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SCHÄNDER – Schänder

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Schaender - Schaender - album cover

SCHÄNDER – Schänder

Schaender - Schaender - album cover

Band: Schänder
Titel: Schänder
Label: Self-Released
VÖ: 13/10/21
Genre: Black/Death/Thrash Metal

Bewertung:

3,5/5

Eine weitere Band aus den Tiefen Kärntens hat sich mit ihrem schwarzmetallischen Teufelswerk an die Oberfläche getraut: SCHÄNDER präsentieren uns etwas verspätet ihr gleichnamiges Debütalbum „Schänder“, das bereits letztes Jahr im November ihr Release feiern durfte. Das bestialische Quartett verbindet eine unnachgiebige Leidenschaft für Extreme Metal. Deswegen haben sich die Kumpanen, die man von Bands wie VOIDSTALKER, HELLSAW, CHURCH OF NECROLUST und NOCTURNE kennt, zusammengetan und 2019 ihr eigenes Projekt als SCHÄNDER gestartet.

Die Instrumente sowie der Gesang auf „Schänder“ wurden als One-Take im berühmt-berüchtigten Sound Delusion Studio aufgenommen, gemixt und gemastert. Am Schluss ist dabei ein Sound rausgekommen, auf den man als Extreme-Metal-Band durchaus stolz sein darf: Ein dreckiger Klang mit Kassettenrecorder-Feeling, der besonders bei den knirschenden Gitarrenlauten auffällt. Das Schlagzeug hört sich insgesamt relativ dumpf an, die Becken und Hi-Hats überschlagen sich dafür leicht. Abgerundet wird das akustische Massaker mit dröhnendem Bass und Kleschkolt Koles dämonischem Geschrei.

Mit acht Liedern, die insgesamt knapp weniger als eine halbe Stunde ausfüllen, fällt das Album kurz und knackig aus. Ich habe deshalb Stunden in „Schänder“-Endlosschleifen verbracht, weil mir die Musik nicht sofort wohlbekommen ist. Gerade die Vocals sind für mich schwer verdaulich. Bis zu diesem Zeitpunkt stehe ich dem lyrischen Gekrächzt immer noch ambivalent gegenüber. Einerseits finde ich, dass es perfekt zur rauen, musikalischen Atmosphäre passt. Andererseits würde ich mich freuen, wenn man mehr vom Text verstehen und die Wörter nicht so halbherzig rausgespuckt werden würden.

Abgesehen von den Vocals sind die Lieder an sich mal mehr, mal weniger fesselnd. Manchen fehlt das gewisse Etwas, damit es sich ins Gehirn brennt und man Lust bekommt, es sich noch einmal anzuhören. Für mich ist das vor allem bei „Throne of the Beast“, „Necrophilian Lust“ und „Strike of the Axe“ so.

Bei „Throne of the Beast“ sorgt zwar das harte Riff zu Beginn für einen mächtigen Einstieg ins Album, aber der Rest ist für mich nur schnelles Herumballern mit kurzen Verschnaufpausen und einem öden Refrain. „Necrophilian Lust“ ereilt ein ähnliches Schicksal, wobei aber der Übergang vom schleppend-düsteren Part gegen Ende zurück zum letzten Refrain ziemlich geil ist. Bei „Strike of the Axe“ stören die schnellen Passagen, die für mich komplett überflüssig sind, weil sie null Gefühl transportieren. Die langsameren Parts – besonders der Schluss – hinterlassen viel mehr Eindruck, weil sie eine gewisse Brutalität übermitteln. Mit anderen Worten – um auf den Songtitel anzuspielen – mit einer Axt verursacht man besser gezielte, harte als schnelle, unkontrollierte Schläge.

Obwohl die Songs auf „Schänder“ nicht immer voll ins Schwarze treffen, gibt es doch einige, die umso mehr reinfetzen. Insbesondere die letzten drei Lieder animieren nicht nur zum Headbangen, sondern auch zum Wiederhören. Auch „Pestkatapult“ und „Ultimate Annihilation“ sind mir ans Herz gewachsen mit ihren einprägsamen Refrains und dem gelungenen Kontrast zu den jeweiligen Strophen.

„From Flesh to Fire“ baut schleichend eine unbehagliche Stimmung auf, die sich in infernalen Strophen entzündet und im Refrain in lodernden Flammen aufgeht. Das Großartige an dem Song ist, dass es nach dem Refrain nicht einfach mit der nächsten Strophe weitergeht. Stattdessen erreicht die Atmosphäre eine andere Ebene, die nochmal um einiges düsterer ist. Erst dann wird man in die nächste Strophe und schließlich den letzten Refrain gedroschen.

Mit der Zeit hat sich „VII“ als mein Favorit herauskristallisiert, weil er meiner Meinung nach die meiste Abwechslung bietet. Die Strophen bekommen durch die schrillen Gitarren im Hintergrund etwas Melodisches, was aber im Refrain komplett zunichte gemacht wird. Der Refrain ist zwar simpel, prägt sich aber gerade deswegen so gut im Gedächtnis ein. Durch die Tonaufnahmen, die später zum Einsatz kommen, hat man das Gefühl, als würde das Lied auf etwas Unheilvolles zusteuern. Man wird richtig in die Thematik eingesaugt und kann sich schön darin vertiefen – auch wenn man in Wirklichkeit keine Ahnung hat, worum es tatsächlich geht. Ein wahrlich krönender Abschluss!

Fazit: Wer authentischen Black Metal der alten Schule genießt, wird mit dem Debütalbum von SCHÄNDER viel Freude haben.

Tracklist

01. Throne of the Beast
02. Necrophilian Lust
03. Ultimate Annihilation
04. Pestkatapult

 

05. Strike of the Axe
06. From Flesh to Fire
07. In the Name of Hell
08. VII

 

Besetzung

Kleschkolt Kole – Vocals
Gerry Greyskull – Guitars
Lex Savage – Bass
Infernal Zermallner – Drums

 

Internet

SCHÄNDER – Schänder CD Review

BLOODHUNTER – Knowledge Was the Price

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BLOODHUNTER - Knowledge Was the Price - album cover

BLOODHUNTER – Knowledge Was the Price

BLOODHUNTER - Knowledge Was the Price - album cover

Band: BLOODHUNTER
Titel: Knowledge Was the Price
Label: Maldito Records
VÖ: 27/05/22
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

4/5

Wenn es im Bereich des Melodic Death Metal und der rassigen Form des Todesbleis um weibliche Brüllwürfel geht, denken viele ARCH ENEMY, CRIPPER, HIRADES und Konsorten. Kein Wunder, Damen wie Britta Görtz, Angela Gossow und Alissa White-Gluz haben in den letzten Jahren das Genre mit weiblicher Beteiligung veredelt und forciert. BLOODHUNTER (2008 gegründet) aus Madrid warten ebenfalls mit einer weiblichen Sängerin auf. Diva Satanica (welch klingender Name 😊) und bekannt von ihrer Betätigung bei NERVOSA, steht hier ihren teuflischen Namen. Die Truppe aus Spanien konnte vorangehend mit den Vorgängern etliche Erfolge verbuchen, dürfte dennoch abseits der Landesgrenzen ein eher unbeschriebenes Blatt sein. „Knowledge Was the Price“ ist bereits der dritte Longplayer dieser Formation und hierbei unterbreiten die Spanier, dass sie von einem ganz besonderen Holz geschnitzt sind.

Starker Melodic Death Metal mit weiblicher Brüllwürfelbeteiligung

Böse Zungen werden sogleich sagen, ja, das ist eine weitere Truppe, welche eher auf die optische Omnipräsenz der Sängerin achtet. Mitnichten, denn die Formation hat nicht nur ihre Daseinsberechtigung im Todesblei Sektor. Vielmehr lassen die Herrschaften die Musik, wie desgleichen die raffinierte Technik für sich sprechen. Obgleich die Fronterin gegen eine harte Konkurrenz ankämpfen muss, offeriert Mrs. Satanica eine starke Variation und schließt sich ihren starken Vertreterinnen ohne Wenn und Aber an. Dieser Faktor steht dominant im Vordergrund und verleiht den Songs das gewisse Etwas.

Keine Neuerfindung im Kontrast hierzu starke Vorstellung

Zugegebenermaßen ist nicht die Neuerfindung, wenngleich die Truppe eine starke Vorstellung auf dem dritten Longplayer bietet.  BLOODHUNTER haben außerdem musikalisch einiges zu bieten. Die eingängige, zugleich aber auch kräftig-räudige Form des melodischen Death Metal geht gut in die Gehörgänge und hat nebenbei einen enormen Wiedererkennungswert. Erfreulicherweise setzt die Truppe verstärkt auf Songs, die von Anfang an mitreißen und niemals abgekupfert klingen. Obendrein kommen äußerst dunkle Elemente zum Einsatz, welche etwas an den polnischen Todesbleisektor erinnern. Hauptsächlich ist es die berühmte Kombination aus Riff-Brettern mit größtenteils gelungenen und markanten Melodien, die sich im Kopf des Hörers verankert.

Wunderbares Soundkorsett

Ansonsten bietet die spanische Melo-Death Truppe ein wunderbares Soundkorsett, das locker ins Gehör geht, darüber hinaus schafft die Gruppe es, ein wenig Entwicklung einfließen zu lassen, ohne dass diese auf Kosten der bekannten und überzeugenden Trademarks geht. Dies bedeutet, leichtes technisches Gefrickel bei einigen Passagen als Abwechslung, im Großen und Ganzen wird eine große Kerbe geschlagen, die lockerer zu unterhalten weiß.

Zu guter Letzt wird sogar eine Hommage an den leider verstorbenen Alexi „Wildchild“ Laiho in Form des CHILDREN OF BODOM Covers „Bodom After Midnight“ geboten.  Die Band brilliert hier neuerlich und unterbreitet einen 1:1 ausgezeichnet umgesetzten Song. Wunderbarer Schluss für ein saugeiles Melodic Death Metal Werk mit weiblicher Brüllwürfelbeteiligung.

Fazit: „Knowledge Was the Price“ von BLOODHUNTER erfüllt alle Erwartungen an ein Melodic Death Metal Album mit weiblichen Growls.

Tracklist

01. Sharpened Tongues Spitting Venom Inside
02. Knowledge Was The Price
03. A Twist Of Fate To Come
04. Medea’s Guidance
05. Never Let It Rest
06. Find Your Inner Fire
07. The Eye Of The Serpent

 

08. Spreading Your Disease
09. Nothing Beyond The Realms Of Death
10. A Relentless Force
11. The Forsaken Idol
12. The Hunters
13. Bodom After Midnight

 

Besetzung

DIVA SATANICA – Vocals
DANIEL LUCES – Bass & backing Vocals
ADRIÁN PERALES – Drums
G. STARLESS – Rhythm & lead Guitars
DANI ARCOS – Rhythm & lead Guitars

 

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BLOODHUNTER – Knowledge Was the Price CD Review

TIERRA SANTA – Destino

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TIERRA SANTA - Destino - album cover

TIERRA SANTA – Destino

TIERRA SANTA - Destino - album cover

Band: TIERRA SANTA
Titel: Destino
Label: Maldito Records
VÖ: 10/06/22
Genre: Heavy/Power Metal

Bewertung:

4,5/5

TIERRA SANTA starteten 1997 als eindeutig, spanische Antwort auf IRON MAIDEN. Deren Erstlingswerke bis „Indomable“ drehen sich durchwegs in Abständen in meinem Player. Danach hatte ich die aus Logroño, La Rioja stammende Truppe aus den Augen verloren. Lediglich gelesen, dass sie seit 2004 vermehrt in Richtung RAINBOW gehen. Selbstredend konnten die Spanier in diesem Bereich ihr breites Können und ihr Händchen für wunderbare Power/Heavy Melodien unter Beweise stellen, wenngleich die erst genannte NWOBHM Größe dieser Truppe merklich besser zu Gesicht stand. Wer es nicht glaubt, höre die Schaffensphase von „Medieval“ bis „Sangre de reyes“. Da mein Fable für Metal gesungen in der spanischen Sprache keine Grenzen kennt, freute ich mich umso mehr, als im Postkasten das neueste Album „Destino“ lag. Könnten die Jungs nach all den Jahren den Rezensenten wiederholt begeistern und alte Roots bei ihm auslösen?

Geschärfte Speerspitze des Heavy/Power Metal aus Spanien

SARATOGA und TIERRA SANTA gehören im Bereich des Heavy/Power Metal zu den Speerspitzen der reinrassigen Vertreter. Während andere in Spanien bekannten Größen mehrheitlich auf eine Mischform bauen, sind diese beiden Truppen ihren Roots treu geblieben und haben mit kleineren Ausreißern bis dato gute Songs geboten, welche über das Heimatland für Furore sorgen konnten.

Alles beim Alten geblieben?

Alles beim Alten geblieben? Nicht unbedingt! Die Ombrés bauen nach wie vor auf die Roots oder besser gesagt abermals auf die IRON MAIDEN Einflüsse, wenngleich sie dezimiert wurden, wie es bereits bei „Indomable“ der Fall war. Exakt bei diesem Album knüpfen die Power Recken neuerlich an und zocken ein durchwegs überzeugendes Programm. Scharfe Melodien und gekonnte Bangerrhythmen rotieren in der Dauerschleife aus den Boxen und wissen den Heavy/Power Metal zu überzeugen.

Riff-getriebener Metal der Begeisterung auslöst

Senior Ángel San Juan offeriert seinen bekannten Gesangsstil, welcher viele Fans über die Jahre begeistern konnte, damit klingt die Mischung auf dem neuesten Album herrlich erfrischend. Dies ist allerdings nicht nur dem Sänger geschuldet, nein, die Truppe bedient sich rhythmisch bei altbekannten Heavy Metal Truppen und würzt das Power-Süppchen mit eigenen Innovationen an. Dass der Gesang perfekt zum kernigen, Riff-getriebenen Metal dieser Band passt, versteht sich von selbst. Nichts von ihrem Biss haben TIERRA SANTA über die Jahre verloren.

Gediegenere Nummern wie das hymnisch-ruhende „El poder de la tormenta“ wissen mit Reizen den Hörer zu begeistern. Insbesondere bei solchen Nummern spielen die Spanier seit jeher all ihre Reize aus und versetzten den Fan in einen wohltuenden Rausch. Und außerdem sind die Maiden Melodien mit frischen Akzenten umgesetzt worden, welche vorwiegend beim Titeltrack dominant zum Ausflippen einladen. Meiner Meinung nach haben TIERRA SANTA zur alten Stärke zurückgefunden und durch die Rückbesinnung zur frühen Schaffensphase primär zwischen „Sangre de Reyes“ und „Indomable“ knüpfen die Jungs mit dem neuesten Machwerk an und begeistern mit einer Lockerheit ihre Fangemeinde.

Polygames Spiel das an die Frühphase erinnert

Natürlich verlaufen die Grenzen zwischen Power und Heavy Metal auf „Destino“ nicht ganz eindeutig, das ist auch gut so, denn die Musiker sind immer am besten, wenn sie ein polygames Spiel offerieren. Entsprechend sind treibende Uptempo-Nummern wie der Titeltrack, „Pecado de ángel“ oder „Mi Libertad“ komplett typische TIERRA SANTA-Songs, die desgleichen auf legendären Platten wie „Legendario“ oder „Tierras de leyenda“ hätten stehen können. An ebenjene Werke fühlt man sich im Laufe dieser Platte ohnehin fortwährend wieder erinnert. Die Spanier haben auf ein neues Blut geleckt und greifen merklich härter in die Saiten und das weiß den Power/Heavy Freund durch die Bank zu unterhalten und wird ihn kaum ruhig dasitzen lassen. Dies bedeutet, das neueste Album genießen und klarerweise die letzten Werke sichern.

Fazit: „Destino“ von TIERRA SANTA mag eine Rückbesinnung sein, klingt aber im Jahr 2022 herrlich erfrischend.

Tracklist

01. Por el valle de las sombras
02. Mi libertad
03. El dorado
04. Cruce el infinito por ti
05. El poder de la tormenta
06. Destino

 

07. Pecado de Ángel
08. Siempre
09. La fuente de la juventud
10. Gran alma
11. Mi madre

 

Besetzung

Roberto Gonzalo – Bass, Vocals
Ángel San Juan – Vocals, Guitar
Juan Antonio San Martín – Keyboards
Dan Díez – Guitars
Francisco Gonzalo Castillo – Drums

 

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TIERRA SANTA – Destino CD Review

DOUBLEWIDE – Summon The Unearthly

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DOUBLEWIDE - Summon The Unearthly - album cover

DOUBLEWIDE – Summon The Unearthly

DOUBLEWIDE - Summon The Unearthly - album cover

Band: DOUBLEWIDE
Titel: Summon The Unearthly
Label: Heavy Compound Records/Recordjet
VÖ: 17/06/22
Genre: Stoner/Sludge Metal

Bewertung:

3,5/5

DOUBLEWIDE sind seit mehr als einer Dekade ein fester Bestandteil der Dresdner Musikszene. Stoner und Sludge Metal sind die stärksten Einlagerungen im Sound dieser Truppe. Allerdings greifen sie auf unterschiedliche Einflüsse von Stoner über Doom bis Death Metal zurück. Bis dato kannte meine Wenigkeit nur einige Songs aus der bisherigen Schaffensphase dieser Truppe. Mit „Summon The Unearthly“ präsentieren die Herrschaften aus dem Osten Deutschlands ihren nunmehr dritten Longplayer. Auf etliche Überraschungen innerhalb der Songs und des Albums darf der geneigte Leser gespannt sein.

Breites Soundspektrum im Sludgesoundkleid

Die Stoner Legende KYUSS dürfte einen großen Anteil am Sound dieser Truppe sein. Gesanglich wird ein breites Spektrum geboten. Insbesondere nach der ersten, eher beschaulichen Einleitung mit „Titans of the Sun“, präsentiert uns die Truppe mit „Hvbris“ einen modernen Death/Thrash Happen, welcher mich hier und da etwas an DEVILDRIVER erinnert.

„Summon The Unearthly“ kann man rundweg als facettenreich bezeichnen und beachtlicher Weise werden einem die vielen Soundgestade innerhalb des Albums durchwegs schmackhaft gemacht. Größtenteils auf dem gängigen Stoner-/Sludge-Konstrukt aus groovenden, knochentrockenen Riffs und zurückgelehnten Drums wird eine gute Mischung geboten, welche zu beeindrucken weiß. Die Musiker setzten alles drauf und dran, mit ihrem dritten Album über die Grenzen hinweg den Genre- bzw. Mischgenrefreund für sich zu begeistern.

Kein einengendes Korsett

Dabei lassen sich DOUBLEWIDE keineswegs von den Konventionen ihres Genres einengen, sondern wagen sich beispielsweise auf dem derben „Crimson God“ in den MOTÖRHEAD Bereich.

Dies sind progressive Ambitionen und mit dieser Experimentierfreudigkeit wird der Hörer nicht überfahren und selbst wenn viele Einflüsse und Wegweiser bekannter Acts in den Sound geflossen sind, wirkt der Sound zu keinem Zeitpunkt überladen oder komplex. Stilmittel verschiedener Genres wurden auf kreative Weise zu verknüpft und das Gemisch geht gut in die Gehörgänge und hat einen guten Wiedererkennungswert. So werden etwa die Gitarren zwar meist genretypisch kräftig und groovend gespielt, man bekommt aber auch derbe Doom-Leads und melancholische Clean-Abschnitte geboten.

Gesangliche Abwechslung und niemals vorhersehbar

Die abwechselnden Vocals halten sich stets in der vagen Grauzone zwischen Klargesang und Growls auf und werden mitunter von flinken Drum-Rolls abgelöst. Eigenheiten wie diese zeichnen insbesondere den späteren Verlauf der Platte aus. Auf die Vielseitigkeit der Platte wirkt sich diese Offenheit gegenüber Unkonventionellem ausgesprochen positiv aus, da die Songs dadurch nie zu vorhersehbar werden. Grundsätzlich braucht es deshalb einen kleinen Tellerrandblick, dagegen offeriert der Ostdeutsche Trupp dies merklich eingängiger. Somit braucht es lediglich ein kleines Blinzeln und wird Hartgesottenen wesentlich besser gefallen. 

Viele Ecken und kanten in etlichen Soundsequenzen

Soundtechnisch werden gute Bindeglieder gefunden, welche die unterschiedlichen Soundbestandteile wunderbar zusammenfügen. Das deutsche Quartett pflegt einen gut durchdachten Plan, der auf die Mixtur aus Stoner Rock/Rock mit derben Sludge Elementen setzt und mit einladende Death Sequenzen generiert wurde. Wer Musik mit vielen Ecken und Kanten mag, der sollte sein Glück mit „Summon The Unearthly“ versuchen und sich einen persönlichen Gesamteindruck verschaffen, enttäuscht wird man hier definitiv nicht.

Fazit: Derbe Ecken und Kanten werden auf „Summon The Unearthly“ von DOUBLEWIDE gut offeriert.

Tracklist

01. Titans of the Sun
02. Hvbris
03. Crimson God
04. Blood Ritual

 

05. Evil Curse
06. Astonished Mind
07. Black Thirst
08. Jupiter

 

Besetzung

Master Schulz – Bass
Little Green Marsmachine – Drums
Denial – Guitars
Thea – Vocals

 

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DOUBLEWIDE – Summon The Unearthly CD Review

PATER TENEBRARUM, IGNIPES & BLACK COVEN, 20. 05. 2022, Escape Wien

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Pater Tenebrarum

PATER TENEBRARUM, IGNIPES & BLACK COVEN, 20. 05. 2022, Escape Wien

PATER TENEBRARUM Release Party

PATER TENEBRARUM haben am 20. Mai die Veröffentlichung ihres Debütalbums „Of Gods and Madmen“ im Escape in Wien gefeiert. Aufgeheizt haben uns an diesem Abend nicht nur die Hitze draußen, sondern vor allem IGNIPES und BLACK COVEN.

Black Coven

Für BLACK COVEN war dieser Abend etwas ganz Besonderes, denn es war der erste in neuer Formation. Die Band bestand lange Zeit nur aus Schlagzeuger Andreas sowie Multi-Instrumentalistin und Growlerin Morgane. 2017 haben die beiden ihre Demo „Midwinter Gateways“ veröffentlicht und ein Jahr später ihre EP „Everlost“. Charakteristisch für den Sound der Band sind harte Prog-Wechsel und Mark-durchdringende Schreie verpackt im Melo-Death-Stil.

Black Coven2021 wurde das Zweigespann endlich zu einem Viergespann: Bassist Stephan und Gitarrist Reini übernehmen die Zepter und ermöglichen es Morgane, sich ganz auf ihre Stimme zu konzentrieren – und auf das Publikum.

Während BLACK COVEN gespielt haben, ist mir Morgane als richtige Rampensau aufgefallen: mit Charisma und Sympathie hat sie die Bude angeheizt und für viele zufriedene Gesichter gesorgt. Das Publikum war von Anfang bis Ende mit vollem Elan und Enthusiasmus dabei – was will man mehr? Ich war insgesamt sehr beeindruckt von dem, was ich gehört und gesehen habe.

Zum Schluss gab’s nach unnachgiebiger Überzeugungswut seitens des Publikums sogar eine Zugabe. Zwar hatten BLACK COVEN keinen Extra-Song in petto, dafür spielten sie auf Wunsch der Audienz den zweiten Song des Abends, „Bleed Black“, noch einmal.

Setlist

01. Ablazing Dawn
02. Bleed Black
03. Tomorrow I Die
04. Where Gargoyles Fly at Night
05. Deviant Groove
06. Desolation of the Mind
07. So Cold the Tomb
08. Bleed Black (Zugabe)

Ignipes

IGNIPES haben von den drei Bands am besten das Publikum animiert. Die Stimmung war von der ersten Sekunde an ausgelassen und hat sich schrittweise gesteigert. Wie die beiden anderen Bands stammen IGNIPES aus Wien. Seit ihrer Gründung 2013 hat es etliche Wechsel im Line-Up gegeben und so ist aus den „Ignibuam“ die „Ignicrew“ geworden. Sängerin Lynnie ist seit einem Jahr Teil der Melo-Death-Truppe und bereichert fortan ihre Kreationen mit klarem Gesang aber auch mit Growls. In Gitarristen Rafael haben die Wiener schließlich ihr letztes fehlendes Puzzleteil gefunden.

IgnipesFür IGNIPES war es daher ebenfalls das erste Konzert in neuer Besetzung – entsprechend groß war die Aufregung aber auch die Vorfreude! Dass manche von ihnen das letzte Mal 2019 auf der Bühne gestanden haben, hat man an diesem Abend gar nicht gemerkt: Die gesamte Band hatte sichtlich Spaß auf der Bühne und konnte das Publikum mit ihrer guten Laune sofort anstecken.

Setlist

01. Another Path
02. Break my Will
03. Humankind
04. Blazed up
05. Counterweight
06. Torn
07. The Sound that Thrives

Pater Tenebrarum

PATER TENEBRARUM haben an diesem Freitagabend die Veröffentlichung ihres Debütalbums „Of Gods and Madmen“ gefeiert. Die Band wurde 2012 als „Sors Immanis“ gegründet und benannte sich sieben Jahre später im Zuge eines Imagewechsels in PATER TENEBRARUM um. Die Namens- und Stiländerung zelebrierten die Wiener mit ihrer EP „Sors Immanis Not Forgotten“, die 2019 erschienen ist. Drei Jahre später existiert nun die Band in neuer Formation und kann stolz ihr Debüt „Of Gods and Madmen“ präsentieren. Das Album kann man zwar nicht als CD oder Vinyl kaufen, dafür aber auf allen gängigen Streaming-Plattformen und auf YouTube anhören.  

Gestartet haben PATER TENEBRARUM ihren Auftritt mit dem gruselig anmutenden „The Witch“, der gleichzeitig der Opening Track des neuen Albums ist. Das Escape war zu diesem Zeitpunkt vollgestopft und alle Augen waren auf die Headliner gerichtet. So euphorisch wie bei IGNIPES waren die Leute von meiner Perspektive aus betrachtet nicht – zumindest während der ersten Lieder. Mit der Zeit sind die Leute immer mehr aufgetaut (oder besser gesagt: geschmolzen). Die Zahl der Headbanger ist mit dem sukzessiven Rückgang der Hemmungen immer weiter gestiegen. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt bei „The Great Crusade“, einem Lied, das vielen schon bekannt gewesen sein muss.

Pater TenebrarumWie es sich für eine Album-Release-Party gehört, wurden alle Lieder von „Of Gods and Madmen“ und einige von früheren Releases gespielt. Mich hat das Konzert neugierig gemacht, mir mehr von PATER TENEBRARUM anzuhören, gerade wegen Christians beeindruckenden Vocals und ihren vielfältigen Melo-Death-Elementen. 

Fazit: BLACK COVEN, IGNIPES und PATER TENEBRARUM haben das Wiener Escape an diesem Abend in einen Feuerkessel verwandelt und uns ein Stück Live-Konzert-Normalität zurückgegeben.

Setlist

01. The Witch
02. Red Angel
03. Ego
04. Wargod Urthan
05. Lobotomy
06. Pestsow
07. Bitter Thoughts
08. Hell Awaits
09. Apophis
10. Gargoyle
11. The Great Crusade
12. Everyday
13. Hate

DECAPITATED – Cancer Culture

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Decapitated - Cancer Culture - album cover

DECAPITATED – Cancer Culture

Decapitated - Cancer Culture - album cover

Band: DECAPITATED
Titel: Cancer Culture
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 27/05/22
Genre: Death/Groove Metal

Bewertung:

5/5

Die technischen Death/Groove Recken aus Polen, DECAPITATED, bestehen seit 25 Jahren und haben ihrem Namen alle Ehre gemacht. Abseits der bekannten Einflüsse im Death, wie Black Metal aus ihrem Land, haben sie einen komplett eigenen Weg bestritten. Stets ihren Wurzeln der technischen Ausgefeiltheit treu geblieben serviert uns das aus Krosno, Podkarpackie stammende Todesbleikommando ihr achtes Langeisen.  „Cancer Culture“ tritt die Nachfolge des fulminanten Vorgängers Anticult an und da sind doch glatt fünf Jahre verstrichen.

Hochtechnisches Death Treiben

DECAPITATED zu der Sorte der Death-Metal-Truppen, welche ihr hochtechnisches Können und mitreißenden Groove fugenlos kooperativ verbinden. Mit rasanten Geschwindigkeitsschüben und enormen Riffing werden von Beginn an keine Gefangenen gemacht. Mit einprägsamer Rhythmik und einem enormen Groove Teppich wird zu keinem Zeitpunkt gegeizt. Ausgefeilt und bis zur absoluten Perfektion getrieben wird eine technisch hoch versierte Härtekost dargeboten, welche wie ein Sturm über unsere Köpfe hinwegfegt.

Kleine Verschönerungen im ansonsten wilden Treiben

Als kleine Verschönerung, werden kurze Melodie-Stopps eingelegt, insbesondere in den Soloparts der Gitarre, bevor neuerlich die Prügelkeule der bitterbösen Art ausgepackt wird. Die Messlatte mit wurde hoch gelegt und dürfte für viele Genre-Kollegen ein ordentlicher Brocken zum Knabbern sein. Kurze diskrepante Soundeinlagen und erneut überrumpelt uns die Truppe mit amtlichen Riffing, unvorhersehbare Tempo- und Taktwechsel und ausgefeilte Gitarren-Soli. Dies vollzieht man im Dauerfeuertakt und nahezu untypisch sind zusätzlich klare Gesangseinlagen auszumachen. Vornehmlich beim Song „Hello Death“, wo JINJER Fronterin Tatiana Shmayluk ihr Stelldichein gibt. Wusste gar nicht, dass die eine glasklare Stimme hat. Anyway etwas ungewohnt, von der ansonsten derben Prügelthematik dieser polnischen Band, tut dem Unterhaltungswert bzw. der Grundlinie des Konzepts keinen Abbruch.

Aufstachelnde, aggressive Rhythmik

Die aggressive Rhythmik stachelt ordentlich an und denke, bei Live-Auftritten sind die Songs bestens dafür gedacht, seine aufgestaute Energie komplett zu verausgaben. Die bemerkenswertesten Brüllorgien von Rafał „Rasta“ Piotrowski ergänzen sich wunderbar mit der wutentbrannten Rhythmik der polnischen Death Combo.

Der unheilvolle Sog des wutentbrannten Sounds hält glücklicherweise die gesamte Spieldauer über an und wird nur durch kleine Einlagen einigermaßen dezimiert. Den Großteil des Albums treffen pfeilschnelle Songs in unsere Gehörgänge und dies lässt einen kaum ruhig dasitzen. Generell haben die technisch versierten Polen alles ins Rennen geworfen und keine Reserven werden zurückbehalten. Dies mündet in einer Death Tirade, mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit, vor der es kein Entrinnen gibt. Mit einem aufzehrenden Genickbrecher nach dem anderen wird das wilde Treiben am Laufen gehalten und hierbei wird selbst die Ohrwurmcharakteristik nicht vergessen, alles ist auf dem richtigen Platz und somit haben die Jungs abermals einen Meilenstein in ihre Diskografie geschaffen.

Alle Erwartungen werden erfüllt bzw. übertroffen

Insgesamt ist DECAPITATED mit „Cancer Culture“ wiederholt ein Album gelungen, das alle Erwartungen erfüllt, für meinen Geschmack würde ich sogar so weit gehen, dass ich sage, sie übertreffen sie. Die bohrende Ohrwurmdichte ist dicht gesät und viele Songs dürften einen Platz in der Live-Setlist bekommen. Hierbei sollte der Besucher der Konzerte sich seine Nackenmuskulatur ordentlich vorbereiten, denn kompromisslos werden die Polen über unsere Köpfe hinwegbrausen als gebe es keinen Morgen.

Fazit: Des Wahnsinns fette Beute, was DECAPITATED mit „Cancer Culture“ hier für ein technisches Groove-Death Feuerwerk abhalten.

Tracklist

01. From The Nothingness With Love
02. Cancer Culture
03. Just a Cigarette
04. No Cure
05. Hello Death

 

06. Iconoclast
07. Suicidal Space Programme
08. Locked
09. Hours as Battlegrounds
10. Last Supper

 

Besetzung

Wacław „Vogg“ Kiełtyka – Guitars
Rafał „Rasta“ Piotrowski – Vocals
Paweł Pasek – Bass
James Stewart – Drums

 

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DECAPITATED – Cancer Culture CD Review

BLACK VOID – Antithesis

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Black Void - Antithesis - album cover

BLACK VOID – Antithesis

Black Void - Antithesis - album cover

Band: BLACK VOID
Titel: Antithesis
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 27/05/22
Genre: Black/Thrash Metal/Punk

Bewertung:

4/5

BLACK VOID ist das neuste Baby von Sänger und Gitarrist Lars Are Nedland, seit Langem Mitglied von BORKNAGAR und SOLEFALD. Hierbei greift der Mastermind mit seiner Mannschaft auf eine nihilistische Aggression, irgendwo zwischen Punk und Black Metal unsere Gehörgänge an. „Antithesis“ ist der Hexentanz im Fegefeuer und die Truppe unterbreitet, dass sie weitaus mehr drauf haben als man es grundsätzlich erahnen könnte.

Insbesondere die Vermischung von Härte, Black Metal Rhythmik, rumpeligen Punk Attitüden und dem leichten Thrash ’n‘ Roll wird zu einem brennenden Gemisch gebündelt. Solche Unterfangen sind genau meine Baustelle. Grundsätzlich bin ich dem reinrassigen Black Metal nicht abgeneigt. Wenn jedoch Combos auf der Bildfläche erscheinen und solch ein Gemisch bieten, weiß dies umso mehr zu unterhalten.

Kunterbuntes dunkles Treiben

Monochrom, nihilistisch, brutal und rau wird das wilde Treiben am Laufen gehalten. Den schmalen Grat zwischen Verschönerung, Erweiterung und straighten Linien bestreiten die Mannen ungemein unterhaltsam. Dadurch ist ein facettenreicher, rabenschwarzer Klang entstanden, der einem schier die Spucke raubt.

Ob der True Norwegian Black Metal Fan hier sein Auslangen findet, muss er selbst entscheiden. Die Band blickt weit über den Tellerrand hinaus und offeriert ein durchwegs progressives Spiel oder besser gesagt ein experimentierfreudiges. Viele Stilelemente im Bereich Heavy, Punk und Black Metal werden mit melodiösen Beigaben versehen. Der Stil, den man für sich veranschlagt hat, ist nicht zu Schubladisieren. Höchstwahrscheinlich gewollt und dadurch, haben die Norweger einen komplett eignen Sound erschaffen. Dennoch gibt es giftige Screams und die schwarz metallischen Wurzeln der Norweger werden dominant im Vordergrund gehalten.

Black ’n‘ Roll mit einer Vielzahl an Sound-Elementen

Streckenweise geht das Programm als Black ’n‘ Roll durch, aufgrund der Vielzahl der Sound-Elemente könnte dies die Stilbeschreibung des Werkes sein. Obgleich man merklich den rauen Anstrich für sich beansprucht, klingt die Produktion professionell und lässt den Sound auf dem Album wuchtiger erscheinen. Ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass hier mit sadistischem Gedanken, der Dreizack eingeschlagen wird. Mit Texten aus den Schriften von Nietzsche, Camus und Nihilismus-Themen basierend, wird ein philosophisches Dunkelwerk kredenzt. 

Eine anspruchsvolle künstlerische Identität im Dunkelsektor

Ihre künstlerische Identität beanspruchen BLACK VOID ausnahmslos für sich. Mit der klassischen Ader etlicher Punk, Rock und Metal Elemente und dem dominierenden schwarzen Klang wird eine breite Spielwiese fusioniert präsentiert. Obgleich es merklich progressiver erscheint, schlittern die Norweger niemals in die komplexe Ecke. Ausgewogen und gleichberechtigt werden die fusionierten Songs im Dauerfeuer durch die Boxen gefeuert. Einigen Tracks wurden zusätzlich packende Theatralik Fragmente hinzugefügt, welche das Soundkonzept umso bunter erscheinen lassen.

Reichhaltig an spannenden Ideen

„Antithesis“ ist reichhaltiger an spannenden Ideen als die meisten Platten anderer Black Combos, die im Sound Experimente einbauen. Kurzum, BLACK VOID haben ihre charakteristische Mischung aus Black Metal, Punk, Heavy und Rock geschaffen. Durch die Einbindung einzigartiger, fesselnder geformter Tracks ist ein tatsächlich großartiges Album entstanden, welches eine breite Palette an Fans aus dem dunklen Sektor interessieren dürfte.

Fazit: Es ist ein bemerkenswertes Spiel von Schwarz und Weiß, das uns BLACK VOID auf „Antithesis“ präsentieren.

Tracklist

01. Void
02. Reject Everything
03. Death to Morality
04. Tenebrism of Life
05. No Right, No Wrong

 

06. It’s not Surgery, it’s a Knife Fight
07. Explode into Nothingness
08. Nihil
09. Dadaist Disgust

 

Besetzung

Jostein Thomassen – Guitar
Tobias Øymo Solbakk – Drums
Lars Are Nedland – Vocals & Bass

 

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BLACK VOID – Antithesis CD Review

HASEROT – Throne of Malice

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HASEROT - throne of malice - album cover

HASEROT – Throne of Malice

HASEROT - throne of malice - album cover

Band: Haserot
Titel: Throne of Malice
Label: Redefining Darkness
VÖ: 27/05/22
Genre: Death Metal

Bewertung:

3/5

HASEROT sind eine texanische Death Metal-Band, die 2019 gegründet wurde. „Throne of Malice“ ist die erste EP der Texaner und wird über das Label „Redefining Darkness“ veröffentlicht.

HASEROT zeichnen sich durch einen Old-School-Death-Metal-Sound aus. Elemente aus Thrash und Black Metal sind immer wieder zu finden und bringen Dynamik in das schwerfällige Monstrum. Die Vocals alternieren zwischen tiefen, dämonischen Growls und höheren Schreien. Auffällig an dieser EP ist der Bass, der permanent durch die Noten dröhnt und sich nicht vom Schlagzeug verschlucken lässt. Die Schlagzeug-Beats überraschen auf dieser EP mit viel Abwechslung – man wird nicht ständig mit der gleichen Drum-Pattern begrüßt, sondern man bekommt eine relativ breit gefächerte Palette an verschiedenen Beats und Tempos.

Schwerfällig aber vielversprechend startet „Throne of Malice“ mit dem Opening-Track „Forging the Ossuary“. Das Doom-lastige Intro wird durch Gitarrensoli und vorantreibende Drums aufgelockert. „Incantations at Dusk“ startet ähnlich schwerfällig, aber mit einem sehr eingängigen Riff. Gerade die schnellen Parts in den Strophen erinnern stark an das vorherige Lied und so wird es mit der Zeit leider öde. Es gibt zwar deutlich von einander abgrenzbare Parts gibt, einprägsame Passagen fehlen allerdings. Das Solo gegen Ende reißt das Ruder kurz herum, aber hinterlässt rückblickend wenig Eindruck.

Ein ähnliches Muster zeichnet sich auf den restlichen Liedern ab. Man bekommt das Gefühl, als hätten HASEROT eine Formel für den Aufbau ihrer Lieder, den sie in jeden Song hineinpressen. Mit der Zeit wird die EP insgesamt langweilig und die anfängliche Euphorie zunichte gemacht. Weniger als 30 Minuten Spieldauer fühlen sich da schnell wie eine halbe Ewigkeit an. Mehr eigenständige Passagen, wie der Mittelpart in „Mark of Sedition“ wären wünschenswert gewesen.

Fazit: „Throne of Malice“ fehlt das gewisse Etwas, was schade ist, denn HASEROT haben ein solides Death-Grundgerüst zu bieten.

Tracklist

01. Forging the Ossuary
02. Incantations at Dusk
03. Mark of Sedition
04. Throne of Malice
05. Through Pain to Conquest

 

Besetzung

Justin McKittrick – Vocals
Maurice Eggenschwiler – Lead Guitar
Brandon Johnson – Rhythm Guitar
Benjamin Yaker – Bass
Cryptos Grimm – Drums

 

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HASEROT – Throne of Malice CD Review

LORD BELIAL – Rapture

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LORD BELIAL - rapture - album cover

LORD BELIAL – Rapture

LORD BELIAL - rapture - album cover

Band: Lord Belial
Titel: Rapture
Label: Hammerheart Records
VÖ: 27/05/22
Genre: Black Metal

Bewertung:

4/5

Nach über einem Jahrzehnt wagen sich die schwedischen Black Metaller LORD BELIAL wieder an ein neues Studioalbum heran. In ihrer dreißigjährigen Karriere soll nun „Rapture“ das facettenreichste Album überhaupt sein. Ich muss zugeben, dass ich vorher noch nie von LORD BELIAL gehört habe, aber definitiv sagen kann, dass die neue Scheibe viel Abwechslung bietet und meine Neugier geweckt hat.

Gegründet wurde die Band 1992 und bereicherte drei Jahre später die Szene mit ihrem Debütalbum „Kiss the Goat“. Man erkennt schon auf diesem Album gut, in welche Richtung sich der Stil der Band bewegt: klassischer Black Metal trifft auf gut portionierte Melodien, überraschend klare Screams, durchdringende Basslines, sowie Gitarrenriffs und Soli, die sich nachhaltig im Gedächtnis verankern. Ihre Musik macht richtig Spaß und steht in einem angenehmen Kontrast zu dem oft monotonen und konfusen Black Metal, der sich zeitgleich in der Welt ausgebreitet hat.

Wenig überraschend ist daher der wechselnde Fokus zwischen Black bzw. Death Metal, der sich durch die Studioalben von LORD BELIAL zieht. „Rapture“ bewegt sich mehr in Richtung Death Metal, wobei die schwarzmetallischen Züge nicht zu kurz geraten. Es wird weder mit Melodien noch mit aggressiven Blastbeats oder dämonischem Geschrei gespart. Darüber hinaus überzeugt die CD mit guter Soundqualität. Aufgenommen, gemixt und gemastert wurde „Rapture“ von Andy LaRoque in den „Sonic Train Studios“ in Schweden, der zuletzt vor 17 Jahren mit der Band zusammengearbeitet hat.

Viel zu meckern gibt es an diesem Album nicht. Am Ende war ich überrascht, wie viel Variation in der Platte steckt, gerade in der zweiten Hälfte. Mehr Abwechslung am Schlagzeug wäre allerdings wünschenswert gewesen, gerade, weil die Snare einen sehr durchdringenden Klang hat. Die ersten drei Lieder werden zum Beispiel komplett vom selben Beat dominiert, was einem das Gefühl gibt, in einer Endlosschleife festzustecken. Etliche Déjà vu-Momente gibt es in der Hinsicht über den gesamten Rest des Albums verteilt.

Abgesehen davon bietet „Rapture“ einige positive Überraschungen. Da wäre etwa der letzte Titel „Lamentations“, der überaus melodisch und fast schon romantisch klingt. Die Chorstimmen im Hintergrund verleihen dem Song etwas Episches und spätestens beim Gitarrensolo gegen Ende kann man sich kaum mehr gegen eine Gänsehaut wehren.

Einen besonderen Eindruck hat bei mir „Destruction“ hinterlassen, wegen der eingängigen mittleren Passage und weil es unweigerlich nach vorne prescht. Weitere Highlights verbergen sich hinter „On a Throne of Souls“ und “Lux Luciferi”. Beide Titel drängen nach vorne und fesseln den Hörer mit Brachialität und Melodik gleichermaßen.

Fazit: Mit „Rapture“ können LORD BELIAL nach über zehn Jahren stolz ihr Comeback feiern!

Tracklist

01. Legion
02. On a Throne of Souls
03. Rapture of Belial
04. Destruction
05. Belie all Gods

 

06. Evil Incarnate
07. Lux Luciferi
08. Infinite Darkness and Death
09. Alpha and Omega
10. Lamentations

 

Besetzung

Thomas Backelin – Vocals, Guitars
Niclas Pepa Andersson – Guitars
Anders Backelin – Bass
Micke Backelin – Drums

 

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REMAINS OF DESTRUCTION – New Dawn

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REMAINS OF DESTRUCTION - New Dawn - album cover

REMAINS OF DESTRUCTION – New Dawn

REMAINS OF DESTRUCTION - New Dawn - album cover

Band: REMAINS OF DESTRUCTION
Titel: New Dawn
Label: Inverse Records
VÖ: 27/05/22
Genre: Power Metal

Bewertung:

4/5

Eine noch recht kurze Schaffensphase haben die finnischen Powermetaller REMAINS OF DESTRUCTION vorzuweisen. 2020 gegründet schieben die aus Helsinki, Uusimaa stammenden Musiker mit „New Dawn“ das erste Full Length Debüt raus. Vorab gab es bereits drei Singles, welche allerdings der Redaktion nicht bekannt sind. Somit ist dieses Debüt für uns darüber hinaus die Feuertaufe.

Keine Neuerfindung aber überzeugende Mucke

Obgleich es der Power Metal in den letzten Jahren härter hatte, sollte kein Zweifel mehr daran bestehen, dass inzwischen der Power Metal wieder voll en vogue ist. Viele großartige Kapellen gab es in den letzten Jahren und REMAINS OF DESTRUCTION platzieren sich in dieser erwähnten Sparte, um desgleichen im Geschäft mitzumischen. Durch die Spielart und den tonnenweisen starken Truppen, haben es die Finnen schwer in diesem Geschehen noch einen drauf zu setzen. Gut, die Neuerfindung mag ihnen mit dem Debüt nicht geglückt sein. Dennoch vermag der Finnentrupp mit glänzenden Power Metal Tracks den geneigten Genrefreund zu überzeugen.

Präzise Zielgenauigkeit

Stilistisch lassen es die Jungs epischer klingen und daneben schrecken sie nicht vor leichten True Metal Attitüden zurück. An Ideen mangelt es den Herrschaften aus der Umgebung von Helsinki auch nicht und bieten für meinen Geschmack einen frischen Anstrich, welcher gut ins Gehör kommt. Des Weiteren wird nicht der totale Bombast Kitsch ausgepackt. Bodenständiger und mit präziser Zielgenauigkeit macht das Soundkonzept aus der Feder von REMAINS OF DESTRUCTION mehr Spaß. Wer benötigt schon diesen Ewig-Gestrigen Bombast Kitsch.

Ausnahmslos überzeugen die Finnen mit starkem Songwriting und die Songs wissen durch den Band eigenen Charme zu überzeugen. Zwar ist „New Dawn“ kaum ein wegweisend revolutionäres Album, aber die Gänsehaut erzeugenden Melodien und starken Headbanger Riffs vermögen stets mitzureißen. Erwähnte Riffs ergeben zusammen mit dem kernig, teils rauen Gesang von Frontmann Jesse Yrjölä eine durchweg gediehene Mischung, welche selbst heiklen Power Metal Freunden gefallen könnte.

Gute Dosierung und der richtige Pegel

Die Dosierung macht es aus und den richtigen Pegel haben die Finnen gut drauf. Da sucht man vergeblich nach überheblichem Pathos, dies scheint den Finnen fremd zu sein und viel lieber offerieren sie ihr starkes Power Metal Programm. Der Einsatz von Chören und hymnenhaften Parts wurde gleichfalls in der sachten Dosierung eingesetzt und das verhilft dem Gesamteindruck umso mehr.

Gutes Power Metal Debüt

REMAINS OF DESTRUCTION bieten nicht wirklich etwas Neues, das macht deren Power Metal Reigen im Kontrast hierzu keineswegs weniger hörenswert. Die Finnen offerieren ein Debüt, welches eine gute Schnittmenge zwischen Power Metal und steiferen Heavy Metal Anleihen der True Metal Art ist. Die energetischen Songs bohren sich mit einem guten Wiedererkennungswert ins Gedächtnis des Hörers und ansteckende Spielfreude wird überschäumend freiem Lauf gelassen. Routiniertes Songwriting und eine prächtige Produktion helfen zusätzlich an der Wertsteigerung im Gesamtkonzept dieser Power Metal Truppe.

Fazit: REMAINS OF DESTRUCTION legen mit „New Dawn“ ein gutes Power Metal Debüt ab, welches auf eine große Zukunft schließen lässt.

Tracklist

01· Blood Moon
02· Final Light
03· New Dawn
04· Mastermind
05· Mankind’s Bequest

 

06· Gaze Upon The Stars
07· Northern Stars
08· Silvery Fields
09· From Shadows We Rise

 

Besetzung

Jesse Yrjölä – Vocals & Orchestrations
Timo Pelkonen – Guitar & Background Vocals
Saalas Ruokangas – Guitar, Background Vocals & Orchestrations
Janne Ollikainen – Drums & Percussions
Osmo Lassila – Keyboards
Jaakko Saloranta – Bass, Background Vocals

 

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REMAINS OF DESTRUCTION – New Dawn CD Review