bayern war die nächste blau-weiß-blaue Weißwurst Thrash Metal Combo ins Rennen. Jenseits des Weißwurstäquators atmet der Metaller noch reinen Stahl. Merklich straighter und reinrassiger im Genre beheimatet nutzten die Jungs nun die Gunst der Stunde und entzündeten ein gutes Feuerwerk.
Vor der Bühne drängten sich weitaus mehr Besucher, um dem Act auf der Stage zu huldigen. Der sogenannte Ice Breaker hatte an diesem Abend mit dieser Formation seinen Meister gefunden. Viele Thrash Metal Maniacs des Abends schienen mit der Truppe vertraut zu sein, zumindest hatte es den Anschein, was die Kommunikation beiderseits zumindest Gerüchte halber bestätigte.
Anyway, vor der Bühne agierten bereits einige eifrig zu den Horror-Thematiken im Thrash Metal Kleid und die Krake des Thrash Metal hatte ihre Tentakel gut ausgelegt bis ganz nach hinten. Der Sound der Band ging ebenfalls tief in die Magengrube, wenn im Gegensatz zum Vorgänger deutlich tugendsamer dem traditionellen Sektor zugetan.
Das Tun seitens der Audienz gefiel vor allem PeeWee (ein kleiner Look a Like aus Thomas Spiwak [DARKFALL] und L-G Petrov [ENTOMBED]), der sich abermals, wie der vorhin agierende Fronter bewegungsfreudig gibt und leidenschaftlich mit dem Publikum interagiert. Auch der Rest der Band lässt sich nicht lumpen und erhöhte die Dynamik.
Bereits von Beginn an war auszumachen die Sieger des Abends, zumindest schien es so, waren nun diese Recken. Klarerweise ließ sich der Bandtrupp nicht lumpen, um noch eine Schippe zu sonst draufzulegen. Somit stieg die Temperatur im Salzburger Mark ungemein. Es bewies abermals, wer vor einer kleineren Besucherzahl so agieren kann, ist bereit für den nächsten Sprung.
Mit grundsoliden Wellenbrecher, legten die Burschen auf der Bühne ein perfekt inszeniertes, treibendes Feuerwerk hin und konnten den Siegespokal verdientermaßen einstreichen.
Könnte der Leser nun doch glatt glauben die letzten Bunde wären Nieten gewesen. Mitnichten! Die Holländer DISTILLATOR kamen als Trio auf die Bühne und zu Beginn des Auftrittes war ebenfalls ein buntes Treiben vor der Bühne auszumachen. Dennoch ließ die Euphorie etwas nach, nicht komplett aber merklich. Kann auch an dem heiß agierenden Triumvirat liegen, welches beste Vorarbeit geleistet hatte.
Die 2013 gegründete, aus Enschede stammende Combo war wohl mit THRASH METAL DELOREAN aus der Vergangenheit angereist. Wer von sich selbst behauptet er sei Kuttenträger und seine Füße werden zu jeder Lebenslage mit Jogging-Hai besohlt, für den waren diese Niederländer genau das richtige. Spandexhöschen und Patronengurt ließen es ohne erahnen, ohne dass der Besucher einen Ton der Band gehört hatte. Hier war Retro-Kult-Thrash mit im Gepäck und ohne Umschweife zelebrierten DISTILLATOR exakt und zielsicher solch ein Klangprogramm.
Die Technik der Truppe war wahrlich vom Feinsten und da konnte niemand meckern. Über die hohen Zwischen-Eierbeißer-Shouts von Desecrator ließ sich streiten. Dem einen gefiel das, dem anderen nicht.
Dennoch wurde nicht gepatzt, sondern vielmehr mächtig geklotzt und dies in bester Retro Thrash Metal Manier. Eine 80er Reise wurde gestartet und infernal bis zum Exzess zum Ende hindurchgetrieben.
Eine perfekte Symbiose aus Erscheinung und astreinem Leder-Nieten Thrash Metal Stahl wurde zu einem gekonnten Gesamtbild. Die Niederländer boten eine astreine Show und offerierten, dass sie ein berechtigter Headliner des Abends waren und für viele ältere Thrash Metal Herzen für deutlich mehr Herzklopfen sorgte.
Ein wunderbarer Abend ging zu Ende und einmal mehr kann man den beiden Dominiks zu ihrer Konzertreihe beglückwünschen. Da bereits jetzt etliche Dates mehr bestätigt wurden, kann meine Wenigkeit bloß noch sagen, mehr wenn ihr die Macher wiederseht, ihr müsst unbedingt gucken wie es weitergeht!