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Pathfinder – Beyond the Space Beyond the Time

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Band: Pathfinder
Titel: Beyond The Space Beyond The Time
Label: GM Records
VÖ: 2010
Genre: Symphonic Power Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Mit großer Freude entdeckten meine Augen das neue Langeisen der polnischen Symphonic Power Metaller Pathfinder im Postkasten. Die Jungs haben es endlich nach zwei Demos geschafft, mit neuem Labelvertrag in der Tasche ein Full Length Album zu veröffentlichen. Eigentlich tendieren ja polnische Kapellen eher dazu Musik der härteren Gangart abzuliefern. Szymon Kostro (voc), Karol Mania (guit), Gunsen (guit), Slawomir (Slawek) Belak (keys & orchestration), Arkadius Ruth (bass & orchestration) und Kamil Ruth (drums) sehen dies aus einem ganz anderen Blickwinkel und somit steht auf der ersten Full Length Langrille erstklassiger Symphonic Power Metal am Speiseplan. In akribischer Besessenheit und Detailtreue legt man uns diesen Silberling vor. Sauber was die Burschen hier aus sich und ihrem Material gemacht haben. Alleine schon die Aufmachung der Verpackung kann sich sehen lassen, hier merkt man sofort dass die Burschen aufs I-Tüpfelchen achten um was für die hart verdiente Kohle zu bieten. Auch das Konzept auf dem Teil selbst spricht Bände, die Jungs lassen nichts anbrennen und obwohl Rhapsody Fire wieder Blut geleckt haben, müssen sie sich von ihren polnischen Szenekollegen in acht nehmen, um nicht überholt zu werden.

Mit dem lange, wegbereitenden Intro „Deep into that Darkness Peering…“ führt man uns erstklassig ins Konzept der Scheiblette. Super Stimmung und Feeling die man hier verbreitet. Heroisch und gleichsam klassischer Opus den man als Start hinlegt. Macht richtig Laune nach seinem Schwert zu greifen und sich auf den Kriegspfad zu begeben. Dabei erzählen uns die Jungs musikalisch eine richtig gehende Heldensage. Bei solch einem Beginn kann man wirklich in Fantasien schwelgen.

Bei „The Whisper of Ancient Rocks“ knallt man uns eine superbe Speed Nummer vor den Latz. Einerseits sehr episch, aber andererseits achtet man drauf das alles mit viel Wums durch die Boxen knallt. Auch wissen die Jungs wie solche Tracks ausgewogen klingen müssen. Weiters passt das Organ des Fronters pressgenau zum Rhythmus und er nervt uns nicht mit Hodenerkranktem Gekreische. Hohe, als auch tiefere Tonlagen trifft er wie eine Scharschütze. Die Vermischung zwischen klassischen und Metal typischen Elementen mag vielleicht nicht neu sein. Doch was bei dieser Nummer aus den Boxen kracht wird auch jeden Meckerer binnen Sekunden zum Schweigen bringen.

Eine rein klassische Zwischenunterbrechung legt man mit „Vita Reducta Through the Portal“ aufs Bankett. Ruhiges Stück das natürlich nach dem Vorgänger zwar vorerst Ruhe schafft, doch zum Ende hin wird es deutlich düsterer und man bereitet uns schon auf den nächsten Streich vor.

„Pathway to the Moon“ wird mit einem klassischen Klavierintermezzo begonnen und auch bei der Fortführung wird das Instrument stark ins Konzept eingebunden. Mit bombastischen Klängen wird nun voran geschritten. Dennoch sachte lenkt man das Schiff in eine etwas kernigere Richtung und ab diesem Zeitpunkt drückt man wieder stark das Gaspedal. Bombast trifft hier auf knackige, speedige Power Rhythmik und diese verfeinert man oftmals mit vielen Chor als auch Symphonic Arrangements. Gute Mischung im gleichberechtigen Stil erschließt sich einem auch bei diesem Song und so wird eine weite Reise in Sachen Symphonic Power Metal geboten.

Deutlich weniger Bobmast (wenn man es so nennen darf) wurde nun beim darauf folgenden „All the Mornings of the World“ verwendet. Weniger zum Vorgänger sicher, doch völlig wird nicht darauf verzichtet. Rhythmus und Spirit erinnern hier etwas mehr an die Kollegen von Kamelot. Wer Fan dieser Truppe ist wird bei diesem teils hymnisch, teils bretternden Stück voll aufblühen.

Nahtlos mündet der Vorgänger ins nun folgende „The Demon Awakens“. Vermehrter achtet man wiederum auf mehr Bombast im Gepäck. Die sehr harschen Zwischengesänge passen wie die Faust aufs Auge zum Titel des Songs. Gute Kombination, die den Song sehr gut bereichern, als auch erweitern. Vermehrt wünscht man sich bei solchen Duett Gesängen mehrere Tracks aus dem Hause Pathfinder. Immer wieder rückt man die Bombastschübe deutlich in den Vordergrund, doch bevor man den Bogen überspannt wird alles wieder in eine etwas handsamere Richtung gerichtet. Gut und ausgewogen muss es klingen und wie so was klingen muss das wissen die Polen nur zu genau.

Sehr ruhig, traurig und melancholisch legt man den Start bei „Undiscovered Dreams“ hin. Ballade? Nein auf keinen Fall, sicher ruhiger Start aber einen Schmusesong bietet man uns auch nicht. Dafür kommt das Stück mit einem zu schwarzen Klangkleid daher. Sehr nachdenklich stimmende Nummer und auch wenn die weiblichen, als auch die männlichen Gesänge etwas mehr Romantik rüber zu bringen versuchen, schallt im Hintergrund ein sehr dunkel angefärbter Sound. Genießer Stück par Excellence das man uns an dieser Stelle sehr opulent vorsetzt. Alleine schon bei den Vocals hat man sich viel einfallen lassen. Grenzgeniale Opern Ausrichtung trifft auf eher besinnlichen Metal Gesang.

Mit mehr Druck steht nun „The Lord of Wolves“ in den Startlöchern und lange lässt man uns nach dem eher heroischen Eingang nicht warten. Vermehrt drückt man hier etwas mehr auf eine straightere Power Metal Ausrichtung. Die immer wieder kehrenden, folkloristischen Einsätze passen sehr gut dazu und werden im richtigen Zeitpunkt vom Stapel gelassen. Auch der Bombastpegel musste etwas dezimiert werden, dies steht aber solchen Bangertracks deutlich besser.

Ein Synthy lastiger Eingang startet nun „Sons of Immortal Fire“. Mit wieder vermehrt dunklem Soundgefühl wird hantiert und so ist man ein weiteres Mal richtig gespannt was sich einem bei diesem Track erschließt. Vom Bombast Standpunkt aus gesehen hat man ein weiteres Mal einige Rädchen nach unten gedreht. Sehr rau, vor allem bei den Vocals kommt man rüber und so erinnert das Stück etwas, was auch am Gesang liegt an Blind Guardian. Wie ein monumentales Stück wird uns dieser Song Phasenweise schmackhaft gemacht und dabei blüht jedes Symphonic Power Metal Herz wieder auf.

Sehr ruhig und verträumt wird zwar „Stardust“ begonnen, doch schon werden etliche Kohleschippen in den Ofen geworfen um ordentlich Fahrt zu gewinnen. Wer vielleicht glauben mag den Burschen gehen bis zum Ende hin die Ideen aus der Irrt. Die Kapelle weiß wie man quer durch den Opus mit neuen, interessanten Klängen und Soundideen aufwarten muss. Noch um Nuancen mehr wandelt man auf monumentalen Pfaden, wenngleich man bei diesem Stück vermehrt auch flottere Einsätze bietet, bevor man wieder vehementer abbremst um dieses Wechselspiel von neuem zu beginnen.

Mit fröhlichem, folkloristischem Gedudel wird nun „Dance of Flames“ als Zwischenunterbrechung zum Besten gegeben. Tanzbare Unterbrechung, die viel Laune verbreitet, welche wie ein gefährlicher Virus ansteckt.

Die Nachfolge tritt „The Island of Immortal Fire“ an, welches sofort in eine andere Richtung gelenkt wird. Mit viel Bombast und ausgefeilten Hintergrundarrangements wird in bester Manier jongliert. Weiterhin versucht man alle Einflüsse aus dem Genrebereich einfließen zu lassen. Das gelingt auch bei diesem Song sehr gut, wenn man es wesentlich simpler angeht.

Einen richtig gehenden Blitzstart legt man nun mit dem 10:34 Minuten langen „Beyond the Space, Beyond the Time“ hin. Feuriger Power Track, der sich nahtlos in die vorangegangen Songs einreiht. Lediglich die oftmals zu hohen Shouts nerven nach dem dritten, vierten Durchlauf. Über diese kann man locker hinweg sehen, denn die restliche, erstaunlich lange Spielzeit wird genutzt um noch einmal alle Reserven aus sich rauszuholen und zusätzliche ins Gefecht zu werfen. Tollen Opus den man sehr knackig und flott ein gezimmert hat.

Mit dem musikalischen Outro „What if…“ verabschiedet sich die Truppe auch leider schon wieder von uns. Tolle Abrundung eines wirklich mehr als nur bemerkenswerten Silberlings.

Fazit: Wer ein Verehrer von Kamelot, Blind Guardian und Rhapsody of Fire ist für den ist diese Truppe Ambrosia. Trotz vieler Szenekollegen können selbige von Pahtfinder nur noch lernen. Mit diesem Output hat man nach den voran gegangenen Demos eine Messlatte gelegt, die nur schwer zu toppen ist. Unsere erste Band des Monats für September steht somit bereits vor Beginn des Monats fest.

Tracklist:

01. Deep into that Darkness Peering… 03:23
02. The Whisper of Ancient Rocks 05:53
03. Vita Reducta Through the Portal 01:00
04. Pathway to the Moon 06:52
05. All the Mornings of the World 05:04
06. The Demon Awakens 06:10
07. Undiscovered Dreams 05:00
08. The Lord of Wolves 06:40
09. Sons of Immortal Fire 05:12
10. Stardust 08:30
11. Dance of Flames 01:02
12. The Island of Immortal Fire 05:06
13. Beyond the Space, Beyond the Time 10:34
14. What if… 01:27

Besetzung:

Szymon Kostro (voc)
Karol Mania (guit)
Gunsen (guit)
Slawomir (Slawek) Belak (keys & orchestration)
Arkadius Ruth (bass & orchestration)
Kamil Ruth (drums)

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Alkonost – On the Wings of the Call

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Band: Alkonost
Titel: On the Wings of the Call
Label: Einheit Produktionen
VÖ: 2010
Genre: Folk/Pagan Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Nicole Fritz

Alkonost veröffentlichen nach drei Jahren ihr neuestes Werk „On The Wings Of The Call“. Ich stülpe mir wieder mal die Kopfhörer auf, um euch über dieses neueste Meisterwerk berichten zu können. Was die Band bis jetzt ausgemacht hat, ist noch immer vorhanden und kommt von Anfang an wunderschön drüber: Sphärische Keyboardpassagen und der wunderschöne Gesang von Frontfrau Alena Pelevina, die seit 2000 die weiblichen Gesänge Band übernommen hat, stehen neben epischen Passagen, in denen männlicher Gesang die Führung übernimmt, und metallischen Passagen, in denen mehrstimmige Melodien das Szenario bestimmen. Zumeist im Midtempo gehalten, entfaltet die Band eine sehr große Anziehungskraft und fordert dem Hörer einiges ab, um sich wirklich in die Musik einfinden zu können. Aber Fans des richtigen Pagan kommen hier von Anfang an voll auf ihre Kosten. Der hohe Melodiefaktor, die verspielten Melodien und die Variation der alten Instrumente und Stimmungen, die sie ausdrücken sind sehr variantenreich. Wer sich darauf einlässt, kommt voll auf seine Kosten. Lässt man seinen Gedanken dazu noch freien Lauf, sieht man schon direkt ein mittelalterliches Szenario vor seinem inneren Auge.

Was man hier als Kritikpunkt vielleicht noch anbringen muss: die Entwicklung der Band ist am Punkt von vor ein paar Jahren stehen geblieben. Manchmal hat man sogar das Gefühl, den einen oder anderen Song so oder so ähnlich schon mal gehört zu haben.

Fazit: Ein durchaus gelungenes, typisch russisches Paganstück, das für eingefleischte Fans nicht viel Neues bietet, aber durchaus in der Lage sein wird, neues Publikum auf sich aufmerksam zu machen. Und es macht deutlich, dass es außer Arkona noch weiteren guten russischen Paganmetal gibt. Also auf jeden Fall hörenswert!

Tracklist
01. Korabl-Ptica (Bird-Ship) 6:00
02. Hladnii Ogn‘ Nochi (Chilly Fire Of The Night) 5:30
03. Drevi-Dumi (Thought-Trees) 5:35
04. Neskazanii Svet (Ineffable Light) 5:32
05. Chudosvetnia Bil‘ (Wonderland True Story) 6:55
06. Alii Zvet (Fire Bloom-Charm) 5:33
07. Plach kniazhny (Princess’ Lament) 6:55

Besetzung
Alena Pelevina (voc)
Andrey „Elk“ Losev (guit)
Dmitriy Sokolov (guit)
Alexey „Alex Nightbird“ Solovyov (bass)
Anton Chepigin (drums)
Almira Fathullina (keys)

Internet
Alkonost Official Website
Alkonost @ MySpace

Agalloch – Marrow the Spirit

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Band: Agalloch
Titel: Marrow the Spirit
Label: Profound Lore
VÖ: 2010
Genre: Atmospheric Folk/Doom/Black Metal, Post-Rock/Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Much

Es gibt sie zum Glück noch, diese ganz und gar außergewöhnlichen Gruppierungen in der schon fast zur Gänze salonfähig gemachten Metallandschaft. In einem Sumpf von Überproduktionen, Einfallslosigkeit und Imageproblemen erfreut sich mein Herz immer wieder an Bands die Nirgendwo so recht hineinpassen wollen. In diesem Innovations-Biotop tummelt sich unter anderem die US-Amerikaner von Agalloch. Mit Ihrem sehnlichst erwarteten vierten Album „Marrow of the Spirit“ haben es die vier Waldgeister aus Portland, Oregon wieder geschafft, vollends zu begeistern.Das erste Stück „They Escaped the Weight of Darkness“ leitet das Album mit einem ruhigen trauernden Cello-Intro ein, das sich erhaben über den Klang eines vor sich hinplätschernden Bächleins legt. Das hinzukommende Vogelgezwitscher lässt vor meinen Augen eine verschneite Waldlandschaft im Zwielicht der Dämmerung erscheinen. Eine perfekte Einstimmung auf das noch Kommende.
Hier zeichnet sich schon leicht der epische Charakter von „Marrow of the Spirit“ ab. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt das Album zwar vielleicht etwas ruhiger, allerdings wurde dafür zusätzlich Wert auf Atmospähre gelegt.

„Into the Painted Grey“ beginnt urplötzlich mit einem schwarzmetallisch anmutendem Gitarrenriff. Aus dem zuvor erwähnten Bächlein wurde ein reißender Fluss der sich mächtig über Felskaskaden ergießt. Das Cello wird von der Gitarre abgelöst und tritt in den Hintergrund, wo man es nur noch leise weinen hören kann bist es schließlich gänzlich verstummt. Nach diesem anfänglichem Gefühlsausbruch wird das Stück zur Mitte hin wieder etwas ruhiger, wobei die Drums hier zum ersten Mal stark in den Vordergrund treten.
Der neue Schlagzeuger Aesop Dekker, seines Zeichens Mitglied der californischen Black Metaller Ludicra, liefert hier ausgezeichnete Arbeit ab und trägt mit seinem akzentuierten Drumming maßgeblich zur Atmospähre des Albums bei. Das Stück wird in seinem Verlauf zum Ende hin immer stärker, die Gitarren überlagern sich bis zu einem Punkt hin, da man meinen könnte, eine gewaltige Klangwelle bricht über einen herein.

Nach dem aprupten Ende von Stück Nr. 2 beginnt „The Watcher’s Monolith“ mit einem akustischen Gitarrenintro. Der Gesang setzt langsam ein, die leicht verzerrten Gitarren kommen hinzu, alles klingt sehr stimmig. Es finden sich viele Tempowechsel und Übergangspassagen wieder, was dem Stück zusätzlich an Dynamik verleiht, die knappen 12 Minuten vergehen wie im Flug. Der Gesang von John Haughm gestaltet sich auch auf „Marrow of the Spirit“ gewohnt abwechslungsreich und vermittelt die Stimmung der Lieder zu jeder Zeit perfekt.
Leider liegen mir die Texte nicht bei, aber aus einem Interview dem Bandkopf geht hervor, dass sich das Lied mit der magischen Wirkung alter heidnischer Kultstätten beschäftigt. Generell soll das Album eine Art Konzept bilden, eine mystische Reise, wobei jedes Stück eine Zwischenstop darstellt, eine neue Erfahrung.
Den Schluss von „The Watchers Monolith“ bildet ein kurzes, etwas schwermütig anmutendes Pianostück, welches vom nächtlichen zirpen der Grillen in eim dichten Wald begleitet wird.

Das 17 Minuten lange „Black Lake Nidstång“ wirkt anfangs sehr doomig. Atmospährisch drönen die minimalistischen Gitarrenläufe aus den Boxen. Nach den ersten 4 Minuten setzt dann das Schlagzeug ein und der Gesang beginnt zuerst lediglich leise flüsternd. Das Tempo hat sich kaum merklich verändert, die Stimmung des Stückes ist generell sehr bedrückend, verzweifelt, aber nicht gänzlich hoffnungslos. Es weckt ein Gefühl der Sehnsucht. Passend dazu verwandelt sich der Gesang John Haughm’s zur Mitte des Stücks hin in ein unheimliches, gepeinigtes Klagen. Wie ein Geist der seinen Tod beklagt.
Auf das Finale des Stücks wird dann mit einem kurzen, nahezu schon aufbauend wirkendem Zwischenspiel aus Gitarren- und Synthesizer längen eingestimmt. Für die letzten 3 Minuten wird dann noch einmal etwas das Tempo angehoben und jeder zeigt was er kann.

Für das vorletzte Stück „Ghosts of Midwinter Fires“ bedarf es an und für sich nicht mehr vieler Worte. Auch hier kommt wieder die Agalloch typische Erfolgsformel zur Anwendung: Tempowechsel, sich überlagernde Gitarren, Akustikpassagen, erhabene Melodien, hier passt einfach alles.

Abgeschlossen wird „Marrow of the Spirit“ mit dem ambient-artigen „To Drown“. Man hört wie das Eingangs erwähnte Bächlein, dass sich zuvor in einen reißenden Fluss verwandelt hat, nun still in das weite Meer mündet, der abendliche Wind lässt das Wasser leichte Wellen schlagen. Es wird leise geflüstert, begleitet von den Klängen einer Violine und der Akustikgitarre.
Der Wind wird stärker, der Himmel verdunkelt sich, verzerrte Gitarren setzen ein, Blitze zucken, die Violine heult auf, gigantische Trommeln donnern und dann … Stille …

Fazit: Nach einer guten Stunde endet die musikalische Geistreise und was bleibt ist ein mächtiges und bewegendes Album. Sicherlich nicht für jedermann zugänglich, aber wer diese Art von Musik zu schätzen weiß, findet hier eine absolutes Meisterwerk vor.Mein Dank geht an Agalloch für dieses grandiose Stück Tonkunst. Mit „Marrow of the Spirit“ haben sie definitiv etwas Einzigartiges geschaffen und bleiben damit eine metallische Ausnahmeerscheinung.

Tracklist
01. They Escaped the Weight of Darkness 03:41
02. Into the Painted Grey 12:25
03. The Watcher’s Monolith 11:46
04. Black Lake Nidstång 17:34
05. Ghosts of the Midwinter Fires 09:39
06. To Drown 10:27

Besetzung
John Haughm (voc & guit)
Don Anderson (guit)
Jason William Walton (bass)
Aesop Dekker (drums)

Internet
Agalloch Official Homepage
Agalloch @ Myspace

Astral Doors – Testament of Rock

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Band: Astral Doors
Titel: Testament of Rock
Label: Metalville
VÖ: 2010
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Robert

Wer Astral Doors nicht kennt, für den dürfte diese Best Off Scheibe genau das Richtige sein um in den Genuss dieser Jünger von Ronnie James Dio (egal in welcher Kapelle der Gesangsgott mitgearbeitet hat) zu kommen. Nur dem Ronnie James Dio Lager würde ich dennoch diese Truppe nicht ganz allein zuordnen. Auch gewisse Ähnlichkeiten zu Axel Rudi Pell bzw. Black Sabbath mit Tony Martin waren in der Vergangenheit auszumachen. Dennoch huldigte man eben dem leider viel zu früh verstorbenen Gesangsgott mit mehr Augenmerk.

Mit einer breiten Auswahl aus der ganzen, prägenden Ära Astral Doors wird hier aufgewartet und man spiegelt hier ein Bild wieder, welches die Truppe nach all den Jahren bekannt gemacht hat.

Zwischen Melodie und steiferer, rockiger Härte werden ordentliche Geschütze auf aufgefahren. Hymen treffen immer wieder auf gefühlvolle Tracks der Truppe. Die Aneinanderreihung wurde klug gewählt und auch die gleichmäßige Verteilung der Songs von den einzelnen Outputs.

Auch gewisse Einflüsse aus dem schwerfälligen Black Sabbath „Black Rain“ Bereich bzw. hymnischere Rainbow Songs wie „Cloudbreaker“ und „Bride Of Christ“ haben es ins Best Off geschafft und das macht dieses Album sehr wechselhaft.

Klanglich ist alles im Lot, man fragt sich allerdings immer wieder welchen Sinn Best Off Scheiben machen. Tja langjährigen Fans rate ich vom Kauf ab, denn bei diesen wird sich sowieso die komplette Discographie im Regal befinden. Wer die Truppe nicht kennt kann sich durchaus Geschmack holen, denn durch die komplette Discographie hat man vereinzelt die Tracks rauf gepackt.

Sogar ein unveröffentlichter Song „Victory“ wurde drauf gepackt. Ob dieser Zug, das sich eben langjährige Fans diesen Silberling zulegen wage ich aber stark zu bezweifeln.

Fazit: Die Anschaffung sollten sich nur Musikliebhaber überlegen die bis dato noch nicht das Vergnügen mit der Mannschaft hatten. Quereinsteiger also, altbewährten Verehrern empfehle ich eher sich die Zeit bis zum nächsten regulären Album mit der bereits im Besitz befindlichen Discographie zu vertreiben.

Testament
01. Cloudbreaker
02. Time to Rock
03. Of the Son and the Father
04. Black Rain
05. Power & the Glory
06. Bride of Christ
07. New Revelation
08. Slay the Dragon
09. London Caves
10. Evil is Forever
11. Lionheart
12. Quisling
13. Testament of Rock
14. Victory

Besetzung
Nils Patrik Johansson (voc)
Joachim Nordlund (guit)
Joakim Roberg (organ)
Ulf Lagerstroem (bass)
Johan Lindstedt (drums)

Internet
Astral Doors Official Homepage
Astral Doors @ Myspace

Ageless Oblivion – Temples Of Transcendent Evolution

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Band: Ageless Oblivion
Titel: Temples Of Transcendent Evolution
Label: Siege Of Amida Records
VÖ: 2010
Genre: Technical Death Metal/Progressive Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Es gibt immer wieder Bands aus dem Death Bereich denen die Norm einfach zu wieder ist. Eine davon ist Ageless Oblivion, Sam (bass), Stephen (voc), David (guit), Christopher (guit) und Richard (drums) pfeifen auf den Standard und zelebrieren auf ihrem Werk „Temples Of Transcendent Evolution“ eine Härterunde die man uns mit einer breiten Platte an Techniken und Geschwindigkeiten um die Ohren ballert.

Treffender Titel, als auch klanglich sehr passen wird der Rundling mit „Monument“ eingeläutet. Schweres, doomiges Gitarrengewitter welches man hier auf uns hernieder prasseln lässt. Dunkel, zäh und mit einem eiskalten Beigeschmack vollführt man somit einen superben Start.

Beißend und mit technischen Frickeleien rotiert der wütende Mob bei „Reclamation“ dahin wie eine Abrissbirne. Zwischen Core lastigen Attacken und Death orientiertem Tech Know How wird einiges ins Gefecht geschickt. Damit überzeugt und siegt man allen Fronten und vor allem die Double Bass lastigen Angriffe hämmern dermaßen das einem die Kinnlade vor Erstaunen und Begeisterung nach unten klappt. Grundsätzlich hat man zwischen Core, Death und Black Death einen Grundrhythmus geschaffen der äußerst süchtig nach mehr macht. Dies würzt man mit kleineren Zwischenarrangements und das Mischverhältnis mag zwar verspielter sein, dennoch wird man zu keinem Zeitpunkt durch zu komplexe Strukturen überfordert.

Mit viel Melodie wird „Time Of The Empty Throne” angestimmt doch schon verdrischt und prügelt man wieder nach allen Regeln der Kunst. Die Melodielinien hat man auch hier weiterhin beibehalten, jedoch kommen diese nur in gewissen Passagen in den Vordergrund. Die restliche Spielzeit behält man sie dominant im Hintergrund und prügelt dafür lieber äußerst fetzig.

„Detachable Faceplate“ wird sogleich wieder vom Fleck weg mit vielen speedigen, peitschenden Rhythmusattacken auf uns losgelassen. Im atemberaubenden Tempo schrettert und bolzt man eisig dahin. Zwischendurch lässt man sich zu einigen technischen Riffleckerbissen verleiten. Solche Frickeleien sind ja normalerweise etwas egoman, doch bei diesem Song passen diese Einlagen wie die Faust aufs Auge und vereinen sich sehr genussvoll – stimmig mit dem restlichen Solidsound.

Doomig kurz angestimmt jagt man „Drone Of The Nychomist“ uns gleich hinterher. Das man nicht ganz an den Blitzstart aufbauen würde wird einen sogleich klar, denn weiterhin drücken die Burschen dermaßen auf die Tube das einem die Luft weg bleibt. Brachiales, wutentbrannter, roher Brocken der einfach aufstachelt und zum Abgehen verleitet.

Wer den Sound von Behemoth liebt der wird auch „Unhallowed Domain“ lieben. Wie die polnischen Black Death Götter rotiert auch diese Kapelle mit ähnlichem Rhythmus durchs Geschehen. Blast Beat Attacken wohin man hört und als Abrundung wird ein sanftmütiger Abgang geboten. Bevor man zu warmherzig rüber kommt werden die Maschinen wieder auf Hochtouren zum Laufen gebracht und es wird wieder herzhafter attackiert. Gutes Wechselspiel, das mit seinen technischen Leckerbissen Ambrosia fürs Gehör ist.

Deutlich mehr mit Black typischen Soundraffinessen wurde der Sound von „Mycora“ ausgerichtet. Dies lässt nach dem steifen Eingang kurzzeitig eine längere Verschnaufpause zu. Das Tempo wurde stark gedrosselt und man vollführt dennoch einen Kraftakt der einen nicht zu stark zur Ruhe kommen lässt.

Verzerrter, rauer Gitarrensound stimmt das letzte Stück „Temples“ ein. Voran schreitet man aber wieder deutlich zackiger und mit vielen brachialen Prügeleien. Immer wieder mischen sich technische Spielereien seitens der Gitarren ins Geschehen ein. Dennoch hat man auch hier eine sehr ausgewogene Mischung drauf die nicht zu überladen klingt. Der Mittelteil ist von einer sehr hymnischen Ausrichtung geprägt die uns mit schwerfälligen Riffs schmackhaft gemacht wird, bevor man im letzten Drittel wieder zackiger daher knallt.

Fazit: Sehr bunt vermengtes Meisterwerk dieser Mannschaft. Zwischen Death, Black und Core beeinflussten Vibes bekommt man hierbei ein reichhaltiges Menü das man bis auf den letzten Brösel vernaschen sollte. Hammer Scheibe die ich nur empfehlen kann, denn trotz vieler technischer Frickeleien und Einlagen kann man ohne lange Anstrengung dem Programm folgen.

Tracklist
01 Monument
02 Reclamation
03 Time Of The Empty Throne
04 Detachable Faceplate
05 Drone Of The Nychomist
06 Unhallowed Domain
07 Mycora
08 Temples

Besetzung
Sam (bass)
Stephen (voc)
David (guit)
Christopher (guit)
Richard (drums)

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Ageless Oblivion @ Myspace

Arbor Ira – Meine Träume, Vergangene…

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Band: Arbor Ira
Titel: Meine Träume, Vergangene…
Label: Naturmacht Productions
VÖ: 2010
Genre: Death/Doom Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by Robert

Recht still war es um die 1997 gegründeten Arbor Ira geworden. Satte vier Jahre hatte man sich Zeit gelassen um den Nachleger des 2006 releasten „Und Krankt mein Selbst vor Leidenschaft“ einzustanzen. Mit „Meine Träume, Vergangene…“ hat man eine gelungene Melange aus Death und Doom Vibes in der Hinterhand. Was für unwissende aufgrund des Titels auf etwas anderes schließen lässt sei gleich gesagt, hier bekommt man nicht die melancholische Traurigkeit, nein wohl eher einen Dampfhammer der alles Platt macht.

Mit einem Wums preschen die Ostdeutschen sofort hinter den Barrikaden hervor. „A Day Is Born“ wirkt rhythmisch für mich etwas stark an nordische Death Metal Kapellen a la Amon Amarth angelehnt. Was auch dieser sehr rollende, dreckige – groovende Sound bestätig. Hammerwerkt mit dem man uns gleich die Ohren durchbläst. Schnöder Death Metal? Mitnichten, denn durch technische Raffinessen und gefinkelte Zusätze schmückt man den soliden Death Sound gekonnt aus. Sehr gute Kombination, als auch Wechselspiel das man hier für den Start des Reigens geschaffen hat.

Besonnener rückt man zu Beginn von „Unlebendig“ daher. Dabei schafft man eine sehr gemütliche Stimmung zum Zurücklehen. Etwas mehr geht es hier zwar in die melancholische Ecke, allerdings versucht man nicht uns da mit tiefsinnigen Gefühlen zu malträtieren. Eher im Gegenteil immer wieder prescht man hasserfüllt hervor und vollzieht so ein sehr gutes Wechselbad der Gefühle. Besonders gelungen sind dabei die doomigen Abrundungen ausgefallen, denen immer wieder rollende Death Metal Vibes hinterherjagen.

Im nordischen – hymnischen, leicht Pagan lastigen Klang wird „Platz der Sorgen“ angestimmt. Erinnert nicht nur durch seine dunklen Unterbrechungen etwas mehr an alte Amorphis Sachen. Auch alte Sentenced Fans wird eine volle Breitseite geboten. Es wundert mich durchaus wie man Melancholie, barsche Melodien und hymnische Ansätze so dermaßen geil verbinden kann. Das so etwas durchaus geht vollführen uns die Herrschaften Punktgenau bei diesem Stück.

Wieder deutlich sanftmütiger gibt man sich als Einstimmung für „Here I Wait for You“. Liebliche Streichereinheiten bahnen vorerst den Weg, doch Vorsicht hier ist keine genüssliche Runde im entstehen, auch wenn man dieses trügerische Bild vorerst zaubert. Ab gut 2 Minuten drückt man uns dermaßen auf das Trommelfell, mit infernal schallendem Doom/Death das es selbige fast zum Platzen bringt. Gute Phasenweise vorgetragene Nummer, bei der einerseits der Genießer beider Soundelemente vollends auf seine Kosten kommt. Vor allem die Doom/Death Parts sind ein Glanzstück vor dem Herrn.

„Gift“ wird deutlich hasserfüllter und binnen Sekunden deutlich straighter durchpflügt. Mit schnalzendem Doom/Death wird auch hier auf allen Fronten gezündelt was im Reservetank noch drinnen ist. Sehr zäh und das liebt man bei solchen Stücken, die teils geisteskranken, kreischenden Shouts bieten die dazugehörige Komplettierung zu den langatmigen Grooves. Doch sei man sich auch hier versichert das auch flottere Ausbrüche zum Vorschein kommen. Mit dieser Vollendung bietet man so ziemlich alles was einen komplexen Track ausmacht. Allerdings führt man uns sehr gediegen in die einzelnen Passagen des Stücks. Alle Soundfarbschattierungen werden dabei bedacht und das nach einem sehr guten, ausgewogenem Prinzip.

Nach dem doch sehr zähen und dunklen Vorgänger wird es zu Beginn von „Winter im Herz“ deutlich lichter. Doch lange frönt man auch hier nicht den clear Ansätzen, nein vielmehr lenkt man es in eine straighte Doom/Death Richtung, welche äußerst dreckig – rotzend durch die Boxen daher rattert.

Kurz abgebremst und schon rotiert der Rausschmeißer „Every Day“ wie schon der Opener gehörig flott daher, eben erneut auch im nordischen Death Metal Prinzip. Dennoch hat zeigt man sich erneut von einer sehr experimentierfreudigen, technisch verspielten Seite. Nachdem sehr ausgewogenem Prinzip bahnt man sich den Weg und vollführt noch einmal einen ausgefeilten Doom/Death Happen der besonderen Art.

Fazit: Coole Mischung die, die Jungs drauf haben. Ein sattes Wechselbad der Gefühle wo man zwischen Melancholie, bahnbrechender – drückender Härte und feinfühligen Soundgefilden einiges aufsucht. Auch diese Herrschaften bieten eine nicht alltägliche Musik aus dem härteren Bereich die sich jene zulegen sollten denen schnödes Härtewerk nicht in den Kram passt.

Tracklist
01. A Day Is Born
02. Unlebendig
03. Platz der Sorgen
04. Here I Wait for You
05. Gift
06. Winter im Herz
07. Every Day

Besetzung
Herr Blum (voc)
Pille (drums)
Filou (guit)
Black Aries (guit & keys)
Heresy Arch (bass)

Internet
Arbor ira official Website
Arbor Ira @ MySpace

Aperion – Act Of Hybris

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Band: Aperion
Titel: Act Of Hybris
Label: G-Records/Rough Trade
VÖ: 2010
Genre: Symphonic Gothic Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Chris Egger

Wenn eine Band Instrumente wie ein Cello, eine Viola oder gar ein Didgeridoo verwendet, denkt man in erster Linie nicht gleich an Metal. Dass es Ausnahmen gibt, bestätigen die Slowenen von Aperion, die schon seit 2002 durch Europa ziehen um ihre recht eigenständigen Gothic Metal zum Besten zu geben. Act Of Hybris nennt sich das erste Album des Oktetts, welches zwar in Slowenien schon 2010 schon auf den Markt kam, am 04.03.2011 jetzt auch über G/Rough Trade auf den deutschsprachigen Raum losgelassen wird.

Nach dem sehr ruhigen Start im Form eines Stückes, bei dem hauptsächlich die Streichinstrumente und der Gesang von Sängerin Zala Hodnik vorkommen, geht es im Stück Ocean gleich Apocalyptica-artig weiter, ehe das Stück doch zu einem klassischen Gothic Metal Stück aus der Richtung Leave’s Eyes wird. Diesen Stil setzen die Slowenen auch bei weiteren Stücken fort (The Truth oder The Concept), ohne jedoch langweilig zu werden, was vor allem an der sehr starken Leistung der Frontdame liegt. Allgemein sind die Einflüsse der Band doch weit in der Symphonic Metal Szene verstreut, so erinnert zum Beispiel das Stück Light doch etwas an Lacuna Coil, Maya dann aber wieder an alte Nightwish Stücke und bei Urma kann man dann wieder etwas Within Temptation raushören. Und um die Frage gleich zu beantworten – Zala schafft all diese verschiedenen Gesangsstile. Nachdem ja auch eine Ballade (Fairytale Mind) auch nicht fehlen darf und auch das Didgeridoo mal in den Vordergrund darf (Black Flies) wird das Album gegen Ende aber doch etwas schwächer. So passen das eher in den Folk Metal passende Instrumental Fe+ und das an ein Kinderlied erinnernde in einer mir unbekannten Sprache vorgetragene Dajite eher nicht in das vorher gehörte Gesamtpaket.

Fazit: Was soll man zu diesem Album dann noch sagen? Aperion liefern mit Act Of Hybris ein sehr interessantes Album, das mit interessanten Instrumenten und einer sehr guten Sängerin aufwartet, gegen Ende jedoch etwas schwach wird

Tracklist
01. Source 01:35
02. Ocean 02:17
03. Shine 03:49
04. Urma 04:03
05. Light 04:05
06. Maya 03:14
07. Fairytale Mind 02:52
08. Black Flies 04:59
09. The Truth 04:20
10. Fe+ 02:53
11. Dajte 04:30
12. The Concept 05:17
13. Ü 03:37

Besetzung
Zala (voc)
Crt (guit)
Dani (bass)
Samo (cello)
Tinka (flute)
Martin (viola)
Ziga (didgiredoo)
Nejc (drums)

Internet
Asperion official Website
Asperion @ Myspace

Pegasus – The Epic Quest

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Band: Pegasus
Titel: The Epic Quest
Label: MDD
VÖ: 2010
Genre: Melodic Black/Heavy Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Unter der Rubrik zu früh gefreut läuft das neuste Machwerk „The Epic Quest“ von Pegasus. Als großer Verehrer der australischen Namenskollegen hatte ich schon gedacht, ja endlich ein neues Lebenszeichen. Doch diese Truppe mit demselben Namen kommt aus deutschen Landen. Zwar fabriziert auch diese Kapelle eine Art Power Metal, der ist aber weniger von True Allüren geprägt, vielmehr bauen die Germanen auf Symphonic Anleihen. Auch hat sich der Frontmann eher dazu entschlossen Death/Thrash lastiger ins Mikro zu brüllen.

Fantasievoll und anregend macht man uns den Silberling mit dem Intro „…Return To Fantasy“ sogleich schmackhaft. Natürlich kommt das dazugehörige Klischee dabei nicht zu kurz und man stellt sich sogleich einen Film vor in der Art wie das Coverbild wiederspiegelt.

Bei „Overlord“ prescht man kompromisslos los und agiert sehr speedig. Dabei kommen Symphonic und auch einige Gitarrenfrickeleien nicht zu knapp rüber. Doch auch ein etwas Death – thrashiger Rhythmus der etwas an gewisse skandinavische Vertreter erinnert kommt dabei nicht zu knapp zum Einsatz. Alles in allem ein imposanter Opener, doch kommt mir irgendwie vor die weibliche Sängerin hätte man anderwärtig auf dem Album eingesetzt, denn Thorsten Müller brüllt sie dermaßen ins Abseits das einem ein grinsen ins Gesicht gezaubert wird. Mit ihm macht das Ganze deutlich mehr Spaß und auch kommt der Track etwas härter rüber. Anyway schlecht würde ich die weibliche Gesangskollegin nicht bezeichnen, vielmehr macht Thorsten eine deutlich bessere Figur zu dem Stück.

Bombastisches Keyfutter eröffnet etwas sachter „Farewell“, doch schon brettern die Germanen wie wild dahin, natürlich im Beiwagen genügend ausgereifte Symphonic Anleihen. Erneut brüllt Meister Müller uns Gischt und Galle ins Gesicht, während seine Kollegen hierbei etwas gleichberechtigter zu beschwichtigen versucht. Allerdings gelingt ihr das nur ganz leicht, denn einmal mehr überzeugt der männliche Kollege mit seinem rauen Brüllorgan. Gut mischt man rhythmisch Bombast, Symphonien und allerlei an harten Soundstrukturen zu einem stattlichen Gebräu zusammen das einen satten Angriff auf die Ohren vollführt.

Ein kurzes Zwischenintro bietet man mit „Riot Of The Highlords“ das dunkle Fantasyträume musikalisch rüberbringt.

Nahtlos knüpft man mit „Dark Times“ an, wo man genau dort weiter macht wo man uns mit dem Zwischenintro übergeleitet hat. Erneut baut man auf rauere, barsche Strukturen die man recht gekonnt mit einer Vielzahl an Melodien, als auch Symphonien vereint. Tempomäßigt hat man sich hierbei etwas gebremst und so wandelt man eher auf stampfenden – kraftvollen Pfaden. Deutlich ungehobelter kommt der Track rüber, da hier der Frontmann komplett den Gesang übernommen hat.

Speedige Rakete schießt man dem Hörer sogleich mit „Paladin“ hinterher und dabei jagt man uns mit einem thrashigen Power Spiel das man reichhaltig immer wieder mit sachten Melodien, als auch Frickeleien abrundet. Erneut hat man die Sängerin ins Abseits gestellt und so überwiegt der Fronter etwas mehr. Macht auch bei solchen Abgehtracks mehr Sinn und man kann zu dieser Granate seine Rübe durchschütteln und abgehen wie die sprichwörtliche Post.

Ein orchestraler Orgeleingang steht bei „Queen Of Elves“ als Eröffnung zur Verfügung und dabei wird es sehr heroisch. Gefolgt ist dieser Eingang deutlich bretternden, doch wie sollte es auch anders sein, dem Titel entsprechen hat hier komplett das Sagen. Dadurch mag man vielleicht glauben der Song ist dadurch handsamer ausgefallen. Tja in gewissen Passagen versucht die Lady uns mit lieblichem Sing – Sang zu bezirzen, doch die Rhythmuskollegen jagen fast unbeirrbar dahin. So wirkt der Track auch deutlich ausgereifter und auch nicht so brav.

Mit vielen, fast schon Gothic lastigen Symphonien stimmt man nun „Painful Dreams“ an und das behält man bei der etwas längeren Überleitung komplett bei. Genussvoll und sanft, aber auch sehr dunkel – melancholisches Instrumental.

Medival angehaucht wird nun „Dragons Of Hope“ angestimmt und dabei wandelt man vorerst auf sehr folkloristischen Pfaden. Immer mehr rückt man mit härteren Geschützen nach, allerdings baut man auf eine farbenprächtige, sehr abwechslungsreiche Rhythmik. Diese kommt etwas hymnischer, epochaler, aber auch deutlich progressiver rüber.

„The Challenge“ kommt mit einem sehr witzigen Tastenspiel daher und wird sogleich von einer schmetternden Gitarrenfraktion unterbuttert sodass das Tastenspiel vermehrt ins Abseits gerät. Alles in allem baut man auf eine Rhythmik mit der viele Bands Ende 90, Anfang 2000 auf sich aufmerksam gemacht haben. Gut man kann jetzt sagen abgelutscht oder gar einfallslos, davon würde ich aber abraten, denn mit einer erfrischenden Spielweise wird uns das Stück schmackhaft gemacht.

Vermehrt im skandinavischen Fährwasser wird mit „Dungeon Master – Part 2“ weiter gemacht. Abgerundet wird das Bretterspiel, als auch die Keyboardläufe mit satten – bombastischen Melodien. Zwischen ungestüm barsch und handsam – idyllisch wird komplett durch gewechselt und somit vollführt man ein sehr kunterbuntes Gemisch das ordentlich beeindruckt.

Heroisch, aber auch sehr traurig steht der nächste Zwischentrack mit „The Battle Is Won“ an. Heldensagen aller Art kommen einem bei diesem Soundklang sofort dabei in den Sinn.

Nun holt man sogleich bei „End Of The Quest“ zum nächsten Rundumschlag aus und dabei jagt man die Hörerschaft mit viel Tempo und Wind im Rücken vermehrt vor sich her. Zwischen Tastenorgien des Keyboarders, als auch einer Vielzahl von rhythmischen Abgehattacken wird ausgiebig Gebrauch gemacht und mit diesem Mischverhältnis kann man sehr gut überzeugen.

„Die Legende der schwarzen Fee“ kommt nun mit einer sehr medivalen Klangauswahl daher und dies unterwandert man mit satten, bretternden Gitarrenläufen. Sehr epochal, aber auch etwas Gothic lastiger wird dabei der Weg bestritten.

Gewitterklänge und Glockenschläge läuten den letzten Track im Bunde „Midnight Past“ ein. Dieses Stück klingt sehr epochal und vor allem mit der dazugehörigen bretternden Gitarrenarbeit schlägt man etwas ungestümer die Schneisen. Sehr heroisches Stück bei dem man Fäuste reckenden Mitmachmomente eingebaut hat.

Fazit: Gut den Preis für Innovation wird man jetzt nicht unbedingt gewinnen. Das muss man auch nicht, denn das Album ist sehr gut ausgefallen, auch wenn jetzt nicht unbedingt was Neues dabei ist. Sicher mag man glauben dass man solche Sachen zu oft schon gehört hat, allerdings offeriert uns die Truppe eine Spieltechnik welche mit viel erfrischendem Spiel locker zu überzeugen vermag. Auch setzt man sich locker aus dem Mittelfeld mit diesem hinweg. Freunde von Symphonic Metal Sachen wird man sicher überzeugen und durch die barsche Gesangsarbeit kommt das Material nicht so glatt poliert daher.

Tracklist:

01. …Return To Fantasy
02. Overlord
03. Farewell
04. Riot Of The Highlords
05. Dark Times
06. Paladin
07. Queen Of Elves
08. Painful Dreams
09. Dragons Of Hope
10. The Challenge
11. Dungeon Master – Part 2
12. The Battle Is Won
13. End Of The Quest
14. Die Legende der schwarzen Fee
15. Midnight Past

Besetzung:

Thorsten Müller (bass & voc)
Ralf Kletti (keys)
Thomas Verebes (drums)
Kim Neuweiler (guit)
Christian Liebhardt (guit)

Internet:

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Pegasus @ MySpace

Prehate – 2012

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Band: Prehate
Titel: 2012
Label: Noisehead Records
VÖ: 2010
Genre: Death Metal/Metalcore
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Aus Brixen/Südtirol stammen die Herrschaften von Prehate die ich euch heute aufs Auge bzw. Gehör drücken möchte. Metal Core steht da im Netzt über den Spieleinfluss der Truppe. Tja sicher sind da Einflüsse vorhanden, doch nur sturen Metal Core zelebrieren die Jungs da auf keinen Fall. Vielmehr gibt es auch reichlich Death/Thrash Stahl Gewitter und das trägt man uns auf dem Output „2012“ in bester, erfrischender Manier vor. Die Bandära von Matthias Gasser (voc), Hannes Hofer (guit), Roberto Motta (drums) und Alan La Roca (bass) ist eine noch recht junge, dennoch sollte man sich hüten hier gleich auf jugendlichen Leichtsinn zu schließen. An technischer Ausgereiftheit mangelt es den Südtirolern bei weiten nicht. Eher im Gegenteil der Rundling wurde knackig und mit viel Herzblut eingestanzt und das ist bestes Kraftfutter für all jene, die auf eine reichhaltige Härterunde in modernem Rhythmus stehen und dabei abgehen wollen wie von der Tarantel gestochen.

Mit einer bedrohlichen Sounderöffnung wird „Survive“ in bestimmte Bahnen gelenkt. Klingt zwar etwas idyllischer, aber durch den bedrohlichen Sound wird einem sofort klar irgendwo lauert wer und will uns attackieren. Nach gut einer Minute ist es dann auch schon sogleich und das Omen das man vorhin hatte wird zur Gewissheit. Wie eine wild gewordene Meute fegt die Mannschaft über uns hinweg und bedient uns mit peitschenden Rhythmen und fast Forward lastigen Klängen die einen sofort und das nach Zehntelsekunden hochjagen.

Vom Fleck weg einen Blitzstart legt man mit „But this is Life“ aufs Bankett. Zwischen Groove, Metal Core und viel Melodie verdrischt man uns immer wieder mit modernen Vibes aus dem Thrash, als auch leichten Death Bereich. Herzhafte Mixtur die nur Schutt und Asche hinterlässt, denn weiterhin baut man auf eine Moshparty die kein Ende zu nehmen scheint.

Bittere Medizin stopft man uns mit „10 Lies“ in den Rachen. Vermehrt wird hier auf eine schroffere Ausrichtung geachtet. Die Melodien sind fast komplett verschwunden, dafür setzt man auf eine etwas groovendere, als auch zackigere Umstrukturierung im Konzept. Wer vielleicht glauben mag es sei in diesem Bereich alles gesagt mag vielleicht recht haben. Dennoch machen die Jungs hier alles richtig und überzeugen durch einen Spielstil der zur vorderen Spitze gehört und den man haben muss.

Gemäßigter wird zwar „Life Vs. Death“ angestimmt, doch schon brüllt der Fronter infernal ins Mikro und begeistert durch seine hinterlassende wutentbrannte Ethik. Mit viel Melodie angereichert hat man ein Mischverhältnis geschaffen das ordentlich bezaubert. Vor allem verwendet man nur die Creme de la Creme und somit serviert man uns ein weiteres leckeres Gustostückchen zum Abgehen und um wüten.

Mit einer sehr adretten Soundaufwertung wartet man bei „Expired Time“ auf. Melodien sucht man etwas spärlicher, dafür hat man zwischen den etwas schrofferen Sound eine Hintergrundwand aufgezogen die einen ordentlich begeistert. Sehr gute Soundidee die man gekonnt und reichhaltig umgesetzt hat. Die immer wieder schleifenden Parts verschaffen kurzzeitig eine Ruhepause, doch schon peitscht man uns wieder hoch und attackiert uns mit Core lastigen Messerstechereien.

Circle Pit als auch Mosh Nummer par excellence kredenzt man uns mit „2012“. Zackige, verbissene Speed Attacken münden immer wieder in ruhigere Ausläufer, bevor man erneut die komplette Geschützartillerie hochfährt und aus Leibeskräften abfeuert. Vor allem die schretternden Gitarrenläufe sind als Tempoerweiterung ungemein behilflich.

Mit einer weiteren, dunklen Soundeinleitung wird „Justice Or Hate“ angestimmt. Etwas besinnlicher stimmt das zwar, doch auch hier kann man sich gewiss sein das man nicht lange warten muss bis der nächste Angriff der Südtiroler gestartet wird. Nach 50 Sekunden wird auch wieder attackiert, wenn man auch immer wieder in den ruhenden Part zurück kehrt. Sehr gekonntes Wechselspiel mit welchen man sehr gute Akzente setzen kann und ein Mischverhältnis wiedergibt das zu gefallen weiß.

Mit shakigen – groovenden Vibes schreitet die Mannschaft nun mit „Leave This Place“ voran. Deutlich straighter und eingängiger werden wir hier von mitreißenden Riffattacken angegriffen. Auch im etwas gängigeren Bereich wissen die Jungs wie man es angeht um das Interesse zu wecken. Somit kann man sich bei diesem Song ordentlichen von Bangerhythmen malträtieren lassen und abgehen was das Zeug hergibt.

Ruhig und beschaulich offeriert man uns bei „The Anthem Of The Damned“ einen besinnlich stimmenden Eingang. Doch bereits setzt man uns wieder das Messer an die Brust und treibt uns wieder mit peitschender Rhythmik weiter. Sehr roh und ungehobelt agiert man als Fortsetzung und zwischendurch wagt man sogar einige ruckartigere Spielereien die das Ganze ordentlich aufwerten.

Circle Pit Circus as it’s best heißt es zum Schluss mit „Our Fault“. Shakige, wild tanzende Klangfabrik die man hier aus dem Boden gestampft hat. Immer wieder bremst man kurzzeitig ab, bevor man erneut ordentlich auf die Tube drückt.

Fazit: Sauber und absolut erfrischendes Material das in keiner Sammlung eines Core, als auch modern angehauchten Death/Thrash Verehrer fehlen sollte.

Tracklist:

01. Survive
02. But this is Life
03. 10 Lies
04. Life Vs. Death
05. Expired Time
06. 2012
07. Justice Or Hate
08. Leave This Place
09. The Anthem Of The Damned
10. Our Fault

Besetzung:

Matthias Gasser (voc)
Hannes Hofer (guit)
Roberto Motta (drums)
Alan La Roca (bass)

Internet:

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Prehate @ MySpace

Psi-Kotica – Lords Of Lies

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Band: Psi-Kotica
Titel: Lords Of Lies
Label: Selfreleased
VÖ: 2010
Genre: Progressive/Thrash Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Wenn man sich Portugal auf der Metal Landkarte ansieht kommt man nicht herum immer wieder sofort ganz laut Moonspell auszurufen. Diese Mannschaft war ja wegweisend für die kommenden Bands aus dem Land das wohl für viele eher wegen dem Fußball bekannt sein dürfte. Psi-Kotica Olhão, Algarve wurden bei uns vorstellig und ließen uns ihr Erstlingswerk „Lord of Lies“ zukommen. Bei genauer Nachforschung im Netzt kommt man drauf das die Jungs progressiven Thrash Metal spielen. Das trifft es allerdings nur teilweise, denn João Brito (voc & all instruments), Ricardo Silva (voc & keys) und João Neto (guit) haben weit mehr drauf als nur den genannten Einfluss. Auf ihrem Debüt verwerken sie Gothic, Melancholie und natürlich das erwähnte progressive Thrashing das hier als Grundlinie dient.

Bereits beim Opener „Into The Forest” wird hier gleich die volle Maschinerie aufgefahren. Immer wieder gibt es längere, verspielte Parts die einmal melancholisch – tiefgründig und auf der anderen Seite wieder deutlich doomiger rüber kommen. Bevor man zu sehr in die tiefste Seelengegend vordringt unterbricht man immer wieder ruckartig mit thrashigen Einlagen. Gekonnter, schwarz eingefärbter Song der bestens zum längeren sinnieren geschaffen ist.

Dreckig und rau wird nun „The Goat Feet Lady“ stampfend begonnen. Leichte Anleihen kommen hier zu Beginn etwas nordischer rüber. Diese Mischform behält man bei und so rotz man bei diesem Song einen Ast ab der nicht dreckiger klingen könnte. Das Tempo behält man dominant im eher Midtempobereich, auch wenn man von Seiten der Gitarrenarbeit her zu Beginn versucht mehr Dampf zu machen. Gelingt der Axtfraktion vorerst allerdings nicht. Erst ab der Mitte legt man einige Kohleschippen in den Ofen um das Feuer wieder höher aufflammen zu lassen.

Mehr Synthy und Keyboardlastig wird nun „Words“ eröffnet. Deutlich rockiger wird hier die Schiene vorerst verfolgt. Das unterstreicht den Ideenreichtum der Portugiesen, denn mit dieser Erweiterung kann man ordentlich einen drauf legen. Düster und melancholisch musiziert man hier und das zieht ordentlich runter. Dunkles Seelenfutter also das man uns für den Genuss serviert, denn hier handelt es sich um einen Track der erst beim zweiten, dritten Anlauf zündet, dafür umso gehöriger.

Etwas heroischer wird zwar nun „Fight For Freedom“ angestimmt, doch schon prescht man wieder völlig anders weiter. Dreckig und rau bleibt es auch hier, dennoch mit mehr Tempo unterm Hinterteil. Das dunkle Soundgefühl wird hier auf die nächste Ebene gehievt und das mit einer rauen Breitseite die ordentlich zu sägen vermag.

Mit einer verspielten Einleitung wird nun „Hell Is Here“ nachgeschoben. Vom Sound her wandelt man etwas auf klareren Pfaden. Allerdings hat man die Gitarrenlinien einmal mehr mit einer sehr rauen, dreckigen Produktion versehen. Gutes Aufeinandertreffen beider Soundlinien. Dennoch vermag keine eindeutig das Ruder an sich zu reißen und so wird uns hier ein herbes, melancholisches Gemisch präsentiert das einmal mehr für tiefsinnige Gefühlsfreunde ist. Diese werden dennoch durch flottere Ausbrüche immer wieder hochgejagt, bevor man sie wieder dominant in die erst genannte Ecke zurück drängt.
Mit einem doomigen Riff wird nun „The Lords Of Lies“ gestartet. Das Titelstück rattert mit einer erdig – hymnischen Klanglinie daher, welche einmal mehr sehr schwarz und tiefgründig klingt. Sinnierend schwingt man hier das Zepter und dabei verhilft man sich immer wieder durch die flotteren Einschläge das Programm flotter in andere Bahnen zu lenken.

An siebter Stelle hat man mit „One Hundred Years“ ein The Cure Cover gepackt. Gut setzt man bei diesem Stück den eigenen Stempel auf und noch mehr, denn mit vielen Verzerrungen und progressiven Einschlägen könnte man nicht gleich sagen dass es sich hier um ein Cover handelt. Für die einen mag das nach Frevel klingen, für die anderen dürfte dies ein guter Track zum Reinschnuppern sein, denn gekonnt vermischt man hier Gothic mit progressiven Thrash Metal.

Mehr mit Thrash Riffing wird beim nachfolgenden „Holy War“ hantiert. Raue Bretterschlagseite lässt man hier fast durchgehen freiem Lauf. Kleine Synthyeinlagen versetzen den Grundrhythmus sehr gut und lassen das Ganze etwas vielschichtiger klingen.

Sachte geleitet man uns nun in den Folgetrack „Point Of View“. Hier dreht man das Rad noch einmal um 180 Grad und so findet man sich eher im rockigen Gothic Bereich wieder. Mit flottem Tempo lädt man hier zum Tanze. Rabenschwarzer Soundbeigeschmack wird hier an allen Ecken und Enden dabei versprüht. Gute Kombination die das Album sehr gut bereichert.

Melodischer, mit leichtem 80er Feeling wird nun „Wendigo“ eröffnet. Schon wird aber an einer Ablöse im Hintergrund gewerkt und diese schiebt sich sachte nach und nach vor den eingangs gebotenen Klängen. Traurig – melodische auf der einen, hasserfüllt und anklagend auf der anderen Seite wird hier in die Saiten gegriffen. Stattliche Mischform die man hier sehr gut auf einen Konsens bringt.

„Timeless“ besiegelt nun den Reigen auf dem Debütalbum. Auch hier beherrschen eher die rauen Linien das Geschen. Weiters baut man aber hier auf vehemente Liniensprünge. Etwas ruckartiger kickt man uns hier im Gothic lastigen Bereich hin und her. Um Ecken progressiver und schwerer verdaulicher wird somit das Album beendet. Hier kommt man ebenfalls erst nach dem zweiten, dritten Durchlauf rein und somit sollte man sich auch bei dem Rausschmeißer etwas länger mit dem Sound befassen.

Fazit: Die Portugiesen bieten hier auf dem Debüt sehr viel. Gothic, Thrash und progressive Klangkunst vereint man hier sehr stattlich. Ganz eindeutig einzustufen ist das Material nicht und so könnten durchaus Gothic Fans, aber auch progressive Thrash Verehrer etwas für sich finden. Auf eine Weiterführung mit der derzeitigen Musik darf man durchaus gespannt sein.

Tracklist:

01. Into The Forest 05:23
02. The Goat Feet Lady 06:18
03. Words 08:50
04. Fight For Freedom 05:40
05. Hell Is Here 07:32
06. The Lords Of Lies 06:08
07. One Hundred Years (The Cure cover) 06:46
08. Holy War 06:45
09. Point Of View 05:16
10. Wendigo 05:28
11. Timeless 05:43

Besetzung:

João Brito (voc & all instruments)
Ricardo Silva (voc & keys)
João Neto (guit)

Internet:

Psi-Kotica @ MySpace