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Blindgänger – Vier

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Band: Blindgänger
Titel: Vier
Label: Selfreleased
VÖ: 11.04. 2015
Genre: Metal/HC/Punk/Rock´n`Roll
Bewertung: 3,5/5
Written by: Daniel

Nicht sehr originell ist der Name des vierten Rundlings des Leipziger Krawallkombinats, das sich seit 2006 unter dem Motto „Rock N Roll mit Herz und Eiern“ durch die deutsche Republik lärmt. Origineller ist da schon die Musik, die Abwechslungsreichtum und Spass garantiert.

Live ist die Band eh eine Macht, wer also die Chance hat, die Jungs einmal Live zu erleben, sollte diese nutzen. Aufgrund dieser Tatsache liest sich die Liste der Acts, mit denen man sich bisher die Bühne teilte, auch ganz eindrucksvoll (u. a. Macbeth, Crushing Caspars, Gorilla Monsoon, 4 Lyn und Grober Knüppel).

Der Grund, warum ich der Band hier nur zu gerne ein wenig Platz für ein Review einräume, liegt allerdings an deren musikalischer Qualität. BLINDGÄNGER haben einen Frontmann, der geboren wurde um die Bretter dieser Welt zu rocken und es mit dem Vorgänger Antrieb geschafft, sich endgültig aus dem musikalischen Schatten der blassen Onkelz – Kopien zu befreien und ein starkes Album zwischen Groove Metal, Punk und Rock N Roll abgeliefert. Auch Vier ist nicht von schlechten Eltern und enthält fast ausschließlich essentielles für Leute, die sich gerne der deutschsprachigen Rockmusik hingeben, denen jedoch maßlos überbewerte Kapellen wie Frei.Wild oder KrawallBrüder nix geben.

So bietet man nach einem epischen Intro mit UARGH den perfekten Soundtrack für die demnächst anstehenden Grillpartys. Auch wenn man hier mit dem abgegriffenen Klischee des Vorzeige – Metallers/Punk spielt, für gute Laune sorgt der Song auf jeden Fall. Besonders schick ist die Motörhead – Huldigung in der Mitte!
Dystopia bietet darauf musikalisch ein anrollende Walze aus Hardcore und Metal, textlich behandelt man gekonnt den Wunsch vom Ausbrechen aus dem Alltagstrott. Ein ebenso hammergeiles Mörderbrett ist Atlas, der zwar in Böhse Onkelz  – Manier an die eigene stärke appelliert, aber zu keiner Sekunde wie ein Abklatsch wirkt.

In eine völlig andere Richtung geht dann Urgewalt. Hier wird flott gerockt, die Mucke lässt den Nacken zucken, die Lyrics allerdings die Schultern. Das wir aus unseren Umweltsünden nicht lernen, wissen wir alle. Und wie es endet auch, da hat man nix Neues zu berichten…
Brandkanne thematisiert dann mit einem Black Sabbath Riff zu Beginn und im Refrain sowie einer gewaltigen Portion Groove in den Strophen den Teufel Alkohol. Im Kontext dazu bietet Los erstklassigen modernen Metal zwischen Pantera und Machine Head, bei Löwenherz kommen die Onkelz  – Einflüsse voll zum tragen. Lyrische Fettnäpfchen werden aber, gottlob, weitestgehend ausgelassen Eine Zeile wie „…wenn man auf die Schnauze fliegt und dann erst sieht, das einem das Glück zu Füßen liegt…“ ist einfach Gold, da verzeiht man so manche geliehene Melodie.
Ruhe und Kraft bietet Southern Rock – Einflüsse, während der abschließende Wolfssong  flüssig zwischen ruhigeren Passagen und Metal wechselt um sich extasisch in eine Black Metal – Eruption zu steigern. Lediglich Hart überzeugt nicht, was angesichts des sehr guten Restmaterials verzeihlich ist.

Auch wenn die Pseudonyme albern sind, BLINDGÄNGER muss man ernst nehmen. Der Vorgänger hat mir persönlich zwar leicht besser gefallen, aber Vier ist trotzdem ein abwechslungsreiches, musikalisch spannendes Album mit bärenstarken Songs und daher sehr zu empfehlen.

Trackliste:

01. Der Anfang vom Ende
02. UARGH!
03. Dystopia
04. Atlas
05. Urgewalt
06. Brandkanne
07. Los!
08. Hart
09. Löwenherz
10. Ruhe und Kraft
11. Wolfsong

Besetzung:

El Rich – vocals
Mr. Longneck – guitar
The Holy Matze – guitar
Marv Vader – bass
Das Uhrwerk – drums

Blindgänger im Internet:

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At The Dawn – Land In Sight

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Band: At The Dawn
Titel: Land In Sight
Label: Bakerteam Records
VÖ: 14.04. 2015
Genre: Power Metal
Bewertung: 2,5/5
Written by: Daniel

Metal aus Italien, dem der Begriff „Power“ hinzu gefügt wird, hat erfahrungsgemäß selten welche. So beginnt das Album mit Through A Darkened Sky handzahm und ohne Biss im bekannten Rhapsody/Labyrinth – Stil. An sich nicht schlimm, ich mag beide Bands, doch weder ist dieser Song spannend arrangiert, noch irgendwie motiviert vorgetragen.
Mit dem folgenden Titeltrack verhält es sich da schon anders: alte Kamelot machen Urlaub in Italien. Oder anders umschrieben:
ein treibender Rhythmus, der sich auch durch den Refrain zieht plus sehr detaillierte Gitarren – und Keyboardarbeit bringen ein Höchstmaß an Ohrwurmqualität mit.

Bei Siren Call hege ich die Hoffnung, das dieses Niveau gehalten werden kann, doch leider rückt hier das Hauptmerkmal des italienischen „Power“ Metals (das sich natürlich wie ein roter Faden durch das ganze Album zieht) zu weit in den Vordergrund. Zu pathetisch und melodramatisch wird hier der Bogen einfach überspannt. Im weiteren Verlauf wechseln sich altbackenene, vorhersehbare Songs (The Deserter, Tiger Within) mit – in ihrer völlig überzogenen Theatralik und somit abschreckenden – Kitschbomben( The Offense, The Revenge) ab.
Lediglich zwei Songs können hier noch überzeugen. Zum einen begeistert The Day When Heroes Die endlich mit Power im Metal, hat eine Hook die sitzt, bietet eine energische Darbietung und hier reizt einen auch endlich einmal Sänger Stefano De Marco mit. Zum anderen das abwechslungsreiche A Crow With No Wings. Eine solch tiefe Dramatik und Leidenschaft hätte man gerne durchweg gehabt.

AT THE DAWN liefern mit ihrem Zweitling insgesamt eher durchschnittliche Ware, auch wenn einige Songs hier positiv herausragen. Was man vorne herum aufbaut, reizt man mit dem Allerwertesten wieder ein. Land In Sight ist ein aktueller Beleg dafür, das man als exzellenter Musiker nicht gleich ein ebenso guter Songschreiber sein muss und zeigt auf, dass eine Hammerstimme (die De Marco definitiv besitzt) nicht immer ausreicht, um den Hörer zu erreichen. Italo Power Metal Fans sollten trotzdem mal ein Ohr riskieren, denen wird dieser Rundling von der Stange sicher besser munden als mir. Ich halte mich lieber an die Landsleute Skanners und Revenge als an den landestypischen Schmalz Metal.

Trackliste:

01. Through A Darkened Sky
02. Land In Sight
03. Siren Call
04. The Deserter
05. Ouverture
06. The Offense
07. The Revenge
08. The Day When Heroes Die
09. Tiger Within
10. Ladyhawke
11. A Crow With No Wings
12. Revelations (Iron Maiden cover)

Besetzung:

Stefano De Marco – vocals
Michele Viaggi – lead guitar
Michele Vinci – rhythm guitar
Vittorio Zappone – bass
Mattia Ughi – drums
Marco Iaffaldano – keyboards

At The Dawn im Internet:

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NEBELFRONT – Only In My Dreams

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Band: NEBELFRONT
Titel: Only In My Dreams
Label: Cursed Records
VÖ: Jänner 2015
Genre: Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Mayhemer

So, hier mal kurz und kackig: S.O. nennt sich der Protagonist rund um das Projekt „Nebelfront“, dass mittlerweile zu einer richtigen Band geformt wurde. Zumindest macht es so den Eindruck. Ein Vorgänger Full – Lenght Album aus dem Jahre 2010 mit dem klingenden Namen „Pour ma soeur“ steht zu Buche und wenn man bedenkt, dass dieses Album auch schon wieder über 4 Jahre her ist, ist es schon fast verwunderlich, dass es Nebelfront nach so langer Zeit in diesem schnelllebigen Musikbusiness überhaupt noch gibt.

So, nun aber befinden wir uns im Jahre 2015 und S.O. hat seiner Band einen neuen Schriftzug verpasst und auch gleich aus dem vergangenen Gehversuchen (denn mehr war das Debut Album einfach nicht) RICHTIGE Musik gemacht. Songwriting: passt; Athmosphäre: passt; Kurzweiligkeit: passt; Verhältnis Black Metal zu Ambient: Genau richtig; Produktion: Endlich weg von einer Garagen – /Home Produktion mit dem Aufnahmegerät von Oma. Somit ist die neue Produktion sehr gut! Genau, wie es im Black Metal sein soll. Beherrschen von seinen Instrumenten sowie der Stimme: Sehr gut; Die weibliche Stimme von Mistress of Disharmony klingt auch wie ihr Name: Disharmonisch. Passt nicht.  Die Idee mit einer weiblichen Stimme mehr Tiefe und Breite in die Songs zu bekommen, finde ich aber an sich sehr gut. Anspieltipps: Alle Songs!

Ja, auch mir ist der Drumcomputer aufgefallen. Dieser wurde zwar ganz gut programmiert, aber es ist halt nichts gegen ein echtes Schlagzeug. Selbst, wenn der zukünftige (Session?-)Drummer auf einem elektronischen Kit spielt, dass danach noch bearbeitet wird (Dimmu), klingt ein echter Drummer einfach geiler und lange nicht so klinisch tod! Warum ich hier trotz all der kleinen „Fehler“ 4 Punkte vergebe? Weil mich das Album erfreut. Und einfach 100:1 zum Vorgänger ist. Als ob das Debut unter einem anderen Namen und von anderen Musikern eingespielt wurde. DAS ist Nebelfront. Das ist ein Album, dass einen gefangen nimmt und nicht mehr loslässt. „Only In My Dreams“ ist sicher nicht perfekt, aber ein geiles Kleinod und eine klare Kaufempfehlung. Rock on

Tracklist:

01. Memories
02. River
03. Kalt
04. Only In My Dreams
05. XII. I
06. Somewhere

Besetzung:

S.O.: Songwriting, all instruments, main vocals & programming;
Feanor Omega: Additional guitars, backing vocals;
Mistress of Disharmony: Female vocals;

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Disordered – Carnal Materialism

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Band: Disordered
Titel: Carnal Materialism
Label: Selfreleased
VÖ: 2015
Genre: Heavy/Thrash/Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die deutsche, noch recht junge Truppe Disordered besteht bereits seit 2011, nach dem man sich eben umbenannt hat. Mit dem Album „Carnal Materialism“ legt man somit das erste Lebenszeichen vor. Da hat aber jemand ordentlich den Tiger im Tank, wenn man vielleicht glauben möchte, weil es sich eben um eine sehr junge Truppe handelt, das hier etwas zu leichtsinnig im Thrash der Schritt gewagt wird, der irrt aber völlig. Das nenne ich mal ein Blut gelecktes, feines Werk. Das man hier gleich komplett am Rädchen dreht ist einfach toll. Keine Frage, die Revolte werden sie nicht lostreten. Wohl aber vermag der Trupp hier amtlich mitzumischen. Von Einflüssen von Legion of the Damened, bis hinüber ins dreckige, kauzige Lager von Tankard wird eine Melange geboten, welche nicht erfrischender klingen könnte. Die Fusion aus Death und Thrash mag vielleicht nicht up to date klingen, wohl aber vermag es das Thrash Kommando aus Ludwigsburg hier eigene Ideen zu Protokoll zu bringen und eben eigene Innovationen. Dies heißt, es steht außer Frage, dass man die Vorväter des Death und Thrash analysiert hat. Doch und das muss man den Jungs hoch anrechnen klingen sie nicht wie geleckt oder man könnte sie gar als Kopie bezeichnen. Im Infoblatt steht, dass man diese Scheibe zu Hause aufgenommen hat. Na da gibt es nichts daran auszusetzen, zumal man auf das Endprodukt durchaus stolz sein darf. Die sehr knackigen Tracks beinhalten einerseits kurze Ruhephase, bevor man wie ein wildes Biest sich wieder tollt und wutentbrannt mitreist. Kleiner Solieinlagen bieten den gewünschten Melodieanteil, bevor auch hier wieder merklich die Keule zum Verprügeln geschwungen wird. Amtlich und nicht wie jede x-beliebige Death/Thrash Kapelle eben.

Fazit: Die Truppe vermag es hier mit ihrem Debütwerk einen sehr guten Eckpfeiler zu setzen. Da müsste eigentlich alsbald ein Labeldeal drinnen sein, denn wenn man das zu Hause so hinbekommt, wie klingt dann erst eine Scheibe mit einem renommierten Produzenten. Als erstes Lebenszeichen wirklich gut gemacht. Die Revolution wird man nicht herbeiführen, wohl aber vermag es das Death/Thrash Kommando im Business ordentlich mitzumischen, denn die gestellten Weichen lassen wohl nichts anderes zu.

Tracklist:

01. Intro
02. Split Personality
03. Create to Collapse
04. Mindless Masses
05. Dissolution
06. Don’t care
07. Moonshine
08. Get Ready To Die
09. Modern Zombies
10. Division of Doom
11. Beyond Memory

Besetzung:

Horny (bass)
Sam (drums)
Fred (guit)
Carsten (voc)

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Bloodliner – Snailriders

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Band: Bloodliner
Titel: Snailriders
Label: Selfreleased
VÖ: 2014
Genre: Thrash/Heavy Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Manchmal verwundert es mich schon, wie viele Truppe im österreichischen Underground sich tummeln, wohl aber ein Potential haben, welches einfach nicht unerhört bleiben darf. Eine weitere Band, welche mich oftmals etwas zweifeln lässt, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht, sind die Steirer Bloodline. Gut Thrash Metal mag jetzt nicht der Sound sein, wo man neue Akzente setzen kann. Dennoch gibt es im internationalen Bereich so viele Nudeltruppen, die unter einem Banner eines Labels ihren Quark im Thrash zum Besten geben. Die Weizer Combo ist ohne Vertrag und auch hat kein einziges Magazin über sie bzw. ihre Scheibe „Snailriders“ bis dato berichtet. Gut wir auch nicht, denn die Scheiblette gibt es bereits seit 2014 und wurde uns nun zur Rezension zugesandt. Fragt man sich, ob die Jungs sich nicht getraut haben. Hätten sie sollen, denn das Material haut einem wirklich die Sicherungen aus dem Kasten. Die sehr stimmigen Songs auf dem Album sind nicht eine reine Thrash Metal Palette, ein die Abform seitens der Steier klingt einfach an und ab ulkiger, und dann präsentiert man sich wieder so schon rollend-groovig. Darüber thront immer wieder der Thrash Hammer aus der Bay Area Szene. Das Gute an dem steirischen Thrash Kommando ist, das man einfach nicht wie jeder Klon klingen möchte und somit viele eigene Interpretationen in einer Thrash Melange vorlegt, welche einfach in Fleisch und Blut übergehen. Die gezauberte Stimmung pusht ordentlich und so darf hier der Partycharakter durchaus erwähnt werden. Alle anderen Motoren starten dann von selbst und das entfachte Feuerwerkt geht niemals aus. Wirklich coole Animation, welche man vom ersten bis zum letzten Track halten kann. Die Jungs mögen noch ganz am Anfang stehen mit ihrer Thrash Variation und es soll auch bald ein neues Album folgen. Für absolute Fanatiker des Thrash Metal ist dies aber vorher ein Muss, sich den Happen auf der Zunge zu zergehen zu lassen. Das Material ist einfach superb zurecht gezimmert worden und lässt jedes Thrasherherz einfach binnen Zehntelsekunden höher schlagen. Ob nun der Spirit oder einfach die Abform die man immer wieder hervorzaubert, die Steier zeigen vielen Kollegen wie man es richtig macht, um eben weit vorne mitzumischen, was meiner Meinung nach vorstellbar ist. Feinster Thrash as it’s best und da gibt es wirklich nichts zu meckern. Gut das noch Luft nach oben hin offen ist versteht sich von selbst, aber mit solch einem eifrigen Thrash Werk darf man sich schon gerne mal lobend auf die Schulter klopfen.

Fazit: Feinster Thrash Metal aus unserer Alpenrepulbik, welcher durchaus auch internationalen Maßstäben gerecht wird. Hier muss man unbedingt weiter die vorliegende Mischung forcieren und dann kann ich mir durchaus vorstellen dass man da wohl alsbald gesigned wird.

Tracklist:

01. Fuckshit
02. Kingdom of Death
03. Commanded to Thrash
04. Thrash Test Dummies
05. Battle of Wizards
06. Invasion of the Insects

Besetzung:

Michael Wackenreuther (voc & guit)
Stefan Fabschitz (guit)
Julian Pirchheim (guit)
Klemens Pehsl (bass)
Stefan Weingartmann (drums)

Internet:

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Larceny – Into Darkness

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Band: Larceny
Titel: Into Darkness
Label: SAOL / Believe Digital
VÖ: 2015
Genre: Melodic Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Weiter entfimisiert zelebrieren Larceny aus Deutschland ihr 10 Jähriges Band Jubiläum. Mit „Into Darknes“ legt man einen neuen Langstreich vor, welcher im Bereich des Melodic Death Metal, mit leichten Thrash Einflüssen zu Schubladisieren ist. Was bei den Vorgängern immer etwas nachhaltig schwächer war, wurde diesesmal sehr gut ausgemerzt. Dies heißt, man versteift sich auf das was man am Besten kann, hat dies eben sehr facettenreich und auch wutentbrannt ausgebaut. Das passt für den Melodic Deather wie die Faust aufs Auge. Die sehr harsche Vocalfraktion geht amtlich ins Gehör und ist auch von einem starken Kraftakt untermalt. Somit hinkt der Fronter seinen Kollegen nicht hinterher, nein vielmehr zeigt die geeinte Einheit hier das volle Können und das geht teilweise, eben durch viele dunkle Soundfragment tief unter die Haut. Hier und da blitzt sogar der Sänger wie ein auflauerndes Biest hervor und das hat einfach etwas. Kleinere Key Sektionen hätte man sich schenken können, doch im Großen und Ganzen zeigen die Herrschaften, wie man eben eine Mischung parat hat, welche einfach gut ins Gehör geht und nicht einfach lieblos im Fährwasser des Melodic Death Metal vorgeklatscht wird, wie es so manch anderer Act tut. Viele eigene Innovationen wurden gut ins Rennen geschickt und das Ausmaß der Melange ist ihnen wirklich gut gelungen. Keine Frage, seit ihrem Debütwerk von 2010 hat sich die Combo wahrlich gesteigert und ihnen ist es gelungen ihre Roots beizubehalten, wohl aber mit der Gewissheit, dass man etliches umschichten musste. Somit ist „Into Darkness“ nicht nur gereifter, nein auch die vollzogene Hinzunahme von härteren Sektionen steht der Truppe sehr gut zu Gesicht. Besonders schön als melodische Untermalung finde ich die Hinzugabe von kleineren, epischen Soundarrangements. Dies erweitert das Material sehr gut und die gute Auswahl wird dem Hörer hier zu teil. Es wirkt eben nicht überladen, sondern sehr gut und spitzfindig eingesetzt. Was meinen Geschmack betrifft hat man alle Räder in Bewegung gesetzt, um sich zu steigern und dass ist der Formation durchaus gelungen. Über die Hülle und Fülle im Melodic Death Metal Bereich lässt sich bekanntlich streiten, wohl aber können Larceny meiner Meinung nach hier sehr gut mitmischen und bieten viele frische, schlagende Argumente.

Fazit: Superbe Steigerung im Hause Larceny, das weiß dem Melodic Death in einem selbst nicht nur zu gefallen, nein es animiert einen dazu, zu den sehr düster wirkenden Tracks ordentlich die Rübe zu schütteln. Ausmaß zwischen harscher Härte, dunklen Fragmenten und melodischen Abwechslungen wurde seitens der Band gut gewählt und so klingt man niemals wie der x-te Klon irgendeiner großen Band.

Tracklist:

01. Intro
02. Detour To Hell
03. Afterlife
04. Into Darkness
05. No Surrender
06. Limbus
07. Hold The Last Light
08. I Will Rise
09. Gunpowder Night
10. My Fall
11. End Of Lies

Besetzung:

Oliver Gaupp (Guitars & Vocals)
Andreas Augat (Guitar)
Conny Ott (Keyboard)
Luke Frankenhauser (Bass)
Dennis Siebert (Drums)

Internet:

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Serpentine – Circle Of Knives

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Band: Serpentine
Titel: Circle Of Knives
Label: AOR Heaven
VÖ: 2015
Genre: Hard Rock, Melodic Rock, AOR
Bewertung: 4/5
Written by: Thorsten Jünemann

2007 fanden sich in Wales ein paar Rock-Enthusiasten zusammen, die Hard Rock welcher leicht am AOR kratzt, zelebrieren.

Bewaffnet mit ´nem Stapel Demos und Ideen wurde 2010 das Debüt „A Touch Of Heaven“ mit Tony Mills als Frontmann eingezimmert, was für ´nen ordentlichen Wellenschlag im Genre sorgte und die Band auch recht fix nach Japan und auf die bekannten Rock / AOR-lastigen Festivals in dieser Welt katapultierte.

Nun, 2015, hieven die Walliser Ihr bereits 3.Album „Circle Of Knives“ in die Regale der Recordstores der Welt und können von den ersten Noten an, mit Ihrem gut ausgewogenen Mix aus Classic Hard Rock & Melodic Rock (wohl befleckt vom recht modern klingenden AOR) mich überzeugen.

Es wird nicht mit Keybooards und satten Gitarren gegeizt und immer wieder versetzt mich das Album um 2-3 Jahrzehnte zurück!

Zuckersüße eingängige Melodien lassen mich schnell zu dem Entschluss kommen, sich mit dem Backkatalog SERPENTINE´s auseinanderzusetzen, wobei auffällt, dass es doch bereits mehrere Musikerwechsel gab, und passend zum 3.Album auch der 3. Sänger am Mikro steht, aber dadurch der Qualität keinen Abbruch tut!

Es werden auch gern mal „heavier Sounds“ angeschlagen, steht der Band aber verdammt gut zu Gesicht, um nicht im Kitsch zu versumpfen, denn natürlich hat solch ein Opus auch genug kuschelige Momente.

In Gary Hughes´ Studio wurde dem Album von Sheena Seer der passende UK-Melodicrocksound verpasst, der amtlich aus den Membranen gedrückt wird. Die Dame war auch schon für die Produktion der ersten beiden Alben zuständig.

Fazit: Ein wirklich sehr gelungenes Album, welches eine Bereicherung für das Genre ist, aber leider auch keinen Überfliegerstatus erlangen kann, obwohl es sich um solides Songmaterial handelt und auch spaßmachend sowie kurzweilig unterhält…aber das war es dann auch schon.

Selbst nach dem zigsten Durchlauf bleiben bei mir im Gehörgang maximal der Opener „Season Of The Witch“ und der Nachfolger „La Tragedienne“ hängen, trotzdem ist „Circle Of Knives“ seine 4 von 5 Punkten zu jeder Spielsekunde wert!

Nur hapert´s etwas an der Halbwertzeit…

Im Bereich Melodic Rock / AOR haben RADIOACTIVE aktuell die Latte einfach verdammt hoch gelegt, um sich mit 5 Punkten schmücken zu können…

Tracklist:

01. Season Of The Witch
02. La Tragedienne
03. Forever
04. The Hardest Fall
05. Bleed
06. Where Does Your Heart Beat Now
07. Bound By The Strings Of Discord
08. Circle Of Knives
09. Such A Long Way Down
10. Suicide Days.

Besetzung:

Adam Payne (voc)
Chris Gould (guit)
Gareth David Noon (keys)
Owen Crawford (bass)
Roy Millward (drums)

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Kyle Gass Band – Kyle Gass Band

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Band: Kyle Gass Band
Titel: Kyle Gass Band
Label: Steamhammer
VÖ: 2015
Genre: Classic Rock, Hard Rock, Rock, Southern Rock
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Wer Jack Black liebt, vor allem Tenacious D, der kennt und weiß auch einen gewissen Kyle Gass zu schätzen. Wohlgemerkt stand zweiter immer im Hintergrund seines Kollegen. Nun legt dieser eben mit Kyle Gass Band sein Solo Project vor. Was macht eben Kyle anders? Eigentlich nichts, denn die Sturktur der Songs ist ähnlich, wohl aber deutlich rockiger, da weniger Akustikgitarren im Einsatz sind und man so von einem astreinen Rockalbum sprechen kann. Die Version seiner Protagonisten als Bandmitglieder tendiert vom Blues bis hinüber in den Southern Bereich und das finde ich persönlich beim Hören des Rundlings sehr gut aufgepeppt und durch die Bank abwechslungsreich. Durch die Anlehnung der Stücke an die Nebenfeinflüsse des Rocks, kommt der gute Kyle auch ohne Jack aus. Darf das sein? Wer es nicht wusste bereits lange vor der Fusion Tenacious D hatte der werte Mister Gass mit Trainwreck eine Band am Laufen, genau mit dieser wäre das Material am ähnlichsten vergleichbar. Dennoch und das steht außer Frage, dass Kyle hier nicht einfach einen Abklatsch seiner 90er Band aus der Taufe hebt. Vielmehr bietet der Mastermind mit seinem neuen Projekt frische Rockfragmente die gut anzuhören sind. Teilweise etwas breitentauglicher, teilweise wieder deutlich unkonventioneller. Auch kleinere Folk Einflüsse blitzen hier und da durch, diese sind ein weiteres Detail, welche das Album sehr frisch klingen lassen. Viel Abwechslungsreichtum spiegeln eine sehr spitzfindige Rockattitüde und man kann sich entweder gemütlich zurücklehnen („Bro Ho“) oder einfach amtlich mitrocken zu Stücken der Marke „Manchild“, „Dur Job To Rock“ und anderen. Das Album hat auch ohne den vorangegangenen Ruhm von Tenacious D einen Stellenwert den man nicht von der Hand weisen sollte. Somit nicht eine durch die Bank angelehntes Sideprojekt, sondern eine durchaus ernstzunehmende, eigenständige Band, welche es einfach in dieser Konstellation vermag amtlich die Bude zu rocken. Stets mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Augenzwinkern, denn Mister Gass nimmt wohl seine Band, sich selbst aber wohl niemals ernst und so soll es sein. Sound, Songwriting oder Instrumentalspiel und Gesang passen wie die Faust aufs Auge und sorgen für viele Rockfans für eine langanhaltende Unterhaltung. Ein hoher Wiedererkennungswert und eine frische Brise lassen diesen Streich wahrlich für eine breite Schicht an Musikliebhabern genießen.

Fazit: Kyle Gass hat mit seiner eigenständigen Band ein Projekt geschaffen, das vor guten Rockideen nur so strotzt. Der Inhalt des Albums ist Abwechslungsreich und verspricht einen sehr hohen Unterhaltungswert jenseits aller Grenzen des Rockgenres.

Tracklist:

01. Manchild
02. Dyin‘ Day
03. Bro Ho
04. Our Job To Rock
05. Tremendous
06. Ram Damn Bunctious
07. Questionable
08. Getting The Band Back Together
09. Road Chops
10. Gypsy Scroll

Besetzung:

Kyle Gass (voc & guit)
Mike Bray (guit)
John Konesky (guit)
Jason Keene (bass & harmonica)
Tim Spier (drums)

Internet:

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Ages – The Malefic Miasma

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Band: Ages
Titel: The Malefic Miasma
Label: Black Lodge Records
VÖ: 2015
Genre: Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Thorsten Jünemann

Black Lodge Records nahmen sich den schwedischen Schwarzmetallern AGES an, die aktuell nach bereits 3 erschienenen Singles Ihr Album „The Malefic Miasma“ der Welt präsentieren.

Seit 2011 existierend, tobt sich die Band im Black Metal aus, dem aber etwas der Hass und die Wut fehlt, also eher in Richtung Düstermetal a la KATATONIA tendiert.

AGES sind 3 Musiker (bekannt von Bands wie NIGHTRAGE, DISSECTION, usw.) und ein Drumcomputer, der leider auffällig hörbar ist und damit für mich ein kleines Manko darstellt, habe ich doch bereits dasselbe Problem mit RUNNING WILD…

Melodischer, tragender Black Metal mit viel Bombast und anderen eher ungewöhnlichen Instrumentierungen (Piano, Geigen) werden vorgetragen, die hier und da auch an selige BATHORY Zeiten erinnern, aber leider soundtechnisch mich nicht wirklich vom Sockel hauen.

Auch hört man deutlich die „Ex-Bands“ der einzelnen Mitglieder an vielen Stellen heraus, was aber nicht das eigentliche Problem darstellt, sondern eher auch natürlich zu erwarten ist und an allen Stellen hervorragend passt…technisch wird von den Musikern alles geboten, was der geneigte Hörer auch erwartet, aber wurde bei der Produktion wirklich am falschen Ende gespart?

Besser als die bereits veröffentlichten Singles klingt das Album allemal, trotzdem fehlt hier ein wenig der „Wumms“, der den Pathos, die Epik solcher Songs auch fett unterstreicht und trägt!

Von folkigen (nicht versoffenen!) Melodien über melancholische, darkmetallische Sounds (stampfend und / oder majestätisch getragen, aber auch speedmetallisch rasend) und akustischen Parts (passend zur düsteren Atmosphäre) wird hier musikalisch genau das geboten, woran sich Freunde des „nordischen Metals“ ergötzen, und auch bestimmt gut feiern werden, aber mich nervt dieser seltsame Sound…

Ärgerlich, ändert aber nichts an der Tatsache, das die Musiker einen fetten Brocken melodischen Black Metal im Gepäck haben, der auch genreübergreifend (manch Gothic-Fan könnte daran auch großen Gefallen finden) sein Publikum finden wird.

Gern hätte ich mehr Punkte vergeben, aber wg. der seltsamen Produktion kann ich nur max. 4 von 5 Punkte springen lassen, denn für die Höchstzahl sollte das Gesamtpaket stimmig sein.
Aber 4 Punkte sind immer noch weit über dem Durchschnitt…
Bin gespannt, wie das Live rüberkommt…

Tracklist:

01. At the Behest of Reason 06:00
02. The Malefic Miasma 04:37
03. Absent Tribulation 04:48
04. Spawn of the Tyrants 05:11
05. Apotheosis 05:55
06. Ardent Storms 05:37
07. From the Ashes of Time 04:48
08. Mountains Ablaze 04:15

Besetzung:

Daniel Beckman (back voc, keys & violin)
Andreas Olander (voc & guit)
Brice Leclercq (bass)

Internet:

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Embrional – The Devil Inside

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Band: Embrional
Titel: The Devil Inside
Label: Old Temple
VÖ: 2015
Genre: Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Na Guster auf eine derbe Mischung aus Black und Death Fragmenten? Aus Polen soll es auch noch sein? Nun dann darf man euch mit Freuden Embrional präsentieren. Nach gut drei Jahren legen nun die Burschen mit „The Devil Inside“ den nächsten Rundling vor. War der Vorgänger noch deutlich Old School lastiger veranschlagt worden, so bemerkt man beim aktuellen Album nur mehr dezimiert dieses Hauptfragment. Vermehrt agiert die Truppe gereifter und auch deutlich schwarz gefärbter. Die Linien des Death Metal wurden gut als Grundbaustein gelegt. Attackiert werden wir allerdings von vielen Brutal Death Blast Beats, welche sehr oft eben im Black Metal Bereich münden. Eine durchaus gute Mischung, die amtlich aufs Gehör drückt. Das hin und her Gezerre ist ihnen damit bestens geglückt und das bietet eben den Hauptbestandteil in Sachen Abwechslungsreichtum. Klar dass es aus Polen, wie auch anderen Ländern auf der Death Metal Landkarte eine Vielzahl anderer, ähnlich agierender Truppen gibt. Nun kommt es eben immer darauf an, wie man das Gesamterscheinungsbild umsetzt und frische Winde ins Geschehen bringt. Embrional ist das gut geglückt und die diabolische, sehr eisige Breitseite sei hier als weiteres sehr ausschlaggebendes Detail genannt. Teilweise verschachtelt man dies zu einer komplexeren Mischung, dennoch leiten die Polen immer mit viel Verstand in jeden Bereich über. Somit nicht ruppig, sondern Scheibchenweise vorgesetzt. Ihr sehr verbissenes agieren kommt astrein durch die Boxen, wenngleich manche Ausläufer für meinen Geschmack sehr ausufernd münden. Die Schlachtpalette wurde eifrig ausgeweidet und man darf sich hier an einem sehr guten Death/Black Werk ergötzen. Irgendwo zwischen Morbid Angel, Vital Remains und Dark Funeral angesiedelt wird uns das Fürchten gelehrt und das können die Polen sehr gut. Sprichwörtlich wird einfach die Sau raus gelassen, dies aber mit viel Verstand und Abwechslungsreichtum.

Fazit: Durchaus guter, legitimer Nachfolger. Deutlich vermindert wurde das Old School Feeling, was aber dem Reiz an solch einem Death/Black Massaker nicht die Stimmung nimmt. Die aus Gliwice stammenden Burschen agieren nicht wie viele ihrer Landsmänner Behemoth, Vader und Konsorten nach. Nein dies ist ihnen zuwider und so bietet die Fraktion einen sehr eigenständigen Death/Black Happen.

Tracklist:

01. The Devil Inside 01:07
02. Evil’s Mucus 04:00
03. Funeral March 04:51
04. The Abyss 04:00
05. Sadness 00:32
06. In Darkness 05:58
07. (Behind) The Mask of Sanity 03:57
08. 910 04:07
09. Madman’s Curse 03:59
10. Callousness 02:25
11. Venom 05:13
12. Whores, Drugs and Brain Dead 02:54

Besetzung:

Marcin Sienkiel (voc & guit)
Rychu „Vermin” Sosnowski (guit)
Michał „Soulbleed“ Połetek (bass)
Kamil Bracichowicz (drums)

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