Band: Temperance
Titel: Limitless
Label: Scarlet Records
VÖ: 30. März 2015
Genre: Melodic Heavy-Metal
Bewertung: 3/5
Written by: JoKer
Temporance, das sind die vielseitigen, Melodic Metaller aus Italien, die jetzt mit Limitless den Nachfolger ihres von Fans bejubelten, gleichnamigen Debütalbums Veröffentlichen. Die noch Recht Junge Band (Ende Dezember 2013 gegründet), bildet eine Einheit aus den Musikern Chiara (Sängerin), Marco (Lead Guitar & Vocals), Sandro (Guitar) Bassist Luca und Last but Not Least Drummer Giulio. Sämtliche bei Temperance involvierten Musiker, haben seit über 10 Jahren Erfahrungen im Geschäft gesammelt und mit der Verschmelzung als Einheit – zu Temperance – allen Anschein nach, jetzt ihre Berufung gefunden. Widmen wir uns nun dem neuen Output Limitless und finden wir heraus, ob die Band musikalisch wirklich Virtuosen sind, oder ob sie Hart am Limit spielen.
In Vergessenheit wird der so auf Englisch lautende Titel Oblivion sicher nicht geraten. Denn schon ab dem ersten Takt wird man mit der Tatsache konfrontiert, dass sich hier jemand um sein Sounddesign und die notwendigen Ausschmückungen mächtig Gedanken gemacht hat. Ein Kinderchor, begleitet von einem Arpeggio aus Pianofolgen, begrüßt den Hörer zur neuen Temperance. Nach einer halben Minute zündet der Song und haut mächtig in die Saiten. Beinharte Bässe und Gitarren bilden kombiniert mit einem Synthesizer Spiel das Grundgerüst und lassen Sängerin Chiara den Vortritt. Wer beim Anblick der bildschönen Frau jetzt tatsächlich glaubt, dass sie keine gewaltige Stimme hat, der Irrt haushoch. Im Verse präsentiert sie ihre Stimme energisch wie eine Rockröhre schlechthin. Im Refrain bricht die Opernsängerin aus ihr heraus und mir richten sich die Haare am ganzen Körper auf. WOW! Was für eine Powerstimme diese Frau besitzt! Das ist der Wahnsinn. Wer jetzt glaubt mit Temperance mal wieder eine dieser abgenudelten Nightwish Klone zu erwischen, der zieht seine Schlüsse zu voreilig (Das Problem bei der Band ist ein anderes…. Dazu später Aber mehr). Zwar könnte man Temperance tatsächlich Fans von Nightwish empfehlen, freilich sogar, doch Temperance haben ihren ganz eigenen, persönlichen Charme. Und irgendwie taugt der männliche Begleitgesang auch wesentlich mehr als der von Nightwish! Und als ob das noch nicht alles wäre, wird das Ganze noch mit Orchestral Sounds und prächtigen Gitarrensolos garniert. Haben Temperance bei dem Opener schon einen Wahnsinns Eindruck hinterlassen und mit eben genannten Opener einen Ohrwurm geschaffen, kommt mit Amber & Fire das nächste mystische, Geheimnisvoll- magische Melodic Metal Werk. Gitarren und Bass fegen Euch das Gehirn aus dem Schädel. Diesmal wird man nach knapp 40 Sekunden von Asiatischen Klängen der Instrumente verwöhnt und die schöne, liebliche Sopranstimme der Lead-Sängerin hat ganz für sich die Ehre und kommt zur Geltung. Eine Fortsetzung ihrer Beeindruckenden Opern-Show, ist dieser eindrucksvolle Song nicht umbedingt, denn sie singt mit ihrer „normalen“ Stimme ohne Arien zu veranstalten. Aber auch das beherrscht sie sehr gut. Dieser Umstand und das verspielt geile Arrangement und Sounddesign, zeigt nur die Vielseitigkeit dieser Formation. Natürlich ist der Song weitgehend Heavy und auch das atemberaubende Gitarrensolo bleibt hier nicht aus. Dieses wird nämlich von Streichersounds getragen. Wahrlich Temperance‘ Musik würde ich als Beauty-Violence umschreiben. Zugegeben, das Elektrogedudels, welches man 5 Sekunden am Ende hört, will bei mir nicht so ganz auf Verständnis stoßen. Nichts desto trotz muss man dieser Band jedoch schon für ihre Kreativität voll und ganz Tribut zollen. Auf Save Me, geht das Elektro Gedudel weiter und ich muss Kurz an diese Kawaii Japan Dinger da denken. Dieses Super-Nintendo-Gameboy-Gedudel verschwindet auch nicht, wenn die Band wieder in die Eisen haut, es wird nur leise und ziert wie ein Krebsgeschwür diesen ganzen Song. Operngesänge? scheinbar wieder Fehlanzeige. Leute: Ich mag Euch ja für eure Kreativität aber dieser Song ätzt. Nach 2 Minuten ausgemacht (Was ich hier zugebe!)
Ein schönes Pianospiel begleitet Sängerin Chiara zur Einleitung von Stay. Man die Frau ist wahrlich ein Sangeswunder. Erst langsam, doch immer bestimmter, baut sich der rockige Part auf. Das es aber nicht immer Pur Heavy sein muss, dass Beweisen Temperance mit Stay eindrucksstark. Ein wunderschönes Lied, das vor allem durch seine Vielseitigkeit hinsichtlich des Sounddesign’s sicher niemals Langweilig wird. Wer jetzt glaubt, er habe es hier mit einer Schnulze zu tun, der Irrt aber Gewaltig, denn der Song besitzt auch mächtig Heavyness und Gitarrensolos. Und gegen Ende mal wieder die Japanosynths, die das ganze Gitarrensolo versauen, obgleich sie im Hintergrund sind. BITTE nimmt eurem Keyboarder mal das Techno Trance Cardrige Weg. Verwirrend kann das sein. Flangige, funkige, geile Gitarren eröffnen Mr. White und die bieten dabei auch noch geile Riffs. Und es gibt wieder mächtig aufs Fressbrett von den Heavygitarren, dem Drummer. Aber wieder einmal diese nervig zirpenden Synthesizer im Hintergrund, die alles mal wieder so richtig versauen. Hat das Keyboard des Tastenaktivisten denn keine anderen Presets? Langsam nervt dieses nervöse rum-gedudel, es versaut einem das ganze Album und zieht sich wie Roter Faden durch die Songs. Ich meine andere Presets benutzt er auch, kurze Streicher Einlagen, die wirklich schön sind. Der Refrain des Songs ist eine echte Hymne und gegen Ende hört man den Gitarristen wirklich schön klar Singen. Die Band hat es drauf und ja auch ihr Keyboarder hat es drauf, er sollte nur mal ein wenig vielseitiger seine Sounds wählen.
Here & Now lasse ich mal so stehen. Wenn man den Anfang hört, könnte man denken, es handelt sich hier um eine neue Titelmelodie eine dieser Anime-Serien #Fail. Omega Point hingegen überrascht mit Streichersounds, soliden Gitarren, kräftigen Bässen und lupenreinem Drumming. Die tiefe Stimme des Gitarristen, gibt uns hier mal wieder mächtig die Ehre und kann wirklich voll und ganz überzeugen. Im Wechsel mit der schönen Sängerin, kommt das ganze richtig gut. Diesmal scheint das Geblubbers des Keyboarders auszubleiben. Pianosounds, Streicher Sounds, Top Bässe und Gitarren verwöhnen eure Ohren durch ein einzigartiges Arrangement. Omega Point ist auch ein solider, gestandener Rocker, der diesmal zwar nicht ganz so extrem Hart ausfällt, aber eine wahrliche Hymne Verkörpert. Verfeinert mit leidenschaftlichen Gitarrensolos, Streichersynthesizern und der wunderschönen Stimme der Sängerin. Ein wenig wirkt diese Nummer, als sei sie bewusst fürs Radio geschrieben worden. Der Bass ist viel Dominanter, als die Gitarren. Nein! dies soll nicht heißen, dass der Song schlecht ist (Das verbindet manch einer, wenn es um Radio-Kompatibilität geht), es ist ein toller Rocker mit schönen Symphonie Elementen, die gegen Ende des Songs auch Solo dann die Ehre haben dürfen und das kann ich Euch sagen, hat der Keyboarder wirklich klasse gemacht!
Auf Me Myself And I, geht es egozentrisch weiter. Diesmal zwar wieder mit Elektro Synthesizer Sounds, die gehen hier aber echt Klar. Beinharte, Messerscharfe Gitarren und Hammerharte Bässe, lechzen nur so nach Deinem Blut. Hier legt die Band wieder ihr volles Programm ab. Ich vermisse den symphonischen Anstrich im Gesang, den es im durchaus gelungenen Opener zu hören gab echt immer mehr. Wo ist der Hin? Ich hätte echt gedacht, dass mehr Songs in dieser Machart von der Band Produziert wurden. Natürlich kommt das Nervige Keyboard Gedudel seicht im Hintergrund zurück (Gameboy Musik) ich meine damit nicht, die Sphären, die sind der Hammer, auch der Streichersound. Hier müsst ihr genauestens hinhören um zu erkennen, was ich meine. Me Myself & I ist aber trotz allem Mosern über diese Quietsch-Bunt-Keys ein starker Rocksong. Temperance machen tolle Metalmusik, manche Elemente werden aber mit der Zeit, weil sie zu apathisch-oft Wiederholt werden einfach nur nervig.
Bei dem schönen Side By Side, pfeifen wir einfach mal auf die nervigen Arpeggio Synths und konzentrieren uns auf die Theatralischen Streicher, die Hammerhart-Geilen Gitarren / Bässe, das super, eingängige, aber kräftige Drumming und den wunderschönen Gesang. Der Refrain ist mal wieder eine Hymne, die im Gedächtnis bleibt. Double-Bass Drums ertönen bei diesem Song nur im Refrain, Im Gegensatz zu den Techno/Trance-Blubber Synths, die sind fast die ganze Zeit vorhanden und ich bekomme langsam wirklich das Bedürfnis dem Keyboarder sein Flohmarktgedudel Keyboard in die Fresse zu hauen. Ich bin eigentlich ein Pazifist, aber ist bei der Produktion NIEMAND dieser Nerv Faktor aufgefallen? Fällt der nur mir auf oder was?
Auf Goodbye werden wir mit einem perfekten Gitarrensolo begrüßt, wow und auch der Keyboarder kennt noch was anderes wie das Gezirpe! Schöne Akustikgitarren, begleiten den männlichen Part. Hier haben wir es mal wieder mit schöner, ruhiger Musik zu tun, die ins Ohr geht. Natürlich ist der Song auch Heavy, aber hier wurde scheinbar wieder voll auf Radio getrimmt, denn der Bass ist wesentlich Dominanter als die Gitarre. Musikalisch wurde wieder ein Hammer-Song geschaffen. Arrangement und Lyrics sind wieder Makellos schön und der Refrain, wahrlich ein Ohrwurm! Musikalische Leidenschaft von Temperance, findet man in diesem schönen Song, den ich FAST als Rock-Ballade bezeichnen würde.
War ja auch zu Schön um wahr zu sein, was ich meine? Der Keyboarder ist mal wieder im Raver-Modus. Elektro und Metal zu kreuzen, gelingt zwar vielen, geht hier aber mächtig auf die Nüsse. Wenigstens hört man es hier mal wieder nicht beim ganzen Song. Die musikalische Umsetzung und zugegeben auch die Melodien des Rave Synths, sind wirklich Spitze!, aber ein anderes Soundpreset, hätte dem Song wirklich gut Getan. Mit Vollgas geht die Band wieder mächtig zur Sache und schafft einen Hitverdächtigen Ohrwurm … Mit Techno Gegurke des Keyboarders. Temperance… Ehrlich, vielleicht hättet ihr nicht bei Scooter nachfragen sollen, ob sie einen Keyboarder kennen. Tut mir wirklich leid aber ist so!
Pianosounds Krönen den Anfang von Get A Life. Meint der Keyboarder wohl, dass dies eine Trance Nummer werden soll? seine nervenden Lead-Synths, gekoppelt mit düster-magischen Sphären kommen wieder zurück. Dafür legt er aber interessante Soundeffekte ab. Ein starker Song ist Get A Life freilich, man spürt die Lebendigkeit der schönen Sängerin, des Drummers, Bassisten und Gitarristen von der ersten bis zur letzten Sekunde. Dieser Song klingt endgültig so, als hätte sich eine Metalband auf der Loveparade verirrt. Oh okay der war gemein, ist vor ein paar Jahren da doch ein Unglück passiert. Leute Bitte mal ernsthaft, ich will euch diese eigentlich schöne Band nicht madig machen, aber diese verdammten Keyboardsounds gehen mal so was von überhaupt nicht!
Wenn Temperance mit Limitless: Sound-verwurschtelungen aus dem Elektro meinen, dann sollten sie beim nächsten Album den Titel LIMITED wählen. Der Titelsong bietet noch einmal eine gute Rockband mit XTC Junkie am Synth.
Fazit: Das Album wäre so schön geworden, wäre da diese unglaublich beschissenen Rave Key Sounds nicht. Auch habe ich wirklich gedacht, dass das Operettenhafte, was sich bei dem ersten Song angekündigt hat, von Dauer hat. Dem war nicht so. Ich versuche immer alles positiv zu sehen, bin gerade was Musik angeht wahrlich Offen für Stilexperimente. Aber mit dem Keyboarder und den Beschissenen Sounds (Wenn auch nur im Hintergrund), kann die Band sich nicht beschweren, wenn die Kritik nicht so gut ausfällt. Kritiken sind meist Objektiv und vielleicht gefällt es euch ja gerade wegen diesen Anime, Techno, Trance, Synths? Weil es einfach mal was anderes ist? Von Song zu Song, hat sich meine Anfängliche Begeisterung für Temperance jedenfalls immer mehr in Grenzen gehalten und so gebe ich ihnen, gnädig wie ich bin 3 von 5 Punkten.
Tracklist:
01. Oblivion
02. Amber & Fire
03. Save Me
04. Stay
05. Mr. White
06. Here& Now
07. Omega Point
08. Me, Myself & I
09. Side By Side
10. Goodbye
11. Burning
12. Get A Life
13. Limitless
Besetzung:
Chiara – Vocals
Marco – Lead Guitar & Vocals
Sandro – Rhythm Guitar
Luca – Bass
Giulio – Drums & Keys
Internet:
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