Powerwolf, Battle Beast, Serenity 28.03.2016 Explosiv, Graz

Bands: Powerwolf, Battle Beast, Serenity Date: 28.03.2016 Venue: Explosiv, Graz

Im Explosiv in Graz, seit einiger Zeit eine aufstrebende Location für feine Live-Gigs der härteren Sorte, gab es am 28.03.2016 ein Stelldichein der deutschen Power Metal-Heroen Powerwolf; spätestens mit ihren letzten beiden Longplayern zu „Stars“ avanciert, sowie ebenso truem Support in Form von Serenity aus Tirol und Battle Beast aus Finnland. Da alle Bands gestandene Live-Acts sind, sowie die letzten Veröffentlichungen allesamt zum guten „wahren“ Metal der vergangenen Jahre zählte, war ich doch gespannt wie ein germanischer Kompositbogen, der einen Pfeil auf die römischen Invasoren jenseits des Rheins abfeuern sollte (sorry für die Stilblüte, konnte ich mir nicht verkneifen, Anm. d. Verf.).

Schon eineinhalb Stunden bevor es losgehen sollte, machte die Traube an BangerInnen vor dem Explosiv klar, dass mit gut gefülltem Haus zu rechnen war. Serenity legten dann auch ziemlich pünktlich los. Die Mannen aus Tirol um Sänger Georg machte eine gute Figur – er traf die Gesangsparts auch live ordentlich, auch die Instrumente waren wuchtig und differenziert auszumachen. Die Tiroler versuchten Kapital aus ihrem Quasi-Heimvorteil als Österreicher zu schlagen; als das nicht so wirklich das Publikum begeisterte, machten man sich halt über die WienerInnen lustig – das funktionierte, wie zu erwarten war, hervorragend. Alles in allem ein ordentlicher Einstieg, der Spaß machte!

Setlist:

01. Follow Me
02. Sprouts of Terror
03. Royal Pain
04. Iniquity
05. My Final Chapter
06. The Perfect Woman
07. Heavenly Mission
08. Spirit in the Flesh
09. Legacy of Tudors
10. Serenade of Flames

Zugabe:

11. Caught in a Myth
12. Velatum

Nach einer kurzen Umbaupause waren die Damen und Herren von Battle Beast an der Reihe, endgültig die schon ziemlich volle Location für die Powerwölfe aus Germoney vorzuheizen. Mit ihrer nicht mehr so neuen Sängerin Noora Louhimo machten die FinnInnen von vornherein klar, was sie zu bieten hatten: Der Gig wurde zu einer Zeitmaschine in die 1980er, als Judas Priest noch cool waren. Salopp gesagt, könnte man zusammenfassen, Battle Beast sind die Priest der Mitt-1980er mit Doro am Rohr und ein bißchen Keyboard drübergegossen. Mir hat’s ne Menge Spaß gemacht, den spielfreudigen Nordlichtern beim Rocken zuzusehen – das taten sie amtlich.

Setlist:

01. Let It Roar
02. I Want the World… and Everything in It
03. Out on the Streets
04. Touch in the Night
05. Fight, Kill, Die
06. Black Ninja
07. Iron Hand
08. Enter the Metal World
09. Out of Control

Und dann kam es an den Hauptact von Powerwolf, dem Abend das vermeintliche Sahnehäubchen aufzusetzen. Was die Star-Kapelle dann vom Stapel liess, war eben das, wofür sie geliebt oder auch gehasst wird: Theatralischer Power Metal mit Pathos und oft auch Kitsch; das Bühnebild stimmte und die Menge ging gut mit. Offensichtlich kam das Wolfstheater der nachösterlichen Passionspiele im Grazer Explosiv auch hervorragend an – zumindest Stimmen aus dem Publikum bezeugten dies. Mir erschien der Gig der Wölfe etwas zu berechnend – technisch astrein, aber dann doch etwas zu routiniert. Powerwolf laufen Gefahr, hinter der bombastischen Fassade die musikalische Spontanität zu verlieren; aber dazu kann man eben geteilter Meinung sein. Das Publikum feierte seine Helden dennoch gebührend ab.

Setlist:

01. Blessed & Possessed
02. Coleus Sanctus
03. Amen & Attack
04. Cardinal Sin
05. Army of the Night
06. Resurrection by Erection
07. Armata Strigoi
08. Drum Solo
09. Dead Boys Don’t Cry
10. Let There Be Night
11. Werewolves of Armenia
12. Saturday Satan
13. Moscow After Dark
14. In the Name of God (Deus Vult)
15. We Drink Your Blood
16. Lupus Dei

Zugabe:

17. Sanctified With Dynamite
18. Kreuzfeuer
19. All We Need Is Blood

Kurz, ein gelungener Abend in Graz im März, an den ich noch länger gerne denken werde. Das Highlight für mich waren die FinnInnen von Battle Beast, die sich den Allerwertesten abrockten und wirklich mehr als ein Anheizer waren. Cheesy as hell, aber genauso spaßig.

dr.peda
dr.pedahttps://www.metalunderground.at
Heavy Metal am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.

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