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X-WILD – So What!

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x - wild - so what - album cover

X-WILD – So What!

x - wild - so what - album cover

Band: X-WILD
Titel: So What! (Reissue)
Label: Rock Of Angel Records
VÖ: 01/04/22
Genre: Power/Speed Metal

Bewertung:

5/5

Unter dem Motto: Was wurde aus, knüpft meine Wenigkeit an eine Glanztat des Teutonenstahl an, welchen den Rezensenten Anno 1994 aus den Latschen gekippt hat. Die Rede ist von der deutsch-englischen Institution X-WILD. Dies aus den Überresten von Ex-RUNNING WILD Mitgliedern Jens Becker (derzeit Basser bei GRAVE DIGGER), Stefan Schwarzmann (derzeit Schlagzeuger bei PÄNZER) und Axel Morgan (seit 2014 Axtschwinger bei SAVAGE CIRCUS) eigentlich als Frust und Kampfansage ihres ehemaligen Mitstreiters Rolf Kasparek gegründet hatte mit dem Debüt „So What!“ großes angekündigt.

Latschenkippen als Metal Wettbewerb

Damals war in vielen Gazetten und unter den Fans hitzige Diskussionen entbrannt, ob das neue Baby überhaupt lebensfähig sein würde. Zwar wurden leider allein drei Alben unter dem Banner X-WILD veröffentlicht, doch der Teutonenstahlliebhaber wurde bei keinem der Alben enttäuscht. Zusätzlich erschien als Frontmann, ein zu diesem Zeitpunkt ausnahmslos unbekannter Brite mit dem Namen Frank Knight. Dieser sollte noch für ordentlich Furore sorgen. Denn erst den Briten am Mikro mit seiner Reibeisenstimme gehört, muss man sich schlussendlich die Gänsehaut wegwischen.

Teutonenstahl für absolute Liebhaber

Mit begeisternder Taktik und schnittigen Songs wurden als Debüt 12 Tracks unter die hungrige Meute gejagt, welche 1994 längst arg von der aufkeimenden Grunge Welle gebeutelt wurde. Da war es allseits uncool, sich dem traditionellen Metal hinzugeben. Meiner Wenigkeit war das zu diesem Zeitpunkt völlig egal und im dunklen Zimmer wurde mit voll aufgedrehter Anlage die Nachbarschaft terrorisiert.

Dass, Rock Of Angel Records nun diese Perle neuerlich auflegt und dazu noch im schnittigen Vinyl trieb meiner Wenigkeit Tränen in die Augen. Zur Verpackung an sich, gibt es nichts zu meckern und diverse Fans hatten bereits die Hoffnung in den sozialen Netzwerken gestreut, ob es zusätzlich Bonus Tracks geben werde. Dies ist zwar nicht der Fall, im Kontrast hierzu kann sich der Purist von teutonischen Metalklängen vollends diesem Treiben der Ex-Wilden hingeben.

X-Wild treiben einem die Freudentränen in die Augen

Obendrein noch die Reibeisenröhre des guten Frank Knight, es ist als wäre man mit geschlossenen Augen in der Zeit zurückgereist. Da hat der Rezensent absolut etwas Pipi in den Augen. Die Songs, nach wie vor knackig und frisch. Im Gegensatz, dass diese 28 Jahre auf dem Buckel haben, gehen die nach wie vor in Mark und Bein über und würden auch heutzutage den True Metal Freund überzeugen.

Reibeisenröhre par excellence mit Gänsehautfaktor

Da mir der Vergleich mit dieser Scheibe und dem einen Monat später folgenden Release des ehemaligen Brötchengebers noch in Erinnerung ist, weiß ich noch zu berichten, dass es mir damals vollkommen egal war. Sie waren von der Stärker und dem Konzept vergleichbar, wenngleich sie aufgrund der Reibeisenstimme von Frank was total anderes war. Somit waren damalig die drei Scheiben die auf und ab bis zur Schmelze liefen X-WILD (So What!), RUNNING WILD (Blackhand Inn) und GRAVE DIGGER (Syphony Of Death) besser konnte man sich der aufkeimenden Grunge Welle gegebenenfalls nicht in den Weg stellen.

Für jene, die mit dem Namen an sich nichts anfangen können und X-WILD was Neues, exotisches (soll es ja durchaus geben) für den Teutonen Liebhaber sind, sei dieses Debüt wärmstens ans Herz gelegt. Donnernde Marschtakte, sägende Gitarren und ein durch Mark und Bein erschütterndes Organ des genannten Briten, machen eine genussvolle Hörerrunde perfekt.

Ein Album voller Ohrwürmer und Gaspedaldruckgefahr

Einen Song als besonderen Ohrwurm raus zu kitzeln ist unmöglich, erfahrungsgemäß haben alle 12 Tracks ihren ganz besonderen Charme, egal in welcher Taktrichtung man bei den einzelnen Songs schreitet. Selbst das Bass-Solo „Into The Light“ hat seine Berechtigung. Dies darf man auf keinen Fall überspringen und muss sofort im Anschluss das grenzgeniale „Freway Devil“ hören. Obacht in der Kiste mit den vier Gummireifen, es herrscht Gaspedaldruckgefahr. Das hat mich schon 1994 einige Alpendollar für die Staatsmacht gekostet 😊!

Grundsätzlich bin ich nicht so der Re-Release Fan, in diesem Fall muss ich eine Ausnahme machen. Sollte den Gerüchten zufolge es sich bewahrheiten, dass die beiden Folgealben „Monster Effect“ und „Savageland“ ebenfalls nachgelegt werden, dann heißt es wohl sparen, obgleich sie in meiner Sammlung sind, als schmuckes Vinyl Teil würde ich mir sogar noch zusätzlich zulegen.

Reunion in Sicht? Wünschenswert wäre es!

Da bleibt mir nur noch zu sagen, hierbei bitte die Stimme von Frank Knight in Erinnerung rufen: „You Can’t Tame the Wild MYEAH“

Fazit: Danke an Rock Of Angel Records, dass ihr „So What!“ von X-WILD noch einmal veröffentlicht und der Hoffnungsschimmer besteht immer, vielleicht Reunion und Folgealbum?

Tracklist

01. Can’t Tame The Wild
02. Dealing With The Devil
03. Scarred To The Bone
04. Wild Frontier
05. Skybolter
06. Beastmaster

 

07. Kid Racer
08. Into The Light
09. Freeway Devils
10. Mystica Deamonica
11. Thousand Guns
12. Different, (So What)

 

Besetzung

Jens Becker – Bass
Axel Morgan – Guitars
Stefan Schwarzmann – Drums
Frank Knight – Vocals

 

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X-WILD – So What! CD Review

Scorpions – Rock Believer

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scorpions - rock believer - album cover

Scorpions – Rock Believer

scorpions - rock believer - album cover

Band: Scorpions
Titel: Rock Believer
Label: Vertigo Records
VÖ: 25. Februar 2022
Genre: Hardrock

Bewertung:

4,5/5

Der Prophet im eigenen Land…

Zwar sind die SCORPIONS weltweit geachtet als einer der Wegbereiter des Heavy Metal,
aber irgendwie setzt man sie in ihrer Heimat mit Balladen, Kommerz und Altherrenrock in Verbindung.
So sehr sogar, daß man den triumphalen Siegeszug der fünf herausragendsten Alben von ´77 bis ´84 gerne leugnet oder auf ein bis drei Werke reduziert und die sehr starken Spätwerke ignoriert.
Vom sträflich unterbewerteten Face The Heat und dem am unter dem vierten Song leidenden, großartigen Crazy World will ich erst gar nicht anfangen. 

Schluß mit lustig!

Darum ist jetzt Schluß mit lustig! Das ganze Herumgemäkel an einer der wichtigsten, größten und auch besten Hartwurstmetzgereien aller Zeiten geht mir schon lange gegen die Hutschur und ich bin der Band echt dankbar, daß sie nicht wieder (wie mit Return To Forever) „nur“ solides Handwerk abliefert oder nach EyeIIEye und Comeblack den dritten Albentot stirbt, was mir ein starkes Fundament für viel Lob bietet.

Auch wenn das Cover eines der schlechtesten ist, welches jemals vor meine Augen trat und ich statt Call Of The Wild lieber Shoot For Your Heart (von der Deluxe Edition) im regulären Teil des Albums gesehen hätte. Hinzu kommt, dass Meine auch im hohen Alter wohl kein Weltklassepoet mehr werden wird.
Das war es dann aber, denn ROCK BELIEVER hat ansonsten nichts, was man objektiv bemängeln kann, jedoch eine Menge, was herausragt.
Da wäre die Produktion , die fett und erdig daherkommt, die sensationelle Gitarrenarbeit, ein Mikkey Dee der Hermann Rarebell vergessen macht und einen über siebzigjährigen Sänger, der sensationell in Form ist.

Bock auf Rock!

Das mit leichten AC/DC – Vibes ausgestattete Eröffnungsstück Gas In The Tank besticht durch knackige Riffs und einem typisch eingängigen Refrain, die nicht sofort zündenden Roots In My Boots (erinnert entfernt an ein Gemenge aus Lovedrive und Dynamite) und Knock `Em Dead (welches eindeutig an Can`t Get Enough angelehnt ist, aber auch Hold Me Tight – Verweise und dezente Anspielungen an Big City Nights sind zu vernehmen) sind absolute Grower, bevor mit dem Titellied unbestritten einer der wohl in Zukunft größten Hits der Band folgt.

Aus alt mach neu.

Damit noch nicht genug, gibt es mit Shining Of Your Soul (hier hört man Is Anybody There? raus, aber das Hauptriff klingt wie das von No Pain, No Gain in einer Uli Jon Roth – Version!) und Seventh Sun (Epikrocker, der zwischen In Trance und Crying Days paßt) gleich zwei moderne Huldigungen an die Siebziger, bevor man mit Hot And Cold (stellt euch Twentieth Century Man und Lust Or Love mit Unholy Alliance – Groove vor!) das Niveau locker hält, um anschließend mit When I Lay My Bones To Rest dem Rock `N Roll wie seit Now! nicht mehr zu huldigen.
Daß Peacemaker ordentlich ins Trommelfell scherberlt sollte mittlerweile jeder genauso wissen wie die obligatorische (und textlich wie musikalisch starke) Ballade zum Abschluß zu erwarten ist.

Rock Believer wird bei vielen für einen Blackout sorgen!

Nach den vorab veröffentlichten Stücken hatte ich die wage Hoffnung, eventuell das beste Werk seit 1984 begutachten zu dürfen. Daß die SCORPIONS aber im achtundfünfzigsten Jahr ihres Bestehens mit ihrem neunzehnten Werk das beste seit vierzig Lenzen abliefern, ohne sich zu kopieren, sondern sich einfach auf ihre Stärken besinnen… meine Fresse!

Tracklist

01. Gas In The Tank
02. Roots In My Boots
03. Knock ‚Em Dead
04. Rock Believer
05. Shining Of Your Soul
06. Seventh Sun

 

07. Hot And Cold
08. When I Lay My Bones To Rest
09. Peacemaker
10. Call Of The Wild
11. When You Know (Where You Come From)

 

Besetzung

Klaus Meine – Gesang
Rudolf Schenker – Gitarren, Begleitgesang
Matthias Jabs – Führungs-, Rhythmus-, Akusstikgitarren
Pawel Maciwoda – Bassgitarre
Mikkey Dee – Schlagzeug

 

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Scorpions – Rock Believer CD Review

FUELED BY FEAR – Death for you all

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FUELED BY FEAR - Death for you all - album cover

FUELED BY FEAR – Death for you all

FUELED BY FEAR - Death for you all - album cover

Band: FUELED BY FEAR
Titel: Death for you all
Label: Selfrelease
VÖ: 28/01/22
Genre: Thrash/Groove Metal

Bewertung:

4/5

Die Schweizer Abrissbirne, FUELED BY FEAR, ist abermals vorstellig geworden und nach fast drei Jahren brechen sie ihr Schweigen. „Death for you all“ nennt sich das neueste Machwerk dieser Combo, welche es versteht Thrash Metal der traditionellen Schiene mit Metalcore und etlichen Death Metal Vibes zu verbinden. 

Nackenbrecher mit der Thrash/Groove Peitsche verabreicht

Groove Metal meets Thrash Metal mit fundierten Nackenbrechenden Attacken ist die neuste Gunst der Stunde. Zumindest kommen mir die Schweizer im neuen Jahr merklich traditioneller ins Gehör als bei den beiden Vorgängeralben. Somit sollte man sich vom Cover Artwork nicht beirren lassen, denn dies weist eher auf Hardcore hin, als das, was sich hinter der Verpackung verbirgt. An allen Fronten offeriert die Combo aus Helvetien ein buntes Treiben, welches zwischen traditionellen Florida Attitüden und vor allem etlichen Einflüssen aus dem KREATOR und DESTRUCTION Lager nährt.

Harsch variierende Rhythmen die antreiben

Kann die moderneren Freunde des Groove Metal Band etwas beirren, jedoch ist der Gesamteindruck harmonisierend und selbst moderne Freaks könnten mit diesem Sound der Truppe was anfangen können, da es keine Retro geprügelte Scheibe ist.  Zwischen harsch und clean variierend bahnt sich das Unheil nicht nur seitens der Rhythmik, nein obendrein passt sich Fronter Voicedoctor diesem Treiben an.

Entsprechend der außen dominierenden Thematik präsentieren sich FUELED BY FEAR arg düster sowie ungemütlich und verbreiten dabei eine äußerst unbehagliche Atmosphäre. Mit unheilvollem Surren, tiefen Riffs prügeln den Hörer alsbald an die Wand, zu unangenehm verzerrten Klängen aus den Boxen wird eine Bondage Party veranstaltet, vor der es kein Entrinnen gibt. Der Frontmann bringt die innere Düsternis überzeugend nach außen und brüllt sich mit voller Wut im Bauch.

Thrash zum Ablassen des seelisch aufgestauten Ballastes

Dadurch lässt sich auch seelisch aufgestauter Ballast loswerden und ist wesentlich besser, als die stetigen Posts in den sozialen Medien. Schreit es hinaus, allerdings mit Musik und nicht mit dem üblichen Gedöns.

Songs wie „Only For The Creed“ gehen durch krasse Beatdowns, disharmonische Riffs, schonungslose mitten in die Fresse-Brutalität in Mark und Bein über. Hierbei kann uneingeschränkt noch Voicedoctor durch sein variationsreiches, bitterböses Organ das Treiben toppen.

Eindringliche Beats mit hasserfüllter Rhythmik sorgen für Schlafproblemen

FUELED BY FEAR erquicken ihr Publikum hier nicht mit einem stetigen am Stand drehen. Vielmehr bietet die Truppe Thrash-brutal, düster, einen Nackenbrecher nach dem anderen.

Mit eindringlichen Beats und einer immer wieder aufwiegelnden, hasserfüllten Taktik sorgen die Jungs für einen schweißtreibenden Reigen, der einem Schlafprobleme beschert. Aufgrund sich ständig drehender Gedanken, was einen richtig ankotzt, die beste Alltagsbewältigung die man derzeit bekommt.

Fazit: FUELED BY FEAR offerieren mit „Death for you all“ ihre Thrash Groove Kelle, die ordentlich aufstachelt.

Tracklist

01. Only for the Creed
02. Right Now
03. Your biggest Fear
04. Serving the Empire

 

05. Pain Infliction
06. Awakening
07. A Cult Rules the World
08. Death for you All

 

Besetzung

Harry P. – Drums
James Mean – Guitars
Horst Ick – Guitars
Voicedoctor – Vocals
Giusi – Bass

 

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FUELED BY FEAR – Death for you all CD Review

MASTERCASTLE – Lighthouse Pathetic

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Mastercastle - Lighthouse pathetic - album cover

MASTERCASTLE – Lighthouse Pathetic

Mastercastle - Lighthouse pathetic - album cover

Band: MASTERCASTLE
Titel: Lighthouse Pathetic
Label: Diamonds Prod.
VÖ: 10/01/22
Genre: Power Metal

Bewertung:

3,5/5

MASTERCASTLE sind mir seit ihrem Debüt „The Phoenix“ stets in guter Erinnerung geblieben. Seit ihrer Gründung hat die Female Fronted Power Metal Combo durchwegs gute Alben veröffentlicht. Etwas schade, dass dieser Trupp rund um Sängerin Giorgia Gueglio nicht mehr Publicity zuteilwurde.

Vielleicht ändert sich dies mit dem aktuellen Longplayer „Lighthouse Pathetic“, denn die Formation ist für seine Vielschichtigkeit zwischen Melodie, Power, und symphonischen Rock/Metal Variationen bekannt. Und abermals darf meine Wenigkeit verkünden, Stillstand überall anders, nur nicht bei MASTERCASTLE. Das musikalisch aufgepeppte Schloss erstrahlt im neuen Glanz und hierbei wurden für den sogenannten Schlossball eingeladen.

Mond anheulen im Duettgesang

Allen voran sei das italienische Gesangsunikum Fabio Lione genannt, welcher zusammen mit der Frontlady gleich zu Beginn des Albums bei „Who Cares For The Moon“ ein Duett hinlegt, dass es einem vor Liebreiz die Spucke raubt.

Klar, für hart gesottene Power Recken ist das zu seicht, wer es allerdings an und ab verschönert haben will, für den ist diese Truppe genau das Richtige.

Melodisches Geschehen mit vielen Verfeinerungen

Für den Hörer wurden mehrschichtige Keyboard-Leads und ein ausgewogenes Gitarrengefrickel zurechtgemacht, das durch flotte Power Rhythmen und schön-sanfte Melodien verfeinert wird. Über den bodenständigen Gesang von Mrs. Gueglio habe ich mich bereits bei ihren ersten beiden Alben ausgelassen. Sie war und bleibt eine starke Fronterin, welche nicht durchs Geschehen jault.

Vielmehr ist die Sängerin bestrebt ein gutes Waage halten zu präsentieren und das ist ihr neuerlich gelungen. Höchstlöblich ist auch, dass die Italo Metaller jede Gelegenheit nutzen, die Vielschichtigkeit unter Beweis zu stellen und somit eine Vielzahl an klassischen Arrangements mit aufpeppenden Elementen versieht.

Da schreckt die Truppe desgleichen nicht vor derben Rockschlägen zurück. Beispielsweise „Lighthouse Pathetic“, wo sich die Formation merklich gediegener und dreckiger rockend präsentiert. Da gehen oftmals die Pferde mit der Fronterin durch, an diesen Passagen stellt sie zusätzlich ihre Rockröhre unter Beweis.

Rasantes kunterbuntes Treiben, dass zum Genießen einlädt

Die Herangehensweise innerhalb der Stücke wird komplett durchgemischt und gerade deswegen ist der neueste Silberling ein schwungvolles, rasantes und ziemlich kunterbuntes Scheibchen geworden, dass einerseits zum Genießen einlädt, im Kontrast hierzu seine flotten Parts hat, bei welchen man mehr als bloß mit dem Fuß wippt.

Alle Abschnitte des Albums sind technisch ausgefeilter ausgefallen und die Melodien sind ohne viel Arrangieren bombastischer und mit verschiedenen Klangfarben ausgefallen. Dies beweist, weniger ist oftmals mehr und das bewahrheitet sich bei diesem Silberling mehr als deutlich.

Melodisch-Power metallischer Trostspender

MASTERCASTLE heben sich gegenüber anderen Female Fronted Bands hervor und beweisen, dass sie stetig an ihnen selbst und Soundverbesserung arbeiten. Mit diesem Machwerk setzten sich die Herrschaften an die Spitze der Italo-Power Bands. Der Battle mit anderen Combos ist eingeläutet und durchaus wäre eine Tour gemeinsam mit RHAPSODY OF FIRE ein Konzertabend wert, dem Reigen zu lauschen und den Alltag vergessen zu lassen. Bis dahin muss sich der Leser dieser Zeilen einstweilen die Zeit mit dem neuen Machwerk der Band vertrösten und wird dabei desgleichen weniger enttäuscht sein.

Fazit: MASTERCASTLE legen „Lighthouse Pathetic“ weiter gekonnt nach und servieren Power und Melodic Metal für den Genießer.

Tracklist

01. Who Cares for the Moon
02. The Lighthouse Pathetic
03. That’s All
04. Rosso Profondo
05. Call Your Wings

 

06. Monster Whispers
07. Diamonds
08. Fantastic Planet
09. Space
10. Fast as a Shark (Accept cover)

 

Besetzung

Alessio Spallarossa – Drums
Steve Vawamas – Bass
Pier Gonella – Guitars
Giorgia Gueglio – Vocals

 

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MASTERCASTLE – Lighthouse Pathetic CD Review

ERNTE – Geist und Hexerei

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Ernte - Geist und Hexerei - album cover

ERNTE – Geist und Hexerei

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Band: ERNTE
Titel: Geist und Hexerei
Label: Vendetta Records
VÖ: 2021
Genre: Black Metal/Old School Black Metal

Bewertung:

4,5/5

Gestern hat der Chef-Redakteur unseres kleinen Metal-Webzines für die ganze Familie erwähnt, dass es hin und wieder neben dem stressigen Job einfach gut ist, sich hinzusetzen, Mucke zu hören und drüber zu schreiben. Recht hat der Mann! Am besten noch über Mucke, die einen derzeit wirklich umtreibt.

Helvetischer Black Metal Sound

So geht es mir seit einigen Wochen mit dem ersten Album „Geist und Hexerei“ der helvetischen Blackies ERNTE. Man könnte hergehen und sagen, dass an der Debütscheibe der Kapelle, die aus einem Mann und einer Frau besteht, nichts wirklich innovatives dran ist. Man könnte auch, wie dies in anderen Reviews geschah, über den Drumcomputer meckern.

Tief emotional wirksam umgesetzt

Ist alles gerechtfertigt. Dann übersieht man aber auch, dass das was hier geboten wird, innerhalb des Rahmens, den sich die Band selbst gesteckt hat, sehr gut und emotional tief wirksam umgesetzt ist. Mit dem gespenstischen Intro „Prozession“ beginnt ein höchst effektiv umgesetztes Orthodox Black Metal-Album voller Dunkelheit und Stimmung. Hat mich die letzten Wochen wirklich gepackt – vor allem auch die Vocals von Frontfrau „Witch N.“.

Aufkeimender Black Metal Sturm am Fuße des Matterhorn

Wenn man schon Erbsen zählen gehen will, dann ist die Länge des Albums mit knapp 35 Minuten wenig ausufernd. Ich bin dennoch hochgespannt, was sich da am Fuß vom Matterhorn noch zusammenbrauen wird.

Fazit: „Geist und Hexerei von ERNTE ist mindestens so dunkel bekömmlich wie Lindt Schokolade mit 85% Kakao!

Tracklist

01. Prozession (Intro)
02. Betyle (The Holy Stone)
03. When The Moon Is Calling
04. The Cold Mist Of November

 

05. Killing Phantasmagoria
06. Montane Mastery
07. The Holy Stone Pt. II (Interlude)
08. The Ending Void

Besetzung

Witch N. – Vocals, Bass, Geige
V. Noir – Bass, Guitars

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ERNTE – Geist und Hexerei CD Review

HAMMERFALL – Hammer Of Dawn

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HAMMERFALL - Hammer Of Dawn - album cover

HAMMERFALL – Hammer Of Dawn

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Band: HAMMERFALL
Titel: Hammer of Dawn
Label: Napalm Records
VÖ: 25/02/22
Genre: Heavy/Power Metal

Bewertung:

5/5

HAMMERFALL können bei ihrer eingefleischten, treuen Fangemeinde nichts falsch machen. Über die Jahre hinweg sorgte der schwedische Act für Power Metal Unterhaltung par excellence. Daran kann nichts und niemand rütteln. Desgleichen nicht daran, dass die Jungs den Power Metal Ende der Neunziger Salonfähig gemacht haben und dem Metal für einen neuen Frühling verholfen haben.

Power Metal Frühlingserwachen vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn

Die schwedischen Retter des Heavy Metal HAMMERFALL lassen abermals den Hammer schwingen und strahlen auf allen künstlerischen Ebenen mit ihrem zwölften Studioalbum „Hammer Of Dawn“. Der Hammer ist hierbei nach wie vor superbes Eisen und mit voller Wucht schlägt dieser um sich. Den Schwedenjungs gehen die Ideen nicht aus und HAMMERFALL sind eben HAMMERFALL und da kann man meckern, was man will. Entweder man liebt sie oder nicht. Meine Wenigkeit tut ersteres und fresse seit ihrem fulminanten Debüt, wie desgleichen etlicher Live-Auftritte aus den Händen.

Dem geneigten Fan und Leser dieser Zeilen wird dies nicht anders gehen und dieser wird selbstredend die Erinnerungsfunktion längst gestellt haben, dass sich dieser das neueste Album zulegt.

Power Metal Unterhaltung ohne WENN und ABER

Über all die Jahre sorgten Joacim, Oscar und Co für eine Power Metal Unterhaltung, welche für frenetischen Jubel und Partys gesorgt haben. Dies wird sich gewiss nach dem ersten Durchlauf des neuesten Albums nicht bei den Fans ändern. Lediglich will man doch fortwährend wissen, wo und wann haben die Jungs sich hinorientiert.

Irgendwo zwischen „Glory To The Brave“ und „Legacy Of Kings“. Zumindest die Stimmungslage ist hier angesiedelt. Melodie und was die Instrumentalisierung anbelangt, sind diese quer durch ihre Diskografie angesiedelt. Das macht Laune und Lust auf mehr!

Power Metal Meister im Business auf voller Fahrt

In der vielfältigen Welt des Heavy Metal gibt es eine oft überstrapazierte Beschreibung, die bombastisch ist. Das sogenannte Waage halten hatten und haben bis dato nur wenig halten können. Diese schwedischen Vertreter gehören zu den Meistern des Business und dies wird obendrein auf dem neusten Machwerk solide gehalten.

Die Rezeptur steht für sich! Etwas hiervon, etwas davon und schlussendlich zu einem leckeren Gebräu vermengt. Da gibt es nichts zu meckern und selbst die sogenannten Szenekönige werden hierbei eines Besseren belehrt. Da liest man Beschreibungen und Texte, wo sich der Rezensent schon schier fremdschämen muss, zur Gattung Homo Metallicus dazugehört.

Der Power Metal Hammer wird mit Wucht geschwungen

Wie bereits erwähnt, wenn eine Band einen Sound dermaßen geprägt hat, wie soll sie sich neu erfinden? Unmöglich meiner Meinung nach, dennoch, HAMMERFALL legen anhaltend einen drauf und dies tun sie vornehmlich treffend auf „Hammer Of Dawn“.

Dies bedeutet für den Melo-Power Freund, die zehn Tracks könnten durchaus die musikalische Filmmusik für den Alltag des selbigen werden. Zumindest kommen mir die Songs nach dem ersten Durchlauf nicht aus dem Gedächtnis und stetig spielen sich die Tracks immer und immer wieder ab!

Es ist nicht zu leugnen, dass die Institution HAMMERFALL für den Power Metal ganz allgemein ein Meilenstein war und ist!

Selbstredend kann man über innovativ innerhalb der Vielzahl der Alben seitens des schwedischen Acts streiten. Muss nicht sein, denn der Purist liebt den Act für die Vielzahl der Hymnen und Bangertracks, die ihn über die Jahre bei Laune gehalten haben.

Tolle Refrains, ohne den großen Ballast in Form von übertriebenen Chören und superbe Leadgitarren und astreine Solis sorgen für ein Unterhaltungsprogramm, welches sich gewaschen hat.

Eine pure Bangerunterhaltung ohne viel Schnick-Schnack

HAMMERFALL brauchen kein Bombastfeuerwerk und verstehen es trotzdem die richtige Portion Pathos und Epik zu transportieren und dies verheddert sich uneingeschränkt im Gedächtnis des Hörers. Ein sogenannter Kraftakt, der mir vor dem Frühlingsbeginn einen neuerlichen beschert. Mitsingnummern, Banger-Tracks und hymnische Pathos-Songs sorgen für das nötige Fesseln vor dem Player. Alles richtig gemacht und nach dem ersten Track bis zum Letzten kommt man nicht in Verlegenheit einen Song weiter zu skippen, weil er eventuell nicht so toll ist wie andere.

Lechzende Sabberlatzträger werden hellauf begeistert sein

Vom ersten bis zum gottverdammten letzten Track hängt man lechzend mit dem Sabberlatz da und lauscht dem Reigen der Schweden. HAMMERFALL bleiben sich und ihren Fans treu und bieten einen weiteren Meisterstreich, der sich nahtlos in die Diskografie einreiht.

Fazit: HAMMERFALL lassen mit „Hammer of Dawn“ den Power Metal Hammer ordentlich krachen.

Tracklist

01. Brotherhood
02. Hammer of Dawn
03. No Son of Odin
04. Venerate Me
05. Reveries

 

06. Too Old to Die Young
07. Not Today
08. Live Free or Die
09. State of the W.I.L.D.
10. No Mercy

 

Besetzung

Joacim Cans – Vocals
Oscar Dronjak – Guitar
Pontus Norgren – Guitar
Fredrik Larsson – Bass
David Wallin – Drums

 

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HAMMERFALL – Hammer Of Dawn CD Review

EMERALD SUN – Kingdom Of Gods

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EMERALD SUN - Kingdom Of Gods - album cover

EMERALD SUN – Kingdom Of Gods

EMERALD SUN - Kingdom Of Gods - album cover

Band: EMERALD SUN
Titel: Kingdom Of Gods
Label: El Puerto Records
VÖ: 28/01/22
Genre: Power Metal

Bewertung:

3,5/5

Freunde des klassischen Power Metals dürften mit der Neuerscheinung des aktuellen Longplayers von EMERALD SUN das neue Jahr in diesem Genre lauthals anstimmen. Seit 2000 arbeitet sich die Truppe aus Thessaloniki den sprichwörtlichen Arsch ab. Mit „Kingdom Of Gods“ wird das neueste und nunmehr sechste Album auf die Menschheit losgelassen.

Power/Melodic Metal mit herrlicher Frische

Freunden der Zunft dürfte sofort die GAMMA RAY und HELLOWEEN artigen Parallelen ins Gehör stoßen. Obgleich es keine Revolution im Mischgewebe des Power/Melodic Metal ist, kann von einer abgestaubten oder gar abgenudelte Mucke zu keinem Zeitpunkt gesprochen werden. Frische Fragmente und eine ansteckende Spielfreude reißen den Hörer mit. Zugleich ähnelt Stelios „Theo“ Tsakiridis im Gesang seinem Ponton, nämliche Kai Hansen.

Die Mannschaft aus Griechenland hat ihre Lehrstunde nach all den Jahren schon lange absolviert und der Freund des Power Metals darf sich ohne Umschweife ein Genre-Album par excellence zu Gemüte führen.

Für den Genrefreund pfeifen hier die Komantschen

Donnernde Drums und mit krachenden Rhythmen wird ein kunterbuntes Potpourri geboten, welches durch eine Vielzahl von mitreißenden Melodien verfeinert wurde.

Wer auf eine musikalische Storyline gespickt mit Helden, Legionen, Kriegern und Göttern steht, dem wird dies im Handumdrehen schmackhaft gemacht. Viele Mitmach- und Mitgröl-Taktiken sind hierbei äußerst behilflich, den Hörer bei der Stange zu halten. Das macht den Sound dieser griechischen Combo aus. Nicht neu, allerdings mit frischem Mut und einem Blut geleckten Sound wird der traditionelle, melodische Power Freund vollends bedient.

Harmoniegesänge und Soundeffekte der Mitmachart sorgen für den nötigen Animationseffekt

Die Vielzahl der Harmoniegesänge sind etwas für Kenner und diese werden rundweg miteinstimmen. Selbstredend mit einem Fäuste- reckenden Animationseffekt.  Stilistisch fühlt man sich an den Power Metal der frühen 90er Jahre verpflichtet und dies ist eine Phase des Metals, wo allen voran GAMMA RAY mit ihren Alben das Zepter ehern gegen den Wind gehalten haben.

Durch den Heldenpathos geschwängerten Sound fühlt man sich richtig gehend dazu verpflichtet, stolz die Brust rauszustrecken und zum Marschtakt der Griechen seine Rübe eifrig zu beuteln. Die Mitmach-Taktik funktioniert, weil es den Hörer geradezu herausfordert und da ist man gewillt diesem Befehl Folge zu leisten.

Erfrischende Melodie-Perspektiven für Lau

Aufgrund der genannten Verweise der deutschen Power Metal- Urgesteine kommt die obligatorische Frage und liegt mir auf der Zunge: Brauchen wir das? Ja unbedingt und die paar Ocken kann der Genre-Freund absolut entbehren, denn Soundtechnisch wird der Hörer zu keinem Zeitpunkt enttäuscht. Die Vielzahl der erfrischenden Melodie-Perspektiven müssen obendrein als lobenswert erwähnt werden.

Der hymenhafte Ruf eilt den Griechen voraus

Mit „Kingdom Of Gods“ haben EMERALD SUN machen ihrem hymnenhaften Ruf uneingeschränkt alle Ehre. Den konsequent eingeschlagenen Weg darf die Truppe durchaus weiterverfolgen, dennoch ohne dabei zu vergessen den Sound weiterhin zu verfeinern. Das Power Metal musikalische Konstrukt lässt auf noch viele gute Alben hoffen. Mit starken, dynamischen Soundfragmenten liefert der Act aus dem Süden Europas ein astreines Power Metal Album ab.

Fazit: Mit „Kingdom Of Gods“ bieten EMERALD SUN gute Power Metal Unterhaltung.

Tracklist

01. Book of Genesis
02. Heroes on the Rise
03. Hellbound
04. Legions of Doom
05. Gaia (The End of Innocence)

 

06. Kingdom of Gods
07. Raise Hell
08. The Hunter
09. We Will Die on Our Feet
10. Where Warriors Belong

 

Besetzung

Stelios „Theo“ Tsakiridis – Vocals
Fotis Toumanidis – Bass
Teo Savage – Guitars
Pavlos Georgiadis – Guitars
Nick Kaklanis – Drums

 

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EMERALD SUN – Kingdom Of Gods CD Review

Harpyie – Blutbann

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Harpyie - Blutbann - album cover

Harpyie – Blutbann

Harpyie - Blutbann - album cover

Band: Harpyie
Titel: Blutbann
Label: Metalville
VÖ: 28. Januar 2022
Genre: Folk Metal, Gothic Rock

Bewertung:

1,5/5

Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht währ…

Mittlerweile Album Nummer sechs (mit dem Coveralbum sind es gar sieben) der Ostwestfalen rotiert im Abspielgerät des Rezensenten und auch nach acht Umrundungen wirkt es, um vorerst diplomatisch zu bleiben, nicht in allen Belangen rund.
An der Musik, welche solide bis sehr gut daherkommt (auch wenn diese bei HARPYIE schon mal eigenständiger war) läßt sich dabei nicht viel bekritteln, obwohl man sich unter anderem bei Blutadler, Nachtfalter, Verräterisches Herz und Fang mich ein fragt, wer eine TANZWUT – Kopie braucht. Andererseits erwecken Die Geister die ich rief, Vampir und Okkult leichte Erinnerungen an die prägnanten ersten drei INGRIMM – Werke. Und das ist in der Tat etwas, was Potenzial hätte, wenn, ja wenn…

Epische Katastrophe und semantische Farce

… einen so manch lyrischer Erguß erspart werden würde. Und dabei könnte ich mich als Klugscheißer schon am hier ernsthaften Umgang mit dem Begriff „dunkelschwarz“, welcher eigentlich eine scherzhafte bis seinen Gegenüber verächtlich machende Umschreibung für „tiefschwarz“ ist, aufhängen. Zumal mir hier sogar der von mir verachtete moderne Duden da beisteht, was eher selten vorkommt.

Davon einmal abgesehen, daß man ein Racheritual wie den Butadler durchaus in den Kontext verzweifelter und unbeantworteter Liebe bringen kann, Plattitüden wie „Ich Liebe Dich, ich hasse Dich“ im sonst eher verschwurbelten Verräterisches Herz machen den gelungenen Ansatz nur wenig später zunichte.
Auch ob Zeilen wie „Schwarzer Tod in mеiner Hand geistert mordend durch das Land, erst die Stille, dann ein Schrei, liegst Du da wo einst mein Denkmal stand“, wie es hier geschieht,
ein Gefühl der Unbeschwertheit erzeugen und mir die Lust im Reigen tanzen zu wollen vermitteln sollen, bezweifele ich strickt aufgrund der Thematik in Angst im Wald.

Wenn Du denkst, Du bist dicht…

Es wäre sogar verschmerzbar, doch nach wirklich tollen Meisterwerken der Dichtung wie unter anderem „schwarz wie die Nacht, so stand ich da, als wir uns sah`n zum allerersten Mal…“ (hä?), „Deinen Herzschlag will spür`n, will dein heißes Blut gefrier`n, ich bin das Dunkel, bin die Nacht, die Leidenschaft die Leiden schafft…“ (huhu!) und „wenn Du mich küßt und alles etwas leichter ist“ (oho!!!) kaufe ich Okkult irgendwie nicht. Es könnte aber auch an der nicht beabsichtigt persiflierten Themenumsetzung in besagtem Liede liegen, wer weiß.

Bitte, bitte…

Der gesunde Metal – Anteil gefällt in der Tat sehr, musikalisch abwechslungsreich bewegt man sich zwischen (halb)balladesken, rockigen und metallischen Songs durchaus gekonnt. Aber nach fünf Alben wäre, wie bereits erwähnt, etwas mehr und nicht weniger Profil wünschenswert.
Denn frühe Saltatio Mortis, Tanzwut und Ingrimm sowie das oberflächliche wie unauthentische Durchstreifen des Gothic Rocks reichen nicht aus, um sich von der Masse abzuheben.
Auch wenn hier nicht alles ein lyrisches Desaster ist, so daß man sich durchgehend die Hände auf die Lauscher schlägt, bis diese bluten, ist der Anteil verträglicher Texte mit Blutadler, Nachtfalter und Fang mich ein zu gering.
Wer der deutschen Sprache nicht mächtig oder schmerzfrei ist, wer seine Germanistikarbeiten lieber gendert statt das Studium abzubrechen, darf die Note allerdings gerne verdoppeln.

Mein Tip an HARPYIE:
Besorgt Euch einen Textschreiber oder singt über Koks, Nutten und andere alltägliche Dinge, am besten noch in englisch. Oder ihr macht ein Instrumentalalbum, denn handwerklich ist die Musik wie beschrieben alles andere als schlecht. Aber bitte, bitte versucht es nicht mehr mit dem Anspruch eines Dichters!

Oder, um die fleischgewordene Manifestierung der Aphorismen, Wieslaw Brudzinski, zu zitieren:

„Schlechte Gedichte wären noch zu ertragen, würden sie nicht so viele schlechte Rezensionen provozieren.“

Tracklist

01. Blutadler
02. Angst im Wald
03. Liebe auf den ersten Biss
04. Die Geister die ich rief
05. Dunkelschwarz
06. Nachtfalter (feat. ASP)

 

07. Verräterisches Herz
08. Fang mich ein
09. Wir sind die Nacht
10. Vampir
11. Okkult
12. Ich glaub dir nicht

 

Besetzung

Aello – Gesang
Brian – Drehleier
Podargo – Gitarren
Jean – Bassgitarre
Kayran – Schlagzeug

 

Internet

Harpyie – Blutbann CD Review

KISSIN DYNAMITE – Not the End of the Road

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KISSIN DYNAMITE - Not the End of the Road - album cover

KISSIN DYNAMITE – Not the End of the Road

KISSIN DYNAMITE - Not the End of the Road - album cover

Band: KISSIN DYNAMITE
Titel: Not the End of the Road
Label: Napalm Records
VÖ: 21/01/22
Genre: Heavy Metal

Bewertung:

4,5/5

Vier Jahre sind vergangen als KISSIN DYNAMITE mit ihrer letzten Langrille vorstellig wurden. Die 2007 ins Leben gerufene Heavy/Glam Formation ist bekannt für gute Laune auf Platte, wie desgleichen on Stage. Davon konnten sich fast alle Redaktionsmitglieder bis dato überzeugen. Mit „Not the End of the Road“ wird ein neues Jahr eingeläutet und die Jungs haben noch lange nicht genug.

KISSIN DYNAMITE sind auch im Jahr 2022 Ruh- und Rastlos

Durch viel Kraft getankte Reserven legen die Jungs gleich los und schaffen hierbei wiederholt einen Charme der für die allseits bekannten Schwaben steht. Mit ihrem etablierten, eigenen Stil, der sich durch moderne Sounds, wuchtige Hymnen und eingängige Hooks hindurchschlängelt, wird das Zepter abermals fest in der Hand und steil nach oben gehalten.

80er Heavy/Glam Metal toll modernisiert

Viele Eckpfeiler und Erinnerungen etlicher 80er-Größen des Heavy Bereichs werden mit frischen Fragmenten geschwängert und wurden seitens der Schwaben merklich modernisiert. Dies ist allerdings kein Grund für den Puristen diese Truppe verächtlich zu beäugen. Vielmehr darf sich Jung und Alt an dem frischen Sound ergötzen, der binnen Zehntelsekunden mit ansteckenden Soundfragmenten und vielen Ohrwurmcharaktären aus den Boxen wummert.

Dieses Album ist eine beispiellose Studie darüber, wie man ein vollendetes Melodic-Rock-Album konstruiert, das neben all den anderen Größen des Genres Bestand hat und diesen obendrein den Wind aus den Segeln nimmt. Man kann über solche Trittbrettfahrer denken, was man will, wenn dann das Konzept aufgeht und zusätzlich zündelt, wie im Falle von KISSIN DYNAMITE, dann kann man nichts anderes als hochjubelnd das neue Jahr mit dieser schwäbischen Kapelle einläuten.

2022 das Jahr für KISSIN DYNMAITE

Es scheint erneut das Jahr für KISSIN DYNAMITE zu sein, ein ausgezeichnetes Album und (hoffentlich) viele Live-Auftritte, wo der geneigte Fan die neuen Songs Live abfeiern kann bis zum Morgengrauen scheinen viel für 2022 zu versprechen.

Energetische Partyrocksongs für Jung und Alt

Mit energetischer Aufregung vom Anfang des Albums an werden keine Gefangenen gemacht und die Party Rock Ära scheint zurück auf der großen Bühne zu sein. Mit fesselnden und melodiösen Songs und Spaß im Gepäck versprüht der Act aus dem Schwabenland Partylaune, die nicht aufzuhalten scheint.

Fazit: KISSIN DYNAMITE liefern wiederholt die Partyrockscheibe ab und dies noch zu Beginn des Jahres 2022!

Tracklist

01. Not the End of the Road
02. What Goes Up
03. Only the Dead
04. Good Life (featuring Saltatio Mortis / Alea, Guernica Mancini & Charlotte Wessels)
05. Yoko Ono
06. Coming Home

 

07. All for a Halleluja
08. No One Dies a Virgin
09. Gone for Good
10. Defeat It
11. Voodoo Spell
12. Scars

 

Besetzung

Hannes Braun – Vocals
Ande Braun – Guitar
Jim Müller – Guitar
Steffen Haile – Bass

 

Internet

KISSIN DYNAMITE – Not the End of the Road CD Review

VERIKALPA – Tunturihauta

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VERIKALPA - Tunturihauta - album cover

VERIKALPA – Tunturihauta

VERIKALPA - Tunturihauta - album cover

Band: VERIKALPA
Titel: Tunturihauta
Label: Scarlet Records
VÖ: 21/01/22
Genre: Folk Metal

Bewertung:

4/5

VERIKALPA haben ihr drittes Album „Tunturihauta“ (‚Mountain Tomb‘ auf Englisch) rausgehauen. Zu meiner Schande habe ich von diesem finnischen Sextett seit ihrer Gründung im Jahr 2006 noch nie etwas gehört. Schnelle Up-Tempo-Nummern mit der Black, Death & Folk Metal DNA vermischt gehören zum Grundkonzept dieser Band.

Lyrisch handelt „Tunturihauta“ handelt von Schlachten, Reisen durch kalte Berge, Ebenen und Wälder bis hin zur Wärme von Lagerfeuern und Tavernen – dieses Mal mit einem sehr kalten und dunklen winterlichen Twist.

Ist bezüglich Humppa Metal bereits alles gesagt?

Aufgrund dieses Songkonzepts und der Vielzahl an musischen Eckpfeilern erinnern mich die Jungs an eine Mischung aus FINNTROLL, ENSIFERUM und nebenbei aufgrund vieler Humppa Einlagen an eine eiskalte, dunkle Variation von KORPIKLAANI. Mag an sich nicht die Neuerfindung vor dem Herrn sein, das war wohl dem Sextett ohnehin bewusst. Das Stimmungsbarometer drücken die Jungs mit ihrer melodischen Mischung durchaus nach oben.

Trinkhörner können für die Freizeitwikinger Party gefüllt werden!

Mit aggressiver, weitläufiger, dunkler und gleichzeitig auch tanzbarer Homogenitäten, knallen die Jungs mit viel Dampf und schweißtreibenden Rhythmen durch die Boxen und dürften vor allen Trinkhorn Fetischisten und etliche Freizeitwikinger uneingeschränkt begeistern.

Mit vornehmlich eisigem Wind preschen die Jungs voran und dies gleich zu Beginn mit dem Opener „Verikauhu“. Dabei kommt viel gute Stimmung auf und durch eine gute Symbiose aus Härte, Melodie und episch-symphonischen Soundbögen werden keine Gefangenen gemacht.

„Tunturihauta“ steht für Humppa-Partytauglichkeit!

Die Truppe legt viel Taktikten für die Soundschlacht parat und feuert diese ohne Scheu in Maschinengewehrsalven artiger Taktik hinaus. Mit schnellen Gitarren und gegrunzten Vocals, die obendrein mit etlichen Kreisbeiträgen unterwandert werden, bieten die Jungs eine kunterbunte Portion Humppa.

Das eigentlich Besondere ist der Drang möglichst alles frisch und frei zu kombinieren und VERIKALPA knallen ihre Riffs mit einer ordentlichen Banger-Rhythmik und einer Prise Folklore dem Hörer vor den Latz.

Starke Konkurrenz aufgrund frischer Ansätze und innovativer Kombinationen!

Eine deutliche und absolut ernstzunehmende Antwort für FINNTROLL könnte man durch diese Kombination bieten und dies gelingt ihnen für meinen Geschmack durch frische Ansätze, nebst gut-innovativen Kombinationen. Obgleich vieles an die finnischen Landsmänner erinnert, klingt das Material nicht abgekupfert bzw. lasch. Die Jungs treiben uns mit frischem Wind, hektische Gitarren, treibende Keyboards und vielen schönen Melodien vor sich her. Aufgrund dessen haben diese Finnen einen absolut unverkennbaren Sound geschaffen, welcher sich tief in die Gehörgänge brennt.

Fazit: Wenn man FINNTROLL mag, kommt man um das neueste Werk von VERIKALPA nicht herum! Dunkler Humppa Sound par excellence!

Tracklist

01. Verikauhu
02. Kalmoarmeija
03. Riitti
04. Raivokansa
05. Rautanen Herra
06. Tunturihauta

 

07. Jotunimmalja
08. Taisto
09. Hurmos
10. Suohon suotu
11. Talven varjot

 

Besetzung

Jani Ikonen – vocals
Sami Ikonen – guitar
Jussi Heikkilä – guitar
Sami Knuutinen – bass
Jussi Sauvola – keyboards
Jari Huttunen – drums

 

Internet

VERIKALPA – Tunturihauta CD Review