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THE EUROPEAN SIEGE, 18.10.2022, Gasometer Wien

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The European Siege

THE EUROPEAN SIEGE feat. ARCH ENEMY, BEHEMOTH, CARCASS & UNTO OTHERS, 18.10.2022, Gasometer Wien

Arch Enemy live 2022

ARCH ENEMY und BEHEMOTH haben mit ihrer Co-Headliner-Tournee „The European Siege“ auch dem Wiener Gasometer einen feurigen Besuch abgestattet! Mit im Schlepptau waren UNTO OTHERS und CARCASS. Alle Fotos vom Abend gibt es hier!

Unto Others

Unto Others Live 2022Für UNTO OTHERS war es das erste Konzert nach über drei Jahren. Ich habe ich mich persönlich sehr auf ihren Auftritt gefreut, weil mir die Musik der Band gut gefällt. Es ist eine Mischung aus Gothic Rock und Metal, die an TYPE O‘ NEGATIVE und THE SISTERS OF MERCY erinnert. Ihre Live-Performance war insgesamt der Performance im Musikvideo zu „When Will Gods Work Be Done“ sehr ähnlich: Gitarrist und Bassist waren mit vollem Elan dabei und haben ihre wilden Mähnen durch rhythmisches Headbangen in Szene gesetzt. Der Sänger, der außerdem die zweite Gitarre spielt, bewegte sich vergleichsweise wenig auf der Bühne, dafür klang seine Stimme live praktisch genau so wie auf den Alben. Der Drummer wirkte mehr aufs Schlagzeugspielen konzentriert und weniger teilhabend am Geschehen.

Abgesehen davon hätte es mehr Interaktion mit dem Publikum geben können. UNTO OTHERS haben einfach ihre Nummern eine nach der anderen runtergespielt. Mir hat die Show trotzdem gut gefallen, weil der Sound glasklar war und mir die Lieder alle bekannt waren – anders als scheinbar dem Großteil des Publikums. Allzu voll war es zu jenem Zeitpunkt im Gasometer noch nicht. Hart gesottene Fans von UNTO OTHERS sind mir keine aufgefallen, dennoch wirkte die Zuhörerschaft zufrieden mit dem Opener des Abends. Zum Schluss gab‘s ein obligatorisches „make some noise for Carcass/Behemoth/Arch Enemy” und futsch waren die Goth-Rocker.

Setlist

01. Heroin
02. Give Me to the Night
03. No Children Laughing Now
04. Can You Hear the Rain
05. Nightfall
06. Summer Lightning
07. When Will Gods Work Be Done

Carcass

Carcass Live 2022Auf CARCASS habe ich mich extrem gefreut, weil ich sie erst durch diese Tour richtig kennengelernt und davor nie live erlebt hatte. Vor dem Konzert habe ich mir beim Merch-Stand eines ihrer Shirts gekauft und mir natürlich gleich angezogen. Dass Sänger Jeff Walker dasselbe Shirt beim Konzert tragen würde, habe ich vorher nicht gewusst, fand ich aber ziemlich witzig.

Der Sound beim Auftritt von CARCASS war wieder phänomenal! Die britischen Death-Grinder haben sich als dynamische und überaus sympathische Truppe entpuppt. Dass die Band mittlerweile fast vierzig Jahre ihr Unwesen treibt, hat man an der Besucherzahl gemerkt: im Gasometer war es eindeutig gedrängter und stickiger als zuvor bei UNTO OTHERS. Außerdem merkte man sofort, dass sich unter den Anwesenden viele Fans befanden. Die Stimmung war generell heiterer, was wohl auch daran gelegen hat, dass CARCASS mehr mit dem Publikum interagiert haben und präsenter auf der Bühne agierten. Animationen, die zu den gespielten Songs passten, brachten zusätzlich Dynamik in die Show.

Setlist

01. Exhume To Consume
02. Buried Dreams
03. Kelly’s Meat Emporium
04. Incarnated Solvent Abuse
05. This Mortal Coil
06. Dance of Ixtab
07. The Scythe’s Remorseless Swing
08. Corporal Jigsore Quandary
09. Heartwork

 

Behemoth

Behemoth Live 2022Vom Fotograben konnte man hinter den Vorhang luken und Nergals Schattenspiel mit der Taschenlampe beobachten: Was von unserer Position witzig aussah, versetzte das Publikum genau in die richtige Stimmung. BEHEMOTH starteten ihr Set mit „Post-God Nirvana“, dem ersten Song ihres neuen Albums „Opvs Contra Natvram“ – der perfekte Song für eine theatralisch-düstere Performance, wie man sie von den polnischen Black Metallern kennt. Brachial und heiß ging es weiter mit einem älteren Song: „Ora Pro Nobis“ heizte das Publikum an mit imposanter Pyrotechnik und unzähmbarer Spielfreude seitens der Band.

Die Setlist war gut bestückt mit neuen Songs, die mit Begeisterung gefeiert wurden. Aber natürlich rührten sich die Leute am meisten bei altbekannten Nummern: bei „No Sympathy for Fools“ ist mir von meiner Position der erste Mosh Pit aufgefallen. Die Stimmung war auf jeden Fall nochmal um einiges aufgeregter und ekstatischer als bei den beiden Acts zuvor. Im Gasometer ist es auch immer schwieriger geworden, sich durch die Menschenmengen näher zur Bühne zu kämpfen.

Setlist

01. Post‐God Nirvana
02. Ora Pro Nobis Lucifer
03. The Deathless Sun
04. Ov Fire and the Void
05. Thy Becoming Eternal
06. Conquer All
07. Bartzabel
08. Christians to the Lions
09. Off to War!
10. No Sympathy for Fools
11. Blow Your Trumpets
12. Daimonos
13. Versvs Christvs
14. Chant for Eschaton 2000

Arch Enemy

Arch Enemy live 2022Die Headliner des Abends übertrumpften all das und setzten noch einen drauf: ARCH ENEMY haben das Innere vom Gasometer zum Beben gebracht – dabei hat das Publikum natürlich fleißig mitgeholfen. Nach dem Auftritt von BEHEMOTH hatte ich schon so ein „Letzte Band“-Gefühl und war deswegen überrascht, wie leidenschaftlich die Leute bei der Sache mit dabei waren! Es folgte ein Mosh Pit nach dem anderen, Stimmbänder wurden aufs Zerbersten zum Mitschreien genötigt, Köpfe rotierten als wären Nackenmuskeln immun gegen Schmerzen… Es war ein richtiges Massaker, aber ein wunderschönes – vor allem von meiner Position am Rande des Mosh-Pit-Epizentrums aus!

Passend zur Zelebrierung ihres neuen Albums wurden gleich fünf Songs von „Deceivers“ gespielt, die allesamt fabelhaft mit den restlichen Liedern harmonierten. Stimmungskiller sind mir keine aufgefallen, aber diese Stimmung hätte eh kaum etwas killen können! Klassiker wie „My Apocalypse“, „Nemesis“ oder „Ravenous“ durften auf der Setlist natürlich auch nicht fehlen.

Arch Enemy live 2022„As the Pages Burn“ wurde mit der Anmerkung von Alissa angekündigt, dass sie merke, wir bräuchten ein schnelleres Lied. Im Song davor, „Sunset Over the Empire“, bereitete sich die rasende Menge im unpassendsten Moment auf eine Wall of Death vor, was sehr skurril war. Noch skurriler war, als sich ein Haufen Leute am Boden sitzend aneinander reihten und auf einem imaginären Schiff ruderten… Immerhin waren wir nicht auf einem Konzert von AMON AMARTH! Wie auch immer – das klaffende Loch wurde erst nach langem Warten und Hinhalten seitens der Band brutalst geschlossen. In „As the Pages Burn“ konnten dann die Leute im Circle Pit ihre Energie rauslassen. 

Alles in allem war der Abend ein Riesenerfolg und hat sehr viel Spaß gemacht. Die Stimmung wurde von Band zu Band besser und die Hallen füllten sich immer mehr. Ausverkauft war das Konzert an jenem Abend zwar nicht, aber bei so viel Enthusiasmus und Pyrotechnik freute man sich über etwas Abstand von den schwitzenden Körpern. 

Setlist

01. Deceiver, Deceiver
02. War Eternal
03. Ravenous
04. In the Eye of the Storm
05. House of Mirrors
06. My Apocalypse
07. The Watcher
08. The Eagle Flies Alone
09. Sunset Over the Empire
10. As the Pages Burn
11. Snow Bound
12. Nemesis
13. Fields of Desolation

The European Siege 2022 ARCH ENEMY, BEHEMOTH, CARCASS, UNTO OTHERS 18.10.22 Planet.tt Gasometer Wien

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Arch Enemy Live Photo 2022 Wien

The European Siege 2022 ARCH ENEMY, BEHEMOTH, CARCASS, UNTO OTHERS 18.10.22 Planet.tt Gasometer Wien

Photos by Charlene

STRATOVARIUS – Survive

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stratovarius - survive - album cover
stratovarius - survive - album cover

Band: STRATOVARIUS
Titel: Survive
Label: earMUSIC
VÖ: 23/09/22
Genre: Melodic/Power Metal

Bewertung:

5/5

Die finnische Power/Melodic Truppe STRATOVARIUS zählt seit gut 30 Jahren zu den Meistern ihres Faches. Viele Bands, welche eine ähnliche Färbung im Sound haben, werden mit diesem finnischen Unikum verglichen. Dass die Truppe ohne oder eventuell aufgrund des Abganges von Timo Tolkki weiter existieren konnte, steht in einem anderen Buch. Eines muss erwähnt werden, obgleich das Gründungsmitglied oftmals als Visitenkarte dient, bewiesen STRATOVARIUS, dass keine Luft raus ist. Eher im Gegenteil, die bisherigen Scheiben waren allesamt wunderbar anzuhören. Nach einer gut siebenjährigen Schaffenspause haben die Finnen mit „Survive“ ihren nächsten Streich veröffentlicht. Bereits die Singles vor dem Releasetag ließen auf weit mehr hoffen als man erahnen würde. Schlussendlich ist der Silberling ein weiterer Schritt nach vorne. Zumindest meine Wenigkeit glaubt, dass im Lager des finnischen Acts alle Zeichen auf Sturm stehen.

Wunderbar und einzigartig

Wunderbar und einzigartig ist der Sound für dieses Album ausgefallen. Klar, was will die Band oder gar sich selbst neu erfinden. Keine Frage, dies wird ja nicht gemacht, vielmehr sehe ich eine Handvoll Veränderungen, die den Melo-Power Metal um etliche Nuancen modernisiert wirken lassen. Insbesondere viele Eckpfeiler aus dem restlichen, europäischen Raum und dem urtypischen Grundtenor des finnischen Power Metals lassen die Songs merklich forcierter schallen.

Starke Parts und Gesangslagen in allen Tonlagen

Über den Frontmann Timo Kotipelto muss man sich nicht extra auslassen. Gerade dieser verleiht im Gegensatz hierzu den Songs, bei denen er mitwirkt, die gewisse Extranote. Er scheint meines Erachtens einen zweiten Frühling durchzumachen. Starke Parts und Gesangslagen in allen Tonlagen werden von ihm vorgetragen, als gäbe es nichts Einfacheres. Steht für das Können dieser finnischen Goldkehle. Durch die vielen Stimmungslagen wirken die einzelnen Songs besonders stark. Da hat sich der Finne ein neuerliches, besonderes Lebenszeichen gesetzt.

Was den Sound und das Songwriting betrifft, lässt der finnische Act ebenfalls nichts anbrennen und erspielt sich locker das Herz eines jeden Melodic Power Metal Recken binnen Zehntelsekunden. Viele Eckpfeiler, die einem von der Band bekannt sind, wurden miteingebaut. Was hingegen vereinzelt ins Ohr sticht, ist die leichte Nuance an Veränderungen. Dies ist der Knackpunkt, weshalb das neueste Album irgendwie anders klingt und trotzdem vollends überzeugt.

Ohne Zweifel erhaben

Eine Songempfehlung wäre fehl am Platz, die leicht veränderte Rezeptur und die hörbare Weiterentwicklung, zusätzlich zum göttlichen Gesang lassen alle Herzen höherschlagen. Mit viel Selbstbewusstsein und einer Vielzahl von Hitsongs auf diesem Album ist den Herrschaften ein Meisterstreich par excellence gelungen. Ohne Zweifel erhaben und mit viel Bauchgefühl lauscht man süchtig dem Treiben von STRATOVARIUS.

Fazit: „Survive“ von STRATOVARIUS ist ein Meisterstreich und lässt viele Genrekollegen alt aussehen.

Tracklist

01. Survive
02. Demand
03. Broken
04. Firefly
05. We Are Not Alone
06. Frozen In Time
07. World On Fire
08. Glory Days
09. Breakaway
10. Before The Fall
11. Voice Of Thunder

 

Besetzung

Timo Kotipelto – Vocals
Matias Kupiainen – Guitar
Lauri Porra – Bass
Rolf Pilve – Drums
Jens Johansson – Keyboard

 

Internet

STRATOVARIUS – Survive CD Review

CIRCLE CREEK – The World Is On Fire

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circle creek - The World Is On Fire - album cover

CIRCLE CREEK – The World Is On Fire

circle creek - The World Is On Fire - album cover

Band: CIRCLE CREEK
Titel: The World Is On Fire
Label: ROAR/NRT Records
VÖ: 05/08/22
Genre: Heavy Rock

Bewertung:

3,5/5

Die Spuren der österreichischen Heavy Rocker, CIRCLE CREEK, führen zurück bis in die 80er. Sind sie gleichzusetzen wie ihre Landsmänner SPEED LIMIT oder U8? Nicht unbedingt, denn im Kontrast zu den genannten Bands haben es meinem Empfinden nach nicht die Landesgrenzen unserer Alpenrepublik überschritten. Dies soll sich mit dem neuesten Album „The World Is On Fire” ändern. Die Gründungsmitglieder und Zwillingsbrüder Christian & Didier Zirkelbach haben seit jeher die Linie Heavy Rock gefahren. Im direkten Vergleich zu traditionell verankerten Acts wurde viel modernisiert und erweitert.

Heavy Rock in etlichen Facetten fein zurecht gemacht

Heißt nichts anderes „The World Is On Fire“ ist definitiv kein Heavy Rock Album, wurde im Kontrast hierzu mit vielen Stoner und teils modern wirkenden Fragmenten angereichert. Klingt im gesamten gesehen gut aussortiert und stört den klassischen Freund nicht. Eine gute Waage wurde hierbei gehalten und dies steht für den Verstand und die lange Zeit im Musik Business. Teilweise kommen etliche Einlagerungen zum Vorschein, welche der Insider kennt, wenn er sich bei etlichen Biker Festivals tummelt und den dort auftretenden Bands lauscht.

Gute Soundtechnik, welche den Hörer locker bei Laune hält

Definitiv keine Bierzeltrockband, dies will meine Wenigkeit nicht zum Ausdruck bringen. Vielmehr eine lockere Rocksache, welche nicht lange braucht, um den begeisterten Rockhörer bei Laune zu halten. Soundtechnisch ist das Quartett nicht komplett in den Achtzigern stecken geblieben und hat ihren Sound recht gut vermischt. Durchschlagende Kraftakte und viele erdige und streckenweise Stoner artige Passagen machen ordentlich was her und kommen unvermindert ins Gehör. Das durchwegs authentische Flair, das das Herz eines jeden Heavy Rockers höherschlagen lässt, wird definitiv für ein breiteres Spektrum über die Grenzen hinaus sorgen. Mit einigen Old-School-Riffs und einprägsamen Refrains fabrizieren CIRCLE CREEK angenehm wirkende gute Laune. Den letzten Schliff haben sie den Songs durch die dreckig-derbe Produktion gegeben. Aufgrund dessen wirken die Tracks nicht glatt poliert, oder gar bei größeren Acts tausendmal bereits gehört.

Mit diesem Album beweisen die Herrschaften, dass sie sich ihren Charme der letzten Jahre bewahrt haben. Im Kontrast hierzu vor kleinen Veränderungen und Modernisierungen auch nicht zurückschrecken. Aufgrund dessen hat die Combo ein zeitloses Rockwerk geschaffen, welches eine breite Platte von Hard/Heavy und Stoner Rock Liebhabern interessieren dürfte. Luft ist nach wie vor nach oben hin vorhanden, bin mir aber sicher, dass die Mannschaft hier bis zum nächsten Output viel an Qualitäten nachlegen wird.

Fazit: „The World Is On Fire” von CIRCLE CREEK ist ein zeitloses Rockalbum und weiß mit seinem besonderen Charme zu unterhalten.

Tracklist

01. D.R.U.G.S
02. Tell Me Baby
03. In My Universe
04. Preppers
05. Forever
06. Creatures
07. Journey
08. On My Own
09. Closed Eyes
10. Killing Factories
11. Don’t Be Afraid

 

Besetzung

Christian Zirkelbach – Lead Vocals & Guitars
Didier Zirkelbach – Vocals & Guitars
Wolfgang Huber – Bass
Bernhard Wolf – Drums

 

Internet

CIRCLE CREEK – The World Is On Fire CD Review

ULTIMA RATIO FEST, 11.10.2022, Arena Wien

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ultima ratio

ULTIMA RATIO FEST mit MOONSPELL, INSOMNIUM, BORKNAGAR, WOLFHEART und HINAYANA

 

MOONSPELL und INSOMNIUM fegten am 11. Oktober durch die Wiener Arena mit ihrer Co-Headliner-Tour. Mit dabei waren BORKNAGAR, WOLFHEART und HINAYANA, die für die richtige Mischung aus Melodik, Düsternis und Härte sorgten. Alle Fotos vom Abend gibt es hier!

Hinayana

ULTIMA RATIO HinayanaDie texanische Melo-Death-Gruppe HINAYANA betrat etwas verspätet die Bühne. Ein dramatisch anmutendes Soundtape kündigte ihre Performance an. Ihr düsterer Musikstil wurde durch die spärlich eingesetzten Scheinwerfer zusätzlich betont. Interaktion mit dem Publikum gab es so gut wie keine. Die Band hat ihre Lieder runtergespielt und die Leute haben brav zugehört. Man muss auch sagen, dass die Kapazität der Arena bei weitem nicht ausgeschöpft war – zu dem Zeitpunkt, aber auch generell. Nach vier Liedern verabschiedeten sich HINAYANA schon wieder und übergaben an den nächsten Act, der deutlich mehr Leute ins Innere der Arena lockte…

Setlist

01. Death of the Cosmic
02. Cold Conception
03. In Sacred Delusion
04. Pitch Black Noise

Wolfheart

ULTIMA RATIO WolfheartWOLFHEART haben an diesem Abend einige Fans angelockt. Die Stimmung war definitiv ausgelassener als bei HINAYANA. Vor allem Bassist und Gitarrist haben das Publikum mit ihrer heiteren Performance mitgerissen. Der Bassist hat sich zwischendurch gerne Wasser über den Kopf geschüttet und durchs Headbangen alle Leute im Umkreis von wenigen Metern an seiner Abkühlung teilhaben lassen. Das Publikum war von WOLFHEART sichtlich angetan und scheute sich nicht vor Mitklatschen und Headbangen ohne Aufforderung seitens der Band.

Setlist

01. Skyforger
02. The King
03. The Hunt
04. Aeon of Cold
05. Breakwater
06. Knell
07. The Hammer

 

Borknagar

ULTIMA RATIO BorknagarDie Stimmung steigerte sich noch einmal um ein Vielfaches, als BORKNAGAR die Bühne stürmten. Die Mischung aus beinahe romantischer Melodik, eiskaltem Black Metal und raffinierten Prog-Einlagen kam sehr gut an. Für mich war die Show sogar die zweitbeste an jenem Abend! Die Mitglieder, die man von namhaften Bands wie IMMORTAL, DIMMU BORGIR oder GORGOROTH kennt, machten sofort einen sympathischen Eindruck. So wurde es einem leicht gemacht, ihr Konzert zu genießen und freudig abzufeiern. Besonders in Erinnerung geblieben, ist mir die Performance von „Voices“. Das Lied hat mir schon vor dem Konzert gut gefallen, aber live haben BORKNAGAR die Atmosphäre des Liedes noch besser wiedergegeben. Die meiste Zeit waren die Scheinwerfer nur auf den Sänger gerichtet und alle anderen Instrumente sind in den Hintergrund gerückt. Live hat die Theatralik des Songs nochmal um einiges stärker gewirkt als auf der CD.

Setlist

01. The Fire That Burns
02. Frostrite
03. The Rhymes of the Mountain
04. Up North
05. Voices
06. Colossus
07. Winter Thrice

Insomnium

ultima ratio InsmoniumAn jenem Abend dürfte ein beachtlicher Teil des Publikums wegen INSOMNIUM gekommen sein. Übel nehmen kann man es den Leuten nicht, denn die finnischen Melo-Death-Metaller haben in über zwanzig Jahren Bandkarriere viele Fans für sich gewinnen können. Dass die Fanbase ihre Fühler bis Österreich ausstreckt, ist einem in dem Moment bewusst geworden, als INSOMNIUM die Bühne betraten. Anders als bei den Acts davor gab es während „Mortal Share“ sogar einen kleinen Mosh Pit. Anerkennung und Freude wurden durch Headbangen und Interaktion mit der Band gezeigt. Die Finnen sind überaus sympathisch rübergekommen und haben mit viel Elan und Spaß ihre Show gespielt. Klares Highlight war die Performance von „While We Sleep“, das ohnehin eines der bekanntesten und beliebtesten Lieder der Band ist.

 

Setlist

01. Karelia
02. Ephemeral
03. Valediction
04. Revelation
05. Down With the Sun
06. Mortal Share
07. And Bells They Toll
08. Pale Morning Star
09. The Primeval Dark
10. While We Sleep
11. Heart Like a Grave

Moonspell

 

ULTIMA RATIO Moonspell

Zu guter Letzt verzauberten uns MOONSPELL mit ihrer Show. Mittlerweile dürfen die Portugiesen ihr 30-jähriges Bandjubiläum feiern! Mit dreizehn Studioalben wird es schwierig, eine ausgewogene Setlist zusammenzubasteln – MOONSPELL haben an jenem Abend dafür eine sehr gute Wahl getroffen! Vom neuen Album „Hermitage“ wurden „The Greater Good“ gleich zu Beginn und „Apopthegmata“ gegen Ende gespielt. Am Anfang von „Apopthegmata“ hatte ich kurz Tränen in den Augen, weil mir das Lied besonders am Herzen liegt und die Band es live verdammt emotional inszeniert hat. Klassiker wie „Alma Mater“, „Opium“ und „Full Moon Madness“ zum Schluss durften natürlich auch nicht fehlen. Das einzige Lied, das mir fehlte, war „Vampiria“. Mich überraschte positiv, dass „From Lowering Skies“ in voller Länge gespielt wurde. Bei „Herr Spiegelmann“ fand ich es spannend, Fernando bei seiner Gestik zu beobachten. Er hat seine Hände sacht bewegt als hätte er die Laserstrahlen an seinen Handschuhen befestigt wie in diesem Video – aber da waren eben keine Laser!

Das Publikum war bei allen Liedern voll dabei, aber natürlich eskalierte die Menge am meisten bei den altbekannten Klassikern. Allerdings kamen auch die neueren und weniger bekannten Songs gut an. Die Stimmung war ausgelassen und energetisch. Es wurde viel mit dem Publikum interagiert, aber die Leute haben auch von sich aus Energie nach vorne zur Bühne reflektiert.

MoonspellNach dreizehn Liedern mussten wir uns schließlich von MOONSPELL verabschieden. Die Verabschiedung schien der Band wirklich ans Herz zu gehen. Zumindest wirkten Fernando und co. sehr dankbar und erfreut über unser Erscheinen, was mich in meinem Respekt für diese Band wieder einmal bestärkt hat.

Fazit: Das ULTIMA RATIO FEST war zwar unerwartet bescheiden besucht, aber die Shows von MOONSPELL, INSOMNIUM und co. sorgten für gute Stimmung in der Wiener Arena an jenem Montagabend!

Setlist

01. The Greater Good
02. Extinct
03. Night Eternal
04. Finisterra
05. In and Above Men
06. From Lowering Skies
07. Opium
08. Herr Spiegelmann
09. Breathe (Until We Are No More)
10. Apophthegmata
11. Mephisto
12. Alma Mater
13. Full Moon Madness

ULTIMA RATIO FEST 2022 feat. Moonspell, Insomnium, Borknagar, Wolfheart, Hinayana 11.10.22 Arena Wien

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ULTIMA RATIO Moonspell

ULTIMA RATIO FEST 2022 feat. Moonspell, Insomnium, Borknagar, Wolfheart, Hinayana 11.10.22 Arena Wien

Photos by Charlene

Tinkicker veröffentlichen finstere Videosingle

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Tinkicker - Mother Valium - Artwork

Tinkicker veröffentlichen finstere Videosingle

Tinkicker - band photo 2022
Photo Credit: Tinkicker

TINKICKER veröffentlichen finstere Videosingle zu ihrer prog. Rock Ballade ‚Mother Valium‘

Wenn ein Mensch auf der Suche nach Antworten ist, kann er manchmal mit einer Wahrheit konfrontiert werden, auf die er nicht vorbereitet ist. Diesem Thema widmen sich die aus Dänemark stammenden TINKICKER mit ihrer neuen Prog. Rock- beziehungsweise Hard Rock Ballade Mother Valium, welche sie auch in ansprechender Form im Videoformat, Heute den 21 Oktober 2022 über NRT-Records veröffentlichen.

Im Jahr 2006 von Gitarrist Søren Lindberg und Songwriter- / Schlagzeuger Klaus Herfort gegründet, veröffentlichten TINKICKER im Jahr 2008 mit ihrem Debütalbum The Soliloquy Of The Transparent Boy eine kompromisslos- brachiale Heavy Rock Oper mit starken Einflüssen des progressive Rock. Dieses Album brachte der Formation um Klaus Bastian (Gesang und Gitarre), Søren Lindberg, (Gitarre), Anna Pinto (Bass), und Klaus Herfort (Drums) den prägnanten Spitznamen Pink Sabbath ein.

Diverse Konzerte, welche TINKICKER durch ganz Europa führten, festigten den Ruf dieser Band, deren musikalisches Schaffen sich zwischen Heavy-, Hard Rock-, progressive und Metal bewegt. Im März 2011 veröffentlichten TINKICKER ihr zweites Album The Playground Of The Abyss, welches von Presse- und Metalfans gleichermaßen gelobt wurde. TINKICKER wurden von dem legendären Rockkritiker Geoff Barton, als erste dänische Band, für das Album des Jahres im Classic Rock Magazine nominiert.

Im Jahr 2014 veröffentlichten TINKICKER ihr drittes Studioalbum The Cup Of The Lord And The Wine Of Demons, welches wie auch schon seine beiden Vorgänger ein Konzeptalbum darstellt. Ausgedehnte Tourneen, vorwiegend durch ihre Heimat Dänemark wurden gespielt. Im Jahr 2021 unterschrieben TINKICKER schließlich bei dem deutschen Independent Label NRT-Records und legten ihren Backing Katalog neu auf. Gegenwärtig an ihrem vierten Album Family Bonds arbeitend, soll dieses Werk ein Doppelalbum werden und mit Mother Valium, wird der erste Appetizer in Form einer brachialen Hard Rock Ballade veröffentlicht

Quellenangabe: NRT Records
Photo Credit: Tinkicker

TOMORROW’S FATE – Appreciate The Time

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Tomorrows Fate - Appreciate The Time - album cover

TOMORROW’S FATE – Appreciate The Time

Tomorrows Fate - Appreciate The Time - album cover

Band: TOMORROW’S FATE
Titel: Appreciate The Time
Label: ROAR/NRT Records
VÖ: 05/08/22
Genre: Hardrock

Bewertung:

3,5/5

Als Alternative Rock Act werden die Jungs von TOMORROW’S FATE tituliert. Die Formation um Bassisten und Sänger Benjamin „Ben“ Künstner, Gitarrist und Sänger André „And7i“ Reiter, Gitarrist Manuel „Mani“ Rojak und Schlagzeuger Manuel „Stixx“ Wallis haben im Jahr 2016 angefangen an ihrem Stil zu feilen. Mit dem Debütalbum „Appreciate The Time“ via ROAR/NRT Records haben die Herrschaften ein erstes, musikalisches stell dich ein geschaffen.

Frisch auffrisierter Energetik-Rock

Der Sound an sich ist definitiv mit etlichen Eckpfeilern im Alternative Rock Bereich vorhanden, jedoch wird das Rockgemisch durch diverse Einflüsse angereichert, welche für mich oftmals leicht Aussie-Rock lastig wirken. Dadurch ergibt sich bei der Gitarrenarbeit ein erdiger Soundanteil, welche das Material merklich frischer und farbenbunter auffrisiert hat. Mit einer guten, authentischen Herangehensweise wurde das Werk in Szene gesetzt. Mit sprudelndem positivem Flair rocken die Jungs ausgezeichnet, scheuen darüber hinaus vor tiefgründigen Themen nicht zurück. Die Vielzahl der rhythmischen Wechsel zwischen ruhig, melodisch, mal ungezügelt, wild und ungestüm ist eine honorierende Sache und verschafft den Jungs eine durchwegs eigene Nische.

Farbenfrohe Aufschichtung der Gefühlslage

Fakt ist, die Revolution starten die Österreicher nicht, im Kontrast hierzu lassen sie viel Innovation und Eigenständigkeit walten. Aufgrund dieser Tatsache sind sie schwer zu schubladisieren. Einflüsse mögen viele bekannt vorkommen. Eine nach eiern gewisser Rockgrößen ist nicht herauszuhören und das steht für den Bandeigenen Sound. Insbesondere die farbenfrohe Aufschichtung der Gefühlslage sind die Visitenkarte dieser Formation.

Gut aussortiert Rockrhythmen die im Gehör hängen bleiben

Was den Tellerrand und das darüber hinausblicken betrifft, schlagen die Jungspunde ebenfalls eine eigene Kerbe. Ob nun bluesiger Einschlag, funkig wirkende Passagen, oder einfach nur locker vom Hocker die Sau rauslassen zeugen von einem guten Verstand, etwas Frisches zu bieten und eben über den Tellerrand hinauszublicken. Neben gefühlvoll können TOMORROW’S FATE aber auch straight und rau sein und dies ergibt den gut sortierten Rock, mit dem man über die Grenzen hinaus definitiv einige mehr für sich gewinnen kann. Zur Feuertaufe muss man sagen, alles richtig gemacht, wenngleich gewiss Luft nach oben hin offen ist.

Fazit: Mit „Appreciate The Time“ servieren TOMORROW’S FATE einen guten ersten Silberling, der was hermacht.

Tracklist

01. My Way
02. Fly
03. Sweet Little Honey
04. Be Human
05. Don’t Forget to Rock
06. My World
07. Son Come Home
08. Way Back Home
09. Intergrity
10. Humming Birds
11. Appreciate the Time
12. I Won’t Leave You Alone

 

Besetzung

Benjamin Künstner Bass & Vocals
Manuel Rojak Guitar
André Reiter Guitar & Vocals
Manuel Wallis Drums

 

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TOMORROW’S FATE – Appreciate The Time CD Review

FLIGHT ATTENDANT – Flight Attendant

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Flight Attendant

FLIGHT ATTENDANT – Flight Attendant

Flight Attendant

Band: FLIGHT ATTENDANT
Titel: Flight Attendant
Label: Moraine Music Group
VÖ: 30/09/22
Genre: Rock/Dark Pop

Bewertung:

4,5/5

FLIGHT ATTENDANT: Ein ungewöhnlicher Name für eine ungewöhnliche Band, deren Musikstil schwer in eine Schublade zu zwängen ist. Die junge Formation aus Nashville hat bereits mit Singles wie „Man of Chaos“, „Dogs“, „Paradise“ und „Crybaby“ demonstriert, dass ihre Ideenvielfalt weder Grenzen kennt noch akzeptiert! Ihr gleichnamiges Debüt verkörpert Freiheit, Lebensfreude, aber auch Zerbrechlichkeit und Melancholie. Musikalisch bewegen sich die Songs zwischen Rock und Pop mit psychedelischen sowie Grunge- und Rock-Elementen. 

Ein paar Gläser Wein und eine große Leidenschaft für Musik

Sängerin Karalyne und Gitarrist Vinny haben sich als Barkeeper in Nashville kennengelernt, wo kurz darauf auch Nikki (Viola, Backing Vocals) dazu gestoßen ist. Aus Arbeitskollegen wurden bald Bandkollegen und enge Freunde. Ihre Leidenschaft für gemütliches Weintrinken und Musizieren stellte die Basis für die Gründung  von FLIGHT ATTENDANT dar. Schlagzeuger Derek vervollständigte schließlich die Band. 

Einzigartiger Musikstil, der sofort ins Ohr geht

Wie eingangs erwähnt, ist es nicht einfach, FLIGHT ATTENDANTs Musikstil eindeutig zu beschreiben – selbst die Band hat Schwierigkeiten dieses „akustische Einhorn“ genau zu definieren! Auf ihrer Instagramseite findet man mittlerweile die wilde Genrebezeichnung „Rock-Synth-Grunge-Dark-Alt-Pop“, die ihre Berechtigung hat. Für mich klingt ihre Musik am ehesten wie eine rockige Version von Lana Del Rey, wobei auch das nicht auf alle Lieder zutrifft. Lieder wie „Teach Me How to Lie“, „Phosphorescent (Fine Line)“ und „Comedy Show“ passen am ehesten zu dieser Beschreibung. 

Das Besondere an der Musik: Die Vocals…

Charakteristisch für FLIGHT ATTENDANT sind zum einen ganz klar die Vocals. Karalynes Stimme balanciert zwischen sanften Tiefen und schrillen Höhen. Sie demonstriert darüber hinaus wiederholt, welche Power in ihren Stimmbändern steckt! In „Man of Chaos“ bekommt man einen sehr guten Eindruck von ihrer Bandbreite und Energie. Eine etwas andere, frechere und rockigere Seite zeigt Karalyne in „Crybaby“, die meiner Meinung nach aber zu schief klingt, was aber vielleicht sogar gewollt ist. 

… die Viola …

In den meisten Liedern sticht die Viola unverkennbar heraus und verleiht den Songs das gewisse Etwas. „Golden Gun“ ist für mich das absolute Paradebeispiel dafür: Durch das Viola-Thema, das immer wiederkehrt und sofort unter die Haut geht, wird aus dem Song eines der absoluten Highlights des Albums. Aber auch die weniger dominanten Parts haben große Effekte, wie z.B. in „Phosphorescent (Fine Line)“, wo im Refrain nur Karalynes Gesang unterstrichen wird. 

… und Fingerspitzengefühl für richtige Akzente

Neben der Viola tragen auch Synthesizer und Keyboard zum besonderen Klang von FLIGHT ATTENDANT bei. In „Comedy Show“ steht bspw. Das Keyboard bzw. Klavier im Vordergrund. Dieses Lied jagt mir überhaupt bei jedem Hören eine unglaubliche Gänsehaut über den gesamten Körper – so ein wahnsinnig schönes, tiefgründiges und gefühlvolles Lied! „I Like You“ setzt dazu einen spielerisch-frechen Kontrast. Die Lyrics erlauben es, dass man sich das Geschehen und die Emotionen lebhaft vorstellen kann. Dazu passt die musikalische Untermalung wie Faust aufs Auge! 

Fazit: Das selftitled Debüt von FLIGHT ATTENDANT ist eines der Juwelen von 2022 für alle, die unkonventionellen Rock mögen! 

PS: Die Band geht bald auf Europatournee und spielt Mitte November sogar zwei Konzerte in Österreich! Tickets für die Show in Wien gibt es hier!

Tracklist

01. Man of Chaos
02. Dogs
03. Cotton Candy
04. Fresh Gasoline
05. Teach Me How to Lie
06. Paradise
07. Honeysweet
08. Phosphorescent (Fine Line)
09. Crybaby
10. Comedy Show
11. I Like You
12. Golden Gun
13. In the Pines

 

Besetzung

Karalyne – Vocals, Keyboard
Vinny – Guitars
Nikki – Viola, Backing Vocals
Derek – Drums

 

Internet

FLIGHT ATTENDANT – Flight Attendant CD Review

LAMB OF GOD – Omens

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Lamb Of God - Omens - album cover

LAMB OF GOD – Omens

Lamb Of God - Omens - album cover

Band: LAMB OF GOD
Titel: Omens
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 07/10/22
Genre: Thrash Metal

Bewertung:

5/5

Die Karriere der modernen Thrash Rabauken, LAMB OF GOD, währt längst eine ganze Weile. Aufzuhalten ist sie darüber hinaus von nichts und niemanden. Man kann dem geneigten Fan dieser Truppe bereits eines bestätigen. Wo sie uns mit dem Vorgängeralbum zurückgelassen haben, wird auf dem neuesten Machwerk „Omens“ weiter gemacht. Kerniger Thrash der modernen Färbung und mit viel Groove als energetische Schöpfungsquelle wird ein Feuerwerk der Extravaganza entzündet.

Ein Hagelstum in Sachen Thrash Metal

Preschend, schneidende Riffbretter fusionieren wunderbar mit einem satten Groove. Hasserfülltes Gebrüll und eine Attacke nach der anderen halten den schweißtreibenden Reigen am Laufen. Die Stücke prasseln mit einer Kraft hernieder, wie man es lediglich schmerzlich bei einem Hagelsturm erlebt.

Viele akkurate Aufwertungen

Mit „Omens“ haben die Herrschaften aus Richmond ein astreines, Thrash-Metal-Album abgeliefert. Mit vielen Groove Schnörkeln wurde das Material akkurat aufgewertet. Ob man diese Einlagerungen als Experimente betrachten kann, darüber muss sich jeder selbst ein Bild machen. Fakt ist, der moderne, groovige Thrash Metal in all seinen Facetten im Hause LAMB OF GOD macht ordentlich was her. Die Amerikaner folgen auf ihrem neusten Silberling der über die Jahre weiterentwickelten Thrash Linie und haben diese für meinen Geschmack wunderbar vorangetrieben.

Reichhaltig gewürztes Thrash Rezept

Das reichhaltig gewürzte Thrash Rezept macht viel Laune seine Rübe bis zum Exzess mitkreisen zu lassen und abzugehen als gäbe es keinen Morgen. Insbesondere der Titelsong besticht durch einen Energiestatus, welcher nicht aufzuhalten ist. Die Songs bestehen aus hundertprozentigen Thrash welcher wie aus dem Lehrbuch klingt und mit wunderbaren Bausteinen innerhalb der Songs fusioniert wurde.

Das Gleichgewicht aus Härte und Eingängigkeit wird gekonnt aufrechterhalten, welche das Matieral weitaus langlebiger als die ihrer vielen Mitstreiter macht. Oftmals wird die wuchtige Härte der Riffs von eindringlichen Melodien, großen Refrains und verspielten Groove Arrangements divergiert, was für ein energisches Spannungsverhältnis sorgt. Ist der Titeltrack hierfür ein gutes Beispiel, erreicht diese Mixtur im beinahe schon post-apokalyptischen „Gomorrah“ ihren Höhepunkt. Hier halten Melodien ihren Einzug, welche einen leichten, Orientalen Touch haben.

Superbes Songwriting trifft auf ungebremste Spielfreude

LAMB OF GOD lassen sich nicht lange lumpen und werfen alles ins Gefecht. Kein Rückhalten von Reserven, vielmehr ein sogenanntes „All in“ Spiel, welches sich lohnt anzuhören und genossen zu werden. Superbes Songwriting trifft auf ungebremste Spielfreude und wird von einer in jeder Hinsicht gelungenen Produktion abgerundet. Kraftvolles Thrash Gewitter, welches alle Erwartungen erfüllt und Fans der unterschiedlichsten Lager vereinen wird.

Fazit: „Omens“ von LAMB OF GOD ist ein Thrash Metal Geniestreich mit vielen Groove und anderwärtigen, leicht modernen Facetten.

Tracklist

01. Nevermore
02. Vanishing
03. To The Grave
04. Ditch
05. Omens
06. Gomorrah
07. Ill Designs
08. Grayscale
09. Denial Mechanism
10. September Song

 

Besetzung

Randy Blythe – Vocals
Willie Adler – Guitars
Mark Morton – Guitars
John Campbell – Bass
Art Cruz – Drums

 

Internet

LAMB OF GOD – Omens CD Review