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THEN COMES SILENCE – Hunger

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Then Comes Silence - Hunger - album cover

THEN COMES SILENCE – Hunger

Then Comes Silence - Hunger - album cover

Band: Then Comes Silence
Titel: Hunger
Label: Metropolis Records
VÖ: 01/07/22
Genre: Gothic Post-Punk

Bewertung:

4/5

THEN COMES SILENCE haben ein Händchen für situationskonforme Alben: Während ihr letztes Werk „Machine“ zum Auftakt der Corona-Pandemie veröffentlicht wurde und apokalyptische Formen annahm, konzentriert sich „Hunger“ auf das Licht am Ende des Tunnels, das zumindest jetzt im Sommer wieder stärker zu spüren ist.

Das Ziel, uns mit „Hunger“ einen rettenden Anker zuzuwerfen, mag auf ersten Blick nicht allzu gut zu funktionieren. Gerade, wenn man sich Songtitel wie „Tickets to Funerals“, Cold from Inside“ oder „Blood Runs Cold“ durch den Kopf gehen lässt, wundert man sich, wo die lebensbejahenden Lieder bleiben. THEN COMES SILENCE kreieren eine besondere Atmosphäre, die der Düsternis der Texte gerne mit musikalischer Leichtigkeit entgegenwirkt. So werden Lieder mit melancholischem Inhalt zu mitreißenden Hits, die einen den Tag versüßen!

Auf „Hunger“ ist es der schwedischen Gothic Post-Punk-Band wieder einmal gelungen, diese zwei Kontraste in Balance zu bringen. Man hört auch sofort, dass es sich um ein Album von THEN COMES SILENCE handelt dank dem individuellen Sound der Instrumente und Alex‘ großartiger Stimme. Einflüsse von Bands wie THE CURE und THE SISTERS OF MERCY sind auch auf dieser Platte geschickt verpackt worden und begrüßen einen immer wieder.  

Große Überraschungen bietet das Album allerdings nicht. „Hunger“ schließt nahtlos an den Vorgänger „Machine“ an und präsentiert eine ähnliche Songpalette. Es gibt ausgelassene Titel wie „Rise to the Bait“, melancholische wie „Close Shot“ und rockige wie „Weird Gets Strange“. Der markanteste Unterschied zum Vorgänger ist für mich der größere Rock-Anteil, was ich eindeutig begrüße.                                                     

Mit elf Songs aufgeteilt auf fast 45 Minuten ist „Hunger“ sehr abwechslungsreich gestaltet. Einige der Songs sind mir gleich beim ersten Hören im Gedächtnis geblieben und zählen mittlerweile zu meinen Favoriten, darunter „Tickets to Funerals“, „Worm“ und „Pretty Creatures“.

Aber es haben sich auch ein paar Songs reingeschlichen, die weniger packend sind. Zum Beispiel hört sich „Blood Runs Cold“ für mich insgesamt einfallslos an. In „Weird Gets Strange“ liebe ich zwar das rockige Riff vor dem Refrain, aber der Refrain selbst ist meiner Meinung nach sehr schwach. Auch die Strophen könnten dynamischer sein. Ähnlich geht es mir mit „Days and Years“, wo mir vor allem der Refrain zu eintönig ist.

Fazit: „Hunger” von THEN COMES SILENCE gibt genau den Mix aus Düsternis und Lebensfreude wieder, den wir von den schwedischen Goth-Rockern gewohnt sind.

Tracklist

01. Tickets to Funerals
02. Rise to the Bait
03. Cold from Inside
04. Worm
05. Chain
06. Weird Gets Strange

 

07. Days and Years
08. Blood Runs Cold
09. Pretty Creatures
10. Close Shot
11. Unkowingly Blessed

 

Besetzung

Alex Svenson – vocals, bass and keyboards
Jonas Fransson – drums
Mattias Ruejas Jonson – guitar, backing vocals
Hugo Zombie – guitar

 

Internet

THEN COMES SILENCE – Hunger CD Review

Area 53 Festival, 14.-16. Juli 2022, Leoben

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Area 53

Area 53 Festival, 14.-16. Juli 2022, Leoben

Area 53 festival

Das AREA 53 FESTIVAL startet in seine 5. Runde!

In weniger als zwei Wochen wird das steirische Leoben abermals zum Treffpunkt für Metalfans aus aller Welt: Das Area 53 Festival startet am Donnerstag, 14. Juli in seine 5. Runde! Man darf sich auf drei Tage gefüllt mit feinstem Metal umgeben von einer einzigartigen Szenerie freuen. Als Headliner bestätigt sind BLIND GUARDIAN, ACCEPT und TESTAMENT.

An der Zusammensetzung des Line-Ups kann man ablesen, dass das Area 53 Festival dieses Jahr vor allem von Thrash und Power Metal dominiert wird. Neben den unglaublich starken Headlinern gibt es noch einige international bekannte Bands, die das Programm aufpolieren: SEPULTURA, EXODUS, ENSIFERUM, DEATH ANGEL und INFECTED RAIN sind nur ein paar davon. Was natürlich auch nicht fehlen darf, sind lokale Bands. DARKFALL, BLACK INHALE, VEINS OF SUFERING, TUXEDOO, DRAGONY, VERTILIZAR und EBONY ARCHWAYS vertreten den österreichischen Metal und nehmen somit einen beachtlichen Teil des Line-Ups ein. Für reichlich Abwechslung in jeglicher Form ist also gesorgt!

Kurzentschlossene haben immer noch die Chance, sich einen Festivalpass und Caravan-Tickets zu kaufen. Mittlerweile steht nicht nur die Running Order, sondern sogar der Zeitplan für jede einzelne Band fest, die ihr euch hier anschauen könnt. In dem Kontext sei noch erwähnt, dass es auch Tagestickets zu kaufen gibt!

Wer sich gerne ein Bild von dem Festival machen würde, kann seine Neugier mit dem Aftermovie vom letzten Jahr besänftigen:

Area 53

Line-Up

BLIND GUARDIAN
ACCEPT
TESTAMENT
SEPULTURA
EXODUS
DEATH ANGEL
FINNTROLL
WARKINGS
INFECTED RAIN
THE NEW ROSES
THUNDERMOTHER
SUICIDAL ANGELS
CHAOSEVM
DESERTED FEAR
ANGELUS APATRIDA
uvm.

 

Quellenangabe: Area 53 Festival

HORIZON IGNITED – Towards The Dying Lands

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horizon ignited - Towards The Dying Lands - album cover

HORIZON IGNITED – Towards The Dying Lands

horizon ignited - Towards The Dying Lands - album cover

Band: HORIZON IGNITED
Titel: Towards The Dying Lands
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 01/07/22
Genre: Melodic Death Metal/Metalcore

Bewertung:

4,5/5

Die 2017 gegründeten Melo Deather HORIZON IGNITED stammen aus Finnland und dürften wohl wenigen etwas sagen. Meine Person betreffend hatte bis zum ersten Newseintrag über das kommende Machwerk und den Vertrag mit Nuclear Blast Records noch nie was von dieser Truppe gehört. Eigentlich schade, denn die Finnen haben das gewisse Etwas, welches sofort ansteckt und in den Bann zieht. Die vorab genossenen Songs waren wunderbar verankert zwischen allseits bekanntem Melodic Death Metal der skandinavischen Marke und einem großen Anteil an klaren und derben Metalcore Fragmenten. Somit dürfte klar sein, das Album „Towards The Dying Lands“ ist weniger für den traditionellen Todesbleiverehrer, dafür ist es wunderbar für den modernen Liebhaber zurechtgemacht worden.

Harte Melo Qualitäten die zu überzeugen wissen

Bei den harten Melo Qualitäten gibt es keine Zweifel, die Truppe hat viel Verstand und weiß, wie eine moderne Abform zu klingen hat, ohne irgendwie vorhersehbar oder gar Mainstream lastig zu wirken. Mit einer überschaubaren Anzahl von Subgenres im Härtesektor vollführen diese Finne einen guten Schlag.

Die Optik, wie desgleichen die Songs auf dem neuesten Werk der finnischen Melo Deathern lassen vermuten, dass sie ihre Roots haben. Im Kontrast hierzu gehen sie ihren eigenen Weg und würzen die Spitzen ihrer Wurzeln gewaltig.  Inmitten der Refrains ertönen tiefe Growls, wie desgleichen klare Gesangseinlagen. Eine für mich gute Kombination, welche mit dem schmuck arrangierten Rhythmus ordentlich was hermacht. Ein druckvolle Nummer nach der anderen wird im Dauerfeuer geliefert, welche die Lust auf mehr macht. Mal leicht Hymnenhafter, mal ungehobelter, der Trupp aus Skandinavien versteht die Mischtaktik und die Abwechslung, ohne hierbei jemals unausgegoren zu klingen. Mit vielen melodischen Ohrwurmcharakteren wurden die Songs gespickt und eine ordentliche Portion an Emotionen durfte ebenfalls nicht fehlen.

Beste Trainings Setlist fürs Cardio

Ganz besonders hat es mir der Song „Reveries“ angetan, welcher für ein ordentliches Schweißtreiben beim Cardio Training bzw. beim täglichen Lauf gesorgt hat. Ein wunderbar aufgebautes Stück zwischen Emotion, Epik und purer-ungehobelter Härte.

Die kompositorische Vielfalt ist demonstrativ

Wenn HORIZON IGNITED desgleichen auf „Towards The Dying Lands“ sehr modern klingen, verweisen sie ihre Kritiker mit waschechtem Melo-Death-Riffing doch in die Schranken. Die kompositorische Vielfalt ist demonstrativ das beste Beispiel: Hartes Riffing, flinke Melodien und ruhige Cleanparts wechseln sich elegant ab und die Finnen ziehen hierbei alle Register. Ein fettes Riffgewitter aus aggressivem Melodic Death Metal nach dem anderen vereint sich mit dem Sturm aus modernen Fragmenten. Die Misch-Kombination macht es aus und mit dieser können die Jungs ordentlich ihren gesetzten Status unterstreichen.

Fazit: HORIZON IGNITED unterbreiten mit „Towards The Dying Lands“, wie ein modernes Melodic Deaht Metal Werk zu klingen hat.

Tracklist

01. Beyond your reach
02. Servant
03. Towards The Dying Lands
04. End Of The Line
05. Guiding Light

 

06. Reveries
07. Aching Wings
08. Death Has Left Her Side
09. Fall Apart
10. Eventide Of Abysmal Grief

 

Besetzung

Okko Solanterä – Vocals
Johannes Mäkinen – Guitar
Vili Vottonen – Guitar
Miska Ek – Keyboards
Jukka Haarala – Bass
Jiri Vanhatalo – Drums

 

Internet

HORIZON IGNITED – Towards The Dying Lands CD Review

ALESTORM – Seventh Rum of a Seventh Rum

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alestorm - seventh rum of a seventh rum - album cover

ALESTORM – Seventh Rum of a Seventh Rum

alestorm - seventh rum of a seventh rum - album cover

Band: ALESTORM
Titel: Seventh Rum of a Seventh Rum
Label: Napalm Records
VÖ: 24/06/22
Genre: Folk/Power Metal

Bewertung:

4/5

Die schottischen Piraten ALESTORM haben den Anker mit ihrem Schlachtschiff eingeholt und die Segel gesetzt. Abermals geht es auf Kaperfahrt im Folk/Power Metal Ozean. Mit ihrem siebten Studioalbum „Seventh Rum of a Seventh Rum“ beginnt eine neue Reise! Produziert von ihrem langjährigen Mitstreiter Lasse Lammert, sind neuerlich alle Zeichen auf Sturm gesetzt. Kommt es nur mir komisch vor, oder kokettieren die Schotten mit dem Namen in Richtung IRON MAIDEN’s „Seventh Son of A Seventh Son“? Grundsätzlich egal, denn die Schotten stehen zu ihrem Programm und lassen hier keinen NWOBHM Streich auf die Menschheit los.

 Party ja und dies bis zu einem gewissen Grad

Vielmehr wird das umgesetzt und dem hungrigen Volk präsentiert, was die Truppe über all die Jahre ausmacht. Feinster Piraten Metal im folkigen Soundflair, mit vielen Partyelementen angereichert. Was bei anderen Kollegen und erst jüngst erschienen Alben in einer Art Bierzelt bzw. Ballermann Metal gemündet hat, wird von dieser Truppe komplett verfechtet und verweigert. Party ja und dies bis zu einem gewissen Grad. Darüber hinaus oder annähernd Mainstream ist das Feindbild, mit dem diese Herrschaften nichts zu tun haben wollen.

Haufenweise Mitgröhl-Refrains

Ihre mitreisende, kauzige Art war schon seit jeher der Garant für eine ausgezeichnete Unterhaltung und dies hat sich gottlob nicht geändert. Bereits beim einleitenden Track „Magellan’s Expedition“ machen uns die Jungs unmissverständlich klar, dass wir einmal mehr grandios umgesetzten, partytauglichem Heavy Metal zu hören bekommen. Dieser ist selbstredend mit haufenweise Mitgröhl-Refrains und den typischen Keytar-Melodien von Anfang bis Ende ausgestattet worden. Zudem wird mit viel Verstand oftmals eine ulkige Einlage nach der anderen geboten. Teils an alte Nintendo Spiele erinnernde Soundeinlagen, wie kleine, klassische Messerspitzen aus der Disco-Szene. „P.A.R.T.Y.“ ist ein Song, welcher etwas massentauglicher ist, allerdings ein gewisses Etwas intus hat, was den Hörer durchwegs begeistern wird.

Ein Partykracher jagt den nächsten

Die Melodien zugunsten der dezimierten Heaviness teilweise die Oberhand und im neuen Jahr klingen die Herrschaften merklich melodischer, als man es von anderen Werken gewohnt ist. Darüber hinaus sind die epischen Kompositionen merklich ins Hintertreffen geraten, tonangebend sind lockere Mitschunkelsongs welche die Party durch die Bank am Laufen halten. Ein Partykracher jagt den nächsten und hierbei fängt das Holzbein ordentlich zum Jucken an, sodass der Piraten Metaller es herumschwingt, sodass der Papagei von der Schulter stürzt.

Das schottische Piratenschiff steht für ein Programm und hierbei bleibt kein Auge oder gar ein Rumhumpen trocken. Ruhepole gibt es keine und dies lässt zuvor für künftige Auftritte einen äußerst schweißtreibenden Abend erahnen.

Fazit: „Seventh Rum of a Seventh Rum“ von ALESTORM ist Partymucke pur und der geneigte Piratenmetaller wird dies in einem Zug runter leeren und nach mehr gieren.

Tracklist

01. Magellan’s Expedition
02. The Battle of Cape Fear River
03. Cannonball
04. P.A.R.T.Y.
05. Under Blackened Banners
06. Magyarország

 

07. Seventh Rum of a Seventh Rum
08. Bite the Hook Hand that Feeds
09. Return to Tortuga
10. Come to Brazil
11. Wooden Leg (Part III)

 

Besetzung

Christopher Bowes – vocals, keytar
Gareth Murdock – bass
Mate Bodor – guitar
Peter Alcorn – drums
Elliot Vernon – keyboard

 

Internet

ALESTORM – Seventh Rum of a Seventh Rum CD Review

AGE OF ALTERATION – Chapter I: Ember

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Age Of Alteration - Chapter I Ember - album cover

AGE OF ALTERATION – Chapter I: Ember

Age Of Alteration - Chapter I Ember - album cover

Band: AGE OF ALTERATION
Titel: Chapter I: Ember
Label: Selfrelease
VÖ: 22/06/22
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Die im Jahr 2017 gründete Todesbleicombo AGE OF ALTERATION aus Dresden dürfte wohl ein kleiner Geheimtipp für all jene sein, welche Melodic Death Metal mögen, es im Kontrast hierzu merklich rauer und ungehobelter lieben. Dies bedeutet, die ostdeutsche Combo schwört durchwegs auf Melodien im Sound, setzen diesen allerdings merklich schroffer um. Das Debütwerk „Chapter I: Ember“ steht für diese Hörerschaft bereit erworben zu werden.

Kein handelsüblicher Melo-Death-Metal

Hand aufs Herz, wer dachte beim Genre nicht zunächst an eine handelsübliche Melo-Death-Metal-Kapelle, die sich einer Vielzahl von schwedischen und finnischen Legenden anzuschließen versucht. Nichts ist von alledem seitens der Truppe zu hören. Death Metal der alten Schule vermischt mit einigen Deathcore Elementen steht auf dem Programm und die Dresdner Prügel-Knaben scheinen definitiv zu wissen, wie sich selbiger anzuhören hat. Mit wutentbrannter Thematik bolzen die Herrschaften aus dem Unterholz und lassen ihre Death Maschinerie vollends auf den Hörer los.

Es bleiben schlussendlich keine Zweifel an der musikalischen Ausrichtung dieses Werks und mit guten, ausgewogenen Fragmenten wissen die Jungs ordentlich Staub aufzuwirbeln. Die teils Black Metal lastigen Unterwanderungen machen dieses Konzept äußerst facettenreich. Lediglich die Produktion ist beim Debütwerk etwas schlichter ausgefallen. Dennoch machen die Jungs unmissverständlich klar, ihr Art des Todesbleis sollte von einer breiten Death Metal Fraktion genossen werden.

Wütende Todesbleiaxt im Walde

Der pumpende Rhythmus ist die wuchtige Axt im Walde und dabei holzen die Burschen ungemein unterhaltsam. Stoisch und voller Inbrunst brüllt sich Fronter Andreas das innerste selbst heraus. Seine Rhythmuskollegen sind ihm hierbei behilflich alles niederzuwalzen, was sich dieser Ostdeutschen Truppe in den Weg stellt. Im Gegensatz zum allseits bekannten Melodic Death Metal wird auf „Chapter I: Ember“ ein merklich facettenreiches gestaltetes Programm runter gebolzt. Meist in knüppelharter Manier, im Kontrast hierzu stets mit dem Blickwinkel in Richtung melodischer Unterbrechungen. Das hohe, atemberaubende Tempo ziehen die Jungs gnadenlos durch, jedoch nicht kopfloses Gas gegeben. Das Quintett überrollt uns brutal und intensiv, aber auch mit Köpfchen. Häufige Tempowechsel halten die Spannung aufrecht, und mit dieser Taktik bahnen sich die Dresdner gekonnt ihren Weg.

Gute Verbundenheit zwischen Melodiösität und Aggressivität

Produktionen sind wie erwähnt ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite merkt man dem Album zu jeder Sekunde an, über welch technisch beeindruckende Fähigkeiten die Musiker verfügen. Mit merklich präziser ausgestatteter Wucht würde die Sache um Ecken besser rüberkommen. Wer Death Metal, Melodiösität und Aggressivität in dieser Verbundenheit liebt, wird mit dieser Truppe seine helle Freude haben. Ein erstes Lebenszeichen wird von der Mannschaft vorgelegt, das durchaus für Aufsehen in der Szene sorgen wird.

Fazit: Gute Todesbleimaschinerie, welche AGE OF ALTERATION mit „Chapter I: Ember“ vorlegen.

Tracklist

01. Atonia
02. Just a Dream
03. Let Your Dream Die
04. The Wail
05. Rome Has Fallen
06. Kyriake

 

Besetzung

Tino – Guitar
Toni – Guitar
Andreas – Vocals
Tobi- Drums
Tom – Bass

 

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AGE OF ALTERATION – Chapter I: Ember CD Review

DEVIL’S TRAIN – Ashes & Bones

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devils train - ashes and bones - album cover

DEVIL’S TRAIN – Ashes & Bones

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Band: DEVIL’S TRAIN
Titel: Ashes & Bones
Label: Rock Of Angel Records
VÖ: 24/06/22
Genre: Heavy/Hard Rock

Bewertung:

4/5

Lokführer R. D. Liapakis nimmt mit seinem DEVIL’S TRAIN wieder volle Fahrt auf. Die Truppe konnte bereits unseren Trueheimer Daniel mit „II“ überzeugen. Bis dato kannte ich diverse Songs und wunderte mich nichtsdestoweniger über den Seitensprung, den der MYSTIC PROPHECY gewagt hat. Ein weiteres Ventil, in welchem er sich und mit der Mannschaft von einer komplett anderen Seite zeigt. Klarerweise ist Superbenzin getränkter Hardrock im Gepäck, wie desgleichen eine Ansammlung an Southern und klassischen Heavy Metal Breitseiten. Des Weiteren sind die neuen Mitglieder in der Truppe alles andere als Unbekannte und unterstützen die Rockröhre in imposanter Art und Weise. Für „Ashes & Bones“ wurden Jörg Michael (ex-SAXON / STRATOVARIUS / AXEL RUDI PELL / RUNNING WILD), Tiefton-Legende Jens Becker (GRAVE DIGGER, ex-RUNNING WILD / ex-X-WILD) und dem Saitenhexer Dan Baune (LOST SANCTUARY, ex-MONUMENT) verpflichtet. Abermals kann der Rezensent das Wort Soupergroup aufgreifen und es bleibt nichts anderes übrig als zu sagen DEVIL‘S TRAIN rocken wie Sau.

Heavy Rockparty bis zum Morgengrauen

Einflüsse von BLACK LABEL SOCIETY bis DEAD DAISIES ist alles vorhanden und wurde mit einem frischen Anstrich umgesetzt. Was mir persönlich beträchtlich ins Gehör stößt, ist der WHITESNAKE Anteil. Ausnahmslos beim Track „You promised me love“ am dominantesten rauszuhören. Da wird doch tatsächlich ein persönlicher „Here I Go Again“ Track vom Stapel gelassen. Diesen präsentiert die Truppe fürwahr fulminant. Der Mix ist gut gelungen und weiß eine Hörerschaft jenseits der Altersgrenze zu unterhalten. Bedeutet nichts anderes Jung und Alt können gemeinsam zu diesen Songs vereint abrocken und dies bis zum Morgengrauen.

Frisches 80er Jahre Hardrockkontrastbild

Die vornehmlich mit 80er-Jahre-Feeling ausgestatteten Songs treffen ihr Ziel, wenn sie im Kontrast hierzu niemals verstaubt klingen. Der Mastermind verstand es seit jeher, sich stilistisch zu entwickeln, ohne sich dabei zu weit von seinen ursprünglichen Wurzeln zu entfernen. Obgleich es gewiss einzelne Anleihen gibt, insbesondere beim Gesang ist es ein seltenes Talent bei Sideprojekten auch was herzumachen. Diese Hürde nimmt der gut Mr. Liapakis locker und offeriert mit seiner neuen Mannschaft ein aufheizendes Heavy Rock Machwerk. Die Kombination mit typischen Hard Rock Riffs und Hooklines wie eine zeitgemäße Version in Sachen Soundproduktion verhilft der Dampflok auf volle Fahrt aufzubrechen.

Heavy Rock Dampflok auf voller Fahrt

Wie vorangehend erwähnt zum Southern geschwängerten Sound gesellen sich einige Fragmente und Legenden der 80er hinzu MÖTLEY CRÜE, SKID ROW und zusätzlich Bruchstücke aus dem CINDERELLA Lager. Besser würden diese Truppen in diesen Tagen ebenfalls nicht klingen. 30 Jahre alter Heavy Rock wird hier aus der Trickkiste gezaubert und mit frischem Wind auf die Reise geschickt. Wer sich hier ausrasten kann, dem ist nicht zu helfen, denn die vereinte Mannschaft holt alles aus der Reservekiste raus und wirft es ins Gefecht. Typische Originalsounds welche differenziert geschlossen ein energetisches Gemisch ergeben.

Heavy Rocker für alle Altersgruppen

DEVIL‘S TRAIN bieten zu keiner Sekunde etwas Abgekupfertes oder versuchen sie den Hörer zu langweilen! Die frische Eigenständigkeit und der energetische Faktor wissen einen von vorne bis hinten zu überraschen. „Ashes & Bones“ ist eine gelungene Fortsetzung dieses Sideprojekts. Eingängigen Melodien, catchy Refrains und starker Gitarrenarbeit sind hier von enormer Wichtigkeit und halten den Hörer durch die Band bei Laune. Für Genrefans zwar nichts komplett Neues, im Kontrast hierzu sollten sich die geneigten Heavy Rocker aller Altersgruppen eines klar sein, frischer umgesetzt wird man desgleichen nicht so schnell bekommen.

Fazit: DEVIL‘S TRAIN rocken auf „Ashes & Bones“ wie Sau. Geniales Gemisch, das ungemein beeindruckt.

Tracklist

01. The Devil & The Blues
02. Girl Of South Dakota
03. Rising On Fire
04. You Promised Me Love
05. Ashes & Bones
06. More

 

07. In The Heat Of The Night
08. Smell Sex Tonight
09. Rock & Roll Voodoo Child
10. Hold The Line
11. Man With A Gun
12. Word Up (Cameo Cover)

 

Besetzung

R. D. Liapakis – Vocals
Jörg Michael – Drums
Jens Becker – Bass
Dan Baune – Guitar

 

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DEVIL’S TRAIN – Ashes & Bones CD Review

ELEPHANTS IN PARADISE – Extinction

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Elephants in Paradise - Extinction - album cover

ELEPHANTS IN PARADISE – Extinction

Elephants in Paradise - Extinction - album cover

Band: ELEPHANTS IN PARADISE
Titel: Extinction
Label: Bleeding Star Records
VÖ: 24/06/22
Genre: Modern Rock/Metal

Bewertung:

4,5/5

Die Female Fronted Modern Metal Band ELEPHANTS IN PARADISE ist uns seit ihrem sauberen Debüt Wake Up ein Begriff. Die Variationen reichten vorangehend beim ersten Klangstreich bis zum nunmehr folgenden Nachfolgewerk von Gothic bis Modern Metal. Dieser ist rau und streckenweise dunkel avanciert, welches die Truppe unverkennbar und innovativ macht. Ein neues Jahr, ein neues Glück, die Truppe meldet sich mit dem Album „Extinction“ zurück. Wie beim Debütwerk höre ich abermals stimmlich starke Avancen in Richtung MANZANA raus und dies passt wie die Faust aufs Auge.

Stimmige Erweiterung im Soundkonzept

Bereits beim Opening Track zeigen die Herrschaften aus Österreich, dass sie zur Speerspitze des modernen Metal aus unserer Alpenrepublik stammen. Zwischen harschen Akzenten, wie desgleichen leicht idyllischen Fragmenten wird eine kunterbunte Mischung geboten. Kann mich täuschen, dagegen kommen mir die Wiener merklich progressiver vor? Passt im Kontrast hierzu wunderbar zu den dunkel schallenden Songs. Eine Erweiterung im Sound, welche für eine bunten Farbtupfer sorgen und das Material innovativer rüberkommen lassen. Bloß nicht am Stand drehen, war wohl die Devise beim Einspielen des Materials.

Erstklassig umgesetzte Soundideen

In ihrer Klasse erhaben erspielen sich die Herrschaften die Gunst des Hörers durch viele Soundideen und Vermischungen. Aufgrund dessen klingt das Material recht frisch und neuartig. ELEPHANTS IN PARADISE verbinden musikalischen Anspruch mit der Spontanität einer Gothic Rock-Band. Das Ergebnis klingt nicht so verkopft oder geschweige überstrapazierend. Klarerweise versucht sich der Trupp mit einigen Soundelementen der progressiven Art. Im Großen und Ganzen gesehen klingt das nicht Möchtegern-Intellektuell. Von einer Stromlinienkonformität kann allerdings auch nicht gesprochen werden. Eine gute Ausgewogenheit eben, welche einen zu beeindrucken weiß.

Cara Cole ist ein gesanglich seltenes Gut

Die Gesangsmelodien, vorgetragen von Cara Cole, fräsen sich zögerlich in die Gehörgänge, während die groovenden Gitarrenbretter unbehaglich ihren aufkeimenden Sturm andeuten. Hier passiert mehr als nur schnödes Alternative-Modern-Riffing und zeugt von einem enormen technischen Verständnis fürs Songwriting.

ELEPHANTS IN PARADISE haben einen großartigen Sound für das Nachfolgealbum geschaffen und musikalisch gut produziert. Sängerin Cara Cole ist heutzutage ein seltenes Gut, da sie nicht versucht, ihren Gesang zu verschönern, sie ist einfach eine geradlinige Rocksängerin, die bei einigen Songs ein wenig rauer klingt, aber das meine ich auf eine gute Art und Weise.

Düsteres, modernes Rock/Metal Treiben

Mit „Extinction“ bestreiten ELEPHANTS IN PARADISE einen großen Schritt nach vorne! Vom Groove Metal, Gothic Rock bis hinüber in den modernen Sektor ist etliches dabei und alle Reserven werden ins Gefecht geschickt. Der Sound ist zu keinem Zeitpunkt krampfhaft, noch wird versucht, sich größeren Acts des Genres anzubiedern. Eigenständigkeit und eine ausgezeichnete Technik verhelfen zum großen Sprung.

Schlussendlich ist „Extinction“ konsequent forcierter umgesetzt als sein Vorgänger. Gerichtet ist es wiederholt eindeutig an ein modernes Rock/Metal Zielpublikum und die werden es runterschlingen wie einen guten Wein. Wer „Wake Up“ schon mochte, sollte desgleichen mit dieser Weiterentwicklung klarkommen.

Fazit: Merklich düsteres Rock/Metal Treiben im modernen Soundkleid, das uns ELEPHANTS IN PARADISE mit „Extinction“ vorlegen.

Tracklist

01. Appetite For Love (Appetite)
02. Black Widow (Appetite)
03. All In Red (Appetite)
04. Ignorance Is Crushing Me (Ignorance)
05. Cure Of Hate (Ignorance)

 

06. Push Boundaries (Ignorance)
07. Cage Of Glass (Destruction)
08. Everything That Hurts (Destruction)
09. Mother (Destruction)

 

Besetzung

Cara Cole – Vocals
Rupert Träxler (Bumblebee) – Guitar
Christoph Scheffel (Scratch) – Bass
Borka Hess – Studio Drums
Max Haas – Drums

 

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ELEPHANTS IN PARADISE – Extinction CD Review

GRÄCE – Hope

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GRAECE - Hope - album cover

GRÄCE – Hope

GRAECE - Hope - album cover

Band: GRÄCE
Titel: Hope
Label: Frontiers Music s.r.l.
VÖ: 10/06/22
Genre: Melodic Hard Rock/AOR

Bewertung:

4,5/5

Israel Ramos Solomando kurz Isra Ramos ist mir seit seiner Betätigung bei der spanischen
Melodic Power/Progressive Metal Formation AVALANCH ein Begriff. Nach dem One Man Projekt AMADEÜS wurde mit der Truppe GRÄCE ein neues Bandprojekt gegründet. Im Gegenzug zu den bisherigen Betätigungsfeldern ist das neue ein weitaus moderneres, bei welchem sogar leichte Alternative Fragmente eingeflochten wurden. Das Debütwerk „Hope“ ist ab sofort das erste Lebenszeichen dieser in Spanien beheimateten Truppe.

Moderne Klangkunst in tollem Soundkleid

Vom ersten Song an merkt man eine gute Zusammenarbeit bei dieser Formation. Klarerweise hat Isra alle Strippen in der Hand, jedoch sind die mitwirkenden Musiker nicht von schlechten Eltern und leisten ausgezeichneten Beistand. Eine zusammenarbeitende Dynamik ist bei allen Songs rauszuhören. Für die Art, welche auf dem Album präsentiert wird, benötigt der Hörer einen Fable für moderne Akzente. Im Kontrast zu anderen Truppen wurden die Fragmente gut zusammengefügt und die Band wirkt zu keinem Zeitpunkt nach Bierzelt Metal oder überladenen Pop Akzenten.

Frischer wind mit modernem Gemisch

Ausgewogenheit steht ganz oben auf dem Speiseplan dieser spanischen Kapelle und mit einem frischen Wind wird das moderne Gemisch adrett durch die Boxen gedrückt. Der melodische Rock/Metal Anteil steht dominant im Vordergrund, allerdings eine modernere Bauform daraus. Dies klingt in der Gesamtheit der Songs enorm wohltuend und dementsprechend unterhaltsam. Eine gut gelungene Songstruktur zieht sich wie ein roter Faden durch das Debütwerk der Spanier. Freunde des modernen Rock/Metal Sektors dürften viel für sich entdecken und das mit einem frischen Wind im Gepäck.

Breites Gesangs-Spektrum

Während bei anderen Kollegen das Konzept überladen daherkommen würde, oder man den Ausverkauf ausrufen würde, ist von alledem nichts zu verspüren. Ausgewogenheit und ein gutes Händchen für moderne Melodien sind ausgezeichnet in Szene gesetzt worden. Außerdem unterbreitet Mr. Ramos mit seinem breiten Gesangs-Spektrum, dass er bei vielen Projekten seinen Stempel aufdrücken kann.

Kraftvoll und wuchtig wird von der ersten Minute an drauflos die Bude gerockt und der Hörer wird auf eine weite, melodische Reise mitgerissen. Bei einigen Stücken wurde einigermaßen das Tempo herausgenommen und hier bleibt Zeit für eine leichte Verschnaufpause. Dies sind im Kontrast hierzu keine kitschigen Balladen. Abermals zeigen die Musiker von GRÄCE ihr breites Klangspektrum, in diesem Falle eben ruhiger. Etliche schnelle und ziemlich ausdrucksstarke Passagen gehen in Mark und Bein über und genau in diesem Element überzeugt mich die Truppe vollends. Es wird überdies tief in die Emotions-Kiste gegriffen und selbst mit diesen Soundelementen bietet der spanische Trupp eine prächtige Soundkunst, die idyllisch-entspannt zum Zurücklehnen einladen.

Modern, melodische Mischung die zu keinem Zeitpunkt enttäuscht

Objektiv betrachtet bieten GRÄCE auf „Hope“ tatsächlich eine Fusion aus klassischem Melodic Rock/Metal und modernen, teils Synthi lastigem Sound. Dies hört man anderswo nicht folgendermaßen sehr gut umgesetzt, wie in diesem Falle. Das Ziel der Mannschaft, dem Sektor neuen Hauch einzuverleiben, ist ihnen meiner Meinung nach gut gelungen. Ob dies die Szene revolutionieren wird, zeigt die Zeit. Dennoch darf sich der geneigte, melodische Rock/Metal Freund an dem modernen Sound ergötzen und wird zu keinem Zeitpunkt enttäuscht von dieser Mixtur sein.  Wenn die Truppe dieses hohe Niveau weiter beibehalten kann, steht ihnen eine lange und erfolgreiche Karriere bevor.

Fazit: Saustarkes modernes, melodisches Soundkonzept, das uns GRÄCE mit Hope vorlegen.

Tracklist

01. Atreyu
02. The Nowhere Man
03. Blind Love
04. The Sinner
05. Snow White (At The End Of The World)
06. Evergarden (Feat. Ronnie Romero)

 

07. Fiona
08. Together
09. Atomic Heart
10. Invincible
11. Hope

 

Besetzung

Isra Ramos – Vocals
Alberto Román – Guitars
Jordi Costa – Guitars
Jared Camps – Bass
Joel Marco – Drums

 

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GRÄCE – Hope CD Review

EUFOBIA – Madness

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Eufobia - Madness - album cover

EUFOBIA – Madness

Eufobia - Madness - album cover

Band: EUFOBIA
Titel: Madness
Label: Wizard LTD.
VÖ: 10/06/22
Genre: Death/Thrash Metal

Bewertung:

4/5

EUFOBIA stammen aus Bulgarien und prügeln den geneigten Todesbleifreund seit 2003. Eine Truppe, welche abseits des verschönerten Bereichs agiert. Bitter und verbissen sind ihre Werke bis dato zu bezeichnen. Klar tonangebend ist bei der Truppe der Death Metal, darüber hinaus verfügen die Jungs aus Sofia über ein gutes Händchen, dies mit einer schmucken Breitseite aus dem Thrash Metal zu vermischen. „Madness“ ist bereits das vierte Album und die Truppe hat von ihrem Reiz der drei Vorgänger nichts verlernt. Das Konzept klingt wesentlich rauer und ungehobelter. Dies bedeutet zu den schweren Todesblei-Riffbrettern, gibt es eine gelungene Melange aus Thrash und einer Brise Groove avancierter Hardcore spitzen.

Massiver, rollender Deathsound

Der Sound wirkt im Kontrast zu anderen Kapellen nicht überproduziert, welcher die Songs rollend-räudiger rüberkommen lässt. Hat nahezu was von einem Old School Faktor, insbesondere der Opener und gleichzeitig der Titelsong eröffnet das Album mit aggressivem Growling, massiven Blastbeats und einer herben Kelle aus dem Hardcore Sektor. Schnelle Drums und aufkeimende Gitarrensolos werden im Dauerfeuer abgefeuert und ergänzen sich wunderbar mit den Thrash und Hardcore Einlagerungen. Eine fürwahr glänzende Vermischung, die ordentlich etwas hermacht. Darüber hinaus haben sich die Jungs mit ihrem rauen Sound eine gute Breitseite parat, welche die Songs nicht überpoliert erscheinen lassen.

Zeitgemäße Lyrik und Death Thematik

Dies hebt bei den Songs den derb-dreckigen Härteanteil und passt wie die Faust aufs Auge. Eine gekonnte Abrissbirne, welch sich hier den Weg freimacht und alles in Schutt und Asche legt. Das thematische Atomkriegs-Endzeitkonzept ist ein wieder zeitgemäßes und hört man sich in den Sound rein, fühlt man sich von anderen Thrash und Death Acts aus den Achtzigern erinnert. EUFOBIA nehmen sich dem Thema an und hieven es ins neue Jahrtausend. Obgleich viele Old School Faktoren rauszuhören sind, wirken die Songs weder abgestaubt noch irgendwo von anderen Acts abgekupfert. Das Todesbleikonzept, mit den Mischvariationen, geht in Mark und Bein über und rüttelt ordentlich auf.

Nicht aufzuhaltende Todesmaschinerie

Sänger Niki mit seinem kratzig-gutturalen Gesang zelebriert ein Programm, welches dem Hörer eine Gänsehaut beschert. Wutentbrannt und nicht aufzuhaltend bahnt sich die Todesmaschinerie aus Bulgarien den Weg in die Gehörgänge. Der pumpende Rhythmus reißt direkt mit, die groovigen Riffs zwingen mindestens zum Mitnicken und wenn der Fronter stoisch und voller Inbrunst seinen Frust herausgrowlt, gibt es selbst für den Couchpotato kein Halten mehr. Dieser hechtet von seiner bequemen, heimischen Couch hoch, um sich dem Treiben der bulgarischen Todesbleicombo anzuschließen. Das ist brutaler Death/Thrash Metal in seiner begeisternden, packenden Form und es zeigt, auch ohne Überproduktion kann eine Truppe mächtig was hermachen.

Auf puren komprimierten Hass wird auf „Madness“ gesetzt und durchtreibenden Groove Elemente werden zum wilden Headbanger-Kraftfutter. Solche Mischungen sind eine geschickte Sache und mit Verstand wurde ein Death Hörprogramm gestaltet, das sich den Hörer ordentlich krallt und ihn kaum ruhig dasitzen lässt.

Fazit: EUFOBIA unterbreiten mit „Madness“ ein mächtiges Death/Thrash Treiben.

Tracklist

01. Madness
02. Facing The Firing Squad
03. Wolf Among The Sheep
04. Messiah
05. Those Who Believe

 

06. Burning Streets
07. Use Your Head
08. Liberation
09. The Establishment
10. Animal Farm

 

Besetzung

Niki – Guitar, Vocals
Ivan – Guitar
Steff – Bass, Vocals
Blago – Drums & Vocals

 

Internet

EUFOBIA – Madness CD Review

TUNGSTEN – Bliss

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tungsten - bliss - album cover

TUNGSTEN – Bliss

tungsten - bliss - album cover

Band: TUNGSTEN
Titel: Bliss
Label: Arising Empire
VÖ: 17/06/22
Genre: Power Metal

Bewertung:

1,5/5

TUNGSTEN, ja ist uns bekannt und führten beim Kollegen Lex alias dem Bandschlächter zu starken Albträumen. Ein neues Jahr und nach dem ersten Album der neuen Schaffensphase von Ex-HAMMERFALL Schlagzeuger Anders Johansson legt der schwedische Act mit „Bliss“ den Nachfolger nach. Erst einmal ins neue Album reingehört und mich schlichtweg gewundert oder getäuscht worden. Ist dies noch dieselbe Band wie bei dem fürwahr unter dem Durchschnitt klatschenden „We Will Rise“? Eine merklich groovende Präsenz ist beim ersten Track rauszuhören und da zeigt sich die Band merklich härter als beim Vorgänger. Ist dies eine Umorientierung, wie von vielen Power Metal Fans gewünscht? Leider Gottes nicht! Unter der Rubrik außen hui, innen pfui muss dieses Machwerk verbucht werden.

Der Act vollführt neuerlich eine Vielzahl von Songs, die dem wahren Trueheimer der Power Metal Szene die letzten Haare vom Kopf fegen. Nicht vor Begeisterung, das ist fix, wie das Amen im Gebet. Der stimmige Power Metal ist oftmals zusehends mit poppigen Affinitäten angereichert worden. Gewiss um Ecken weniger als beim Debüt, im Kontrast hierzu wird der True Freund solche Versuche meiden, wie der Satanist die Kirche.

Metal für Balneario 6

Persönlich stehe ich den dunklen Groovesongs auf diesem Album merklich gesinnter zu, als den Songs, bei welchen der Folk Anteil Oberwasser hat. Was den Stil an sich betrifft, orientiert sich der schwedische Act bei ihren Kollegen von AMARANTHE. Allerdings ohne weibliche Gesangsbeteiligung oder Growl Einlagen. An sich eine gute Sache, wenngleich das überladene Popfährwasser beständig dominanter durchblitzt. Mischungen machen oftmals das Konzept frischer, in diesem Falle wurde dies im Gegensatz dazu allzu oft in der jüngsten Vergangenheit durchgekaut. Im vorliegenden Falle klingen die Songs äußerst uninspiriert und haben etwas von einem Ballermanntouch oder Bierzeltmetal.

Poppigen Affinitäten sind nicht der heilige Gral

Die Folk Einlagen stammen aus der Ecke TURISAS meets ELUVEITIE, ob dies mit all den poppigen Affinitäten ausreicht, um einen Blumentopf zu gewinnen, wage ich zu bezweifeln. Im Großen gesehen merklich ein Abstand zum Debüt, der Durchbruch, geschweige denn der Hammerstreich im Power Metal Sektor ist dies bei weiten nicht! Insbesondere beim grottenschlechten „Come This Way“ fühle ich mich dazu verleitet, den Jungs Ausverkauf vorzuwerfen. Muss also heute wirklich alles mit Pop ausgestattet werden, damit abseits des Metal eine Hörerschaft gewonnen wird? Visiert die Truppe etwa die BRAVO Generation an?

Whimps and Posers leave the Hall

Whimps and Posers leave the Hall hieß es bei den Verteidigern des True Metal. Das trifft den Nagel auf diesem Album auf den Kopf. Da reicht selbst nicht für den Tellerrandblick aus, um dem Sound im Großen und Ganzen annähernd was abzugewinnen. An sich eine Steigerung gegenüber dem letzten Album, trotzdem noch weiten weg von einer Power Metal Scheibe, welche ich dem geneigten Genrefan empfehlen würde.

Fazit: „Bliss“ von TUNGSTEN ist eine Steigerung gegenüber dem Vorgänger, hingegen immer noch im unteren Bereich.

Tracklist

01. In the Center
02. Dreamers
03. March Along
04. Heart of Rust
05. Come this Way
06. On the Sea

 

07. Bliss
08. Wonderland
09. Afraid of Light
10. Eyes of the Storm
11. Northern Lights

 

Besetzung

Mike Andersson – Vocals
Karl Johansson – Bass & Screams
Nick Johansson – Guitar
Anders Johansson – Drums

 

Internet

TUNGSTEN – Bliss CD Review