Bands: High Voltage, Fallen Utopia, Seduced, Tongueless Cunt Killer Date: 26.01.13 Venue: Kulturhof:keller, Villach
Cursed Records rief zur „Winterschlacht“ und wir von Metal Underground sind diesem Ruf natürlich gefolgt. Also gings um ca. 17.00 auf den Weg von Lienz nach Villach um sich von den Bands aus der Nachbarschaft überzeugen zu können.
Um ca. 19.45 dann also im Kulturhofkeller angekommen wurde ich auch prompt, zwar zufällig aber sehr freundlich, vom Veranstalter selbst begrüßt. Natürlich wurde gleich die Gelegenheit für ein kurzes Gespräch genutzt. Was mich am meisten Interessierte war die Frage, warum man eher Death/Black Bands als Paganlastige Töne für die diesjährige „Winterschlacht“ auf die Bühne brachte. Eine simple, jedoch zufrieden stellende Antwort: Man wollte mal ein wenig wechseln bzw. hat man größten Wert darauf gelegt, einheimische Bands spielen zu lassen. Klasse Sache, die lokale Musikszene muss gefördert werden.
Nach einem kurzen Streifzug durch den Keller, den ich übrigens als Location für Konzerte Klasse finde, ging´s dann auch schon bald los. Das Running Order wurde um 15min nach hinten verschoben um den Leuten etwas mehr Zeit zum Ankommen zu geben. Gute Wahl, der Raum, in dem die Bands spielten war beim Auftakt auch schon recht voll.
Die erste Truppe des Abends stellte sich als „Tongueless Cuntkiller“ vor. Eine, vor Witz und Blödeleien nur so triefende, Grindcore Truppe bei der auch der Veranstalter „Feanor Omega“ an der Gitarre mitwirkte. Eigentlich eher wenig meine Musikrichtung aber die vier legten einen Solchen Elan an den Tag, dass man einfach begeistert sein musste. Das Publikum bedankte sich auch artig mit Zwischenrufen und ordentlichem Tanzstil. Der Frontmann hatte das zahlreiche Publikum gut im Griff und zog gemeinsam mit seinen Kollegen eine mehr als ansehnliche Show ab. Musikalisch jetzt nicht das Gelbe vom Ei jedoch muss so viel Ambition mit einem fetten „Thumbs Up“ belohnt werden.
Nach einer kurzen Umbaupause gab sich Band Nummer zwei die Ehre. Die Black/Death Truppe „Seduced“ nahm die Bühne in Besitz. Dass die fünf Jungs aus Wolfsberg/Graz das ganze etwas ernster in Angriff nehmen war bereits beim Aufbau/Soundcheck zu sehen. Recht einheitlich gekleidet in Anzügen und Blutverschmiert. Wiederum war der Raum flott gut gefüllt und man legte los. Absolut hörenswert was die Mannen von sich gaben. Sänger Svart hat eine Klasse Stimme und interessante Mimik beim Vortragen der Songs. Speed und Härte sind gut aufeinander abgestimmt, der Rest der Band gibt sich sichtlich Mühe. Lohnt sich auch! Hörenswerte Songs wurden vom Stapel gelassen. Negativ zu bemerken wäre, dass die zweite Stimme über weite Strecken so gut wie gar nicht zu hören war. Georg ging leider total unter wenn beide zugleich sangen. Abgesehen davon hatte ich einen Platz recht nahe der Boxen und war doch über dröhnen und den recht häufigen Rückkoppelungen erschrocken. Kann man der Band aber nicht vorwerfen. Alles in allem ein guter Auftritt.
Nach einer weiteren Pause betrat dann auch die dritte Band des Abends und somit mein persönlicher Headliner die Bühne. „Fallen Utopia“ aus Feldkirchen/Liebenfels mit ihrem aggressivem Gemisch aus Death und Black. Eher unscheinbar präsentierten sich die fünf Kopfschüttler, dafür war der Sound umso ausdrucksreicher. Ein Hervorragender Daniel Haslauer brachte das Publikum förmlich zum Kochen. Eins muss man den Villachern lasse, Tanz faul sind sie nicht. Es wurde bei den ersten zwei Bands bereits gut gewütet aber „Fallen Utopia“ legte noch mal eins drauf. Sogar ein kleiner Moshpit wurde angezettelt! Hoch erfreut über so viel Unterstützung des Publikums war´s mir sogar egal, dass auf der Bühne eher wenig Bewegung herrschte. War zugegebenermaßen auch ein wenig eng da oben. Musikalisch war das Quintett definitiv das Highlight des Abends, gab kaum Fehler zu hören und wenn wurden sie geschickt kaschiert. Gesang und Instrumente gingen super ineinander auf und feuerten eine Salve nach der anderen auf das ohnehin schon aufgeheizte Publikum. Offenbar hatte der Mischer hier auch weniger Probleme die Balance zu halten, könnte keine störenden Nebengeräusche mehr ausmachen. Alles in allem das Highlight des Abends.
Zur letzten Band dieser „Winterschlacht“. Gleich vorab… konnte nicht so richtig verstehen, was dieser Trupp da verloren hatte. „High Voltage“ aus Villach war der offizielle Headliner. Heavy Metal gab´s zu hören, was meiner Meinung nach, ganz einfach in keinster Weise zum Rest passte. Die Band gab allerdings ihr bestes wovon ich mich bei den ersten beiden Songs auch überzeugen konnte. Sänger Jimmy ist eine sprichwörtliche „Rampensau“ mit guter Stimme der bei den Fans des Genres sicherlich großen Anklang findet. Fand´s eben nur nicht passend was auch von ein paar befragten Leuten in der Menge bestätigt wurde. Schade drum.
Alles in allem jedoch war die „Winterschlacht Villach 2013“ ein gelungener Event. Brauchbare Preise, hoch motiviertes Publikum und engagierte Bands hatten massenhaft Spaß. Ein großes Danke an Cursed Records und Feanor Omega. Wir hoffen auf weitere Events!