Start Blog Seite 10

STORMHUNTER – Best Before: Death

0
STORMHUNTER - Best Before: Death - album cover
STORMHUNTER - Best Before: Death - album cover

Band: STORMHUNTER 🇩🇪
Titel: Best Before: Death
Label: MDD Records
VÖ: 21/03/24
Genre: Power Metal

Bewertung:

3,5/5

Gegründet im Jahr 1998, haben sich STORMHUNTER einen festen Platz in der Metal-Szene erarbeitet. Muss ehrlich gestehen, bis dato kannte ich die Truppe nur vom Namen her. Ihre bisherigen Werke werden oftmals als Alben mit energiegeladenem Sound und den eingängigen Melodien bezeichnet. Die Bandmitglieder bringen eine geballte Ladung an musikalischem Talent und Leidenschaft mit in ihre Songs ein; dies steht für mich außer Frage. Ihre Präsenz lässt sich insofern einstufen, weil ihre Songs merklich am traditionellen Ufer angesiedelt sind. Vergleichbare Größen gibt es viele und obgleich sie mitreißend brauchbares Material für den Old School Freund liefern, den Charme von namhaften Bands bzw. deren Liga erreichen sie nicht ganz. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem unverkennbaren Stil haben sie sich einen Namen in der Metal-Welt gemacht und mit dem aktuellen Release »Best Before: Death«, wollen sie sich im Genre weiter vorne platzieren.

Explosive Mischung aus Heavy-Metal und Power-Metal

Mit ihrem neuen Album »Best Before: Death« präsentieren STORMHUNTER eine explosive Mischung aus Heavy-Metal und Power-Metal, welche genügsame Fans des Genres begeistern wird. Die Band zeigt sich hier von ihrer besseren Seite und liefert straighte Songs, die direkt ins Ohr gehen. Energiegeladene Gitarrenriffs, das kraftvolle Schlagzeug und die markante Stimme des Sängers Frank Urschler sorgen für eine packende Atmosphäre, die einen überzeugen. Der deutsche Metaltrupp beweist auf diesem Album ein fachmännisches, musikalisches Können und ihre Leidenschaft für die Old School Fraktion ist gut gelungen. »Best Before: Death« ist ein Album, das sowohl eingefleischte Fans als desgleichen neue Hörer gleichermaßen überzeugen wird. Es ist definitiv ein Meilenstein in der Karriere von STORMHUNTER und ein Beweis dafür, dass sie zu den führenden Bands im Metal-Genre gehören.

Wenn man die Trackliste von »Best Before: Death« genauer betrachtet, wird schnell klar, dass STORMHUNTER hier eine beeindruckende Vielfalt an Songs präsentiert. Von schnellen, energiegeladenen Tracks bis hin zu epischen Power Songs ist alles vertreten. »Reaper« und »Altar Of Illusion« wären hier zu nennen. Insbesondere der erste Song eröffnet nach dem Intro »Morituri Te Salutant« im klassischen Hanseaten Metal Style (RUNNING WILD, GAMMA RAY …) das Album.

Der musikalische Stil der Band ist geprägt von kraftvollem Heavy Metal mit eingängigen Melodien und rauen Vocals. Die Gitarrenriffs sind stark und die Drums treiben die Songs voran, während der Bass eine solide Basis bildet. Die Band zeigt sich hier von ihrer besten Seite und überzeugt mit ihrem einzigartigen Sound, der Fans des Genres sicherlich begeistern wird. STORMHUNTER haben seit ihrem letzten Longplayer ordentlich zugelegt, was man durchwegs als Wertsteigerung bezeichnen kann.

Raum für Diskussionen

Im Kontrast hierzu lässt die musikalische Darbietung von STORMHUNTER auf »Best Before: Death« Raum für Diskussionen. Während einige Fans die energiegeladenen Gitarrenriffs und die eingängigen Melodien hochloben werden, könnten Kritiker die mangelnde Originalität und Tiefe in den Arrangements bekritteln. Der deutsche Powertrupp zeigt zwar handwerkliches Geschick, im Gegensatz hierzu fehlt es bei einigen Stücken noch an innovativen Ideen und kreativer Vielfalt. Einige Songs wie beispielsweise »Nightmare«, »Fallen Angel« und »Empty Shell« könnten als Standard im Genre angesehen werden, ohne wirkliche Überraschungen oder neue Impulse zu bieten. Es stellt sich die Frage, ob STORMHUNTER auf »Best Before: Death« wirklich ihr volles Potenzial ausgeschöpft haben oder ob sie sich doch eher in der Mitte des Spektrums bewegen. Es bleibt jedem Hörer selbst überlassen, ob sie die Musik als besonders herausragend oder eher als durchschnittlich empfinden.

Waage zwischen frischen Soundansätzen und traditionellen Soundfragmenten

Produktion und Soundqualität von »Best Before: Death« sind beeindruckend und halten für eine Mischgenreband die Waage zwischen frischen Soundansätzen und traditionellen Soundfragmenten. STORMHUNTER haben es geschafft, einen kraftvollen und klaren Sound zu kreieren, der jeden Song auf dem Album zum Leben erweckt. Die Gitarrenriffs sind scharf und präzise, die Drums donnern mit Energie und die Vocals durchdringen die Musik mit Leidenschaft. Jeder Ton ist perfekt abgemischt und lässt den Hörer in die Welt von STORMHUNTER eintauchen. Die Soundqualität ist auf höchstem Niveau und zeigt das Können der Band sowie des Produktionsteams. Definitiv kann man förmlich spüren, wie viel Liebe zum Detail in die Produktion gesteckt wurde, um ein Album zu schaffen, das sich hören lassen kann. STORMHUNTER haben bewiesen, dass sie nicht uneingeschränkt musikalisch brillant sind, sondern auch in der Produktion ihres Albums Maßstäbe setzen können.

Insgesamt lässt sich sagen, dass »Best Before: Death« von STORMHUNTER zwiespältig ist. Während die Band mit ihrem musikalischen Stil und energiegeladenen Tracks definitiv punkten kann, lassen etliche Innovationen und Abwechslung bei manchen Songs des Albums zu wünschen übrig. Im Vergleich zu anderen Bands im Genre schneidet STORMHUNTER gut ab, zeigt jedoch noch Potenzial nach oben. Letztendlich bleibt die Frage offen, ob »Best Before: Death« tatsächlich die Erwartungen erfüllt oder eher als Standardwerk betrachtet werden sollte. Es scheint, als seien STORMHUNTER auf einem guten Weg, aber noch nicht ganz am Ziel angekommen.

Fazit: STORMHUNTER servieren mit »Best Before: Death« ein gutes Album im Genrebereich Heavy-Power-Metal mit Luft nach oben ab.

Tracklist

01. Morituri Te Salutant
02. Reaper
03. Altar Of Illusions
04. Nightmare
05. Fallen Angel
06. Death
07. Empty Shell
08. Vagabond
09. Berceau De L’Enfer
10. War Is Peace
11. A Mourning In August

 

Besetzung

Frank Urschler – Vocals
Burkhard Ulrich – Guitar
Stefan Müller – Guitar
Florian „Fritz“ Bernhard- Bass
Andreas Kiechle – Drums

 

Internet

STORMHUNTER – Best Before: Death CD Review

DECEPTION – Daenacteh

0
DECEPTION - Daenacteh - album cover
DECEPTION - Daenacteh - album cover

Band: DECEPTION 🇳🇴
Titel: Daenacteh
Label: Mighty Music
VÖ: 22/03/24
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

3,5/5

DECEPTION aus Stavanger sind eine Melodic-Death-Metal-Band, welche seit 2012 ihr Unwesen in der Szene treibt. Das Genre trifft definitiv die musikalische Ausrichtung der Formation aus Norwegen. »Daenacteh« ist das neueste Album von DECEPTION; da mir die Vorgängerwerke als Vergleich nicht bekannt sind, muss meine Wenigkeit sich komplett an den neuen Silberling orientieren. Der Sound, wie eingangs bezeichnet, trifft zu, im Kontrast hierzu klingt der neueste Silberling darüber hinaus leicht Black Metal und Symphonic-Death-Metal lastig angehaucht. Technische Gelage stehen den epischen und melodischen Klängen als Kontrastbild und machen demzufolge das Klangbild merklich facettenreicher.

Die Band, angeführt von dem Multitalent Sindre Wathne Johnsen, der die Rollen des Gitarristen, Sängers und Orchestrators übernimmt, liefert ein kraftvolles und einnehmendes musikalisches Erlebnis. Unterstützt von den außergewöhnlichen Fähigkeiten des Gitarristen Hans Jakob Bjørheim, des Schlagzeugers Einar Hasselberg Petersen und des Bassisten Marius Ofstad schaffen DECEPTION einen dynamischen Sound, der den Hörer von der ersten bis zur letzten Note fesselt. Die Mischung aus melodischen Gitarrenriffs, vertrackten Schlagzeugmustern und donnernden Basslinien zeigt das technische Können und den musikalischen Zusammenhalt der Band.

Kombination aus intensiven Gitarrenriffs, komplizierten Orchestrierungen

Von den ersten Tönen des Albums an ist klar, dass DECEPTION eine Kraft ist, mit der man in der Melodic Death Metal-Szene rechnen muss. Die Kombination aus intensiven Gitarrenriffs, komplizierten Orchestrierungen und Johnsens kämpferischem Gesang schafft ein dynamisches und fesselndes Hörerlebnis. Jeder Track auf »Daenacteh« zeigt das technische Können der Band und ihre kreativen Fähigkeiten beim Songwriting.

Komplexe Themen und Emotionen

Mit »Daenacteh« erforschen DECEPTION komplexe Themen und Emotionen in ihrer Musik und nehmen den Hörer mit auf eine Reise durch dunkle und atmosphärische Landschaften. Die Produktionsqualität des Albums ist erstklassig und erlaubt es jedem Instrument, zu glänzen, während ein zusammenhängender und kraftvoller Sound aufrechterhalten wird.

»Sulphur Clouds« eröffnet das Album mit seiner explosiven Energie und den aggressiven Riffs, die den Ton für das Kommende angeben. Der Track ist eine perfekte Mischung aus Melodie und Brutalität und zeigt die tighte Musikalität und das dynamische Songwriting der Band. Darüber hinaus kommt ein großer Anteil aus dem Black-Metal bzw. dem Technical-Death-Metal-Bereich. »King of Salvation« folgt mit seinen eindringlichen Melodien und atmosphärischen Arrangements, die ein düsteres und eindringliches Hörerlebnis schaffen. Das Stück baut sich zu einem epischen Höhepunkt auf und hinterlässt einen bleibenden Eindruck beim Hörer.

Präzision und Intensität

Ein herausragender Aspekt des Albums ist das kraftvolle Schlagzeugspiel von Einar Hasselberg Petersen, dessen unerbittliche Rhythmen die Musik mit Präzision und Intensität vorantreiben. Die Bassarbeit von Marius Ofstad bietet ein solides Fundament für die melodischen Gitarrenlinien von Johnsen und Bjørheim und verleiht dem Gesamtsound Tiefe und Härte.

»Iblis‘ Mistress« mit seiner vertrackten Gitarrenarbeit und dem unerbittlichen Schlagzeugspiel ist ein hervorstechendes Stück des Albums. Die Fähigkeit der Band, Melodie und Aggression nahtlos miteinander zu verbinden, kommt hier voll zur Geltung und macht das Stück zu einem echten Highlight des Albums. Ein weiteres Detail ist der theatralisch-progressive Touch in Form von etlichen Symphonic-Black-Metal-Ausbrüchen, welche oftmals wie ein aufkeimender Sturm dem Hörer eisig ins Gesicht peitschen.

Gefühl von Dringlichkeit und Intensität

Der norwegische Trupp vermittelt mit seinen rasanten Rhythmen und dem wilden Gesang ein Gefühl von Dringlichkeit und Intensität. Mit einer aufgestauten, unerbittlichen Energie halten die Jungs den Hörer durchgehend bei der Stange. Das gewisse, rabenschwarze Quäntchen ist der sogenannte Aufguss in dieser dampfenden Melodic-Death-Metal-Sauna.

»Monophobic« lässt die Dinge merklich symphonischer erscheinen. Demgegenüber brillieren die Norweger mit drückend-eindringlichem Spiel der fetzenden Art und Weise. Die eindringlichen, teils epischen Melodien und der harsche Gesang schaffen eine eindringliche Atmosphäre und ziehen den Hörer in ihren Bann. »Dhariyan« steigert die Intensität noch einmal mit seinen krachenden Riffs und dem donnernden Schlagzeugspiel. Das Stück ist ein perfektes Beispiel für die Fähigkeit der Band, eine Soundwand zu erschaffen, die sowohl kraftvoll als auch melodisch ist. Etliche Breaks und insbesondere der Doom lastige Start zeigen mehr den Farbenreichtum, mit dem die Norweger ihre Songs unter Dach und Fach gebracht haben.

Einen Tick zu vertrackt

Fast bei sämtlichen Songs liefern DECEPTION messerscharfe Riffs und stampfende Rhythmen. Dieser unerbittliche Angriff an Aggression und Brutalität passt gut und wird hier und da mit symphonisch-epischen Breaks untermalt. Als ein energiegeladenes Kraftpaket kann man die Jungs durchwegs bezeichnen. Die Jungs haben ihr Soundflair, allerdings wären gewisse straighte Songs merklich besser. Nach mehreren Durchläufen ist etliches in den Stücken zu vertrackt bzw. mit epische-theatralischen Symphonic-Arrangements zu arg ausgeschmückt worden.

»Daenacteh« ist ein starker Eintrag in die Diskografie von DECEPTION, der ihr gekonntes musikalisches Können und ihre innovative Herangehensweise an den Melodic-Death-Metal unter Beweis stellt. Fans des Genres werden sicherlich den einzigartigen Sound der Band und die nahtlose Mischung aus Aggression und Melodie zu schätzen wissen. An und ab etwas mehr solidere Arrangements wären definitiv wünschenswert gewesen.

Fazit: DECEPTION beweisen mit »Daenacteh«, dass sie eine feste Größe in der Metal-Szene sind, und dieses Album ist ein Beweis für ihr Talent und ihre Hingabe an ihr Handwerk.

Tracklist

01. Sulphur Clouds
02. King of Salvation
03. Iblis’ Mistress
04. Assailants
05. Monophobic
06. Dhariyan
07. Be Headed On Your Way
08. Daughters of the Desert

 

Besetzung

Sindre Wathne Johnsen – Guitar, Vocals & Orchestration
Hans Jakob Bjørheim – Guitar
Einar Hasselberg Petersen – Drums
Marius Ofstad – Bass

 

Internet

DECEPTION – Daenacteh CD Review

Hammer King – König und Kaiser

0
Hammer King – König und Kaiser - Artwork
Hammer King – König und Kaiser - Artwork

Band: Hammer King 🇩🇪
Titel: König und Kaiser
Label: Napalm Records
VÖ: 22.03. 2024
Genre: Power Metal

Bewertung: 3,5/5

3,5/5

Gleich zu Beginn

möchte ich ehrfürchtig verkünden, daß ich redaktionsintern die Ehre habe,
mit KÖNIG UND KAISER als erster ein zweites Mal das rheinland-pfälzische Quartett rezensieren zu dürfen.
Leider muß ich seiner Majestät etwas Kritik zum Ausdruck bringen, bin jedoch froher Hoffnung dafür nicht strafrechtlich belangt zu werden, denn der HAMMER KING ist ja ein gerechter Herrscher. Doch Spaß beiseite…

Das Zweitwerk King Is Rising ist mir noch in guter Erinnerung, der musikalische Hintergrund (drei ehemalige Ivory Gate Mitglieder) durchaus sympathisch. Und ich stelle drei Sachen fest,
die nacheinander erörtert werden müssen:

Generischer geht es kaum!

Gleich sechs der zehn Kompositionen glänzen mit den Worten „Hammer“ und/oder „King“,
lyrisch braucht man also keinen großen Sprünge zu erwarten.
Auch musikalisch bietet man weiterhin handwerklich sehr stark dargebotenen Power Metal,
der mal wie bei Divided We Shall Fall, Future King und I Want Chaos an Hammerfall erinnert,
oder aber sich irgendwo zwischen Mystic Prophecy und Stormwarrior, wie bei The Devil Will I Do, Hailed By The Hammer und War Hammer, befindet

Besser aber auch fast nicht!

Denn trotz der glattpolierten Produktion aus dem Hause Powerwolf und betonter Eingängigkeit finden sich auf KÖNIG UND KAISER harte Metalsongs und wirklich grandiose Gitarrenarbeit.
War Hammer und Divided We Shall Fall sind hier die Höhepunkte.
König und Kaiser (mit Warkings – Sänger The Tribune als Gast) wäre vielleicht aufgrund der beinahe schon Schlager – artigen Darbietung der Tiefpunkt,
bleibt jedoch schon nach dem ersten Hören in den tiefsten Gehirnwindungen eingebrannt, ebenso wie das eher gewöhnliche I Want Chaos, bei dem vor allem die Gitarrensolos hängen bleiben.

Die Länge ist eben doch entscheidend.

Prägnante Refrains und auf den Punkt gebrachte Melodieführung beherrschen HAMMER KING auf jeden Fall besser als ausschweifende Arrangements.
Mit Kings Of Arabia und Gates Of Atlantia (beide Lieder ziehen sich wie Kaugummi und gehen zwei, drei Minuten zu lang) versucht man sich leider etwas zu bemüht an anspruchsvolleren Kompositionen. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Am Ende ist es wie es ist:

Sechs Volltreffer, zwei Ohrwürmer und zwei eher maue, weil überambitionierte Titel machen ein sehr starkes Power Metal Album, welches trotz des schwachen Schlußspurts echt Spaß macht.
Unter den „generischen“ Metalbands sind diese Jungs halt immer noch die True Metaller schlechthin.

Tracklist

01. Hailed By The Hammer
02. The Devil Will I Do
03. König und Kaiser
04. Future King
05. Kingdom Of Hammers And Kings
06. War Hammer
07. Divided We Shall Fall
08. Kings Of Arabia
09. I Want Chaos
10. Gates Of Atlantia

Besetzung

Titan Fox V – Gesang
Gino Wilde – Gitarren
Günt von Schratenau – Bassgitarre
Dolph Aidan Macallan – Schlagzeug

Internet

HAMMER KING – König und Kaiser CD Review

Attic – Return Of The Witchfinder

0
Attic – Return Of The Witchfinder - Artwork
Attic – Return Of The Witchfinder - Artwork

Band: Attic 🇩🇪
Titel: Return Of The Witchfinder
Label: Ván Records
VÖ: 22.03. 2024
Genre: Heavy Metal/NWOBH

Bewertung: 5/5

5/5

Auf dem dritten Vollalbum RETURN OF THE WITCHFINDER emanzipiert sich die Ruhrpottformation ATTIC gleich in mehrerlei Hinsicht.
Na ja, zumindest etwas, denn das bekannteste Vorbild, King Diamond sowie traditioneller Metal prägen auch weiterhin das Bild.

Nach sieben Jahren wirkt man musikalisch gereift.

So zumindest mein Eindruck, denn beim Opener sowie beim Rausschmeißer muss ich zwangsweise an alte Hell denken, weil neben dem enorm gewachsenen Charisma von Meister Cagliostro ist die NWOBH teilweise tonangebend ist.
The Thiefs Candle und Offering To Baalberith strotzen sogar dermaßen von, dass Assoziationen an die Frühphase des Genre aufkommen.
Insbesondere Angelwitch und Diamond Head klingen hier durch.

RETURN OF THE WITCHFINDER überzeugt vollends,

denn man ist stilistisch nicht festgefahren.
Hailstorm And Tempest wäre mit moderner Produktion ein heutiger Black Metal Song,
der Gesang im Mittelteil des schleppenden, knallharten The Thief`s Candle sowie in Offering To Baalberith zeigt die gewachsene Größe des Meisters, welcher selbst in normaler Tonlage den Hörer zu fesseln weiß. Davon beim nächsten Mal gerne mehr!
Ebenso haben die Gitarren viel zu „erzählen“, der Titeltrack sowie das von Up In The Castle eingeleitete, King Diamond – artige The Baleful Baron sind extrem vielschichtig in dieser Hinsicht.

Für mich toppt RETURN OF THE WITCHFINDER den bärenstarken Vorgänger, auf dem man sich thematisch diesmal der Hexenverfolgung und Inquisition widmet.
Das Album lebt neben den starken Liedern auch von einem
– von Geigen und Bratsche zu Beginn bis zum ruhigen Ende von Synodus Horrenda –
durchdachten Aufbau.
Und auch von der superben Produktion, welche transparent und angestaubt klingt, was die düstere Atmosphäre gut untermalt. Die Wartezeit hat sich also nicht nur für den Fan gelohnt, nein.
ATTIC legen hier nicht nur ihr bisher stärkstes Album vor, dieses Werk steht auf einer Stufe mit den ganz großen Alben dieser Couleur!

Tracklist

01. The Covenant
02. Darkest Rites
03. Hailstorm And Tempest
04. The Thief’s Candle
05. Return Of The Witchfinder
06. Offerings To Baalberith
07. Azrael
08. Up In The Castle
09. The Baleful Baron
10. Synodus Horrenda

Besetzung

Meister Cagliostro – Gesang
Katte – Gitarren
Max Povver – Gitarren
Chris – Bassgitarre
J.P. – Schlagzeug

Internet

ATTIC – Return Of The Witchfinder CD Review

INNER SANCTUM – The Great Odd Ones

0
inner sanctum - The Great Odd Ones - album cover
inner sanctum - The Great Odd Ones - album cover

Band: INNER SANCTUM 🇩🇪
Titel: The Great Odd Ones
Label: Selfrelease
VÖ: 22/03/24
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

4/5

Der Freiburger Melo-Death-Trupp, INNER SANCTUM, existiert seit 2004. Bis dato konnten die deutschen Melo-Deather drei Alben auf den Markt schmeißen, welche gute Resonanzen einfahren konnten. Bekannt, sofern man den Stimmen im Netz und dem Beipackzettel glauben kann, sind die Jungs für ihren kraftvollen Melodic Death Meta, mit leichter skandinavischer Prägung. Mit »The Great Odd Ones« haben sich Nikolai „Kolai“ Kahle am Gesang, Christian „Farms“ Brand und Eric „Yoric“ Tobian an den Gitarren, Johannes „Joe“ Ambs am Bass und Julian „Jay“ Kleber am Schlagzeug acht Jahre zurückgezogen. Diese Zeit haben die Herrschaften genutzt, um an den »Metric Genesis« (2016) zu feilen.

Mischung aus intensiven Melodien und aggressiven Riffs

Mit ihrem neuesten Werk liefern INNER SANCTUM eine fesselnde Mischung aus intensiven Melodien, aggressiven Riffs und eindringlichen Vocals, die ein düsteres und atmosphärisches Hörerlebnis schaffen. Das musikalische Können, das auf »The Great Odd Ones« zu hören ist, ist erstklassig und zeigt das Können und die Hingabe jedes einzelnen Mitglieds an sein Handwerk.

Kolais Gesang strahlt Leidenschaft und Kraft aus und ergänzt die komplizierte Gitarrenarbeit von Farms und Yoric. Joes donnernde Basslinien und Jays präzises Schlagzeugspiel bilden ein solides Fundament für den Gesamtsound der Band und schaffen eine dynamische und zusammenhängende musikalische Reise. Insbesondere der leichte rollende Soundanstrich verleiht dem Konzept des Melodic-Death-Metal eine besondere Extranote.

Donnernde Energie

Das Album beginnt mit einer donnernden Energie und gibt mit seinen aggressiven Riffs, atemberaubenden Soli und eindringlichen Melodien den Ton für das an, was noch kommen wird. »The Great Odd Ones« ist eine klangliche Reise, die den Hörer auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt, von intensiver Aggression bis zu melancholischer Introspektion. »Abgott Death Kult«, einem energiegeladenen Stück, das den Ton für das Kommende angibt, vollführt den Start. Mit unerbittlichen Riffs und intensivem Schlagzeugspiel erregt dieser Song sofort deine Aufmerksamkeit und zieht dich in die Welt von INNER SANCTUM. Eines wird einem gleich bewusst: Verschnaufpausen gönnt man dem Hörer selten.

»Juggernautic« und »Nautopsy« zeigen das technische Können und die Songwriting-Fähigkeiten der Band, die mit komplizierter Gitarrenarbeit und dynamischem Gesang aufwarten. Die Kombination aus Aggression und Melodie auf diesen Tracks schafft ein perfektes Gleichgewicht, das den Hörer von Anfang bis Ende fesselt. Hinzu kommen etliche Breaks der von mir bereits erwähnten Groove-rollenden Art. Diese Fragmente werten den Sound wunderbar auf.

Eindringliche Atmosphäre

»Mesurol« und »Thalassophobia« dringen in dunklere Gefilde vor und erforschen Themen der inneren Zerrissenheit und des existenziellen Grauens. Die eindringliche Atmosphäre und die kraftvollen Texte machen diese Stücke zu einem der stärksten Momente des Albums. »Godfisher« und »Battlements of Abomination« bringen eine härtere Note in das Album, mit krachenden Riffs und donnerndem Schlagzeugspiel, das dich in kürzester Zeit zum Headbangen bringen wird. Diese Tracks zeigen INNER SANCTUMs Fähigkeit, eine Soundwand zu erschaffen, die sowohl überwältigend als auch melodisch untermalt sein kann.

Das Album schließt mit »Those Who Never Sleep«, einem bestechend infernalen Stück, das als passender Abschluss für diese Melodic-Death-Metal-Reise dient, ab. Der Song peitscht eisig über unseren Rücken hinweg und versetzt dem Hörer den sogenannten, letzten Todesstoß. Alle Reserven werden von der deutschen Melodic-Death-Maschinerie ins Gefecht geworfen.

Knackig und kraftvoll

Alle Tracks unterstreichen INNER SANCTUMs Fähigkeit, Melodie und Aggression nahtlos miteinander zu verbinden und den Hörer in ihre einzigartige Klangwelt zu ziehen. Die Produktion des Albums ist knackig und kraftvoll und fängt die rohe Energie des Auftritts der Band ein. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den harschen Todesblei und melodischen Elementen ist wunderbar aufzunehmen. Insbesondere der rhythmische Ausgleich macht den Klang merklich facettenreicher, wenngleich die Jungs einer bekannten Linie folgen. Diese Bekannte fügen sie zu einem reichhaltigen Klangteppich zusammen, der den Hörer von Anfang bis Ende fesselt.

Ausnahmslos ist »The Great Odd Ones« ein Muss für Fans von Melodic-Death-Metal und zeigt das Talent und die Kreativität von INNER SANCTUM in voller Stärke. Mit dieser Veröffentlichung beweist die Band, dass sie in der Metalszene eine ernstzunehmende Größe ist und stellt die Weichen für eine aufregende Zukunft.

Fazit: »The Great Odd Ones« von INNER SANCTUM ist ein starker Beweis für ihr Talent und ihre Kreativität im Melod-Death-Genre.

Tracklist

01. Era of the Idols
02. Abgott Death Kult
03. Juggernautic
04. Nautopsy
05. Mesurol
06. Thalassophobia
07. Godfisher
08. Battlements of Abomination
09. Those Who Never Sleep

 

Besetzung

Nikolai “Kolai” Kahle – Vocals
Christian “Farms” Brand – Guitar
Eric “Yoric” Tobian – Guitar
Johannes “Joe” Ambs – Bass
Julian “Jay” Kleber – Drums

 

Internet

INNER SANCTUM – The Great Odd Ones CD Review

Sentry – Sentry

0
Sentry – Sentry - Artwork
Sentry – Sentry - Artwork

Band: Sentry 🇪🇺
Titel: Sentry
Label: High Roller Records
VÖ: 01.03. 2024
Genre: Epic Metal

Bewertung: 4,5/5

4,5/5

Beim Blick in mein Promopostfach lag doch tatsächlich noch das Debüt von SENTRY drin,
welche in der Besetzung des letzten Manilla Road Aufgebotes und verstärkt
– wie schon 2019 beim Tributeauftritt an den verstorbenen Mark Shelton (einer der unterbewertesten Gitarristen aller Zeiten!) –
durch Neudis Weggefährten Eric Kaldschmidt (u.a. Roxxcalibur, Jameson Raid und Savage Grace) Anfang des Monats ihr Debüt feilboten.

Manilla Road 2.0?

Vorweggenommen möchte ich anmerken, dass es sich hier gottlob um keine Kopie der einstigen Band handelt, jedoch um eine Weiterführung des Klangbildes, der Vision von Shelton, wie Heavy Metal sein sollte.
Funeral, die Huldigung an Mark „The Shark“ Shelton, ist hoffentlich nicht nur der grandiose Ausklang des Albums, sondern der Beginn von etwas Beständigem!

Alleine dass man unter anderem Namen und erst nach einer Kondolenzzeit von über fünf Jahren weitermacht, spricht für die Band.
SENTRY erschaffen durchaus ihren eigenen Kosmos, in dem der Stern von Mark Shelton aber hell erstrahlt. Eine Meisterleistung wie Awakening, welche im Mittelteil Fusion Jazz Rhythmik mit Death Metal kombiniert oder eine höchst eigenständige Verneigung vor Candlemass und Black Sabbath wie Black Candle hätte es bei Manilla Road wohl in der Art genauso wenig gegeben wie die sehr klare, den Hörer jedes Detail heraushörende, Produktion.

SENTRY machen ihr Ding!

Und dies richtig, richtig gut. Denn sie lösen sich von Manilla Road, bleiben aber ihren Wurzeln treu.
Schon im Eröffnungsstück Dark Matter offenbart Patrick höchste Selbstständigkeit, klingt zwar immer noch ähnlich wie Shelton, jedoch nicht mehr wie eben jener. Selbst bei Meisterstücken wie Valkyries (Raise The Hammers) und Raven’s Night (erinnert mich leicht an Nevermore) glänzt er durch eine eigene Aura.
Und auch „Mister Coldsmith“ schafft es, vor allem in The Haunting und Heavensent, trotz der vorgegebenen Marschroute eigene Akzente zu setzen.
.

Das Album wächst.

SENTRY ist ohne Frage eine starkes Stück Epic Metal, und wenn ich es pünktlich rezensiert hätte, würde hier ein halber Punkt weniger stehen.
Denn das Album wächst stetig, beinhaltet keine schwache Note, ist also durchdachter als die letzte Road – Scheiblette, und hat eine der besten Produktionen, welche man sich als Musikfan wünschen kann. Genremäßig ist das Jahr auf jeden Fall gelaufen, denn dieses Album dürfte schwer zu toppen sein.

Tracklist

01. Dark Matter
02. The Haunting
03. Heavensent
04. Valkyries (Raise The Hammers)
05. Awakening
06. Black Candles
07. Raven’s Night
08. Funeral
09. Incarnation Of Evil (Candlemass Cover) CD Bonus

Besetzung

Bryan Hellroadie Patrick – Gesang
Kalli Coldsmith – Gitarren
Phil Ross – Bassgitarre
Andreas Neudi Neuderth – Schlagzeug

Internet

SENTRY – Sentry CD Review

OBSIDIAN CHAMBER – Ein Platz am Kamin

0
OBSIDIAN CHAMBER - Ein Platz am Kamin - album cover
OBSIDIAN CHAMBER - Ein Platz am Kamin - album cover

Band: OBSIDIAN CHAMBER 🇦🇹
Titel: Ein Platz am Kamin
Label: Running Wild Productions
VÖ: 29/03/24
Genre: Symphonic Black/Death Metal

Bewertung:

4,5/5

Der Symphonic Black/Death Metal Act, OBSIDIAN CHAMBER aus Wien, ist in unserer Redaktion nicht unbekannt. Nach »Der Uhrwerkmann« mussten wir eine lange Durstrecke absolvieren, bevor der Trupp um Mastermind Jürgen Klier sich aufmachte, ein neues Full Length Album zu veröffentlich. Unter dem Banner des jungen-aufstrebenden österreichischen Labels Running Wild Productions wird es Ende März zu haben sein. Mit »Ein Platz am Kamin« zeigt der Wiener Trupp eine einzigartige Mischung aus symphonischen Black- und Death-Metal-Einflüssen. Nebst Mastermind Jürgen Klier (Gitarre und Orchestrierung) konnten Thomas Leitner (Schlagzeug), Michael Kaiser (Gesang) und Hannes Sandrini (Bass) mit an Bord geholt werden. Einmal durch den Output gehört, stellt der Hörer fest, dieses Line-up weiß, wie man dunkle Geschichten, teils epochal, teils Operetten-lastig im dunklen Soundkleid vorträgt.

Die Musik auf dem neuesten Output zeichnet sich durch aufwendige Orchestrierung, kraftvollen Gesang und furioses Schlagzeugspiel aus. Mit ihrem dunklen und atmosphärischen Sound nimmt »Ein Platz am Kamin« den Hörer mit auf eine Reise durch eindringliche Melodien und intensive Metal-Riffs. Der rabenschwarze Beigeschmack war seit jeher ein Griff, mit dem OBSIDIAN CHAMBER überzeugen konnten. In dieser musikalischen Erzählform kommt dies im Kontrast hierzu umso mehr zum Tragen.

Welt voller Dunkelheit und Geheimnisse

Fans von symphonischem Black Metal und symphonischem Death Metal werden die dynamische Energie und das technische Können von OBSIDIAN CHAMBER auf diesem Album zu schätzen wissen. Jeder Track ist voller Emotionen und Intensität und entführt den Hörer in eine Welt voller Dunkelheit und Geheimnisse. Darüber hinaus ist dies nicht eine 0815-Melange, aufgrund der theatralischen Vortragsweise haben die Jungs aus Wien einen besonderen Charme. Vergleichbares kenne ich nicht, ähnelnd vielleicht. Aufgrund dessen haben die Jungs eine eigene Nische gefunden, in der sie als Vorreiter agieren.

Rabenschwarze Songs mit viel Augenzwinkern

Mit dem eindringlichen Titel »Der rote Hahn« wird der Reigen begonnen. Dieses Stück ist tonangebend für das, was noch kommen wird. Tracks wie »Zausel« und »Die Grube« zeigen die Fähigkeit der Band, symphonische Elemente mit aggressiven Metal-Riffs nahtlos zu verbinden. Insbesondere der textliche Inhalt von »Zausel« erinnert mich an etliche ältere Herrschaften, die auf Saubermann machen und im Hintergrund eigentlich nur Dreck am Stecken haben. Für meinen Geschmack das Highlight auf diesem Full-Length-Album, nebst dem »Der beste Kebap der Stadt«. Wusste gar nicht, dass man über die orientalische Köstlichkeit bzw. manche lukullische Kreationsköpfe einen Song schreiben kann.

Eindringliche und immersive Klanglandschaft

Die komplizierte Orchestrierung verleiht der Musik eine zusätzliche Tiefe und schafft eine eindringliche und immersive Klanglandschaft. Diese Arrangements lassen einen fieberhaft vor dem Player verharren, denn man will von der dunkel-romantischen Soundgeschichte nichts verpassen. Der Gesamtsound hat viel Tiefe und Härte, die sowohl komplex als daneben aggressiv sein können. Einen reichen Klangteppich hat die Formation für den Hörer parat, welcher einen in ein Reich der Dunkelheit und des Geheimnisses entführt. Ausnahme ist das »Es ging ein Maidlein zarte« von Johannes Brahms, welches in der Mitte des Albums für eine Opern lastigen Break sorgt.

Man kann die atmosphärischen und kraftvollen Klanglandschaften von OBSIDIAN CHAMBER nicht übersehen, die den Hörer wirklich in eine andere Welt entführen. Nach dem orchestralen Instrumentalstück »Extro« wird das Album durch »Stockmeister«, »Dark Filthy Me«, »Heaven’s Damnation« und »Begierde«, von denen jeder eine andere Dimension im Sound der Band bietet, abgerundet.

Der kraftvolle Gesang von Michael Kaiser gibt den Ton an und vermittelt in jedem Stück rohe Emotionen und Intensität. Die Schlagzeugkünste von Thomas Leitner bilden ein solides Fundament für die Musik und treiben die Songs mit Präzision und Energie voran. Die Basslinien von Hannes Sandrinis fügen dem Sound ein schweres und dynamisches Element hinzu, während Jürgen Kliers Gitarrenarbeit sowohl kompliziert als auch heftig ist und die Beherrschung des Instruments unter Beweis stellt. Eine satte Orchestrierung unterstreicht die Gesamtatmosphäre des Albums und schafft ein reichhaltiges und filmisches Erlebnis für den Hörer.

Beeindruckende Musikalität

Ausnahmslos ist »Ein Platz am Kamin« von OBSIDIAN CHAMBER ein Muss für Fans des symphonischen Black Metal-Genres. Mit ihrer beeindruckenden Musikalität und ihren eindringlichen Klanglandschaften wird diese österreichische Band mit Sicherheit einen bleibenden Eindruck in der Metal-Szene hinterlassen. Dominant haben eine aggressive und doch melodische Herangehensweise die Oberhand. OBSIDIAN CHAMBER bieten durch den Output ohne Ausnahme ein dynamisches und mitreißendes Hörerlebnis, das Fans von symphonischem Black Metal und symphonischem Death Metal gleichermaßen ansprechen wird.

Gemeinsam mit Running Wild Productions hat man einen erstklassigen Job gemacht, um die Essenz der Musik von »Ein Platz am Kamin« einzufangen, wobei jeder Track auf dem Silberling ein dunkles und intensives Hörerlebnis bietet.

Fazit: OBSIDIAN CHAMBER servieren mit »Ein Platz am Kamin« eine einzigartige und erfrischende Interpretation des Symphonic Metal-Genres, die Elemente des Black Metal und Death Metal mit symphonischen Arrangements verbindet.

Tracklist

01. Intro
02. Ein Platz am Kamin
03. Der rote Hahn
04. Zausel
05. Der beste Kebap der Stadt
06. Es ging ein Maidlein zarte
07. Die Grube
08. Stockmeister
09. Extro
10. Dark Filthy Me
11. Heaven’s Damnation
12. Begierde

 

Besetzung

Thomas Leitner – Drums
Michael Kaiser – Vocals
Hannes Sandrini – Bass
Jürgen Klier – Guitar and Orchestration

 

Internet

OBSIDIAN CHAMBER – Ein Platz am Kamin CD Review

Harpyie veröffentlichen neue Single und Video

0
Harpyie - Ikonoklast - single cover

Harpyie veröffentlichen erste Single „Ikonoklast“ – „Voodoo“ erscheint am 25.10. bei Metalville Records (Rough Trade)

„Ikonoklast“ ist eine rebellische Hymne für Individualismus und Humanität.

Ideale und Götzenbilder – in Social Media und in Religion – wir entmenschlichen Menschen zu Idolen, um ihnen nachzueifern und uns damit final selber zu entmenschlichen. Harpyie setzen mit „Ikonoklast“ einen Aufruf zum Ende dieses Irrsinns – „lass die Bilder brennen!“ und ein Zeichen für Menschlichkeit und Individualität – „lass sie alle erkennen!“.

In sarkastischer Ironie erschaffen Harpyie den Ikonoklast als göttlich anmutendes Wesen, um dem Wahnsinn der Idealnacheiferung ein Ende zu setzen. In einer Welt bestimmt von Influencern und emotionalisierten Botschaften, in der Fakten immer weniger eine Rolle spielen und Identifizierungen einen immer größeren Einfluss gewinnen, stürmt der nihilistische Ikonoklast mit den Waffen der Emotionalität und Authentizität die Bühnen, um die Menschen ihre Fassaden ablegen zu lassen. Um wieder sie selbst zu werden.

Harpyie – die kontinuierlich aufstrebende Folkmetalband aus Ostwestfalen hat sich mit ihrer Authentizität und ihrem konstant individuellen Weg in die Herzen der deutschen Metalcommunity gespielt. Ob auf dem Wacken Open Air oder dem Summerbreeze begeisterten die fünf Rebellen aus Bad Oeynhausen die junge und genrebrechende Zielgruppe ebenso wie die althergebrachten Metaller. Mit ihrem letzten Album schafften sie auch den Sprung in die Topränge der deutschen Albumcharts mit einem sagenhaften Platz 34 – und bewiesen somit: Folkmetal aus Deutschland ist ebenso mainstreamtauglich.

Mit ihrem nun angekündigten neuen Album „Voodoo“ setzen sie diesen Weg kontinuierlich fort.

Harpyie laden ein zu lebensbejahendem und rebellierendem Ritual der Schatten unserer Zeit

„Tanze bis der Morgen graut!” (aus: Voodoo)

Mit dieser Aufforderung schreien Harpyie nicht nur die Essenz ihres neuen Albums in die Ohren der Welt, sondern begründen ihren neuen Style der Rebellion und Lebensbejahung. Mit „Voodoo“ läuten Harpyie eine neue Ära ihrer Bandgeschichte ein. In einer Kombination aus starken Metalklängen des NuMetal, Pop-Elementen und modernen Soundelementen verleihen die Ostwestfalen „Voodoo“ einen kraftvollen, coolen und tanzbaren Charme.

Harpyie hat sich dabei auch von den Fesseln des traditionellen Mittelalter-Konzepts befreit, um Themen anzusprechen, die ihnen persönlich am Herzen liegen – sei es in autobiografischer Intimität, gesellschaftskritischer Anklage oder frecher Selbstentfaltung. Und das, ohne den eigenen Stil zu verraten.

Dazu haben Harpyie sich tatkräftige, namhafte Unterstützung ins Boot geholt, die den neuen Kurs der Band deutlich widerspiegelt: Den Titelsong performen Harpyie gemeinsam mit den genrebrechenden Walisern von Skindred. Den Schwur in „Herz aus Eisen“ leisten sie gemeinsam mit den Freunden von Soulbound. Und den schicksalshaften Partysong „Omen“ feiern Harpyie gemeinsam mit Kalle Koschinsky.

Frei nach dem Motto: Tu, was du willst! Grenzen sind nur Kreidestriche in deinem Gedankenkonstrukt – entsteht so eine konsistente und authentische Vielfältigkeit, die mit Energie und Passion emotional einfängt.

„Um diese Dunkelheit mit Flammen zu entzünden“ (aus: Atreju)

Doch warum gerade „Voodoo“? Das Album wurde geschaffen, um einen Spiegel der aktuellen gesellschaftlichen Missstände zu halten. Wie die rituellen Praktiken des Voodoo verschiedene Elemente zusammenführen, so greifen Harpyie in ihren Liedern die Herausforderungen auf, die unsere Welt heute durchlebt.

In den Liedern dieses Albums treffen Lebensbejahung und künstlerischer Aufschrei aufeinander, ganz im Stil des Voodoo, wo Rosen und Totenschädel Seite an Seite existieren. Die lyrischen Schreie gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung finden ihren Platz neben den lebensbejahenden Rhythmen, als Zeichen der Stärke und des Widerstands.

„Unser Mitleid kommt von Leid!“ (aus: Ikonoklast)

Als künstlerische Reflexion über die Verklärung, die uns daran hindert, die dringenden Probleme unserer Zeit zu erkennen, greifen Harpyie die verschiedenen Aspekte, die unsere Welt heute durchlebt, auf, um final durch Ritual eine Katharsis zu erleben.

Die Spaltung der Gesellschaft wird in den vielschichtigen Melodien und Texten thematisiert, die dazu aufrufen, Brücken zu bauen und die Einheit in der Vielfalt zu finden. „Voodoo“ wird dabei zur verzweifelten und dennoch hoffnungsvollen symbolischen rituellen Praxis sowohl der Band als auch des Hörers. In diesem Sinne: Folgt der Einladung von Harpyie:

„Komm wir trotzen ihrer Macht und ich nehm‘ dich einfach mit!“ (aus: Nimmerland)

Tracklist

01. Voodoo feat. Benji Webbe
02. Ikonoklast
03. Omen feat. Kalle Koschinsky
04. Zombiemann
05. Atreju
06. Schildmaid
07. Herz aus Eisen feat. Soulbound
08. Exit Game
09. Fischer Fischer
10. Ich will Dich
11. Nimmerland

 

Quellenangabe: Flying Dolphin Entertainment UG

THE GREAT GRAY FUNK – The Great Gray Funk

0
THE GREAT GRAY FUNK - THE GREAT GRAY FUNK - album cover
THE GREAT GRAY FUNK - THE GREAT GRAY FUNK - album cover

Band: THE GREAT GRAY FUNK 🇦🇹
Titel: The Great Gray Funk
Label: Stone Free Records
VÖ: 12/05/23
Genre: Progressive/Doom/Dark Rock

Bewertung:

4/5

Das Album »The Great Gray Funk« von der österreichischen Formation THE GREAT GRAY FUNK bietet eine einzigartige Mischung aus Progressive-Rock, Doom-Rock und Dark-Rock. Das Album beschäftigt sich mit mysteriösen und grüblerischen Themen und bietet dem Hörer eine fesselnde musikalische Reise. Bereits im letzten Jahr via Stone Free Records erreichte uns der Silberling erst jetzt. Seit 2020 arbeitet der Wiener Trupp an seinem Sound, wenngleich meine Wenigkeit vorab noch nie was von ihnen gehört hat. Somit eine Feuertaufe, die sich im Verlauf des Albums zu einer superben Feuertaufe entpuppte.

Alle musikalischen Arrangements auf diesem Album sind reichhaltig und dynamisch, mit komplizierter Gitarrenarbeit und hier zeigen Patrick Weigl und Paul Kuglitsch ihre technische Affinität für das Mischgenre. Das kraftvolle Schlagzeugspiel Eugen Klammsteiner und der tief wummernde Bass von David Drexler ergänzen wunderbar einen tiefbetrüblichen Sound. Der eindringliche Gesang von Yola Zitter zieht den Hörer in eine dunkle und rätselhafte Welt. Die Verschmelzung verschiedener Rockgenres erzeugt ein Gefühl der Spannung und des Geheimnisses, das den Hörer während des gesamten Albums fesselt.

Komplizierte Melodien und Arrangements für den Hörgenuss

Die progressiven Elemente in der Musik zeigen das musikalische Können und die Kreativität der Band, mit komplizierten Melodien und komplexen Arrangements, die den Hörer während des gesamten Albums fesseln. Doom-Rock-Einflüsse verleihen dem Sound eine schwere und dunkle Atmosphäre, die ein Gefühl der Vorahnung und Intensität erzeugt.

Der Eröffnungstrack »Cortisol« gibt mit seiner grüblerischen Atmosphäre und den schweren Gitarrenriffs den Ton an. Als Start stellt die Band die Fähigkeit unter Beweis, ein Gefühl des Unbehagens zu erzeugen. Nicht minder werden die dunklen Aspekte der menschlichen Natur mit »Vacuum Thoughts« und »Eritis Sicut Deus« erkundet. Insbesondere der hoch melancholische Anteil beim ersten der beiden Songs kommt mit seiner dezimierten Geschwindigkeit ausgezeichnet zur Geltung.

Eindringliche und mysteriöse Qualität

Die dunklen Rockuntertöne verleihen der Musik eine eindringliche und mysteriöse Qualität, die dem Gesamtsound des Albums eine zusätzliche Ebene von Tiefe und Gefühl verleiht. Die Kombination dieser verschiedenen Genres führt zu einem fürwahr fesselnden und eindringlichen Hörerlebnis.

Im weiteren Verlauf des Albums wird der Hörer mit Tracks wie »Faceless« und »Interlude« immer tiefer in den Abgrund gezogen, bevor er mit »Wintereuphoria« und »Narrator« wieder in die Tiefen der Verzweiflung eintaucht. Dieses tiefe Hineintauchen in den tiefen Soundschlund der rabenschwarzen Färbung ist genüsslich aufzunehmen. Kein Happy Sound, dies war klar, dennoch klingt der Sound nicht zu depressiv, was bei vielen Genrekapellen etwas zu wankelmütig rüberkommt.

Einer der hervorstechendsten Tracks, »Light & Grace«, leuchtet hell inmitten der Dunkelheit und bietet einen Schimmer von Hoffnung und Erlösung. Es ist für mein Gefühl ein Song mit einer steten Berg- und Talfahrt der Soundgefühle. Meines Erachtens ein gut gewählter Name, der den Sound wunderbar beschreibt. Der Schlusstrack »Beacon« dient als Wegweiser aus der existenziellen Düsternis und hinterlässt den Hörer mit einem Gefühl der Läuterung und Auflösung. Mit dem entspannenden Rhythmus ist dies ein trefflich ausgesuchtes Ende für diesen Silberling der Wiener Formation.

Isolation und Sehnsucht als Soundaufhänger

Eine lyrische Tiefe der Band, die sich mit Themen wie Isolation und Sehnsucht auseinandersetzt, wird auf dem kompletten Output geboten. Der eindringliche Gesang der Fronterin ergänzt sich wunderbar mit der fachmännisch musizierenden Rhythmusfraktion. Tagträume und viele nachdenklich stimmende Soundfragmente machen den Silberling zu einer genüsslichen Soundrunde.

Mit »The Great Gray Funk« stellen die Wiener unter Beweis, dass sie zu einer Sound-Clique gehören, die eindringliche und stimmungsvolle Klanglandschaften für den Genuss schaffen können und dies auf einem sehr hohen Niveau. Die progressiven Elemente verleihen der Musik Tiefe, während die Doom- und Dark-Rock-Einflüsse dem Gesamtsound eine schwerere und grüblerische Note verleihen.

Fazit: THE GREAT GRAY FUNK haben mit »The Great Gray Funk« ein wirklich herausragendes Album abgeliefert, das ihr Talent und ihre Kreativität bei der Vermischung verschiedener Stile unter Beweis stellt.

Tracklist

01. Cortisol
02. Vacuum Thoughts
03. Eritis Sicut Deus
04. Faceless
05. Interlude
06. Wintereuphoria
07. Narrator
08. Light & Grace
09. Beacon

 

Besetzung

Patrick Weigl – Guitar
Eugen Klammsteiner – Drums
Paul Kuglitsch – Guitar & Backing Vocals
Yola Zitter – Vocals
David Drexler – Bass

 

Internet

THE GREAT GRAY FUNK – The Great Gray Funk CD Review

Artificial Language – Distant Glow EP

0
Artifical Language – Distant Glow EP - Artwork
Artifical Language – Distant Glow EP - Artwork

Band: Artifici 🇺🇸
Titel: Distant Glow
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 22.03.2024
Genre: Alternative/Progressive Metal

Bewertung: 4/5

4/5

Nach einem sehr starkem Debüt (The Observer) und einem großartigen Nachfolger, dessen Titel Now We Sleep man wohl zu wörtlich genommen hatte, kommt nach sechs Jahren endlich mal wieder etwas von den Amis ARTIFICIAL LANGUAGE, welche selbst Old Schooler wie mich durchaus begeistern konnten, weil sie eben neben dem modernen Stil auch immer wieder klassische Referenzen, wie in Rain Follows und Stranded, verwursten.
Aber auch breaktechnisch gerne in Mathcore – Regionen verstoßen (Two-Faced Star, House Of Hoarded Sands), ohne dabei den Bezug zur natürlichen Ordnung in der Musik außer Acht zu lassen.

Fortschritt per Definition also.

Diese Breaklastigkeit ist im Vergleich zum letzten Vollalbum etwas präsenter, die großartige Melodieführung zwar sparsamer, aber deren Wirkung deswegen umso großartiger bei Einsatz.

Progfans, an denen diese Truppe bisher vorbeiging, sollten hier unbedingt genauso reinhören wie Liebhaber anspruchsvoller, moderner Metal Musik.
Denn diese Band dürfte bei durchgehender Anwesenheit auf dem Markt durchaus einmal Ansprüche auf den Genre – Thron erheben können.

Tracklist

01. Two Faced Star
02. Rain Follows
03. Stranded
04. House Of Hoarded Sands
05. Skinwalker

Besetzung

Shay Lewis – Gesang
Victor Corral – Gitarren
Charlie Robbins – Gitarren
Jonathon Simpson – Tasteninstrumente
Joshua Riojas- Bassgitarre
Jeron Schapanksy – Schlagzeug

Internet

ARTIFICIAL LANGUAGE – Distant Glow EP CD Review