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NOCTURNA – Daughters of the Night

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NOCTURNA - Daughters of the Night - album cover

NOCTURNA – Daughters of the Night

NOCTURNA - Daughters of the Night - album cover

Band: NOCTURNA
Titel: Daughters of the Night
Label: Scarlet Records
VÖ: 21/01/22
Genre: Symphonic Metal

Bewertung:

3/5

NOCTURNA, welche sich im vorigen Jahr gegründet haben, knallen gleich mit „Daughters of the Night“ kurz nach der Gründung ihr Debütwerk unter dem Labelbanner von Scarlet Records raus. Laut Angaben und Pressemitteilungen sollte es sich hierbei um die neue Euro-Metal-Sensation handeln.

Gutes Melodiekonzept aber keine Revolution

Solch großspurigen Ankündigungen gebe ich überhaupt keine Chance und höre mir umso intensiver an, ob es sich hierbei nur ansatzweise um eine Revolution in der Szene handeln könnte. Die Revolte lässt auf sich warten, wenngleich die Mannschaft um die Gründerinnen und Frontfrauen Grace Darkling und Rehn Stillnight ein gutes symphonisches Melodiekonzept bieten.

Aufgewärmtes Ton-angeben mit gutem Gesang

Mit kraftvollen Stimmen und charismatischen Persönlichkeiten stechen die beiden Fronterinnen durchaus hervor, jedoch bieten sie Soundtechnisch nichts Neues. Viele Aufgüsse etlicher Größen der Szene werden hier aufgewärmt. Dieses aufgewärmte Ton-angeben zieht sich wie ein roter Faden durch den Sound des Albums. An sich passable Leistung und mit der vorgetragenen Mischung aus

Gothic, Symphonic und Power Metal Elementen wird flott durch gewechselt und diese Fragmente im Gesamten betrachtet sind nicht schlecht, im Kontrast hierzu von einer Revolution so weit entfernt, wie das aufgewärmte Gulasch meines Opas.

Zwischen schnellen, halsbrecherischen Episoden und intensiven, piano-orientierten Balladen wird eine gute Kost geboten und die Dualität der beiden Sängerinnen geht für meinen Geschmack obendrein in Ordnung.

Wenig Interesse an Originellem

Offensichtlich sind NOCTURNA nicht daran interessiert etwas wirklich Originelles zu schaffen. Man könnte die Momente in den Songs mit den üblichen Verdächtigen der Szene vergleichen, die im Gedächtnis dann auftauchen, wenn man mit Musik dieser Art konfrontiert wird.

Es ist nicht schlimm, nicht originell zu sein, geschweige denn was komplett Neues zu bieten, wenn die Musik mit frischen Momenten und einem hohen Standard durch die Boxen kracht. Dies erfüllen die italienischen Symphonic Metaller leider Gottes bloß zum Teil.

Wirksames Debüt mit viel Luft nach oben

„Daughters Of The Night“ ist ein wirksames Debüt, die Szene auf sich aufmerksam zu machen. Wollen NOCTURNA im großen Haifischbecken überleben, müssen sie sich mit dem nächsten Release einen größeren Vorteil verschaffen, ansonsten ist eher sinken angesagt.

Fazit: NOCUTRNA bieten mit „Daughters Of The Night“ für den symphonischen Female Fronted Metal Alles Sammler!

Tracklist

01. Spectral Ruins
02. New Evil
03. Daughters of the Night
04. The Sorrow Path
05. Sea of Fire

 

06. Blood of Heaven
07. In This Tragedy
08. Darkest Days
09. Nocturnal Whispers
10. The Trickster

 

Besetzung

Grace Darkling – vocals
Rehn Stillnight – vocals
Hedon – guitar
Antares – bass
Deimos – drums

 

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NOCTURNA – Daughters of the Night CD Review

SILVERLANE – Inside Internal Infinity

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Silverlane - Inside Internal Infinity - album cover

SILVERLANE – Inside Internal Infinity

Silverlane - Inside Internal Infinity - album cover

Band: SILVERLANE
Titel: Inside Internal Infinity
Label: Drakkar Records
VÖ: 28/01/22
Genre: Melodic Power Metal

Bewertung:

4,5/5

SILVERLANE sorgten mit ihren ersten beiden Werken bei den Szeneschreibern Mitte des Jahrtausends für ausgezeichnete Resonanzen. Zwölf Jahre später greift die Truppe neuerlich in die Trickkiste. Was zu Beginn der Karriere als reinrassiger Melodic Power Metal gestartet wurde, findet im neuen Jahr mit etlichen Querverstrebungen und guten Neuerungen einen neuen Platz in der Schaffensphase der Formation aus dem Frankenland.

SILVERLANE auf neuen Pfaden

Was bedeutet nun diese Abkehr von reinrassigen Melodic Power Metal Fragmenten beim neuesten Werk „III – Inside Internal Infinity“. Hier kommen gewiss keine totale Absage der Elemente der Frühphase zum Vorschein. Vielmehr konzentrierte sich die Combo auf eine gute Neuerung und Erfrischung des Sounds. Dark Metal Elemente, wie desgleichen moderne Synthy-Einsätze machen das Konzept moderner und avancierter.

Persönlich war ich definitiv merklich skeptisch mit den ersten Höreindrücken, im Kontrast hierzu überzeugte dann schlussendlich die komplette Leistung auf dem neuesten Werk der deutschen Truppe.

Melodischer Pathos mit ausgefeilten Geschmacksabrundungen

Die Heavy-Metal-Melodien des Albums enthalten symphonische Elemente und wurden mit vielen Dark Metal Erscheinungskriterien ausgestattet. Für meinen Geschmack eine schwere Arbeit, dass nichts überladen klingt. Dies haben die Frankenländer, im Gegensatz dazu gekonnt hinbekommen. Die Mischung macht es aus und mit dieser wird nicht gekleckert, vielmehr geklotzt.

Gute Fusionen und ein Erscheinungsbild, welches durch die honorable Produktion nährt und den Hörer vor allem bei den flotten Parts der Songs in den Sessel mit geballter Kraft drückt.

Trotz der vielen Neuerungen sind die Franken bemüht keinen zu überlastende Soundwand hochzuziehen. Vielmehr wurden genretypischen Nummern mit leichten progressiven Attitüden ausgestattet, somit wirkt nichts schlapp oder tausendmal gehört. Ausgewogenheit steht ganz groß im Songwriting-Konzept der Truppe und mit dieser brauchen sich die Mitglieder zu keinem Zeitpunkt zu verstecken.

Ohrwurmcharaktäre en-masse mit ausdrucksstarkem Gesang

Viele Ohrwurmercharaktäre und hymnische Parts lassen den Reigen im neuen Jahr bei SILVERLANE merklich bombastischer rüberkommen. Das passt meiner Meinung nach, wie die Faust aufs Auge. Müsste ich die Band mit anderen vergleichen, würde ich sagen, es handelt sich um eine groovigere, modernere Variation von ROYAL HUNT. Auch gesanglich kommen durch den ausdrucksstarken Gesang von Tom Klossek einige Parallelen auf.

Der Fronter hat es drauf und veredelt die Songs mit seinen Gesängen irgendwo zwischen DC Cooper und Jorn Lande prächtig.

Die lange Zeit seit dem letzten Output wurde gut genutzt und man nährt vom frischen Sound, wie desgleichen einem enormen Tatendrang, welcher für progressive Melo-Power Freunde mit modernen Akzenten einiges bietet.

Fazit: SILVERLANE haben in den letzten zwölf Jahren nichts verlernt und Freunde von modernen Melo-Power Metal dürften viel Freude am neuen Material haben.

 

Tracklist

01. Twinkle Twinkle Little Star
02. I Universe
03. Blessed
04. Hero Inn Sunset Club
05. Leviathan Rising

 

06. Medusa
07. Soul Of Tears
08. Scorched Earth
09. Für Immer Und Ewig (feat. Patty Gurdy)
10. Life To Die For

 

Besetzung

Tom Klossek – Vocals
Uli Holzermer – Lead Guitar
hris Alexander – Guitar
Daniel Saffer – Bass
Basti Kirchdörfer – Drums & Percussion

 

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SILVERLANE – Inside Internal Infinity CD Review

HELLSPIKE – Dynasties of Decay

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Hellspike - dynasty of decay - album cover

HELLSPIKE – Dynasties of Decay

Hellspike - dynasty of decay - album cover

Band: HELLSPIKE
Titel: Dynasties of Decay
Label: Metal On Metal Records
VÖ: 19/11/21
Genre: Speed/Thrash Metal

Bewertung:

4/5

In Sachen True Metal mich mit Daniel bzw. zu messen wäre mittlerweile schon vermessen. Die beiden tanken definitiv verbleiter als meine Wenigkeit. Dennoch wagt sich meine Wenigkeit oftmals an True Metal avancierte Werke. Im heutigen Beispiel an die portugiesische Truppe HELLSPIKE, welche mit „Dynasties of Decay“ ihr Zweitwerk auf den Markt geworfen hat.

Speed/Thrash Metal steht da im Beipackzettel, stimmt in gewissen Maßen, bekanntermaßen kommt die Erweiterung von Retro schallenden Leder-Nieten-Stahl Sektionen, welche ansonsten viele Fellunterhosenträger alt aussehen lassen würde. Gut vermischt macht das Old School Konzept in speed lastiger Abform viel Spaß und hierbei greifen die Portugiesen reichlich in die Trickkiste.

Rollendes Gitarrengewitter trifft auf Puristen-Retro Sound

Rollende NWOBHM Elemente und eine Vielzahl von sägenden Gitarrenriffs machen den Reigen zu einem Hochgenuss für jeden Puristen des Metal und entlocken selbigen ein sehnsüchtiges Schluchzen, denn er denkt an die guten alten Tage, als noch alles in Ordnung war!

Es wirkt zu keinem Zeitpunkt das sich HELLSPIKE sich anbiedern es allen recht machen zu wollen. Unbeschwert und vor allem für das, was die Jungs selbst stehen, donnert hier mit viel Old School Flair aus den Boxen. Hierbei war die Truppe daneben bei der Produktion dabei bedacht viel Retro Flair miteinfließen zu lassen. Wüsste man es nicht mit Bestimmtheit, würde der Hörer tippen, dass es sich hierbei um eine vergessene Perle aus den 80ern handeln muss.

Eingängigkeit und Old School Affinität wird großgeschrieben

Es gibt schnelle, auf Eingängigkeit getrimmte Songs wie den Opener „Dynasties of Decay“. Die Truppe, mit einem gewissen Quantum an Old School Affinität und alten Helden, welche in den 80ern für viel Popularität gesorgt haben. Dies scheint dem Trio im Kontrast hierzu egal zu sein, viel mehr hört man die Lust am eigenen Zocken von Leder-Nieten Stahl mit speedigen Rhythmus und leichten Thrash Gewürzen.

Das volle Kanne stolz auf den Sound eigenen Sound sein lässt das Machwerk für Fans von Fans zu sein und diese werden mit diesem Geschmetter an Retro Rhythmen begeistert sein. Insbesondere, weil die Truppe eine Vielzahl von Old School Elementen intus haben und da schrecken sie desgleichen nicht von Black/Thrash Rhythmen zurück. Hier wären wir beim Thema VENOM, bekanntermaßen kommen beim Song „Gone To Waste“ hier viele Ansätze aus dem britischen Urgesteinslager. Zusätzlich lehne ich mich so weit hinaus auch RUNNING WILD zu nennen. Klingt man doch ab der Mitte des Albums wie eine Variation von Songs der „Gates to Purgatory“ Zeiten.

HELLSPIKE greifen tief in die Old School Trickkiste

Die genannte Zielgruppe von HELLSPIKE wird sich über solch ein Werk freuen und dies mit viel Bier im Dunklen, bei Kerzenlicht genießen. Klar, neu ist das alles nicht, allerdings haben die Jungs die Zeitachse gut genommen und dem Puristen werden solche Klänge viel lieber sein, als verschönerte Werke der alten Helden.

Fazit: Ein Retro Inferno wird uns auf dem neuen HELLSPIKE Album geboten, dass darüber hinaus dem eingefleischtesten Metal Puristen den Pepi vom Haupt fegt.

 

Tracklist

01. Dynasties of Decay
02. They Live
03. Gone to Waste
04. Hegemony Defied

 

05. Divide to Rule
06. On Through the Times
07. Ruthless Invasion
08. Lost Reality

 

Besetzung

Zellpike- Guitars
Rick Metal – Vocals & Bass
Skullthrasher – Drums

 

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HELLSPIKE – Dynasties of Decay CD Review

Custard – Imperium Rapax

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CUSTARD - Imperium Rapax - album cover

Custard – Imperium Rapax

CUSTARD - Imperium Rapax - album cover

Band: Custard
Titel: Imperium Rapax
Label: Pure Steel Records
VÖ: 03. Dezember 2021
Genre: Power Metal

Bewertung:

4/5

Der Fels in der Brandung

Wo Szenevorreiter geschickt mit dem Aufwärmen alter Ideen unter Hinzunahme ehemaliger Mitglieder Altersvorsorge betreiben, bestreitet die Combo aus Herne seit nunmehr sieben Alben trotz zahlreicher Umbesetzungen glorreiche Schlachten auf beängstigend konstanten Niveau und findet im eng gesteckten Rahmen zwischen Bands wie Helloween und Manowar immer wieder Wege der Weiterentwicklung. Insofern sind CUSTARD eine Phallanx!

Professionell aufbereiteter Geschichtsunterricht für Geschichtsmuffel

Diesmal erzählt man dem geneigten Hörer die Geschichte des Imperium Romanum, was zwar im Metal – Kontext nicht besonders aufregend neu ist, aber dafür so einige Fettnäpfchen beinhalten kann. In solche tritt man über die gesamten gut vierundfünfzig nicht annähernd.
Man hat sich, was die Ernsthaftigkeit des Unterfangens unterstreicht, wiederholt Produzent Athanasios Karapanos ins Boot geholt, der in persona seines Bandkollegen von Downcast Twillight, Marinos Tokas, gleich noch einen Fachmann für orchestrale Arrangements anheuern ließ.
Ideale Voraussetzungen also, die man auch zu nutzen weiß. Chronologisch wird uns von der Geburt und Kindheit Romulus` und Remus` über die Gründung der kleinen Republik, der Ausbreitung nach ganz Italien bis hin zur Erschaffung des Weltreiches und dessen Zerfall erzählt.
Dabei hält man sich zwar sehr trocken an die Fakten und auch recht detailliert an die Überlieferungen der Sagen, gestaltet es allerdings dank der sehr gut ausgearbeiteten musikalischen Untermalung nicht nur für Geschichtsfans spannend, sondern man darf dieses Album durchaus als Nachhilfe für den allgemeinen Unterricht ansehen.

Imperium Rapax ist auch musikalisch sehr gehaltvoll

Musikalisch gib es hierbei für den Metalfan so einige Perlen:
Schon Children Of The Wolf bietet im typischen CUSTARD – Stil den ersten Höhepunkt im Gemenge aus Melodic Speed und US Heavy Metal, während es mit Res Publica, Blood And Sand, The First Empore und Morituri Te Salutant (übersetzt in etwa: die Todgeweihten grüßen Dich) sehr starken True Metal mit den Standardsatzbausteinen („together we stand“, „hail…“, „we will fight“) gibt.
Einen drauf setzt man dann mit Marta Gabriel (Blazon Stone, Crystal Viper) als Kleopatra
in The Goddess Of Magic And Death, einen weiteren mit der wahnsinnig harmonischen Melodieführung in Blessed By Baal und Quo Vadis.

Oft stehen Metalopern eher dürftig da, was Dramaturgie und Arrangements angeht, ganz selten bieten Konzeptalben (zumal über altbekannte Themen) wirklich Spannung oder gar den Eindruck eines Historienfilms. IMPERIUM RAPAX ist eine solch großartige Ausnahme, die man sich getrost eintüten darf.

Tracklist

01. Imperium Rapax
02. Children Of The Wolf
03. In Umbra Aquilae
04. Res Publica
05. Blessed By Baal
06. Blood And Sand
07. The First Empore

 

08. Gloria Aegypti
09. The Goddess Of Magic And Death
10. Cornua Mortis
11. Furor Teutonicus
12. Ode To The Flames
13. Morituri Te Salutant
14. Quo Vadis

 

Besetzung

Oliver Strasser – Gesang
Carsten „Oscar“ Reichart – Gitarren
Stefan Absorber – Gitarren
Markus Berghammer – Bassgitarre
Chris Klapper – Schlagzeug

Gäste:

Marta Gabriel – Gastgesang The Goddess Of Magic And Death
Athanasios Karapanos – Gesang
Marinos Tokas – Orchestrierungen und Einleitungen

 

Internet

Custard – Imperium Rapax CD Review

Psychoprism – R.I.S.E.

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PSYCHOPRISM - R.I.S.E. - album cover

Psychoprism – R.I.S.E.

PSYCHOPRISM - R.I.S.E. - album cover

Band: Psychoprism
Titel: R.I.S.E.
Label: Pure Steel Records
VÖ: 03. Dezember 2021
Genre: US Progressive Power Metal

Bewertung:

4,5/5

Stillstand jetzt!

Die allmächtige Weisheit eines eingeschworenen Untergrundlers im Metalsektor lautet:
„Das Demo und das Debüt waren geil, danach ging es bergab!“
Und ohne Scheiß, das kann man, je nachdem wie engstirnig (oder trve) man ist, auf beinah jede Kapelle ummünzen. Auch im Falle der Amis von PSYCHOPRISM läßt sich dies anwenden, insofern man der geringen Weiterentwicklung im Klanggebilde abgeneigt ist.
Besagte Entwicklung beinhaltet eine Orientierung der Keys Richtung Europa, genauer gesagt klingen insbesondere Beyond The Perceived und Moving Mountains so, als würden Sonata Arctica nicht nur E-Gitarren in petto haben, sondern auch gute Musik machen. Mir als US Metal – Fan bekommt das nicht so gut, weswegen R.I.S.E. in meiner Gunst gegenüber Creation etwas abfällt.

Psychoprism bestätigen ihre großartige Form.

Objektiv sind die von mir beklagten Mängel natürlich keine und beide Songs auch stark, zumal der Rest erneut begeistert, solange man mit alten Queensryche, Crimson Glory, Symphony X und Liege Lord etwas anfangen kann.
Struggle schließt qualitativ und stilistisch genauso an das Debüt an wie Faultline, Go Down Fighting, Devil In Details und Opportunity Knocks (das bisher stärkste Stück der Band!).
Ebenso zeigt das Titellied auf, daß Neuerungen im Klangbild auch was können.

Mit R.I.S.E. liefert man also erneut einen Volltreffer, der vielleicht einige ältere Fans nicht durchweg so begeistern kann wie der Vorgänger, der dieser Ausnahmetruppe aber verdientermaßen neue Fanschichten erschließen lassen sollte. Wer die oben genannten Referenzbands verehrt und einer gehörigen Portion Eigenständigkeit nicht abgeneigt ist, PSYCHOPRISM aber bisher verpaßt hat, hat also definitiv Nachholbedarf!

Tracklist

01. Resistance
02. Struggle
03. Faultline
04. Beyond The Perceived
05. Devil In The Details
06. The Answer Will Come

 

07. R.I.S.E.
08. Moving Mountains
09. Go Down Fighting
10. Turbulence
11. Opportunity Knocks
12. Friendly (Re) Fire (Bonustrack)

 

Besetzung

Jess Rittgers – Gesang
Bill Visser – Gitarren
Eric Hugo – Bassgitarre
Adam Peterson – Tasteninstrumente
Kevin Myers – Schlagzeug

 

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Psychoprism – R.I.S.E. CD Review

Hollow – Tower

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hollow - tower - album cover

Hollow – Tower

hollow - tower - album cover

Band: Hollow
Titel: Tower
Label: Rockshots Records
VÖ: 26. November 2021
Genre: Progressive/Power Metal

Bewertung:

4,5/5

Besser oder schwächer als zuvor?

„Heller, dunkler, stärker als zuvor“ heißt es in Birth, welches nach drei Jahren das nächste Kapitel von HOLLOW eröffnet. Ob dies auch auf die immer noch unglaublich hohe Qualität des Projektes zutrifft, lässt sich abschließend nicht sicher beurteilen, denn im Gegensatz zum überragenden Vorgänger Between Eternities Of Darkness fällt TOWER stimmungstechnisch positiver aus und steigert sich sowohl in Sachen Tempo als auch Härte vom überwiegend akustisch gehaltenen Birth bis zum abschließenden Progressive Metal – Stück Wander On allmählich.

Diese Struktur sorgt dafür, daß der Hörer gefangen bleibt, quasi jeder Track ein Cliffhanger für den nächsten ist, weil sich sowohl die Spannung hält als auch die Dramatik immer mehr zunimmt. TOWER funktioniert, egal welches Stück man auswählt, offenbart seine volle Kraft jedoch am Stück. Stilistisch bleibt es bei den bekannten Einflüssen, also Queensryche, Fates Warning (Birth sowie die grandiosen Waiting Is Over und Destroyer Of Worlds würden einer Arch/Matheos – Platte ebenfalls sehr gut zu Gesicht stehen), Crimson Glory und Morgana Lefay.

Für Genrefans ein weiterer Höhepunkt aus dem Hause Hollow.

Daß TOWER dabei gewohnt eigenständig daher kommt, sollte trotz der benannten Referenzen klar sein. Auch wenn die Produktion etwas mehr Fett vertragen könnte und sowohl die Stimme als auch der Gesangsstil eines Andreas Stoltz (was zusammen wie eine Mischung aus John Arch, James LaBrie und Matthew Bellamy daherkommt) sicher eine Frage des Geschmacks sind:

Unter anderem Songs wie Guardian, Every Drop Of My Blood, Sunrise und Nation Of Man sind die schillerndsten Momente auf einem weiteren Referenzwerk eines viel zu unterbewerteten Künstlers, der so nachhaltig und einzigartig zu Werke geht wie kaum ein anderer. Für Genrefans gibt es daher eine uneingeschränkte Empfehlung!

Tracklist

01. Birth
02. The Tower
03. Guardian
04. The Waiting Is Over
05. Destroyer of Worlds

 

06. Every Drop of My Blood
07. Sunrise
08. A Home Forgotten
09. Nation of Man
10. Wander On

 

Besetzung

Andreas Stoltz – Gesang, Gitarren, Bassgitarre, Tasteninstrumente
Stalder Zantos – Schlagzeug

 

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Hollow – Tower CD Review

Victory – Gods Of Tomorrow

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victory - Gods Of Tomorrow - album cover

Victory – Gods Of Tomorrow

victory - Gods Of Tomorrow - album cover

Band: Victory
Titel: Gods Of Tomorrow
Label: AFM Records
VÖ: 26. November 2021
Genre: Heavy/Hard Rock

Bewertung:

4/5

Es geht auch ohne Originalmitglied

Nach zehn Jahren und mittlerweile ohne ein einziges Originalmitglied gibt es mal wieder ein VICTORY – Album. Und das hat durchaus seine Berechtigung, denn nicht nur Neusänger Pontillo von den Eidgenossen The Order, sondern auch der etwas zeitgemäßere Klang der Band um Meister Frank passen wie die Faust aufs Auge. Ausfälle sucht man auf dem fünfzig Minuten langen Werk vergebens, auch wenn Unconditional Love nicht wirklich aufregend über den Äther läuft und gegen Ende mit dem Riffrocker In Rock We Trust und dem Bonus Leave You Alone die Luft raus ist.

Dafür sind Mitt-/Endachtzigerrocker wie Hold On oder Mad ebenso viel zu stark, wie es die mit teutonischen Einschlag versehenen Into The Light, Rising Force, On Fire und My Own Desire mehr als würdig wären, auch auf Alben wie Don`t Get Even… Get Mad oder Temples Of Gold zu stehen.

Typisch saustarke Heavy/Hardrock Scheibe

Für einen runden Gesamteindruck sorgt zudem der zwischenplatzierte „AC/DC– Hardrock“ (unter anderem Cut To The Bones). Auch wenn bis auf Hermann Frank keiner mehr in dieser Band verweilt, den man mit dieser assoziiert, ist GODS OF TOMORROW eine typische und saustarke VICTORY – Scheibe geworden.

Tracklist

01. Intro
02. Love & Hate
03. Gods Of Tomorrow
04. Cut To The Bone
05. Dying In Your Arms
06. Hold On Me
07. Into The Light

 

08. Mad
09. Unconditional Love
10. My Own Desire
11. On Fire
12. Rising Force
13. In Rock We Trust
14. Leave You Alone (CD Bonus)

 

Besetzung

Gianni Pontillo – Gesang
Herman Frank – Gitarre
Mike Pesin – Gitarre
Malte Frederik Burkert – Bassgitarre
Michael Stein – Schlagzeug

 

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Victory – Gods Of Tomorrow CD Review

Rhapsody Of Fire – Glory For Salvation

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RHAPSODY OF FIRE - Glory For Salvation - album cover

Rhapsody Of Fire – Glory For Salvation

RHAPSODY OF FIRE - Glory For Salvation - album cover

Band:Band: Rhapsody Of Fire
Titel: Glory For Salvation
Label: AFM Records
VÖ: 26. November 2021
Genre: Symphonic Power Metal

Bewertung:

3,5/5

Nicht viel Neues aus dem Hause RHAPSODY OF FIRE.

Diese Version der einstigen Ikone bleibt die beste, auch wenn Giacomo Voli weiterhin die großen Fußstapfen eines Fabio Lione, aufgrund des fehlenden Charismas, nicht voll auszufüllen vermag und ich seit dem Scheidungskrieg raus bin.

GLORY FOR SALVATION markiert für mich als Fan der originären Formation jedoch einen Wendepunkt, den der schon gute Vorgänger The Eigth Mountain noch nicht ganz erreichte. Denn hier hat man neben alter Spielfreude auch wieder teilweise das kompositorische Niveau alter Tage.

Das Titellied bietet nach einem unaufgeregten Standardauftakt Son Of Vegeance/The Kingdom Of Ice neben dem großartigen Chor Spannung im Aufbau, Maid Of The Secret Sand deutet trotz aller Zugänglichkeit leicht progressive Strukturen an, die sich im Longtrack Abyss Of Pain II fortsetzen, um zu Beginn von Infinitae Gloriae endgültig zum Vorschein zu kommen.

Dramatisch übliche Kost mit gutem Niveau

Zum Ende hin gibt es die übliche Kost auf gutem Niveau, darunter das für meinen Geschmack etwas zu dramatisch geratene Magic Signs sogar gleich noch auf italienisch und spanisch auf den physischen Versionen der Platte obendrein.

An sich liegt hier also eine unerwartet starke RHAPSODY OF FIRE Scheibe vor, die aber dank des völlig klischeeüberladenen Mediaval – Fehltrittes Eternal Snow/Terial The Hawk und dem lauwarmen Album – Einstieg etwas an Klasse einbüßt. Trotzdem erobert man hiermit sicher weitere Altfans zurück.

Tracklist

01. Son Of Vengeance
02. The Kingdom Of Ice
03. Glory For Salvation
04. Eternal Snow
05. Terial The Hawk
06. Maid Of The Secret Sand
07. Abyss Of Pain II

 

08. Infinitae Gloriae
09. Magic Signs
10. I’ll Be Your Hero
11. Chains Of Destiny
12. Un’Ode Per L’Eroe (Bonus)
13. La Esencia De Un Rey (Bonus)

 

Besetzung

Giacomo Voli – Gesang
Alex Staropoli – Tasteninstrumente
Roberto De Micheli – Gitarren
Alessandro Sala – Baßgitarre
Paolo Marchesich – Schlagzeug

 

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Rhapsody Of Fire – Glory For Salvation CD Review

Morgul Blade – Fell Sorcery Abounds

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Morgul Blade - fell sorcery abounds - album cover

Morgul Blade – Fell Sorcery Abounds

Morgul Blade - fell sorcery abounds - album cover

Band: Morgul Blade
Titel: Fell Sorcery Abounds
Label: No Remorse Records
VÖ: 26. November 2021
Genre: Epic/Black/Heavy Metal

Bewertung:

3,5/5

Nach einer EP vor drei Jahren, die im Underground etwas Staub aufwirbelte, präsentiert man uns nun das Debüt der aus Philadelphia stammenden Formation.

Staubschicht anstatt großer Wirbel

Und ganz ehrlich, FELL SORCERY ABOUNDS zieht mich runter. Nicht, weil es schlecht ist, sondern weil ich anhand solcher Scheiben merke, das ich alt werde. Ich kann dieses Werk nicht wirklich abfeiern, denn in meinem Alter wirbelt man den Staub nicht mehr mit auf, man wischt ihn weg.

Und unter der Staubschicht findet man in diesem Fall eine Menge Dinge, die man geradezu vergöttert, jedoch in seinen einunddreißig Jahren Metalkonsum schon oft, und auch oft genauso, ganz selten sogar besser gehört hat.

Stampfender Rhythmus mit Schwarzwurzelgesang

The Morgul Blade erinnert an mit seinem stampfenden Rhythmus und dem Schwarzwurzelgesang an Megiddo und durch die Hinzunahme klassischer Metalharmonien an Countess, diese beiden wiederum sind Jünger von Bathory, genauso wie MORGUL BLADE.

Denn A Last Waltz Of Gevaudan ist ebenfalls gutes Bathory-Copypaste, bei dem man im letzten Viertel mit dem Einsatz wirklich großartigen Klargesangs und einer leichten Kurskorrektur Richtung Warlord für einen „Aha-Moment“ sorgt.

Einen weiteren gibt es auch im folgenden In the Grip Of The Dark Lord bei den Mithotyn-Chören und den dazugehörigen klirrenden Gitarren, die der zweiten Black Metal -Welle entlehnt sind. Das ist alles wirklich stark in Szene gesetzt, aber zu offensichtlich abgekupfert. Ein Eindruck, der Bestand hat:

Sons Of The Night und The Five Will Ride At Dawn sind zu neunzig Prozent Brimstone, dessen Refernzwerk in Sachen Melodic Death/Power Metal Carving A Crimson Career jeder kennen sollte. Der restliche Prozentsatz erinnert je nach Gemütslage etwas an Manowar, Possessed Steel oder Eternal Champion mit einem Hang zu Unto Others, Idle Hands, Chalice und so weiter.

Das fabelhafte The Beacons Must Be Lit! hingegen klingt, als würden die Illegal Bodies einen auf Manowar machen, während man im letzten Stück noch einmal alle Referenzen reinpackt.

FELL SORCERY ABOUNDS beinhaltet also kurzweilige achtunddreißig Minuten, in denen man an viele Kapellen denkt, jedoch nicht an MORGUL BLADE. Wohlgemerkt fehlt es dem Quartett nicht an Klasse, sondern an Profil!

Alte Schinken rotieren besser

Statt dieses sehr gute Werk nochmals hören zu wollen, verstärkt sich bei mir mit fortschreitender Spielzeit eher der Drang, unbedingt mal wieder die alten Schinken rotieren lassen zu müssen.
Wer BATHORY in der Mittelphase und MANOWAR in ihrer Frühphase vergöttert oder Bands wie ATLANTEAN KODEX und ETERNAL CHAMPION verehrt und weniger Staub wischt als ich, sollte hier mal rein hören.

Tracklist

01. He Who Sits Upon The Black Throne Of Angmar / The Morgul Blade
02. A Last Waltz Of Gevaudan
03. In the Grip Of The Dark Lord
04. Sons Of The Night
05. Oak In The Mist

 

06. The Five Will Ride At Dawn
07. The Beacons Must Be Lit!
08. Blood Has Been Spilled This Night
09. Fell Sorcery Abounds

 

Besetzung

Klauf – Gitarre, Gesang, Synthesizer
Jep – Führungsgitarre, Synthesizer
Dan JP – Gesang, Bassgitarre
Will Spectre – Schlagzeug, Synthesizer

 

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Morgul Blade – Fell Sorcery Abounds CD Review

Cherokee – Blood & Gold

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Cherokee - Blood and gold - album cover

Cherokee – Blood & Gold

Cherokee - Blood and gold - album cover

Band: Cherokee
Titel: Blood & Gold
Label: Dying Victims Productions
VÖ: 19. November 2021
Genre: Blues/Classic Rock

Bewertung:

4/5

Wer sich vorstellen kann, Mark Knopfler und Steve Harris mal bei Thin Lizzy wäre was, der darf Göttergaben wie Bill Pullman,  Ride By Night oder Mother Natures Child abfeiern, Wishbone Ash– und UFO-Verehrer huldigen Sigourney, Malinche und To Destroy Life, wem Chicken Shack was sagt, der spricht mit Following My Blues.

Früher war alles gut – heute ist alles Besser

Ihr meint früher war alles besser? An die alten Meister kommt keiner ran? Vielleicht habt ihr recht, aber das Epos The Nightingale And The Red Rose wird euch für diese Ansicht genauso mächtig das Fressbrett verwamsen wie einst Led Zeppelin.

Ihr glaubt, heutzutage wird nur abgekupfert? Mag sein, aber Il Grande Silenzo mit seinen Westerngitarren und der Maultrommel spricht dagegen.

Beachtliches Gesangsniveau

SängerInnen und SängerAußen von heute klingen nicht mehr einzigartig? Glaubt ihr wirklich?
Davon einmal abgesehen, daß ihr seit fünfzig Jahren in Quarantäne gewesen sein müßt, wird Euch das Organ von Sängerin Laura bekehren. Auch wenn sie bei mancher Länge den Ton nicht sauber halten kann (unter anderem Ride By Night und Malinche), legt die Dame hier ein beachtliches Niveau vor.

Der Gesang wäre der eine (vernachlässigbare) Kritikpunkt, denn hier kündigt sich wohl eine der Stimmen im Rockbereich für die Zukunft an, der andere ist die Albumstruktur.
Es ist durchaus verständlich, daß sich die Kölner auf ihrem Erstwerk mit fünfzehn Tracks zu Wort melden wollen, denn bis zum Debüt hat man ein paar Lenze verstreichen lassen.
Aber BLOOD & GOLD ist für diesen Stil eindeutig zu lang! Daher empfehle ich unbedingt die Schallplatten-Version, da hat man quasi zwei Alben, und zwar (jetzt kommt es!) ohne einen Durchhänger.

Authentische Musik die sich mit Klassikern messen lassen kann

CHEROKEE spielen keinen 70`th Retro Rock, sie spielen Rock im Stil der Siebziger und sind genauso authentisch wie die Bands von damals. In den besten Momenten des Albums kann man sich sogar durchaus stellenweise mit UFO, Thin Lizzy, Led Zeppelin und co. messen lassen.
Das, was neben dem Gespür für den Markt (sprich Albumlänge, Veröffentlichungsturnus etc.) noch fehlt, ist ein Übersong.

Tracklist

01. Bill Pullman
02. My Sweet Tulip
03. Just One Summer Long
04. Il Grande Silenzio
05. Ride By Night
06. Sigourney
07. Song For RG
08. The Nightingale And The Red Rose

 

09. Rite Of Peyote
10. Malinche
11. Mother Natures Child
12. Ridin Free
13. To Destroy Life
14. Following My Blues
15. Warriors Of The Rainbow

 

Besetzung

Laura Vesprini – Gesang
Alexander Beda Maria Kleusch – Gitarren
Simon Siantidis – Gitarren
Fabian Albert Dey – Bassgitarre
Fabian Kampa – Schlagzeug

 

Internet

Cherokee – Blood & Gold CD Review