ULTIMA RATIO FEST mit MOONSPELL, INSOMNIUM, BORKNAGAR, WOLFHEART und HINAYANA
MOONSPELL und INSOMNIUM fegten am 11. Oktober durch die Wiener Arena mit ihrer Co-Headliner-Tour. Mit dabei waren BORKNAGAR, WOLFHEART und HINAYANA, die für die richtige Mischung aus Melodik, Düsternis und Härte sorgten. Alle Fotos vom Abend gibt es hier!
Hinayana
Die texanische Melo-Death-Gruppe HINAYANA betrat etwas verspätet die Bühne. Ein dramatisch anmutendes Soundtape kündigte ihre Performance an. Ihr düsterer Musikstil wurde durch die spärlich eingesetzten Scheinwerfer zusätzlich betont. Interaktion mit dem Publikum gab es so gut wie keine. Die Band hat ihre Lieder runtergespielt und die Leute haben brav zugehört. Man muss auch sagen, dass die Kapazität der Arena bei weitem nicht ausgeschöpft war – zu dem Zeitpunkt, aber auch generell. Nach vier Liedern verabschiedeten sich HINAYANA schon wieder und übergaben an den nächsten Act, der deutlich mehr Leute ins Innere der Arena lockte…
Setlist
01. Death of the Cosmic
02. Cold Conception
03. In Sacred Delusion
04. Pitch Black Noise
Wolfheart
WOLFHEART haben an diesem Abend einige Fans angelockt. Die Stimmung war definitiv ausgelassener als bei HINAYANA. Vor allem Bassist und Gitarrist haben das Publikum mit ihrer heiteren Performance mitgerissen. Der Bassist hat sich zwischendurch gerne Wasser über den Kopf geschüttet und durchs Headbangen alle Leute im Umkreis von wenigen Metern an seiner Abkühlung teilhaben lassen. Das Publikum war von WOLFHEART sichtlich angetan und scheute sich nicht vor Mitklatschen und Headbangen ohne Aufforderung seitens der Band.
Setlist
01. Skyforger
02. The King
03. The Hunt
04. Aeon of Cold
05. Breakwater
06. Knell
07. The Hammer
Borknagar
Die Stimmung steigerte sich noch einmal um ein Vielfaches, als BORKNAGAR die Bühne stürmten. Die Mischung aus beinahe romantischer Melodik, eiskaltem Black Metal und raffinierten Prog-Einlagen kam sehr gut an. Für mich war die Show sogar die zweitbeste an jenem Abend! Die Mitglieder, die man von namhaften Bands wie IMMORTAL, DIMMU BORGIR oder GORGOROTH kennt, machten sofort einen sympathischen Eindruck. So wurde es einem leicht gemacht, ihr Konzert zu genießen und freudig abzufeiern. Besonders in Erinnerung geblieben, ist mir die Performance von „Voices“. Das Lied hat mir schon vor dem Konzert gut gefallen, aber live haben BORKNAGAR die Atmosphäre des Liedes noch besser wiedergegeben. Die meiste Zeit waren die Scheinwerfer nur auf den Sänger gerichtet und alle anderen Instrumente sind in den Hintergrund gerückt. Live hat die Theatralik des Songs nochmal um einiges stärker gewirkt als auf der CD.
Setlist
01. The Fire That Burns
02. Frostrite
03. The Rhymes of the Mountain
04. Up North
05. Voices
06. Colossus
07. Winter Thrice
Insomnium
An jenem Abend dürfte ein beachtlicher Teil des Publikums wegen INSOMNIUM gekommen sein. Übel nehmen kann man es den Leuten nicht, denn die finnischen Melo-Death-Metaller haben in über zwanzig Jahren Bandkarriere viele Fans für sich gewinnen können. Dass die Fanbase ihre Fühler bis Österreich ausstreckt, ist einem in dem Moment bewusst geworden, als INSOMNIUM die Bühne betraten. Anders als bei den Acts davor gab es während „Mortal Share“ sogar einen kleinen Mosh Pit. Anerkennung und Freude wurden durch Headbangen und Interaktion mit der Band gezeigt. Die Finnen sind überaus sympathisch rübergekommen und haben mit viel Elan und Spaß ihre Show gespielt. Klares Highlight war die Performance von „While We Sleep“, das ohnehin eines der bekanntesten und beliebtesten Lieder der Band ist.
Setlist
01. Karelia
02. Ephemeral
03. Valediction
04. Revelation
05. Down With the Sun
06. Mortal Share
07. And Bells They Toll
08. Pale Morning Star
09. The Primeval Dark
10. While We Sleep
11. Heart Like a Grave
Moonspell
Zu guter Letzt verzauberten uns MOONSPELL mit ihrer Show. Mittlerweile dürfen die Portugiesen ihr 30-jähriges Bandjubiläum feiern! Mit dreizehn Studioalben wird es schwierig, eine ausgewogene Setlist zusammenzubasteln – MOONSPELL haben an jenem Abend dafür eine sehr gute Wahl getroffen! Vom neuen Album „Hermitage“ wurden „The Greater Good“ gleich zu Beginn und „Apopthegmata“ gegen Ende gespielt. Am Anfang von „Apopthegmata“ hatte ich kurz Tränen in den Augen, weil mir das Lied besonders am Herzen liegt und die Band es live verdammt emotional inszeniert hat. Klassiker wie „Alma Mater“, „Opium“ und „Full Moon Madness“ zum Schluss durften natürlich auch nicht fehlen. Das einzige Lied, das mir fehlte, war „Vampiria“. Mich überraschte positiv, dass „From Lowering Skies“ in voller Länge gespielt wurde. Bei „Herr Spiegelmann“ fand ich es spannend, Fernando bei seiner Gestik zu beobachten. Er hat seine Hände sacht bewegt als hätte er die Laserstrahlen an seinen Handschuhen befestigt wie in diesem Video – aber da waren eben keine Laser!
Das Publikum war bei allen Liedern voll dabei, aber natürlich eskalierte die Menge am meisten bei den altbekannten Klassikern. Allerdings kamen auch die neueren und weniger bekannten Songs gut an. Die Stimmung war ausgelassen und energetisch. Es wurde viel mit dem Publikum interagiert, aber die Leute haben auch von sich aus Energie nach vorne zur Bühne reflektiert.
Nach dreizehn Liedern mussten wir uns schließlich von MOONSPELL verabschieden. Die Verabschiedung schien der Band wirklich ans Herz zu gehen. Zumindest wirkten Fernando und co. sehr dankbar und erfreut über unser Erscheinen, was mich in meinem Respekt für diese Band wieder einmal bestärkt hat.
Fazit: Das ULTIMA RATIO FEST war zwar unerwartet bescheiden besucht, aber die Shows von MOONSPELL, INSOMNIUM und co. sorgten für gute Stimmung in der Wiener Arena an jenem Montagabend!
Setlist
01. The Greater Good
02. Extinct
03. Night Eternal
04. Finisterra
05. In and Above Men
06. From Lowering Skies
07. Opium
08. Herr Spiegelmann
09. Breathe (Until We Are No More)
10. Apophthegmata
11. Mephisto
12. Alma Mater
13. Full Moon Madness