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The Vision Bleak

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The Vision Bleak sind derzeit auf Headliner-Tour unterwegs und haben dabei nicht nur mit Ahab und Schwarzer Engel zwei Bands mit dabei, auch das vor ca. einem halben Jahr veröffentlichte Album Set Sail To Mystery war dabei im Gepäck. Das war natürlich ein Grund um sich einmal mit Markus „Ulf Theodor Schwadorf“ Stock über Tour, Album und auch seine Produzententätigkeit zu unterhalten.

Danke schon mal, dass du dir vor der Show noch Zeit für das Interview nimmst.

Ja klar.

Ihr habt jetzt ja schon einige Termine hinter euch, wie läuft die Tour so bisher?

Ja eigentlich ganz gut, es ist der vierte Gig heute, wir sind eigentlich sehr zufrieden bisher. Gestern Torgau war ganz okay, kleiner Club zwar, aber gute Stimmung. München war ein Festival, war auch sehr gut besucht, also wir sind zufrieden.

Es ist ja heute euer einziger Gig in Österreich, was erwartet ihr auch davon?

Ich hab eigentlich gar keine Ahnung was mich hier erwartet, die Location ist ja auch keine typische Metal-Location, so wie es zumindest aussieht, aber wir haben auf der letzten Tour in Wien gespielt, das war ein sehr gut besuchter Gig und da denk ich auch, dass das heute gut wird.

Warum fiel eigentlich die Wahl auf Vorchdorf?

Das musst du unseren Booker, den Moritz, fragen, also ich hab keine Ahnung.

Ihr seid ja normalerweise nur ein Duo, wie stellt ihr die Live-Band für eine Tour zusammen?

Wir spielen jetzt ja schon seit 2006 in der Besetzung und sind so eigentlich auch sehr zufrieden. Im Studio arbeiten weiterhin nur Konstanz und ich, aber Live haben wir halt die 3 Musiker dabei.

Wie bereitet man sich da auf so eine Tour vor wenn man Live-Musiker mit dabei hat?

Leider viel zu wenig in diesem Fall. Es ist ja auch schwierig alles unter einen Hut zu bekommen, weil doch die Band aus ganz Deutschland verstreut kommt. Wir sind aber mittlerweile auf menschlicher und musikalischer Basis so weit, dass das alles sehr gut klappt, das einzige Problem ist dann einfach die Organisation wenn man Musiker aus ganz Deutschland zu Proben vereinen muss. Wir machen dass dann immer so, dass dann mal ein ganzes Wochenende geprobt wird und da auch 5-6 Stunden am Tag.

Mit Schwarzer Engel und Ahab habt ihr ja auch zwei Supports mit auf dieser Tour, wie läuft die Zusammenarbeit mit den beiden Bands und warum habt ihr euch genau für diese Bands entschieden?

Sehr gut sogar, Ahab ist ja eine Band, bei der ich die letzte Cd gemischt habe, ich arbeite ja hauptberuflich als Produzent, ist für mich eine sehr gute Band. Ja Schwarzer Engel ist eine junge aufstrebende Band, von denen wird man noch einiges hören. Es klappt einfach menschlich auch alles sehr gut.

Anfang des Jahres habt ihr mit Set Sail To Mystery ein neues Album veröffentlicht, wie seid ihr jetzt, ein halbes Jahr später damit zufrieden?

Immer noch sehr zufrieden, für mich immer noch die stärkste Platte die wir gemacht haben und vermischt eigentlich alles was wir bisher gemacht haben. Sie hat schnelle Nummern, hat aber auch langsame sehr atmosphärische Nummern und ist irgendwie so die Quintessence aus den drei Alben davor. Also ich finde immer noch, dass es unsere stärkste Platte bisher ist.

In welchem Zeitraum sind eigentlich die Songs dafür entstanden?

Eigentlich werden Ideen immer gesammelt, aber letztendlich die Ausarbeitung der Songs passiert dann immer gemeinsam im Studio. Jetzt bei Set Sail To Mystery hatten wir sehr viel Zeit im Studio und auch sehr viel Pause, da wir ja auch in meinem Studio die Platten aufnehmen, und das Studio sehr ausgebucht war, haben wir den ersten Teil der Platte im Frühjahr gemacht, Drums, Bass und Gitarren aufgenommen, sind dann noch ein halbes Jahr später an die Songs rangegangen und haben noch Gesang und die Orchesterausarbeitung gemacht. Die Etappen haben der Platte auch gut getan und man weiß nach einem halben Jahr auch, was der Platte eventuell gut tun würde und kann noch mal Hand an die Songs legen, nach einem halben Jahr Einblick hatten wir einfach noch mehr Ideen was bei den Songs funktioniert und was nicht.

Wie teilt ihr euch da die Arbeit auf beim Songwriting?

Meistens ist es so, dass ich die grobe Idee für einen Song habe, mit der Ausgangsbasis, einem Riff oder einen kleinen Arrangement und wir das dann im Studio ausarbeiten.

Die Texte?

Die schreibe zu 95% ich.

Was nimmst du da so als Inspirationsquelle?

Hauptsächlich Literatur. Gerade auf der neuen Platte haben wir sehr viel Literatur aus dem Schauer- und Horrorbereich gewählt, Lovekraft, Poe und Byron, die mich auch schon sehr lange verfolgen, aber wir haben auch Themen wie in I Dined With The Swans, was ja auf einen echten Kriminalfall in Deutschland basiert. Das ist dann ganz verschieden, eben das Thema mit I Dined With The Swans kam mir an einem Fritag-Abend als ich Galileo Mystery geschaut hab und ich dort das erste Mal von der Thematik erfahren habe, da wusste ich sofort, da möchte ich einen Song drüber machen.

Von wem stammt eigentlich das Artwork?

Wir arbeiten da schon seit Jahren mit Lukas Jaszak aus Polen zusammen, ich kenne ihn noch aus alten Empyrium Tagen. Das gute ist, dass ich bei ihm wenige Worte brauche um zu beschreiben was ich haben möchte.

Du hast gerade Empyrium erwähnt, es gibt ja Gerüchte bezüglich einer Reunion bzw. mit dem neuen Song auf dem Sampler von eurem Label Prophecy Productions auch neues Material, kannst du mir da schon Details nennen?

Es steht noch überhaupt keine Planung. Wir wurden von Prophecy gefragt, ob wir ein neues Stück machen wollen für die Compilation, haben überlegt und probiert wie es funktioniert, es hat auch gut funktioniert und Spaß gemacht, aber es gibt noch keinen Plan. Es wird auf alle Fälle was Neues von Empyrium geben, aber wann und in welcher Form, das steht noch in den Sternen.

Du hast ja schon erwähnt, dass du als Produzent tätig bist, hast ja auch an der neuen Dornenreich Scheibe gearbeitet – ich durfte sie ja gestern hören.

Ah dann warst du ja in Wien.

Ja genau.

Und gefällt sie dir?

Ja ist sehr gut geworden – wie denkst du da als Produzent drüber?

Ja auch, ist sehr gut geworden. Dornenreich ist halt auch so typisches Beispiel, was eine lange gemeinsame Arbeit ausmacht. Wenn man einfach an vier gemeinsamen Platten arbeitet, versteht man sich quasi blind. Ich weiß genau was Jochen möchte, wo es hingehen soll und es passt einfach. Du kommst sofort zu einem Ergebnis, er sagt er stellt sich den Gitarrensound so und so vor, und ich weiß dann was zu machen ist.

Du bist ja auch mit Ihnen schon aufgetreten, unter anderem am Summer Breeze beim Gig der dann auf DVD gekommen ist, würdest du es wieder machen?

Klar, sofern es der Terminplan zulässt und ich wieder gefragt werde auf alle Fälle.

Gibt es eigentlich sonst noch Bands die du produzierst bzw. produziert hast die du weiterempfehlen kannst?

Also Secrets Of The Moon, unser Drummer ist ja von denen, die lieben mir sehr am Herzen, auch Ahab, das hab ich eh vorher schon erwähnt. Was hab ich denn sonst noch so gemacht in diesem Jahr – lass mich mal überlegen – Dornenreich – super Band, ja ich mach immer so viele Produktionen in einem Jahr und meistens mach ich auch Sachen die mir gefallen.

Kennst du dich eigentlich auch in der österreichischen Metal-Szene aus, jetzt außer Dornenreich natürlich?

Ja klar, ich hab vor allem früher sehr viel österreichischen Black-Metal gehört, vor allem Summoning, Abigor und natürlich Dornenreich, die gibt’s ja auch schon ewig.

Was denkst du so über youtube, myspace usw. denkst du die sind gut für die Musik?

Das ist so Fluch und Segen würde ich sagen. Also wenn du mich vor einem Jahr gefragt hättest, hätte ich dir gesagt ich find‘s zum Kotzen, aber mittlerweile hab ich die Notwendigkeit erkannt und muss sagen, dass du einfach die größte Zielgruppe erreichst mit den Medien. Manchmal sehne ich mich aber schon nach den alten Zeiten, als es noch kleine Print-Fanzines gegeben hat und Kassetten um die ganze Welt geschickt wurden.

Dann wären wir schon am Ende, die letzten Worte gehören natürlich dir.

Ja ich hoffe dass wir hier heute eine gute Show spielen und dass wir natürlich bald wieder nach Österreich kommen und dass jeder Set Sail To Mystery mal ancheckt.

Dark Age – Acedia

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Band: Dark Age
Titel: Acedia
Label: AFM Records
VÖ: 2010
Genre: Power/Melodic Death Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Wer auf eine breite Palette zwischen In Flames, Soilwork, Killswitch Engage und so weiter steht, für den gibt es via AFM Records für den Spätherbst etwas zum Abgehen. Dark Age nennt sich die Truppe und die Mitglieder kommen allesamt aus Hamburg. Hanseaten Stahl ist immer etwas was ganz besonderes und auch der Output von Eike Freese (guit & voc), Jörn Schubert (guit), Jörn Schubert (guit), Alex Henke (bass), André Schumann (drums) und Martin Reichert (keys) macht hier keinen Umbruch. Das Album nennt sich „Acedia“ und kann ab dem 13. November bezogen werden. Ein Muss für all jene die auf eine breite, facettenreiche Mischung oben genannter Bands stehen.

Recht sägend und langatmig wird bei der Einleitung von „Kingdom Nevercome“ gezockt. Gleich zu Beginn offeriert man uns das volle Dasein der Melodien. Diese werden aber nicht stur verwurschtelt, sondern recht beachtlich auf einen Nenner gebracht. Klassische Melodic Death Metal Elemente verbinden die Hanseaten wunderbar mit modernen Akzenten, die oftmals an gewisse Heroes aus der New Metal Szene erinnern. Mag vielleicht nicht jedermanns Sache sein, doch diese mit viel Wut und Härte durchtränkte Mixtur weiß mit viel Charme zu bestechen. Bei jüngeren Generationen wird man sowieso binnen Sekunden Gehör finden und diese werden zu den Klängen der Hamburger ordentlich abgehen, soviel ist schon gewiss. Weiter geht die Reise mit „Devote Yourself To Nothing“, doch diesmal zeigt man sich eher von einer modernen, melodramatischen Ecke, mit sanften Ausrutschern. Die gewisse Abwechslung wird hier erneut durch wutentbrannte Ausflüge geliefert und die Passagen verbindet man sehr lecker mit etlichen Erweiterungen, als auch den erneut eingesetzten Clear Gesang, der sich wunderbar und stät die Hände mit den Growls reicht. Nach einem kurzen Synthyschuss, röhrt man nun bei „Neon Gardens“ etwas groovender und die Melodien, die zwar vorhanden sind, werden etwas dezenter eingesetzt, was einen enormen Düsterfaktor beschert. Generell wirkt man dadurch deutlich grooviger und die Mischung die man hier auf den Silberling gepresst hat bezaubert mit vielen sanften Clear Passagen, bevor der Trupp wieder ordentlich röhrt. Zwar kommen die Growls weniger stark daher, doch weites gehend wirkt man vor allem durchs rhythmische Spiel weiterhin äußerst hart. Sehr bombastisch und melancholisch knallt man uns nun „Snake Of June“ zum Abgehen vor den Bug. Vor allem der düstere Einschlag kommt vermehrter zum Einsatz und die Clear Passagen bekommen binnen Sekunden Oberwasser. Doch immer wieder prescht der Fronter mit den harschen Gesängen hervor und brüllt gewaltig ins Mikro. Dennoch die klaren Gesänge sind hier der dominantere Anteil und werden nur an und ab durch die Growls abgelöst. Das Tempo hat man hier den Passagen recht gut angepasst und dadurch wagt man einen weiten Spagat zwischen Hart und wütend bis hinüber in beschauliche, fast schon liebliche Gewässer. Sehr facettenreiche Mischung die zu bezaubern weiß. „Zeitgeist (Ghost In A Machine)“ ist nun wieder eine etwas kantigere Nummer, die von Null auf Hundert durchstartet und mit dezenten Synthyschüben versehen wurde. Wirkt man auf der bretternden Seite äußerst groovig, so kommen die düsteren, fast schon Gothic lastigen Ausrutscher glatt polierter daher. Passable Mischung die es in sich hat und zum Tanzen, als auch intensiven bangen gleichermaßen geeignet ist. Eine ordentliche Temporakete schiebt man nun in Form von „10 Steps To Nausea“ nach. Dennoch auch hier kommt es zu erneuten, moderneren Ausflügen, die aber sind etwas kürzer ein gezimmert worden und der bretternde Anteil hat hier hauptsächlich das sagen. Mit einem melodisch – verzerrten Riff wird nun „Halo Meridian“ eröffnet, wobei man erst einmal in diesem Gewässer verbleibt und dieses tiefschwarz färbt, bevor die Maschinerie zum kompletten Einsatz hochfährt und wieder viel Tempo einfließen lässt und sich hier auf eine weite Speed – schretter Reise begibt und diese nur kürzer unterbricht. Mit galoppierender Geschwindigkeit prescht man nun mit „Underneath These Burdens“ aus der Reserve. Die wutentbrannten Gefühle lässt man munter freiem Lauf, dadurch, aber auch durch einige Melodieschübe liebäugelt man stark in Richtung Göteborg Metal. Mit viel röhrendem Tempo knüpft man nun mit „All The Unfulfilled“ an. Die bombastischen Elemente werden auch hier sehr stark in den Hintergrund gedrängt und kommen nur dezenter nach vorne. Weiterhin regiert der harte Kern und diesen versucht man immer wieder durch viele melodische Passagen zu beschwichtigen. Vergebens, denn schon rotiert das Gefolge geschlossen hinter dem harschen Gebrüll des Fronters superb ab. „Babylon Riots“ knallt man uns nun mit weit herberen Riffs, Ecken und Kanten vor den Latz, wenngleich man die Finger durch einige Melodieschübe nicht vollends lassen kann. Diese gießt man aber wie einen wohl riechenden Aufguss nach und das musikalische Aroma das man hier zaubert weist viele Facetten von Hart bis besänftigend auf. Gute Mixtur die man mit voll aufgedrehter Anlage hören sollte. Der Abschluss erfolgt nun mit „Myself Heretic“ welches eine ordentliche Bretternummer ist und man abgeht wie ein Fieberzäpfchen. Kurze Stopps machen hier keinen Umbruch, bevor man dem Hörer wieder gewaltig in das Hinterteil tritt.

Fazit: Tolle Mischung die man uns hier für den Spätherbst liefert, um die Betriebstemperaturen nach oben schnellen lässt. Melodic Death Metal trifft auf viele moderne, als auch symphonische Elemente die man gut miteinander abgestimmt hat.

Tracklist:

01. Kingdom Nevercome 4:32
02. Devote Yourself To Nothing 4:06
03. Neon Gardens 4:22
04. Snake Of June 4:03
05. Zeitgeist (Ghost In A Machine) 3:15
06. 10 Steps To Nausea 3:37
07. Halo Meridian 4:20
08. Underneath These Burdens 4:32
09. All The Unfulfilled 3:35
10. Babylon Riots 3:18
11. Myself Heretic 4:16

Besetzung:

Eike Freese (guit & voc)
Jörn Schubert (guit)
Jörn Schubert (guit)
Alex Henke (bass)
André Schumann (drums)
Martin Reichert (keys)

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Overland – Diamond Dealer

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Band: Overland
Titel: Diamond Dealer
Label: Escape Music
VÖ: 2009
Genre: Melodic Hardrock/AOR
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Steve Overland (voc) dürfte vielen Rockfans der frühen Stunde von den Bands wie FM und Wildlife bekannt sein. In diesen, vor allem bei den erst genannten hatte er eine Zeit lang die Vocals beigesteuert und mit ihnen etliche Alben veröffentlicht. Nun ist er für alle Verehrer der AOR Musik zurück und zwar nach seiner Band Shadowman, mit dem zweiten Standbein Namens Overland. Nach „Break Away“ steht nun das zweite Lebenszeichen mit „Diamond Dealer“ in den Läden, welches in der Besetzung Steve Overland (voc), Tor Talle (guit), Martin Kronlund (guit), Henrik Thomsen (bass), Imre Daun (drums) und Egil Orvedal (keys & piano) eingespielt wurde.

Sehr beschaulich wird der Opener „Train, Train“ eröffnet, doch immer weiter steigert man sich und liefert etliche Einfädelungen und Querschläge ein. Diese verbindet der Trupp sehr gut und untermalt wird diese breite Facette mit einem sehr warmherzigen Gesang des Fronters der für viele Fans dieser Richtung für eine Gänsehaut sorgen wird. Dieser alte Veteran besitzt so viel Klasse und kann locker mit Kollegen wie Jimi Jamison und so weiter mithalten. Im Großen und Ganze verschönert man diesen beginnenden Hörgenuss mit vielen shakigen Momenten die man im klaren Stil aufnehmen kann. Etwas kantiger und straighter schiebt man uns „You Lift me up“ nach. Die Strukturen sind hier solider ausgerichtet und werden oftmals durch erdige Riffs der Saitenfraktion verschönert. Dies liefert den herberen Anteil ab, denn auch hier übersteigt man kaum freundliche Midtempogefilde, die einmal mehr sehr warm und wohlgesonnen schallen. Dennoch immer mehr wird das Tempo gesteigert und man ackert sich recht flott bis zum Ende hin durchs Programm, wenn auch wie angemerkt das Midtempo nicht vollends überschritten wird. Um Ecken erdiger und mit mehreren Synthy, als auch Keyboardspielereien versüßt man nun „Where is The Love“. Was zu Beginn recht flott begonnen hat, wird nach etlichen Sekunden in eine warmherzigere, romantischere Ecke gerückt und dort verbleibt man fast durchwegs, obwohl man zu einigen Angriffen ansetzt und dort doch ordentlich Tempo hinzufügt. Gutes Wechselspiel das zu gefallen weiß und vor allem 80er Rockfans sehr gefallen wird, was auch an vielen sanften, als auch druckvollen Keyboardarrangements liegt. Der Hammer ist aber hier der Axtmann, der in der Mitte sich einen Ast absoliert und die Kinnlade nach unten klappen lässt. Tolle Leistung die sich nahtlos mit dem restlichen Klangbild vereinigt. Deutlich breitentauglicher ist nun „Brave New World“, welches streckenweise sehr poppig dröhnt. Vor allem der Chorlastige Beginn verstärkt dieses Gefühl. Man verlässt kaum die Schiene und versüßt den Soundgenuss mit verträumten Klängen und freundlichen, einfühlsamen Vocals. Diese Mixtur sorgt für gefühlsbetonte Träume in entspannter Hörgenusslage. Genug für einfühlsamen Klängen geschwärmt? Hoffe ich, denn mit „Roll Back The Years“ schiebt man etwas druckvollere Kost nach, die sehr klar strukturiert durch die Anlage kommt und sofort einmal mehr an alte Glanztaten vom Fronter selbst, aber auch von vielen Szenekollegen erinnert. Die Keyboardarrangements sind ebenfalls klassischer und die Synthyspielereien wurden komplett außer Acht gelassen. Etwas klar strukturierter und weniger durchsetzt klingt dadurch alles und auch straighte Melodien machen durch die Band sehr viel Spaß und verwöhnen die Gehörgänge. Das folgende „City Of Dreams“ ist ebenfalls von einer sehr ähnlichen Machart und knüpft genau dort an wo man mit dem Vorgänger geendet hat. Dennoch kommt hier etwas mehr beseelte Musik aus den Boxen, die an und ab den Verdacht aufkommen lassen das man die Nummer immer mehr ins Balladeneck drängen will. Wohl kaum, denn schon ist die Rhythmusfraktion ein Garant dafür dass man wieder flottere Fahrt aufnimmt, auch wenn man sich immer wieder zu markanten Stopps hinreißen lässt. Funkiger und poppiger wird es nun mit „I ‚m Still Breathing“, welches auch einige Reagieklänge vereint. Sehr farbenbunt was man uns hier präsentiert, auch wenn man sich erst einmal an diese Mischung gewöhnen muss. Nach mehrmaligen Durchläufen zündet man aber endgültig und auch der etwas klassischere Gesamtrhythmus den man als Zusatz bzw. Grundlinie eingebaut hat unterstützt hier sehr. Kompakter und klassischer geht es nun mit „Rise“ weiter. Freunde von einfühlsamen Momenten kommen hier erneut auf ihre Kosten und diesen wird eine volle Breitseite geboten, mit ganz dezenten Muntermachern, die von der Saitenfraktion geliefert werden. Wie eine warme Brise weht uns auch „Hearts Don’t Lie“ um die Ohren. Die harten Ausreißer lässt man gar nicht erst Oberhand gewinnen und so kann man sich einmal mehr genussvoll zurück lehnen und feinbesaiteten Tönen lauschen. Mit „After the Storm“ wird genau der richtige Weckruf gesetzt. Sehr herber, symphonischer Rocker, der mit vielen dunklen Fantasien jongliert, die an und ab durch kurze Breaks verschönert wurden. Der Hauptanteil ist aber durchwegs stampfender im saloppen Stil angesiedelt. Mit dem folgenden „Bring Me Water“ wird noch einer drauf gesetzt und es geht hier noch temporeicher als Weiterführung zu. Shakige Momente werden durch idyllische Gesänge begleitet und verleiten unvermindert zum Stück ordentlich abzutanzen. Die Vollendung wir uns in Form von „Coming Home“ präsentiert, welches sehr hymnisch als Beendigung dient. Klassisches Klavierspiel wird durch etliche Synthyeinflüsse und feinfühlige Vocals verstärkt. Der große bzw. Hauptanteil der durchstartenden Melodie stammt von der Gitarrenfraktion die uns hier an und ab einige Solis vor den Bug knallt die laut aufhorchen lassen und einen so immer wieder aus den romantischen Eck hieven, bevor uns der Frontmann dorthin wieder zurück begleitet.

Fazit: Superbe AOR Scheibe die in keiner Sammlung fehlen sollte.

Tracklist:

01 Train, Train 5:05
02 You Lift me up 4:29
03 Where is The Love 3:22
04 Brave New World 5:32
05 Roll Back The Years 4:41
06 City Of Dreams 5:20
07 I ‚m Still Breathing 4:43
08 Rise 5:22
09 Hearts Don’t Lie 4:55
10 After the Storm 5:24
11 Bring Me Water 4:04
12 Coming Home 4:30

Besetzung:

Steve Overland (voc)
Tor Talle (guit)
Martin Kronlund (guit)
Henrik Thomsen (bass)
Imre Daun (drums)
Egil Orvedal (keys & piano)

Internet:

Overland Website

Schammasch – Sic Lvceat Lvx

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Band: Schammasch
Titel: Sic Lvceat Lvx
Label: Black Tower
VÖ: 2010
Genre: Black/Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Spiritueller Black Metal wird uns beim Debüt der Basler Blackies Schammasch kredenzt. Weites gehend wurde die Langrille im Mid Tempo eingespielt und somit bietet dies viel Kraftstoff für all jene die sich an und ab etwas mehr runter ziehen lassen wollen. Dunkelseelen seien hier aufgerufen sich bereit zu halten, dies ist genau deren Baustelle.

Das dunkle, teilweise hymnisch – diabolische „Lvx Æterna“ wird als Start des Silberlings eingesetzt. Beeindruckender Track, wenn auch mit etwas kürzerer Spielzeit versehen. Diese nutzten aber die Schweizer vollends aus. Die dunklen Midtempopfade wurden reichhaltig mit satten Melodien und geheimnisvollen Verstrebungen verziert und somit bietet man bereits als Opener eine stattliche Nummer die voll und ganz zu überzeugen vermag.

Vom Tempo her gesehen drückt man durch „He Whose Face Is Made of Entrails“ zwar etwas mehr auf die Tube, aber das flottere Midtempogewässer wird auch hier nicht unbedingt überschritten. War man noch vorhin bestrebt sehr stattlich zu klingen, so geht es den Black Metallern hier wesentlich simpler von der Hand. Dennoch durch das Echo lastige Sounding wird genau das Maß geboten um nicht zu simpel zu klingen. Auch tendiert man wesentlich mehr in die Black Death Richtung und das mit einem hasserfüllten Beigeschmack der binnen Sekunden einem ein feistes Grinsen ins Gesicht zaubert.

Deutlich depressiver und sehr tiefgründig setzt man uns bei „Chaos Reigns“ das Messer an die Brust. Die sehr runter ziehenden Soundstrukturen zaubern vorerst eine ruhigere Stimmung, aber schon im Hintergrund machen sich bereits schmetternden Soundveränderungen bemerkbar. Nach gut einer Minute wird klar ausgerichtetes Black Stahl Gewitter auf uns losgelassen und dabei bedient man sich einerseits bewehrten Schretterriffs, aber auch sehr stattlichen Melodie und Echoergänzungen.

Vom Fleck weg peitscht man uns durch den Nachfolger „No Light from the Fires“ wesentlich klarer und straighter orientiert den Rücken aus. Als Abrundung und Erweiterung bedient man sich amtlichen Melodieergänzungen die hierbei vermehrt und länger in den Vordergrund gelangen. Vor allem die Mischform aus diabolischen und orientalischen Melodiesounds lassen laut aufhorchen und bieten somit einen Hörgenuss auf allerhöchster Ebene.

Nachdem man beim Vorläufer etwas mehr Tempo einfließen hat lassen, präsentiert die Mannschaft nun „Black but Shining“ im deutlich doomigeren Rhythmus. Zähe dahin ziehende Soundvibes der melodischen Art bieten viel Freiraum für hasserfüllte und dunkle Gedanken. Guter Stimmungsmacher der sich wie ein Virus in der Gehörmuschel festharkt.

Wieder eine Kehrtwendung wird bei „INRI“ vollzogen. Vom Beginn an wird gleich ordentlich gestampft. Viele Melodiebeigaben der Schmucken Art dienen auch hier massig zur Soundverschönerung. Durch das Tempo und den Beigaben bietet man somit einen sehr stattlichen, sehr verspielten Nachleger der einmal mehr auf ganzer Linie überzeugt.

Das äußerst monumentale Ende wird uns durch „The Venom of Gods“ kredenzt. Beim Start werden gleich alle Reserven und Ingredienzien ins Gefecht geworfen. Dabei entpuppt sich das letzte Stück so als wahrer Hörleckerbissen. Hier wird ein gut gewürztes, scharfes Süppchen serviert dem man sich nicht verwehren sollte. Die dunklen, als auch die klaren Wechsel sind dabei nur noch das Tüpfelchen auf dem „I“. Den Rest erledigt man mit sehr verspielten aber gut zusammengefassten Soundlinien.

Fazit: Absolut bemerkenswertes Debüt von den Schweizer Black Metal Jungs. Freunde von stattlichen Black Sounds sollten sich das Teil zulegen, denn man bekommt dabei die Vollbedienung. Sauberer Sound und nicht zu True lastiges Gehabe aus dem Black Bereich verschönern das Gesamtbild nur umso mehr. Hut ab, denn die Burschen haben bereits durch ihr Debüt eine beachtliche Messlatte gelegt.

Tracklist:

01. Lvx Æterna 02:11
02. He Whose Face Is Made of Entrails 03:40
03. Chaos Reigns 05:08
04. No Light from the Fires 07:19
05. Black but Shining 08:51
06. INRI 05:00
07. The Venom of Gods 10:17

Besetzung:

C.S.R. (voc, bass & guit)
B.A.W. (drums)
M.A. (guit)

Internet:

Schammasch Website

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Schammasch @ MySpace

Schammasch @ Reverbnation

Stratosphere – Fire Flight

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Band: Stratosphere
Titel: Fire Flight
Label: Escape Music
VÖ: 2010
Genre: Melodic Power Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Robert

Stratosphere nennt sich das Bandprojekt des symphonischen Rock-Fan und Keyboard Maestro Jeppe Lund. Die Mannschaft die er sich hierbei ausgesucht hat sind allesamt keine unbekannten, vor allemGoran Edman dürfte vielen Fans des Genres kein unbekannter sein. Der Sound selbst erinnert beim Album „Fire Flight“ an viele der Projekte bei denen Goran Edman in der Vergangenheit mitbeteiligt war, was das Gesangspotential des Burschen unterstreicht. Bei der Musik selbst konzentriert man sich nicht nur auf simplen Hard-Rock, nein man hört auch Einflüsse aus dem symphonischen und Speed-Metal, plus weicher, bluesiger und progressiver Bereiche raus.

Zu Beginn von „Russian Summer“ spielt man sich mit sphärischen Synthysounds. Weiter verfolgt man schlussendlich eine sehr rockige Richtung, die streckenweise etwas in die AOR Richtung tendiert. Allerdings baut man hierbei auf eine sehr symphonische Ausrichtung welche das Ganze ordentlich aufwertet. Wie schon erwähnt komplettiert das Ganze der Gesang des Herrn Edman. Der Bursche ist ein Virtuose in Sachen Gesangsakrobatik und das macht den Track als auch die folgenden zu wahren Schmuckstücken.

Deutlich treibender und fast schon Melodic Power Metal lastig wird mit „The Battle Within“ weiter gemacht. Allen voran ist dieses Mal die Rhythmusfraktion sehr Weg weisend. Auch kommen viele Symphonie Ansätze zum Vorschein die den Track um Ecken aufwerten. Die Chorgesänge im Refrainteil verleiten natürlich zum lautstarken Mit grölen und somit versprüht man viel Fun.

Etwas Gewöhnungsbedürftig ist das Keyboard bei „Enemy Of my Soul“ ausgefallen. Klingt etwas zu schmalzig für meinen Geschmack. Der Track selbst ist aber deshalb nicht schlechter ausgefallen, nein eher im Gegenteil, durch das nach hinten setzen der Tastenklänge bietet man einen etwas ruhigeren, idyllischen Track der schmackhaften Art. Nicht zu brav, aber dennoch mit genügend romantischen Zügen durchsetzt und somit ist alles platziert wo es hingehört.

Treibend rockig schreitet man mit „Street Of Moscow“ voran. Auch hier verwendet man satte symphonische Beigaben. Selbige geraten aber etwas gegenüber den rockigen ins Hintertreffen. Somit rockt die Truppe im ausgewogenen Maß durchs Geschehen und verstärkt das Ganze wieder mit satten Refrain Passagen, welche einmal mehr durch satte Chorgesänge komplettiert wurden.

Aus den vollen schöpft man nun bei „Rendezvous“. Mit viel Speed unterm Hinterteil jagt man mit fetziger Melodic Rhythmik dahin. Vor allem der Saitenhexer und der Tastenmann duellieren sich stätig, mag wild klingen kommt aber sehr auf den Punkt gebracht rüber. Mit diesem Instrumental kredenzt man uns einen melodischen Bangerhappen. Einziger Wehmutstropfen ist der fehlende Gesang, der hätte diese Stück noch gehörig aufwerten können.

Dunkler – idyllischer Start wird nun bei „Shining Star“ präsentiert. Etwas monumentalere Rockklänge hat man durch vielerlei Hintergrundarrangements verstärkt. Tempomäßig verbleibt man im flotteren Midtempobereich und durch den sehr farbenprächtigen Sound den man hierbei gepachtet hat hievt man das Stück auf eine höhere Ebene.

Bei „China Girl“ kehrt man auf ein erneutes ins AOR Eck zurück. Melodischer Rocktrack der zwar mit vielen Massentauglichen Elementen zersetzt wurde. Bevor es aber zu breitentauglich klingt unterwandert man das Konzept durch eine Vielzahl an Spielereien und Arrangements die das Ganze wieder in andere Bahnen lenken. Gutes Konzept das man locker aufnehmen und genießen kann.

Etwas zu glatt poliert serviert man nun den Eingang von „Princess Of The Night“. Schmalzige Balladenklänge laden ein es sich zum Kuscheln gemütlich zu machen. Zwar versucht man mit kernigeren Gitarrenklängen auszubrechen, allerdings schaffen sie es nicht die Richtung in andere Bahnen zu lenken. Somit verbleibt man in der Kuschelecke und für Schmusekatzen somit genau das Richtige.

Symphonic Rock der besonderen Art wird uns als Ablöse nun mit „VIP“ geboten. Der Axtschwinger steht hierbei allen anderen voran und weißt den anderen den Weg. Satte Solispielereien und Gitarrengefrickel knallt uns dieser dabei um die Ohren. Komplettiert wird dies durch einen bretternden Grundrhythmus der ordentlich voran treibt. Auch Goran lässt sich hierbei verleiten und singt etwas rauer. Verspielter, reichhaltiger Track der wuchtig durch die Boxen knallt.

Zu guter Letzt legt man mit dem Titelstück „Fire Flight“ noch einen nach, welches durch einen sehr experimentellen, progressiven Soundeingang geprägt ist. Auch der Saitenvirtuose lässt es sich nicht nehmen hierbei das Ganze zu verstärken und spielt sich dabei die Finger wund. Zum Schluss kredenzt man uns ein weiteres, satt klingendes Instrumental. Gute Arbeit, allerdings wäre das Stück mit Gesängen des Herrn Edman noch um Ecken besser ausgefallen. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los das bei der abschließenden Nummer etwas fehlt.

Fazit: Passable Langrille die eine Vielzahl an Musikliebhabern interessieren könnte. Zwischen Progressive, Symphonic Rock/Metal, mit melodischen Abrundungen wird ein breites Klientel bedient.

Tracklist:

01 Russian Summer
02 The Battle Within
03 Enemy Of my Soul
04 Street Of Moscow
05 Rendezvous
06 Shining Star
07 China Girl
08 Princess Of The Night
09 VIP
10 Fire Flight

Besetzung:

Goran Edman (voc)
Jonas Larsen (guit)
Jim McCarty (drums)
Anders Borre Mathiesen (bass)
Jeppe Lund (keys)

The Claymore – Damnation Reigns

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Band: The Claymore
Titel: Damnation Reigns
Label: BBE / ALIVE
VÖ: 2010
Genre: Power Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Melodischer Speed/Power Metal steht heute zur Diskussion. Über The Claymore haben wir euch bereits vor einigen Wochen berichtet, da die Jungs ja zusammen mit W.A.S.P. auf Tour waren. Natürlich konnte man sich auf der selbigen einen guten Eindruck über das letzte Machwerk „Damnation Reigns“ schaffen. Mit diesem aktuellen Machwerk vermag man locker ans 2008er Werk „Sygn“ anzuknüpfen. Einmal mehr präsentieren uns Andreas Grundmann (voc), Sebastian Busacker (guit), Kai Schwittek (guit), Christian Köhle (bass) und Hardy Kölzer (drums) eine kräftige, wie schon erwähnt speedige Mischung aus dem genannten Genre Bereich. Man erfindet zwar das Rad nicht neu, überzeugt aber mit einer gut durchdachten Mixtur an allen Fronten.

Mit „Ashes of the Wicked“ hat man eine etwas hymnische Einleitung gefunden. Durch die Bank drückt man aber auch sehr stark das Gaspedal. Die stäten Gratwanderungen stehen dem Stück sehr gut und machen Lust auf mehr. Gesanglich wandelt Andreas Grundmann auf Pfaden zwischen Maiden, Kamelot und Konsorten.

Zackig und voll auf die Zwölf hechtet man mit „Oceans“ drauf los. Gute Abgehmucke, die weit handsamer und weniger melodisch daher kommt. Auch weist das Stück einen leichten skandinavischen Touch auf. Eingängige Bretterriffs laden ein sein Haupt ordentlich kreisen zu lassen und abgerundet wird das Ganze durch idyllischere Klänge, in die vor allem der Fronter mit seinem Gesang lenkt.

Noch um Ecken mehr wird das Gaspedal beim nun nachgelegten „Behind enemy lines“ getreten. Kerniger Rhythmus der uns leicht groovend vorgetragen wird. Vor allem durch das vorgelegte Tempo entpuppt sich das Stück als tolle Bangernummer. Doch auch hier verweist man durch viele Hinweisschilder in etwas idyllischere Passagen. Diese sind aber deutlich spärlicher gesät und somit bietet man fast durchgehend Abgehrhythmen die ein Bangen verlangen.

Zurück in melodischere Gefilde kehrt die Truppe mit „Damnation Reigns“ zurück. Satte Solis der Maiden Marke knallt man uns am laufenden Band vor den Bug. Auch rhythmisch wagt man einen etwas rockig – stampfenden Marschtakt. Gute Idee, welche man sehr gekonnt umsetzt und weiterhin ein Level vorlegt das nicht leicht zu toppen ist. Auch zeigt man sich bei diesem Stück etwas verspielter und setzt auch einige progressive Spielereien ein.

Hymnisch wird eine kurze Überleitung mit „Frozen Voices“, welche aber meines Erachtens etwas zu wirr klingt.

Wie auch immer die Folgenummer „Return to Zero“ profitiert von einer sehr druckvollen, fast schon epischen – hymnischen Ausrichtung. Viele längere, romantische Passagen laden ein das Stück in entspannter Lage zu genießen, bevor man erneut Benzin ins glimmende Feuer schüttet und die Flammen wieder auflodern lässt. Quer durch den Song wird dieses Wechselspiel gekonnt durchgeführt und somit befindet man sich in einer Berg und Talfahrt der Soundgefühle.

Simplere Taktik im Power Metal Milieu wird nun bei „Scorn“ verwendet. Von null auf hundert wird durchgestartet. Auch Sound technisch bewegt man sich eher im simpleren Bereich. Dennoch unterwandert man das Ganze immer wieder mit idyllischen, melancholischen Vocals, welche von einem erneuten Kräftemessen der Rhythmusfraktion geprägt sind.

Sehr lieblich und glatt kredenzt man uns den Eingang von „Children of the Nile“. Verspielte, melodische Einleitung, die auf eine weitere Speed Runde hoffen lässt. Diese folgt zwar, aber im etwas raueren, als auch groovenderen Spiel. Der melodische Eingang wird durch eine fast komplette Umstrukturierung ersetzt und fortan schreitet die Mannschaft etwas kerniger voran.

Ein Keyboard Synthy Eingang läutet nun „Oblivion“ ein und schon wird einem klar das man deutlich mehr die Bombastecke ansteuert. Macht aber nichts, denn mit einem guten ausgewogenen Händchen setzt man uns ein druckvolles Melodic Power Epik Stück vor das mit vielen Breaks und Passagen in phasenweiser Vorsetzung sich im Gehörgang einbrennt.

Sehr rockiger Start wird uns nun zu Beginn von „Escapegoat“ geboten. Wie eine Explosion schlägt nun die Power Metal Breitseite ein. Wobei man aber auch weiterhin immer wieder auf rockige Roots zurück greift. Einmal mehr zeigt die Truppe das auch farbenprächtige Songs, mit eingängigen Rhythmen zu gefallen wissen.

Romantisch zeigt man sich zu Beginn von „As Twillight falls“. Balladeske Züge die man bei diesem Song vom Stapel lässt. Diese eingeschlagene Richtung wird beibehalten, wobei man es sich aber vorbehält einen großen Bogen um die Schmalzecke zu machen. Das unterstreicht das Potential der Band, die auch mit ruhigeren Songs überzeugen können.

Schmunzeln muss man schon wenn man bedenkt dass die Jungs eben mit W.A.S.P. auf Tour waren und man zu guter Letzt ein Cover von Playblackie zu hören bekommt. Noch dazu ein Klassiker par excellence, denn man uns mit einem eigenständigen „Chainsaw Charlie (Murders in the New Morgue)“ präsentiert. Man belässt den Grundrhythmus dem Original angelehnt reichert es aber mit satten Power Metal Riffs und Rhythmen an. Gute Idee die uns sehr adrett vorgestellt wird.

Fazit: Weiterhin bestechen The Claymore mit einer guten, durchgemischten Power/Melodic Mischung die sich locker gegenüber anderen Truppen dieses Genres hinwegzusetzen vermag.

Tracklist:

01 Ashes of the Wicked
02 Oceans
03 Behind enemy lines
04 Damnation Reigns
05 Frozen Voices
06 Return to Zero
07 Scorn
08 Children of the Nile
09 Oblivion
10 Escapegoat
11 As Twillight falls
12 Chainsaw Charlie (Murders in the New Morgue)

Besetzung:

Andreas Grundmann (voc)
Sebastian Busacker (guit)
Kai Schwittek (guit)
Christian Köhle (bass)
Hardy Kölzer (drums)

Internet:

The Claymore Website

The Claymore @ MySpace

Damnation Defaced – Beyond the Pale

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Band: Damnation Defaced
Titel: Slaughter Race
Label: SAOL / H’ART / Zebralution
VÖ: 2010
Genre: Melodic/Progressive Death Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Kompromissloser Prog Death steht auf dem Banner der Herrschaften von Damnation Defaced. Aggressivität und komplexe Strukturen werden von ihnen zu einer guten gemeinsamen Komponente zusammengefügt. Das Endergebnis auf „Beyond the Pale“ kann sich hören lassen. Besonders sticht dabei das rauchige Organ des Frontmannes hervor, der den Tracks noch die zusätzliche Note verleiht. Auch der Melodiefaktor darf dabei nicht zu kurz kommen und selbigen setzt man als verspielte Beimischung nicht zu knapp ein. Dadurch wird eine Atmosphäre von Lutz Gudehus (guit), Ulf Lübbert (guit), Mathias Opitz (bass) und Lucas Katzmann (drums) geschaffen, außerdem wird nicht stur an einer fest gehalten. Nein vielmehr hält man in etlichen Lagen kurz inne, bevor man wieder zum nächsten, weiten Rundumschlag ausholt.

Mit einer Verzerrung lässt man „The Beast Must Die“ vom Stapel. Gefolgt ist diese Einleitung von einer trockenen, verspielten Knüppelei. Die Jungs schaffen gleich zu Beginn einen sehr komplexen Track zu Tage und machen vor nichts halt. Natürlich könnte man glauben dass man sich dabei etwas verheddert. Dem ist aber nicht so, denn durch einfallsreiche Querverknüpfungen hievt man uns sachte und leicht zu folgen zwischen allen hin und her. Besonders erwähnenswert ist der herbe Death Einfluss, der vor allem Freunde von Amon Amarth, aber auch Modern Death Fans interessieren könnte. Natürlich gibt es von den erst genannten Herrschaften nur kleine Einflüsse zu hören. Die Mischung ist recht farbenprächtig und klingt nicht wie eine einfallslose Eintagsfliege.

Doomig stimmt man „Despised Angel“ an, weiter verfolgt man aber eine recht knackige – groovige Richtung, bei der auch so mancher Thrash Fan ordentlich bedient wird. Vom Grundgedanken her wird recht kräftigt weiter gemacht, auch wenn man sich etwas experimenteller gibt. Diesem Konzept kommt vor allem der steil nach oben schnellende Melodieanteil zu gute und verstärkt das Stück ungemein. Sehr tolle Akzente werden uns mit einer tollen Soundmixtur schmackhaft gemacht.

Vom Fleck weg wird mit „Saintanist“ sofort das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt. Das da natürlich auch ein eisiger Wind einem um die Ohren weht ist jedem klar. Die Jungs sind einfach unglaublich, denn nur eine stupide Death Knüppelei ist ihnen zu wieder und so werden einmal mehr alle Register gezogen um wesentlich farbenprächtiger rüber zu kommen. Sehr gelungen finde ich vor allem die bretternde Härte, welche sich immer mit den Groove, als auch sachten Melodieanleihen duellieren. Allen voran ist die erst genannte Technik maßgeblich und weg bereitend, wird aber gekonnt immer wieder abgerundet, als auch verstärkt.

Eine klangliche Überleitung bietet man nun mit „Dawn“, welches eher als gemütlicher Stimmungsmacher von sich reden macht. Leichte, verzerrte Flamenco Rhythmen kredenzt man uns hier und somit kann man die Spannung auf das kommende recht gut erzeugen.

„Dead Emotion“ kommt mit einem zwar ähnlichen Spirit daher, was nichts anderes heißt das man sehr heiß und messerscharf in den härteren Bereich geleitet. Zackige Death Rhythmen knallt man uns mit viel Wucht vor den Bug, verfeinert dies mit südlichen (Europa, als auch Amerika) Metal Einflüssen. Diesem Einfluss kommt auch eine gewaltige Melodic Death Breitseite zu Hilfe, aber auch erneut greift man viele Ingredienzien aus dem Thrash Bereich auf. Das Mischergebnis ist einmal mehr eine farbenprächtige, ausgewogene Mischung das man sich auf der Zunge zergehen lassen sollte.

Ob sinnvoll oder nicht ist den Jungs egal, es folgt nun eine weitere, genüssliche Überleitung in Form von „Serpent’s Seal“. Bei der man uns fast schon leicht bluesig angehaucht einen Ruhepol bietet.

Sehr Death/Thrash lastig wird nun mit „Beyond The Pale“ einer nachgelegt. Hämmernde Beats bei denen man auch leichte Black Einflüsse hinzugefügt hat ballert man uns mit viel Wut und Härte um die Köppe. Vor allem der sehr starke Düstereinfluss sei gesondert hervorgehoben, denn dieser steigert das Hörvergnügen ungemein. Somit schafft man einen Spagatsprung zwischen allen drei Metal Elementen und das hört sich toll an und unterstreicht das qualitativ hochwertige Können dieser Rabauken.

Recht beruhigend eröffnet man nun „Disgraced“, doch schon ziehen dunklere Gewitterwolken auf. War man noch vorhin erpicht etwas traditioneller zu klingen, so kommt bei diesem Song vermehrt der Modern Einfluss zum Tragen und übernimmt merkbar das Ruder. Gut kombiniert man dies aber auch hier mit gängigen, älteren Klangmustern.

Auch das folgende „King Of Greed“ kommt in einer ähnlichen Mischung daher, wobei man aber hierbei das Verhältnis umgestellt hat. Auch der Melodieanteil hat einmal mehr und länger das Sagen, dennoch überwiegen raue, schroffe Strukturen das Geschehen bei diesem Track. Groovige Passagen löst man immer wieder durch zackige Speedschübe ab und diese verleiten einen seine Rübe komplett durchzuschütteln.

Mit einem rollenden Thrash Effekt stimmt man nun „Dream Shifter“ an, wobei einem sofort klar wird das der moderne Soundeinfluss wieder stärker an die Oberfläche drängt. Man behält es sich aber vor sehr ausgewogen beide Klangfragmente zum Einsatz zu bringen. Unterm Strich bietet man dadurch eine sehr ausgewogene Mixtur die ihre bleibende Wirkung nicht verfehlt.

Zu guter Letzt hat man sich Spielraum für einen längeren Track geschaffen. „They Sow The Wind And Reap The Storm“ wird sofort in einem monumentalen Klangspiel eröffnet und lässt es schon erahnen, das uns mit dem Rausschmeißer noch einmal was ganz besonderes erwartet. Satte Spielereien werden mit allen Einflüssen und Klangtechniken ins Rennen geschickt und natürlich zieht man dabei zur Vollendung noch einmal alle Register.

Fazit: Wem einfache Death Knüppeleien zu wieder sind und auf technische Kost steht liegt bei dieser Mannschaft und ihrem Material genau richtig, um sich die Gehörgänge durchblasen zu lassen.

Tracklist:

01. The Beast Must Die
02. Despised Angel
03. Saintanist
04. Dawn (Interlude)
05. Dead Emotion
06. Serpent’s Seal (Interlude)
07. Beyond The Pale
08. Disgraced
09. King Of Greed
10. Dream Shifter
11. They Sow The Wind And Reap The Storm

Besetzung:

Philipp Bischoff (voc)
Lutz Gudehus (guit)
Ulf Lübbert (guit)
Mathias Opitz (bass)
Lucas Katzmann (drums)

Internet:

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Damnation Defaced @ YouTube

Strangeways – Perfect World

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Band: Strangeways
Titel: Perfect World
Label: Frontiers Records
VÖ: 2010
Genre: Rock
Bewertung: 1,5/5
Written by: Robert

Strangeways wurden bereits in ihrer Entstehungsphase immer wieder mit Foreigner verglichen. Diesen Vergleich wird man wohl mit dem neuesten Machwerk „Perfect World“ ablegen, denn an die Klasse vonForeigner kann man überhaupt nicht anknüpfen. Eine neue Runde in Sachen AOR erwartet uns von Terry Brock (voc), Ian J. Stewart (guit), Warren Jolly (bass), Jim Drummond (drums) und David „Munch“ Moore (keys) ganz klar, aber man es eher und fast ausschließlich auf den Mainstream Markt abgesehen.

Der Opener „Perfect World“ galoppiert recht flott daher. Nette Strukturen im leichten, streckenweise sehr kommerziellen AOR Stil. Rhythmisch verabreicht man uns eine Runde Abtanzmusik im leichten lieblichen Spiel. Alles in allem ein passabler Song, allerdings wirkt die Stimme von Terry sehr kraftlos, wobei dieser Frontmann zu mehr in der Lage ist keine Frage.

Noch mehr im lieblichen Ecke hat man sich mit „Borderlines“ verschanzt. Verträumtes Spiel steht ganz klar im Vordergrund. Eine Runde Kuschelrock schalt hier aus den Boxen und bei diesem Stück kommt Mr. Brock deutlich besser hervor. Feinfühlig pinselt man uns im schmalzigen Stil den Bauch.

Etwas räudiger und rauer rockt man bei „Movin On“ weiter. Gute Mucke die man sehr ungeschliffen präsentiert. Solche Songs können viel mehr überzeugen als die Mainstream Schiene die man mit den Vorgängersongs angesteuert hat. Toller Song der ins Gehör geht und einen guten Eindruck hinterlässt. Vor allem das raue – erdige Gitarrenspiel ergänzt sich gut mit den typischen AOR Roots.

Leider kann man die Linie nicht halten und so gibt es mit „Time“ schon wieder den nächsten Schmusesong. Im glasklaren Bereich kleistert man uns die Gehörgänge zu. Sicher jetzt nicht schlecht, aber irgendwie hätte man doch erhofft dass es als Fortsetzung einen ähnlichen Song wie den Vorgänger gibt. Balladeske Stücke haben ihren Anreiz keine Frage, aber persönlich muss ich sagen klingt der Song dermaßen brav, dass man ihn auch auf unserem Propaganda Sender Ö3 spielen könnte.

„Crackin‘ Up Baby“ knüpft dort an wo man uns mit dem Vorgänger zurück gelassen hat. Eine weitere Kuschelrunde also. Dennoch muss man sagen es geht den Jungs nicht zu kommerziell von der Hand wie vorhin. Sicher schmalzige Klänge im idyllischen Soundkleid präsentiert man uns auch hier, aber eben nicht so Mainstream lastig. Eine sehr entspannende Klangsituation in der man uns mit diesem Track befördert.

Leicht Blues – rockig geht es mit „Liberty“ weiter und das abermals im breitentauglichen Stil. Sehr guter Gesang der eine weitere Mainstream Runde vergessen lässt. Alles in allem hinterlässt man abermals einen zu glatt polierten Eindruck.

Weiter geht es mit dem Massentauglichen „One More Day“ welches wiederum etwas mehr für die Kuschelfraktion geschaffen ist. Vermehrter und stärker tendiert man in die schmalzige Richtung und solche Stücke könnten auf dem X-ten Kuschelrock Sampler stehen.

„Bushfire“ ist da wieder von einem ganz anderen Kaliber. Leichte monumentale Rockgeschütze werden aufgefahren die zu beeindrucken wissen. Dreckige Gitarrenrhythmen sägen eine breite Schneise und werden durch den streckenweise hymnischen Gesang von Terry gut ergänzt.

Bereit für eine weiteren Schmusesong? Egal oder nicht mit „Too Far Gone“ lädt man wieder zum besinnlichen Kuscheln ein. Zu Gute halten muss man der Truppe das es nicht so schmalzig rüber kommt. Lieblich schon aber nicht so kitschig wie bei so manch anderem Song der Kapelle. Auch wird der Song durch leichte hymnische Züge im feinfühligen Spiel gut aufgewertet.
Vermehrte breitentaugliche – hymnische Geschütze werden bei „Can t Let You Go“ aufgefahren. Auch hier schafft man es leider nicht über eine sachte Spielrhythmik hinaus. Ganz nett, aber eben irgendwie fehlt es an dem gewissen Anreiz.

Wer noch nicht genug vom Kuschel hat, für den serviert man mit „Say What You Want“ (was für ein Wunder) noch einmal etwas für entspannende Momente. Weiterhin wird am braven Spiel festgehalten und versucht erst gar nicht kerniger durchzugreifen.

Fazit: Viele Hits die auch auf einem X-beliebigen Kommerz Sender laufen könnten sind vorhanden. Das Machwerk hat auch seine starken Tracks, leider sind diese zu rar gesiedelt. Die Truppe könnte schon will aber augenscheinlich nicht kräftiger rüber kommen. Somit ein Silberling für die ganz braven AOR Liebhaber. Eher unterer Durchschnitt, da gibt es eindeutig bessere Truppen und Alben aus diesem Genre.

Tracklist:

01. Perfect World 4:47
02. Borderlines 5:15
03. Movin On 4:54
04. Time 6:03
05. Crackin‘ Up Baby 5:03
06. Liberty 4:28
07. One More Day 5:18
08. Bushfire 7:00
09. Too Far Gone 4:37
10. Can t Let You Go 6:05
11. Say What You Want 5:15

Besetzung:

Terry Brock (voc)
Ian J. Stewart (guit)
Warren Jolly (bass)
Jim Drummond (drums)
David „Munch“ Moore (keys)

Slash – Slash

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Band: Slash
Titel: Slash
Label: Roadrunner Records
VÖ: 2010
Genre: Rock
Bewertung: 5/5
Written by: Heimo Zlöbl

Slash’s neuestes Solo (Kunst-)Werk ist für jemanden, der mit den alten Gunners aufgewachsen ist (so wie ich), absolute Pflicht-„Lektüre“. Der Gitarrengott hat sich für sein aktuelles Album diverse Rock- und auch Pop-Größen geangelt. Unter anderen wäre da: Ozzy Osbourne, Fergie von den Black Eyed Peace, Dave Grohl, Kid Rock, Myles Kennedy, aber auch seinen Band-Kollegen Duff McKagan. Geboten wird dem Hörer ein Querschnitt durch die (Sleaze-)Rockszene. Auch Motörhead-Fronter Lemmy Kilmister hat sich zur Zusammenarbeit mit Slash mächtig ins Zeug gelegt und mit „Doctor Alibi“ ein starkes Stück aufgenommen.
Slash’s göttliches Gitarrenspiel fasziniert mich Song für Song, der Groove passt, ein ideales Album für Freunde von Rock, Sleaze und Glam Rock – der ideale Begleiter beim Autofahren. Im Vordergrund des gesamten Albums liegt natürlich Slash mit seiner Gitarre. Herrlich lange Soli (besonders bei „Watch This“ mit Duff McKagan und Dave Grohl), rockige Melodien. Die Idee, etwas mit Musikerkollegen von anderen Genres zu produzieren, ist zwar bei Weitem nicht mehr neu, aber Slash hat sich – nachdem er zu lange mit sehr schwierigen Charakteren (Axl Rose und Scott Weiland) zusammenarbeitete – sicherlich diejenigen ausgesucht, mit denen am professionellsten und lustigsten zu arbeiten war. Auch seine Live-Band hat sich u.a am Rock am Ring bewährt und kam beim Publikum sehr gut an, mit Myles Kennedy am Mikro hat Slash auch einen sehr starken Sänger mitgebracht.

Fazit: Für Fans der klassischen Schule ein absolutes MUSS! Musikalisch nahezu perfekt. Meiner Meinung nach gibt’s nichts zu kritisieren. Das gesamte Album bietet Vielfalt und macht vom ersten bis zum letzten Song Spass.

Tracklist:

01. Ghost (feat. Ian Astbury & Izzy Stradlin) 3:34
02. Crucify the Dead (feat. Ozzy Osbourne) 4:04
03. Beautiful Dangerous (feat. Fergie) 4:35
04. Back from Cali (feat. Myles Kennedy) 3:35
05. Promise (feat. Chris Cornell) 4:41
06. By the Sword (feat. Andrew Stockdale) 4:50
07. Gotten (feat. Adam Levine 5:05
08. Doctor Alibi (feat. Lemmy Kilmister) 3:07
09. Watch This/Watch This Dave (feat. Dave Grohl & Duff McKagan3:46
10. I Hold On (feat. Kid Rock) 4:10
11. Nothing to Say (feat. M. Shadows) 5:27
12. Starlight (feat. Myles Kennedy) 5:35
13. Saint Is a Sinner Too (feat. Rocco DeLuca) 3:28
14. We’re All Gonna Die (feat. Iggy Pop) 4:30

Besetzung:

Slash (guit)
Chris Chaney (bass)
Josh Freese (drums)
Leonard Castro (percussion)

Internet:

Slash Website

Slash @ MySpace

Hatred – Destruction Manual

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Titel: War Of Words
Label: SAOL/H´Art/Zebralution
VÖ: 2010
Genre: Thrash/Power Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Thrashfutter für kalte Herbsttage zum Aufwärmen bieten uns die Schweinfurter Thrasher Hatred. Nach zwei Jahren legen sie das nächste Langeisen „Destruction Manual“ nach und wer die Jungs kennt weiß das hier kein Stein auf dem anderen liegen bleibt. In jüngster Vergangenheit hatte ja die 1998 gegründete Formation von sich reden machen können. Nicht nur wegen des Auftritts am Desert Rock Festivals in Dubai (diese Ehre wird ja auch nicht jeder deutschen Band zu teil), nein auch einen Bandkontest zum Spiel Brütal Legend konnte man für sich entscheiden und das zeugt für den qualitativ hochwertigen Thrash mit dem uns die Jungs seit Jahren beehren.

Mit „United“ schmettert die Truppe gleich gehörig los. Leicht melodischer Eingang wird sofort durch sattes Thrash Riffing unter Feuer gesetzt. Mit viel Circle Pit artigen Vibes steigern sich die Jungs sofort in einen Spielrausch der schier kein Ende nimmt. Das dadurch natürlich auch die Temperaturen steigen ist auch klar. Stiltechnisch legt man sich in Sachen Thrash Metal nicht fest und so wird uns eine breite Mischung aus europäischen und Bay Area Elementen kredenzt. Da sollte man sich als Fan des Genres nicht verschließen und den Opener gleich mit voll aufgedrehter Anlage genießen. Resultat wird sein, das man in den eigenen vier Wänden sogleich seinen eigenen Circle Pit startet.

Unvermindert zackig knüpft man mit „Ratter Of Hell“ an den Vorgänger an. Der Melodieanteil ist hierbei deutlich geschwunden und mit mehr treibender, schroffer Kraft donnert die Mannschaft dieses Mal weiter. Auch wurde ein kräftiger Schuss Groove ins Gebräu gelehrt, welches aber nicht zu dreckig, aber auch nicht zu klar rüber kommt. Immer wieder stoppt man das Programm ab und donnert nach einer kurzen Einholung aller Reserven sofort wieder blitzartig los.

„Run Amok“ startet man sehr verhalten, als auch verspielter. Guter Stimmungsmacher den man hier als Einleitung parat hat. Der Titel ist natürlich Programm, obwohl die Fortsetzung ebenfalls etwas gebremster weiter geht. Dennoch vermag man durch kräftige, stampfende Rhythmen die Abgehparty am Laufen halten. Deutlich dreckiger ist der Sound ausgefallen und vor allem die hymnischen Shouts werten dabei diesen kraftschnaubenden Bolzen sehr gut auf.

Auch das nun nachgeschobene „Black Sun Prophecy“ kredenzt man uns mit einer ruhigen Einleitung. Nicht so verspielt, doch durch die präsentierte Technik kann man auf ein Neues das Interesse locker wecken. Bis ca. 1:30 Minuten hält man weiterhin auf der ruhigen – hymnischen Linie fest, doch ab diesem Zeitpunkt wird der Benzintank wieder komplett in die Luft gejagt. Rhythmisch tendiert man eher in Richtung Bay Area, vor allem Exodus und Testament lassen recht freundlich grüßen. Dennoch haben die Burschen zu viel Eigenpotential um als schlappe Kopie abgetan zu werden. Somit steht der Fortsetzung der Thrash Party nichts im Wege.

Der Titel „Moshpit-Ritual“ sagt schon eigentlich alles aus. Galoppierendes Thrash Moshpit Kraftfutter vor dem es kein entrinnen gibt. Messerscharfe, peitschende Riffs werden durch shakige Rhythmus Stopps unter einen Hut gebracht. Wer hier nein sagt kann nicht ganz dicht sein.

Dem Vorgänger nicht ganz unähnlich wird der Pegel weiterhin bei „Porker’s Revenge“ nach oben gehoben. Der Wechsel kommt hierbei von einer sehr fetzigen Rhythmusfraktion welche durch das infernale, hasserfüllte Gebrüll des Fronters verstärkt wird. Wie unter Feuer scheinen die Jungs zu stehen, denn wie ein flächendeckender Brand fegen sie weiterhin über uns hinweg.

Einen erneuten ruhigen Eingang mit spannender Vorbereitung wird uns zu Beginn von „Submission Of The Uncontrolled“ geboten. Kraftvoller Groove Bolzen den man den Fan hier schmackhaft zu machen versucht. Gelingt durch das sehr dreckige Kraftfutter sehr gut und auch die zusätzlichen Melodiesolis werten das Gesamtkonzept gut auf. Weiters wird auch wieder Abgehkraftstoff zum Besten gegeben, wenn man auch dieses Mal etwas komplexer rüber kommt und erst ab der Mitte wieder komplett wild weiter schmettert.

Ein rollender Bolzen ist den Herrschaften mit „Speak Of The Devil“ geglückt. Dreckig und mit ganz leichten Punk Elementen rotiert das Stück mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die Boxen. Die immer wieder eingelegten shakigen Stopps dienen nur als Ausläufer und schon wird wieder kräftig weiter geschmettert.

Dem Vorgänger nicht ganz unähnlich setzt man das Programm mit „Metal Bastards“ weiter fort. Der Punk Einfluss ist komplett ad acta gelegt worden. Dafür schallen kräftige Vibes aus der Frühphase der Bay Area Szene. Verstärkt wird das Ganze durch viele hymnische Chorshouts, bevor man den Reigen ins unermessliche weiter steigert.

Melodischer Eingang setzt nun die Thrash Reise bei „Smash ‘Em“ fort. Vermehrt tendiert man hier in eine rollende, groovige Richtung. Bis gut 2 Minuten hält man an diesem Konzept fest, doch dann bringt man die Thrash Motoren wieder auf Hochtouren und lässt diese auch nicht wieder abflauen.

Das Album wird durch den Bonus Track „Franconian Speed“ welches durch einen lustigen Start eröffnet wird. Noch einmal donnert die Mannschaft mit Vollgas über uns hinweg und hält am gewohnten Thrash Speed Rhythmus fest. Mit kräftigen Kicks wird das Ganze gesteigert und dabei sind auch hymnischere Breaks sehr behilflich.

Fazit: Thrash Kraftfutter das man braucht. Für den Genre Fan einfach ein Pflichtkauf, da man sich locker von der breiten Masse absetzt.

Tracklist:

01. United
02. Ratter Of Hell
03. Run Amok
04. Black Sun Prophecy
05. Moshpit-Ritual
06. Porker’s Revenge
07. Submission Of The Uncontrolled
08. Speak Of The Devil
09. Metal Bastards
10. Smash ‘Em
11. Franconian Speed (Bonus)

Besetzung:

Bacchus (voc)
Maddin (guit)
Kört (guit)
Hudson (bass)
Evil Ewald (drums)

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