Start Blog Seite 44

DEOS – Furor Belli

0
DEOS - Furor Belli - album cover

DEOS – Furor Belli

DEOS - Furor Belli - album cover

Band: DEOS
Titel: Furor Belli
Label: Wormholedeath Records
VÖ: 27/05/22
Genre: Black/Death Metal

Bewertung:

4/5

Die französische Black/Death Metal Combo, DEOS, baut seit ihrem Debüt „Ghosts of the Empire“ auf schwarz angehauchten Todesblei mit der Thematik Rom bzw. römischer Geschichte. Geschichtsstunde im Todesmarschtakt? Durchaus treffend, denn die Thematik wird gewiss von einigen Metalbands aufgegriffen, vollends auf das römische Empire aufgebaut ist lediglich die Klangkunst von EX DEO.

Römische Geschichtsstunde mal anders

Mit der kanadischen Truppe kann man allerdings DEOS und ihr neuestes Werk „Furor Belli“ nur geringfügig vergleichen. Das Treiben der Franzosen ist merklich kerniger und mit weniger Pomp ausgestattet. Vielmehr lassen sie schwer treibende Riffs auf den Hörer herniederprasseln, welche passgenau in etlichen Passagen der Songs merklich Doom/Death lastiger rüberkommen.

Generell bauen die gallischen Centurios auf einen facettenreichen Klang, bei welchem sie hier und da oftmals progressiver durch die Boxen schallen. Das kunterbunte Klangkonzept, welches einen breiten Spagat zwischen Death, Black und Doom Metal beinhaltet, wurde superb zu einem Gemisch vereint, welches für technisch avancierte Metalfreund der härteren Gangart nichts offenlässt.

Mit viel eigenständiger Begeisterung wird für das antike Rom in musikalischer Form in der Metalgemeinde geworben. Das Endergebnis kann sich hören lassen, da die Truppe es versteht musikalisch eigene Wege zu bestreiten und ihr brennendes Gemisch wie ein Katapult unters Volk zu schmettern.

Dynamische Aggressivität mit vielen Schippen

Entsprechend aggressiv und wütend wurden viele Sektoren des Riffings gehalten und dem passen sich viele Growleinlangen an. Mal versieht sich der Fronter Jack « Janus » Graved vermehrt im Death Metal Sektor, um etliche Sekunden später deutlich Black Metal lastiger zu keifen.

Die vorgelegte, dynamische Aggressivität und die geschichtlichen Erzählungen, nebst stimmigen Einleitungen und Überbrückungen innerhalb einiger Songs lassen die Geschichtsstunde anders aussehen.

Unheil stiftende, gallische Cäsaren auf dem Kriegspfad

Marschtakte von marschierenden, römischen Legionen wurden mit stampfenden Drums erschaffen, bevor zum Angriff aufgerufen wird. Zusammen mit einem fiesen Bassrhythmus und gezielt eingesetzter bedrohlicher Atmosphäre gibt es für den Gegner kein Entrinnen. Durch das instrumentale und stimmungsmäßige Auf und Ab der Musik wird eine Unheil stiftende Anwandlung offeriert, welche das Interesse des Hörers ungemein weckt.

Die Symbiose aus Death-Black-Metal-Instrumentalarbeit und Einlagenarrangierung funktioniert ausgezeichnet und offeriert, dass man solche geschichtsträchtige Vorträge im Härtesektor im Kontrast zu anderen Truppen merklich bodenständiger abhalten kann. Kein einziges Symphonic Messerspitzchen ist vorhanden und das würde zum Sound von DEOS nicht passen. Prinzipiell muss solch ein Einsatz nicht negativ sein, zeugt aber im Kontrast hierzu, dass die straighte Machart, die vorliegend was hergeben auf ein hohes Potenzial schließen lassen. Die stampfenden Legionäre Death Metal Sektor werden definitiv hellauf von dieser Machart bzw. Geschichtsstunde sein. In deutlich beeindruckender Form umgesetzt macht dies Laune alte Sandalenfilme auszupacken.

Fazit: DEOS lassen mit „Furor Belli“ das alte Rom mit einem enormen Härteschlag erbeben.

Tracklist

01. Decimatio
02. Cerberus
03. Primus pilus
04. Cinis ad cinerem
05. Morituri te salutant

 

06. Cocles
07. Scaevola
08. Germanicus
09. Vallum Hadriani
10. Virgo vestalis
11. Venenum rex

 

Besetzung

Jack « Janus » Graved – Bass & Vocals
Fabio Battistella – Guitar & Backing Vocals
Cedric « Cedd » Boehm – Guitar & Backing Vocals
Loic Depauwe – Drums

 

Internet

DEOS – Furor Belli CD Review

FOZZY – Boombox

0
FOZZY - Boombox - album cover

FOZZY – Boombox

FOZZY - Boombox - album cover

Band: FOZZY
Titel: Boombox
Label: Mascot Records
VÖ: 06/05/22
Genre: Heavy Metal/Modern Rock

Bewertung:

4/5

Als großer AEW (All Elite Wrestling) Fan ist mir Demogod Chris Jericho durchaus ein Begriff. Die meisten Wrestlingfans, insbesondere jene der AEW Liga wissen, dass viele Rock/Metalsongs als Eingangsmelodie für einige Wrestler das um und auf sind. Beispielsweise Adam Cole, Franky Kazarian, CM Punk und Andy Williams alias The Butcher (Klampfer bei den aufgelösten EVERYTIME I DIE). Im Falle des ehemaligen Inner Circle, nunmehr JAS (Jericho Appreciation Society) Anführers Chris ist alleine schon der Alltime Hit „Judas“ des gleichnamigen Vorgängeralbums ein Ohrwurm, welcher sich stetig im Kopf des Rezensenten abspielt.

Viele Ohrwürmer

Mit der Band FOZZY steht nun „Boombox“ bereit von den geneigten Fans der Band bzw. des Wrestlers gehört zu werden. Wer Mr. Jericho kennt, weiß, abermals werden sich mehrere Ohrwürmer auf dem Album verbergen. Bereits „Purifier“ und „I Still Burn“ konnten in der jüngsten Vergangenheit genossen werden und ließen auf ein breites Spektrum auf dem neuen Album hoffen. Erahnen konnte man es, ob man es jetzt glauben will, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Kein Ausverkauf trotz poppig-moderner Anleihen

FOZZY gehören seit ihrem Debütalbum zu jenen Bands, welche Heavy Metal mit vielen modernen Akzenten anreichern und dies ist neuerlich ganz stark rauszuhören. Selbst, leichte Mainstream Anleihen kommen nicht rüber, als stünde die Band vor dem Ausverkauf, oder wollen nur in den Top 10 der Pop Liste stehen.

FOZZY rocken auf Teufel komm raus

Gewiss, etliche Passagen bzw. Songs sind dominanter, poppiger ausgefallen, jedoch ist im Kontrast hierzu, der Anteil der reinrassigen Metalsongs überwiegend. Die modernen Akzente sind gut ausgefallen und wissen sich prächtig mit den steilen Metalbrisen zu vereinen. Chris ist nicht bloß ein ausgezeichneter Wrestler, halt, er ist ja Sports Entertainer und THE INFLUENCER schlechthin 😉, nein er hat ein superbes Organ und gemeinsam mit seinen musikalischen Mitstreitern wird auf dem neuesten Silberling nach allen Regeln der Kunst gerockt, auf Teufel komm raus.

Obgleich zwischen Judas und dem neuesten Album fünf Jahre vergangen sind, hat die Truppe nichts an ihrem Reiz verloren, weder noch verlernt. Ob Ohrwürmer oder merklich komplexere Songs, alles ist vorhanden und dies mit der derzeitigen Arbeit als Wrestler unter einen Hut zu bringen, will etwas heißen. Solche Doppelgleisigkeiten schaffen nahezu wenige FOZZY, mit Chris Jericho am Mikro haben dies wunderbar hinbekommen.

„Boombox“ die neue Walls Of Jericho?

Ward und The Duke Billy Grey (außerdem Gitarrist bei STUCK MOJO) offerieren auf „Boombox“ eine Menge ausschlaggebender Riffs ab, welche unvermindert die Nackenmuskulatur anregen sein Haupt mitzubeuteln. Obendrein werden fetzige Solis geboten, wie zum Beispiel beim Track „The Vulture Club“. Es gibt zahlreiche potenzielle Singles, wie „Nowhere To Run“, „Purifier“ und die Power-Ballade „Army Of One“. Weshalb man das grottenschlechte FRANKY GOES TO HOLLYWOOD Cover „Releax“ mit auf das Album gepackt hat, ist mir unverständlich. Egal, hier kann der Hörer getrost hinweg-skippen und sich vielmehr an den restlichen, ausnahmslos gut gelungenen Nummern ergötzen.

Obgleich es schwierig werden wird an die Hymne „Judas“ (Man sehe sich auf Youtube den Einzug von Chris bei AEW an und weiß, was der Rezensent meint) heranzukommen, sind die Songs bis auf den einen Coverausreißer gelungene Stücke, welche nicht uneingeschränkt den Rock/Metal Freund der moderneren Bandbreite, sondern darüber hinaus die AEW Fans (besondere rockige Grüße an Günter Zapf, Mike Ritter und Oliver Copp) begeistern könnte.

Schlussendlich bleibt zu sagen „Boombox“ ist ein abwechslungsreicher Longplayer mit guten Songs. Es ist ein Album, das man leicht nebenbei hören kann bzw. beim Sport als Push-forward Effekt.

Fazit: FOZZY sind mit „Boombox“ definitiv die Rock/Metal Entertainer des diesjährigen Jahres.

Tracklist

01. Sane
02. I Still Burn
03. Purifier
04. Army Of One
05. Ugly On The Inside
06. Relax

 

07. Nowhere To Run
08. My Great Wall
09. What Hell Is Like
10. Omen
11. The Worst Is Yet To Come
12. The Vulture Club

 

Besetzung

Brandon Saller – Vocals
Dan Jacobs – Guitar
Travis Miguel – Guitar
Porter McKnight – Bass
Kyle Rosa – Drums

 

Internet

FOZZY – Boombox CD Review

WATAIN – The Agony & Ecstasy of Watain

0
Watain - The Agony Ecstasy of Watain - album cover

WATAIN – The Agony & Ecstasy of
Watain

Watain - The Agony Ecstasy of Watain - album cover

Band: WATAIN
Titel: The Agony & Ecstasy of Watain
Label: Nuclear Blast
VÖ: 29/04/22
Genre: Black Metal

Bewertung:

4/5

Ideologisch mag man von Kapellen wie WATAIN halten, was man will und auch von ihnen halten sollte. Was da zuweilen von sich gegeben und geschrieben wird, ist Gehirnschiss vom Feinsten. Musikalisch hat es aber gerade das schwedische Black-Metal-Kommando immer wieder geschafft, gute bis sehr gute Alben zu produzieren. So ist es in meinen Ohren auch beim neuen „The Agony & Ecstasy of Watain“.

Mein erster Höreindruck des Teils war, dass es einem nicht leicht gemacht wird. Aber Dranbleiben zahlt sich in diesem Fall musikalisch aus. Die Band nimmt den Pfad der letzten Alben auf, wird aber zugleich wieder etwas deftiger und atmosphärischer. Man hat ein Bündel von zehn Songs eingetütet, die Schwarz-Mettl bieten, wie er 2022 gut sein darf.

Die Produktion ist auf Höhe der Zeit, das Können anden Instrumenten immer vorhanden – aber das erwartet man in der Liga auch. Etwas Abfallen in der Bewertung ergibt sich daraus, dass es nicht so fesselt wie schon früher in der Diskographie. Warum man einen Quasi-Reichsadler auf’s Cover knallen muss, fällt wieder in die Kategorie Gehirnschiss.

FAZIT: Erwartungen in allen Bereichen erfüllt.

Tracklist

01. Ecstasies in Night Infinite
02. The Howling
03. Serimosa
04. Black Cunt
05. Leper’s Grace

 

06. Not Sun nor Man nor God
07. Before the Cataclysm
08. We Remain
09. Funeral Winter
10. Septentrio

 

Besetzung

E. Danielsson – vocals
P. Forsberg – guitar
A. Lillo – bass guitar
H. Eriksson – guitar
E. Forcas – drums

 

Internet

WATAIN – The Agony & Ecstasy of Watain CD Review

ASH OF ASHES – Traces

0
Ash of Ashes - Traces - album cover

ASH OF ASHES – Traces

Ash of Ashes - Traces - album cover

Band: ASH OF ASHES
Titel: Traces
Label: Kalthallen Tonträger/Lichtpfade
VÖ: 13/05/22
Genre: Epic Skaldic Metal

Bewertung:

5/5

Wer hat nicht oftmals diese Träume und Sehnsüchte, weit über die Steppe zu reiten, oder gar im hohen Norden mit dem Drachenschiff auf Kaperfahrt zu gehen. Dazu braucht es den passenden Soundtrack und diesen liefern ASH OF ASHES mit „Traces“. Im Fährwasser des Epic Skaldic Metal präsentieren uns die Sauerländer ihr neuestes Werk. Bereits mit Down The White Watershat meine Wenigkeit sogleich die vollen Punkte verteilt und dies gerechtfertigt. Das Epic Pagan Projekt bestreitet gegenwärtig einen weiteren Weg und lädt zur heidnischen Kaperfahrt ein.

Quorthon wäre auf den Jünger definitiv stolz gewesen

Abermals kommen viele Fragmente zum Einsatz, die einen Quorthon von BATHORY schmerzlich vermissen lassen und da fragt man sich, was wäre gewesen, wenn Mastermind Markus Skroch alias Skaldir gemeinsame Sache mit Quorthon gemacht hätte. Denke, es wäre genau das herausgekommen, was Markus mit seiner neuen Scheibe hier nun vorlegt.

Weniger ist mehr und dies beweisen ASH OF ASHES durchaus

Progressiver Blackened Melodic Death Metal mit einer Prise Epic und etwas Doom Metal in einer Schnittmenge mit eisigen Windböen peitschen dem Hörer entgehen und begeistern vollends. Was bei vielen Genrekollegen in einem endlosen Symphonic-Soundteppich münden würde, wurde für dieses Album merklich bodenständiger umgesetzt. Dies beweist, mit weniger ist oftmals mehr herauszuholen und da biegt es einem bei den pathetischen Parts die Wikingerhörner nach hinten.

Ausgezeichnete Umsetzung der nordischen Soundeinflüsse und klarerweise weckt der Mastermind hier die Fantasie beim Hören des Albums. Mal eisig-härter, mal pathetisch-heroisch wird eine facettenreiche Klangkunst geboten, die einen richtiggehend fesselt.

Innovative, epische Musikeinflüsse als wuchtiges Gemisch

Von Anfang an zeigt „Traces“ seine epischen und nordischen Musikeinflüsse, ohne allerdings irgendwie zu bekannt vorzukommen. Der persönliche Stempel war bereits beim Vorgänger das Ding von Mr. Skrock und beim neuesten Silberling hat sich dies Gott sei Dank nicht geändert. Viele eigenständige Ideen und Umsetzungen lassen zu keiner Zeit den Hörer in Verlegenheit geraten dieses Projekt mit anderen Genrebands zu vergleichen.

Bodenständigkeit trotz vieler Einschläge

Trotz des epischen Einschlages schaffen ASH OF ASHES es neuerlich bodenständig zu bleiben und im Gegensatz hierzu mächtig was herzumachen. Großartiges Songwriting und ein Händchen für epische Melodien machen viel her und die bittere Härte kommt ebenfalls niemals zu kurz. Kurzum, gut zusammengefügt und mit einer prächtigen Soundkunst schippert das Drachenschiff weiterhin ehern dahin. Die erkennbaren Einflüsse und die Breitwand-Epik, als auch das technisch beeindruckende Händchen wird wie beim Pokern ohne Umschweife als All-In ausgespielt.  Die perfekte Produktion perfekt und das facettenreiche Songmaterial wissen vom ersten bis zum letzten Track zu unterhalten und hierbei wird der Spannungsbogen weit gezogen.

Fazit: ASH OF ASHES bieten mit „Traces“ ein wundervolles Album, das mit einem ausgewogenen und druckvollen Klangbild begeistert.

Tracklist

01. Beyond White Waters (instrumental)
02. Under the Midnight Sun
03. Into Eternity (feat. Lars Jensen)
04. The Eternal Traveller
05. Evermore

 

06. Vem kan segla förutan vind (trad., feat. Thomas Clifford)
07. A Lion Guards Our Names
08. Southbound
09. To Those Long Forgotten (feat. Rúnahild & Christopher Rakkestad)

 

Besetzung

Skaldir – vocals, guitars, keyboards, bass
Morten – lyrics, vocals
Stryx – Drums
Sethras – Guitars

 

Internet

ASH OF ASHES – Traces CD Review

NEOCRACY – Pure Organic

0
neocracy - Pure Organic - album cover

NEOCRACY – Pure Organic

neocracy - Pure Organic - album cover

Band: NEOCRACY
Titel: Pure Organic
Label: Independent
VÖ: 18/03/22
Genre: Rock/Alternative

Bewertung:

3,5/5

Wenn der Vater mit dem Sohne! Unter diesem Motto hat sich der Gitarrist Volker Pannek mit seinem Sohn Tim Pannek zu einem Paket zusammengetan. NEOCRACY nennt sich die Band und irgendwo habe ich doch den Namen schon mal gehört! Stimmt, „Red Circles“ steht noch bei mir im Regal, damals noch in der Schiene Thrash/Death Metal konnte bei mir gut punkten. Hat im Kontrast hierzu mit dem neuen Weg und dem Album „Pure Organic“ nicht mehr viel zu tun. Verstärkt mit Sängerin Franziska Stolze und René Jauernik (ebenfalls im Line-up von „Red Circles“ mit dabei) werden neue Wege bestritten.

Buntes Soundtreiben mit Unterhaltungswert

Alles Mögliche kommt in die Soundmelange bei den Ostdeutschen, Progressive, Crossover, Groove und leichte Thrash Elemente werden im Rocksoundkleid vorgetragen. Ein, zumindest glaube ich, wenn man dies liest nicht funktionierendes Gemisch. Demgegenüber sollte der Rockfreund modernerer Anleihen dem Album eine Chance geben, denn die Truppe versteht ihr Handwerk und versteht es, die Fragmente gut aufzunehmend dem Hörer ins Gemüt zu drücken.

Progressive Rockkunst mit vielen Alternative Fragmenten

Die präzisen Progressiverock-Elemente sind tonangebend und werden von der erstklassigen Stimme von Franziska durchaus veredelt. Ihr bodenständiges Organ und leichte Growl Elemente, die ihre Passagen kurzzeitig in den Hintergrund rücken, machen den Reigen ungemein unterhaltsam. Im Großen und Ganzen steht die Sängerin dominant im Vordergrund und dies standfest. Die verschiedenen Funkschlagseiten und das progressive Treiben sind gut zusammengefügt worden und klingt als Endergebnis zu keinem Zeitpunkt komplex, wie es meine Wenigkeit beim Lesen des Pressetextes erahnt hatte.

Keine Irrfahrt im Sounduniversum

Insbesondere der Ruhepol des Albums „Shallow Hearts“ lädt ein, sich zurückzulehnen und zu entspannen. Äußerst empfehlenswert, erfahrungsgemäß holen solche Songs einen nach einem harten, anstrengenden Arbeitstag zurück auf den Boden der Realität. Generell versuch NEOCRACY einiges und wirken hierbei niemals überzogen, oder verirren sich im Sounduniversum. Stets mit einem fokussierten Auge den Hörer bei der Stange zu halten wird ein unterhaltsames Soundgemisch vorgetragen.

Viele Elemente die zu beeindrucken wissen

Mal härter, mal zärtlicher hält die Truppe den Hörer bei Laune und das bei so vielen Elementen, die man eingebaut hat. Einzig, die Produktion hätte etwas stärker ausfallen können, da bin ich mir sicher, da kämen die Songs um Ecken druckvoller und wuchtiger rüber.

Fazit: Wer mal abseits des gewöhnlichen Rock/Metal Marktes was Neues entdecken will, kann dies mit „Pure Organic“ von NEOCRACY uneingeschränkt tun. Guter, neuer Einstand, der auf eine längere Zukunft schließen lässt.

Tracklist

01. Run
02. Sleep Awake
03. Trust
04. Shallow Hearts

 

05. Fate
06. Lies
07. Respect
08. Nordic Sky

 

Besetzung

Volker Pannek – Guitar
Tim Pannek – Bass & Vocals
Franziska Stolze – Vocals

 

Internet

NEOCRACY – Pure Organic CD Review

BLOODRED – Ad Astra

0
bloodred - ad astra - album cover

BLOODRED – Ad Astra

bloodred - ad astra - album cover

Band: BLOODRED
Titel: Ad Astra
Label: Massacre Records
VÖ: 22/04/22
Genre: Black/Death Metal

Bewertung:

4/5

Der deutsche Blackned-Death Künstler Ron Merz ist mir durchaus ein Begriff, selbst die bisherige Diskografie des Projektes BLOODRED sind mir nicht unbekannt. Mit „Ad Astra“ greift der Schwarzwurzel verliebte Musiker wieder tief in die Trickkiste. Ein One-Man-Projekt in diesem Bereich ist für etliche Liebhaber des Black/Death Metal Bereichs meistens eine Sache, der man nicht unter allen Umständen Interesse schenkt. In diesem Falle sollte man die Rechnung nicht vor dem Wirten machen und sich intensiver mit diesem klanglichen Projekt beschäftigen.

One-Man-Show die einem die Luft zum Atmen raubt

Obgleich es eine One-Man-Show ist, macht das Material des Solokünstlers ordentlich was her und raubt dem Hörer bereits beim ersten Track die Luft zum Atmen. Da werden Klangmaschinerien aufgefahren, als peitscht einem eine komplette Truppe Gischt und Galle ins Gesicht.

Black/Death Metal mit vielen Hinweisschildern

Gute Wechsel zwischen Black und Death Metal, mit einigen Hinweisschildern in Richtung Polen. Insbesondere BEHEMOTH-lastige Arrangements wecken durch die Bank das Interesse beim Hören. Wer düstere, in sich geschlossene Blackned Death Meisterwerke liebt, darf nicht bloß ein Ohr hierbei riskieren, betreffende Personen sollten diesen schwarzen Klangteppich vollends genießen, denn der Solokünstler fährt hier beachtliche Geschütze auf. Entsprechend übermächtig donnert ein Song nach dem andern aus den Boxen und reißt einen zur wilden Raserei mit.

Obgleich ich nicht unbedingt eine generelle Erwartungshaltung an sich hatte, zeigt sich der Schreiberling schlussendlich komplett überzeugt und begeistert, von der Klangkunst auf „Ad Astra“. Selten erlebt man ein One-Man-Projekt mit solch einer Überzeugungskraft und eine gewaltige Soundproduktionsqualität.

Schwarzwurzel Metal mit vielen Todesbleikontrasten

BLOODRED klingt hier so schwarz und im Kontrast hierzu reißen einen die Todesbleischübe aus dem Schlund der Hölle nach oben. Durch den extrem dichten, organischen Sound verschmelzen die Songs zu einer einzigen, schwarzen Masse, bei welcher eben genannte Death Metal Anleihen hervorschnellen und das Material äußerst facettenreich erscheinen lassen. Genau in diesen Momenten schnappt der Hörer nach Luft. Im Gegensatz hierzu und wenn es am wenigsten erwartet drückt einen Mr. Merz zurück in den Höllenschlund.

Gelungenes, schwarzes Solokunstwerk

Mit dem dritten Studioalbum legt Ron Merz ein in sich geschlossenes, schwarzes Solokunstwerk vor, das weniger durch die individuelle Stärke der Songs als durch die Perfektion, mit der dieses als Album arrangiert wurde, zu überzeugen weiß.

Fazit: Hut ab, was die One-Man-Show BLOODRED mit „Ad Astra“ im Blackned Death Metal hermacht.

Tracklist

01. Shatterer Of Worlds
02. With Existence Comes Suffering
03. Neon Gods
04. All Is Bleak (Bonus Track)
05. United/Divided

 

06. Twilight Falls
07. Fire, Ash And Dust
08. Realm Of Silence
09. Ad Astra

 

Besetzung

Ron Merz – Vocals, Guitars, Bass
Joris Nijenhuis – Drums

 

Internet

BLOODRED – Ad Astra CD Review

PRIOR THE END – Cutting My Roots

0
PRIOR THE END - Cutting My Roots - album cover

PRIOR THE END – Cutting My Roots

PRIOR THE END - Cutting My Roots - album cover

Band: PRIOR THE END
Titel: Cutting My Roots
Label: Timezone Records
VÖ: 13/05/22
Genre: Alternative Metal

Bewertung:

3,5/5

Die Hallertauer Alternative Metal Band PRIOR THE END ist eine für mich weitere Neuentdeckung auf dem Metalmarkt. Gewiss ist „Cutting My Roots“ deren zweites Album, jedoch für den Rezensenten ein weiterer Einstand. Angeboten und gepriesen wird es als Mischwerk und Einflüssen aus SYSTEM OF A DOWN, MASTODON, THRICE. Jeder weiß wie man solche Ankündigungen beäugen muss, im Falle dieser bayrischen Truppe ist solch ein Vergleich meines Erachtens durchaus legitim.

Moderne, progressive Groove Musik ohne Geisteskrankheit

Die leichte progressive Breitseite wurde gut vermischt mit Einflüssen aus dem modernen Groove Metal Sektor. Lediglich die Geisteskrankheit von SYSTEM OF A DOWN ist nicht vorhanden. Das ist für den einen Musikfreund gut, dem anderen mag eventuell was fehlen. Was den Rezensenten persönlich betrifft, ist die eingängigere Form wesentlich besser aufzunehmen.

Generell lassen sich die deutschen Alternative-Metaller zu Wechseln aus rasenden Parts und ruhig-melodischem Refrains hinreisen, bevor ein starkes Aufkeimen, gefolgt von groovenden Härteschlägen folgt. Schlussendlich sind obendrein einige moderne Thrash Metal Fragmente herauszuhören, welche den Reigen ungemein wohltuend aufwerten und das Gemisch würzen. Die musikalische Mischung ist ein wichtiger Bestandteil und oftmals ist bei solchen Genrebands irgendwo die Krux begraben. Keine Angst, im Falle dieser Combo wird man gekonnt und leicht unterhaltend ins Programm eingeführt und zu keinem Zeitpunkt sind zu komplexe Rhythmen bzw. Veränderungen auszumachen.

Qualitativ hochwertige Tempo- und Stilwechsel

Im Kontrast hierzu wird es aber meiner Meinung nach niemals zu schlicht. Gut hält die Truppe den interessant unterhaltenden Querbogen und weiß den Alternative-Freund von vorne bis hinten zu unterhalten. Von der Qualität her gibt es nichts zu meckern und bei vielen Tempo- und Stilwechseln glänzen PRIOR THE END nach allen Regeln der Kunst.

Facettenreiche Alternative Unterhaltung

Die Anordnung von etlichen ohrwurmigen Refrains und folgenden Härte-Attacken sind gut gewählt und machen das Gemisch durch die Bank facettenreich. Gewisse Laut-/Leise-Spielereien sind obendrein vorhanden und wissen temporär die Spannung nach oben treiben. Ein für mich wichtiges Element im Sound des Alternative Metal Bereich.

Fazit: PRIOR THE END bieten mit „Cutting My Roots“ eine durchwegs gepflegte Unterhaltung für den Alternative Metal Freund.

Tracklist

01. Rage & Static
02. Ask Them About Cancer
03. Time Forgot Itself
04. Lifeline
05. Pygmalion
06. Trespassing In Sanity

 

07. No Skin
08. Catalepcity
09. Gaijin
10. Mark It Zero
11. No King On Heaven’s Door
12. Cutting My Roots

 

Besetzung

Alexander Weiß – Vocals
Raphael Gerl – Guitar
Alexander Schmidl – Guitar
Sebastian Roith – Bass
Christian Schmidt – Drums

 

Internet

PRIOR THE END – Cutting My Roots CD Review

CELTIC HILLS – Huldufolk

0
CELTIC HILLS - Huldufolk - album cover

CELTIC HILLS – Huldufolk

CELTIC HILLS - Huldufolk - album cover

Band: CELTIC HILLS
Titel: Huldufolk
Label: Elevate Records
VÖ: 01/04/22
Genre: Melodic/Power Metal

Bewertung:

3,5/5

CELTIC HILLS aus Udine existieren bereits seit 2010 und haben bis dato zwei Longplayer rausgehauen. Persönlich kam ich bis dato noch nicht in den Geschmack ihrer beiden Vorgänger bzw. in irgendwelcher musikalischer Form. Somit ist das Album „Huldufolk“ der italienisch/kanadischen Zusammenarbeit eine Feuertaufe für mich.

Power Metal mit vielen Melodiebögen

Eines vorneweg, wer auf Fantasy versunkenen Power Metal, mit vielen Melodiebögen hasst, wird auf dem dritten Album der Formation definitiv was zu meckern finden. Im Kontrast hierzu, Fans von LABYRINTH, RHAPSODY und dergleichen, könnten hier eine Perle fürs Regal entdecken.

Des Weiteren, sind etliche Überraschungen aus dem deutschen Melodic Power Metal Bereich mit eingearbeitet worden, welche gelungen mit dem typischen Sound vieler italienischen Power Combos zusammengefügt wurden. Die Kombination mag nicht die Neuerfindung sein, welche sich einer melodischen Power Metal Runde gerne hingeben, werden allerdings viele begeisterungswürdige Momente für sich entdecken.

Gute Auswahl an epischen Facetten im Melo Power Bereich

CELTIC HILLS lieben es episch, fantastisch und an anderen Ecken wieder knackiger. Diese Melange wird wie ein roter Faden durchs Album hindurch gezogen. Der eingefleischte Fantasy Power Metaller wird solche Fragmente lieben und selbstredend beim Hattrick der Italo Power Metal Formation seine gepflegte Unterhaltung genießen. Insbesondere, weil der Kanadier Jonathan Vanderbilt teilweise klingt wie der Gesinnungsgenosse von Kai Hansen.

Die Faustformel im Power Metal haben die Italiener drauf

Die Truppe hält konstant an der Formel aus griffigen Power-Metal-Riffs, hymnenhaften Refrains und Fantasy-Texten fest, hinzu gesellen sich viele Melodiebeigaben und ein ganz gut anzuhörender Keyboardteppichsound. Die Formation unterbreitet, dass man auch mit weniger Bombast auskommt und trotzdem wuchtig zu klingen vermag.

Ausgewogenes Rezept für die Power Metal Melange

Die Summe dieser Zutaten ist ausgewogen und zu keinem Zeitpunkt wird der Bogen überspannt, sodass man in Verlegenheit geraten würde zu kitschig zu klingen. Was das Songmaterial selbst angeht, wird dies definitiv mit bekannt-typischem Soundgewand präsentiert, jedoch klingt es für meinen Geschmack durchaus erfrischend und hat absolut seine Daseinsberechtigung. Wirkliche Schwachpunkte bietet das Album nicht und hält internationalen Vergleichen mit großen, bekannten Bands stand.

Wem der genannte Stil vieler Bands in letzter Vergangenheit zu kitschig und prätentiös geworden ist, könnte einen frischen Aufguss mit dieser Combo entdecken. Für diejenigen, die dem melodischen Power Metal nicht überdrüssig sind, steht mit „Huldufolk“ ein weiteres sehr gelungenes Werk bereit und sollte unbedingt angecheckt werden.

Fazit: CELTIC HILLS lasen mit „Huldufolk“ im Spektrum des melodischen Power Metals kaum Wünsche offen.

Tracklist

01. The Secret of the Grail
02. Metal Message
03. After the Earthquake
04. Hidden Folk
05. Green Forest
06. Gate of Hollow Earth

 

07. Living Out the Egg
08. The Sound of Earth
09. The Hammer of Thor
10. Villacher Kirktag
11. Living Out the Egg (vocals Simone Cescutti)
12. Words in Out

 

Besetzung

Jonathan Vanderbilt – Vocals and Guitars
Jacopo Novello: Bass
Simone Cescutti: Drums

 

Internet

CELTIC HILLS – Huldufolk CD Review

CROSSPLANE – Fastlane

0
CROSSPLANE - Fastlane - album cover

CROSSPLANE – Fastlane

CROSSPLANE - Fastlane - album cover

Band: CROSSPLANE
Titel: Fastlane
Label: El Puerto Records
VÖ: 22/04/22
Genre: Heavy Metal/Rock’n’Roll

Bewertung:

4,5/5

Es rumort neuerlich im Ruhrpott! CROSSPLANE kredenzen uns auf ein Neues mit dem Album „Fastlane“ feinsten, dreckigen Rock ’n‘ Roll in bester MOTÖRHEAD manier. Die schweren Dieselmotoren laufen hierbei auf Hochtouren und nebenbei darf der Tiger im Tank nicht vergessen, denn in den Mustang gehört ordentlicher Sprudel und nicht die Saubrunze.

CROSSPLANE schaffen ein authentisches Rock ’n‘ Roll Flair

Soundtechnisch sind die Ruhrpottler komplett im dreckigen Groove Rock stecken geblieben und das ist auch gut so. Mit durchschlagender Kraft haben CROSSPLANE ein authentisches Flair geschaffen, das das Herz eines jeden Rockers höherschlagen lässt. Mit Groove geschwängertem Riffing und einprägsamen Refrains machen die Songs einfach gute Laune und richtet seine Message an alle, die vom Leben und der derzeitigen Weltsituation richtig angepisst sind.

Das bedeutet eine große Portion MOTÖRHEAD -Gitarren, knackige Riffs und Marcel ‚Celli’ Mönnig unverwechselbare Stimme. Gerade Macrels Lemmy lastiger Gesang ist das wesentliche Erkennungszeichen der Band und die Rhythmusfraktion steht diesem Erscheinungsbild in nichts nach. Durch frische Energie sticht man aus der Masse von vielen Rock-Bands hervor und lässt diese lediglich am Auspuff schnuppern.

Die Ruhrpottler rocken wie „SAU“

CROSSPLANE treten durch die Bank voll aufs Gaspedal und rocken wie „Sau“. Die knackigen Rocknummern sind eine Offenbarung für jedes verwöhnte Rocklauschorgan und mit groovigen Kellen bieten die deutschen Rocker ein Highlight nach dem anderen.

Mit der Kreativität und Spielfreude auf „Fastlane“ setzen CROSSPLANE neue Maßstäbe im Bereich des Rock ’n‘ Roll. Obgleich man etliche Hinweisschilder in Richtung Rockgott gesetzt hat, klingen die Herrschaften aus dem Ruhrpott niemals abgestaubt und eiern ihrem Vorbild nach.

Schonungslos wird die Groove Keule geschwungen

Wer Lust auf schonungslose Rock ’n‘ Roll Musik hat, wird CROSSPLANE sofort nach dem ersten Song ins Herz schließen. Mit derben Kellen und einer ausgezeichneten Groove-Portion wird die Keule mit wirksamer Kraft geschwungen!

CROSSPLANE können sich gegenüber vielen anderen MOTÖRHEAD lastigen Bands durch die Bank behaupten und zerren ordentlich am Rockthron. Aufgepeppte frische und das enorme Ohrwurm verdächtige Potenzial innerhalb der Songs sollte nicht außer Acht gelassen werden. Die Jungs verstehen ihr Handwerk und wissen, wie man Innovation walten lässt, ohne hierbei schnell in Vergessenheit zu geraten. Die Rockmotoren laufen auf Hochtouren und die Alarmglocken schrillen dabei nicht minder laut.

Fazit: CROSSPLANE bieten mit „Fastlane“ einen Rock ’n‘ Roll Happen, welcher ungemein Lust darauf macht in die Karre oder auf sein Bike zu springen und mit voller Geschwindigkeit entlang der Straßen loszubrausen.

Tracklist

01. Can’t Get You Out Of My Head
02. Make Beer Not War
03. All Hell Is Breaking Loose
04. Rock Out
05. Fastlane
06. Rock’n’Roll Will Never Die

 

07. Search And Destroy
08. Fields Of Bone
09. Epidemic
10. Life Is A Monster
11. Black Is My Blue Sky

 

Besetzung

Marcel ‚Celli’ Mönnig – Vocals & Guitar
Alexander ‚Alex’ Störmer – Guitar
Andrew Barrett – Bass
Mark ‚Bridgeman’ Brückmann – Drums

 

Internet

CROSSPLANE – Fastlane CD Review

BOBA CAT – Maximum Erection

0
Boba Cat - Maximum Erection - album cover

BOBA CAT – Maximum Erection

Boba Cat - Maximum Erection - album cover

Band: BOBA CAT
Titel: Maximum Erection
Label: CALYRA Publishing
VÖ: 08/04/22
Genre: Heavy Metal/Hard Rock

Bewertung:

3,5/5

BOBA CAT? Diese Berliner Truppe habe ich bis dato niemals im Blickwinkel gehabt. Deren Albumtitel „Maximum Erection“ lässt übles erahnen! Wollen sie die deutsche Antwort von STEEL PANTHER sein? Keine Ahnung wie sie sich selbst betrachten, aber textlich und auch vom Outfit schlagen die Jungs eine ähnliche Kerbe. So viele Tracks wie irgend möglich auf ein Album zu packen scheint ja durchwegs eine gute Sache für den Käufer zu sein.

Maximale Rock Erektion

Stilistisch kringelt sich der Kreis irgendwo zwischen klassischem Heavy Metal, leichten Power Metal Ecken und einem durchwegs starken Drang klassischen Hardrock in das Gemisch miteinzubauen. Zumindest die Keayboardpassagen ähneln stark gewissen Rockgrößen a la DEEP PURPLE und URIAH HEEP. Rhythmisch bzw. musikalisch ist dies im Kontrast hierzu lediglich die Messerspitze.

Bloß nichts ernst nehmen ist hier die Devise und die Jungs pfeifen auf Ernsthaftigkeit und Prüderie in ihren Texten. Alleine schon die Tracknamen lassen einen etwas schief gucken, ist dies eventuell zu viel des Guten? Dies muss jeder für sich entscheiden, ob krankes Genie oder Teenie Wahnsinn. Meine Wenigkeit nimmt dies eher locker und lauscht den Klängen und befasst sich weniger intensiv mit den Inhalten der Lyrics, man will doch nicht als alter Lustmolch gelten, nicht wahr?

Rocklustmolche gegen Prüderie

Der Retro Pathos zwischen späten 70ern und frühen 80ern steht glasklar im Vordergrund und auf diesem Pfad machen die Jungs eine durchwegs gute Figur. Gesanglich ist Buzz Dee eine gute Wahl, welcher bei der Band alle Geschicke lenkt. Der Band-Boss erinnert an eine Vielzahl von Hairspray und Glam Bands aus den guten alten Tagen und demgegenüber passt sich die Rhythmusfraktion an. Rocken wie Sau ist der Angriffstakt und mit dieser Handhabung der musikalischen Orientierung haben die Berliner eine gute Wahl getroffen.

Qualitative hochwertiger Rockklamauk

Für den Puristen scheinen etliche Sachen befremdlich, weil BOBA CAT einige Synthy-Einlagen miteingebaut haben und dies als Trickkarte ausspielen. Die Grenze zwischen Klamauk, Sexismus und qualitativem Hard Rock ist ein schmaler Grat, wird im Gegensatz dazu recht gute von den deutschen Rockern genommen.

Das Gespür für mitreißende Melodien und ausgezeichnete ohrwurmverdächtige Refrains zeigen, dass die deutschen Chaos-Rocker ihr Handwerk verstehen und in einer durchwegs von Krisen gebeutelte Welt Rock zur Ablenkung benötigt, nämlich ihren Sound und das muss ich rundweg gutheißen.

Party Mix mit viel Potenzial

Neben dem nötigen Drive bieten die Kompositionen der deutschen Truppe beispielsweise eine Menge Spaß, wenn man sich mit ihrer geschaffenen Nische anfreunden kann. Dieses Potenzial wird vollends ausgespielt und buchstäblich wird ein animierender rockender Party Mix geboten, der kein Auge trocken lässt.

BOBA CAT bieten bekannte Merkmale, die durchwegs mit STEEL PANTHER zu vergleichen wären. Treten glasiert auf und entwerfen trotz allem, hochkarätige Rockmusik, die den Höre bei Laune hält. Wer Hard Rock mit Anleihen aus Glam Metal und Heavy Metal hören möchte, der ungeziert Freude bereitet und den Nimbus der 80er Jahre pflegt, dem sei dieser Release wärmstens empfohlen.

Fazit: BOBA CAT bieten mit „Maximum Erection“ eine gute, lockere, wenngleich anrüchige Hardrock Unterhaltung. Spaß in den Backen und durch den Feuerring gesprungen!

Tracklist

01. Maximum Erection
02. Iron Girl
03. Electric Power Orgasm
04. Bleeding While Shittin’
05. Sakana Disupensa
06. Gentlemen’s Agrreement (Oh Joe…)
07. Sally I Banged Your Mom Last Night
08. Nipple Twist
09. Chickfarm

 

10. Pro Christ
11. Homecumming
12. Fuck Him Up
13. Gettin’ Naked (Is What Friends Do)
14. Hocus Pocus
15. Plane Crash (Devils Fist II)
16. Retarded Moment
17. Erika R Toffel – Outro
18. Eric the Alien

 

Besetzung

Buzz Dee Fucking – vocals & guitar
Eric High Def – keyboard
Joe Kartoffel – bass
Buffalo Till – drums

 

Internet

BOBA CAT – Maximum Erection CD Review