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ARDOURS – Anatomy Of A Moment

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ARDOURS - Anatomy Of A Moment CD Review

ARDOURS – Anatomy Of A Moment

ARDOURS - Anatomy Of A Moment CD Review

Band: ARDOURS
Titel: Anatomy Of A Moment
Label: Frontiers Music s.r.l.
VÖ: 08/07/22
Genre: Alternative Rock

Bewertung:

3,5/5

Die Alternative Rock/Metal Formation ARDOURS wurde von TRISTANIA-Sängerin Mariangela Demurtas und Multi-Instrumentalist/Produzent Kris Laurent gegründet. Bereits mit dem Debütwerk „Last Place on Earth” (2019) konnten gute Rezensionen eingefahren werden. Der eindringliche Sound, der die Grenzen zwischen Rock, Metal und Gothic-Atmosphäre überschreitet, harmoniert wunderbar mit etlichen Alternative-Verstrebungen.

Ein regelrechtes Verschwimmen aller genannter Klangmomente wurde für das Zweitwerk „Anatomy Of A Moment“ zurechtgemacht. Man setzt dort weiter an, wo man den Liebhaber der Band mit dem Debütwerk zurückgelassen hat. Teilweise sucht man die alten Trademarks der Betätigungsfelder auf, um sie kurzerhand merklich moderner umzuformen. Eine gute Fusion, welche mit etlichen Alternative-Einfärbungen solide aufnehmbar ist.

Kleinere Klangveränderungen und Experimente

Etliches wird ausprobiert und das unterstreicht, dass das Duo hier nicht am Stand bleiben will. Die Fusion ist gewiss nicht bahnbrechend, allerdings kommen die Stücke locker ins Gehör. Klingt nach zu solider, straighter Machart. Ebenfalls kann man hier nein sagen, die Musiker bieten eine ausgewogene Mischung und scheuen vor kleineren Klangveränderungen und Experimenten nicht zurück.

Klingt gelegentlich progressiver

Klingt gelegentlich progressiver, wird im Kontrast hierzu nicht komplex-dominant eingesetzt. Eine facettenreiche Ausgewogenheit sollte es werden, was ihnen schlussendlich geglückt ist. Natürlich sind härtere Passagen vorhanden, diese werden nicht von den glattgebügelten Soundfragmenten unterbuttert. Die Musik rauscht locker dahin und vermag obendrein mit leichten Ausreißern sich progressiver zu entfalten. Ein gutes Wechselspiel, welches eine zu starke, einfache Rhythmik verhindert.

Schwere Gitarren treffen auf einen tiefen Bass

Schwere Gitarren treffen auf einen tiefen Bass. Demgegenüber steht ein für meinen Geschmack ausdruckslosen Schlagzeug-Sound. Über alldem liegt ein zarter, aber dichter Synthi-Schleier. Die klaren Fragmente bekommen im Gegensatz hierzu nicht zu stark Oberwasser. Wenngleich ein eher moderner Klang ausgesucht wurde, differenziert sich das Duo von anderen Bands. Nämlich solchen, welche sich vermehrt dem Mainstream zuwenden. Die ganze Bandbreite von mittleren bis hohen Vocals beherrscht Mariangela ausgezeichnet. Dies konnte sie bereits bei anderen Betätigungsfeldern unter Beweis stellen. In diesem Falle übertrifft sie sich meiner Meinung nach selber.

Fazit: Durchaus gute Umsetzung zwischen Gothic und Alternative Rock, mit welcher ARDOURS auf „Anatomy Of A Moment“ punkten.

Tracklist

01. Epitaph For A Spark
02. Insomniac
03. Identified
04. Secret Worlds
05. Cold Revenge
06. Given
07. Anatomy Of A Moment
08. Dead Weight
09. Unannounced
10. Chasing Whispers

 

Besetzung

Mariangela Demurtas – Vocals
Kris Laurent – Guitars, Bass, Keyboards

 

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ARDOURS – Anatomy Of A Moment CD Review

VENUS 5 – Venus 5

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VENUS 5 - Venus 5 CD Review

VENUS 5 – Venus 5

VENUS 5 - Venus 5 CD Review

Band: VENUS 5
Titel: Venus 5
Label: Frontiers Music s.r.l.
VÖ: 10/06/22
Genre: Melodic Rock/Metal

Bewertung:

3,5/5

Die Sängerinnen Herma, Karmen Klinc, Jelena Milovanovic, Tezzi Persson und Erina Seitllari haben sich zu einem Bandprojekt zusammengetan. Stilecht wurde es VENUS 5 getauft und mit dem Selbstbetitelten Album wurde ein erstes Lebenszeichen geschaffen. Klarerweise und aufgrund der bisherigen Betätigungsfelder wandelt der 5er-Trupp irgendwo zwischen melodischem Rock und Gothic Metal Material. Streckenweise klingen die Songs darüber hinaus äußerst Symphonic lastig, jedoch nicht durchgehend.

VENUS 5 klingt nicht, wie eventuell erahnt, komplett vorhersehbar oder gar nach Blaupause. Eher im Gegenteil, die Ladys mit ihren unterstützenden Mitmusikern vermögen durchaus spannende, wie desgleichen überraschende Momente quer durchs Album zu bieten. Gewiss kein bahnbrechender Geniestreich, im Kontrast hierzu, klingt unterm Durchschnitt anders.

Gute Harmonisierung etlicher Genre-Elemente

Die Klangelemente Rock-Groove, etwas Power-Metal-Geschwindigkeit und ein paar Industrial- und Rave-Dance-Rhythmen interagieren wirklich gut miteinander. Wenn befürchtet, dass dieses Projekt eher den Mainstream aufsuchen wird, kann man entkräften. Selbstverständlich schallen etliche Passagen merklich aufpoliert und kommen an gewissen Ecken poppiger rüber. An anderen Stellen zeigt sich der Damentrupp wieder merklich dunkler.

Leidenschaftliche Symbiose

Typische Merkmale der bisherigen Betätigungsfelder wurden gut miteingebracht. Für den leidenschaftlichen Sammler von Symphonic Rock Unterfangen lässt die Platte vom Sound her betreffend nichts missen. Die stets ausgeprägten und unglaublich charakteristischen Refrains passen wie die Faust aufs Auge und können anbei mit etlichen Rivalinnen im Business zwischen symphonisch-melodischem Rock/Metal konkurrieren.

Keine Revolution – dafür frische Momente

Trotz etlicher, vergleichbarer Truppen, bestreiten VENUS 5 gut ihren Weg. Nicht die Revolution, im Kontrast hierzu kann man sie getrost im vorderen Drittel platzieren. Aufgrund vieler aufpolierter Fragmente mindert dies keineswegs die Qualität beim Hören. Das Bandprojekt hat sich durch die Bank eine ausgewogene Produktion ausgesucht und passt zu den idyllisch gestalteten Songs wunderbar.

Fazit: VENUS 5 bieten mit ihrem Debütwerk eine gute Soundbeschallung für alle Symponic/Melodic Rock/Metal Freunde. Luft ist nach oben hin gewiss noch offen, aber mit dieser Vorstellung und dem Erwerb macht man nichts falsch!

Tracklist

01. Lioness
02. The Simulation
03. Nothing But A Heartache
04. Bride With Blackend Eyes
05. Monster Under Your Bed
06. Inside
07. Tamal
08. Because Of You
09. We Are Dynamite
10. Save You
11. Bury Me

 

Besetzung

Terese Tezzi Persson – Vocals
Herma Sick – Vocals
Karmen Klinc – Vocals
Jelena Milovanovic – Vocals
Erina Seittlari – Vocals
Stefan Helleblad – Guitar
Aldo Lonobile – Guitar
Gabriele Robotti – Guitar
Dann Arisi – Bass
Alfonso Mocerino – Drums
Antonio Agate – Keyboards, Piano and Electro arrangements

 

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Soulfly – Totem

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Soulfly - Totem - CD Review

Soulfly – Totem

Soulfly - Totem - CD Review

Band: Soulfly
Titel: Totem
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 05/08/22
Genre: Groove/Thrash/Death Metal

Bewertung:

5/5

SOULFLY mit zwei Cavaleras setzen nach vier Jahren mit dem nächsten Langstreich zum neuerlichen Siegeszug an. Zwei Cavaleras? Ja, richtig, allerdings nicht wie eventuell von Nichtwissenden erahnt Max und Igor! Der Filius des ehemaligen SEPULTURA Gründers Zyon sitzt seit „Savages“ hinter der Schießbude und verstärkt seinen werten Vater. Mit „Totem“ ist der Groove/Thrash/Death Metal des Weiteren zu einem Trio geschrumpft. Lediglich Mike Leon (seit 2015 Bass) ist als Tieftöner mit von der Partie. Es existieren seit jeher die Diskussionen, ob Max nicht besser bei SEPULTURA geblieben wäre. Meine Person steht diesen Streitgesprächen stets skeptisch gegenüber. Hier haben wir zwei gute Bands und nicht bloß eine. Umso mehr erfreut es meine Wenigkeit, dass die Familie Cavalera nicht untätig war und nach vier Jahren den neuen Silberling vorstellt.

Groove/Thrash/Death Inferno par excellence

Weit weg von dem bekannten Nu-Metal Flair, haben sich SOULFLY über all die Jahre weiterentwickelt. Was als Tugend beziehungsweise Gunst der Stunde bei der Gründung verwendet wurde, ist nach und nach verschwunden. Immer mehr hat sich der Act in das gegenwärtig bekannte Groove/Thrash/Death Gewässer vorgearbeitet. Insbesondere der Thrash Anteil ist um Nuancen weiterhin gestiegen. Während seine ehemaligen Kollegen sich vermehrt in den progressiven Bereich vortasten oder sollte man sagen stolpern, ist das neueste Album aus der Feder von Max und Sohn eine fast reinrassige Thrash Metal Angelegenheit. Vergleichsweise die Veröffentlichungen der CAVALERA CONSPIRACY hatten einen ähnlichen Wirkungsgrad, wie das hier vorliegende Klangmaterial.

Frischer Sound mit vielen Groove/Thrash Facetten

Komplett zweitranging scheinen moderne Elemente zu sein, vielmehr konzentriert sich das Trio auf eine Groove lastige Thrash Keule, welche mit leichten Old School Elementen Streckenweise facettenreicher ausgestattet wurde. Klar, es ist kein „Arise“ oder „Chaos A.D.“, aber wer begehrt dies heutzutage als Aufguss noch. Frischen Sound braucht das Land und dies wird mit „Totem“ wunderbar geboten. Eine fein zurechtgemachte Thrash Facette mit viel Groove und leichten Death Messerspitzen, die ordentlich in unsere Gehörgänge vordringt.

Bei Fans des traditionellen Thrash Metals werden hier mit voller Wucht die Türen eingerannt. Dies dürfte dieser Fangemeinde ungemein gefallen, denn hierbei kommen sicherlich einige Erinnerungen hoch, als SEPULTURA mit ihren beiden Megasellern (bereits genannt) die Welt im Sturm eroberte. Die Weiterentwicklungen im SOULFLY-Sound dürfte von der Thrash Metal Anhängerschaft als positiv empfunden werden.

Für den Nu Metal Liebhaber dürfte dies zu traditionell klingen. Hierbei sollte sich der Käufer vorab beim Dealer seines Vertrauens genauer ins Werk durchhören. Für den astreinen Thrash Freund und frühen Anhänger von Cavalera und Co ist es meiner Meinung nach ein Pflichtkauf.

Verpackt in brillantem Sound liefert die Platte prägnante, furiose, ultrapräzise Thrash-Riffs zuhauf, wobei SOULFLY keine Angst haben diese mit Groove Kellen bestens anzureichern. Entstanden ist eine massive Thrash Granate, die unverhüllt an alte SEPULTURA Glanztaten erinnert.

Ultrapräzise Thrash-Riffs die ihre Wirkung niemals verfehlen

Fakt wird sein, dass die Thrashgemeinde vermehrt über eine Reunion diskutieren wird. Ob dies jemals der Fall sein wird, wird die Zeit zeigen. Persönlich sind mir die Thrash Eskapaden von SOULFLY weitaus lieber, als eine weitere Reunion, die kein Mensch benötigt.

Das Trio schöpft aus den Vollen und klingt wie ausgewechselt. Insbesondere Mäxchen hat es am Mikro nach wie vor komplett drauf. Er brüllt sich durchs Geschehen, wie zu seinen frühen Glanzzeiten. Ob nun auserlesener Groove oder Hochgeschwindigkeits-Riffing, die Truppe scheint im direkten Vergleich zu anderen Acts, wie desgleichen Max ehemaliger Truppe die Nase weit vorne zu haben.  Der Eindruck, dass ein spürbar frischerer Wind weht als all die Jahre zuvor, wird bei den Thrashern eminent verstärkt.

Thrash Brillanz die überzeugt

Wer erfolgreich etliche Dekaden im Musikgeschäft verbracht hat, müsste grundsätzlich nichts mehr beweisen. Dagegen gibt Mr. Cavalera wohl einen feuchten Kehricht und mit diesem Album wird ein Thrash Statement vorgelegt, das begeistert.

Fazit: Eine enorme Thrash/Groove Gewalt, die von SOULFLY mit „Totem“ geboten wird. Unter dem Motto: Schier unschlagbar!

Tracklist

01. Superstition
02. Scouring the Vile
03. Filth Upon Filth
04. Rot in Pain
05. The Damage Done
06. Totem
07. Ancestors
08. Ecstasy of Gold
09. Xii
10. Spirit Animal

 

Besetzung

Max Cavalera – Vocals, Guitars
Mike Leon – Bass
Zyon Cavalera – Drums

 

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Soulfly – Totem CD Review

AMON AMARTH – The Great Heathen Army

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amon amarth - the greath heathen army

AMON AMARTH – The Great Heathen Army

amon amarth - the greath heathen army

Band: AMON AMARTH
Titel: The Great Heathen Army
Label: Metal Blade Records
VÖ: 05/08/22
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

5/5

Die schwedischen Death Metal Wikinger von AMON AMARTH sind ohne Umschweife eine Konstante. Seit ihrer Gründung haben die Jungs ihren Siegeszug auf dem Drachenschiff bestritten und das Boot kam hierbei niemals zum Kentern. Gibt es eigentlich ein schlechtes Album der Truppe? Persönlich ist mir keines bekannt. Eher im Gegenteil, jedes Album hatte etliche Hitsingles hervorgebracht, die für sich sprechen. Generell sind die Schweden ein Unikum und haben ihren großen Vorreitern in Sachen Elchtod einiges als starke Konkurrenz zu bieten. Mit dem neuesten Silberling „The Great Heathen Army“ geht es wiederholt auf Kaperfahrt und hierbei bleiben die Trinkhörner gewiss nicht leer, soviel ist gewiss.

Fulminanter Einstieg der weiterhin genial gehalten wird

Den hymnischen Metal über drei Jahrzehnte hinweg in solch beeindruckender Manier in Szene zu setzten, will schon etwas heißen. Der Inhalt ist gewohnt gespickt magischer Symbolik von Geschichte, Folklore und Kultur der Wikinger. Mit dem Song „Get In The Ring“ ist die Einleitung grandios geglückt, stilecht wurde für das Video der bekannte AEW-Pro-Wrestler Erick Redbeard (bekannt als großer Metalfreak) als Hauptdarsteller verpflichtet. Geniale Einleitung und für Sportbegeisterte darf ich Muskelkaterbeschwerden vorab ankündigen, diese treibende Nummer hat es in sich.

Prächtiger Ausgleich zwischen Groove und Melodie

Das Soundkonzept des neuesten Albums ist abermals bekannt, bekanntermaßen haben es die Schweden schließlich mitgeprägt. Die tragende Rolle ist im Kontrast hierzu weniger die Melodie, vielmehr bauen die Jungs aus Tumba auf rollenden Groove. Die bedeutet nicht, dass der Melodiebogen komplett in die Tonne geworfen wurde. Er kommt für meinen Geschmack besser zur Geltung, wenn der Death ‚n‘ Roll dominant den Ton angibt. Gute Fusion und unterbreitet, dass AMON AMARTH sehr wohl nach all den Jahren imstande sind einen draufzusetzen.

Ohrwürmer die beharrlich unsere Gehörgänge attackieren

Klar könnte man technisch unsere Gehörgänge strapazieren und nach selbigen verlangen. Benötigt der Liebhaber der Tracks des schwedischen Unikums einigermaßen Vergleichbares? Eher weniger, erfahrungsgemäß sind für ihn die Schweden Deather besser aufnehmbar, wenn die Ohrwürmer unsere Gehörgänge attackieren. Diese wurden für mein Empfinden komplett in alle neun Tracks eingebaut und dies setzt dem Fass fürwahr den Deckel auf.

Wikinger und Schlachten-Epen wurden in Sachen melodischem Todesblei wunderbar umgesetzt. Alle Tracks gehen ohne Umschweife ins Gehör und wissen den langjährigen Fan neuerlich zu begeistern. Die breite Fanschaar wird von solch einer Todesbleithematik begeistert sein. Es ist einfach super den Jungs nach all den Jahren zu lauschen und man fühlt sich vom ersten bis zum letzten Track ordentlich aufgestachelt sein verstaubtes Schild und die Streitaxt aus der Ecke zu holen und sich fürs Gefecht bereitzumachen.

Ein Todesblei-Inferno mit außergewöhnlichem Soundkonstrukt

Der erwähnte, dominante Einzug von ausgedehnten Todesbleiinfernos ist wunderbar umgesetzt. Das steht den Schweden merklich besser zu Gesicht, desgleichen dürfen ausgereifte Melodie-Passagen nicht fehlen und diese machen den Reigen merklich facettenreicher. Wer den Schweden bis dato unterbreitet hat, dass sie sich durch stärkere Melodie-Beigaben von ihrem Grundkonstrukt verabschiedet haben, muss beim neuesten Album diese Aussage revidieren. Sänger Johan Hegg brüllt uns wieder mit seinem fulminanten, gutturalen alles ins Gesicht, sodass er den Hörer das Fürchten lehrt. Beide Gitarristen haben viel Spielraum und unterwandern das Grundkonstrukt mit guten Solis, welche stetig durch den treibenden Sound abgelöst werden.

Begeisterung selbst nach dem x-ten Durchlauf

Der Spielraum fürs breite Fäuste-recken ist hierbei gleichfalls bedacht, wie der Moment, um sich ordentlich die Rübe durchzubeuteln. Mitreißend wird die gestartete Konstanz des Todesbleis qualitativ hochwertig umgesetzt und als roter Faden quer durch den Silberling hindurchgezogen. Die Qualität der Songs ist hierbei zu keinem Zeitpunkt nachlassend, alle Songs gehen binnen Zehntelsekunden über und begeistern selbst nach dem x-ten Durchlauf. Auf ein Neues wurde ein Klassiker geschaffen, bei welchem die Wikingerwelt in Ordnung scheint. AMON AMARTH haben alle ihre Stärken der letzten Jahre ins Gefecht geworfen, Endeffekt ein grenz-geniales Album, welche vom ersten bis zum Gottverdammten letzten Track vollends begeistert. Jedes bleibt Riff direkt im Ohr hängen und die Rhythmik reicht von treibend bis hinüber in den shakigen Bereich. „Saxons And Vikings“ sei hier als Hinweisschild erwähnt. Das Duo mit SAXON Sänger Biff Byford ist gelinde gesagt genial. Es scheint, als würden sich beide in der Schlacht gegenüberstehen und sich aufbauschend beschimpfen.

Fazit: Alle Daumen hoch und bereit machen, denn AMON AMARTH formiert die „The Great Heathen Army“!

Tracklist

01. Get In the Ring
02. The Great Heathen Army
03. Heidrun
04. Oden Owns You All
05. Find a Way or Make One
06. Dawn of Norsemen
07. Saxons and Vikings
08. Skagul Rides With Me
09. The Serpent’s Trail

 

Besetzung

Johan Hegg – Vocals
Olavi Mikkonen – Guitar
Johan Söderberg – Guitar
Ted Lundström – Bass
Jocke Wallgren – Drums

 

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AMON AMARTH – The Great Heathen Army CD Review

Area 53 Festival, 14.-16. Juli 2022 – Festivalbericht

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Area 53

Area 53 Festival, 14.-16. Juli 2022, Leoben

Wie gut muss ein Festival sein, damit sogar Jesus persönlich vorbeischaut? So gut wie das Area 53 im wunderschönen Leoben! Drei Tage gefüllt mit grandioser Musik, tollem Wetter und wundervollen Menschen sind im Nu vergangen. Was bleibt, sind lebhafte Erinnerungen an eine großartige Zeit, die sich zwischen den Burgmauern abgespielt hat.

Area 53_JesusZu aller erst muss erwähnt werden, dass das Festival einwandfrei organisiert war. Ich habe zu keinem Zeitpunkt auch nur ein schlechtes Wort über die Organisation gehört, weder von Fans noch von Bandmitgliedern. Die Location ist überschaubar und wirkt gemütlich mit zahlreichen Sitzmöglichkeiten in schattigen und sonnigen Plätzchen. Es gab keine endlosen Warteschlangen, wenn man essen, trinken, Merch kaufen, oder aufs Klo gehen wollte, was super angenehm war. Positiv überrascht war ich von den „Öklos“, den Plumpsklos. Normalerweise drängt einen der Gedanke, so ein Klo benutzen zu müssen, förmlich dazu, das Wasserlassen so lange aufzuschieben, bis es wehtut. Aber die Öklos und die Wasserpumpen mit Bioseife haben diesen Alptraum zunichte gemacht.

Backstage herrschte harmonisches Treiben. Änderungen im Tages-Line-Up brachten die Crew nicht ins Schwitzen. Es schien alles am Schnürchen zu laufen und mir ist kein einziges Mal aufgefallen, dass eine Band extrem verspätet die Bühne betrat. Ein paar Problemchen mit dem Sound sind mir schon in Erinnerung geblieben, aber sowas ist unvermeidbar!

Um 23:00 hieß es an allen drei Tagen Sperrstunde. Wer weiterfeiern wollte, begab sich in die Tenne nebenan im Backstage-Bereich, der dann zum Säufer-Bereich mutierte. Die Tenne hat sich als das Las Vegas von Leoben entpuppt: Was in der Tenne passiert, bleibt in der Tenne! Erinnern könnte man sich sowieso nicht mehr an viel, wenn man’s mal rausgeschafft hat…

Tag 1: Eine große Portion Power Metal mit einer Prise Thrash

Als waschechte Leobener hatten die Jungs in VEINS OF SUFFERING die Ehre, den offiziellen Start des Festivals einzuleiten. Allzu viel habe ich leider nicht von der Band mitbekommen, weil ich mittendrinnen angekommen bin und mich einmal zurecht finden musste.

Area 53_Black InhaleBeim Gig von BLACK INHALE hat man gemerkt, dass die Thrasher aus Österreich bereits einigen bekannt waren. Die Anzahl an Leuten, die vor der Bühne standen, war zwar überschaubar, aber die Musik dürfte gut angekommen sein, weil viele gefesselt den Kopf zum Rhythmus bewegten und Beifall klatschten.

Danach gab’s für mich persönlich einen langen Durchhänger, weil weder DRAGONY, noch SERIOUS BLACK, AD INFINITUM oder FINNTROLL meinen Geschmack trafen. Allerdings muss man den Bands lassen, dass sie das Publikum gut mitgerissen haben und die Stimmung dank ihnen immer ausgelassener und fröhlicher wurde. Eigentlich hätten auch die schwedischen Rockerinnen in THUNDERMOTHER spielen sollen, aber ihr Auftritt musste abgesagt werden. Mit voranschreitender Zeit ist die Location immer voller geworden, wobei der Platz nie bis ganz hinten vollgestopft mit Menschen war.

Area 53_SepulturaDer Auftritt von SEPULTURA war an diesem Tag mein persönliches Highlight. Es war toll zu erleben, wie viel Freude und Energie die Herren auf der Bühne versprüht und ans Publikum weitergegeben haben. Außerdem fand ich es super, dass ich nach meiner Foto-Session problemlos in die erste Reihe gekommen bin und am Ende sogar ein Plektrum abgesahnt habe.

Zu guter Letzt hießen wir BLIND GUARDIAN willkommen. Ich kann mit der Musik nichts anfangen, deswegen war ich froh, als es vorbei war. Dafür war es schön zu beobachten, wie sehr die Fans das Konzert genossen haben. Manche hatten sich ein Ein-Tages-Ticket nur wegen BLIND GUARDIAN gekauft, also waren sie wohlverdient Headliner an diesem Abend. Ich konnte die Euphorie allerdings überhaupt nicht nachvollziehen und war enttäuscht von der faden Bühnenpräsenz.

Tag 2: Lederhosen, Nieten und Brustpanzer

Am zweiten Tag gab es wieder eine kleine Änderung im Line-Up: XENOS konnten es nicht rechtzeitig nach Leoben schaffen, haben dafür aber am nächsten Tag als erstes gespielt!

Somit waren VERTILIZAR die Glücklichen, die uns in die zweite Runde katapultieren durften. Ihre Show haben sie mit „Holding out for a Hero“ von Bonnie Tyler eingeleitet, was für schmunzelnde Gesichter gesorgt hat. VERTILIZAR haben eine gute Balance zwischen Metalcore und Melodik geschaffen, die beim Publikum und auch bei mir gut angekommen ist. Die Burschen waren voller Energie; gerade den Schlagzeuger zu beobachten hat viel Spaß gemacht, weil er es sichtlich genossen hat. Ihr Cover von Amy McDonald’s „This is the Life“ gegen Ende hat mir gut gefallen. Ein schlauer Schachzug, um die Leute mitzureißen und aufzulockern.

Area 53_DarkfallDanach haben DARKFALL die Bühne erklommen und man hat sofort gemerkt, dass die steirischen Thrash-Heads bereits vielen bekannt waren. Dafür, dass es gerade mal der zweite Auftritt war, standen vergleichsweise viele Leute vor der Bühne und erfreuten sich an ihrer Performance. Die ersten drei Lieder waren weniger mitreißend, dafür sorgte „Tides of War“ für umso mehr Begeisterung beim Publikum. Beim letzten Titel „Ride Through the Sky“ gab’s dann sogar einen kleinen Mosh Pit. Insgesamt ein solider Auftritt von DARKFALL mit viel Publikumsinteraktion und ausgiebigen Reparatur-Gösser-Duschen.

Area 53_TuxedooWenn Österreicher Metal machen, sollten einen Bandmitglieder mit Lederhosen und langen weißen Strümpfen nicht schockieren, oder? TUXEDOO haben aber noch einen draufgelegt mit ihrer Rap-Einlage und den Fässern, die als zusätzliche Drums verwendet worden sind und sofort an SLIPKNOT erinnert haben. Obwohl ich wahrscheinlich deren Musik im täglichen Leben nie hören würde, fand ich die Show von TUXEDOO extrem gut: es war überaus amüsant und unberechenbar. Einmal kam jemand als Krampus verkleidet auf die Bühne, dann ein stage-divender Party-König mit zu knappem Oberteil und Neon-Hosen… Fad wurde es nicht!

Nach dieser witzigen Darbietung stürmten SUICIDAL ANGELS die Bühne – eine der Bands, auf die ich mich am meisten gefreut hatte. Ein bisschen mehr Interaktion mit dem Publikum und Dynamik seitens der Band hätte ich mir gewünscht. Ansonsten hat der Auftritt höllisch viel Spaß gemacht und meine Nackenmuskeln ordentlich beansprucht.

Area 53_Warkings

Bis zu dem Zeitpunkt war das Line-Up der Wahnsinn – dann waren INFECTED RAIN an der Reihe. Mit der Band habe ich noch nie etwas anfangen können. Die klitzekleine Hoffnung, dass sie live besser auf mich wirken könnten, war im Handumdrehen verpufft. Die Fans haben es logischerweise geliebt – mir war es zu langweilig.

Ähnlich ging es mir mit WARKINGS, wobei hier die Stimmung um einiges besser war und ich die Interaktion mit dem Publikum gut fand. WARKINGS sind eine typische Show-Band, die mit vielen visuellen Reizen ihre Musik aufpeppt und gut darin sind, Leute mitzureißen. Eine Wall of Death gab es zu irgendeinem Zeitpunkt auch, also hatten wenigstens die Leute ihren Spaß!

Area 53_AcceptMeine Erwartungen bezüglich DEATH ANGEL wurden dafür sowas von übertroffen! Ich fand die Show extrem mitreißend, weswegen ich mich beim letzten Lied voller Freude in den Mosh Pit gestürzt habe. Gegenüber ACCEPT hatte ich gemischte Gefühle, aber auch hier wurden meine Erwartungen übertroffen. Ich hatte keine Ahnung, wie ACCEPT live sein würden, daher war ich umso glücklicher, dass die Band mit vollem Elan bei der Sache war und sich diese Lebensfreude auf das Publikum übertragen hat. Ihr Konzert hat sich wie eine einzige lange Party angefühlt, die unbedingt in der Tenne fortgesetzt werden musste.

Tag 3: Weihwasser aus dem Gartenschlauch

Am letzten Tag holten XENOS ihren Auftritt nach, den sie eigentlich am Tag davor gehabt hätten.

Area 53_Ebony ArchwaysAnschließend betraten EBONY ARCHWAYS die Bühne mit einem altbekannten Gesicht (bzw. altbekannter Maske): Gitarrist Stephan von DARKFALL. Die Bühnendekoration wirkte nicht allzu stimmig, die Totenköpfe am Mikrofonständer erinnerten mich sofort an DEBAUCHERY, aber rein akustisch gefiel mir die Performance. Es wurde mal nicht permanent geschrien, dafür gab Michel seinen rauen Gesang zum Besten. Die Leute ringsherum dürften die Musik ebenfalls genossen zu haben.

THE LEGION GHOST mischten als nächstes die Bühne auf. Für mich gab es keinen Grund, der Band weiter zuzuhören, nachdem ich meine Fotos gemacht hatte, weil es gar nicht mein Geschmack war. Sie hatten zwar sichtlich Spaß auf der Bühne und hatten eine sympathische Ausstrahlung, aber für mich war es nur belangloses Metalcore-Rumgehüpfe.

Nach diesem ernüchternden Auftritt ging ich den Akku meiner Kamera aufladen. Von CHAOSEUM habe ich deswegen leider keine Fotos machen können. Ich hatte mich gefreut, CHAOSEUM live zu sehen, weil ich die Band nicht schlecht fand. Allerdings hielt sich meine Euphorie in Grenzen, sobald die Schweizer das erste Lied angespielt hatten. Ich hatte mir mehr Interaktion und Energie seitens der Band gewünscht. Die Aufforderung vom Sänger, sich hinzuknien beim zweiten (!) Lied wirkte komplett fehl am Platz und wie ein peinlicher Versuch, Stimmung zu machen. Bei den bekannteren Liedern tauten die Leute etwas auf, aber selbst die drei Lieder, die ich mochte, ließen mich relativ kalt.

Area 53 Apropos kalt: Der letzte Tag war mit Abstand der heißeste. Glücklicherweise hat der Area-Jesus mit dem Gartenschlauch für Abkühlung gesorgt und sich so in unsere Herzen und Erinnerungen gebrannt. Ich würde behaupten, alle, die am Festival waren, sind sich einig, dass er der absolute Star war!

Nach diesen zwei ernüchternden Aufführungen war es endlich Zeit für ANGELUS APATRIDA. Ich hab’s mir in der ersten Reihe gemütlich gemacht und jede einzelne Sekunde der Show genossen. Es hat umso mehr Spaß gemacht, weil die Mitglieder voll motiviert waren und selbst irrsinnig gute Laune verbreitet haben. Für mich war es definitiv einer der besten Auftritte vom gesamten Festival!

Area 53_Deserted FearAuch DESERTED FEAR haben mich mit ihrer Wahnsinnsbühnenpräsenz mitgerissen. Die Jungs waren mir sofort sympathisch und die Musik hat mir besser gefallen als erwartet. Ich hatte mir im Vorfeld einige ihrer Lieder angehört und fand sie gut bis auf den dumpfen Sound. Live haben mich DESERTED FEAR dafür richtig begeistert. Vor mir war ein Mädel, das Down-Syndrom hatte und scheinbar ein Riesenfan der Band war. Der Moment, als sie jemand auf die Schultern genommen hat und sie lächelnd über beide Ohren auf die Band geschaut hat, war unglaublich süß!

Während THE NEW ROSES hat meine Kamera angefangen, rumzuspinnen. Für mich war es das erste Mal, Fotos mit einer Spiegelreflexkamera zu machen, also war ich ziemlich hilflos. Von da an ging es bergab mit ihr, obwohl ich irgendwie noch gute Fotos von EXODUS schießen konnte. Von THE NEW ROSES hab ich deswegen nicht allzu viel mitbekommen, weil ich versucht habe, das Problem zu lösen.

Area 53_ExodusUnd dann kam auch schon eine meiner größten Überraschungen überhaupt: EXODUS. Mir waren die Thrasher natürlich ein Begriff, aber ich hatte mir im Vorfeld nur ein Lied angehört und fand es schrecklich. Dafür fand ich ihren Live-Auftritt von Anfang bis Ende grandios! Ich kann mich lustigerweise gar nicht an viel erinnern, außer dass ich es extrem geil fand und mir die Band unbedingt nochmal zu Gemüte führen muss.

Nach so viel Euphorie gab’s zwischendurch einen Dämpfer. Mit ENSIFERUM hab ich kaum etwas anfangen können, aber viele Leute waren absolut begeistert von der Band. Mir ist es auch so vorgekommen, als wären zu dem Zeitpunkt so viele Leute am Gelände gewesen wie nie zuvor.

Als krönenden Abschluss wollte ich mir TESTAMENT von ganz vorne anschauen und bin sogar in die erste Reihe gekommen. Es ist generell unfassbar wie problemlos man am Area 53 so nahe an richtig großen Bands sein konnte! Alleine deswegen ist dieses Festival einzigartig. Aber es ist auch ein bisschen schade, dass es nur so wenige Leute besucht haben…

Area 53_TestamentTESTAMENT haben mich tatsächlich etwas enttäuscht. Ich habe fast keine Lieder gekannt, die sie gespielt haben, was nach der EXODUS-Überraschung aber keine Rolle spielen hätte sollen. Irgendwas hat gefehlt, obwohl ich die Bandmitglieder als extrem sympathisch und agil erlebt habe. Gerade Gitarrist Alex Skolnick hat uns in der ersten Reihe ständig Blicke zugeworfen und uns mit seiner Lebensfreude angesteckt. Der Auftritt war solide, aber da hätte mehr gehen können. Das letzte Lied kam für mich total abrupt und ich konnte gar nicht glauben, dass es schon wieder vorbei war. Allerdings habe ich von eingefleischten Fans mitbekommen, wie sehr sie das Konzert gefeiert haben und darauf kommt es am Ende des Tages an!

Fazit: Was das Area 53 zu einem besonderen Festival macht, ist die Möglichkeit, große internationale Bands hautnah zu erleben. Dazu kommt die tolle Organisation seitens der Crew, die Headbanger und Bands entspannt zurücklehnen und genießen lässt. Wen diese Argumente immer noch nicht überzeugen, beim nächsten Mal (wieder) dabei zu sein, der soll sich von der wunderschönen Landschaft verzaubern lassen! Für mich war es sicher nicht der letzte Besuch…

MOONSHADE – As We Set the Skies Ablaze

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MOONSHADE – As We Set the Skies Ablaze

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Band: MOONSHADE
Titel: As We Set the Skies Ablaze
Label: Selfrelease
VÖ: 22/07/22
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

4,5/5

MOONSHADE aus Porto existieren seit 2010 und haben längst einen guten Underground Status. Mit „Sun Dethroned“ (2018) wurden die Jungs über die portugiesischen Grenzen hinaus bekannter. Ihre Variation des Melodic Death Metal ist typisch für Bands aus dem Süden. Hierbei wird zu keinem Zeitpunkt die skandinavische Linie in den Vordergrund gerückt. Vielmehr fokussieren Bands aus diesem Bereich eher größere Vertreter a la MOONSPELL, ROTTING CHRIST und Konsorten. Wie eine Mischvariation aus beiden bekannten Bands klingen würde, offeriert das Fünfer-Gespann aus Porto. „As We Set the Skies Ablaze“ ist bereits nach zwei Jahren die Nachfolge des Debüts und hierbei kann der Leser sicher sein, die Herrschaften haben ihren Weg weiter forciert.

Fulminanter, ausgewogener Dunkel-Touch

Die melodischen, dunklen Linien reichen von Black/Dark und Death Metal, mit oftmals leichten epischen Einfädlungen. Für meinen Geschmack gut aussortiert, erfahrungsgemäß ist die Krux bei Bands dieses Kalibers, dass sie sich gerne mit überpolierten Produktionen den Druck wegnehmen lassen. Diese klingen fürwahr klatschend. Im Falle von MOONSHADE ist von alledem nichts auszumachen, dadurch haben die Jungs eine breite Variation drauf. Ausgewogen und angelehnt ist hierbei auch die Produktion und dies macht viel her.

Gute, frische Akzente im Melo-Death-Sound

Geprägt ist der Sound auf dem Zweitwerk von schweren Riffs und melodischen Elementen, welche mit viel Groove im Rücken daherkommen. Der druckvolle Drumsound verhilft der Mannschaft umso mehr für das Staub-aufwirbeln, welches in einen wahren Wirbelsturm mündet. Kein laues Lüftchen, eher im Gegenteil, die Portugiesen vollziehen Machtgewitter, welches mit vielen Hagelschlägen niederdonnert. Fulminante Melange aus Melodie und Härte, welche durch die Bank mit frischem Akzent den Sound aus dem Süden gekonnt forciert.

Abwechslung zwischen den Härteschlägen und die organisch klingenden Orchestrierungen

Etliche, vorangehend erwähnte epische Fragmente lassen den Grundsound merklich bombastischer erscheinen, denn Hauptfokus für dieses Werk wurde im Kontrast hierzu nicht gelegt. Es ist eine willkommene Abwechslung zwischen den Härteschlägen und die organisch klingenden Orchestrierungen passen wunderbar in den Sound dieser Melo-Death-Truppe. Der stete erhöhte Härtegrad wird nicht überstrapaziert und desgleichen hier offerieren die Musiker ihr technisches Verständnis für den Mischsound aus Melodie und Härte. Frontfaucher Ricardo Pereira konzentriert sich ganz auf sein blutdürstiges Growling und brüllt sich Gischt und Galle aus der Seele.

Der Sound ist unheimlich breit gefächert und emotional aufgeladen. Dies hält den Hörer bei Laune. Die Symbiose aus Härte und Melodie hat ihren Höhepunkt, beim leichte hymnischen „Artemis“. Ein zu Beginn Dark/Gothic lastiges Stück, welches sich immer mehr als Melodeath-Hymnen, mit leicht diabolischem Klang entpuppt. Die Spannung wird gekonnt gehalten und zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl als würde sich Langeweile einschleichen oder es klingt ein Song schon woanders gehört.

MOONSHADE haben die Nase vorn

Aufgrund der klanglichen Gegebenheiten hat „As We Set the Skies Ablaze“ das gewisse Etwas, welches in meinen Augen im Vergleich zu anderen Melodic Death Metal Kapellen die Nase vorn hat. Frische Momente, enorme Innovation und der leichte exotisch-südliche Pathos machen die Jungs zur Speerspitze aus dem Süden Europas.

Fazit: „As We Set the Skies Ablaze“ von MOONSHADE ist ein Dark/Melodic Death Metal Meisterwerk, das fürwahr überzeugt.

Tracklist

01. Epitaph
02. Valley Of Dying Stars
03. Blood Of The Titans
04. The Shadows Of My Dissent
05. Artemis feat. Sandra Oliveira
06. The Antagonist feat. Sofia Beco
07. As We Set The Skies Ablaze
08. Everlasting Horizons
09. A Treatise Of Human Nature feat. Sandra Oliveira

 

Besetzung

Ricardo Pereira – Vocals
Pedro Quelhas – Guitar
Nuno Barbosa – Bass
Fernando Maia – Drums
Luís Dias – Guitar

 

Internet

MOONSHADE – As We Set the Skies Ablaze CD Review

NIGHTBEARER – Ghosts Of A Darkness To Come

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NIGHTBEARER – Ghosts Of A Darkness To Come

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Band: NIGHTBEARER
Titel: Ghosts Of A Darkness To Come
Label: Testimony Records
VÖ: 29/07/22
Genre: Death Metal

Bewertung:

5/5

NIGHTBEARER sind 2017 urplötzlich auf der Bildfläche erschienen und haben mit ihrem Werk Tales of Sorcery and Death“ (2019) für Furore gesorgt. Ihre Bandbreite zwischen Death und Black Elementen in leichter Old School Prägung ist großartig. Dass die deutsche Truppe hierbei eine breite Masse an Schreibern begeistern konnte, ist verständlich. Nahtlos geht es mit „Ghosts Of A Darkness To Come“ weiter und die Truppe knüpft genau da an, wo sie uns mit ihrem Debütwerk zurückgelassen haben.

Außergewöhnliche Abwechslung im Todesbleisektor

Die vornehmlich skandinavischen Tugenden wurden neuerlich in die Songs eingebaut und aufgrund dieser werden sie auf ein Neues die Old School Verehrer von DISMEMBER und Konsorten begeistern. Der Tiefgang zwischen purer, unverfälschter Härte, derben Prügeleskapaden und melodischen Ausläufern ist außergewöhnlich. Dies verleiht dem Material die notwendige Innovation und der Truppe zieht wieder alle Register. Mit zwischenzeitlichen, konsequenten atmosphärischen Einlagen wird das Klangmaterial wunderbar erweitert. Im Kontrast hierzu bleibt man Gott sei Dank dem Old School Death Metals treu, wertet dies erbaulich mit frischen Einlagen auf und bietet ein Farben-buntes Spiel, mit vielen Überraschungsmomenten.

Fantastische, blutige und brutale Reise

Eine fantastische, blutige und brutale Reise, dass lyrisch durch den Roman „Das Rad der Zeit“ von Robert Jordans führt. Dabei lässt das Fünfergespann nichts unversucht, um weiterhin mit durchgreifenden Druckerscheinungen ins Gefecht zu gehen. Obgleich dem Old School zugetan bleibt nichts unversucht, um das Material um Ecken forcierter schallen zu allen. Kein übertriebenes Retro Pathos, geschweige denn irgendwo übertrieben überpoliert. Diese deutsche Truppe hat ein Verständnis und überrumpelt uns mit einer Dampfwalze nach der anderen. Hierbei tuckert der Motor nicht, nein, er läuft auf Hochtouren.

Death Metal der für die Geschichte einzementiert wurde

NIGHTBEARER zementieren mit „Ghosts Of A Darkness To Come“ ihren Status in die lange Straße des deutschen Death-Metal-Highways. Darüber hinaus werden sie wiederholt über die Landesgrenzen hinaus für Furore und Begeisterung sorgen.  Fans der ersten Stunde des Todesbleis werden sicherlich ihre große Freude haben und selbst Freunde von Death Metal Scheiben modernerer Prägung können für ihre Sammlung was entdecken. Aggressiv, schnell, brutal und auch etwas melodisch ausgewogener, so muss Old-School-Death-Metal klingen, der die Genreverehrer überzeugt.

Fazit: NIGHTBEARER ziehen mit „Ghosts Of A Darkness To Come“ eine enorme Death Metal Wand auf, um sie stetig mit viel Wucht niederzureißen.

Tracklist

01. Wolves By My Side
02. The Dragon Reborn
03. Forever In Darkness
04. A Shadowspawn
05. Blood And Bloody Ashes
06. The Shadow’s Waiting
07. Where No Wind Ever Blows
08. A Conquest In Blood
09. Ghosts Of A Darkness To Come
10. Doom, Death, Desolation (Bonus Track)

 

Besetzung

Michael Torka – Vocals
Dominik Hellmuth – Guitar
Christian Zysik – Guitar
Florian Böhmfeld – Bass
Manuel Lüke – Drums

 

Internet

NIGHTBEARER – Ghosts Of A Darkness To Come CD Review

CASTRATOR – Defiled In Oblivion

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CASTRATOR – Defiled In Oblivion

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Band: CASTRATOR
Titel: Defiled In Oblivion
Label: Dark Descent Records
VÖ: 22/07/22
Genre: Death Metal

Bewertung:

3/5

Wenn sich eine Combo CASTRATOR und die Bandmitglieder der weiblichen Spezies angehören, dann habe ich einfach Angst. Die rein weibliche Todesblei Kombo existiert seit 2014, das Album „Defiled In Oblivion“ ist trotzdem erst das Debütwerk. Ein kleiner Blick in die Nische des Death Metal lässt unvermindert erkennen, die Truppe ist bestrebt, das Genre der Frühphase aufzusuchen und die Elemente in die heutige Zeit zu befördern.

Guter Old School Touch

In Sachen Brutalität und Unerbittlichkeit haben die Ladys ordentlich was drauf. Die Produktion des Albums ist erstklassig, ohne hierbei auf den Retro Touch außeracht zu lassen. Somit wurde für das Debüt auf einen rauen Sound geachtet, welcher nicht überperfekt eingefangen wurde. CASTRATOR sind eine jener Bands, welche schaffen Old School Attitüden und einige Fragmente von modernen Produktionen zu vermischen. Der dominante Anteil ist hierbei nicht ausgeglichen und die Band hat somit einen enormen Old School Touch, welcher durch die Bank tonangebend ist.

Mit der Zeit kommt Sand ins Death-Maschinengetriebe

Die Amerikanerinnen spielen ihren Death Metal nicht ausschließlich, aber bevorzugt flott und mit einem sadistischen Grinsen. Kurze Einlagen lassen das Material darüber hinaus oftmals in den Grind bzw. Brutal Bereich tendieren. Diese Ausflüge sind von kurzer Dauer und weiterhin wird beißend das Tempo vorangetrieben. Der veranschlagte Old-School-Flair ist nicht von der Hand zu weißen und die Haupteinflüsse der Damen sind von etlichen Florida Death Truppe geprägt, welche als Vorreiter in dieser Beginn-Phase die Szene das Fürchten lehrte.

Fakt ist, dass die Bandmitglieder auf ihrem ersten Album äußerst dicht geschnürt vorangehen. Das Programm hat kaum Ausreißer und die kompositorisch ähnlichen Trademarks streuen merklich Sand ins Getriebe. Gewiss ist das Material durch das Aufsuchen in das typische Oldschool-Gefilde gut umgesetzt worden. Wer im Gegensatz hierzu auf eine Überraschung hofft, wird dies nicht finden. Technisch durchwegs ausgezeichnet offerieren die Damen ein schnelles Schlagzeugspiel und eine starke Rifforientierung. Dies nützt sich hingegen recht schnell ab und man versucht den Songs mehr abzugewinnen. Eine rüde Death-Metal-Keule auszupacken und zu hoffen, dass die Todesbleiverehrer ihnen unvermindert aus der Hand fressen ist schwierig. Alle Todesbleifans der traditionellen Art sind heutzutage merklich verwöhnt, weil es genügend Vorzeigebilder auf dem Markt gibt, wie Retro mit frischem Wind und etlichen Überraschungen zu klingen hat.

Gut, im Vergleich zu anderen Old School Death Bands nicht bahnbrechend

Über die persönliche Innovation ließe sich bei einem Debüt kann man durchwegs hinwegsehen, denn die Truppe hat ihren ersten längeren Eckpfeiler eingeschlagen. Gut anzuhören, allerdings noch mit viel Luft nach oben.

Fazit: CASTRATOR offerieren mit „Defiled In Oblivion“ ein gut anzuhörendes Debütwerk mit viel Luft nach oben offen.

Tracklist

01. Dawa of Yousafzai
02. Tormented by Atrocities
03. Befoul My Existence
04. Inquisition Sins
05. Voices of Evirato
06. Forsaken and Deprived
07. Sinister Mind
08. Purge the Rotten (Ones)
09. Tyrant’s Verdict
10. Countess Bathory (Venom cover)

 

Besetzung

Robin Mazen – Bass
Carolina Perez – Drums
Kimberly Orellana – Guitars
Clarissa Badini – Vocals

 

Internet

CASTRATOR – Defiled In Oblivion CD Review

AREA53 FESTIVAL 2022 TAG 3 16.07.22 TENNE LEOBEN/VAZ SCHLADNITZ

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AREA53 Festival 2022 Tag 3 16.07.22 – TESTAMENT, ENSIFERUM, EXODUS, THE NEW ROSES, DESERTED FEAR, THE LEGION GHOST, EBONY ARCHWAYS, XENOS

Photos by Charlene

AREA53 Festival 2022 Tag 2 15.07.22 Tenne Leoben/VAZ Schladnitz

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AREA53 Festival 2022 Tag 2 15.07.22 – ACCEPT, DEATH ANGEL, WARKINGS, SUICIDAL ANGELS, TUXEDOO, DARKFALL, VERTILIZAR

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