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Ampex – Alles was Du brauchst

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ampex - alles was du brauchst - album cover

Ampex – Alles was Du brauchst

ampex - alles was du brauchst - album cover

Band: Ampex
Titel: Alles was Du brauchst
Label: Rookies&Kings
VÖ: 26. November 2021
Genre: Alternative/Rock/Metal

Bewertung:

4,5/5

Ja ja, der Daniel und der Deutschrock:

Diese Beziehung ist im Laufe der Zeit arg auf die Probe gestellt worden. Denn die große Liebe zeichnet sich seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten durch musikalischen Stillstand aus, der durch die unbedingte Erhaltung des status quo geprägt wird. Und wer Neues wagt, ist genauso raus wie jene, welche über den Tellerrand hinausschielen.

Hinzu gesellt sich morbide Lyrik, welche den Zustand der Dekadenz längst hinter sich gelassen zu haben scheint. Dieser Eindruck ist jedoch eher dem Umstand geschuldet, daß man im Sinne der Konformität handelt. 

Märtyrersymbolik als Mittel zur Erzeugung einer Massenpsychose um ordentlich Kohle zu scheffeln und Staatstreue unter dem Deckmantel der Revolution bis hin zum offenbaren vorauseilenden Gehorsam prägen die Szene, die wie ein Sumpf erscheint der sich nur allzu gerne selbst austrocknet und dem es nicht schnell genug vonstatten geht.

Deutschrock Revolution komplett anders

Auf die Wurzeln beruft man sich dabei allenfalls musikalisch, Revolution ist insgesamt verpönt, Progressivität per Definition (Altbewährtes weiterzuentwickeln) findet kaum statt. Daher möchte ich vorab das Mantikor-Debüt und die letzten drei Unherz-Scheiben wirklich jedem an das stählernde Herz legen, denn eben solche Kapellen sorgen bei mir dafür, daß meine einstige Flamme zumindest noch glimmt. Und neben Mantikor gab es unter den zahlreichen Veröffentlichungen im vergangenen Jahr auch nur ein Werk, welches dem Begriff Deutschrock gerecht wurde, und dies werde ich Euch nun in einem viel zu langen Text, welcher heutzutage die Aufmerksamkeitsspanne eines ganzen Jahres benötigt, vorstellen. Gehen wir es also an und befassen uns mit dem zweiten Werk der Sauerländer AMPEX.

Und da fällt zuerst ins Auge, daß die Jungs mit Jörg Wartmann (unter anderem Studiomusiker für Helloween) eine ordentliche Referenz vorweisen können. Ins Ohr fällt hier dementsprechend die Mucke des Quartetts, die eine Melange aus oft modern interpretiertem Rock, klassischem Heavy Metal und Punk/Ska – Elementen ist.

Musikalische Zitate auf metaphorischer Ebene

Natürlich sind auch die Böhsen Onkelz (zu E.I.N.S. – Zeiten) ein Einfluß. Allerdings ist dieser nur marginal vernehmbar ( in Alles was Du hast, Herz in Ketten, Gerechtigkeit).
Das Album spiegelt sogar in etwa den ersten Absatz dieser Kritik, musikalisch untermalt mit herrlich absichtlich offenbaren Zitaten, im abschließenden Eine neue Hoffnung wieder.
Eine gottverdammte Achtminutenkotztüte, die simpel und effektiv untermalt auf metaphorischer Ebene zu einem kompositorischen Meisterwerk wächst!

Humoristischer Groove

Doch fangen wir von vorne an. Nach dem soliden Eröffnungsstück (inklusive Standardselbstbeweihräucherung) folgt mit Alles was Du braucht der erste Hammer, und dies
(mit seinem Groove in den Strophen, einem kurzen Solopart vor dem sich jeder Iron Maiden/Thin Lizzy – Fan verneigt und einem Refrain der haften bleibt) nicht nur musikalisch. Textlich vordergründig als Drogenkritik, führt man die szeneübliche Dummenfängerei sarkastisch mit den Mitteln vor, die den Deutschrocktroll sonst nur allzu leicht mitnehmen. Humor hat man also.

Die Ballade 1000 Gräber ist dagegen wirklich zeitlose Epik, die sowohl 1648, 1866, 1918 oder 1945 passend umschreibt, weil man fließend wandelnd zwischen Protagonist und Sachlichkeit am Rande der Grenze zur Auktorialität, dem Hörer nichts aufdrückt.

Verloren in der Ewigkeit, Alles wird gut (Zeilen wie „Wenn du wieder versagst, dann fängst du halt von vorne an, der Glaube überlebt.“ sind ein offensichtlicher Arschtritt an die Rattenfängerei der Musikindustrie) und Herz in Ketten dafür Ohrwürmer vor dem Herren, die auf Endlosschleife im Radio laufen müssten.

Musikalisch harsche Kritik an die Medien

Werden sie wohl aber nie, denn mit den Protestliedern Elend und Leid, welches nicht nur mit harscher Kritik an den Medien, sondern auch an ihren Konsumenten aufwartet („Schimpft euch selber investigativ, stets in aller Munde tragt ihr sie ins Volk, die Kunde unbestritten, erklärt ihr uns die Welt. Predigt eure Sagen, es wird niemand hinterfragen…“) und Wir sagen nein,
welches sich kritisch aus Sicht der normalen Arbeiter an die Elite richtet („Alleine würdet ihr verhungern und erfrier’n, ein Master an der Wand, doch leider fehlt das Hirn.“) gewinnt man im freisten Deutschland aller Zeiten kommerziell natürlich keinen Blumentopf .

Der Albumtitel ist durchaus Programm

ALLES WAS DU BRAUCHST macht seinem Namen also durchaus alle Ehre, ist musikalisch spannend, textlich nicht aufdringlich, trotzdem heutzutage beinah schon mutig und ohne Schwächen, auch wenn es mit dem als Lückenfüller anmutenden Lass mich fliegen (der bei anderen Bands ein Höhepunkt wäre!) ein wenig mehr gibt, als man bräuchte.
Sogar mit dem Ska-lastigen Sauflied Wieder an der Theke (ob hier Klassentreffen oder das nächste Konzert 2345 gemeint ist?) regt man mit Textstellen wie „Wenn Träume wieder wachsen lernen, spürst Du, dass du lebst.“ und „Man lernt zu schätzen, was man hatte, ist es nicht mehr da.“ zum Nachdenken an.

Tja, der Daniel und der Deutschrock:

Meistens könnte ich heulen vor Verzweiflung und Zorn angesichts der vielen grottigen Alben die wie Scheiße auf den Markt geworfen werden, weil der Konsument diese auch noch frißt.
Aber ganz selten weine ich auch mal, sowie in diesem Fall, nämlich abwechselnd vor Rührung und vor Freude.

ALLES WAS DU BRAUCHST von AMPEX ist neben Momentaufnahme nicht nur eines der besten Deutschrock-Alben des Jahres, sondern was Text und Ton anbelangt sind diesbezüglich beide das momentane Maß aller Dinge. In diesem Sinne:
„Punk ist lange nicht gestorben,
Rock ist lange noch nicht tot!
Doch erlebt er keinen Morgen,
wenn nur noch der Mainstream tobt!“

Tracklist

01. Ampex ist zurück
02. Alles was du brauchst
03. 1000 Gräber
04. Verloren in der Ewigkeit
05. Wieder von der Theke
06. Elend und Leid
07. Herz in Ketten

 

08. Was mir fehlte
09. Alles wird gut
10. Wir sagen nein
11. Wärst du noch hier
12. Gerechtigkeit
13. Lass mich fliegen
14. Eine neue Hoffnung

 

Besetzung

Moritz Homrighausen – Gesang, Gitarren
Felix Kuhn – Gitarren
Siegfried „Siggi“ Zellner – Bassgitarre
Dominik Strackbein – Schlagzeug

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Ampex – Alles was Du brauchst CD Review

Fortress – Don´t Spare The Wicked

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FORTRESS - dont spare the wicked - album cover

Fortress – Don´t Spare The Wicked

FORTRESS - dont spare the wicked - album cover

Band: Fortress
Titel: Don´t Spare The Wicked
Label: High Roller Records/Soulfood
VÖ: 26/11/2021
Genre: Heavy Metal

Bewertung:

4/5

„Ihr Sound reicht von Classic Rock bis Speed Metal und zeigt sich von Dio, Queensryche und Riot gleichermaßen beeinflusst.“ Vielen Dank , High Roller, treffender kann man das erste Album von FORTRESS, welches bisher sehr schon viel positive Bewertungen einfahren konnte, kaum beschreiben. Eventuell würde ich noch die Tony Martin-Ära von Black Sabbath und die Scheiben der schlanken Version von Yngwee Malmsteen als Referenzwerke anführen, aber das ist ja sowieso alles subjektiv.

Wer seinen Heavy Metal gerne melodisch und an der Grenze zum Hardrock hat, mit großer Gesangsstimme und Flitzefingerfertigkeiten an der Gitarre, und einem gewissen Händchen für etwas poppiges Songwriting, dürfte mit „Don´t Spare The Wicked“ eine geeignete Scheibe gefunden haben. Eigentlich sollte auch ich an dieser Stelle zu den rundum begeisterten Hörern gehören. Nun, ich bin begeistert, aber mit gewissen Einschränkungen. Die zweite Albumhälfte, insbesondere „Find Yourself“ und „Children Of The Night”, ist für mich wirklich ein Fest. Die erste Albumhälfte würde ich als „gut“ bezeichnen, ohne konkrete Highlights allerdings. Besonders „Lost Forever“ will einfach nicht hängenbleiben.

Fazit: Melodieorientierte Traditionalisten mit Faible für überragenden Gesang (Nunez ist wirklich spitze) sollten auf jeden Fall mal ins Werk von FORTRESS hereinhören. Für mich kein Jahreshighlight, aber ein qualitativ sehr gutes Album.

Tracklist

01. Lost Forever
02. Devil’s Wheel
03. Anguish
04. Red Light Runner

 

05. Find Yourself
06. Children of the Night
07. The Passage
08. Don’t Spare the Wicked

 

Besetzung

Chris Scott Nunez – Vocals
Fili Bibiano – Guitar
Damian Rejon – Bass
Rob Duran – Drums

 

Internet

Fortress – Don´t Spare The Wicked CD Review

Tower – Shock To The System

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Tower - Shock to the System - album cover

Tower – Shock To The System

Tower - Shock to the System - album cover

Band: Tower
Titel: Shock To The System
Label: Cruz Del Sur
VÖ: 12/11/2021
Genre: Heavy Metal

Bewertung:

5/5

Ich habe von „Shock To the System” der Band TOWER nichts Besonderes erwartet, schließlich war mir die Band nicht bekannt. Aber schnell (also nach den ersten zwei Songs) war mir bereits klar, dass ich hier einen Anwärter für die jahresbesten Alben vor mir habe.

Die New Yorker haben ihr Fundament ganz klar im klassischen Hardrock der Siebziger und Achtziger sowie dem Heavy Metal derselben Ära. Aber die Art und Weise, wie diese Gruppe das Genre interpretiert und zu ihrem eigenen macht, zeigt die Zeitlosigkeit des großartigsten aller Musikgenres wieder einmal auf. Das Songwriting ist auf höchstem Niveau, stets eingängig, aber nie vorhersehbar. Jeder Song trägt unverkennbar die jederzeit eigenständige Handschrift der Band, aber trotzdem wird Abwechslung großgeschrieben und sämtliche Subgenre-Facetten des klassischen Metals mühelos gemeistert.

Wer zu denen gehört, für die ein Album mit dem Gesang steht oder fällt, dürfte bei TOWER doppelt steilgehen. Denn Sarabeth Linden ist am Mikrophon eine stimmliche Wundertüte, die nicht nur alles technisch makellos hinbekommt, sondern auch Songs mit Charisma zum Leben erwecken kann. Sie klingt wie eine Bonnie Tyler des Heavy Metal, kann aber auch Schreie, die an den jungen Blackie Lawless erinnern.

„Lay Down The Law“ und „Prince Of Darkness” lassen dich in Null-Komma-Nichts die Brieftasche für dieses Album öffnen.

Tracklist

01. Blood Moon
02. Prince of Darkness
03. Metatron
04. Running Out of Time
05. Lay Down the Law

 

06. Hired Gun
07. The Black Rose
08. On the Line
09. In Dreams
10. Powder Keg

 

Besetzung

Sarabeth Linden – Vocals
James Danzo – Guitar
Zak Penley – Guitar
James Jones – Drums
Jeff Filmer – Bass

 

Internet

Tower – Shock To The System CD Review

THE NECROMANCERS UNION – Flesh of the Dead

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The Necromancers Union - Flesh of the Dead - album cover

THE NECROMANCERS UNION – Flesh of the Dead

The Necromancers Union - Flesh of the Dead - album cover

Band: The Necromancers Union
Titel: Flesh of the Dead
Label: Petrichor
VÖ: 19/11/21
Genre: Doom/Gothic Rock

Bewertung:

4/5

Flesh of the Dead“ katapultiert uns zurück in die 80er Jahre! Die Mischung aus Gothic und Doom Rock à la BILLY IDOL und DANZIG ist wahrlich ein Ohrenschmaus.

Der NameTHE NECROMANCERS UNION ist doppelt irreführend, wenn man beim Lesen darüber nachdenkt, welche Leute hinter den Instrumenten stecken könnten. Tatsächlich soll es sich hier um ein Soloprojekt rund um Daniel Belasco handeln. Belasco scheint generell am liebsten ganz alleine zu musizieren, denn er ist auch in einem anderen Soloprojekt involviert, nämlich Glass Apple Bonzai.

So oder so muss man den Kanadier loben. „Flesh of the Dead“ bietet Abwechslung und einige Überraschungen. Fans von BILLY IDOL, THE SISTERS OF MERCY, DANZIG oder THE 69 EYES werden mit diesem Release womöglich sehr viel Spaß haben!

Ich persönlich hatte Angst, dass da Album zu kitschig werden würde. Zum Glück herrscht auf dem Album eine gute Balance zwischen Gothic-typisch romantisierenden und düsteren Songs. Thematisch dreht sich das Album um das Leben nach dem Tod, Geister, Zombies, etc.

Man wird fast immer mit Audioausschnitten aus alten Filmen in die Songs hineingeführt, teilweise auch damit verabschiedet, wie etwa in „The Undead“. Einerseits ist das ein genialer Schachzug, um die Thematik der Lieder zusätzlich zu unterstreichen. Andererseits fängt es an zu nerven, wenn man die Lieder schon einige Male gehört hat und die Intros bzw. Outros zu lange dauern. Mir persönlich ist es aber nur bei „Flesh of the Dead“, „The Undead“ und „The Ghosts Inside You“ mit der Zeit negativ aufgefallen.

Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern… Manche Lieder gefallen mehr, manche weniger. Mit „Clowns of Death“ kann ich weniger anfangen, weil mir der Refrain zu repetitiv und einfallslos ist, sich aber gerade deswegen ständig in mein Gedächtnis brennt. In „Shadows“ finde ich den Refrain im Vergleich zu den Strophen auch eher schwach und einfallslos.

Zwei Lieder müssen noch unbedingt erwähnt werden: einerseits „Into Darkness“, das richtig schön doomig-düster beginnt, dann in Stimmung und Tempo umschlägt und im Refrain wieder die Doom-Richtung annimmt – geniale Mischung!

Andererseits hat mich der letzte Titel des Albums, „Pit and Pendulum“, verzaubert. Das Intro hört sich praktisch genauso an wie das in „Mephisto“ von MOONSPELL, nur langsamer und mit mehr atmosphärischer Hintergrundmusik. Das Lied hat etwas Magisches, Melancholisches und Düsteres an sich, das mir jedes Mal heftige Gänsehaut bereitet. Obwohl das Lied einen sehr konstanten Flow hat, ist es trotzdem fesselnd.

Fazit: „Flesh of the Dead“ von THE NECROMANCERS UNION lässt Gothic/Doom-Rock der 80er in neuem Glanz erstrahlen.

Tracklist

01. Flesh of the Dead
02. The Ghosts Inside You
03. Into Darkness
04. The Undead

 

05. Crossing the Line
06. Clowns of Death
07. Shadows
08. Pit and Pendulum

 

Besetzung

Daniel Belasco – Vocals, Instruments

 

Internet

THE NECROMANCERS UNION – Flesh of the Dead CD Review

DIEVERSITY – Age Of Ignorance

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DIEVERSITY - Age Of Ignorance - Album Cover

DIEVERSITY – Age Of Ignorance

DIEVERSITY - Age Of Ignorance - Album Cover

Band: DIEVERSITY
Titel: Age Of Ignorance
Label: El Puerto Records
VÖ: 19/11/21
Genre: Modern/Melodic Death Metal

Bewertung:

4,5/5

DIEVERSITY, eine Band, die mir beim Debüt die Kinnlade nach unten klappen ließen und mit dem Nachfolger weniger gefallen haben. Mit dem neuesten Album „Age Of Ignorance“ kehrt die Truppe zurück und etwas skeptisch blickte ich vorerst auf den Beipackzettel. Diese Informationen sind fortwährend hoch lobend, dennoch versprechen sie leider Gottes nicht immer das, was drinnen steht. Der neueste Reigen und das darf meine Wenigkeit sagen, ist eine Rückkehr zu alten Glanztaten, besser gesagt in Richtung Debüt.

Die Formation hat neuerlich Blut geleckt und serviert uns ein buntes Gemisch aus harten Modern Metal Fragmenten und altbekanntem Melodeath. Klarerweise keine Neuerfindung des Genres, wenn im Kontrast hierzu frisch vorgetragen weiß man amtlich den Staub aufzuwirbeln. Dies attestiere ich dem Trupp aus dem Frankenland. Mit frischem Mut und harschem, aufstachelnden Sound lassen sie ihre Wut freiem Lauf. Eine wilde Raserei, die nur für kurze beschauliche Stopps unterbrochen wird. Ein Wechselkonzept, das ein sogenanntes um und auf für solche Mischgenrebands ist.

Immerhin überraschen DIEVERSITY ein wenig, mit etlichen Erfrischungen im überlaufenen Sektor dieses Soundmischgebildes. Hinzu kommen kurze, atmosphärischen Einlagerungen, bevor die Meute aus Deutschland zum nächsten Angriff ansetzt.

Der Sound verankert zwischen melodisch, Metalcore affiniert und etlichen Brutalitäten beeindruckt und durch etliche High-Speed-Temposchritte wird ein wohlwollendes Nicken beim Rezensenten erreicht, bis schlussendlich der Griff zur Hantel folgt und zum Sound der deutschen Truppe die Bizis zum Zucken gebracht werden. Es wird auch schon mal gestampft, mit fetten, schweren Gitarrenläufen und einer wuchtigen Basis aus langsamen Drums und mächtigem Bass, bis auf ein Neues das Konzept umgelenkt wird.

Zusätzlich kopiert die Formation keiner großen Nummer im Geschehen und lässt eigene Innovationen merklich walten.  Und so geht es auf der ganzen Platte weiter, im Vordergrund steht vorangehend gepflegtes Gebolze, den Blick für die eine oder andere Raffinesse steht hier dem Härteschub in nichts nach. Gutes Gemisch, das eine breite Fangemeinde begeistern wird.

Fazit: Nach dem eher mäßigem REAwakening lassen es DIEVERSITY mit „Age Of Ignorance“ wiederholt krachen.

Tracklist

01. End Of The Line
02. The Bitter Taste Of Sin
03. Enemies
04. Pulling My Strings
05. Mr. God

 

06. Extinction Of Humanity
07. Clouds Of Misery
08. May Their Ghosts
09. King Of Clowns
10. Last Day 2K21

 

Besetzung

Robin Mattner – Vocals
Daniel Heß – Guitar
Olav Langer – Guitar
Michael Steger – Bass
Chris Walther – Keys
Dominik Waldorf – Drums

 

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DIEVERSITY – Age Of Ignorance CD Review

CHOROSIA – A call to love

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CHOROSIA - A call to love - album cover

CHOROSIA – A call to love

CHOROSIA - A call to love - album cover

Band: CHOROSIA
Titel: A Call to Love
Label: Grazil Records
VÖ: 22/10/21
Genre: Progressive Sludge Metal

Bewertung:

4/5

Die seit 2017 existierende Truppe CHOROSIA aus Wien war mir gar nicht geläufig, umso mehr war meine Wenigkeit verwundert als deren bereits zweites Werk „A Call To Love“ ins Haus flatterte. Progressive Sludge Metal ist den Jungs hold, zumindest verspricht es der Beipackzettel. Der Albumtitel ist eigentlich nicht treffend, zumindest von Liebe an sich kann zu keinem Zeitpunkt die Rede sein.

In Sache Liebe für Sludge Elemente trifft dies nicht zu, denn diesem frönt die Truppe aus unserer Bundeshauptstadt unvermindert. Musikalisch lassen die Wiener nichts anbrennen, zusätzlich hört meine Wenigkeit etliche Post-Fragmente heraus, diese heben den Progressive Anteil um Ecken. Gut sortiert und mit herrlichen Doom Einflüssen umwickelt wird eine breite Facette im Klangbild auf dem Zweitwerk geboten.

Eine schier unglaubliche Energie flutet aus den Boxen, irgendwo zwischen Progressive Metal und Sludge, dass hierbei einiges fachmännisch, wie desgleichen technisch raffiniert umgesetzt wurde, steht für das Songwriting der Truppe. Unbeirrt bohrt sich der Sound der Formation in den Gehörgang dieser Genrenischenfans und dieser wird heftig fortgeführt.

Die steten um feine Nuancen erweiterte Klangfacette lässt auf eine technisch, qualitativ hochwertige Combo schließen, welche nicht nur ihr Handwerk versteht, obendrein wird der Spieß stetig herumgedreht, sodass keine Langeweile aufkommt, oder beispielsweise die Songs zu schlicht erscheinen.

Im Kontrast hierzu kommen nicht zu arge Komplexitäten in die Songs und somit wären die Tracks merklich straighter aufzunehmen, als man es von anderen Genre Formationen kennt. Musikalisch packt einen dieser Sound tiefgreifender, was vor allem an intensiven Gitarrenmelodien liegt und dreckigen Soundlinien liegt, dazu gesellen sich wiederholt mächtige Riffwalzen, die von zerbrechlichen Momenten abgelöst werden.

Wunderbar verpackt und mit einer superben Produktion veredelt, ist dieses Genrealbum eine wunderbare Abwechslung, zu dem herkömmlichen Happy Dappy Sound etlicher gehypten Metalbands auf diesem Planeten.

Fazit: CHOROSIA sind nichts für schwache Nerven und dies unterbreiten sie bestens mit ihrem Zweitwerk „A Call To Love“!

Tracklist

01. A Call To Love
02. Seeds Of Hate
03. Daredweller
04. Dune Messiah
05. Innocence

 

06. Hope County
07. Wounds
08. Wisdom Of The War
09. Star Veins

 

Besetzung

Anto Pranjić – Guitar & Vocals
Florian Zeus – Guitar & Vocals
Gregory Reinig – Drums
Chris Turner – Bass

 

Internet

CHOROSIA – A call to love CD Review

3RD WAR COLLAPSE – Damnatus

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3RD WAR COLLAPSE - Damnatus - album cover

3RD WAR COLLAPSE – Damnatus

3RD WAR COLLAPSE - Damnatus - album cover

Band: 3rd War Collapse
Titel: Damnatus
Label: Guttural Brutality Productions
VÖ: 25/02/21
Genre: Brutal Death Metal

Bewertung:

4/5

Eine brasilianisch-finnische Vereinigung lässt die alten Glanztaten des Brutal Death seiner Frühphase nochmals hochleben. 3RD WAR COLLAPSE nennt sich die 2016 gegründete Vereinigung. Dieses Material wäre grundsätzlich für unseren werten Herrn Postminister Lazer Grindcore, wurden aber von meiner Wenigkeit ausgesucht, um mal wieder in den tief Gutturalen Bereich zu blicken. „Damnatus“ ist seit geraumer Zeit erhältlich, kam allerdings verspätet in unser Redaktionsloft. Was mir im Grunde genommen an vielen Grind/Brutal Bands weniger gefällt, ist die zu harte, schlichte Grunztirade. Die eingefleischten Fans würden sagen, ist halt nichts für Weicheier. Mag stimmen, anders gedacht, ist die vorliegende, musikalische Weise merklich besser als das, was man von solchen Genrebands bekommt.

Thrash meets Brutal Death, verfeinert mit harschen Grind Attitüden, ein gutes Mischkonzept, das stetig unter dem Motto: „Knüppel aus dem Sack“, vorgetragen wird. Das Trio lässt hierbei mächtig den Knüppel tanzen und pulverisiert alle Verschönerungen im Metal. Harsch, ungemütlich und mit vielen Grunztiraden wird eine Dampfwalze auf Turbofahrt gebracht.

Insbesondere die beiden Eckpfeiler Death und Thrash Metal im Rhythmus machen den besonderen Charme der musikalischen Umwandlung des Grind/Brutal Grundgedanken aus. Hierbei brennt die Luft und im Kontrast zur Knüppelmethode gibt es mit „Forced To Suffer“ einen melodisch avancierten Song, zumindest die Einleitung klingt episch-melodisch, danach wird alles auf ein Neues niedergerissen und das Trio nimmt den bereits bekannten Pfad und prügelt sich ehern durchs Soundgeschehen.

Slam und Brutal Death Metal werden auf „Damnatus“ auf eine neue Ebene gestellt, wenngleich von vielen Fans längst vergessen, besinnt sich das Internationale Triumvirat alter Einflüsse und reichert dies mit einem guten Mischspiel auf.

Eine positive musikalische Entwicklung, die selbst bei Die-Hard-Fans gewiss gut ankommt! Fette Riffs und eine Knüppelei, dass man seine Kinnlade runterklappt. Die faulig-verwesten Riffs bahnen sich ihren Weg und lassen die Lautsprecher qualmen. Zielbewusst und lebenzerstörend, gepaart mit schnellem Geprügel im Wechselspiel und leichter Groove Kante, dies wird definitiv härtere Death und Thrash Fans interessieren. Das ultraschnelle Drumming, mit vielen Wechseln weiß gelinde gesagt zu beeindrucken!

Um als Slam-Brutal-Death-Metal-Band aufzufallen, braucht es nicht bloß Brutalität oder Abartigkeiten, es braucht geniale Songs, die ganz klar als eigenes Erzeugnis zu identifizieren sind! Dies steht für die Herangehensweise dieses internationalen Trios und dem kann man zu solch einem Mischgewebe nur gratulieren.

Fazit: Bei „Damnatus“ von 3RD WAR COLLAPSE kommen Slam-Brutal-Death-Metal Freunde vollends auf ihre Kosten.

 

Tracklist

01. Eyes of Deception
02. Broken Celibacy
03. Fifth Column
04. Forced to Suffer
05. Pandemic Nescience
06. Third War Collapse

 

07. Profit from Corruption
08. Headshot
09. Weak Minded Society
10. Mind Your Own Business
11. Stagnation

 

Besetzung

Rodolfo Carrega – Bass & Vocals
Kalle Lindfors – Drums
Cristiano Martinez – Guitar & Vocals

 

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3RD WAR COLLAPSE – Damnatus CD Review

HEARTS & HAND GRENADES – Between the Lines

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hearts and handgrenades - between the lines - album cover

HEARTS & HAND GRENADES – Between the Lines

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Band: HEARTS & HAND GRENADES
Titel: Between the Lines
Label: Eclipse Records
VÖ: 19/11/21
Genre: Rock

Bewertung:

5/5

Nach nicht mal einem Jahr legt die amerikanische Hardrock Truppe HEARTS & HAND GRENADES ihren nächsten Longplayer vor. „Between the Lines“ tritt die Nachfolge des fulminanten Vorgängers Turning To Ashes an. Ein schwieriges Unterfangen, zumal der Vorgänger saustark war. Die Zeit haben Stephanie Wlosinski gut genutzt. Abermals greift die Truppe tief in die Trickkiste, allen voran die Inhalte innerhalb der einzelnen Songs. Dies hat mir in einem persönlichen Gespräch der Verlobte der Frontlady, Mike Bress verraten, ist einfach das Ding von Stephanie. Somit darf sich der Hörer von Hardrocksongs mit intensiven Inhalten innerhalb der Songs abermals erfreuen.

Musikalisch wird hierbei nicht die verschönerte Linie vorgelegt und dies ist das Ding dieser amerikanischen Truppe. Roh, ungeschliffen und ungehobelt, dies sind die Eckpfeiler der Songs auf dem neuesten Silberling von HEARTS & HAND GRENADES. Eventuell von mir befürchtete Durchhänger, nach dem fulminanten Vorgänger verstummen bereits nach den ersten Tönen des Albums.

Obendrein klingen die Tracks von „Between the Lines“ merklich gereifter. Der ungehobelte Touch und das röhrende Organ vom Mrs. Wlosinski. Die Facetten werden den Lyrics angepasst ebenfalls gewandelt. Zwischen klassischem Hardrock, Südstaatenrock, blitzen etliche Grooverocknummern, mit leicht-modernen Avancen hindurch. Ein kunterbuntes Gemisch, das ein weiteres Mal für eine breite Rockpalette und einem Unterhaltungsfaktor sorgt.

Den Härteschrauben hat die Truppe desgleichen angehoben und das kommt den soliden Rockstücken merklich zugute. Das Tempo wandelt Großteiles im flotteren Bereich und wird lediglich bei „Beautiful Pain“ und „Moonlight“ gedrosselt. Bei diesen Stücken handelt es sich im Kontrast hierzu nicht um Balladen, eher um melancholische Klagelieder, welche durch den Gesang enorm unter die Haut gehen.

Viele kraftvolle Songs dominieren das Geschehen und werden bloß durch zwei ergreifendere Nummern unterbrochen. Das neueste Album strotzt auf ein Neues vor Kraft und kommt um Ecken dreckiger produziert besser zur Geltung als sein Vorgänger und dieser war schon eine Wucht.

Derbe Riffs prallen auf klangliche anklagende Gesänge und dieses Gemisch weiß zu brennen und hierbei treffen die Amis den Zahn der Zeit. Possierliche, rockige Energie in allen Belangen wird als geballte Feuerkraft auf den Hörer losgelassen und die energetischen Songs stecken bis in die letzten Spitzel des Körpers an.

Fazit: HEARTS & HAND GRENADES schaffen es ein weiteres Mal, die Rockgemeinschaft mit ihrem derben Hardrock anzustecken!

 

Tracklist

01. Scream It Out
02. Black Sunset
03. Between The Lines
04. Secret
05. Tragedy

 

06. Beautiful Pain
07. Bad Medicine
08. Illogical
09. Wait
10. Moonlight

 

Besetzung

Stephanie Wlosinski – Vocals & Bass
Mike Bress – Guitar & Keys
Kenny Blesy – Guitar
Tom Lafferty – Drums

 

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HEARTS & HAND GRENADES – Between the Lines CD Review

THULSA DOOM – Ambition Freedom

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thulsa doom - ambition freedom - album cover

THULSA DOOM – Ambition Freedom

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Band: THULSA DOOM
Titel: Ambition Freedom
Label: Drabant Music
VÖ: 12/11/2021
Genre: Classic/Heavy Rock

Bewertung:

4/5

THULSA DOOM sind eine norwegische Rockformation und sollte nicht mit der gleichnamigen Death Metal Combo aus Italien verwechselt werden. Die Truppe aus dem hohen Norden frönt dem Heavy Rock unterwandert mit melodischen, heavy avancierten Ambitionen. Classic-Rock Freunde dürften allen voran viel Gefallen an dem Material der Norweger finden. Der aktuelle Longplayer „Ambition Freedom“ klingt wie eine reichhaltige Mischung aus KISS und THIN LIZZY.

An vielen Ecken und Enden der Songs ist dies stark erkennbar, jedoch wird nicht eine billige Kopie geboten. Vielmehr offeriert die skandinavische Truppe eine aufgefrischte Version ihrer Lieblinge und dies legen die Jungs von THULSA DOOM mit einer hocheffizienten Innovation vor.

Beeindruckende Musiker, die sich hier zusammengetan haben. Ihre Fähigkeiten Gitarre und Gesang demgemäß zu kombinieren, dass schlussendlich eine reichhaltige Lehrstunde in Sachen Classic Rock unterm Strich hierbei herauskommt, ist unfassbar. Die gesteckten Aufmerksamkeiten garantieren viel Unterhaltungswert und werden schlussendlich mit leichten Stoner Intensionen gewürzt, wie desgleichen abgeschmeckt.

Die Gitarrenarbeit ist ohne Fehl und Tadel und liefert dominant einen shakigen Touch im Sound der norwegischen Truppe. Sänger Papa Doom, klingt wie ein norwegischer Nachkomme des leider viel zu früh verstorbenen Phil Lynott. Aufgrund dieser stark erkennbaren Einlagen und Stimmungsbarometer blitzt der Hauptanteil der Einflüsse stark in Richtung Irland durch.

Eine große stilistische Bandbreite zwischen klassischem Mid-Tempo-Menschenfängern und flotterem Material wird geboten und hierbei lassen die Norweger nichts unversucht, um den Hörer ordentlich bei Laune zu halten. Die klangliche Facette ist uneingeschränkt für den klassischen Rockliebhaber ausgerichtet. Derselbe wird im Kontrast hierzu vollends begeistert sein.

Wie aus einem Guss gemacht und Song übergreifend wird eine gewaltige Spannung erzeugt, bei der jeder Track daneben einen eigenen Charakter aufweist. Dies garantiert, dass das Album auch längerfristig interessant bleibt.

Fazit: THULSA DOOM offerieren eine klassische Rockkunst, die kein Glaubwürdigkeitsproblem in sich hat. Classic Rock auf äußert hohem Niveau!

Tracklist

01. Endless, Unless
02. Man With Ambition
03. Die Like An Aviator
04. Easy, Lord

 

05. All The Other Records
06. Crucifixion Nails
07. Parade Of The Obese
08. Locked In On A Behaviour

 

Besetzung

Papa Doom – Vocals
El Doom – Guitar & Vocals
Doom Perignon – Guitar & Vocals
Angelov Doom – Bass
Fast Winston Doom – Drums

 

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THULSA DOOM – Ambition Freedom CD Review

Reapers Revenge – Versus

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Reapers Revenge - Versus - album cover

Reapers Revenge – Versus

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Band: Reapers Revenge
Titel: Versus
Label: Selfreleased
VÖ: 08/10/2021
Genre: Power/Trash Metal

Bewertung:

3/5

Diese deutsche Gruppe aus Amberg hat 2014 das erste Material veröffentlicht, sind allerdings bisher an mir vorbeigegangen. „Versus“, das neue in Eigenregie veröffentlichte Album, punktet zunächst mit einer Mischung aus ordentlich gespieltem Thrash, echtem Power Metal und (vielleicht eine subjektive Empfindung) gewissen BLIND GUARDIAN-Momenten bei den Melodien in den Refrains. Eine durchaus ansprechende Stilmischung hat man also gefunden.

Leider wollen die Songs trotz dieser durchaus interessanten Stilrichtung, professionellem Sound und gekonnter Arbeit an den Instrumenten einfach nicht hängen bleiben. Es sind keine Mängel oder konkrete Störfaktoren, auf die man mit dem Finger zeigen könnte. Die Musik hebt sich einfach nicht ausreichend von dem ab, was ich in nunmehr 20 Jahren an Metal gehört habe.

Fazit: REAPERS REVENGE bieten eine stilistisch leckere Genremischung, aber Wiedererkennungswert und Songwriting waren mir für eine klare Empfehlung leider nicht stark genug.

Tracklist

01. To Whom Evils Sacrifice
02. Changing World
03. Warheads
04. Suicidal Genocide
05. My Fading Silence

 

06. Phlegmatrix
07. Scary Neighbourhood
08. Arctic Winter Green
09. Images Untangled
10. Gapminder

 

Besetzung

Christian Bösl – Vocals
Christopher Knauer – Guitar
Hermann Weiss – Guitar
Christian Oppel – Bass
Thomas Seiferlein – Drums

 

Internet

Reapers Revenge – Versus CD Review