Amadeus Award 2010, 1,4 Millionen Zugriffe für ein Video auf Youtube und noch dazu Charteinstiege in den Niederlanden – Kontrust haben das alles geschafft. Ein guter Grund sich mit Sänger Stefan über Awards, Videos und die Zukunft zu unterhalten.
Hallo Stefan, danke dass du dir für das Interview Zeit nimmst, ich möchte dir auch gleich mal zum Sieg beim Amadeus Award gratulieren – hättet ihr mit dem Sieg gerechnet?
Ganz ehrlich, eigentlich nicht. Wir haben zwar gewusst, dass wenn die ganze Online-Voting Geschichte halbwegs fair abläuft, dass wir da Chancen haben, es ist halb aber manchmal bei solchen Awards so, dass doch andere Mächte noch im Spiel sind.
Es ist ja schon euer zweiter Award, nach dem Newcomer Award 2006. Wie vergleichst du da die beiden Preise – welcher ist der wichtigere für euch?
Für uns persönlich sind wahrscheinlich beide gleich. Es ist doch irgendwie eine gewisse Bestätigung oder zumindest zeigt es, dass man was zurückbekommt für seine Arbeit. Beim Amadeus ist es doch dann noch so, dass wir ja nicht durch die Jury nominiert wurden, sondern durch die CD-Verkäufe, so ist es dann auch so, dass uns doch jeder der die CD gekauft hat, also unsere Fans, nominiert hat, und das ist dann doch höher zu stellen. Der Amadeus ist ja dann noch dazu was Medienpräsenz und so weiter angeht doch noch etwas Größeres als der Newcomer Award.
Wie hat sich der Sieg bisher so ausgewirkt?
Ich glaube das kann man erst im nächsten Jahr oder so sagen. Die Bookingsaison für das nächste Jahr ist ja gerade voll am Laufen, und die Resonanz war natürlich sehr gut und man hat auch die Chance viele neue Kontakte zu knüpfen.
Mit Zero kommt ja nächste Woche Single Nummer 4 vom aktuellen Album auf den Markt – glaubst du es wird wieder so ein großer Erfolg wie es Bomba war?
Das ist schwer zu sagen, wir gehen aber jetzt nicht davon aus. Es ist ja immer wieder ein Glückstreffer, vor allem ist es auch vom Song her und auch vom Video her ganz anders, ja schaun wir mal was passiert damit. Es ist ja auch die erste Single die etwas ruhiger ist.
Mal zum Video von Bomba, 1,4 Millionen Views auf Youtube ist ja doch kein schlechter Wert, wie seid ihr da überhaupt auf die Idee gekommen?
Ja die Idee hat es schon länger gegeben, die war sicher schon so 2-3 Jahre im Hinterkopf, irgendwie haben wir dann in der Not die Idee noch mal aufgegriffen, wir haben uns halt gedacht, wenn dann müssen wir es jetzt machen, also Ende Sommer, weil so ein Wald und Wiesen Video im Winter hat doch wenig Sinn dann hätten wir doch wieder ein halbes Jahr warten müssen. Ja und nachdem Bomba auf dem Album ja ein relativ langer Song ist, war es auch nicht klar ob wir einen Radio Edit zusammen schneiden können, wir haben uns dann auch mit unserem Produzenten zusammen gesetzt und einen guten Mix produziert, und haben dann auch gesagt, passt wir ziehen es durch. Wir haben dann genau 3 Wochenenden gehabt im September, in denen wir drehen konnten, die ersten beiden hat es geschüttet und beim Dritten hat es dann doch gepasst und wir haben es noch hingebogen.
Wo habt ihr das Video gedreht?
Das war in Oberösterreich in der Nähe vom Traunsee.
Hättest du damit gerechnet, dass sich über 1 Million Leute das Video im Internet anschaun?
Insgeheim war schon das Ziel 100000, also 100000 wären schon super, aber mit so was kann man natürlich nicht rechnen.
On The Run als Nachfolger war ja dann nicht so erfolgreich, wie seid ihr da auf die Idee gekommen ein Tanzvideo zu machen?
Ja wir wollten einfach irgendeinen Song machen und einen bewusst dämlichen Tanz zu diesem Song. So ist irgendwie die Idee entstanden und wir wollten das Ganze noch mit einer gewissen Botschaft verbinden und so viele Leute wie möglich in das Video mit einbeziehen. Die Geschichten zu den Videos entstehen oft sehr langwierig, dass man sich überhaupt einigen kann für irgendwas und das dann auch umsetzt ist dann vor allem auch immer wieder zeitlich ein Problem.
Time To Tango ist jetzt ja schon über ein Jahr auf dem Markt – wie schaut es da mit einem Nachfolger aus – seid ihr schon am Arbeiten für neues Material?
Ja wir sind fleißig am Arbeiten und haben jetzt den ersten Teil der Vorproduktion hinter uns. Jetzt kommt dann der nächste Part und dann geht es schön langsam ab ins Studio. Ich sage mal so Mitte nächsten Jahres sollte dann Release sein.
Wie kann man sich dann so das Songwriting vorstellen – gibt es da so spezielle Parts oder macht ihr doch alles gemeinsam?
Das läuft ganz unterschiedlich. Es kann sein, dass ein Stück von vorne bis hinten in 5 Stunden quasi fix und fertig steht, zumindest mit Blindtexten und Gesangslinien. Ja und dann gibt es auch Fälle, wo man monatelang bastelt und jeder arbeitet so Zeilen aus und das wächst dann zusammen. Das läuft einfach sehr unterschiedlich. Es hat natürlich gewisse Nachteile – zumindest in zeitlicher Hinsicht aber auch den Vorteil, dass immer was anderes rauskommt.
Euren Sound zu beschreiben fällt ja nicht unbedingt leicht – was würdest du vor allem als die Haupteinflüsse von euch beschreiben?
Ganz schwer, für uns ist es wahrscheinlich noch schwerer den Stil zu beschreiben, weil wir ja doch so stark involviert sind. Deswegen beschränken wir uns eigentlich immer wieder auf Crossover, weil es doch eine Mischung aus sehr vielen ist. Ich denke wenn wir was haben, dann sind es vielleicht mehr rhythmische Einflüsse – Latinoeinflüsse als andere Bands, was sich auch vor allem durch die Percussions ergibt.
Anfang Dezember geht es ja ab nach Holland für ein paar Konzerte, in der Heimat ist da aber bisher wenig geplant – wird sich das noch ändern?
Ja das ändert sich auf jeden Fall, bis Ende des Jahres sind ja noch 4 Konzerte in Österreich, eines davon in Wien in der Szene, auf das wir uns schon sehr freuen. Es ist die einzige Single Show in voller Länge die wir glaub ich seit einem guten Jahr in Österreich spielen – also das volle Programm. Nächstes Jahr soll dann aber doch verstärkt auch Österreich am Plan stehen.
Eine Frage, die du ja durch den Bomba-Erfolg wohl leicht beantworten kannst, aber wie stehst du allgemein zu Medien wie Youtube, Myspace, Facebook usw.?
Privat bin ich da sehr zwiegespalten, ich versuche mich da sehr herauszuhalten. Rein als Band zum vermarkten und präsentieren bietet es doch sehr viele Möglichkeiten. Wenn ich jetzt als kleine Band ein paar Songs dort rauflade, und das ganze ist gut, dann kann das natürlich schon eine Wirkung haben, die vor 10 Jahren so nicht möglich war.
Ja dann wären wir schon am Ende angelangt, die letzten Worte gehören dann natürlich dir.
Danke für das Interview, ja und ich hoffe dass viele Leute von euch zu unseren Konzerten kommen und natürlich die neue Single und das neue Video checken.