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Vogelfrey – Wiegenfest

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Band: Vogelfrey
Titel: Wiegenfest
Label: TrollZorn
VÖ: 2010
Genre: Folk Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Im Bereich Mittelalter / Folk Rock / Metal wurde in den letzten Jahren ja fast alles ausgeschlachtet. Viele Bands sind aus der Erde gesprossen wie die Pilze, natürlich waren dabei auch etliche faulige dabei, welche wieder sofort von der Bildfläche verschwunden sind. Ein guter Speisepilz sind im dichten Wald des Genres aber die Herrschaften von Vogelfrey

Mit dem „Intro“ hat man etwas für die Mundwinkel damit diese nach oben wandern. Eine Zelebration einer Messe wird uns hier runter gelesen und das schafft eine gute Einstimmung zum folgenden Langstreich der Mannschaft.

Typischer Rocksong mit genussvollen Medieval Einflüssen wird uns sogleich „In Acht und Bann“ schmackhaft gemacht. Durch den sehr shakigen Rhythmus versprüht man gute Partystimmung um das Tanzbein zu schwingen, doch auch schroffere Blitze schaffen es in den Vordergrund, runden das Programm aber nur ab und so überwiegt das Partyfeeling etwas mehr den anderen Einflüssen.

Nach einer Spracheinleitung offeriert man uns mit dem Folgetrack „Belsazar“ eine etwas reichhaltig ausgestattete Nummer, bei der auch satte Bombastschläge gekonnt in Szene gesetzt wurden. Deutlich tiefgründiger, anklagender, als auch dunkler wird hierbei der Sound umgesetzt und dabei kann man aber locker weiterhin Tanzen, aber auch wildes Gebange ist durchaus möglich bei diesem Track. Vor allem die Streichereinlagen verstärken das Gesamtkonzept ungemein und reichlich.

So richtig schöne Folk Flair und Saufstimmung kommt bei „Heldentod“ auf. Mit netten Linien, der etwas handsameren Art begleitet man uns durchs Stück. Auf ein Neues steigert man die Partystimmung von Null auf Hundert. Zusätzlich kommt natürlich etwas Schunkelstimmung auf und wer solche Saufnummern liebt der bekommt hierbei eine gute Runde präsentiert wobei man mit seinen Freunden auf die Tische springen kann und wie wild einen Reigen eröffnen kann.

Tiefbetrüblich startet man nun „Im schwarzen Hain“, welches erahnen lässt das man hierbei ein weiteres Mal stärker die tiefbetrübliche Linie einschlägt. So ist es auch, doch um Ecken melancholischer als gedacht geht man hier zu Werke. Vor allem stimmlich arbeitet sich der Fronter hierbei weit voran und somit zieht man den Hörer dabei ordentlich runter. Doch auch folkigere Einsätze kommen dabei nicht zu knapp und werden auch oftmals kürzer eingesetzt. Dennoch überwiegt der melancholische – dunkle Anteil und solche tiefen Seelentracks sind einfach eine Gemütsfrage.

Eine wilde Metzelei erschließt sich dem Hörer zu Beginn von „Ball der Gehängten“, was sich etwas wirr anhört. Doch nach diesem Start gehen die Jungs wieder vermehrt mit leicht verdaulichen Folk Metal Klängen voran. Das Tempo hält man dabei ordentlich am Laufen, dass man dabei natürlich abgehen kann was die eigene Energie hergibt ist klar und dem sollte sich der geneigte Fan auch nicht verwehren, denn die Rhythmik vermag ganz locker zu animieren.

Heroisch, mit nordischem Klang wird „Blutgericht“ eröffnet. Ein klassisches Heldenepos, welches nach dem Eingang etwas knackiger und mit herben Metal Rhythmen vermischt wurde. Auch satte Folk Anleihen kommen nicht zu kurz und besonders die Fideleien wurden gekonnt in Szene gesetzt, aber ohne dabei nervend zu klingen, was Heutzutage auch nicht immer selbstverständlich ist.

In netter Bardentradition, mit einer lieblichen Waisenmelodie wird nun bei „Waffenbruder“ vorangeschritten. Dabei belässt man es bei der begonnenen Spielform welche sehr ruhig und warmherzig ausgerichtet wurde. Ruhiger Genusstrack zum Nachdenken, welcher erst ab der Mitte mit herzhafteren Klängen in andere Bahnen gelenkt wird.

Leicht lieblich mit Flötenspiel lässt man „Puella Rufa“ anlaufen. Dabei kommt etwas schunkelige Stimmung auf, doch nach der etwas längeren Einleitung bietet man weit mehr als schlichte Folk Rock/Metal Kost. Wankelmütige, aber auch dunklere Soundfragmente hat man gekonnt unter einen Nenner gebracht.

„Feenfleisch“ beginnt mit leichtem Gegurgle und sofort kommt eine schroffere Klangkunst in den Vordergrund die es in sich hat und dabei natürlich zum Abbangen bestens geschaffen ist. Leicht thrashige Rhythmen vereint man gelungen mit folkigen Soundstücken und das Endergebnis ist eine etwas zahnigere Nummer, mit tollen Ausläufern der gemäßigten Art.

Mit dem „Outro“ lässt man das Langeisen gemütlich, mit starkem Folk Flair und Vogelgezwitscher ausklingen.

Fazit: Wirklich bemerkenswerter Happen aus den bereits eingangs erwähnten Genrebereich. Nichts klingt abgelutscht oder schnöde. Nein eher im Gegenteil diese Mannschaft bedient und überzeugt mit einer soliden Spielkunst die sich sehen, als auch hören lassen kann.

Tracklist:

01. Intro 1:05
02. In Acht und Bann 3:54
03. Belsazar 4:22
04. Heldentod 4:37
05. Im schwarzen Hain 6:13
06. Ball der Gehängten 4:47
07. Blutgericht 6:04
08. Waffenbruder 5:12
09. Puella Rufa 4:38
10. Feenfleisch 5:15
11. Outro 2:38

Besetzung:

Jannik (voc, guit & all medival instruments)
Dennis (guit)
Chris (bass)
Dominik (drums)
Johanna (cello)

Internet:

Vogelfrey Website

Vogelfrey @ MySpace

Vogelfrey @ Facebook

WOE – Quietly undramatically (Cd)

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Band: WOE
Titel: Quietly, undramatically
Label: Candlelight Records
VÖ: 2010
Genre: Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Much

Würde mir Chris Rigg – musikalisches Multitalent und Mastermind von „Woe“ – auf der Straße begegnen und ich müsste ihn rein vom optischen Aspekt zwangsläufig in eine Musikalische sparte drängen, so würde ich sagen dieser Herr wird in den nächsten Tagen ein Mando Diao Konzert besuchen. So untypisch für Black Metal er aussehen mag, umso mehr Begeisterung empfand ich für seine derzeitige Scheibe „Quietly, undramatically“.

Gar so still und undramatisch ist der 7 Tracks umfassende Rundling allerdings nicht. Nach kurzem Intro folgt „The Road from recovery“ und heizt ordentlich ein. Auf düstere, melancholische, schmerzende Atmosphäre wird gestuhlt. Es wird ein harter Gegenstand genommen und gefühlstechnisch alles kurz und klein geschlagen.

Neben kalten Gekreische finden sich auch einige – wenn auch wenige – clean Vocals, welche sehr gut ankommen. Mit Tempo wird hier wahrlich nicht gegeizt. Der 12 Minütige Track „Full Circle“ prügelt das Album gerade noch auf die 43-Minuten Marke. Grundsätzlich kann man vom längsten Track auch vom langsamsten Sprechen, was hier allerdings relativ ist.

Rigg spielte ALLE Instrumente selbst ein. Nach wie vor weigert sich dieser Ami in Interviews seine Band zu stilisieren und mit ähnlichen Bands zu vergleichen, was auch wirklich nicht einfach ist. Der Vorgänger „A Spell for the Death of Man“ wurde nach dem Pay whatever you want Prinzip im Internet verschachert. Er gibt sich auch, was typische Fragen angeht sehr selbstironisch und strotzt vor Charisma. Eine wahrlich nicht alltägliche Person.

Fazit: 1a Produziert und eingespielt kommt diese CD definitiv ins Regal. Black Metal, der nicht mit der Brechstange in die Permafrost-scandinavian-satanikk-Nekrotrve-Schublade will. Es wundert mich zwar ein wenig, dass mir „Woe“ noch kein Begriff ist, allerdings muss man sich auch eingestehen, dass guter Black Metal aus Amerika Mangelware ist. Hut ab vor diesem Exzentriker und seiner Musik!

Tracklist:
01. No Solitude 2:32
02. The Road from Recovery 6:02
03. Quietly, Undramatically 8:05
04. A Treatise on Control 6:23
05. Without Logic 2:24
06. Full Circle 12:59
07. Hatred is Our Heart 4:51

Internet
WOE Official Homepage

WOE @ MySpace

Line Up
Xos (Chris Grigg) (all instruments & voc)
Evan Madden (drums)

Krieg – The Isolationist

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Band: Krieg
Titel: The Isolationist
Label: Candlelight Records
VÖ: 2010
Genre: Black Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Much

Es herrscht Krieg. Nichts Neues möge man meinen. Gemeint ist hier allerdings das Black Metal Projekt aus Übersee. Mit Black Metal ist es nicht ganz so einfach, man kann nicht einfach eine CD starten und nach 4 Minuten behaupten: Ja, gefällt.

Umso schwieriger erweist es sich, einen objektiven Bericht darüber zu verfassen. Mehrere male sollte man sich das Werk doch mindestens gönnen, um wirklich alle Stärken und Schwächen zu erörtern.

Schleppend und depressiv beginnt „No Future“, nimmt allerdings in der Mitte extrem an Tempo zu. Generell wohnt in allen Tracks eine sehr düstere – wenn nicht immer schnelle – Atmosphäre inne.

Gut abgemischt, allerdings keineswegs zu steril rumpeln auch die anderen 10 Tracks aus den Boxen.

Anzusiedeln ist die Scheibe ziemlich genau zwischen „The Black House“ und „Blue Miasma“ Hartgesottene Darkthrone-Blackies kommen somit mit „The Isolationist“ voll auf ihre Kosten! Schnörkelloser Oldschool Black Metal kann, muss aber nicht jedem gefallen.

Besonders hervorheben kann man „And the Stars fell on“ „Depakote“ und „Blue of Noon“ aufgrund ihres teilweise sehr langsamen aber fast schon hypnotischen Rhythmus.

Liest man sich das aktuelle und vergangene Bandsetup rund um Mastermind Imperial durch, könnte man Denken das Billing eines mehrtägigen Metalfestivals in der Hand zu halten. Kollegen von Bands wie etwa Nachtmystium, Satanic Warmaster, Sterbend, Nargaroth, Total Hate, Dying Fetus, Judas Iscariot… halfen gelegentlich aus, um nur einige zu nennen. Ähnlich gestaltet sich auch die Diskographie mit ihren unzähligen Demos und Split’s

Fazit: Alter, garstiger, räudiger Black Metal Anno 1995 bekommt man bei „The Isolationist“ mit auf den Weg. In mittlerweile 15 Jahren Bandgeschichte ist sich „Krieg“ nach wie vor treu geblieben und überzeugt somit auf ein Neues unsere hartgesottenen Schwarzmetaller.

Tracklist:
01. No Future 6:28
02. Photographs From An Asylum 5:52
03. All Paths To God 5:01
04. Ambergeist 4:09
05. Depakote 7:17
06. Regilion III 2:30
07. Blue Of Noon 4:43
08. Decaying Inhalations 5:51
09. And The Stars Fell On 6:52
10. Remission 3:01
11. Dead Windows 3:43

Internet:

Krieg @ MySpace

Besetzung:
Imperial (voc)
Joeseph Van Fossen (guit)
Wrest (Jeff Whitehead) (bass)
Chris Grigg (drums)

Haradwaith – Creating Hell

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Band: Haradwaith
Titel: Creating Hell
Label: BBE / ALIVE
VÖ: 2010
Genre: Black Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Much

Tod und Teifl lautet das Motto des sächsischen Schwarzmetallquintets „Haradwaith“.
Gott hat sechs Tage gebraucht, um die Erde zu
erschaffen, HARADWAITH brauchen gerade mal acht Songs, um die Hölle auferstehen zu lassen. – Steht auf dem Beipackzettel dieser Ohrenmedizin. Genau genommen sind es elf Tracks auf der CD, aber dazu später mehr.

Soweit her geholt ist ihre Aussage allerdings wirklich nicht, Haradwaith zeigen nämlich bereits im Opener, dass sie nicht auf Kindergeburtstage auftreten wollen. Das Licht der Welt erblickt haben sie im Jahre 2003 im fernen Griechenland. Die Gebrüder Raudhrskal (Gitarre) und Erebor (Drums) zogen wenig später nach Deutschland. Vorerst blieb das ganze Projekt im Demobereich.

Für Aufsehen sorgte erst, als sich Iblis (Ex-Endstille) 2009 entschloss den Jungs als Frontschwein ordentlich unter die Arme zu greifen, was der Band zusätzlichen Erfolg verspricht. Allerdings wird dies auch das absolut letzte Projekt von einem der garstigsten Vocalisten dieser Generation sein, Iblis verabschiedet sich nämlich vom Musikbusiness – so er selbst.

Elf Tracks wurden ein gekreischt. Davon drei Alternativersionen mit neuem Sänger Skoll (Wandar) vollenden den Erstling.
Technisch einwandfrei wie man es bei „JAK‘s Hell“-Studioproduktionen nicht anders erwartet und mit ungeheuren Tempo ist das Black Metal Werk nicht jedermanns Einschlafmusik.

Mir ist diese Formation nicht unbekannt, allerdings war ich anfangs nur spärlich angetan, da es dank innovativer J.R.R Tolkien Namensgebung und Tod und Teifl Lyrics äußerlich doch ein wenig 0815 wirkt. Allerdings ist der Gesang (Sowohl Iblis‘ als auch Skoll’s) äußerst gut platziert und auch die Blastattacken sind sehr hörenswert. Bei derartigen Tempoeinlagen läuft man sehr oft in Gefahr, die Instrumente zu einem Billigmatsch zu vermischen, was hier keineswegs der Fall ist.

Fazit: Eines der besten Debütalben 2010! Mit Sicherheit auch Live ein sehr grimmiges Ereignis. Für Freunde des extremeren BM ein muss!

Tracklist:
01. Devilution
02. Laceration of Flesh
03. Open The Earth
04. Creating Hell
05. Mephistophelian Philosophy
06. Reconstruction Of Chaos
07. Seed Of Judas
08. Thoughts Of Exit
09. Open The Earth (alternate version)
10. Mephistophelian Philosophy (alternate version)
11. Seed of Judas (alternate version)

Internet
Haradwaith @ MySpace

Line Up
Skoll (voc)
Raudhrskal (guit)
Slaktare (guit)
Vorst (bass)
Erebor (drums)

Searching For Calm – Celestial Greetings

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Band: Searching For Calm
Titel: Celestial Greetings
Label: Mystic Production
VÖ: 2010
Genre: Crossover / Post Punk / Experimental
Bewertung: 3/5
Written by: Robert

Wenn man sich das Cover von Searching For Calm’s Scheiblette „Celestial Greetings” ansieht könnte man glauben es handle sich um ein Bildbearbeitungs- bzw. Publisher Programm. Vom Cover sollte man sich aber nicht beirren lassen, denn Piotr Gruenpeter (bass), Jakub Basek (bass), Michal Maslak (voc), Michal Augustyn, Michal Maslak (guit) und Bartosz Licholap (drums) bieten feinsten Progressive Rock / Post Rock, welcher ganz schön Crossover klingt. Was etwas sperriger beginnt endet auf dem Album mit gelungen etwas leichter aufnehmbaren Sounds. So ist für den Genrefan einiges reingepackt worden.

Der Beginn von „Screens“ klingt vorerst leicht Stoner lastig, doch schon legt man diesen Einfluss ad acta und greift mit eine treibenden Rhythmik komplett durch. Ein flottes Tänzchen legen die Polen sofort aufs Bankett. Diesen Einfluss reichert man ordentlich an und geht es auch oftmals etwas funkiger an, doch auch punkigere Einsätze der rockigen Art werden hinzu gemixt. Das Endergebnis ist farbenprächtiger wie es nicht sein könnte.

Als Startsequenz beim darauf folgenden „The Fall“ bedient man sich einem kräftigen Funkschuss. Mit alternativen Rockklängen hantiert man genauso wie mit bluesigen Einflüssen. Teils sacht, teils wieder etwas kräftiger setzt man mit einer weiteren Runde in Sachen experimentellerer Musik fort. Gelungen verknüpft man alle Linien und das ist ein bemerkenswertes Ergebnis, denn die komplexe Soundstruktur so miteinander unter Dach und Fach zu bringen verlangt viel Können.

Klarer und vermehrt im breitentauglichen Eck angesiedelt schiebt man „Follow“ nach. Massentaugliche Rockklänge wurden mit ganz sachten Soundarrangements ausgeschmückt. Die Mixtur weiß zu überzeugen und zu begeistern, denn selten erlebt man solche erfrischende Klänge von anderen Kapellen. Die Polen legen aber eine Spielfreude an den Tag die ordentlich ansteckt.

Rotzrockiger stimmt man nun „Transformation“ an. Vorerst regiert ein sehr rauer – dreckiger Sound das Geschehen. Zwar klingt es so als wolle man stark durchgreifen, doch schon dreht man stark am Ruder und serviert uns idyllische Klänge der feinsten Sorte. Als Verschönerung des Ganzen sind die kraftvollen Ruckstarts nur noch das Tüpfelchen auf dem I.

Genießerisch beginnt man nun „The Eyes“ und sofort erschließen sich einem auf ein Neues genussvolle, romantische Klänge. Hierbei kann man sich ohne langes Nachdenken zurücklehnen und sich von den warmherzigen Soundklängen verwöhnen lassen. Sehr verspieltes Programm das man sich bei einem guten Whiskey gönnen sollte, das erhebt die Stimmung erheblich.

Zwar startet man „Once In A Lifetime” etwas poppiger, auch die von mir sehr verhassten Reggae Klänge blitzen hier durch. Tja eigentlich nicht sonderlich mein Ding, aber durch die Vielzahl von stimmlichen Soundbeigaben überzeugt man auch hier. Zwar vermehrt im alternativen Eck, aber mit vielen schmucken Klängen die nicht unbeeindruckt lassen.

„Airs And Graces“ ist ein dreckiger Rotzrocker, dem man einen guten Schuss Punk verpasst hat. Tolle Abgehmucke der etwas wilderen, als auch ungestümen Art. Mit fetzigen Rhythmen lädt man ein abzugehen was das Zeug hergibt. Durch die wilde Ausrichtung zwar etwas Gewöhnungsbedürftig, aber nach dem zweiten, dritten Durchlauf steckt man ordentlich an.

Zu Beginn „Celestial“ erschließen sich einem sehr ruhige Soundstrukturen, die teils warmherzig, teils etwas dunkler das Stimmungsbild sound mäßig wieder geben. Etwas Grunge lastiger Sound, den man mit idyllischen Beimischungen verstärkt.

Ein wildes Spiel steht bei „Splendid View“ als Start, doch schon schreitet man etwas kompakter voran. Zwar einmal mehr von der etwas Massentauglichen Seite, doch durch die progressiven Spielereien entfernt man sich sehr stark vom Kommerz. Teilweise etwas Blues, als auch Funk lustiger führt man uns durch eine Runde bei der man laut aufhorcht. Satte, farbenprächtige Mischung die es in sich hat. Kurzes rein hören ist hier fehl am Platz, für diesen Song sollte man sich viel Zeit nehmen!

„Sorcerer“ beginnt eben mit einem sehr magischen Soundbeigeschmack. Leichte, ruhige Klänge stehen vorerst im Vordergrund. Fort gesetzt wird das Ganze im leicht rockigen, teils progressiv Farbton. Beiderseits bedient man sich ausgewogen und offeriert uns einmal mehr eine sehr gelungene Runde in Sachen Post Rock Klangkunst.

Sehr lieblich lässt man zum Schluss „Consensus“ anlaufen. Noch einmal werden alle Einflüsse ausgewogen ins Rennen geworfen. Zwischen herb rockend und dann wieder romantisch werden einige Soundgefilde aufgesucht und mit Wegweisern verbunden.

Fazit: Sehr experimenteller Happen, den man wirklich nur Fans empfehlen kann die Sound mäßig weit über den Tellerrand hinauszublicken im Stande sind. Jener der sich angesprochen fühlt für den tut sich bei diesem Album eine weite Klangreise auf, von der man nicht so schnell wieder kehrt. Eines braucht man für diese Langrille, nämlich viel Zeit!!!!

Tracklist:

01. Screens
02. The Fall
03. Follow
04. Transformation
05. The Eyes
06. Once In A Lifetime
07. Airs And Graces
08. Celestial
09. Splendid View
10. Sorcerer
11. Consensus

Besetzung:

Piotr Gruenpeter (bass)
Jakub Basek (bass)
Michal Maslak (voc)
Michal Augustyn, Michal Maslak (guit)
Bartosz Licholap (drums)

Internet:

Searching For Calm @ MySpace

Nelson – Lightning Strikes Twice

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Band: Nelson
Titel: Lightning Strikes Twice
Label: Frontiers Records
VÖ: 05.11.10
Genre: AOR/Melodic Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die Nelson Brothers are back und männliche Fans sollten ihre Freundinnen bzw. Frauen genauer beobachten. Die Gebrüder Gunnar und Matthew lassen nach etlichen Jahren wieder mal was von sich hören. Das ehemalige langhaarige Duo bittet mit „Lightning Strikes Twice” wieder zum schunkeligen Tanze. Natürlich darf man sich Gewiss sein, das wieder ein Hit der Marke „Can’t Live Without Your“ dabei ist, der vor gut 20 Jahren Mädchenherzen dahin schmelzen ließ.

Beschwingend wird der Rundling mit „Call Me“ eröffnet. Leichte, melodische Rockklänge werden gekonnt mit hymnischen Chorgesängen gepaart. Doch auch idyllischere Klänge serviert man uns nicht zu knapp und schon erinnert man sich gerne an die Zeit zurück, als solche Art von Musik auch mit vielen Videoclips bei den Musiksendern gespielt wurden und alles in Ordnung schien. Das wird man zwar dieses Mal nicht mehr schaffen, aber dennoch kredenzt man uns gleich zu Beginn des Albums einen sehr netten Track dem man sich genüsslich hingeben kann.

Deutlich erdiger wird mit „Day By Day“ weiter gerockt. Tanzbare Rhythmen legt man uns hier mit teils Southern, teils melodischen Klängen vor. Das dabei das Tanzbein geschwungen werden darf und das mit aller Energie ist klar. Bei solchen Track denkt meine Person gerne zurück, als man damals die ersten Gehversuche mit dem weiblichen Geschlecht wagte.

Mit mehr Dampf legt man nun mit „Ready Willing And Able“ los. Treibende Abgehmuck die ihre Wirkung nicht verfehlt. Teils shakig, teils wieder mit viel erdiger Rhythmik ausgestattet lässt das Stück geneigt mit wippen, doch auch kann man zum Song sehr gut Abgehen und erneut eine heiße Tanzsohle riskieren.

Beschauliches Klangbild erschließt sich einem bei „How Can I Miss You?“. Sanfte, romantische – melodische Klänge im ruhigen Sound werden uns hierbei kredenzt, die deutlicher in die Schmuseecke drängen. Dennoch muss man aber sogleich sagen, schmalzig wirkt das Ganze dabei nicht und so etwas können nur wenige, wie eben in diesem Falle die Gebrüder Nelson. Auch kräftigere Passagen sind dabei natürlich ebenfalls behilflich und leisten einen guten Beitrag, damit es nicht zu kitschig wirkt. Meiner Meinung nach ist der Track von einem ähnlichen Kerbholz wie beispielsweise „Can’t Live Without Your“ geschnitzt.

Sehr idyllisch und deutlich Massentauglicher geht es nun mit „You’re All I Need Tonight“ weiter. Hymnischer Melodic Rock serviert man uns mit einem sehr farbenprächtigen Klang. Zwischen den ruhigeren Passagen greift man immer wieder beherzter in die Saiten und dabei zaubert man auch satte Melodiesolis zu Tage die nach mehr verlangen.

Mit betörendem, balladeskem Klang zaubert man sofort zu Beginn „To Get Back To You“ eine Stimmung zu Tag, zu der es sich in Zweisamkeit so richtig schön kuscheln lässt. Solche Nummern sind immer so eine Sache, aber mit gewissem, ausgewogenem Maß wissen diese zu begeistern. Das tut man auch mit diesem Track und das steht ein weiteres Mal für das Gebrüder Gespann.

Vermehrt im tanzbaren Bereich angesiedelt schreitet man mit „When You’re Gone“ voran. Leichte, teils idyllische Stimmungsmacher lösen immer wieder kürzer ab, bevor man etwas kantiger in die Saiten greift.

„Take Me There“ gehört in die Sparte hymnische Ruhesongs. Sachte Klänge hat man sehr versiert mit allerlei an Rock, als auch sachten Arrangements angereichert und dabei sind vor allem die Streicher Parts eine willkommene Bereicherung im Konzept und werten natürlich gehörig auf.

Mit erdigeren, als auch kantigeren Kanten serviert man uns das beschwingende „Come“ wieder als Muntermacher. Sehr guter Abtanzsong, mit vielen shakigen Momenten die zu begeistern und zu animieren gleichermaßen weiß.

Im vermehrten breitentauglichen Eck wird mit „In It For The Money“ die Fortsetzung gewagt. Obwohl hierbei deutlich die kommerzielle Richtung eingeschlagen wird überspannt man nicht den Bogen und so kann man weiterhin nach allen Regeln der Kunst überzeugen.

Sehr progressive wird „Change A Thing” angestimmt, doch dieser kurze Eingang mündet sofort im hymnischen Gewässer. Mit sachten Soundzügen durchpflügt man die Landschaft und dabei geizt man nicht mit idyllischen Stimmungsklängen, als auch Chorgesängen. Weiterhin baut man vermehrt auf eine deutlich ruhigere Ausrichtung, diese hat es aber ganz besonders in sich.

„Kickin My Heart Around“ schließt nun den Kreis und dabei zeigt man sich erneut von einer deutlich verspielteren Seite. Vor allem Instrumentaltechnisch wird eine sehr animierende Runde geboten. Rhythmisch wagt man auf ein Neues einen breiten Spagat Sprung. Dies vollführt man aber mit einem hohen Maß an Qualität auf höchster Ebene.

Fazit: Tja man mag zu der Flut an AOR bzw. Melodic Rock Kapellen stehen wie man will. Große, als auch kleinere Bands schaffen wohl nie das was Nelson geschafft haben. Gekonnt bieten sie ein Album das für alte Rocker/innen genau das richtige ist. Authentische Klänge in allen Facetten werden hier bei zu einem leckeren Menü zusammengefügt und das macht den Jungs niemand so schnell nach. Während in der letzten Zeit eine breite Masse von eher unterdurchschnittlichen Alben veröffentlicht wurde, sticht dieser Rundling besonders hervor und geizt nicht mit klanglicher, hochwertiger Qualität.

Tracklist:

01. Call Me 4:13
02. Day By Day 4:09
03. Ready Willing And Able 4:10
04. How Can I Miss You? 4:58
05. You’re All I Need Tonight 4:07
06. To Get Back To You 5:51
07. When You’re Gone 5:34
08. Take Me There 4:41
09. Come 3:33
10. In It For The Money 4:29
11. Change A Thing 3:40
12. Kickin My Heart Around 4:38

Besetzung:

Gunnar Nelson (voc & guit)
Matthew Nelson (voc & bass)
Gary Corbett (keys & piano)
Brian Burwell (drums)
David Morgan (piano & back voc)

Internet:

Nelson Website

Nelson @ Facebook

Nelson @ Twitter

Butcher – Welcome to the Night

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Band: Butcher
Titel: Welcome to the Night
Label: Infernö Records
VÖ: 2010
Genre: Heavy/Power/Epic Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Persönlich freut es mich sehr wieder mal etwas von meiner langjährigen Internet Freundin Lil Tang und ihren Metzgern zu hören. Den ersten Langstreich von Butcher durften wir euch ja schon einmal vorstellen. Die Zeit seit diesem Release haben die werten Amerikaner bestens genutzt und nun liegt Streich Nummer Zweit vor mir. Mit großen Erwartungen, als auch einer unglaublichen Spannung habe ich „Welcome to the Night“ erwartet. Bereits bei „Iron Tiger“ wusste die Mannschaft jenseits des Ozeans mich zu begeistern. Auch mit diesem Album schaffen sie es locker viele Old School Recken, als auch eine Schar Kuttenträger vor den Player zu bannen.

Mit dem Intro „Full Moon“ zaubert man jenes Feeling auf den Silberling, dem man auf dem Cover bildlich wieder gibt. Horrorstimmung von Schockern aus den 80ern und das mit einer sehr dezenten Art und Weise.

„The Dark“ rollt mit einer US Metal, als auch einer guten Portion NWOBHM daher das es dem Old Schooler die Tränen ins Gesicht treibt. Gerne schwelgt man bei solchen Vibes in Erinnerungen. Rau und sehr messerscharf rotiert die Mannschaft mit eher simpel gestrickten Fragmenten dahin. Bestes Bangerkraftfutter, bei dem man seine Rübe bereits zu Beginn des Albums kreisen lassen kann. Die Wahl Lil Tang komplett die Vocals übernehmen zu lassen war eine gute. Die Lady rotzt und röhrt infernal ins Mikro und das passt zu solchen Rhythmen die man hierbei bekommt bestens.

Weiter geht’s mit „King Of The Hill” bei dem man das begonnene Konzept ordentlich weiterspinnt. Noch mehr in Richtung NWOBHM geht es allerdings und das wird wohl eher die jüngere Generation weniger interessieren. Doch die alten Hasen werden zu den old schooligen Klängen weiterhin im Freudentaumel abgehen. War vorhin noch alles mehr von einer simplen Abgethematik geprägt, so hat man diesen Track mehr in eine hymnische Nummer verwandelt. Auch hat man vermehrt melodische Ansätze eingearbeitet die sehr gelungen immer wieder einen längeren Auslauf bieten und noch durch einige, satte Solieinlagen komplettiert werden.

Mit rollenden Klangeffekten aus den good old 80ies wird bei „Battleaxe“ voran geschritten. Dadurch schnellt der shakige Faktor binnen Sekunden nach oben. Die Einleitung hält man etwas länger mit diesem Konzept ein, doch dann tritt man gehörig wieder das Gaspedal. Dabei offeriert man uns nun eine sehr satte, speedige True Metal Anhäufung zu der man herzhaft seine Läuse aus den Haaren schütteln kann.

Stampfend und doomig wagt man bei „Shockwave“ den Anfang, dabei kommen Parallelen wie beispielsweise frühe Manowar zum Vorschein und das wird den True Metaller sehr freuen. Dennoch entfernt man sich vom doomigen Gewässer eindeutiger und voran stampft die Maschinerie mit einem Marschtempo das kräftig ins Hinterteil tritt. Ungehobelt und mit etlichen Klängen die so richtig ungeschliffen eingestanzt wurden glänzt dass rostige Stahl und mit solchen Klängen gelangt man vor allem beim Traditionalisten bis tief unter die Haut. Dieses Gefühl unterbricht man kaum und das ändert sich bei den hymnisch angestimmten Gitarrenattacken nur essenziell.

Ruhig und sehr idyllisch wird nun „Silence“ angestimmt. Sehr beschwingender Anfang der etwas von einer Ballade hat. Dieses doch sehr liebliche Stück ist nach den doch eher flotteren Vorgängern eine sehr ruckartige Abwechslung. Allerdings braucht man nicht glauben dass hier Schmusefeeling erzeugt wird. Nein eher im Gegenteil, weiterhin wird versucht den Faden wieder zu finden und somit kann man diese Unterbrechung als eine sehr melancholische, teils sehr traurige betrachten.

Wie ein Kickstart geht es sogleich mit „Wreck´n Ball“ weiter. Vom Fleck weg wird uns der Allerwerteste versohlt und das mit peitschenden Klängen der alten Schule. Beeindruckend ist der männliche Gesang der das Ganze um Ecken härter erscheinen lässt. Rau und roh röhrt der werte Kollege hier wie eine alternde Bestie ins Mikro. Zwischen thrashigem True Metal und barschen Speed Attacken wird hin und her gewechselt und das mit einer einfallsreichen Überleitung.

Mehr an alte Iron Maiden (Killer) erinnert man bei „Halloween“. Dennoch kommt dieser Track etwas gemäßigter rüber. Was nichts anderes heißt man begibt sich im Großen und Ganzen ins idyllischere Eck. Den härteren Beigeschmack bekommt man dabei von der Rhythmusfraktion und der immer wieder angestimmten, ruckartigen Ausbrechern geboten. Gute Mischform die zwar etwas gediegener, aber sehr farbefroh präsentiert wird.

„Gates Of Hell“ wird auf ein Neues mit mehr Tempo durch die Boxen gejagt. Erinnert durch die Gitarrenarbeit wie eine Mischform aus Venom und Thin Lizzy. Gekonnt wird von beiden Elementen der alten Helden Gebrauch gemacht und uns als sehr prächtiges Farbmischverhältnis aufs Gehör gedrückt. Immer wieder bremst man kurzzeitig ein, bevor erneut peitschender voran geschritten wird.

Hymnisch und wieder deutlich doomiger wird „Your Own Enemy“ eingeläutet. Davon wird aber nur zu Beginn Gebrauch gemacht, denn nach dieser Einleitung brettert die Truppe im rotzigen Rock n‘ Roll voran und das mit einer schwarzen, als auch härteren Unterwanderung. Besonders gelungen sind die Duettvocals aus gefallen die das Ganze etwas komplexer erscheinen lassen.

Windgeheul und mit verzerrten Vocals wird „Days Of Troy“ zu Beginn ins Rennen geschickt. Dabei verwendet man etwas verhalten Musikeinsätze die den Spannungsfaktor maßgeblich steigern. Dennoch hätte man sich nie das erwartet was nun als Weiterführung aus den Lautsprechern dröhnt. Marschtempo macht dabei den Anfang, welcher sofort von härteren Einsätzen verstärkt wird. Geilster 80er Stahl der streckenweise immer wieder in hymnischen Ausläufern mündet.

„Welcome To The Night“ wird begonnen wie Number of the Beast von Iron Maiden. Dennoch darf man nicht glauben hierbei handle es sich um eine Hommage an die eisernen Jungfrauen. Eher im Gegenteil nach dem verklingen des Sprachintro hat man zwar erneut eine NWOBHM Spielrichtung drauf, dabei ist man aber immer wieder dem US Metal zugetan und präsentiert uns so eine sehr knackig – erfrischende Mischform.

„Sunrise“ ist als regulärer letzter Track ein Stimmungsschwankendes Stück das mich persönlich etwas verwirrt und somit schon eher als Ausklang rüber kommt als das folgende „The Awakening – A Grim Reality“. Dennoch in Kombination bietet man somit eine ruhige Beendigung des Albums mit dem man erneut an allen Ecken und Enden überzeugen konnte.

Fazit: Locker konnten Butcher an Iron Tiger anknüpfen und präsentieren uns mit „Welcome to the Night“ einen waschechten True Metal Happen für die Musikfreunde die am altbewährten nicht rütteln lassen. Kuttenträger und KIT Freunde werden viel Spaß mit dem Silberling haben!

Tracklist:

01. Full Moon
02. The Dark
03. King Of The Hill
04. Battleaxe
05. Shockwave
06. Silence
07. Wreck´n Ball
08. Halloween
09. Gates Of Hell
10. Your Own Enemy
11. Days Of Troy
12. Welcome To The Night
13. Sunrise
14. The Awakening – A Grim Reality

Besetzung:

StoneAge (bass)
Joel Myers (guit)
Gary Sheehan (drums)
Lil Tang (voc)

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Burning Butthairs – Evening Feast

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Band: Burning Butthairs
Titel: Evening Feast
Label: Nocturnal Empire
VÖ: 2010
Genre: Death Metal/Grindcore
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Ihr zehnjähriges Bestehen können die Deathgrinder Burning Butthairs feiern, doch dennoch habe ich die Jungs vorher noch nie gehört. Die Erfurter Formation ist für ihren Splatter Humor bekannt (laut Angaben im Netz) und das sieht man zumindest vorerst beim Cover, welches im Stiel vieler Kollegen, allen voran Cannibal Corpse erinnert und auch beim Innenteil desselbigen stellt man gleich Fest das die Jungs Fans von „Gesichter des Todes“ sind. Auch den Titeln jeweils einen Serienkiller hinten an zustellen lässt meine Augenbrauen nach oben wandern, kann so viel Krankheit Sünde sein? Nö eigentlich nicht, denn mit der gewissen Portion Spaß macht das durchaus wieder seinen Sinn. Somit braucht man sich eigentlich nicht näher beschäftigen oder? Doch muss und sollte man, denn die Burschen quietschen hier nicht etwa unmöglich durchs Geschehen, sondern geben dem Death Grind ihre gewisse Note. Währen andere Kollegen mit sinnlosem Gedresche in den letzten Jahren für Aufsehen sorgten unterbinden die Deutschen dies mit eine sehr tollen groovigen, teils Death, teil Thrash lastigen Spiel. Gute Kombination die man mit mächtig Schmackes auf unsere Köpfe hernieder prasseln lässt. Sicher sucht man vergeblich nach technischen Innovationen, allerdings zeigen die Burschen, dass simple Rhythmik durchaus auch seinen Reiz hat und man mit nur hauchzarten Ergänzungen eine straighte Abgehthematik gut rüber bringen kann. Ein weitere Sounderweiterung sollte hier nicht unerwähnt bleiben, denn die immer wieder sehr doomigen Stopps zwischen den Bretter Blast Beat Passagen schmücken den Soundkranz sehr gut aus. Somit kann man zwar, wie gesagt von einer straighten Abrissbirne sprechen, diese hat aber ihren erweiternden Reiz, wenn auch deutlich simpler. Eben und das ist das Hauptpotential mit dem die Truppe von sich reden macht, ist einfach die gut aufnehmbar vorgetragene Spiel Linie, denn niemals wird man durch zu arges Gegrunze oder gar Gequietschte genervt. Somit sitzt und liegt alles am richtigen Platz und dennoch gibt es auch eine andere Seite. Nämlich den Sound dieser ist zwar gelungen, doch die mechanischen Drums nerven und wirken einfach zu lasch. Kann mir vorstellen mit einem richtigen Drummer bläst man hier ordentlicher dahin und davon ist niemand dann mehr gefeit, denn das auf diesem Album gezeigte Kraftpotential ist unglaublich.

Fazit: Stattlicher, verdaulicher Deathgrind wie ihn eine breite Platte an Fanatikern lieben wird und auch astreine Death Metal Freaks könnten durchaus Interesse am Material der Erfurter finden. Bis auf das Manko mit den Drums gibt es nichts zu bemängeln, dies sollte man ausbessern und fortan wird der Siegeszug wohl kein Ende nehmen.

Tracklist:

01. Intro
02. Bizarre Killer
03. The Rostov Ripper
04. The Cannibal
05. The Meat-Eater

Besetzung:

Marlis (guit & drum programming)
Ötze (voc)
Stephan (guit)
Sascha (bass)

Internet:

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Svart Crown – Witnessing the fall

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Band: Svart Crown
Titel: Witnessing the Fall
Label: Listenable Records
VÖ: 2010
Genre: Black/Death Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Much

Die Franzosen erobern nach und nach mit brachialer Gewalt die CD-Regale der deutschsprachigen Metalheads. Und das zu Recht, wie das neueste Werk von Svart Crown, dass auf den Namen „Witnessing the fall“ hört, zeigt.

Nach einem kurzen Intro zeigen uns die vier, wo der Hammer hängt. Hohe Geschwindigkeit mit dennoch Atmosphäre schaffenden wallenden Gitarrenschlägen zu verknüpfen ist definit kein einfaches Stück, funktioniert aber sehr gut, wie die Nachfolgenden Tracks beweisen.
Rasende Drumparts stehen die nächsten Minuten auf dem Plan, die bei „Colosseum“ die Oberhand behalten.
Ähnlich brachial startet auch „Dogs of God“, geht allerdings sehr in groovige Parts über. Das erste Drittel gönnt uns wahrlich keine Verschnaufpause.

Der Ex-Drummer von Glorior Belli zeigt uns erneut, dass er kein Kind von Traurigkeit ist, speziell bei „Nahash the Templator“ und „Here comes your Salvation“ schöpft er aus dem Vollen, was Geschwindigkeit angeht.

Gewollt oder nicht, bei „Into a demential sea“ hat es den Anschein, dass die Vocals ein wenig untergehen. Geschwindigkeit wird die erste Hälfte wieder groß geschrieben. Ein Gefühl von Leere kommt auf, nachdem die Gitarre ihr bestes beisteuert. Angst vor einem Depressionsanfall braucht keiner haben, stimmungsgeladen und brachial kämpft sich der Song ein Ende frei.

„An Eternal Descent“ zeigt uns auf ein Neues eine geballte Ladung Energie. Geschickt eingesetztes Geflüster setzt noch das gewisse Etwas hinzu. „The end only was the beginning“, so JB Le Bail, ehe sie zum finalen Axtschwung ansetzen.

„Strengh higher than justice“ bleibt eher im mittleren Tempobereich, wobei Geschwindigkeit im Black/Deathmetal ja auch eher eine Sache der Interpretation ist. Der Gesang beschränkt sich im gesamten Album durchgehend auf Growls, was definitiv kein Fehler ist.
Riffs wie aus einer Kettensäge warten bei „Incestous Breath“ . Tempo wird auch hier durch Rhythmus ersetzt, absolut bösartig.
Mit knappen 8 Minuten Doom überrascht uns das Quartett noch einmal gegen Ende der CD. „Of sulphur and fire“ schafft ordentlich Atmosphäre und verweilt in Untergangsstimmung.

Fazit: Es kommt nicht nur Käse aus Frankreich! Alles in Allem schlägt das 2010er Werk überdurchschnittlich gut zu Buche, abgerundet wird „Witnessing the fall“ durch ein 1a Albumcover. Die Jungs wissen definitiv, worauf es ankommt, das hat auch „Listenable Records“ mitbekommen, wo sie derzeit unter Vertrag sind.

Tracklist:
01. Where The Light Ends 1:43
02. Colosseum 3:05
03. Dogs Of God 4:17
04. Nahash The Temptator 5:23
05. Here Comes Your Salvation 3:45
06. Into A Demential Sea 4:27
07. An Eternal Descent 6:23
08. Strengh Higher Than Justice 4:01
09. Incestuous Breath 4:51
10. Of Sulphur And Fire 8:08

Internet:
Svart Crown Official Homepage

Svart Crown @ MySpace

Line Up

JB Le Bail (voc & guit)
Clément „Klem“ Flandrois (guit)
Ludovic Veyssière (bass)
Gaël Barthélemy (drums)

Star One – Victims Of The Modern Age

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Band: Star One
Titel: Victims Of The Modern Age
Label: Inside Out
VÖ: 2010
Genre: Progressive Metal/Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Der Name Arjen Anthony Lucassen dürfte jedem Rock/Metal Fan wohl ein Begriff sein. Durch seine bisher gebotene Arbeit hat er sich einen Spitzenplatz in den Annalen der Musikgeschichte verdient. Der Worcaholic ist einfach unglaublich, vor allem was seine Musik anbelangt und dadurch gilt seine Person als Spitzenreiter in Sachen treibender progressiver Klangkunst. Nach „Space Metal (2002)“
und „Live On Earth (2003)“ aus der Star One Ära steht nun das nunmehr dritte Werk an gehört zu werden. Selbiges trägt den Titel „Victims Of The Modern Age” und dabei hat er sich wieder eine Riege guter Mitarbeiter und Gäste um sich geschart.

Recht einfühlsam, teils idyllisch, aber mit einem leichten dunklen Charakter wird der Silberling mit dem Intro „Down The Rabbit Hole“ begonnen. Satte Synthy Sounds treffen auf ein stattliches, wuchtiges Soundkleid. Diese Eröffnung bleibt binnen Zehntelsekunden sofort im Gehörgang stecken.

Die Mischung von vorhin wird auch beim nun folgenden „Digital Rain“ beibehalten. Allerdings kommt ein sehr erdiger Grundrhythmus hinzu, welcher das Stück etwas kerniger, als auch ungeschliffener klingen lässt. Quer durchs Stück wird der Song mit einem ordentlichen Tempo am Laufen gehalten und obwohl die Vocalisten oftmals versuchen etwas verträumter zu klingen, folgt ihnen die Rhythmusfraktion zu keinem Zeitpunkt. Komplexe Strukturen sind zwar vorhanden, wurden aber mit einer leicht zu folgenden Technik eingespielt und so wird man nicht gleich von vielen Seitenhieben erschlagen.

Im erdig rockenden Kraftrockbereich wird mit „Earth That Was“ weiter gemacht. Traditionelle Keyboardklänge duellieren sich zu Beginn mit tiefer getriggertem Gitarrenspiel. Fortan geht es aber etwas beschaulicher von statten. Besonders bemerkenswert sei hier das Duett der Gesangsakrobaten zu nennen, welche durch ihren geilen Gesang den Song auf eine höhere Klangebene hieven. Sehr monumental – hymnisch einerseits. Doch auf der anderen Seite klingt das Ganze wieder deutlich treibender und irgendwie, kann auch am Gesangsbeitrag von Tony Martin liegen, erinnert der Song sehr stark an Black Sabbath Tracks vom „Tyr“ Album, nur halt deutlich Synthy lastiger und progressiver.

Sehr rau und ungeschliffen wird nun „Victim Of The Modern Age“ angestimmt. Unterwandert wird dies sofort durch einen hymnisch – melodischen Gitarrenbeitrag des Metal Riesen Arjen. Sehr interessante Soundstrucktur die sofort mit einem ewig bleibenden Wiedererkennungswert zum Angriff ansetzt. Leichte progressive Schübe wurden als Beimischung beigefügt, allerdings klingt der Track etwas einfacher gestrickt. Vor allem die steten Melodiewechsel verfehlen ihre Wirkung nicht und bescheren einen satten Hörgenuss.

Deep Purple lastige Rhythmen stehen bei „Human See, Human Do” ganz klar im Vordergrund. Allerdings nur vorerst und somit als Eingang fürs Stück zu sehen. Zwar hält man an altbewährten Rockklängen fest, jagt diese aber mit einem enormen Tempo durch die Boxen. Die zusätzliche Komplettierung erfolgt durch sacht eingesetzte Hintergrund Synthy Sounds. Gesanglich bietet man einen tollen Querschnitt zwischen einfühlsam und herb ab rockend.

Ein dröhnender Keyboardeingang, vermischt durch leichte melancholische Züge verfehlen bei der Einleitung „24 Hours“ nicht ihre Wirkung. Durch den ruhigeren Eingang lässt man laut aufhorchen und gespannt die Ohren spitzen was nun folgen wird. Wer auf bombastische Sounds mit einer Breitseite aus dem Savatage Lager bzw. den leider viel zu früh aufgelösten Stygma IV (vor allem der Vocalist klingt sehr stark nach Richie Krenmaier) steht der bekommt hier die komplette Vollbedienung. Sehr monumentaler Track der trotz seiner großen Spagat Sprünge toll und locker aufzunehmen ist.

„Cassandra Complex“ wird durch einen Mix aus orientalischen und Synthy lastigen Klängen durch die Boxen gejagt. Das weckt das Interesse ungemein und man sitzt auf einem Nadelkissen was nun folgen wird. Kurz gesagt das Mischverhältnis wird beibehalten, allerdings werden auch treibendere, bissigere Klänge, als auch leicht idyllische Rock Sounds hinzugegeben. Weiterhin baut der Mastermind auf monumentale Klänge mit viel Wiedererkennungswert.

Elektro Experimentalklänge, gefolgt von einem harten Modern Metal Sound der Marke Pain stehen beim nun nachgeschobenen „It’s Alive, She’s Alive, We’re Alive“ ganz klar im Vordergrund. Dies steigert das Hörvergnügen ungemein dabei sind auch die modernen Soundroots sehr behilflich, welche man mit ganz leichten traditionellen Sound vermengt hat, wobei aber erst genannte ganz klar Wegweisend sind.

Natürlich hoffen wir nicht dass der Titel „It All Ends Here“ Programm ist. Gut fürs Album (no, na) ist es ein treffender Titel, aber für die Geschichte Star One hoffen wir das nicht. Gut zurück zum Song selbst, eine wuchtige Einleitung ebnet hier den Weg, welche vorerst in einer sehr gemütlichen Weiterführung in Sachen Gemüts, als auch Genussmusik mündet. Diese eingeschlagene Richtung behält man zwar bei, allerdings kommen auch schroffere Klänge zum Vorschein die ihre Wirkung nicht verfehlen und bestens mit den dezenteren fusionieren.

Fazit: Meister Arjen Anthony Lucassen uns sprachlos zu hinterlassen. Unglaubliches Album das man sich nicht nur als Progressive Fan zulegen sollte. Hier wird Musikgeschichte geschrieben und man muss sich jede gottverdammte Note vom ersten bis zum letzten Ton geben.

Tracklist:

01 Down The Rabbit Hole 1:20
02 Digital Rain 6:23
03 Earth That Was 6:08
04 Victim Of The Modern Age 6:27
05 Human See, Human Do 5:14
06 24 Hours 7:20
07 Cassandra Complex 5:24
08 It’s Alive, She’s Alive, We’re Alive 5:07
09 It All Ends Here 9:46

Besetzung:

Arjen Anthony Lucassen (guit), hammond, mellotron, minimoog & solina strings)
Ed Warby (drums)
Peter Vink (bass)
Joost van den Broek (keys)
Gary Wehrkamp (guit)

Sir Russell Allen (voc)
Damian Wilson (voc)
Dan Swanö (voc)
Floor Jansen (voc)

Special guest vocalists 

Tony Martin
Mike Andersson
Rodney Blaze