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EVA UNDER FIRE – Love, Drugs & Misery

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eva under fire - love drugs and misery - album cover

EVA UNDER FIRE – Love, Drugs & Misery

eva under fire - love drugs and misery - album cover

Band: EVA UNDER FIRE
Titel: Love, Drugs & Misery
Label: Better Noise Music
VÖ: 23/09/22
Genre: Alternative Rock/Metal

Bewertung:

3,5/5

Auf der Suche für die täglich Sport Setlist wurde meine Wenigkeit vor etlichen Monaten auf die Truppe EVA UNDER FIRE aufmerksam. Etliche Songs des erschienenen Albums „Love, Drugs & Misery“ haben bereits ihren festen Bestandteil gefunden. Darüber hinaus ist die Truppe rund um die Sängerin Amanda Lyberg jedem zu empfehlen, welcher mit dem modernen Rock und Metal Sektor was anfangen kann. Vorneweg, die ausgeklügelte Genie-Technik innerhalb der Stücke steckt nicht. Im Kontrast hierzu machen die lockeren Songs auf dem Album viel Laune und die Truppe zelebriert ein entkrampftes Spiel und hierbei sprudelt die Energie aus den Boxen, welche ungemein ansteckt.

Geballte, moderne Ladung Dynamit

Die Melange aus Rock, Metal, Pop und klassischem Rock wurde zu einer gut aufzunehmenden, geballten Ladung Dynamit zusammengefügt. Nebst einigen Eigenkompositionen sticht das enorm starke U2 Cover „With or Without You“ hervor. Gut arrangiert und mit vielen eigenen Akzenten versehen gefällt mir persönlich sogar besser als das Original. Kann an der fulminanten Stimme der Fronterin liegen. Über das Können und die Tonlagen der Lady gibt es nichts zu meckern. Ob liebevoll, oder vermehrt im rockig-röhrenden Bereich, in allen Belangen hat Mrs. Lyberg die Zügel fest in der Hand und kann in allen Belangen super überzeugen.

Energetik und Stimmung die mitreißt

Alle Stücke haben ihren Reiz und als Sportbegeisterter Redakteur kann ich sie ohne Umschweife für die Motivation des Rock/Metal Freundes empfehlen. Dies bedeutet darüber hinaus, dass jene, welche sich die Band auf ihrer Tour oder Konzerten ansehen werden, sich auf eine geballte Ladung Energetik vorbereiten sollten. Songs und Stimmung wurden gut und mitreißend in Szene gesetzt. Produktionstechnisch gibt es ebenfalls nichts zu meckern.

Experimente oder gar eine technisch ausgeklügelte Nummer gibt es nicht. Vielmehr ist das Material locker aufzunehmen und kann trotz des schlichten Erscheinungsbildes für einen langanhaltenden Genuss sorgen. Stilistisch wird hier demgemäß ein recht breites Spektrum abgedeckt, das die Einordnung der Scheibe nicht allzu einfach macht. Irgendwo zwischen den Gassenhauern des modernen Rock/Metal Bereiches. Ob sie gegen die überzeugenden, allseits bekannten Größen auf der Überholspur sind, wage ich zum jetzigen Zeitpunkt noch zu bezweifeln. Ein guter Einstand und ein Schub nach vorne ist das Album definitiv.

Lockere Unterhaltung, die durchwegs überzeugt

Entscheidend für die Vielschichtigkeit auf diesem Album sind die wechselnden Passagen und Stimmungslagen. EVA UNDER FIRE haben sich hierfür viele Gedanken gemacht. Heraus gekommen ist eine gut gereihte Tracklist viel hermacht, dies ergibt eine perfekte Symbiose aus energetischen Nummern und lieblichen, ruhenden Songs, welche ein entspanntes Flair schaffen. Kraftvoll wird vom klassischen Rock bis zu modernem Metal eine gute Auswahl geboten. Gewiss kein absoluter Geniestreich, im Kontrast hierzu lockere Unterhaltung, die durchwegs überzeugt und keine Durchhänger hat.

Fazit: „Love, Drugs & Misery“ von EVA UNDER FIRE ist eine gute Unterhaltung für den modernen Rock/Metal Freund.

Tracklist

01. Blow (ft. Spencer Charnas of Ice Nine Kills)
02. Unstoppable
03. With or Without You
04. Another Shot Through The Heart
05. Misery
06. The Strong
07. Death Of Me
08. Heroin(e)
09. Ghost
10. Coming For Blood (ft. From Ashes To New)
11. Comatose (ft. Jonathan Dörr of Ego Kill Talent)
12. Give Me A Reason

 

Besetzung

Amanda Lyberg – Vocals
Rob Lyberg – Guitars
Chris Slapnik – Guitars
Ed Gawlik – Bass
Corey Newsom – Drums

 

Internet

EVA UNDER FIRE – Love, Drugs & Misery CD Review

MACHINE HEAD, AMON AMARTH & THE HALO EFFECT, 17.09.2022, Stadthalle Wien

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MACHINE HEAD Wien 2022

MACHINE HEAD, AMON AMARTH & THE HALO EFFECT, 17.09.2022, Stadthalle Wien

Machine Head & Amon Amarth Wien 2022

Die „Vikings and Lionhearts“-Tour mit AMON AMARTH und MACHINE HEAD als Co-Headliner machte am 17. September auch in Wien Halt. Der Abend ist den zahlreich erschienenen Headbangern als abwechslungsreicher Melo-Death-Mix mit schweißtreibender Bühnenshow und viel Sympathie in Erinnerung geblieben! Alle Fotos vom Abend gibt’s hier!

THE HALO EFFECT

Als wäre das Headliner-Duo nicht bombastisch genug, begrüßten uns zum Auftakt des Abends altbekannte Gesichter in neuer Konstellation auf der Bühne: Die frisch formierte Band THE HALO EFFECT ist ein Mosaik aus ehemaligen IN FLAMES-Mitgliedern – daher überraschte einen die Dynamik, mit der die Melo-Death-Truppe über die Bühne fegte, wenig. Es hat großen Spaß gemacht der Band zuzuschauen, weil die Herren es selbst sichtlich genossen, mit dem Publikum zu interagieren und ihr Debütalbum „Days of the Lost“ live vorzustellen. In der guten Dreiviertelstunde, die ihnen zur Verfügung stand, haben sie von dem Album sieben von zehn Liedern gespielt.

THE HALO EFFECT 2022 WienFür THE HALO EFFECT war es offensichtlich das erste Konzert in Wien, aber sicherlich nicht für die einzelnen Mitglieder. So oder so hat man schnell gemerkt, dass die Supergroup bereits für Aufsehen in der österreichischen Metal-Community gesorgt hat: Das Publikum hat überaus positiv auf deren Performance reagiert und ich konnte sogar einige Fans mit THE HALO EFFECT-Merch sehen. Die Gelegenheit zum Aufwärmen von Nackenmuskeln und Stimmbänder wurde definitiv von vielen genutzt. Platz für Mosh und Circle Pits wurde selbstverständlich auch eingeräumt.

Setlist

01. Days of the Lost
02. The Needless End
03. Gateways
04. Feel What I Believe
05. Truth Worth Lying for
06. Conditional
07. Shadowminds

AMON AMARTH

Nach dem minimalistischen Bühnenbild und der finsteren Lichtshow von THE HALO EFFECT trumpften AMON AMARTH mit eindrucksvoller Pyrotechnik und gigantischer Szenerie auf. Wer die Schweden 2019 im Gasometer gesehen hat, wird allerdings von der Bühnenshow wenig überrascht gewesen sein, weil es praktisch genau dieselbe war nur auf ein paar Quadratmetern mehr Fläche verteilt. Eindrucksvoll war die Show trotzdem! Alleine die riesigen, aufblasbaren Figuren, die in Windeseile abgebaut, ersetzt und neu aufgeblasen wurden zwischen einzelnen Liedern, war bemerkenswert.

Dass AMON AMARTH mittlerweile ein riesiges Publikum bei uns in Österreich begeistert, hat man ab dem ersten Lied gemerkt. Die Crowdsurfer haben nicht lange auf sich warten lassen und so mussten beim zweiten Lied, „Raven’s Flight“, die Securitys bereits die ersten aus der brodelnden Menge fischen. Einen ersten kleinen Stimmungseinbruch meinte ich während „The Great Heathen Army“, dem Titeltrack des neuen Albums, wahrgenommen zu haben. Da freuten sich die Leute über den alten Klassiker „War of the Gods“ mehr, denn da ließ der nächste Circle Pit nicht lange auf sich warten!

Der nächste Titel war wieder vom neuen Album. Auf den sozialen Medien hat man bereits einen Einblick bekommen können, was sich während „Put Your Back Into the Oar“ im Publikum abspielt: Wie auf Kommando haben sich auf einmal zig Leute mitten im Saal reihenweise hintereinandergesetzt, an den Schultern gepackt und sind auf imaginärer See gerudert. Das Schauspiel war nicht nur witzig mit anzusehen… es war auch witzig mitzumachen!

Amon Amarth Wien 2022

Vor „Raise Your Horns“ teilte uns Sänger Johan Hegg mit, dass seine Stimme etwas angeschlagen war, was man auch hören konnte. Bestes Signal für eingefleischte Fans bei „Raise Your Horns“ kräftig mitzugrölen, um am Ende des Songs mit einer goldenen Ladung Konfetti belohnt zu werden!

Das Papierfetzen-Gewitter mündete in einem stürmischen Fake-Gewitter mit Blitz und Donner, aus dem Johan mit einer Attrappe von Thors Hammer auf die Bühne zurückkehrte. Der erste Saitenschlag genügte, um ringsherum ein A cappella von „Twilight of the Thunder God“ loszutreten. Für diesen letzten Song wurde mit Pyrotechnik natürlich nicht gegeizt und so hinterließen AMON AMARTH ein wahrliches Inferno mit den netten Worten „Be safe, stay strong and power the fuck on!”.

Setlist

01. Guardians of Asgaard
02. Raven’s Flight
03. Deceiver of the Gods
04. Crack the Sky
05. The Great Heathen Army
06. War of the Gods
07. Put your back into the Oar
08. The Pursuit of Vikings
09. First Kill
10. Raise Your Horns
11. Twilight of the Thunder God

MACHINE HEAD

MACHINE HEAD setzten feurig fort mit ihrem brandneuen Song „Become the Firestorm“, der auch ohne Pyrotechnik dem Publikum den Schweiß aus den Poren trieb. Leider sollte es der einzige Song des neuen Albums „Of Kingdom and Crown“ sein, den die Band an jenem Abend spielte.

Dafür durften sich die Fans über alte Klassiker und eine dynamische Bühnenperformance freuen. Die Brachialität der Songs wurde live zusätzlich unterstrichen und vom Publikum genau so widergespiegelt: es wurde gesprungen, geschrien, gemosht und geheadbangt als wäre es eine Disziplin! Robb Flynn hat irgendwann im Laufe des Abends sogar kommentiert, wie genial es sei, dass ständig mehrere Circle Pits den Raum aufmischten – für Flynn waren wir „some rowdy motherfuckers“ im positiven Sinne!

Machine Head Wien 2022

Zusätzlich zur ohnehin energiegeladenen Performance der Band heizte uns ab dem vierten Song immer wieder die Pyrotechnik ein. Kurze Verschnaufpausen und Augenblicke, die unter die Haut gingen, gab es allerdings auch: Jemand im Publikum hatte ein Poster dabei mit einem Foto von Flynn und Dimebag, das sich Flynn vor „Darkness Within“ auf die Bühne bringen ließ und vor der Bassdrum platziert wurde. Danach ging es herzergreifend weiter mit der Einleitung von „Darkness Within“, wo Flynn über die Bedeutung von Musik sprach, was von den Anwesenden mit wohlwollendem Gejubel zelebriert wurde: „At some point, music wormed its way into your ears and it went inside your heart somehow and you needed this shit, man. You needed to go to shows, you needed to connect, you needed to socialize and be with a bunch of freaks like we are tonight, man!”

Und mit einem grölenden “You’re at a Machine Head show, Vienna, you can do whatever the fuck you want!” wurde die Stadthalle dazu animiert, so laut wie möglich zu „Darkness Within“ mitzusingen!

Machine Head Wien 2022Der Rest des Auftritts gestaltete sich gewohnt stürmisch und lud zur Energieentladung ein. Lieder wie „Now We Die“, „Davidian“ sowie „Halo“ waren echte Selbstzünder. Wie bereits angedeutet, war die Begeisterung seitens des Publikums groß und schlug sich in Headbang-, Mosh- und Hüpfexzessen von jeglichen Seiten nieder.

MACHINE FUCKING HEAD verabschiedeten sich von Wien mit einer weiteren Konfetti-Explosion am Ende von „Halo“. Wer keine Plektren, Drumsticks oder Setlists erhaschen konnte, durfte sich zumindest mit Papierfetzen an diversen verschwitzten Körperstellen und klebrigen Schuhsohlen, dem einen oder andern blauen Fleck sowie lebhaften Erinnerungen an einen spektakulären Abend nachhause begeben!

Setlist

01. BECØME THE FIRESTØRM
02. Imperium
03. Ten Ton Hammer
04. I Am Hell (Sonata in C#)
05. Aesthetics of Hate
06. Darkness Within
07. Now We Die
08. From This Day
09. Davidian
10. Halo

VIKINGS AND LIONHEARTS TOUR 2022 MACHINE HEAD, AMON AMARTH, THE HALO EFFECT 17.09.22 WIENER STADTHALLE

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Machine Head & Amon Amarth Wien 2022

VIKINGS AND LIONHEARTS TOUR 2022 MACHINE HEAD, AMON AMARTH, THE HALO EFFECT 17.09.22 WIENER STADTHALLE

Photos by Charlene

VERMOCRACY – Age of Dysphoria

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Vermocracy

VERMOCRACY – Age of Dysphoria

Vermocracy

Band: VERMOCRACY
Titel: Age of Dysphoria
Label: Black Sunset
VÖ: 30/09/22
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

4/5

Die aus Wien stammende Band VERMOCRACY lässt auf ihrem neuen Album „Age of Dysphoria“ melodischen Death Metal der 90er wieder aufleben. Die düster gefärbte Komposition überzeugt durch Facettenreichtum, frischen Sound und lyrischer Grausamkeit!

Fleiß, der sich auszahlt

Vor gerade einmal fünf Jahren haben Gitarrist Andreas und Schlagzeuger Roman VERMOCRACY gegründet. Drei Jahre später, 2020, konnten sie bereits die Szene mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum bereichern. Unglücklicherweise ist die Veröffentlichung von „Vermocracy“ genau mit dem Höhepunkt der Pandemie kollidiert. Davon ließen sich die Wiener aber nicht einschüchtern, sondern nutzten jede Gelegenheit, ihre Musik live zu präsentieren! Außerdem wurde zwischendurch fleißig an neuem Material gearbeitet und so kann die Band nun stolz ihr zweites Studioalbum verkünden.

Düsterer Melodic Death Metal aus einem alten Jahrzehnt

Auf „Age of Dysphoria“ merkt man sofort die bewusste Anlehnung an melodischen Death Metal der 90er Jahre. Harte Riffs und wutentbrannte Drumbeats werden geschickt mit melodiösen Gitarrensoli und dreckigen Growls verwoben. Die Songs bewegen sich größtenteils im Mid-Tempo-Bereich, was dem Album insgesamt eine gewisse Schwere verleiht, die allerdings optimal zum Konzept passt. Inhaltlich befasst sich „Age of Dysphoria“ nämlich mit der Trost- und Hoffnungslosigkeit von Heute, die sowohl in gesellschaftlichen als auch persönlichen Kontext gesetzt wird.

Guter Sound und viel Variation

Was einem außerdem beim Hören auffällt, ist der reine Klang. Bei den Aufnahmen, der Produktion und dem Mastering hat die Band mit Norbert Leitner kooperiert. Am Ende ist dabei ein mächtiger Sound entstanden, der das Hörerlebnis zusätzlich positiv verstärkt.

Guter Sound alleine reicht allerdings nicht aus, um Hörer in den Bann zu ziehen – die Kompositionen an sich müssen auch überzeugen! Einen klaren Pluspunkt kassieren VERMOCRACY mit der Vielfalt, die sie innerhalb der Songs, aber auch insgesamt betrachtet anbieten. Die Lieder sind interessant strukturiert und mit genügend Höhen und Tiefen ausgestattet, die dafür sorgen, dass man beim Hören aufmerksam bleibt. Man bekommt nicht das Gefühl, als würden sich die Songs dauernd wiederholen, weil bestimmte Strukturen oder Beats ständig wiederkehren. Ein gutes Beispiel dafür ist „Peroetual Flood“, bei dem Tempo- und Stimmungsänderungen, sowie geschickt platzierte melodische Passagen für Abwechslung sorgen.

Wenige einprägsame Passagen und schwierige Vocals

Nichtsdestotrotz fehlt mir bei vielen Liedern das gewisse Etwas, das in mir das Verlangen des Wiederhörens auslöst. Mir fehlen bspw. oft einprägsame Riffs, die ein gesamtes Lied dominieren und sich so ins Gedächtnis brennen. Am ehesten ist das in „Necrocracy“, „Grace of Hypnos“ und „Peroetual Flood“ gelungen. Mir fehlen generell prägnante Passagen, die den Songs eine individuelle Charakteristik verleihen. In „Necrocracy“ hat das meiner Meinung nach gut funktioniert, weil es einerseits diese markanten, schleppenden Passagen gibt und andererseits die schnellen, die sich sehr gut ergänzen. Auch „The Voids Embrace“ sticht positiv hervor, weil die einzelnen Song-Komponenten mehr betont werden und so z.B. dem Bass-Part genügend Platz eingeräumt wird.

Womit ich außerdem zu kämpfen habe, sind die Vocals. Michaels Stimme passt zwar gut zur Akustik und deckt eine beachtliche Range an Growls ab, bei der nicht einmal die Verständlichkeit der Lyrics leidet, aber ich persönlich werde nicht richtig warm damit.

Parallelen und Unterschiede zum Debüt

Vergleicht man „Age of Dysphoria“ mit dem Debütalbum, fallen einem zwar eindeutig Parallelen auf, wie der identitätsstiftende, düster-melodische Mix, aber man erkennt auch, dass die Band experimentierfreudiger geworden ist. Rein technisch betrachtet, ist ihr neues Werk verspielter, was wohl daran liegt, dass beide Gitarristen am Songwriting beteiligt waren. Nichtsdestotrotz haben VERMOCRACY schnell ihren eigenen Stil entwickelt, der sich nicht nur in ihrer Musik niederschlägt, sondern auch im Bandkonzept. So ist bspw. das Albumcover von „Age of Dysphoria“ als Fortsetzung des Covers von „Vermocracy“ zu verstehen, was einen interessanten Wiedererkennungswert liefert.

Fazit: „Age of Dysphoria“ von VERMOCRACY punktet mit Variation und der düster gefärbten Melo-Death-Hommage an die 90er, schwächelt aber bei der Gedächtnis-Einprägung.

PS: VERMOCRACY werden die Veröffentlichung von „Age of Dysphoria“ am 4. November in Wien im Escape Metalcorner feiern. Als Vorbands mit dabei sind SCHÄNDER, DISMAL LUMENTIS und INFEST, die für aufgewärmte Nackenmuskeln sorgen werden! Tickets für die Show gibt es nach wie vor zu kaufen, also seid dabei und feiert mit!

Tracklist

01. Intro
02. Necrocracy
03. World of Wounds
04. The Void’s Embrace
05. Opposed Evolution
06. Grace of Hypnos
07. Perpetual Flood
08. The Pyre
09. In Darkness Let Me Dwell

 

Besetzung

Michael Frick – Vocals
Andreas Huber – Guitars
Stella Kussauer – Guitars
Roman Kolesnik – Drums
Hannes Sandrini – Bass

 

Internet

VERMOCRACY – Age of Dysphoria CD Review

ARCH ENEMY & BEHEMOTH kommen nach Wien!

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The European Siege

ARCH ENEMY & BEHEMOTH kommen im Oktober zusammen mit CARCASS und UNTO OTHERS nach Wien!

Die Extreme-Metal-Giganten ARCH ENEMY und BEHEMOTH statten dem Wiener Gasometer am 18. Oktober einen höllischen Besuch ab! Zur Unterstützung auf ihrer „European Siege“-Tour haben sie keine Geringeren als CARCASS und UNTO OTHERS mit ins Boot geholt.

Eigentlich hätte diese Wahnsinnskonstellation bereits letztes Jahr ihr Unwesen quer durch Europa treiben sollen. Die Pandemie hat diesem Vorhaben allerdings einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Umso größer ist jetzt die Vorfreude auf den Zwischenstopp in Wien Mitte Oktober!

ARCH ENEMY können so dafür gleich die Chance nutzen und ihr neues Album „Deceivers“ präsentieren. Das mittlerweile elfte Studioalbum ihrer Karriere hält einige Überraschungen parat: „Deceivers“ gestaltet sich teilweise äußerst rockig und melodisch. Alissa White-Gluz‘ erinnert uns u.a. in „Handshake With Hell“ daran, dass sie nicht nur teuflische Growls, sondern auch engelsgleiche Clean Vocals meistern kann. Aber natürlich wird weiterhin für genügend Banger-Stoff gesorgt: Wer bei der ersten Singleauskopplung „Deceiver, Deceiver“ stillstehen kann, ist am 18. Oktober im Gasometer wohl fehl am Platz!

Aber auch BEHEMOTH, CARCASS und UNTO OTHERS können ihr Publikum mit neuem Material begeistern: „Opvs Contra Natvram“ von BEHEMOTH reiht sich hier als jüngstes Werk ein. Die polnischen Meister des diabolischen Black/Death Metals füttern die Szene abermals mit dunklem Extreme Metal, der nicht minder begeistert! Zerschmetternde Blastbeat-Passagen, unmenschliche Stimmakrobatik, furiose Riffs und bedrohlich ruhige Parts werden auch auf „Opvs Contra Natvram“ im etablierten Behemoth-Schema ertragreich vermengt. Obwohl ihr Stil nichts für schwache Nerven ist und die Band polarisiert, haben sie dennoch gezeigt, dass auch Black Metal für die breite Masse zugänglich sein kann.

CARCASS können zum Zeitpunkt des Konzerts in Wien bereits ihr einjähriges Jubiläum von „Torn Arteries“ zelebrieren. CARCASS gelten als eine der wichtigsten Inspirationsquellen des Death- bzw. Goregrinds und erfreuen sich entsprechender Anerkennung innerhalb der Szene. „Torn Arteries“ ist das erste Studioalbum seit dem Vorgänger „Surgical Steel“, das bereits 2013 veröffentlicht worden ist. Allzu oft ist die Band zudem nicht auf Österreichs Bühnen unterwegs, also Grund genug, um die Chance zu ergreifen und sich ein Bild von deren Live-Performance zu machen!

Man kann sich bereits vorstellen, dass dieser Konzertabend kein Zuckerschlecken wird. Da ist es sicherlich ganz angenehm, wenn eine Band wie UNTO OTHERS zu Beginn die Stimmung auflockert!  Die Heavy/Gothic-Metal-Formation wurde 2017 als „Idle Hands“ gegründet und veröffentlichte nur zwei Jahre später ihr Debüt „Mana“. Ihr Stil ist eine Mischung aus klassischem Heavy Metal und Gothic Rock – leicht verdaulich, stimmungsvoll und hochgradig ansteckend! Ihr jüngster Longplayer nennt sich „Strength“ und wartet seit September letzten Jahres darauf, die europäischen Trommelfelle live zu massieren!

Dieses Line-Up ist ein wahrlicher Ohrenschmaus für all jene, die verschiedenste Abstufungen metallischer Düsternis genießen! Wer sich nicht bereits Tickets gekauft hat, hat hier immer noch die Chance dazu.

The European Siege

The European Siege – Tourdaten

27.09. UK Dublin – 3Olympia Theatre
29.09. UK Glasgow – O2 Academy
30.09. UK Manchester – O2 Apollo
01.10. UK Birmingham – O2 Academy
02.10. UK London – O2 Academy Brixton
04.10. FR Paris – Zenith
05.10. FR Ramonville-st-agne, Le Bikini
07.10. PT Lisboa – Coliseu dos Recreios
08.10. ES Madrid – Palacio Vistalegre
09.10. ES Barcelona – Palau Sant Jordi
11.10. FR Caluire-et-cuire – Radiant-Bellevue
12.10. IT Milan – Alcatraz
14.10. DE Berlin – Columbiahalle
15.10 CZ Pardubice – Tipsport Arena
16.10. HU Budapest – Barba Negra
18.10. AT Wien – Gasometer
19.10. PL Katowice – Spodek
21.10. D Ludwigsburg – MHP Arena
22.10. NL ‘s-herogemnosch – Mainstage Brabanthallen
24.10. DE Saarbrücken – Saarlandhalle
25.10. CH Zürich – Samsung Hall
26.10. DE Frankfurt am Main – Jahrhunderthalle
28.10. DE Munich – Zenith
29.10. DE Düsseldorf – Mitsubishi Electric Halle
30.10. DE Hamburg – edel-optics.de Arena
31.10. SE Partille – Partille Arena
02.11. FI Helsinki – Helsinki Ice Hall
04.11. SE Stockholm – Annexet
05.11. DK Frederiksberg – Forum Black Box
06.11. NO Oslo – Spetrum Scene

 

Quellenangabe: Öticket

HEADS FOR THE DEAD – The Great Conjuration

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The Great Conjuration

HEADS FOR THE DEAD – The Great Conjuration

The Great Conjuration

Band: HEADS FOR THE DEAD
Titel: The Great Conjuration
Label: Transcending Obscurity
VÖ: 02/09/22
Genre: Death Metal

Bewertung:

4/5

HEADS FOR THE DEAD kredenzen uns mit ihrem dritten Album „The Great Conjuration“ ein weiteres Horrorfilm-inspiriertes Manifest. Die wilde Mischung aus Death Metal der alten Schule sowie klassischem Heavy Metal sorgt erneut für ein sonderbares Hörerlebnis, das unter die Haut kriecht.

Charakteristischer Sound

HEADS FOR THE DEAD unterstreichen mit „The Great Conjuration“ ihren individuellen Sound, der mittlerweile ein klares Wiedererkennungssymbol geworden ist. Die brutal verzerrten Saiteninstrumente versetzen das Trommelfell in furiose Vibrationen, die zusätzlich vom Schlagzeug angetrieben werden. Ralf Haubers dämonische Stimme setzt dem Ganzen die Krone auf – seine Stimme bewegt sich zwischen unglaublich tiefen und extrem hohen Growls. Gerade die hohen Schreie jagen mir immer wieder eine Gänsehaut über den gesamten Körper. Faszinierenderweise leidet dadurch nicht einmal die Verständlichkeit der Lyrics.

Die optimale Akustik zur Horror-Thematik

„The Great Conjuration“ knüpft nicht nur musikalisch an die Vorgänger an, sondern auch thematisch. Die Inhalte der Songs sind wieder einmal inspiriert von Horrorfilm-Klassikern. HEADS FOR THE DEAD verstehen es, wie man eine passend düstere Atmosphäre kreiert, die den Liedtext untermalt. Neben dem ohnehin unheilvoll erklingenden Sound-Arrangement werden Tonspuren aus Horrorfilmen und andere Toneffekte eingebaut.

Wenige Mängel und viel Spaß beim Hören

Ähnlich wie das Vorgängeralbum „Into the Red“ macht „The Great Conjuration“ in erster Linie Spaß beim Hören. Die Lieder sind gut verdaulich aufgebaut, gewinnen aber durch die Death-Elemente ein Maß an Brutalität, das die schwarzen Seelen vor Freude aufblühen lässt! Es gibt viele Songs, die von Anfang bis Ende mitreißend sind dank abwechslungsreichen und eigenständigen Passagen. So wird einem das längste Lied auf dem Album, „World Serpent Dominion“, nicht zu langweilig – ganz im Gegenteil: für mich ist es sogar eines der besten Lieder, weil hier viel Variation geboten wird. Aber es gibt auch Songs, die weniger mitreißend sind bzw. stellenweise schwächeln, wie z.B. „Rotten Bastard“, „The Covenant“ oder „The Curse“. Zwar haben all diese Songs Passagen, die aufhorchen lassen, wie der melodische Mittelpart in „Rotten Bastard“, aber eben auch weniger packende.

Mir kommt vor als gäbe es auf „The Great Conjuration“ weniger extrem gute Lieder, die sich stark im Gedächtnis einprägen, verglichen mit dem Vorgänger „Into the Red“. Gleichzeitig empfinde ich die Qualität der beiden Alben insgesamt betrachtet sehr ähnlich, weil beide trotz kleineren Mängeln viel Hörspaß bereiten!

Fazit: HEADS FOR THE DEAD setzen ihre akustische Blutspur auf „The Great Conjuration” wie gewohnt fort und liefern uns ein weiteres Horror-inspiriertes Death-Album!

Tracklist

01. The Jewel Of The Seven Stars
02. The Beast
03. The Covenant
04. Rotten Bastard
05. The Breaking Wheel
06. The Bloodline
07. World Serpent Dominion
08. The Curse
09. Bloody Hammer
10. The Fog

 

Besetzung

Ralf Hauber – Vocals
Jonny Pettersson – Guitars, Bass, Keys, FX
Matt Moliti – Guitars
Jon Rudin – Drums

 

Internet

HEADS FOR THE DEAD – The Great Conjuration CD Review

BEHEMOTH – Opvs Contra Natvram

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Behemoth - Opvs Contra Natvram - album cover

BEHEMOTH – Opvs Contra Natvram

Behemoth - Opvs Contra Natvram - album cover

Band: BEHEMOTH
Titel: Opvs Contra Natvram
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 16/09/22
Genre: Black/Death Metal

Bewertung:

5/5

Die polnischen Black/Death Meister, BEHEMOTH, stehen schon seit ihrer Gründung im Jahr 1991 für extremen Metal im Todesblei, wie desgleichen Black Metal Bereich. Über all die Jahre haben sich die Herrschaften rund um Mastermind Adam Michał Darski alias Nergal ihren Status erspielt. Völlig egal ob auf Platte, oder auf der Bühne, diese polnische Institution haben einen hierbei stehts überrollt wie ein D-Zug auf voller Fahrt. Vier Jahre nach dem fulminanten I Loved You at Your Darkest steht mit „Opvs Contra Natvram“ der neueste Silberling in der Warteschleife. Klarerweise ist die Spannung innerhalb der dunklen Szene zu verspüren, was an der Tatsache liegt, dass BEHEMOTH Alben stehts eine tiefgründige Härtesache sind.

Theatralisch-diabolische Breitseite

Wer die theatralisch-diabolische Breitseite der letzten Seite verehrt und geliebt hat, wird neuerlich vollends diesen Silberling am Stück runterschlingen. Die Symbiose aus düsterer Härte, klirrender Kälte und einem gewissen diabolischem Ausmaß vermögen nur wenige aufeinander abzustimmen. Wem es gelingt, der hat ein Meisterwerk in der Hinterhand. Wenn die genannten Polen ins Rennen gehen, bringen sie bekanntlich genau dies für ihre Hörerschaft mit. Sind die bekannten Stücke dieser polnischen Combo eine Pracht, stehen die neuen Songs ihren Vorgängern in nichts nach.

Erneute klangliche Meisterleistung

Teils brachial, teils meisterlich theatralisch wird das Programm auf Gedeih und Verderb durchgezogen. Eine erneute klangliche Meisterleistung, welche den Hörer mit runtergeklappter Kinnlade vor dem Player erstaunt sitzen lässt. Ja wie stellen es Nergal und Co es fortwährend an, dass ein Song erklingt und man sich in einem dunklen Universum vieler Schattierungen wiederfindet. Der Ausgang ist hierbei verständlicherweise kaum zu finden, denn die süchtig machenden Songs lassen einen kaum entrinnen.

Dunkles Soundmoasik

Der Wiedererkennungswert ist hoch und die charakteristischen Elemente dieser Black/Death Truppe wurden ausgiebig eingebaut. Donnerndes Riffing, gefolgt von Blast Beat Attacken rauben einem den Atem, bevor die ruhenden Parts kurze Pausen und ein behaglicheres Gefühl vorgaukeln. Wie ein Blitzschlag ist sogleich die Kehrtwende, wenn BEHEMOTH auf ein Neues über unsere Köpfe hinwegfegen und alles mit ihrem drückenden Sound niederbügeln. Das dunkle Soundmosaik ist eine Meisterleistung und für das standen und sehen Nergal und seine Mannen nun mal.

Weiterführung eines dunkel-diabolischen Konzept

Ehre, wem Ehre gebührt und man kann über diese Truppe und ihre Popularität denken was man will, es ist nach wie vor gerechtfertigt diese Combo auf Gedeih und Verderb abzufeiern. Für den Käufer bieten die Jungs das volle, bekannte Programm. Keine Neuerfindung, wäre nicht wirklich erschließbar, vielmehr eine erfrischende Weiterführung eines dunkel-diabolischen Konzept für absolute Genießer.

Meisterwerk mit vielen Tempo- und Taktwechsel

Die Messlatte wurde sehr hoch gelegt und dabei knüpft man an den Vorgänger unübertrefflich an. Man muss sich nicht neu erfinden, man muss die bisherigen Stärken unverkennbar einsetzen. Dies wird auf dem neuesten BEHEMOTH Album stimmig zu Protokoll gebracht. Ein klanglich diabolisches Meisterwerk mit vielen Tempo- und Taktwechsel das einem schwindelig wird.

Fazit: „Opvs Contra Natvram“ von BEHEMOTH ist ein diabolisches Feuerwerk in Sachen Black/Death Metal.

Tracklist

01. Post-God Nirvana
02. Malaria Vvlgata
03. The Deathless Sun
04. Ov My Herculean Exile
05. Neo-Spartacvs
06. Disinheritance
07. Off To War!
08. Once Upon A Pale Horse
09. Thy Becoming Eternal

 

Besetzung

Adam Michał „Nergal“ Darski – Vocals, Guitars, Synth
Patryk Dominik „Seth“ Sztyber – Guitars
Tomasz „Orion“ Wróblewski – Bass
Zbigniew Robert „Inferno“ Promiński – Drums

 

Internet

BEHEMOTH – Opvs Contra Natvram CD Review

BLIND GUARDIAN – The God Machine

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Blind Guardian - The God Machine - album cover

BLIND GUARDIAN – The God Machine

Blind Guardian - The God Machine - album cover

Band: BLIND GUARDIAN
Titel: The God Machine
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 02/09/22
Genre: Power Metal

Bewertung:

5/5

Persönlich hat sich meine Wenigkeit merklich von der deutschen Metal Institution BLIND GUARDIAN abgewandt. Lag an der Tatsache, dass mir der merklich überladene Sound mit theatralischen und Filmmusik artigen Stücken nicht wirklich gefiel. Schon vorab gab es bei uns in der Redaktion Diskussionen, das mit dem neuesten Werk „The God Machine“ vieles anders sein würde. Die 1987 gegründete Truppe hatte vor allem mit Werken „Somwhere Far Beyond“ und „Tales From The Twilight World“ einen Stein im Brett bei vielen Power Metal Recken, bevor es mit Imaginations from the Other Side schon Wegweisend war, in welche Richtung es die Krefelder verschlagen würde. Gut 30 Jahre nach dem fulminanten Kassenschlager „Somewhere Far Beyond“ sollte es zurück in die Gegenwart gehen. Wirklich? Dies kann meine Wenigkeit mit einem zufriedenen Grinsen und einem lauten Ja beantworten.

Back To The Roots

Die Rücknahme des Bombasts wurde dominant durchgeführt und gleich beim ersten Track kommen die oben genannten Referenzwerke mit 30 Jahre auf dem Buckel stark zum Vorschein. Alten Fans der Kapelle dürfte dies gefallen, denn hier kommen eben die Power Metal Wurzeln der Krefelder gut zu Vorschein. Fantasy Thematiken sind nach wie vor das Aushängeschild dieser deutschen Institution, wenngleich leichter aufnehmbar und nicht nach einem bombastischen Konzept, welches nicht locker angehört werden kann.

Straighter und durchdringender

Straighter und durchdringender donnern die Songs aus den Boxen. Dies macht in der Summe der Songs ordentlich was her und beweist, mit weniger kann der Musiker oftmals merklich mehr erreichen. Gute Bangernummern bestimmen überwiegend das Album und für dies hat sich damals der Rezensent die Alben der BLIND GUARDIAN Jungs zugelegt. Dieses Gefühl wird neuerlich in den Vordergrund gerückt und aufgrund dessen schlägt das Power Metal Herz schneller.

Obwohl die deutsche Formation auf alte Rezepturen zurückgreift, klingt dies nicht nach einem Aufguss. Das Album brilliert mit einer eigenen Selbständigkeit, wenngleich auf alte Wurzeln und Einflüsse zurückgegriffen wird. Dies Soundrückentwicklung sehe ich persönlich als starke Weiterentwicklung und macht den Sound Anno 2022 von BLIND GUARDIAN frischer, mit alten Roots gewürzt.

Meisterwerk im Power Metal

Klarerweise gibt es eine Vielzahl an Helden des Power Metals, welche in den letzten Jahren ihren Wurzeln stärker treu geblieben sind. Im Falle dieser Institution finde ich es einfach ausgezeichnet, dass man es nach wie vor vermag straighteren Power Metal zu produzieren. Ein gewisses Quantum an epischer und opulenter ausgestatteter Nummer im Bombstsoundkleid dürfen nicht fehlen und wurden ausgewogen eingebaut. Hierbei klingt der Reigen ausgewogener und nicht überladen. Textlich werden alle Klischees des Power Metal erfüllt und der Verehrer dieses Genres bekommt im letzten Drittel des Jahres ein Meisterwerk vorgetragen, das ordentlich im Player Heißlaufen wird.

Amtliche Riff-Wucht Portion

Die amtliche Riff-Wucht Portion und gekonnten Melodiebögen bestärken die Begeisterung für das neueste BLIND GUARDIAN Werk. Viele frischen Ideen paaren sich mit alteingesessenen Roots und das kommt als Mixtur prächtig zur Geltung. Alle älteren Stärken der Krefelder kommen vom ersten Song an wunderbar zur Geltung und lassen den Hörer aufmerken. Die Folge daraus, ist die Tatsache, dass man fabelhaft zu den Songs sein Haupt mitschütteln und abgehen kann.

Fazit: BLIND GUARDIAN lassen mit „The God Machine” alte Glanztaten erfrischend hochleben. Ein Power Metal Meisterwerk das der Genre Fan haben muss.

Tracklist

01. Deliver Us from Evil
02. Damnation
03. Secrets of the American Gods
04. Violent Shadows
05. Life Beyond the Spheres
06. Architects of Doom
07. Let It Be No More
08. Blood of the Elves
09. Destiny

 

Besetzung

Hansi Kürsch – vocals
André Olbrich – lead guitar, acoustic guitar, rhythm guitar
Marcus Siepen – rhythm guitar and acoustic guitar
Frederik Ehmke – drums

 

Internet

BLIND GUARDIAN – The God Machine CD Review

MISS MAY I – Curse Of Existence

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MISS MAY I - Curse Of Existence - album cover

MISS MAY I – Curse Of Existence

MISS MAY I - Curse Of Existence - album cover

Band: MISS MAY I
Titel: Curse Of Existence
Label: SharpTone Records
VÖ: 02/09/22
Genre: Metalcore

Bewertung:

4/5

Die Metalcore Formation MISS MAY I, ist eine beständige Truppe, welche es locker vermocht und nach wie vor vermag, das verwöhnte Gehöre des Core Fans zu unterhalten. Mit „Curse of Existence“, schieben die Jungs aus Ohio das siebte Studioalbum nach. Textlich handelt es von Lebenserfahrung, mit der Ungewissheit psychischer Gesundheitskämpfe, der Isolation des globalen Shutdowns und der Perspektive, die durch die längste Auszeit von der Straße im Leben eines jeden Mannes gewonnen wurde. Trefflich auf den Punkt gebracht, denn lebt der Leser nicht in der eigenen Blase, wird er feststellen, dass die Welt um Ecken unharmonischer geworden ist.

Durchwegs aggressive Rhythmik

Klanglich lassen die Metalcorler hierbei nichts anbrennen und bieten das tägliche Kraftfutter, welches bestens dafür geschaffen ist, seinen Frust von der Seele zu schreien. Hierbei ist selbstverständlich viel Freiraum für eine Rune zum Abgehen, wie desgleichen kurze Breaks zum Nachdenken.

Von Anfang an sind MISS MAY I in bester, brütender Form, diese aufgestaute Wut wird unvermindert vom Stapel gelassen und die Truppe prescht wie bei einer wilden Stampede über unsere Köpfe hinweg. Wilde Passagen sind dominant und tonangebend, jedoch werden sie harmonisierend von den Clear Passagen unterbrochen. Ein gutes Zerrbild, welches das Material ungemein facettenreich macht. Keine schnöde Metalcore Prügelei, eher im Gegenteil, mit diesem Album unterstreichen die Jungs umso mehr, dass sie zur Speerspitze des Genres gehören. Viele Eckpunkte wurden gut ausgebaut und vielschichtigen Erweiterungen ergänzt. Hierbei sollte man desgleichen den groovigen Rhythmus nicht unerwähnt lassen, mit der man eine durchgreifende Klangintensität vorlegt.

Stürmische Gebärden, mit abwechselnden Harmonisierungen

Eine wilde Hatz mit zackigem Riffing und dem markerschütternden Gebrüll des Fronters. Stürmische Gebärden und gewaltige Kickdowns stehen gekonnt im Vordergrund. Darüber hinaus sind wunderbare Melodiebögen eingebaut worden, welche das Material ausgezeichnet erweitern.

Während viele ihrer Genre-Kollegen auf bewährtes zurückgreifen und das allerletzte Staubkorn verwerten, unterbreiten MISS MAY I ihrer Hörerschaft ein breiteres Spektrum. Der hybride Sound aus Metalcore der klassischen Art mit melodischen Ausreisern und einem harmonischen Gezerre ist gut ausgelegt worden und die technischen Harken setzen sich im Gehörgang mit voller Wucht fest.

Einschüchternde Growls und farbenfroher Sound machen viel her

Die leichten stilistischen Weitsprünge wurden gut vereint und es klingt zu keinem Zeitpunkt komplex. Dass die Bezeichnung Metalcore dennoch zutreffend ist, beweisen regelmäßig eingestreute Breakdowns sowie die zermürbend-einschüchternden Growls. Eben eine fachmännisch außergewöhnliche Erweiterung des Stils mit vielen Nuancen, die den Sound merklich farbenfroher erscheinen lassen.

Fazit: Mit „Curse of Existence“ stellen MISS MAY I das komplette Alltagsgeschehen auf den Kopf.

Tracklist

01. A Smile That Does Not Exist
02. Earth Shaker
03. Bleed Together
04. Into Oblivion
05. Hollow Vessel
06. Free Fall
07. Born Destroyers
08. Unconquered
09. Savior To Self
10. Bloodshed

 

Besetzung

Levi Benton – Vocals
B.J. Stead – Guitar, Vocals
Justin Aufdemkampe – Guitar
Ryan Neff – Bass, Vocals
Jerod Boyd – Drums

 

Internet

MISS MAY I – Curse Of Existence CD Review

MACHINE HEAD – Øf Kingdøm And Crøwn

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machine head - of kingdom and crown - album cover

MACHINE HEAD – Øf Kingdøm And Crøwn

machine head - of kingdom and crown - album cover

Band: MACHINE HEAD
Titel: Øf Kingdøm And Crøwn
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 26/08/22
Genre: Thrash/Groove Metal

Bewertung:

5/5

Die Kontroversen und Unkenrufe in Richtung des MACHINE HEAD Fronters Rob Flynn verstehe ich nach wie vor nicht. Bereits beim letzten Release „Catharsis“ wurde einfach die persönliche Keule ausgepackt und Nägel mit Köpfen gemacht. Hiervon ließ sich der Bandboss nicht beirren und legt mit „Øf Kingdøm And Crøwn“ nach. Was dem Schreiberling sofort ins Gehör stößt: die Schiene des Vorgängers wurde abermals eingebaut, jedoch mit vielen klassischen Thrash Trademarks ausgestattet.

Neo-Thrash Gemisch wunderbar und facettenreich zurechtgemacht

Weiters sind viele prollige Elemente vorhanden, welche an die staubig-dreckigen Straßen in der Bronx erinnern. Für meinen Geschmack eine wunderbare Einfädelung, welche an etliche New Yorker Thrash Kapellen erinnern, welche leider Gottes niemals Weltruhm erreicht haben. Bedeutet im Kontrast hierzu nicht, dass MACHINE HEAD einen Schritt rückwärts getan haben. Eher im Gegenteil, den Sound weiter gut ausgebaut, klingt dieses Neo-Thrash-Gemisch wunderbar und facettenreich.

Untypischer, langer Opener der es in sich hat

Teils wutentbrannt und teils melancholisch, was insbesondere beim Opener Song „Slaughter The Martyr“ stark zur Geltung kommt. Eine zu Beginn einigermaßen untypische, lange Einleitung. Bedeutet allerdings nicht, dass es sich hierbei um eine in die Länge gezogene Nummer handelt. Vielmehr würde ich von einem Post-progressiven Song sprechen, welcher mit seinen steten Berg- und Talfahrten den Hörer und seine Spannung am Laufenden hält.

Wie es sich für MACHINE HEAD gehört, werden die üblichen Elemente des Genres gut eingesetzt und hierbei brillieren die Herrschaften ausgezeichnet. Schneidendes Riff-Stakkato, wie desgleichen groove-lastige Neo-Thrash Fragmente runden den Reigen wunderbar ab. Mit melodischen Einfädelungen wird das Klangprogramm gut intensiviert.

Nach wie vor mächtiger Sound, der überzeugt

Robb Flynn und seine Mannen beweisen, dass sie nach wie vor heavier und mächtiger klingen können und sie noch lange nicht abgeschrieben werden dürfen. Insbesondere der leichte Mischsound zwischen klassischem und neoklassischem Thrash Metal weiß zu gefallen. Obendrein sind eine Handvoll Parts eingebaut worden, bei welchen sich die Truppe merklich experimentierfreudiger entpuppt. Nicht am Stand drehen war und ist die Devise. Aufgrund dessen klingt der neueste Silberling merklich risikobereiter. Einerseits liegt es am Käufer und Verehrer dieser Band, zu entscheiden, was gut und schlecht ist. Persönlich geben wir Rezensenten lediglich eine Kaufempfehlung hinzu.

Prächtige Klangauswahl mit vielen Sounderweiterungen

Daneben offerieren MACHINE HEAD, dass sie nicht zu diesen Bands gehören, die es ständig allen recht machen wollen. Also von einem Hype oder gar einer Anbiederung an den Mainstream-Universen entfernt. Die klangliche Fusion aus Heavy und Thrash Metal, sowie Metalcore laufen gleichberechtigt nebeneinander. Eine prächtige Klangauswahl, welche etwas länger bedarf als gedacht, hingegen nach mehreren Durchläufen begeistert. Die immerwährende, fundamentale Kraft in der Heavy-Musik, haben die Amerikaner in einer berauschenden Entwicklung fortgesetzt, ohne dabei bekannte Wurzeln zu verlieren.

Der klanglich erweiterte Groovesound weiß zu begeistern und im Gegensatz zum Vorgänger bewegen sich MACHINE HEAD merklich aus der Komfortzone hinaus und dies muss man der Formation hoch anrechnen.

Fazit: „Øf Kingdøm And Crøwn“ von MACHINE HEAD ist eine klangliche Soundpalette im Thrash Metal, mit vielen Sounderweiterungen.

Tracklist

01. Slaughter The Martyr
02. Chøke Øn The Ashes Øf Yøur Hate
03. Becøme The Firestørm
04. Øverdøse
05. My Hands Are Empty
06. Unhalløwed
07. Assimilate
08. Kill Thy Enemies
09. Nø Gøds, Nø Masters
10. Bløødshøt
11. Røtten
12. Terminus
13. Arrøws In Wørds Frøm The Sky

 

Besetzung

Robb Flynn – Vocals, Guitar
Waclaw “Vogg” Kieltyka – Guitar
Jared MacEachern – Bass
Matt Alston – Drums

 

Internet

MACHINE HEAD – Øf Kingdøm And Crøwn CD Review