Band: Pandemia
Titel: At The Gates Of Nihilism
Label: Mighty Music
VÖ: 23. Februar 2015
Genre: Death Metal
Bewertung: 5/5
Written by: JoKer
Tschechiens Könige des Death Metal sind zurück und haben was ganz neues für uns mitgebracht. Ihre neue, Todeslangrille, Langlaser oder Langdatei At The Gates Of Nihilism. Ein Pendant zu At The Gates Of Heaven? Der Titel ist so Offensichtlich, dass man da gar nicht anders drüber nachdenken kann, als zu diesem Schluss zu kommen. Okay lassen wir jetzt mal das Blöde Smallgetalke und Knallen euch Konsumgierigen Metalliebhabern die Fakten auf den Tisch.
1995 gegründet, veröffentlichten Pandemia einige von Metalheads und Kritikern wohlwollend aufgenommene Demotapes. Ihre ersten, richtigen Veröffentlichungen waren die EP The Message from the Death Metal Empire und das Debüt Album Spreading The Message in den Jahren 1998 und 1999. Drei Alben Später und Fünf Jahre nach ihrem letzten Werk, beglücken uns die Teschechen nun mit ihrem neuen, Fünften Studio-Outpu At The Gates Of Nihilism. So Genug gesabbelt, jetzt geht es ans Eingemachte! Den Pioneer N-50-K anschalten, USB Stick rein, alle Regler nach rechts und Lauschen.
Das von Waldemar Sorychta produzierte Album, zieht durch sein Intro First Blood alle Aufmerksamkeit auf sich und den Hörer in seinen Bann. Hier wird nicht gleich drauf gehauen (Okay die Donnereffekte hauen schon drauf) Die Keyboards mit Streichersounds, Marschdrums und Düster-mystische Keyboards, bauen bei diesem Knapp ein minütigem Intro mächtig Spannung auf. Eine wahrlich prächtige Klangbühne baut sich im Hörraum auf. Nahtlos geht dieses Intro in den eigentlichen Opener Rotting in Mold über. Pandemia ziehen hier getrieben durch Double-Bass Drums in die Schlacht und metzeln alles nieder. Dies im positiven Sinn, das musikalische Rezept dieser Band, besteht aus präzise gespielten Drums, Astreinen, Sauberen, Blitzschnell gespielten Rhythmus –Gitarren und Lead-Gitarren. Sänger Jiri lehrt euch mit seiner kraftvollen Grawl-Stimme das Fürchten! Schon mit dieser Nummer, haben Pandemia einen Starken Eindruck hinterlassen.
Loben wir den Tag jedoch nicht vor dem Abend und widmen wir uns weiteren musikalischen Machwerken. Mit verzerrten, düsteren Orientalischen Elementen, Synthesizern besitzt Nihilistic Age ein Interessantes Intro, welches aber nur wenige Sekunden von Bestand hat, denn ab dann haut die Death-Metal Keule wieder Mächtig auf die Fresse. Und auch hier haut die Band wieder ein komplexes, perfektes Stück Death-Metal. Wenn man das ganze mal Stück für Stück auseinander Nimmt und Analysiert, so heben sich Pandemia durch musikalische Perfektion hervor. Pandemia sind Meister, was Breaks, Tempi- und Spielwechsel angeht und machen ihre Songs somit Komplexer, langlebiger, lebendiger aber nicht zu Komplex und strukturiert. Kurz um sage ich mal dazu: Meddl Loide!
Die Gottlose Schlampe lernt das Fürchten auf Godless Bitch. Mal wieder Death, wie er besser nicht sein kann. Lyrics wie bisher auch Endgeil. Umsetzung mal wieder von wirklich guter Art. Pandemia können auch mal etwas gemäßigter zur Sache gehen und das können sie ebenso gut, wie die extremen Parts, die sie selbstredend wie im Schlaf beherrschen. Keyboards gibt es hier natürlich auch zu genüge, ohne dass sie Dominant wären, sie machen das ganze Grundgerüst einfach düsterer. Natürlich verzichtet die Band auch hier wieder nicht auf die Hämmernde, Double-Bass und auch wenn es hier nicht ganz so Komplex ist, bietet das Solo doch so einiges an Zufriedenheit in den Ohren des Death-Metal-Bangers!
At The Gates Of Nihilism, ist wahrlich ein kleines Meisterwerk! Das beweisen Pandemia auch auf dem nachfolgenden, brachialen Cult Of God. Eröffnet sich der Song zunächst sehr bedrohlich wirkend, haut nach kurzer Zeit die Band wieder mächtig auf ihre Instrumente ein! Da kann man nicht anders als die ganze Bude alleine oder mit Kumpels zu zermoshen! Auch Warmonger ist so ein Kandidat. Das Gitarrensolo, welches zu Beginn gespielt wird, kommt mir doch ein wenig bekannt vor. Irgendwo habe ich ein ähnliches Riff schon mal gehört, komme aber nicht so wirklich drauf. Pandemia spielen hier Mid-Tempohaftige Kost, die euren Metalverwöhnten Ohren so richtig schmecken wird. Hier sticht jedoch am meisten der Refrain heraus, der aus irgendeinem Grund fast schon wie Klassik gespielt im Metalsound wirkt. Ich rede hier speziell von Triolen des Basses und der Gitarre.
Mit knapp 2 Minuten Schmeißt euch Under Barbed Wire so richtig die Prügel raus. Fingerfertigkeit an Bass und Gitarre, wie immer starke Vocals, geile, peitschende Drums Prügeln die Scheiße so aus Euch raus, dass ihr Nie wieder aufsteht. Über Killed gibt es schon gar nichts Neues mehr zu sagen, da es sich nahtlos in die Reihe der guten Death Metal Rocker einfügt. Lyrisch auch mal wieder ein absolutes Death-Metal Gedicht. Auch Harlots Of War, macht genau dort weiter wo die andere Nummer aufgehört hat. Wieder einmal haben wir es mit Gitarren zu tun, die besser nicht sein könnte. Typisch hierbei wieder die Breaks, das komplex-anspruchsvolle Arrangement, eine Bass Gitarre die das ganze wie immer tadellos zum Tragen bringt und ein Drummer in Topform machen zusammen mit dem Energiegeladenen Sänger eine Top-Figur. Bei Pandemia kommt wahrlich zusammen, was zusammen gehört. Kontrovers geht es mit Zyklon B. weiter. Ein Heikles Thema wenn ihr mich Fragt. Trotz aller Naziabscheu glaube ich nicht, dass Pandemia dies in dem vielleicht vermuteten Rahmen meint, sondern eher Kritisch an diese Sache herangeht. Muss ich hier ernsthaft noch detailreicher erwähnen, dass die Band mal wieder geilen Death Metal der anspruchsvollen Spitzenklasse präsentiert? In Mitten des Songs, gibt es ein schaurig schönes Pianospiel zu hören, dass ein Leidenschaftliches Gitarrensolo zum Tragen bringt. Hier hat sich Jemand wahrlich um eine Perfekte Umsetzung gemacht und das ist bisher bei jedem Song spürbar.
Eine Cleane Gitarre gibt den Weg frei für den letzten, melancholisch fast schon Harmonisch-leidenschaftlich anmutenden Endsong Broken Sould Of Dying Soldier. Wie sonst auch, ist dies zunächst nur eine Einleitung, die dann durch Death Metal in reinster, aber diesmal langsamen Form abgelöst wird. Der durchaus Hörenswerte Titel, ist vollständig Instrumental gehalten und Endet auch so ruhig, wie er begonnen hat. Eine Nette kleine Einlage, die gut in Szene gesetzt wurde. Als Bonus-Track, gibt es das Loudblast Cover zu After The Thought. Verglichen mit dem Original, gibt es bei der Cover Version nichts zu beanstanden. Pandemia haben auch dieses Werk gekonnt umgesetzt und nicht Vergewaltigt.
Schlussfolgernd, lässt sich zu Pandemia’s At The Gates Of Nihilism sagen, dass es sich hierbei um eine sehr gelungene Death Metal Produktion handelt, die einfach verblüffend Frisch ist. Selbst die schwächeren Songs retten sich durch eine ausgeklügelte Umsetzung! Für jeden Fan anspruchsvoller Death-Metal Musik ist die Band Pandemia sehr zu Empfehlen.
Trackliste:
01. First Blood
02. Rotting In Mold
03. Cult Of God
04. Godless Bitch
05. Zyklon B
06. Warmonger
07. Under Barbed Wire
08. Killed
09. Harlots Of War
10. Nihilistic Age
11. Broken Soul Of The Dying Soldier
12. After Thy Thought (Loudblast cover)
Line-Up:
Jarda Friedrich – Bass
Pavel Kouba – Drums
Jiří Krs – Voc
Vitaly Novak – Guitar
Weblinks:
Pandemia Website
Pandemia @ Facebook
Pandemia @ Last.Fm