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REMAINS OF DESTRUCTION – New Dawn

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REMAINS OF DESTRUCTION - New Dawn - album cover

REMAINS OF DESTRUCTION – New Dawn

REMAINS OF DESTRUCTION - New Dawn - album cover

Band: REMAINS OF DESTRUCTION
Titel: New Dawn
Label: Inverse Records
VÖ: 27/05/22
Genre: Power Metal

Bewertung:

4/5

Eine noch recht kurze Schaffensphase haben die finnischen Powermetaller REMAINS OF DESTRUCTION vorzuweisen. 2020 gegründet schieben die aus Helsinki, Uusimaa stammenden Musiker mit „New Dawn“ das erste Full Length Debüt raus. Vorab gab es bereits drei Singles, welche allerdings der Redaktion nicht bekannt sind. Somit ist dieses Debüt für uns darüber hinaus die Feuertaufe.

Keine Neuerfindung aber überzeugende Mucke

Obgleich es der Power Metal in den letzten Jahren härter hatte, sollte kein Zweifel mehr daran bestehen, dass inzwischen der Power Metal wieder voll en vogue ist. Viele großartige Kapellen gab es in den letzten Jahren und REMAINS OF DESTRUCTION platzieren sich in dieser erwähnten Sparte, um desgleichen im Geschäft mitzumischen. Durch die Spielart und den tonnenweisen starken Truppen, haben es die Finnen schwer in diesem Geschehen noch einen drauf zu setzen. Gut, die Neuerfindung mag ihnen mit dem Debüt nicht geglückt sein. Dennoch vermag der Finnentrupp mit glänzenden Power Metal Tracks den geneigten Genrefreund zu überzeugen.

Präzise Zielgenauigkeit

Stilistisch lassen es die Jungs epischer klingen und daneben schrecken sie nicht vor leichten True Metal Attitüden zurück. An Ideen mangelt es den Herrschaften aus der Umgebung von Helsinki auch nicht und bieten für meinen Geschmack einen frischen Anstrich, welcher gut ins Gehör kommt. Des Weiteren wird nicht der totale Bombast Kitsch ausgepackt. Bodenständiger und mit präziser Zielgenauigkeit macht das Soundkonzept aus der Feder von REMAINS OF DESTRUCTION mehr Spaß. Wer benötigt schon diesen Ewig-Gestrigen Bombast Kitsch.

Ausnahmslos überzeugen die Finnen mit starkem Songwriting und die Songs wissen durch den Band eigenen Charme zu überzeugen. Zwar ist „New Dawn“ kaum ein wegweisend revolutionäres Album, aber die Gänsehaut erzeugenden Melodien und starken Headbanger Riffs vermögen stets mitzureißen. Erwähnte Riffs ergeben zusammen mit dem kernig, teils rauen Gesang von Frontmann Jesse Yrjölä eine durchweg gediehene Mischung, welche selbst heiklen Power Metal Freunden gefallen könnte.

Gute Dosierung und der richtige Pegel

Die Dosierung macht es aus und den richtigen Pegel haben die Finnen gut drauf. Da sucht man vergeblich nach überheblichem Pathos, dies scheint den Finnen fremd zu sein und viel lieber offerieren sie ihr starkes Power Metal Programm. Der Einsatz von Chören und hymnenhaften Parts wurde gleichfalls in der sachten Dosierung eingesetzt und das verhilft dem Gesamteindruck umso mehr.

Gutes Power Metal Debüt

REMAINS OF DESTRUCTION bieten nicht wirklich etwas Neues, das macht deren Power Metal Reigen im Kontrast hierzu keineswegs weniger hörenswert. Die Finnen offerieren ein Debüt, welches eine gute Schnittmenge zwischen Power Metal und steiferen Heavy Metal Anleihen der True Metal Art ist. Die energetischen Songs bohren sich mit einem guten Wiedererkennungswert ins Gedächtnis des Hörers und ansteckende Spielfreude wird überschäumend freiem Lauf gelassen. Routiniertes Songwriting und eine prächtige Produktion helfen zusätzlich an der Wertsteigerung im Gesamtkonzept dieser Power Metal Truppe.

Fazit: REMAINS OF DESTRUCTION legen mit „New Dawn“ ein gutes Power Metal Debüt ab, welches auf eine große Zukunft schließen lässt.

Tracklist

01· Blood Moon
02· Final Light
03· New Dawn
04· Mastermind
05· Mankind’s Bequest

 

06· Gaze Upon The Stars
07· Northern Stars
08· Silvery Fields
09· From Shadows We Rise

 

Besetzung

Jesse Yrjölä – Vocals & Orchestrations
Timo Pelkonen – Guitar & Background Vocals
Saalas Ruokangas – Guitar, Background Vocals & Orchestrations
Janne Ollikainen – Drums & Percussions
Osmo Lassila – Keyboards
Jaakko Saloranta – Bass, Background Vocals

 

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REMAINS OF DESTRUCTION – New Dawn CD Review

Septicflesh – Modern Primitive

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Septicflesh - Modern Primitive - album cover

Septicflesh – Modern Primitive

Septicflesh - Modern Primitive - album cover

Band: Septicflesh
Titel: Modern Primitive
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 20/05/22
Genre: Atmospheric/Symphonic Death Metal

Bewertung:

5/5

SEPTICFLESH aus Griechenland bieten seit jeher eine atemberaubende Kombination aus Atmospheric Dark und Symphonic Death Metal. Die Griechen verstehen es darüber hinaus, dass ihre Werke selbst auf den Bühnenbrettern superb unters Volk gemischt werden. „Modern Primitive“ nennt sich das neueste Werk der Helenen und da darf sich der Düsterfreund auf eine facettenreiche Kost freuen.

Härtefusion ist das Ziel

„Modern Primitive“ bindet an die klangliche Entstehungsgeschichte der Gruppe in den vergangenen Jahren an und erweist sich als noch emotionaler, epischer und härter denn je. Selbst vor griechischer Folklore und einigen theatralischen Zwischenstopps wird nicht Halt gemacht. Die Fusion ist das Ziel und die ist dermaßen prächtig, sodass der Hörer sich vorkommt, wie wenn er ein geschichtliches Epos im harten Soundkleid vorgetragen bekommt.

SEPTICFLESH haben sich das Motto epischer, progressiver, herber auf die Brust geschrieben und legen in allen Elementen ihres Schaffens zusätzlich eine Schippe hinzu. Dieses weitreichende Potpourri der unterschiedlichsten harten Spielweisen mündet oftmals äußerst stark im Dark Metal Bereich. Von dieser Ursprungsnische der Songs starten die Herrschaften einen Angriff nach dem anderen, welcher nicht unbeeindruckt in allen Taktiken erscheint. Die Schnittmenge aus Symphonic Metal, Dark und Death Metal ist in der Waage gehalten, sodass keiner der drei Eckpfeiler zu sehr den Vortritt hat.

Mit Ausgewogenheit klotzen

Ausgewogenheit in allen Belangen und die Griechen kleckern nicht, nein, sie klotzen und dies im ausnahmslos großen Stil. Die Truppe fokussiert sich darauf, die einzelne Tracks in gewisse Richtungen zu lenken, ohne dabei den drückenden Grundton zu kaschieren. Dementsprechend schlägt „Modern Primitive“ in die schwarz metallische, wie desgleichen Death Metal Kerbe und erinnert aufgrund einer Vielzahl von Posaunenartigen Bläser-Arrangements an DIMMU BORGIR, wie BEHEMOTH. Obgleich Parallelen zu erkennen sind, bieten die Helenen eine ganz eigene Art und Weise. Mit diesem Erscheinungsbild können sie locker mit den Speerspitzen des Genres mithalten.

Kunterbuntes episches Düstertreiben

Vollgepackt mit autoritativen Orchestrierungen und düsteren Melodien wird ein kunterbunt zusammengefügtes Klangbild geboten. Unterbrochen durch Brutalität, Melodrama und Atmosphäre an jedem Sound labyrinthischen Eck. Ein weiterer Höhepunkt in der langen Karriere von SEPTICFLESH, ist definitiv mit „Modern Primitive“ entstanden. Ein kolossales Düsterklangepos, welches mit vielen Spannungseffekten versehen wurde und somit den Hörer durch die Bank vor dem Player gespannt verharren lässt.

Fazit: SEPTICFLESH beeindrucken auf „Modern Primitive“ durch eine vielschichtige, düstere und kraftvolle Atmosphäre und sind gleichzeitig hart und einprägsam!

Tracklist

01. The Collector
02. Hierophant
03. Self-Eater
04. Neuromancer
05. Coming Storm

 

06. A Desert Throne
07. Modern Primitives
08. Psychohistory
09. A Dreadful Muse

 

Besetzung

Seth Siro Anton – Bass & Vocals
Christos Antoniou – Guitar & Orchestration
Sotiris Anunnaki – Guitar & Vocals
Psychon – Guitar
Kerim „Krimh“ Lechner – Drums

 

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Septicflesh – Modern Primitive CD Review

HELSÓTT – Will and the Witch

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HELSÓTT - Will and the Witch - album cover

HELSÓTT – Will and the Witch

HELSÓTT - Will and the Witch - album cover

Band: HELSÓTT
Titel: Will and the Witch
Label: M-Theory Audio
VÖ: 20/05/22
Genre: Folk/Death Metal

Bewertung:

3,5/5

HELSÓTT aus Kalifornien existieren seit 2010 und machen? Nein, keinen Southern Metal, wie man aufgrund des Landkreises der Vereinigten Staaten glauben würden. Irgendwo zwischen Pagan und Folk Metal sieht sich die Truppe beheimatet.  „Will and the Witch“ ist bereits der dritte Longplayer der amerikanischen Recken und kommt stilistisch, wie desgleichen was das Outfit betrifft etwas anders rüber als man glauben könnte. Während andere Truppen von Wikinger und dergleichen ihre Nische gefunden haben, verarbeiten die Amerikaner Western Thematik im Folkkleid.

Irgendwie witzig, denn, zumindest mir ist es beim Blick auf die Scheibe ergangen, denkt man schon, dass Folk Metal irgendwas mit Wikingern, nordischer Mythologie und derlei zu tun haben muss. Dass es auch mal anders geht, zeigt dieser Rundling der Kalifornier.

Elben und Zwerge im Western Outfit

Die amerikanische Combo spielt ihren Folk-/Pagan-Metal ungestüm und baut zu keinem Zeitpunkt auf irgendwelche epischen Einlagen. Vielmehr ist es ein wildes Treiben geworden, welches animierend in den Körper übergeht. Die Formation zeigt ihr gutes Händchen für gute, rasante Nummern und bietet dies auf einem hohen Niveau, dass sie qualitativ wie aus dem Nichts auf einer Stufe mit den Großen des Genres stehen könnten. Das Genre, macht es allerdings schwierig, eigen Innovationen zu setzten und dennoch erspielt sich der Ami Trupp in die Gunst des Hörers mit frisch ausgestatteten Nummern. Ein wildes Treiben eben, welches hier und da an eine Western Bar erinnert, wo Zwerge, Elben und andere Fantasy Gestalten zur späten Stunde eine Prügelei veranstalten.

Ein Folk Metal Western Epos? Könnte man dergleichen stehen lassen und die gebotenen Nummern sind nicht von schlechten Eltern! Mit bemerkenswerter Leistung erspielt man sich einen festen Platz in der Hierarchie des Genres.

Bodenständiger, persönlicher Charme im Folk Metal Soundkleid

Durch dieses bodenständig bleiben haben HELSÓTT einen persönlichen Charme, der für sie spricht. Gutes Songwriting und Lieder, die im Kern ihre Metal-Seele einiges zutage fördern lassen, sie im Großen und Ganzen merklich facettenreicher klingen. Da schreckt man selbst vor einigen Power Metal Elementen nicht zurück. Erkennbare Einflüsse sind bei großen des Genres erkennbar, dagegen wirken die Jungs zu keinem Zeitpunkt zu kopierend. Der treibende Folk-Charakter und die Vielzahl der wütenden Arrangements passen wie die Faust auf Auge und haben einen guten Unterhaltungswert.

Druckvolles Klangbild

Durch dieses immer frisch klingen macht es nichts aus, dass sie oftmals einige Erinnerungseffekte haben. Eine gute Produktion, perfekt auf das Songmaterial abgestimmt, lassen auf eine große Zukunft schließen. Selbst jenseits des großen Ozeans. Mit diesem Album haben sie ein wundervoll ausgewogenes und druckvolles Klangbild geschaffen.

Fazit: HELSÓTT laden mit „Will and the Witch“ zum Folk/Death Metal High-Noon Duell ein.

Tracklist

01. I’ll Make Ya Famous
02. Southern Shine
03. Will and the Witch
04. Independence Night
05. Skin Out
06. Babylon: Scarlett’s Saloon

 

07. Everything Hurts
08. Spit Bucket Brawl
09. Navajo Crow
10. Welded as One
11. Reap the Whirlwind
12. Regulators

 

Besetzung

Eric Dow – Vocals
Mark Dow – Guitar
Peter Truax – Guitar
Cooper Dustman – Drums

 

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HELSÓTT – Will and the Witch CD Review

THY KINGDOM WILL BURN – The Void And The Vengeance

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THY KINGDOM WILL BURN - The Void And The Vengeance - album cover

THY KINGDOM WILL BURN – The Void And The Vengeance

THY KINGDOM WILL BURN - The Void And The Vengeance - album cover

Band: THY KINGDOM WILL BURN
Titel: The Void And The Vengeance
Label: Scarlet Records
VÖ: 20/05/22
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

3/5

THY KINGDOM WILL BURN aus Finnland sind mir bis dato noch nicht untergekommen. „The Void And The Vengeance“ ist somit die Feuertaufe mit den Melo Deathern aus Kouvola, Kymenlaakso. Während andere Kollegen sich auf eine Einleitung versteifen, holen diese Finnen tief Luft geholt, brettert der Titeltrack wie eine unaufhaltsame Dampfwalze aus den Boxen. Ja, hier werden keine Gefangenen gemacht und man zeigt sich von einer merklich ungestümen Seite.

Melodic Death Metal mit herber Kelle

Gewiss sind genügend Melodiebögen dabei, wenngleich sei im Kontrast hierzu die herbe Kelle vielmehr bevorzugen. An sich eine gute Sache und die Rhythmik weiß mit den derben Schlägen durchaus zu überzeugen. Dem können sie im Kontrast hierzu mit den Vocals nicht ganz mithalten. Fronter Sami Kujala hat zwar ein kräftiges Brüllorgan, wird aber stetig von der Rhythmik untergebuttert, da seine Vocals enorm heißer wirken. Viele Todesbleifans lieben bekanntlich solche Vocalbeiträge, passt hingegen in diesem Bereich nicht hundertprozentig.

Raserei mit versierter Groove Optik

Es gibt keinen Grund, nicht ordentlich die Sau rauszulassen haben sich wohl THY KINGDOM WILL BURN gedacht und treten häufig kompromisslos durch. Dies wirkt gegenüber anderen Szenevertretern zu stumpf. Die Raserei hat kein Ende und mit einer versierten Groove-Optik und etlichen Thrash Fragmenten wird eine passable Melange geboten. Hinzu kommen starke, kurze Melodien und schneidenden Riffs, die das Werk komplett machen.

Eine interessante Färbung, die man sich gönnen kann. Dagegen muss sich der Käufer im Klaren sein, der Meloanteil ist schlichter als der Genrefreund es von anderen Truppen gewohnt ist. Kommt man mit dieser Dezimierung klar, gibt es definitiv kein Halten und hat seinen Spaß mit dieser finnischen Abform des melodischen Todesbeils. Das garstige Keifen ist ebenfalls für jene, welche auf eine Aussagekraft weniger wert legen. Trotz der Schlichtheit hat das Material etwas und könnte in so manchem Death Metal Haushalt für Freude und Unterhaltung sorgen.

Melodic Death Metal der härteren Gangart

Zu den großen Vorbildern können THY KINGDOM WILL BURN mit „The Void And The Vengeance” noch nicht aufschließen. Allerdings leisten sie eine gute Überzeugungsarbeit und das steht auf einem anderen Blatt Papier. Wenngleich noch viel Luft nach oben hin offenbleibt, wäre es absurd, die Finnen als unter dem Durchschnitt zu bezeichnen. Schließlich sind alle größeren Bands seit Jahren aktiv und haben über mehrere Alben ihren Stil bzw. das Genre immer weiter geschärft. Die Finnen zeigen auf ihrem Werk enormes Potenzial und überzeugen mit schlichtem Melodic Death Metal der härteren Gangart und man darf dies eine Vielzahl von Todesbleifreunden uneingeschränkt ans Herz legen.

Fazit: THY KINGDOM WILL BURN ist mit „The Void And The Vengeance“ nicht der totale Durchbruch gelungen, im Gegensatz hierzu darf der schlichtere Fan des Genres zugreifen.

Tracklist

01. Between Two Worlds
02. Disbelief
03. Veil of Wicked Sky
04. Fortress of Solitude
05. Nothing Remains

 

06. Barren Land
07. Siren of Doom
08. Serpents
09. Through the Broken Lens

 

Besetzung

Sami Kujala – Vocals & Guitar
Esa Virén – Lead Guitar
Janne Ruuskanen – Bass
Lauri Virén – Drums

 

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THY KINGDOM WILL BURN – The Void And The Vengeance CD Review

JEFF SCOTT SOTO – Complicated

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jeff scott soto - complicated - album cover

JEFF SCOTT SOTO – Complicated

jeff scott soto - complicated - album cover

Band: JEFF SCOTT SOTO
Titel: Complicated
Label: Frontiers Music s.r.l.
VÖ: 06/05/22
Genre: Hardrock/Melodic Rock

Bewertung:

5/5

JEFF SCOTT SOTO ist für meine Wenigkeit, seit seinem ersten Aufeinandertreffen bei AXEL RUDI PELL für meinen Geschmack, was den Gesang betrifft mittlerweile eine Legende. Zick Soloalbum, Zusammenarbeitswerke und dergleichen haben die rockigen Lauschrunden mit dem guten Jeff seit jeher versüßt. Nun ist es neuerlich soweit und mit „Complicated“ steht eine neue Langrille parat, die es gilt explizierter zu genießen. Der mit einer großartigen Stimme gesegnete Sänger serviert uns einen Longplayer von TALISMAN bis SONS OF APOLLO. Im Laufe der Jahre haben wir etliches von ihm zu hören bekommen und dies war anhaltend eine Sache, bei welcher sich der Melodic Rockfreund stets sicher sein konnte, dass er alles gibt, um seine gewachsene Fangemeinde zu begeistern.

Erdige Rockklänge dominieren das melodische Spiel

Obgleich der Leser beim Albumtitel darauf schließen könnte, dass es auf diesem Langeisen merklich progressiver zugehen könnte, ist dies eher ein Irrglaube. Erdige Rockklänge donnern mit einer ordentlichen Groovebreitseite aus den Boxen und es zeigt sich erneut, Mr. Sotto hat ein Potenzial und ein Händchen für solche Rockalben.

Mit diesem veredelten Sound und der von mir oftmals erbetenen, erdig-dreckigen Unterwanderung werden alle Türen und Tore geöffnet und der Rockfreund sollte sich diesem Reigen nicht verschließen. Teilweise kommen Elemente zum Einsatz, welche an die Zusammenarbeit mit AXEL RUDI PELL erinnern. Insbesondere „Home Again“ wäre hier zu erwähnen. Ein Duo mit Johnny Gioeli wäre absolut mal eine Idee, nur mal so am Rande erwähnt.

Abwechslung und Genuss bestimmen das Programm

Über das komplette das Album hindurch werden alle Faktoren ins Rennen geschickt, welche ein Melodic Rock-Veröffentlichungen ausmachen und es erschließt sich dem Hörer glasklar, weshalb sich der Amerikaner gegenüber anderen Top-Bands locker unterscheidet. Die Frage ist, kann er selbige übertrumpfen? Kann er, ist hierbei die Antwort und da ist nicht bloß das Organ des geneigten Rocksängers das Sahnehäubchen. Nein, darüber hinaus überzeugt das neuerliche Soloalbum durch sein außergewöhnliches Songwriting, wie die Abwechslung innerhalb der Tracklist.

Breite Mischung im strahlenden Soundkleid

In Sachen Sound setzt der gute Soto auf eine breite Mischung. Mal klarer strahlender, zwischendurch die erdige Breitseite, selbst vor tief bedrückenden Soundfragmenten schreckt er auf diesem Machwerk nicht zurück. Diese erstklassige Soundverbindung greift wunderbar ineinander und ergibt somit ein schönes Gesamtbild. Obendrein bekommt der Hörer bei etlichen Songs eine ordentliche Gänsehaut. Insbesondere bei der ruhiger ausgefallenen Nummer „Until I See You Again“. Eine Hommage an viele Freunde und Familienmitglieder, die leider Gottes zu früh den Erdball verlassen haben.

Sämtliche stilbildenden Merkmale quer durch die Schaffensphase wurden hier kompakt auf ein Album gepackt und dies lässt allein einen Schluss zu, ein Megalabum, welches man vom ersten, bis zum gottverdammten letzten Track aufsaugen und verinnerlichen muss.

Fazit: JEFF SCOTT SOTO hat mit „Complicated“ einen Meilenstein im Melodic Rock kreiert, das einen komplett aus den Latschen kippt.

Tracklist

01. Last To Know
02. Disbelieving
03. Home Again
04. Love Is The Revolution
05. Until I See You Again
06. Complicated

 

07. Don’t Look Back
08. New Horizon
09. Back To The Begining
10. Thank You
11. Obsession

 

Besetzung

Jeff Scott Soto – Lead & Backing Vocals
Fabrizio Sgattoni – Lead Guitars
Alessandro Del Vecchio – Bass, Keys & Backing Vocals
Edu Cominato – Drums

 

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JEFF SCOTT SOTO – Complicated CD Review

IRDORATH – Götterdämmerung MMXXII

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Irdorath - Goetterdaemmerung - MMXXII - album cover

IRDORATH – Götterdämmerung MMXXII

Irdorath - Goetterdaemmerung - MMXXII - album cover

Band: Irdorath
Titel: Götterdämmerung MMXXII
Label: Art Gates Records
VÖ: 20/05/22
Genre: Black/Thrash Metal

Bewertung:

4,5/5

Wenn man schon im Studio hockt und ein neues Album aufnimmt, warum dann nicht gleich auch einer alten EP neues Leben einhauchen? So ähnlich war wohl die Überlegung, als IRDORATH mit den Aufnahmen ihres neuesten Werkes „The Final Sin“ beschäftigt waren. Ihre aller erste EP „Götterdämmerung – Zorn der Elemente“ hat nach 15 Jahren ein saftiges Upgrade bekommen und ist zu „Götterdämmerung MMXXII“ geworden. Aufgenommen wurden beide CDs in den „Sound Delusion Studios“ in Österreich. Fürs Mixing und Mastering hat sich die Band nach Polen ins „Hertz Recording Studio“ begeben.

IRDORATH haben sich nicht nur die Mühe gegeben, ihre alte EP komplett neu aufzunehmen und mit besserer Soundqualität zu veröffentlichen. Sie haben auch ihren ehemaligen Sänger Schnitter, der später durch Markus ersetzt wurde, mit ins Boot geholt. Die stimmlichen Unterschiede zwischen den beiden werden einem nicht sofort bewusst. Allerdings merkt man bei genauerem Hinhören, dass Schnitters Gesang schriller ist und mehr an klassischen Black Metal erinnert als Markus‘ tiefere, rauere Stimme. Die beiden wechseln sich in den Liedern immer wieder ab und sorgen so für ein dynamisches Schrei-Ensemble.

Götterdämmerung MMXXII“ kommt außerdem mit einem Bonus Track: „Novemberkrieg“ wurde 2008 geschrieben, aber bis heute nie zuvor veröffentlicht. Es ist das erste Lied der Band mit Thomas an den Drums und die erste Singleauskopplung der Neuaufnahme. Mit fast 32 Minuten Spieldauer verteilt auf sieben Liedern ist „Götterdämmerung MMXXII“ eine vergleichsweise umfangreiche EP, wenn man bedenkt, dass es Studioalben mit kürzerer Laufzeit gibt.

Auch das Album-Cover erscheint in neuem Glanz. Beide Versionen wurden von „Sperber – Illustrationen“ entworfen, wobei die neue kräftigere Farben hat und mit dem aktuellen Bandlogo bedruckt ist. Sound-technisch kann man praktisch dasselbe über die neue Version sagen: der Sound ist kräftiger und um einiges klarer. Die Instrumente sind viel sauberer eingespielt und die Snare Drum so gestimmt, dass man sie nicht mit einem Kochtopf verwechselt. Auch die Vocals klingen um Welten besser als auf der Originalversion von 2007.

Obwohl sich in 15 Jahren manches verändert hat, sickert bereits auf dieser EP die für IRDORATH typische thrashige Black-Metal-Essenz durch jede Note hindurch. Egal, ob die Texte wie früher auf Deutsch, oder wie seit fast zehn Jahren auf Englisch sind und egal, welche Themen angerissen werden, IRDORATH sind im Kern ihrem Stil treu geblieben und haben ihn über die Jahre immer weiter verfeinert.

An den einzelnen Liedern gibt es wenig auszusetzen. Mit „Götterdämmerung“ hadere ich persönlich allerdings am meisten. Ich finde es schwierig, den roten Faden zu finden, wodurch ich mich kaum ins Lied vertiefen kann. Deswegen fühlt es sich auch viel zu lang gezogen an. Ähnlich geht es mir mit „Novemberkrieg“, wobei hier der rote Faden deutlicher zu erkennen ist und nicht pures Chaos herrscht. In beiden Fällen liegt es an einer Kombination aus Gesang und bestimmten Drum Beats, die stellenweise anstrengend ist.

Die restlichen Lieder empfinde ich dafür ausnahmslos genial, denn sie demonstrieren einwandfrei den einzigartigen Musikstil der Band: Abwechslungsreiche Blast- und Drum Beats, die einen mit der richtigen Härte durch fesselnde Riffs und Melodien dreschen, werden geschickt vom Bass untermalt und mit rauen und kreischenden Teufelszungen abgerundet. Obwohl sich die Songs deutlich mehr in Richtung Black Metal neigen, kommen die Thrash-Elemente nicht zu kurz. So ergibt sich am Ende ein dynamischer Mix, der gerne öfter gehört wird.

Schließlich soll nicht unerwähnt bleiben, dass sich hinter „Götterdämmerung – Zorn der Elemente“ eine zusammenhängende Geschichte verbirgt: Die Elemente der Erde werden zu Hauptfiguren in den entsprechenden Liedern und vereinigen sich am Schluss in „Götterdämmerung“ gegen die Menschheit, die als Feind dargestellt wird. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, kann man die EP also sogar als kleines Konzeptalbum verstehen!

Fazit: „Götterdämmerung MMXXII“ vereint Vergangenheit und Gegenwart von IRDORATH in einer höllisch gut gelungenen Neuaufnahme!

Tracklist

01. Der Flammen Preis
02. Windgeist
03. Form des Todes
04. Bald ersäuft die Menschenbrut
05. Die Rache des Baumes
06. Götterdämmerung
07. Novemberkrieg (Bonus Track)

 

Besetzung

Markus Leitner – Guitar, Vocals
Isiul – Guitar
Mario Jackisch – Bass
Thomas Leitner – Drums

 

Internet

IRDORATH – Götterdämmerung MMXXII CD Review

EVERGREY – A Heartless Portrait (The Orphean Testament)

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EVERGREY - A Heartless Portrait The Orphean Testament - album cover

EVERGREY – A Heartless Portrait (The Orphean Testament)

EVERGREY - A Heartless Portrait The Orphean Testament - album cover

Band: EVERGREY
Titel: A Heartless Portrait (The Orphean Testament)
Label: Napalm Records
VÖ: 20/05/22
Genre: Progressive/Power Metal

Bewertung:

5/5

25 Jahre im Geschehen und eine Vielzahl von Lorbeeren können die Göteborger Progressive Power Metaller EVERGREY durchaus feiern. Des Weiteren, ist mir kein Album bekannt, welches unter dem Mittelwert angepriesen wurde. Meine Wenigkeit kennt eigentlich allein die Werke von „The Dark Discovery“ bis Torn, danach habe ich persönlich die Truppe aus den Augen verloren.  Mit „A Heartless Portrait (The Orphean Testament)“ wird das Jubiläumsjahr gefeiert. Wer die Schweden kennt, weiß, was sie angreifen, passt zu ihrem Stil, mit welchem sie 1995 ins Rennen gegangen sind.

Eruptionsartige schwer ansteigende Emotionen als Erfolgsrezept

Die erdrückende Schwere und ansteigende Emotionen, welche Eruptionsartig vorgelegt werden, sind das Markenzeichen, mit dem EVERGREY sich gegenüber vielen Genrekollegen behaupten konnten. Auch beim neuesten Werk der Schweden ist diese Technik in seiner Perfektion umgesetzt worden. Hier bekommt der Freund des Power Metal nicht die x-beliebige Vorlage, nach der viele Power Combos streben und wetteifern. Vielmehr wird eine ausgewogene, teils experimentierfreudige Art und Weise dieses Stils an den Mann/Frau gebracht.

Das dunkle Erscheinungsbild ist moderner umgesetzt, als das, was meine Wenigkeit von dieser Truppe bis dato zu hören bekommen hat. Eine für mich ausgezeichnete Erweiterung im Sound und das macht auf Platte mächtig was her. Diese mitreißenden Aktionen sind ein Genuss, welcher von weitläufigen, teils verdreckten Melodiebögen erweitert werden. Ein guter, facettenreicher Klang, nach dem viele streben, allerdings nur wenig das hinbekommen, wie im Falle dieser schwedischen Formation.

Perfekt in Szene gesetzter Progressive/Power Metal mit dunklem Erscheinungsbild

Tom S. Englund, Mastermind und Sänger der Truppe passt mit seinem Organ, wie die Faust aufs Auge zum Großteil dunklen Progressive/Power Metal Material. Kurze klare Momente lassen die Wolken bzw. die Dunkelheit etwas lichter erscheinen, jedoch rücken die Schweden sogleich mit der nächsten dunklen Soundwand daher, welche einem schier den Atem raubt. Perfekt in Szene gesetzt, ebenfalls in den hymnischen Parts gewisser Song, ist die Ausgewogenheit innerhalb der Stücke kaum zu übertreffen.

Mit glühend diffizilen, rhythmisch aufs Äußerste verwickelten Progressive Schüben sind ausgezeichnet aufzunehmen. Niemals zu komplex und zu keinem Zeitpunkt zu schlicht. Das Halten des Gleichgewichtes ist den Jungs von EVERGREY abermals geglückt und somit darf man sich von den Songs einerseits ordentlich den Rücken peitschen lassen. Im Kontrast hierzu gibt es genügend ruhende Parts und Nummern, welche einladen diese genussvoll, gemütlich aufzunehmen.

Kompromisslos und leidenschaftlich

Auf dem dreizehnten Album bleiben EVERGREY ihrer Linie treu und setzten trotzdem dem Ganzen das Sahnehäubchen obendrauf. Kompromisslos und leidenschaftlich ist „A Heartless Portrait (The Orphean Testament)“ ein Megaalbum geworden, mit denen sich die Göteborger selbst ein tolles Geburtstagsgeschenk gemacht haben.

Fazit: „A Heartless Portrait (The Orphean Testament)“ von EVERGREY ist ein Megalbum im Sektor des Progressive/Power Metal geworden. Ein Meilenstein als Geburtstagsgeschenk, Hut ab!

Tracklist

01. Save Us
02. Midwinter Calls
03. Ominous
04. Call Out the Dark
05. The Orphean Testament

 

06. Reawakening
07. The Great Unwashed
08. Heartless
09. Blindfolded
10.Wildfires

 

Besetzung

Tom S. Englund – Vocals & Guitars
Henrik Danhage – Guitars
Rikard Zander – Keys
Jonas Ekdahl – Drums
Johan Niemann – Bass

 

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EVERGREY – A Heartless Portrait (The Orphean Testament) CD Review

HAUNTED BY SILHOUETTES – No Man Isle

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Haunted By Silhouettes - no man isle - album cover

HAUNTED BY SILHOUETTES – No Man Isle

Haunted By Silhouettes - no man isle - album cover

Band: HAUNTED BY SILHOUETTES
Titel: No Man Isle
Label: Eclipse Records
VÖ: 06/05/22
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Trondheim ist für mich mehr bekannt aufgrund vieler Rockkapellen. HAUNTED BY SILHOUETTES aus diesem norwegischen Städtchen bauen vermehrt auf melodischen Todesblei, als auf rockige Grüße aus dem Norden. Seit 2013 aktiv ist „No Man Isle“ zwar keine neue Langrille, dagegen die neuste EP aus der Feder der norwegischen Melo-Deather. Der Genrefreund bekommt für sein Gehör einen gepflegten Genremix, welcher zusätzlich mit einigen Groove und Thrash Kellen gewürzt wurde.

Viele Ingredienzien stammen aus Finnland bzw. streckenweise Schweden. Insbesondere die Marke aus dem Göteborgsound ist äußerst stark vertreten. Das klingt eventuell an einen mittelmäßigen Aufguss, als es im Endeffekt ist. Die Norweger fahren auf der EP mit einem Schlag alles auf, was sich in der Reservetasche womöglich verborgen hat. Es wird technisch alles gezeigt, was sie in petto haben.

Vernünftig-gepflegte Melodeathrunde

Ein vernünftig-gepflegte Melodeathrunde wird hierbei aus dem Zauberhut gezaubert und da wird nebst den klassischen Melodic Death Elementen, ebenfalls vor Einführungen in den moderneren Sektor nicht zurückgeschreckt. Dem geneigten Genrefan dürften sofort Erinnerungen an IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY kommen, denn sowohl Dynamik und Atmosphäre als auch die Growls passen in diese Schublade.

Aus den süßen Melodeath-Träumen reißen dann die plötzlich auftretenden, brachialen Todesblei Kellen, welche vornehmlich bei „Selkie“ mit Klargesänge (gesungen von Björn Strid) zusätzlich verfeinert wurden.

Melodic Death Metal ist klar vorherrschend, kommt allerdings merklich bunter rüber als man es denken könnte. Dies liegt an vielen Ideenumsetzungen, welche von HAUNTED BY SILHOUETTES  prächtig in Szene gesetzt wurden. Weshalb es sich vorliegend nur für eine EP als für eine Langrille ausgezahlt hat, ist mir somit nahezu schleierhaft. Anyway, die Gunst der Stunde können die Norweger mit ihren fünf Stücken gut nutzen, um hoffentlich bald eine komplette CD in den Händen zu halten.

Mehrstimmigen Gesänge und moderne Ausrichtung die zu überzeugen weiß

Insbesondere die mehrstimmigen Gesänge bei den letzten beiden Nummern kommen ausgezeichnet rüber und wären für die Zukunft als Tonangebend wünschenswert. Hierbei klingt die norwegische Combo facettenreicher, als bei den herkömmlichen Melodic Death Nummern. Selbst der dominante, moderne Anstrich lässt diese beiden Tracks bunter und ausgewogener rüberkommen.

Fazit: „No Man Isle“ von HAUNTED BY SILHOUETTES dürfte allen eine Freude machen, die ihren Melodic Death Metal etwas aufgepeppt bzw. aufgehübscht mögen.

Tracklist

01. Departure
02. Flock
03. Icon
04. Selkie
05. No Man Isle

 

Besetzung

Per Kristian Grimsland – Guitar & Vocals
Mathias Jamtli Rye – Vocals
Stian Hoel Fossen – Guitar
Ola Nilsen Kjøren – Bass
Håvard Bustad – Drums

 

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HAUNTED BY SILHOUETTES – No Man Isle CD Review

VISIONS OF ATLANTIS – Pirates

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VISIONS OF ATLANTIS - pirates - album cover

VISIONS OF ATLANTIS – Pirates

VISIONS OF ATLANTIS - pirates - album cover

Band: VISIONS OF ATLANTIS
Titel: Pirates
Label: Napalm Records
VÖ: 13/05/22
Genre: Melodic/Symphonic Power Metal

Bewertung:

5/5

Meine Wenigkeit kann sich ganz genau, erinnern, als vor vielen Jahren im Salzburger Rockhouse eine nervöse, aus der Steiermark stammende Truppe mit Namen VISIONS OF ATLANTIS auf der Bühne stand und das Debüt „Eternal Endless Infinity“ zum Besten gab. Die Jahre sind verstrichen und lediglich zwei der damaligen Mitglieder sind noch bei dieser steirischen Institution. Seit diesem Ereignis ist die Band vermehrt zu einem internationalen Act geworden. Zumindest was den Gesang betrifft, denn Michele „Meek“ Guaitoli stammt aus Italien und Clémentine Delauney aus Frankreich. Mit „Pirates“ schlagen die Melodic/Symphonic Power Metaller eine neue Kerbe in ihren Bandtotem.

Bemerkenswertes Melodic/Symphonic Power Metal Lebenszeichen

Wer die Band bzw. das Genre generell liebt, bekommt hier nicht bloß einen neuen Aufguss, vielmehr haben sich die Herrschaften ein bemerkenswertes, eigenes Lebenszeichen gesetzt. Im Genre ist ja Spreu von Weizen kaum mehr zu trennen. Selbst im vorderen Drittel der anführenden Liga mit weiblicher Gesangsbeteiligung ist es enorm schwierig geworden, einen drauf zu setzten.

VISIONS OF ATLANTIS haben es meiner Meinung nach uneingeschränkt geschafft und die Piratenthematik im symphonischen Soundkleid kaufe ich den Herrschaften ab.

Mantel und Degen Rhythmik bei der selbst Errol Flynn abgegangen wäre wie Schmidts Katze

Also keine Einhörner oder gar Elfen in schillernder Rüstung. Na dann halt Piraten, wenn es dem Sound guttut, warum nicht. Es passt sehr gut zusammen und die Truppe zeigt sich von einer enorm ausgewogenen Art und Weise.

Persönlich sind mir einige Elemente und viele Stücke der Truppe bekannt, wo man streckenweise haarscharf am Kitsch vorbeigeschrammt ist. Nichts von dem ist auf dem neuesten Machwerk zu verspüren. Alle Rädchen und Schrauben drehen sich passgenau ineinander und die Ausgewogenheit zwischen Symphonie, Melodie und modernen Power Metal Eckpfeilern wurde gut gewählt, als auch umgesetzt.

Piratenthematik mal anders

Wenn man an „Piraten-Metal“ denkt, zumindest der Titel lässt darauf schließen, denkt man oft an fröhliche, beschwingte Nummern der Marke ALESTORM oder an zahnige Songs aus der Feder von RUNNING WILD. VISIONS OF ATLANTIS warten mit nichts dergleichen auf, sie gehen stattdessen auf eine düstere Reise, mit vielen wirbelnden Keyboards und schwebenden Gitarren. Könnte nach durchaus eine Art Musical-Umsetzung in metallischer Form sein. Da wird immerhin nicht gekleckert, vielmehr geklotzt und dies im großen Stil.

Obgleich erwähnt, dass es eine harte Konkurrenz gibt, bleibt die Eingängigkeit im Sound der Truppe nicht auf der Strecke. Mit kraftvollen Songs und vielen Ideen haben sie sich mit frischem Wind an die Spitze des Genres gesetzt. Gut eine Stunde lang wird die Gunst der Stunde genutzt, um den Symphonic Freund das theatralische Piratenmachwerk näherzubringen. Dies mit einer beträchtlichen Ausdrucksart und mit ausgezeichnet fesselnden Songs. Egal ob ruhigere, oder flottere Nummern, Langeweile kommt hierbei nie auf.

Fazit: VISIONS OF ATLANTIS zeigen mit „Pirates“, dass die Piratenthematik ebenfalls in diesem Genresektor wunderbar funktioniert.

Tracklist

01. Pirates Will Return
02. Melancholy Angel
03. Master the Hurricane
04. Clocks
05. Freedom
06. Legion of the Seas

 

07. Wild Elysium
08. Darkness Inside
09. In My World
10. Mercy
11. Heal the Scars
12. I Will Be Gone

 

Besetzung

Clémentine Delauney – Vocals
Michele Guaitoli – Vocals
Dushi Duscha – Guitars
Herbert Glos – Bass
Thomas Caser – Drums

 

Internet

VISIONS OF ATLANTIS – Pirates CD Review

DVL – Hush

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dvl - hush - album cover

DVL – Hush

dvl - hush - album cover

Band: DVL
Titel: Hush
Label: Wormholedeath Records
VÖ: 27/05/22
Genre: Modern Metal

Bewertung:

2,5/5

DVL (früher bekannt als D3VILMAYCRY) haben bereits einige Preise für ihre bisherige Schaffensphase abstauben können. Mit Acts wie IN THIS MOMENT, JINJER, ACT OF DEFIANCE und SYLOSIShatten sie sich die Bühnen und da wird wohl einiges bei den Schotten hängen geblieben sein? Glaubt man dem Beipackzettel!

Mit dem Werk „Hush“ steht der neueste Longplayer unter neuem Bandnamen in den Startlöchern. Was den Stil der Truppe betrifft, werden hier große Namen in den Mund genommen, mit denen diese Formation nichts zu tun hat.

Gut, METALLICA würde ich aufgrund einiger Riffs noch in Betracht ziehen gewähren zu lassen. Der Vergleich mit etlichen NWOBHM Kapellen steht hingegen nicht zur Debatte. TRIVIUM, nebst BULLET FOR MY VALENTINE höre ich im Kontrast hierzu stärker raus. Von diesen Beiden haben die Herrschaften aus dem Norden der britischen Insel mehrheitlich abgeschöpft, zumindest etliche Parallelen zu Frühwerken sind hier und da als stärkerer Wegweiser im Songkonzept vorhanden.

Gute Kontraste und harmonisches Zusammenspiel

Es fällt zudem auf, wie wenig Eigenständigkeit ins Spiel gebracht wird, im Kontrast hierzu zeigen sich die Jungs, was das Zusammenspiel betrifft, wie harmonisch und unprätentiös es ist. Auf „Hush“ tummeln sich durch die Bank gute Nummern zwischen modernen Rock, leichten Alternative Einschlägen und seriösen Groove Elementen, aber die obergeile Meganummer ist nicht vorhanden.

Dynamisches und druckvolles Gitarrenriffing steht glasklar im Vordergrund, welchem der klatschende Drumsound komplett hinterherhinkt. Schade, denn Potenzial sind fürwahr erkennbar, es hapert zum derzeitigen Zeitpunkt an der Umsetzung. Eigenständigkeit und Innovation kämen dem abwechslungsreichen Treiben zu Hilfe und trotz der Verspieltheit kommen die Jungs aus dem Mittelbereich nicht recht raus.

Eigenständigkeit fehlt in vielen Belangen

Die stilistische Ausrichtung wäre ein Grund sie als neues, heißes Eisen für den Musikmarkt zu betiteln, jedoch kupfern DVL mehrheitlich von den oben genannten Größen des modernen Metals zu viel ab.

Fronter Ryan Patterson bietet gute Ansätze und kann sich gegenüber anderen Szenevertretern gewiss behaupten, der Gottessänger ist er im Gegensatz hierzu nicht. Die Truppe ackert sich brauchbar ab und bietet ein Gemisch, das Sammler von modernen Metalbands gewiss gefallen wird. Ob dies im gegenwärtigen Zustand ausreicht, über die Insel hinaus Fuß zu fassen, wage ich zu bezweifeln.

Metal Burger der Marke Stangenware

Wer auf TRIVIUM und BULLET FOR MY VALENTINE komplett abfährt, darüber hinaus nicht viel Gedanken machen will, ob dies eine Blaupause im Soundkonzept ist, darf gedankenlos zugreifen. Für verwöhnte Gehörgänge ist dies nicht zu empfehlen. Es verhält sich wie mit Burgern bei MC und BURGER KING. Nicht schlecht, wenn ich einen wahrlich guten Burger haben will, muss ich mir einen Laden suchen der das exquisiter hinbekommt. Somit lediglich Massenwahre, nicht schlecht, allerdings nicht der Megaseller.

Fazit: DVL hätten viel drauf, kommen dagegen mit „Hush“ nicht aus dem mittelprächtigen Bereich hinaus.

Tracklist

01. Among Us
02. Dead Man’s Switch
03. Eternity
04. Dread
05. Parasomnia

 

06. The Pitch
07. Hallows
08. Stranger
09. Trial By Fire
10. Hush

 

Besetzung

Ryan Patterson – Vocals
Alan Graham – Lead Guitars
Mark Paterson – Rhythm Guitars
Kevin Choi – Bass Guitar
Lewis Templeton – Drums

 

Internet

DVL – Hush CD Review