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Riotgod – Riotgod

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Band: Riotgod
Titel: Riotgod
Label: Metalville
VÖ: 2010
Genre: Stoner Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die beiden Monster Magnet Recken Bob Pantella (drums) und Jim Baglino (bass) schufen mit Riotgod 2007 ihr eigenes Baby. Verstärkt haben sich die beiden dabei mit Garrett Sweeny (guit) und Sunshine (voc) um das Bündel komplett zu machen. Persönlich sagte mir die Truppe bis dato aber nichts, umso mehr erfreut es mein Rockherz wenn man sich die Songs auf dem Selbstbetitelten Album anhört. Kerniger, treibender Rock, der mit viel Groove nur so strotzt und rotzt.

Rotzrockig und mit einer scharfen Kerbe des amerikanischen Rock Styles rattert der Opener „Light of he Sun“ daher. Etwas mehr im kraftstrotzenden Midtempo angesiedeltes Stück, bei welchem man mit Groove nur so um sich wirft. Eine dreckige Rhythmusfraktion steht hier dem doch sehr glasklaren Gesang gegenüber. Beide kokettieren bzw. harmonieren sehr gut miteinander und das Gemisch welches gleich zu Beginn geliefert wird ist sehr gute Mucke um leicht mit zu schunkeln.

Sehr Bass lastig und merklich dreckiger wird nun auch sogleich „Crusader“ angestimmt. Alles in allem nährt dieser Song von einem ähnlichen Konzept wie das Vorgängerstück. Streckenweise überwiegt immer der klare bzw. der schmutzigere Teil des Rhythmus. Beide geben sich ein ständiges Wechsel dich Spiel und das macht den Song sehr spritzig. Weiterhin baut man auf shakiges Kraftfutter das eher im gemächlichen Tempo zum Rocken verleitet.

Im orientalischen Klang, begleitet von rockigen Rhythmen wird nun „The Time is now“ gestartet. Sehr nettes Konzept welches man hier aufgreift. Die Weiterführung ist leicht Breitenmedientauglich ausgestattet. Dennoch wird hier nicht komplett in diese Richtung gewechselt, vielmehr lockert man dadurch das Stück merklich auf.

„Horizon“ baut im Anschluss auf die vorgelegte Schiene auf. Merklich werden auch hier etwas Massentauglichere Klänge des Rocks geboten. Hier rotzt die Mannschaft gehörig dahin und man verbindet hier ein weiteres mal kernigen Rock mit breitentauglichen Rhythmen. Etwas wehmütiger geht es hier immer wieder mit dem Tempo auf und ab. Einerseits startet man zwar kräftig durch, andererseits bremst man sich aber immer wieder gleich ein. Nette Kombination die weiterhin eine gute Rock Party am Laufen hält.

Mit mehr Tempokohlen gewappnet hält man das Feuer bei „9th Life“ am Lodern. Fetzigeres Stück, mit sehr dreckigen Abrundungen. Selbst die immer wieder kehrenden Solis sind zwar melodisch, haben aber einen sehr dreckigen Beigeschmack intus. Mit viel Pepp und Wind im Rücken donnert man dem Hörer um die Ohren. Aufrüttelnd und bemerkenswerte Mischung die zu glänzen weiß.

So richtig gemütlich, aber auch wesentlich melancholischer, mit einer bedrohlichen Beimischung wird nun „Omega“ vom Stapel gelassen. Klingt sehr interessant, weil aufgrund dieses Openings man sehr bemerkenswert das Interesse auf das Kommende wecken kann. Leider trügt der Schein und hier handelt es sich wohl vielmehr um einen Stimmungsmacher der instrumentalen, experimentellen Art. Zu solcher Klangkunst muss man aufgelegt sein. Ist dem nicht so, einfach weiter drücken.

Auch der Beginn von „Collapsing Stars“ ist merklich progressiv ausgefallen. Die Fortführung wird aber immer mehr von einem klaren, Massentauglichen Klangbild dominiert. Leichte Einflüsse von System of a Down (ruhigere Tracks) fallen mir persönlich hier ein. Ganz eindeutig sicher nicht, aber gewisse Züge kann man wohl nicht abstreiten. Somit serviert man uns ein eher ruhigeres Stück, bei dem man zwar versucht kräftiger durchzustarten, vielmehr legt man aber auf leicht beschwingende Musik das Hauptaugenmerk.

Wie bei einer richtigen „Pinata“ startet das betitelte Stück an achter Stelle ordentlich durch. Ein richtig gehendes Rotzrock Inferno wird hier gestartet. Etliche Verzerrungen komplettiert man sehr gut mit leichten punkigen Klangeinflüssen. Gute Mixtur die zum Abgehen sehr gut geschaffen ist.

Ein Basseingang der schrägen Art eröffnet nun das Rennen für „Drone Station“. Vom Gesamtkonzept kehrt man wieder auf die gewohnte Grundlinie zurück. Rotzrock mit viel Groove wird hier gepaart. Die sehr drückenden Rhythmusfetzen pfeffert man uns sehr schroff um die Ohren. Damit weiß man weiterhin gute Akzente zu setzten und natürlich das Interesse zu wecken.

„Love it or Leave it“ wurde eher mit leicht psychedelischen Rockeinlagen ausgestattet. Diese vermischt man teils groovig, teils etwas klarer zu einem sehr zähen Gebräu. Schwermütiger erspielt man sich hier eine Schneise. Immer wieder wird zwar klarer als auch vehementer aus der Ecke gedrängt, doch schon kehrt man wieder ins gewohnte Ecke zurück.

Ebenfalls mit leicht psychedelischen Einflüssen ist nun auch der Nachfolger „Rift“ ausgefallen. Deutlich wankelmütiger und leicht Southern lastige Stimmung versucht man hier zu Beginn zu verbreiten. Mit dominanten Zügeln wird quer durchs Stück diese Linie nachverfolgt und zieht dabei jedes Gemüt ordentlich runter. Wer es an und ab etwas gefühlsbetonter, als auch runter ziehender haben will ist hier genau richtig.

Auch bei der Fortsetzung mit „Sweet Kaos“ ist einmal mehr sehr nahe an den Vorgänger angenüpft worden. Allerdings behält man es sich hier vor wesentlich früher auszubrechen. Dies tut man auch gleich nach dem Eingang sehr kräftig, wenn auch mit gemächlicherem Midtempo Klang.

Leichte Punk Anleihen, mit viel verzerrtem Rock wird uns als Nachfolge mit „High Time“ geboten. Das Tempo erreicht bis zur Mitte enorme Züge. Leichte, funkige Einschläge werden hier noch hinzu gefügt und fertig ist ein durchaus spritziger Mitmachrocker der moderneren Art.

Vollendet wird die Langrille mit „Grand Design“, einem etwas klareren, als auch merklich traditionelleren Klangstück. Sehr hymnisch kommt der letzte Song im Bunde daher. Erinnert mich auch durch den sehr schrägen, kauzigen Gesang in gewissen Passagen an einige neuere Tracks von Ozzy Osbourne.

Fazit: Moderner Rockhappen der für eine breite Schicht an Fans ist. Auch ältere Generationen werden hier genauso wie jüngere Vertreter durchaus bedient.

Tracklist:

01. Light of he Sun
02. Crusader
03. The Time is now
04. Horizon
05. 9th Life
06. Omega
07. Collapsing Stars
08. Pinata
09. Drone Station
10. Love it or Leave it
11. Rift
12. Sweet Kaos
13. High Time
14. Grand Design

Besetzung:

Bob Pantella (drums)
Jim Baglino (bass)
Garrett Sweeny (guit)
Sunshine (voc)

Internet:

Riotgod Website

Riotgod @ MySpace

Winterhorde – Underwatermoon (Cd)

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Band: Winterhorde
Titel: Underwatermoon 

Label: Twilight Vertrieb
VÖ: 2010
Genre: Melodic Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Chris Egger

Metal Bands aus Israel bekommt man ja in unserer Gegend nicht oft zu hören. Eine Band aus diesem Land ist Winterhorde, die mit „Underwatermoon“ ihr zweites Full-Length Album auf den Markt werfen.

Der Melodic Black Metal der Band macht durchaus Spaß. Seien es treibende schnelle Parts, die durch ein ständig präsentes Keyboard begleitet wird, oder auch ruhigere Parts, die durch starken Cleangesang aufgewertet werden, die Band schafft es für Abwechslung zu sorgen. Teilweise klingt das ganze sehr stark an Vintersorg oder Borknagar (Titeltrack Underwatermoon), wobei man immer wieder für etwas Eigenständigkeit sorgt. Wenn man dann noch teilweise in Sphären von Katatonia (Farewell) kommt, wird es noch umso interessanter. Natürlich war das noch nicht alles, was die Israelis hier bieten, so kommen noch Ähnlichkeiten mit Behemoth (Execution), wobei in diesem Fall durch cleane Vocals und viele Midtempo Teile doch sehr viel Eigenständigkeit und auch Abwechslung vorhanden ist. Die Produktion ist wirklich okay, musikalisch gesehen gibt es sowieso nichts zu kritisieren.

Fazit: Kein schlechtes Album, welches vor allem für Freunde von Borknagar und Vintersorg sehr interessant werden könnte.

Tracklist:

01. The Shell 01:45
02. Wreckages Ghost 05:02
03. Underwatermoon 06:28
04. Hunting the Human 05:32
05. Execution 04:37
06. And Flames Wept to Heaven 02:12
07. The Curse of Gypsy 09:27
08. Delirium 05:59
09. Tenth Wave 08:04
10. Smoke Figures 02:02
11. The Martyr and Deliverance 06:19
12. Farewell 09:41

Besetzung:

Horeph (voc)
Barakk (guit)
Lex L.C.F (guit)
Celestial (bass)
Hesperus (drums)
Morgenrot (keys)

Internet:

Winterhorde Website

Winterhorde @ Facebook

Winterhorde @ MySpace

Blind Guardian

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Blind Guardian hat vor wenigen Wochen mit At The Edge Of Time Studioalbum Nummer 9 auf den Markt gebracht, natürlich Grund genug um mich mal mit Sänger Hansi Kürsch über das Meisterwerk und die anstehende Tour zu unterhalten.

Hallo Hansi! Mit At The Edge Of Time habt ihr ja seit kurzer Zeit ein neues Album am Start, wie seid ihr denn so mit den bisherigen Kritiken zufrieden?

Sehr zufrieden, wir haben dieses Album ja im Vorfeld ja schon internettechnisch stark beworben über diverse Aktivitäten, im Studio indem wir Internet-User auch teilhaben lassen an der Produktion, und hatten da schon ein ziemlich gutes Gefühl. Das hat sich dann mit den Medien, die im Vorfeld über die Platte berichtet haben fortgesetzt, ja setzt sich jetzt auch weiter fort, die Leute sind zu 90 – 95% sehr positiv, was das Album angeht und zwar in jeder Beziehung.

Ja der Erfolg gibt euch Recht, höchster Einstieg in die Charts in der Geschichte von Blind Guardian. Hättet ihr damit gerechnet?

Nein natürlich nicht, wir sind sehr zufrieden, wir hoffen natürlich immer das bestmögliche, sind auch in den letzten Jahren, vor allem was die Charts angeht, immer erfolgreicher gewesen und man liebäugelt ja immer mit der einen oder anderen 1 in dem einen oder anderen Land. Bis jetzt muss ich schon sagen, war das eine fette Überraschung und die setzt sich ja auch fort. Das Gute ist, dass die Chartpositionen in den meisten Ländern in der zweiten Woche nicht viel schlechter sind und das scheint sich sogar jetzt in der dritten und vierten Woche so fortzusetzen, daher glaub ich schon, dass wir sehr zufrieden sein dürfen, aber damit kann man auch nicht unbedingt rechnen.

Seit dem letzten Album sind ja 4 Jahre vergangen, wie habt ihr so alles in diesen Jahren gemacht?

Ja zuerst haben wir mal sehr viel getourt, das war vor allem nach dem Release von A Twist In The Myth der Fall, hat uns aber auch während der Produktion zu At The Edge Of Time auf Trab gehalten, dann haben wir natürlich auch einige Festivals gespielt, zum Anderen haben wir dann auch schon sehr gezielt an dem Album gearbeitet , in der Regel brauchen wir zwischen 12 und 18 Monaten für das Songwriting, die haben wir natürlich genutzt, sind aber dann auch noch aktiv gewesen bei einem Computerspiel mit dem Namen Sacred, zu dem haben wir Musik beigesteuert, sind dann auch noch als non-playable characters in den Spielablauf involviert, das war natürlich eine tolle Herausforderung für uns und auch eine sehr zeitintensive Sache für uns, ja und zum Schluss haben wir dann noch sehr viel Zeit investiert um dieses Album zu promoten und dann auch im Studio professionell aufzunehmen, eine Blind Guardian Produktion benötigt mittlerweile zwischen 6 und 12 Monaten reine Produktions- und Aufnahmezeit

Habt ihr bei Produktion und Aufnahme was anders gemacht als sonst, oder lief alles wie gewohnt?

Nein es lief nicht ganz so gewohnt, wir sind dieses Mal etwas relaxter an die Sache rangegangen. Zum einen Teil war der Großteil der Songs schon so weit komponiert, dass wir was die Songs anging schon ein gutes Gefühl hatten, dann haben wir von Anfang an noch gesagt, dass wir die Produktion dieses Mal etwas anders aufbauen, wir machen eine relativ große Vorproduktion, die über Demoaufnahmen hinaus geht, aus der man dann schon unter Umständen auch Sachen für die Hauptproduktion benutzen kann. Die Hauptproduktion haben wir dann ein halbes Jahr später angelegt, so dass wir nicht konzentriert 12 Monate am Stück an dem Album arbeiten mussten, sondern hier mal zwei Monate, dann da mal 6 Monate, das hat natürlich geholfen, dann hatten wir während dieser Phasen das eine oder andere Konzert gespielt, auch das haben wir in der Vergangenheit nicht gemacht, so dass man immer wieder den Kopf ein bisschen frei kriegen konnte um dann noch enthusiastischer an die Produktion zu gehen und dann auch mit neuer Energie die Sachen einzuspielen, weil wenn man ein Konzert wie zum Beispiel in Balingen vor 15000 Leuten spielt, ist das natürlich schon eine gewisse Motivationsspritze, das waren so die Veränderungen, psychologischer Art. Produktionstechnisch haben wir wieder mit Charlie Bauerfeind gearbeitet, haben wieder bei uns im Studio aufgenommen, haben dann noch zum ersten Mal mit einem echten Orchester gearbeitet, was natürlich dazu geführt hat, dass insgesamt das Erscheinungsbild etwas authentischer ist Dann haben wir auch versucht möglichst alle anderen Instrumente, soweit es sich realisieren ließ, organisch einzuspielen, ja das waren dann so die gesamten Veränderungen.

Für das Songwriting warst ja wieder du gemeinsam mit André verantwortlich, wie kann man sich das bei euch so vorstellen? Wie entstehen die neuen Blind Guardian Songs?

Es gibt kein richtiges Muster deswegen ist die Frage immer etwas schwierig zu beantworten. Wir arbeiten wirklich vollkommen frei und fangen immer wieder von Punkt 0 an, das betrifft vor allem die Anfangs-Arrangements, die ersten Elemente eines Songs, die dann ja in einer gewissen Art schon die Richtung vorgeben, da setzt meistens André den Anfang in dem er irgendwelche Riffs definiert oder Orchestration kreiert, die mir dann zugehen und ich dann meine Gesangsarrangements dazu entwerfe, dann setzen wir uns konstruktiv zusammen, unterhalten uns zum Einen über die Qualität der Elemente die da vorhanden sind, zum Anderen über die Möglichkeit wie wir die Elemente verbessern können, oder wir müssen, wenn es dann wenn es dem einen oder anderen Qualitätsanspruch nicht genügt, auch entscheiden, ob wir die Arbeit an den Elementen fortsetzen oder nicht. Wenn dann diese Entscheidung getroffen ist, dann nimmt der Song in den nächsten 10 bis 12 Wochen auch Form an und die einzelnen Elemente werden immer mehr herauskristallisiert und es kommen immer neue Elemente dazu, sodass dann ein vollständiges musikalisches Bild entsteht, was uns dann dazu führt, dass wir den Song irgendwann als fertig komponiert definieren. Dann ist es meistens so, dass wir Frederik und Markus an Bord holen, die dann auch noch mal zum Einen eine Qualitätskontrolle machen, zum Anderen auch ihre Vorstellungen und Ideen in Bezug auf Rhythmen und Gitarrenarrangements zum Besten geben, um die Sache dann noch spannender und noch besser zu gestalten.

Ihr habt ja auch einige neue Elemente auf dem Album, wie zum Beispiel das orientalische bei Wheel Of Time oder das keltische bei Curse My Name oder dann auch die Stepptänzer die zum Einsatz kommen. Woher kommen diese Elemente?

Ja das sind teilweise schon Sachen, die sich schon im Songwriting herauskristallisieren, zum Anderen sind es aber auch Sachen, die dann während einer Produktion erarbeitet werden müssen. Das sitzt dann das ganze Team zusammen und macht sich Gedanken, wie man die Sache noch besser gestalten kann. Wenn man dann wie in Curse My Name einen Stilbruch eh schon innerhalb der Nummer hat, einen Rhythmuswechsel von 6/8 auf 4/4 vielleicht noch etwas stärker untermalen will, dann kommen so die ersten Ideen, wie kann man das noch stärker rechtfertigen und wie kann man dem Part noch mehr Gewichtung geben. Im Falle der Stepptänzer hat Frederik schon ein sehr starkes Percussion-Arrangement vorgelegt, dass diesen tanzenden Approach schon in sich gelegt hatte. Es gibt dann auch wieder ganz kleine Elemente, die dann in einer Produktion ganz nach hintern verschwinden und wo man sich dann schon mit Kopfhörern hinsetzen muss um zu merken, he da tanzt ja jemand mit, das gibt ja auch einen Groove mit. Der intuitive Teil, der dadurch vorgegeben wird ist dann natürlich um ein vielfaches stärker, als wenn Frederik das Ganze nur auf einer Pauke oder einer Snare oder anderen perkussiven Instrumenten von sich gibt. Bei Wheel Of Time war es so, dass wir diese orientalischen Elemente schon in der Grundkomposition drin hatten, aber noch nicht so stark ausgeführt hatten. Das ist dann ganz speziell eine Hausaufgabe gewesen, die André und ich von Charlie Bauerfeind bekommen haben während der Produktion, einfach dafür zu sorgen, dass dieser clash aus oxidental und orientalischen musikalischen Elementen einfach nach vorne gebracht wird. Irgendwann ist uns dann die Idee gekommen, das Ganze vielleicht noch futuristischer zu bekommen, ja das sind dann Sachen die ausprobiert werden und jeder alles einwirft was einzuwerfen wäre, aber auch jeder bemüht ist, wie bei den anderen Sachen auch, möglichst authentisch and die Sache ranzugehen, in Form von Blind Guardian Authentizität natürlich, und dann hätten wir ein Klangbild, von dem man selber denkt, dass man es nicht für möglich gehalten hätte.

Das Artwork für das Album stammt ja von Felipe Machado Franco, war es das erste Mal, dass er für euch gearbeitet hat? Wie ist dann der Kontakt zu Stande gekommen?

Es war das erste Mal, dass wir mit Felipe zusammen gearbeitet haben, Felipe ist schon seit Jahren Blind Guardian Fan und hat auch schon für die eine oder andere namhafte Band oder für den einen oder anderen namhaften Künstler Cover-Artworks abgeliefert. Er hat mich vor ein paar Jahren kontaktiert als er mit Jon Schaffer und Iced Earth zusammen arbeiten durfte, und hat sich auch selbst angeboten, einmal diverse Elemente auch für Blind Guardian zu entwerfen. Also wir dann auf die Zielgerade der Produktion zugelaufen sind, hab ich dann den Kontakt zu Felipe gesucht und bin mit meinem Zeitkonzept und dem Konzept dieser Pyramide, die ein Element darstellt, das alle Zeitlinien miteinander verbindet, auf einen fruchtbaren Boden gestoßen, gerade als ich dann erklären konnte, dass die Pyramide eher Mittelamerikanischer Art sein sollte, hat es bei Felipe sofort Klick gemacht und er kam innerhalb von sehr sehr kurzer Zeit mit einem Cover-Artwork oder zumindest mit dem Konzept zu diesem Cover-Artwork rüber und daraus hat sich dann eine sehr kreative Zusammenarbeit gebildet, in der Felipe anhand der Texte des Albums und anhand der Geschichten die ich zu den einzelnen Songs erzählen konnte, jeweils nochmal einzelne Elemente angeliefert hat. Felipe ist ein sehr talentierter Künstler, der in den nächsten Jahren auch für Blind Guardian noch das eine oder andere Artwork erstellen wird.

In einem Monat geht ja schon der erste Teil der Tour los, wie laufen denn da bisher die Vorbereitungen?

Ja wir sind was die Vorbereitungen in Form von Songs angeht schon sehr weit, wir haben die Bandproben weitestgehend abgeschlossen, jetzt stehen noch die individuellen Proben an, das heißt jeder muss sich das, was bei den Proben fixiert worden ist, so erarbeiten, dass es auf Tour sehr gut abrufbar ist. Das ist jetzt die Zeit in der wir noch immer sehr viel Promotion machen. Ansonsten sind wir in der Planungsphase für die Produktion selbst, das heißt wir machen uns Gedanken über das Bühnenbild, wir machen uns Gedanken über das Licht, wir machen uns Gedanken über das Setup der Show mit diesen ganzen Elementen. Wir sind auch immer noch auf der Suche bzw. dabei das perfekte PA-Set abzustimmen, da das ja dann von Land zu Land unterschiedlich ist, in Deutschland hat man ja ganz andere Voraussetzungen als in Spanien zum Beispiel, und man muss da die ganzen Sachen so kombinieren, dass sie immer und überall funktionieren, aber immer unter anderen technischen Aspekten. Da sind wir noch in der Mitte. Wir haben noch 4 Wochen Zeit, es schaut so aus als würden wir es wieder mit Fotofinish schaffen, aber es ist noch eine Menge Arbeit, die uns auch noch einige schlaflose Nächte hervorrufen wird. Wir werden wieder, anders als bei der A Twist In The Myth Tour , mit Backdrops arbeiten, darüber hinaus auch wieder mit Projektion und allem was die moderne Konzerttechnologie zu bieten hat.

Mit Van Canto, Enforcer und Steelwing habt ihr ja auch drei Supports dabei, in wie fern wart ihr bei der Auswahl der Bands beteiligt?

Wir haben überall ein Mitspracherecht und können natürlich ein Veto einlegen, wenn uns eine Band nicht gefällt. Enforcer und Steelwing fanden wir dann als Newcomer-Band, die dann doch sehr traditionellen 80er-Jahre Metal spielen, sehr interessant, vor allem auch weil die beiden Bands es auch schaffen, dieses Element auch sehr authentisch zu bedienen, und für uns als Kids der 80er, die dann auch mit der Musik groß geworden sind, ist es natürlich auch spannend zu sehen, wie sich so eine Retro-Welle entwickelt und ich bin auch gespannt, wie unsere Fans darauf reagieren werden und damit umgehen werden. Van Canto gibt es eigentlich nur zu sagen, dass es ein sehr innovatives Konzept ist, was wir ja schon mal als sehr fördernd empfinden. Dazu kommt dann auch, dass die Jungs und das Mädel auch gute Freunde von uns sind, die auch unter anderem in unserem Studio aufgenommen haben, und deshalb auch sehr gerne von uns, vor allem in Deutschland, mitgenommen werden.

Ich bin ja der Meinung, dass sich Blind Guardian live auch durchaus mit Orchester eignen würde, so wie es Rage zum Beispiel in Wacken schon gemacht hat. Hattet ihr an sowas schon mal gedacht?

Wir hatten die Diskussion schon ein paar Mal und wir würden es auch gerne einmal machen. Es ist nur so, dass der Aufwand extrem groß ist und vor allem mit einem großen Orchester, für die Nummer die wir jetzt gemacht haben hatten wir ein großes Orchester, das sind 90 Mann gewesen die da gespielt haben, ist das auch ein extremer logistischer Aufwand und auch ein extremes technisches Risiko, weil bei einem Open Air Konzert, wenn es regnet, du nie die 100%ige Gewissheit hast, was die doch sehr empfindlichen Musikinstrumente angeht. Das ist so eine Idee die wir immer wieder vor uns herschieben. Für mich wäre die ideale Lösung eine Hallentournee, die aber dann in Konzertsälen wäre, die wenigstens ansatzweise für klassische Musik konzipiert sind. Das wäre eine sehr schöne Sache, aber auch eine sehr aufwändige Sache.

Ihr seid ja schon für Wacken 2011 als Headliner bestätigt, habt ihr da schon was Spezielles geplant um euren Auftritt von 2008 zu toppen?

Wir haben noch nichts geplant was das angeht, ich weiß ja dass wir uns in Wacken in bester Gesellschaft befinden, egal wer da auf der Bühne steht, sei es Maiden, sei es Edguy, sei es Avantasia, sei es Grave Digger, jede Band ist da bemüht ein möglichst perfektes Bühnen-Setup auf die Beine zu stellen, und das wird bei uns nicht anders sein, das haben wir auch in der Vergangenheit schon so gemacht. Ich denke wir werden da erst mal mit der Europatour vorlegen, da wird schon eine Richtung vorgegeben sein und auf die werden wir aufbauen, dass wir da in Dimensionen schießen, die bei normalen Konzerten nicht erreichbar sind. Schön wäre auch, das ist aber immer technisch etwas schwierig umzusetzen in Wacken, wenn wir ein Setup auf die Beine stellen könnten, dass wir 2003 auf unserem eigenen Festival gemacht haben, das war wirklich State of the art und hatte auch noch einen wirklich geschmackvollen Aufbau.

Ihr wart ja auch heuer in Wacken vor Ort, zwar nicht auf der Bühne, aber ihr habt den Metal Hammer Award für den besten deutschen Act abgeholt. Was denkst du über diesen Award, ist er wichtig für euch eher nicht?

Das ist schon wichtig für uns. Für uns sind gerade Auszeichnungen, die durch ein Fan-Voting entstanden sind natürlich extrem wichtig. Das ist es ja worauf es ankommt. Was nützt es mir, wenn ich als gehypte Band eigentlich als erfolgreiche Band dastehe, aber nicht wirklich die Bestätigung bei den Fans finde. Von dem her sind Awards die so zustande kommen wie dieser Metal Hammer Award, oder auch Konzerte auf denen man sieht, da kommen 2000 – 3000 Leute und feiern die Musik die wir spielen ab, das ist schon die beste Bestätigung die du bekommen kannst.

Auf der Bonusdisc von At The Edge Of Time erwähnt ihr, dass das nächste Blind Guardian Werk von eurem Orchester-Projekt sein wird. Kannst du mir da mal erklären, was man sich von diesem Projekt erwarten kann?

Ja es sind individuelle Songs, die in den letzten 12 Jahren entstanden sind und eine sehr klassische Handschrift haben. Wir sind noch immer in der produktionellen und konzeptionellen Phase, in der sich noch Dinge verändern, wir diskutieren noch immer die Involvierung der Band an sich, bisher ist es eher so ausgelegt auf klassisches Orchester und Blind Guardian-mäßigen Gesang. Es geht in eine sehr fantastische Richtung, es wird also ein konzeptionelles Album werden, das eine, ich nenne es mal Herr der Ringe artige Geschichte wiedergeben wird, und hat ein paar Elemente der letzten vier Alben von Blind Guardian, man wird sich schon als Fan von Nightfall in Middle-Earth wieder finden, aber auch als A Night At The Opera oder At The Edge Of Time Fan wird man keine Probleme haben, Elemente zu finden, die im klassischen Sinne während dieser Phase entstanden sind, in klassischer Musik umgesetzt sind, eben doch eine ganz eigene Handschrift tragen.

Ja dann wäre ich mit meinen Fragen schon wieder am Ende, ich danke die für das Interview und die letzten Worte gehören natürlich dir.

Ja ich danke dir für das Interview hat mir Spaß gemacht. Ja wir freuen uns ungemein nach Wien kommen zu dürfen im Oktober und werden mit Sicherheit eine super intensive Show spielen, die Zeichen stehen auf Sturm. Wer das Album noch nicht gehört hat, soll ruhig mal rein hören, es ist ein echt schönes Album geworden. Ja wir sehen uns in Wien und dann natürlich im Jahr 2011 auf den Festivals

Darkseed

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Gothic/Heavy Metaller von Darkseed waren lange schon im Gespräch sich aufgelöst zu haben. Man belehrte uns eines besseren und servierte uns das Album Poison Awaits. Somit standen uns die Jungs Rede und Antwort zwecks Album, Auflösungserscheinungen und Zukunftsplänen.

Es gab ja böse Zungen das ihr euch aufgelöst habt. Was war der Antrieb für euch selbst nach dem Ausstieg von Stefan Hertich weiter zu machen?

Naja, es hat uns einfach wieder in den Fingern gejuckt 😉 Nach Stefans Ausstieg hatten wir uns vorerst anderen Sachen und Projekten gewidmet. Darkseed haben wir erst mal komplett bei Seite gelegt, aber ohne den Gedanken uns aufzulösen. Erst 2008 verspürten wir irgendwie das Bedürfnis eine neue Scheibe zu machen. Zwischen 2005 und 2008 komponierte ich einige Soundtracks für Computerspiele und da hat man relativ feste Vorgaben, kann also seiner Kreativität nicht wirklich freien Lauf lassen. Es war einfach an der Zeit mal wieder das eigene Ding machen zu können. Einfach Musik machen die uns selber auch wirklich Spaß macht.

Harald Winkler war ja schon mal fix im Line Up, damals aber soweit ich mich erinnern kann als Schlagwerker. Wie kamt ihr darauf ihm den Posten als Sänger anzubieten?

Harry hatte in der Zwischenzeit eine andere Band Namens „Soul Sabotage“ gegründet in der er schon die Rolle als Sänger einnahm. Er hat mich dann irgendwann gefragt ob ich nicht ihre Debut CD bei mir im Studio aufnehmen möchte. Als dann die Aufnahmen dafür im vollen Gange waren kam bei mir eine Soundtrackanfrage für ein Computerspiel rein. Die Firma hat mich unter anderem für einen Titelsong im Gothic Rock Style beauftragt. Also hab ich Harry damals gefragt ob er den Song einsingen möchte. Das haben wir dann auch so durchgezogen und ich fand seine Stimme sehr gut und die Zusammenarbeit lief super. Als wir dann beschlossen Darkseed wiederzubeleben war der Harry für mich erste Wahl. Nach einem kurzen Telefongespräch hatten wir die Sache dann geklärt 😉

Habt ihr eigentlich noch Kontakt zu Stefan und hat er selbst das neue Machwerk gehört, wenn ja was sagt er zu dem Rundling?

Ich stehe nach wie vor in sehr engem Kontakt zu Stefan. Desöfteren setzten wir uns mal auf einen Kaffe in gemütlicher Runde zusammen und ja, er hat die neue CD natürlich schon gehört und seinen Senf dazu abgegeben 😉 Also er findet die CD gut, hätte aber selber so manche Sachen anders gemacht. Generell hätte er die CD etwas düsterer und melancholischer gesehen, und vom Gesang her teilweise aggressiver. Aber dennoch findet er wir haben gute Arbeit geleistet, auch wenn es nicht ganz seiner Vision einer neuen Darkseed CD entspricht.

Nun zum Album. Um was genau geht es beim neuesten Release „Poison Awaits“

Im Allgemeinen steht der Albumtitel „Poison Awaits“ für die Konsumgeilheit und den Materialismus, der uns heutzutage über die Medien eingetrichtert wird, um uns von den wahren, wichtigen Werten im Leben abzulenken. Wir werden sozusagen über die Medien und das Umfeld langsam aber stetig „vergiftet“, und dieses Gift lauert und wartet auf uns an jeder Straßenecke. Die Texte sind weniger anklagend und politisch als Stefans Texte, sie behandeln auf metaphorische Art und Weise Einzelschicksale oder Krisensituationen, denen sich der Mensch zu stellen hat… In vielen der Lyrics steht ein Mensch am Scheideweg und muss sich entscheiden zwischen dem „Gift, das ihn erwartet“ (eben Konsum und Materialismus) und dem vielleicht (weniger aufregendem) Leben als „Durchschnittsbürger“ oder Vernunft gesteuerter Mensch… Ohne plump den moralischen Zeigefinger zu heben wird am Ende der jeweiligen Texte oft der Vorschlag gemacht, sich auf die wahren Werte zu besinnen.Letztendlich sind die Texte keine festen Geschichten mit klarem Ausgang, sondern eher Ansammlungen von Metaphern und starken Bildern, die jeder Hörer selbst interpretieren kann…

Bei vielen Rezensionen die man im Netz, als auch offline lesen kann steht, das neue Darkseed Album klingt auch nach Darkseed. Wie seht ihr das selbst?

Sehen wir auch so. Natürlich haben sich einige Änderungen alleine wegen des Wechsels des Frontmanns ergeben, zumal auch Stefan sonst immer die meisten Songs beigesteuert hat. Ich selbst bin aber im Laufe der Jahre immer stärker in Darkseed reingewachsen und die anderen alten Bandmitglieder natürlich auch. Dadurch dass ich aber auch schon die letzten Darkseed CDs in meinem eigenen Tonstudio produziert hatte, und bei den letzten CDs auch schon einige Songs beisteuern konnte, war eigentlich gesichert dass es weiterhin auch Darkseed bleiben würde, nur eben bisschen anders 😉

Persönlich ist mir nur ein Unterschied aufgefallen. Diesmal verwendet ihr mehrere elektronische Spielereien. Was war der Antrieb für diese Veränderung und werdet ihr diese in Zukunft weiter beibehalten?

Diesmal hatte Armin, unser Keyboarder, mehr Freiraum seine eigenen Ideen in die Songs einzubringen und zwei Tracks der CD hat er selber komponiert. So war es klar dass wir diesmal ein verspielteres Keyboard darbieten können. Ich denke wir werden das im Groben so beibehalten, aber trotzdem versuchen die Keyboards noch bisschen mehr auf den Punkt zu bringen. Das soll nicht heißen noch mehr Keyboards, sondern mit weniger Keyboardarbeit mehr zu erreichen.

Worin seht ihr persönlich den Unterschied zwischen „Ultimate Darkness“ und „Poison Awaits“

Als erstes sei da natürlich der Gesang genannt, ein Sängerwechsel bring ja immer einen Unterschied mit sich. Vom allgemeinen Standpunkt her betrachtet sind diesmal die Vocals weniger agrressiv aber viel melodischer, die Songs vom Charakter nicht mehr ganz so düster, dafür aber eingängiger, tanzbarer und besser auf den Punkt gebracht. Wobei das natürlich alles Geschmackssache ist und bleibt. Eigentlich bin ich kein Fan solcher Vergleiche, gerade weil es für uns diesmal fast wie ein neuer Anfang ist. „Ultimate Darkness“ ist wirklich ein starkes Album, und wir wollten eigentlich gar nicht daran anknüpfen, sondern vielmehr einfach unser Ding durchziehen und für uns eine neue Linie reinbringen.

Wo wurde die Scheibe produziert oder habt ihr es einmal mehr wieder geschafft die tolle Leistung in Eigenregie gebacken zu bekommen.

Wie immer haben wir die Scheibe komplett in meinem Studio aufgenommen, produziert und abgemischt. Diesmal haben wir sogar das Mastering selber gemacht, da hatte also kein Dritter seine Finger mit im Spiel. Ist zwar jedes Mal wieder harte Arbeit und diesmal sogar noch viel mehr für mich persönlich da Stefan als Produzent weggefallen ist, aber umso stolzer kann ich dann auf das Ergebnis sein. Im Nachhinein kann ich wirklich sagen, die monatelange Arbeit hat sich gelohnt, auch wenn es stellenweise wirklich hart war.

Ist zwar immer eine schwierige Frage bzw. Antwort aber welcher Song eurer Meinung nach sticht bei dem Album ganz besonders hervor bzw. ist euer persönlicher Favorit.

Das ist wirklich sehr schwierig. Ich finde viele Songs des Albums sehr gelungen. Vielleicht „Incinerate“, „Seeds of Sorrow“, „Poison Awaits“ und „All is Vanity“. Aber wir haben wirklich auf jeden einzelnen Song sehr viel Augenmerk gelegt, somit sind für mich die meisten Songs auf gleich hohem Qualitätsniveau.

Seid ihr zufrieden mit dem Feedback die ihr bis dato zum neuen Silberling bekommen habt. Gab es Überraschungen, Dinge, die ihr so nicht erwartet hättet?

Eigentlich sind wir mit der Resonanz bisher sehr zufrieden. Komischerweise hätte ich nicht damit gerechnet dass Harry als neuer Sänger von den meisten Seiten her sofort akzeptiert und so gelobt wird. Da hatte ich mit mehr Gegenwehr gerechnet, haha.

Das Cover Artwork ist sehr gut geworden. Wer war dafür verantwortlich und wie seid ihr auf die Person gekommen.

Danke, fürs Coverdesign und Booklet ist Markus Ruf verantwortlich, der hat mal bei der Band „Fear my Thoughts“ gespielt, haben sich aber mittlerweile aufgelöst. Aber wir sind wirklich sehr zufrieden mit dem Artwork, hat er wirklich gut hinbekommen. Ursprünglich lief der Kontakt mit ihm über Myspace, Harry hatte ihn irgendwie dort gefunden und wir fanden seine dort ausgestellten Arbeiten sehr gut und von der Stimmung her sehr passen für uns.

Der Gothic Metal an sich wird wurde ja seit dem Erfolg von Kapellen wie z.B. Evanescence, Nigthwish immer Saloon fähiger, oft schrammt das dabei stark am kommerziellen Kitsch entlang. Wie steht Ihr zu dieser Entwicklung, da Ihr ja eine der Gründerbands der deutschen Gothic-Szene seid?

Das ist uns eigentlich relativ egal. Jeder soll sein Ding machen was er für richtig hält und fertig. Außerdem denke ich sollte man uns mit oben genannten Bands sowieso nicht vergleichen, da die auf weiblichem Gesang bauen, was für uns nie ein Thema war, mal abgesehen von ein paar vereinzelten Einlagen spärlich über die letzten CDs verteilt. Wir machen unser Ding und der Rest interessiert uns nicht.

Live technisch habt ihr euch ja in der Vergangenheit eher rar gemacht. Wie sieht es in der Zukunft mit Auftritten aus, wo kann man euch in naher Zukunft live begutachten

Bis jetzt ist noch nichts definitiv sicher, haben aber schon ein paar Angebote in Aussicht. Geplant ist das wir ab ca. Herbst anfangen live zu spielen. Wer Interesse daran hat sollte einfach regelmäßig unsere Website www.darkseed.com besuchen, dort werden die Daten demnächst aufgelistet.

Da wir ja ein österreichisches Fanzine sind kennt ihr Bands aus unserer kleinen Alpenrepublik bzw. seid ihr mit der Rock/MetalSzene vertraut?

Sorry, zu dieser Frage muss ich leider passen. Ich bin ehrlich gesagt total uninformiert was in der Szene so vor sich geht die letzten Jahre.

Gibt es ein paar spezielle peinliche Momente bzw. eine lustige Anekdote aus eurer Karriere die ihr uns erzählen könnt/wollt.

Haha, bestimmt willst Du jetzt irgendwelche lustigen Saufgeschichten und andere schlimme Dinge von uns hören. Also, nicht das es die nicht gegeben hätte, aber das bleibt wohl doch lieber innerhalb der Band 😉
, eins kann ich Dir ja verraten: Wir hatten vor einigen Jahren mal ein größeres Festival in Bulgarien gespielt, wir als die „großen Headliner“ aus Deutschland, mit einigen Vorbands aus Bulgarien. Wir hatten den ganzen Tag schon immer bisschen Bier getrunken und waren schon einigermaßen angeheitert, als kurz vor unserem Auftritt die bulgarischen Bands kamen und uns baten zu Ihnen in den Backstagebereich zu kommen. Da standen die dann alle und haben uns gebeten mit ihnen ein paar Stamperl selbstgebrannten bulgarischen Schnaps zu trinken. Da wir nicht unfreundlich und abgehoben erscheinen wollten haben wir das Angebot zähneknirschend angenommen. Natürlich wollte dann jeder von denen mal mit uns anprosten, und als wir letztendlich wieder aus dem Backstagebereich rauswankten waren wir total betrunken und mussten gleich auf die Bühne. Das muss ein richtig peinlicher Auftritt gewesen sein, und das vor über 2000 Leuten.

Was haltet ihr generell vom Medium Internet Facebook, MySpace und so weiter nutzt ihre es selbst und welche Möglichkeiten bietet es Metal/Rock Bands.

In der heutigen Zeit muss man eigentlich diese Medien nutzen, denn News, Ankündigungen und Informationen kann man so schnell innerhalb kürzester Zeit verbreiten, es kann diskutiert und geredet werden, heutzutage wirklich sehr wichtig meiner Meinung nach. Wir sind ja selber in den wichtigsten virtuellen Netzwerken vertreten. Für noch unbekannte Bands ist es heutzutage ja die einzige Möglichkeit noch irgendwie an die Öffentlichkeit ranzukommen. Es gibt natürlich auch eine negative Seite dieser Entwicklung: Jeder noch so unkreative Dünnschiss kann so auch noch irgendwie allen Menschen verfügbar gemacht werden, und somit ist alles mittlerweile total überschwemmt mit teilweise einfach schlechter Musik. Die andere Kehrseite des Internets sind natürlich die illegalen Musikdownloads. Aber das will ich hier nicht weiter breitreten, das Thema ist generell schon zu Genüge besprochen worden.

Vielen Dank für das Interview die letzten Worte gehören euch.

Vielen Dank auch an Dich! Allen österreichischen Fans viele Grüße und Danke das Ihr uns trotz der langen Pause nicht vergessen habt!

Pussy Sisster – Pussy Sisster

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Band: Pussy Sisster
Titel: Pussy Sisster
Label: Black Bards/Alive
VÖ: 2010
Genre: Glam Rock, Sleaze Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Beim Namen Pussy Sisster wird einem sofort klar, hier handelt es sich um ein Runde Sleaze/Hard Rock mit Party Charakter. So ist es denn auch auf dem gleichnamigen Album. Ehrlich gesagt ging die Truppe bis dato an mir spurlos vorbei, wahrscheinlich auch weil mich solche Sendungen wie Goodbye Deutschland nicht die Bohne interessieren. Doch das Material von Alex „Sex“ Nad (voc) , Vital Roxx (drums), Chris Nad (bass), Ray Crewl (guit) und Marc O. (guit) ist umso interessanter, vor allem für die Fans der alten Schule dieser Stilrichtung. Somit kann man über diese Art von Promotion gerne hinwegsehen (wenn es der Sache dienlich ist), denn zur Not würde auch der Papst mit dem Teufel einen Packt eingehen.

Im etwas erdigeren Rhythmus wird der Anfang mit „Today“ gemacht. Immer wieder schnellt der Partypegel sofort nach oben. Mit viel Kraft und Dampf wird eine Abgehrunde vollzogen zu der man ordentlich mitmachen kann. Vom Tempo her behält man stet den Fuß ordentlich am Gaspedal und das ist ein weiterer Aspekt hier auszurasten. Doch auch etwas gemäßigtere, als auch Solibeigaben sind ins Stück geflossen und so kann man von einer stupiden Nummer keinesfalls sprechen.

Deutlich treibender, als auch rotziger schreitet man mit „Hold us Down“ voran. Vom Tempo her hat man eine ähnliche Ausrichtung gefunden. Auch die kleineren Breaks wie beim Vorgänger sind vorhanden. Ähnlichkeit ist sicherlich vorhanden, dennoch bestreitet man als Fortführung ein etwas fetzigeres Bretterprogramm.

Gefühlsbetont und schnulzig wird nun „Way to Nowhere“ begonnen. Tja dass man sogleich einen Schmusesong nachschiebt ist für diese Art von Kapellen ja bekannt. Das Stück selbst trieft aber nicht vor Schmalz und auch dauerhaft verkehrt man nicht in der ruhigen Ecke. So greift man nach der Einführung kräftig in die Saiten und rotzt und rollt vermehrter bis zum Ende hin.

Auch das nun nachgeschobene „Back Again“ ist von einer deutlich feinfühligeren Spielweise geprägt. Allerdings zieht man bei diesem Song den eingeschlagenen Weg komplett durch. Romantische Auswüchse paart man dennoch mit kräftigeren Riffs, selbige sind aber nur zur Erweiterung und können nicht komplett das Programm beeinflussen.

Mit viel Pfeffer gewürzt schleudert man uns sogleich „Angel Dust“ um die Ohren. Guter Muntermacher mit dem man es wieder darauf abgesehen hat Abzugehen. Mit ausdrucksstarken Chorvocals steigert man etwas den hymnischen Touch. Treibend und rotzig rattert man durchs Stück dahin und nur im Refrainteil besinnt man sich kurzzeitig etwas.

„In Your Arms“ bietet ebenfalls sehr flottes Kraftfutter. Allerdings hat man das Temporädchen um Nuancen nach unten gedrosselt. Vielmehr wartet man mit kraftvollen, stampfenden Rhythmen auf, dennoch vermag man locker viel Staub aufzuwirbeln mit dieser Geschwindigkeit. Der herbere Anteil ist ebenfalls merklich geschrumpft und vielmehr greift man auf klarere Elemente zurück.

Behaglicher wird auch sogleich die Einleitung bei „Melody of Pain“ bestritten. Sensibler Song der einmal mehr wieder im balladesken Fährwasser daher schippert. Beseelt geleitet man uns von Anfang bis zum Ende, lediglich mit kleineren Breaks im kräftigen Style wird das Ganze etwas unterbrochen. Alles in allem kann man den Track aber durchaus in einer entspannten Lage genießen.

Let’s fetz heißt es nun bei der Nachfolge mit „Leader of the Gang“. Treibend und mit vielen kraftvollen Stößen jagt man uns hoch. Party Stimmung pur ist hier angesagt und dabei jongliert man mit shakigen, rotzigen, als auch klaren Einflüssen. Persönlich verspüre ich das Gefühl das man sich hier fast komplett der amerikanischen Ausrichtung verschrieben hat.
Ein Bass Solo läutet nun den letzten Track im Bunde ein. Wie eine Dampflok auf voller Fahrt tritt man den Endspurt mit „Pussy Sisster“ an. Coole, rotzige Nummer, mit etlichen erdigen Einschlägen. Auch hier zeigt die Truppe dass sie Feierlauen pur versprühen. Durch viele Lyrics, als auch dem Refrainteil kommt das Gefühl auf es handelt sich hier um die Bandeigene Hymen. Wie auch immer diese Beendigung macht noch einmal viel Spaß und somit steht einer andauernden Partystimmung nichts im Wege.

Fazit: Die Mannschaft kann locker Akzente setzen, obwohl es mittlerweile sehr schwierig ist in diesem Milieu noch eine drauf zu setzen. Diese Hürde wissen die Burschen aber locker zu überwinden und somit kann der Sleaze Rock Fan hier getrost seine Sammlung mit dieser Formation und ihrem Silberling erweitern.

Tracklist:

01. Today
02. Hold us Down
03. Way to Nowhere
04. Back Again
05. Angel Dust
06. In Your Arms
07. Melody of Pain
08. Leader of the Gang
09. Pussy Sisster

Besetzung:

Alex „Sex“ Nad (voc)
Vital Roxx (drums)
Chris Nad (bass)
Ray Crewl (guit)
Marc O. (guit)

Internet:

Pussy Sisster Website

Pussy Sisster @ MySpace

Witchcurse – Heavy Metal Poison (Cd)

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Band: Witchcurse
Titel: Heavy Metal Poison

Label: Heavy Forces/Inferno/Dynamite
VÖ: 2010
Genre: Traditional Heavy Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Der Bandname Witchcurse, als auch der Titel des Albums „Heavy Metal Poison“ lassen es schon erahnen. Diese Burschen haben sich ganz klar traditionellen Old School Klängen der Hartwurstmusik verschrieben. In Griechenland laufen einfach die Uhren einfach anders und somit zelebrieren Possessed (voc & bass), Stinky Fingers (guit), Necro (guit) und Paul (drums) eine Runde NWOBHM, welche ganz stark von Frühwerken der eisernen Jungfrauen beeinflusst zu sein scheint.

„Witchcurse“ welcher an erster Front steht wurde mit einem sehr langen Intro bedacht, bevor es ans Eingemachte geht. Orgelklänge, gefolgt von einer langen, pathetischen Spracherweiterung läutet den Silberling wie gesagt ein, doch dann erschließt sich einem eine satte Britisch Steel Rhythmik die authentisch wieder gegeben wird und detailgetreuer geht es kaum. Satte Melodieläufe paart man mit einigen speedigen Attacken der besonderen Art. Gekonnt hat man hierbei auch auf den Sound geachtet und so klingt das Ganze nicht zu glatt poliert aber auch von einer schlichten Underground Produktion kann man dennoch nicht sprechen. Gut und ausgewogen muss es klingen und davon mangelt es den Helenen nicht.

Etwas zackiger und straighter auf den Punkt gebracht rattert man mit „Pay the Price“ weiter. Weiterhin baut man auf einen Sound der eben an Iron Maiden erinnert. Allerdings wurden auch thrashigere Fragmente als Erweiterung hinzugefügt. Weiters kommt durch viele Chorshouts weit mehr True Metal Feeling auf und das passt bestens.

Vermehrt im rockigen Bereich wird mit „I don’t Want to Grow Up“ weiter gemacht. Erinnert durch den sehr shakigen Faktor und der spieltechnischen Ähnlichkeit etwas an We’re not gonna take it vonTwisted Sister. Mit ähnlichen Vibes beschert man uns eine Old School Party, welche uns mit viel Fun und Spielfreudigen Akzenten vorgetragen wird.

Wieder gemäß dem British Steel Konzept wird recht speedig mit „Red Light“ voran getrieben. Satte Melodieläufe der Old School Marke hat man gekonnt durch messerscharfe Bretterriffs gepaart. Dies trägt man uns mit einem sehr wechselhaften Tempospiel vor, bei welchen man in verschiedenen Stationen kurz halt macht.

Ein sägender Gitarreneingang steht bei „Heavy Metal Kamikaze“ als Einleitung zur Verfügung, um die Old School Party weiterhin sofort und unvermindert am Laufen zu halten. Weiterhin baut man hier wie beim Vorgänger auf eine ähnliche Mixtur, welche aber bei diesem Stück deutlich sauber polierter, als auch treibender rüber kommt.

Galoppierend schickt man nun „Demolition Derby“ ins Rennen. Roher und ungeschliffener geht man hier zu werke. Zwischen Amerika und England in den good old 80ies und deren Metalphase in dieser Zeit wird stet hin und her gewechselt. Alles in allem ein netter Track, wenngleich man mit dem Refrainpart einen Griff ins Klo gemacht hat. Dieser klingt sehr jämmerlich, doch der Rest des Stücks entschädigt für diesen immer wieder.

Eine ruhige Einstimmung kredenzt man uns zu Beginn von „Drinkers from Hell“. Im leichten Heldenpathetischen Konzept wird hierbei eröffnet und das klingt durch viel Charme sehr bezaubernd. Nach gut 40 Sekunden wird aber im Flitztempo weiter gemacht und dabei drücken die Jungs ordentlich und streckenweise etwas thrashiger auf die Tube.

Wieder vermehrt melodischer wurde nun „Overcome the Distance“ eingespielt. Hierbei bedient man sich Elementen die man schon bereits bei etlichen Vorgängern bedient und verwendet hat. Ganz klar steht auch NWOBHM Rhythmus im Vordergrund. Diesen hat man aber mit allerlei aus den restlichen 80er Metal Fragmenten aus dem globalen Bereich angereichert. Rhythmisch sicher nicht schlecht, allerdings klingt der Frontmann hierbei oftmals etwas kraftlos und kann gewisse Linien nicht versiert halten wie bei den Vorgängern.

Mit „Hard Rockin‘ Man in 2010“ greift man wieder stärker durch und rattert zwar im gewohnten Stil, aber mit viel Mitreißenderen Tempo weiter. Als Komplettierung ist hierbei das rockige Feeling sehr gut behilflich und das passt man den anderen sehr gekonnt an.

Noch um einen Tick rockiger wird mit „Rock Unite“ weiter gemacht, also dem Titel ganz klar entsprechend. Zackiger, erdiger Hard Rock wird uns sehr stark und mitreißend vorgetragen. Dabei tendiert man eher in die shakige Richtung, auch wenn man im Refrainteil sich etwas mehr hymnischer gibt.

Das abschließende „Heavy Metal Poison“ ist seinem Vorgänger nicht unähnlich, auch wenn man hierbei deutlich mehr das Tempo steigert. Rhythmisch, als auch Lyrik mäßig sind dermaßen starke Parallelen zu Iron Maiden vorhanden, das man schon fast glauben könnte hier handelt es sich eine Hommage derselben. Vor allem bei mehreren Durchläufen des Stücks bekommt man den Track „Iron Maiden“ nicht mehr aus dem Kopf und säuselt insgeheim den Song dazu.

Fazit: Es trieft nur so vor Old School Pathos. Alten, eingeschworenen Fans wird das gefallen. Jüngeren Generationen empfehle ich das Album nicht, außer man frönt dieser Spielrichtung. Das Album selbst ist gut und bietet reichlich an Retrosounds der NWOBHM Ära, wenn auch mit kleineren Durchhängern.

Tracklist:

01. Witchcurse 07:34
02. Pay the Price 02:57
03. I don’t Want to Grow Up 03:54
04. Red Light 02:43
05. Heavy Metal Kamikaze 04:05
06. Demolition Derby 04:06
07. Drinkers from Hell 05:29
08. Overcome the Distance 04:23
09. Hard Rockin‘ Man in 2010 04:51
10. Rock Unite 03:11
11. Heavy Metal Poison 02:05

Besetzung:

Possessed (voc & bass)
Stinky Fingers (guit)
Necro (guit)
Paul (drums)

Internet:

Witchcurse @ MySpace

Witchcurse @ Facebook

Winterfylleth – The Mercian Sphere (Cd)

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Band: Winterfylleth
Titel: The Mercian Sphere

Label: Candlelight Records
VÖ: 2010
Genre: Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Das auch nordisch veranlagte Schwarzwurzel Bands von der Insel kommen ist nur wenigen bekannt. Winterfylleth aus Manchester sind eine davon. Die Jungs haben eine Linie drauf die eher beim ersten Durchhören auf eine skandinavische Truppe hätte schließen lassen. Nach dem 2008 veröffentlichten Opus „The Ghost of Heritage“ ist es am 19.07.2010 endlich soweit und C. Naughton (guit & voc), Mark Wood (guit), N. Wallwork (bass) und S. Lucas (drums) legen mit „The Merican Sphere“ den zweiten Silberling nach.

Heroisch und fast schon Pagan lastig wird „Gateway To The Dark Peak / The Solitary One Waits For Grace (The Wayfarer Pt I)“ begonnen. Doch lange wird hier nicht einer auf heroische Heldentat gemacht und so findet man sich auch schon sogleich im Black Metal Gewässer wieder. Dieses ist stark schwarz angefärbt, wenn man auch vielerlei Spielarten aus dem eher rollenden Thrash Bereich hinzu gemischt hat. Gut und sauber aussortiert geleitete man uns durch den Opener und der kann gehörig Eindruck schinden.

Lang und zäh wird nun „Awakens He, Bereft of Kinsmen (The Wayfarer Pt II)“ vom Stapel gelassen. Dreckige Soundfragmente werden uns hier nach etwa 30 Sekunden um die Ohren geblasen. Deutlich staighter versucht man hier Akzente zu setzen. Dies gelingt den Schwarzheimern auch und ihrem Hass lassen sie dabei sadistisch freien Lauf.

Auch das nun gebotene „The Fields of Reckoning“ ist mehr von der nordischen Soundprägung. Vor allem in diesem Bereich bestechen die Jungs mit einer sehr guten Rhythmik die mitreißend ihr übriges tut. Zwischen all den technischen Einlagen wird der Knüppel aus dem Sack gelassen und die Blackies prügeln immer wieder alles nieder was versucht Wiederstand zu leisten.

Sehr ruhig wird es nun zu Beginn von „Children of the Stones“. Trauriger, folkloristischer Einstand den man uns hier unterbreitet. Zieht das Gemüt ordentlich runter und diese Anfangs gestartete Linie wird weiterhin verfolgt. Gute Unterbrechung die zum Nachdenken verleitet und ins tiefste innerstes selbst der Seele vordringt.

Wie ein Paukenschlag wird man mit dem nun folgenden „The Ruin“ wieder hoch gerissen. Eine Schretterfahrt der besonderen Art wird uns hier gegeben und bei dieser Nackenfräße kann man nicht anders als seine Nackenmuskulatur zu strapazieren. Eingängige Black Metal Bahnen werden hier bestritten und von dieser lässt man sich auch kaum abbringen. Dreckig und immer wieder depressiver wird hier gezockt. Sehr gute Bergt und Talfahrt der dunklen Gefühle.

Wie eine Drehung um 180 Grad setzt man nun mit „The Honour Of Good Men On The Path To Eternal Glory“ nach. Ruhige, verträumte Klänge schallen hier und dabei könnte man fast schon ins genießen, als auch träumen verfallen. Doch über alledem schwebt schon das Damokles Schwert und das sticht auch dann mit einem Ruck zu. Ab diesem Zeitpunkt gibt es kein Halten mehr und die Motoren laufen wieder auf Höchstleistung. Ungezügelt wird hier das Pedal bis zum Anschlag gedrückt und diese Black Metal Walze macht alles platt.

Das Ebenfalls sehr konzeptionelle ausgerichtete „To Find Solace… Where Security Stands (The Wayfarer Pt III)“ wird vom Fleck weg zahniger gestartet. Deutlich melodischer, als auch Pagan lastiger kommt man dadurch daher. Sicher kein Song für Freizeitwikinger, aber durchaus eine imposante Weiterführung des Albums. Sehr farbenbunt wird hier zum Abgehen geladen und das mit einem sehr nordischen Klang, der vor allem Black Steel Freaks gefallen wird, die mehr an einer skandinavischen Richtung interessiert sind.

Eine kürzere, folkloristische Untermalung bietet man uns mit „When The Woods Were Young“. Nett und lieblich im klaren Stil wird hier eine Ruhepause serviert die für eine gute Stimmung sorgt.

Umso dreckiger ist hier gleich die Fortführung mit „A Valley Thick With Oaks“ ausgefallen. Gleich zu Beginn ackert sich der Trupp einen Ast ab und brettert auch mit viel Tempo dahin. Sehr gut sind hier die Melodielinien durchdacht und diese klingen auch deutlich komplexer. Dennoch zu stark ist man dieser Technik nicht verfallen und so kann man das Ganze sehr locker aufnehmen ohne dabei von vielen Wechseln erschlagen zu werden.

Recht rockig startet man nun „Defending the Realm“. Sehr gute Eröffnung die auch etwas pathetischer klingt. Die Rhythmik verfolgt man auch etwas länger und mit dieser Art von Vermischung weiß man zum Schluss noch einmal alle Register zu ziehen. Immer wieder bricht man aus dem eher gemütlichen Teil aus und geht ab wie unter Feuer. Gute Mischung die hier an die letzte Stelle gerückt wurde. Auch einige Doom Einflüsse wurden hier sehr gut eingearbeitet, diese sind aber im Gegensatz zu den doch eher rockigen Klängen eher zarter ausgefallen. Somit unterstreicht die Mannschaft zum Schluss noch einmal dick und blutrot dass es sich hier um ein Black Metal Album das locker aus der stupiden Schublade auszubrechen vermag.

Fazit: Black Metal Fans, die auch an einigen nordischen, als auch Pagan Erweiterungen interessiert sind kommen hier auf ihre Kosten. Der erst genannte Anteil überwiegt dominant und so sind die anderen Einflüsse eine sehr gute Erweiterung, als auch Komplettierung auf diesem Album.

Tracklist:

01. Gateway To The Dark Peak / The Solitary One Waits For Grace (The Wayfarer Pt I) 07:05
02. Awakens He, Bereft of Kinsmen (The Wayfarer Pt II) 07:25
03. The Fields of Reckoning 05:33
04. Children of the Stones 04:45
05. The Ruin 06:52
06. The Honour Of Good Men On The Path To Eternal Glory 10:17
07. To Find Solace… Where Security Stands (The Wayfarer Pt III) 10:11
08. When The Woods Were Young 02:24
09. A Valley Thick With Oaks 07:22
10. Defending the Realm 06:31

Besetzung:

C. Naughton (guit & voc)
Mark Wood (guit)
N. Wallwork (bass)
S. Lucas (drums)

Internet:

Winterfylleth @ Facebook

Winterfylleth @ MySpace

 

Psycho Choke – Unraveling Chaos

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Band: Psycho Choke
Titel: Unraveling Chaos
Label: 7Hard Records
VÖ: 2010
Genre: Thrash/Groove/Metalcore
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Griechenland zieht immer mehr nach in Sachen Metal. Die Aushängeschilder haben hier die Aufklärungsarbeit geleistet und somit steht der Weg für viele Truppen ins restliche Europa frei. Während das Land in der Weltgeschichte derzeit eher mit wirtschaftlichen Krisen in der Presse steht, ist in Sachen Heavy Metal nichts oder Gott sei Dank nichts von einer Krise zu merken. Die aus Thessaloniki stammenden Psycho Choke bieten uns eine breite Facette aus Thrash, Core und Groove Metal. Diese Grundelemente haben sie auf ihrem Album „Unraveling Chaos“progressiven, als auch melodischen Zügen verstärkt. Mit dem am 16.07.2010 erscheinenden Machwerk können Al Roy (Alkis Kechagias) (voc), Bax (Panos Baxevanis) (guit), Phantomas (George Thanos) (bass), George Montes (George Motesnitsas) (drums) und Argy (Argiris Papadopoulos) (guit) sehr gut an ihr Debüt „Choke on this“ aus dem Jahr 2002 anknüpfen.

Ein verzerrtes, teilweise elektronisches Intro macht hier den Anfang. Sehr progressiver Beginn, aber durchaus imposanter Start den man hier hinlegt.

Nahtlos knüpft man mit „Freedom In A Bottle Of Scotch“ an den Eingang an. Knackiger Bolzen der hier zum Abgehen durch die Boxen schallt. Teilweise wutentbrannt, streckenweise wieder etwas grooviger. Vor allem die Gitarren bestärken etwas mehr den groovigen Beigeschmack. Gut vermischt man hier leichte progressive Klangverzerrungen, mit moderner, bretternder Härte.

Etwas klarer und zackiger bolzt man sich mit „Get Down“ den Weg frei. Dieser Kampfansage sollte man sich nicht entziehen sonst walzen einen die Jungs hier binnen Sekunden platt. Weiterhin baut man auf eine adrette, moderne Metal Richtung die zum kompletten Ausflippen gedacht ist. Kleinere Einflüsse von Sepultura, Soulfly und Konsorten sind hier auszumachen, allerdings setzt man uns viele eigene Akzente vor und das unterstreicht die Eigenständigkeit dieser Truppe. Mit viel Charme wird hier der Mob animiert und das ist bestes Kraftfutter.

Gemächlicher Rockeinstand wird uns zu Beginn von „Death By Words“ im etwas besonneneren Stil geboten. Mit einem Ruck schiebt man aber hier diesen Soundvorhang sofort wieder auf die Seite und geht wieder ab wie ein ICE Zug. Grooviger Härtebolzen, mit ganz leichten Punk Allüren im Rhythmustank. Die rockigen Einschläge die den Anfang machten, bieten auch hier die nötige Abwechslung und werden immer wieder vorgezerrt und auch sogleich wieder in die Ecke gekickt. Gute Mischform die man hier mit viel Tempo am Laufen hält.

Um Ecken melodischer, aber auch leicht funkig – punkiger lässt man nun „Streetwise (Caramba)“ anlaufen. Noch deutlich mehr zeigt sich die Truppe hier experimentierfreudig, dabei darf aber auch das gewisse Quäntchen an Härte nicht fehlen und wie eine kurze Prügelei ballert man uns dies immer wieder um die Ohren, bevor es wieder beschwingender wird.

Sehr zäh und tröge wird „Obey“ gestartet. Auch der Soundklang klingt hier schräg progressiv, bevor es wieder ans Eingemachte geht. Durch die Bank wird aber außer dem Einstand hier nicht lange gefackelt und man zündet hier alles und jeden an. Straight und zackig hämmert man sich bis zum Ende hin durchs Geschehen und da heißt es nur eines: Abgehen bis man vor Erschöpfung umfällt.

Funkig startet man nun „Swamp“ im fröhlichen Stil. Lange fröhlich zeigt sich die Truppe aber nicht, zwar werden die leichten Funk Elemente beibehalten, aber auch diese müssen schlussendlich kantigeren Momenten weichen. Immer wieder kommt es zu totalen Prügeleien, wo man uns um die Ohren pfeffert das einem Hören und Sehen vergeht.

Rollend lässt man gleich „Fire In The Hole“ anlaufen. Doch hier wird nicht die pure subtile Härte runter gebolzt. Nein auch viele Wechsel die einen hin und her hieven sind hier im Gesamtbild eine tolle Bereicherung. Die Parts werden bis zur Mitte hin immer länger verlagert. Die besonnen und harten Einlagen reichen sich beim Übergang kurzzeitig die Hände doch letztere machen einen dermaßen ordentlichen Ruck das man sich schlussendlich vorkommt wie auf einer Achterbahnfahrt.

Mit „Dummy“ wird nun wieder deutlich eingängiger begonnen. Dieser Groover den man hier auf die Meute lost lässt entpuppt sich erst nach und nach als weiteres Wechselbad der Gefühle. Einerseits tieftraurig, auf der anderen wieder von einer wutentbrannten, verhassten Seite. Geile Kombination die man hier zusammengefasst hat.

Dunkel und bedrohlich zieht man mit dem Klangoutro den Schlussstrich. Schlussendlich stellt man fest dass es leider schon zu Ende ist. Da gibt es nur eines ONCE MORE PLEASE.

Fazit: Modern Metal wie er nicht Allertage geboten wird. Etwas erinnert einen das Ganze an die Frühphase, dennoch besticht man auch mit Einflüssen aus dem moderaten – progressiven, aber auch neumodischen Bereich. Quer sind hier etwas die jüngeren Metaller angesprochen und diese werden das Album lieben. Wem Soulfly, Ektomorf und Konsorten schon zu langweilige sind, der ist hier genau richtig.

Tracklist:

01. Intro 1:23
02. Freedom In A Bottle Of Scotch 4:23
03. Get Down 3:59
04. Death By Words 5:50
05. Streetwise (Caramba) 5:26
06. Obey 4:46
07. Swamp 5:36
08. Fire In The Hole 4:54
09. Dummy 4:11
10. Outro 1:15

Besetzung:

Al Roy (Alkis Kechagias) (voc)
Bax (Panos Baxevanis) (guit)
Phantomas (George Thanos) (bass)
George Montes (George Motesnitsas) (drums)
Argy (Argiris Papadopoulos) (guit

Internet:

Psycho Choke Website

Psycho Choke @ MySpace

The Prophecy²³ – …To The Pit

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Band: The Prophecy²³
Titel: …To The Pit
Label: Massacre Records
VÖ: 2010
Genre: Thrash Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Welcher Thrash Fan kennt nicht die ganzen Glanzkappelen aus der Bay Area Szene. Die Thrash Flut nimmt kein Ende und mit dieser schwappen auch die Baden Würtenberger The Prophecy²³daher. Während viele Szenekollegen sich eher auf grundsolide Rhythmik versteifen, bitten uns die Jungs mit ihrem am 16.07.2010 erscheinenden Machwerk „…To The Pit“ zu dem was der Albumtitel aussagt. Sehr Florida beeinflusst und dadurch bestens zum Abgehen zocken sich Dennis Lidak (guit), Florian Sanden (drums), Hannes Klopprogge (guit & voc) und Tobias Scheid (bass & voc) die Fingerchen wund. Mit viel Spielfreude und knackigem, sonnigen Thrash Metal wird uns hier eine Runde zum Abgehen geboten, welches natürlich bei den derzeit vorherrschenden Temperaturen umso mehr das Summer Feeling beschert. Party Thrash Granaten hat man hier mitgebracht und somit steht einer wilden Mosherei bei den Grill Partys zu den Klängen dieser Truppe nichts im Wege.

Mit dem nötigen Maß an Ausgewogenheit zwischen älteren und modernen Thrash Elementen wird der Beginn mit „B.T.M. (Brutal Thrash Maniacs)“ gemacht. Auch kleinere, brutalere Death Elemente sind in dieses Stück geflossen. Die Mixtur macht sehr viel Laune, denn einerseits animiert man uns mit groovigen Passagen, andererseits werkelt der Trupp wieder messerscharf mit viel Wut im Bauch die man ohne wenn und aber uns um die Ohren prügelt.

Etwas klarer und melodischer tritt man nun „From The Basement To The Pit“ los. Guter Old School happen mit einigen shakigen Bay Area Thrash Elementen gespickt wird uns hier geboten. Immer wieder kehrt man in eine wütendere Ecke zurück, allerdings kommt hier der sehr fröhliche Abgehsound immer stärker in den Vordergrund. Das erinnert einfach an alte Glanztaten des Florida Thrash. Knackig und mit viel pepp präsentieren uns die Herrschaften dies mit viel Laune.

Mit lautem Mob Gebrüll wie bei einem Fußballmatch wird nun „A Backpack Full Of Flashsnacks“ nachgeschoben. Die spaßigen Abgeh Thrash Einlagen sind hier noch um einen Tick stärker vertreten. Dennoch gänzlich lässt man von den verhassten Elementen nicht, auch wenn sie deutlich mehr in die Ecke gedrängt werden. So geht es hier fast durchgehen zum Circle Pit Tanzball und zu diesen Rhythmen kann man mit anderen Thrash Freaks im Pit sicherlich auch live abgehen wie die sprichwörtliche Post.

Zahniger und um Ecken grooviger rollt nun der Brettersong „Immortal Attitude“ daher. Deutlich subtiler wird hier die Tür aus den Angeln gehoben. Quer durch die Palette verbleibt man auf einer sehr anstachelnden Schiene. Sicher mag der Sound stärker in Szene gesetzt worden sein, doch das sollte den Old School Fan nicht abschrecken, denn auch mit glänzenderem Sound macht der Song richtig Laune und animiert wieder bestens hier Höchstleistungen in Sachen Banging und Moshen zu vollbringen.

Noch mehr in die Abgehrichtung geht es mit dem Speed lastigen „Mind Your Own Shit“. Hasserfüllt und wutentbrannt wird hier in die Saiten gegriffen und dabei prügelt man sich solide und dominant den Weg frei. Zwar gibt es kleinere Breaks, doch im Großen und Ganzen drückt man das Gaspedal gehörig und erreicht so lockerst die Hunderter Marke in Zehntelsekunden.

Das erste Mal richtig ruhig wird es bei der Einleitung von „Damned Souls“. Auch die Weiterführung ist hier erst einmal zaghafter. Doch lange kann man sich nicht zurück halten und so kommen die wild gewordenen Thrash Bestien aus der Ecke hervor und zerschmettern jeglichen Ruheeinfluss. Das Tempo selbst ist jetzt nicht die Abgehthematik wie bei den Vorgängern, dennoch immerhin so flott um uns bei Laune zu halten hier ordentlich mitzumischen.

Wieder mit mehr zahnigem Tempo rotiert nun die Schrettergranate „23 Thrash B.C.“ daher. Zackig und wie mehrere Faustschläge donnert das Kommando hier dahin. Viele Speed Elemente werden hier mit leichteren Abbremspassagen gelungen verbunden. Vom Gesamteindruck schafft man es wieder locker mit einfacherer Rhythmik zu überzeugen und dabei wird es weiterhin nicht eine Sekunde lang öde.

Doomiges Riffing stimmt nun „Modification“ an. Zäh und herb wird hier der Eingang präsentiert, doch schon kann man sich sicher sein das irgendwo von den Jungs wieder ein Hinterhalt gelegt wurde. So ist es dann auch und ab diesem Zeitpunkt (nach ca. 40 Sekunden) prügelt man den werten Fan wieder nach Leibeskräften mit knackigem, schweißtreibenden Thrash mit Florida Einfluss. Auch viele Death Einschläge sind hier wieder vermehrter eingesetzt worden und so klingt alles wieder um Ecken vielschichtiger.

Auch der Beginn von „Human Decay“ ist ganz kurz ruhig, doch schon stehen die German Thrasher wieder parat und zocken wieder zahniger. Vom Rhythmus her wandelt man hier ständig auf einem doppelschneidigen Schwert. Einerseits bewahrt man sich das gewisse Maß an Old School Fragmenten, dennoch gibt es viele Eckpfeiler aus dem modernen Bereich, wenn auch die erst genannten deutlich stärker die Oberhand besitzen.

Eine voll in die Fresse bekommen wir mit dem Track „Struggle To Survive“. Immer wieder pfeffert die Mannschaft mit einem dermaßen Affentempo dahin das einem die Spucke weg bleibt. Kurze Melodieblitze und Breaks erweitern hier das Klangbild, doch vom Prinzip her wird hier deutlich mehr auf simplere Kost geachtet.

Einen guten, leichten melodisch Slayer lastigen Axteingang beschert man uns bei „Avoid Dull People“. Dennoch reißt man hier das Ruder komplett in eine andere Richtung. Herb, harsch und drückend fegt man über den Hörer hinweg. Hier wurde vermehrt darauf geachtet das sich die Death und Thrash Elemente gleichberechtigter duellieren.

Weiterhin herb – trocken agiert man mit „Surf Nazis Must Die“. Wer erinnert sich bei diesem Song nicht gerne an Wegbereiter wie Exodus oder S.O.D.. In dieser Schnittmenge ist nämlich dieser Track angesiedelt. Auch wenn letztere Band für mich deutlich maßgeblicher raus zu hören ist. Sehr viel Wut hat sich wohl hier bei den Burschen aufgestaut und dieser lässt man nach den groovigen Einlagen immer wieder freiem Lauf.

Mit dem kurzen Gewitterblitz „Honor.Torture.War.“ verabschieden sich The Prophecy²³ mit einem wilden, ungestümen Gemetzel. Nette Abrundung, wenn auch nicht so stark wie die vorangegangen Stücke.

Fazit: Old School Thrash Fans bekommen hier die Vollbedienung. Doch auch jüngere Metal Fans, die mehr dem satteren Sound frönen können hier bedenkenlos zulangen. Eins aufs Maul das ist nonstop das Motto von dieser Truppe.

Tracklist:

01. B.T.M. (Brutal Thrash Maniacs)
02. From The Basement To The Pit
03. A Backpack Full Of Flashsnacks
04. Immortal Attitude
05. Mind Your Own Shit
06. Damned Souls
07. 23 Thrash B.C.
08. Modification
09. Human Decay
10. Struggle To Survive
11. Avoid Dull People
12. Surf Nazis Must Die
13. Honor.Torture.War.

Besetzung:

Dennis Lidak (guit)
Florian Sanden (drums)
Hannes Klopprogge (guit & voc)
Tobias Scheid (bass & voc)

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The Prophecy²³

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Die Thrash Flut kennt keine Grenzen. Das guter Thrash Metal der Bay Area Marke nicht unbedingt aus Amerika kommen muss beweisen die Jungs von The Prophecy²³. Dies und auch der neueste Kassenschlager …to the Pit veranlassten mich Johannes Klopprogge zum Interview zu zerren

Ein neuer deutscher Thrash Stern ist mit The Prophecy²³ auf dem Siegeszug. Jungs vielen Dank das ihr euch für uns Zeit genommen habt.

Kein Ding, machen wir gern!

So richtige Neulinge seid ihr aber gar nicht. Gebt uns doch bitte einen kleinen Einblick in die Geschichte von The Prophecy²³

Ja das stimmt, uns gibt es eigentlich schon seit 2002. Wir sind keine gecastete TV-Band, deshalb haben wir uns Zeit genommen unseren eigenen Stil zu entwickeln. Seit 2006 sind wir in der jetzigen Besetzung und geben absolutes Vollgas.

Obwohl ihr ja eine deutsche Thrash Kapelle seid klingt euer Material verdächtig amerikanisch. Sacred Reich und so weiter höre ich da raus. Wie kamt ihr dazu oder war dies ein reiner Zufalle

Wir haben uns nie hingesetzt und gesagt: lasst uns amerikanisch klingen. Das hat sich so entwickelt; vielleicht weil wir selbst auch auf die ganzen alten Amibands abfahren, irgendwie haben die den Groove und darauf legen wir bei unseren Songs auch viel Wert.

Das neue Album geht ja ab wie die Post. Zwischen den doch eher schroffen Einlagen geizt ihr auch nicht mit melodischen Aspekten. Was könnt ihr uns selbst über das Konzept oder den Aufbau des Albums sagen.

Ein durchdachtes Konzept wie bei Blind Guardian oder DreamTheater gibt es bei uns nicht. Die Musik soll live-tauglich sein und Spaß machen, da kann es schon mal vorkommen, dass wir auf einmal einen Surf-Riff spielen so wie bei „Surf Nazis Must Die“ oder eine orientalisch angehauchte Melodie wie bei „A Backpack Full Of Fleshsnacks“. Wir wollen das Beste aus Thrash- und Deathmetal vereinen und haben sowohl schnelle Stellen als auch groovige Moshparts, die Mischung macht’s.

…to the Pit so der Albumtitel sagt ja schon einiges aus. Warum habt ihr genau diesen Titel gewählt.

Der Titeltrack „From The Basement To The Pit“ handelt von unserem bisherigen Weg den wir als Band zurückgelegt haben. „…To The Pit“ ist also eine Kurzform des Songs, kann aber auch so verstanden werden, dass wir diese CD dem „Pit“ widmen.

Wo wurde das Album produziert und wie lief die Produktionsphase ab

Die Platte wurde zusammen mit den Produzenten Dick S. Chopper und Nils Lesser in den BIG FAT STUDIOS aufgenommen. Dort konnten wir noch mal einiges aus unserem Material rausholen. Wir wollten selbst viel Einfluss auf das Endprodukt haben und uns keinen X-beliebigen Sound aufs Auge drücken lassen, wird sind 100% zufrieden mit dem Sound und der Qualität der Produktion.

Wer ist bei euch am meisten beim Songwriting involviert oder gibt es da eine klare Arbeitsaufteilung

Das Songwriting kommt bei uns voll aus dem Bauch raus, es ist Stimmungsabhängig und unkontrollierbar. So kommt es auch zu Songs wie Honor.Torture.War. oder Mind Your Own Shit. Es gibt keinen Mastermind, der alle Songs schreibt, manchmal hat zwar ein einzelnes Bandmitglied eine coole Idee, die er dann den anderen zeigt und wenn es alle geil finden, wird es umgesetzt, meistens entwickelt sich ein Song aber im Proberaum.

Das Cover ist einer weiter Punkt der mich persönlich an Thrash Bands aus Florida a la Sacred Reich oder z.B. S.O.D erinnert. Wer war der Schöpfer und warum habt ihr genau dieses Motiv gewählt?

Wir sind alle große Comicfans und stehen auf Actionhelden wie He-Man, die Marvel-Heroesund das ganze Zeug. Mit dem Cover haben wir uns selbst einen langjährigen Wunsch erfüllt: ein eigenes Actioncomic-Cover. Wir haben einige Zeichner angefragt und letztendlich war es Marvin Clifford, der das beste Cover abgeliefert hat. Er zeichnet auch für das MAD-Magazin und viele andere coole Sachen.

Ist zwar immer eine schwierige Frage bzw. Antwort aber welcher Song eurer Meinung nach sticht bei dem Album ganz besonders hervor bzw. ist euer persönlicher Favorit.

Jeder Song hat seinen eigenen Reiz, deshalb ist das echt schwer zu sagen. Ich sag einfach mal aus dem Bauch raus: „From The Basement To The Pit“und „A Backpack Full Of Fleshsnacks“.

Seid ihr zufrieden mit dem Feedback die ihr bis dato zum neuen Silberling bekommen habt. Gab es Überraschungen, Dinge, die ihr so nicht erwartet hättet?

Wir sind überwältigt von den vielen guten Feedbacks! Wenn man monatelang an einer CD arbeitet, kann man es kaum abwarten die ersten Reviews zu lesen. Umso mehrhat es uns umgehauen, dass nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern die Platte reinhaut und sehr gut ankommt – wir sind immer noch geflasht! Am Tag der Veröffentlichung hat mich schon ein Fan aus England angeschrieben, wo er die ersten 2 Demos von uns bekommen kann, das hat uns besonders gefreut!

Auf eurer Scheibe ist auch der Song „Surf Nazis Must Die“ zu finden. Was zum Geier hat es mit diesem Stück auf sich?

„Surf Nazis Must Die“ ist eigentlich ein ultraschlechtes low-budget Movie, das wir uns bei einem unserer Filmnächte reingezogen haben. In der gleichen Nacht ist dann auch noch der Song entstanden – bei reichlich Dosenbier und Fertigpizza.

Seid ihr im Nachhinein vollends zufrieden mit der Scheibe oder würdet ihr was daran ändern wollen.

Nein, ändern würden wir nichts. Eine CD ist immer eine Momentaufnahme. Die Recordings sind authentisch, nicht so glattgebügelt und spiegeln unseren Spirit sehr gut wieder.

Von welchen Bands seht ihr euch denn am stärksten beeinflusst?

Das ist ziemlich gemischt. Bands zu nennen würde den Rahmen sprengen, ich habe z.B. über 500 CDs im Regal. Flo steht auf alte Hardcore-Sachen, Tobi und ich auf die ganzen Thrash und Death Geschichten und Dennis zieht sich auch gern mal Gefriggel rein. Die Hauptsache ist, dass es reinknallt. Mit übertriebenem Gepose oder „True“-Gehabe können wir aber alle nichts anfangen.

Wie sieht es mit Tourneen oder Festivalauftritten aus könnt ihr da schon was Konkretes verraten?

Dieses Jahr spielen wir noch einige kleinere Festivals und Clubshows in Deutschland und der Schweiz. Nach dem die CD jetzt draußen ist und nicht nur in Deutschland so gut ankommt, werden wir uns jetzt verstärkt um das Booking für 2011 kümmern. Wir haben Bock auf eine Tour und Auftritte bei den größeren Festivals.

Wie sieht denn eine Live Show bei euch aus, was erwartet einen da?

Brutal Thrash Metal der Spaß und Party bringt. Alles ist erlaubt: Crowdsurfen, Circlepits, Moshaction, Wall Of Death, Headbangen. Es gibt Dosenbier, viel Schweiß und manchmal sogar nackte Menschen.

Gesetz dem Fall ihr trefft auf jemanden der euch nicht kennt, mit welchem Song würdet ihr ihn zum The Prophecy²³ Maniac zu überzeugen versuchen

Wenn du schon das Wort „Maniac“ ansprichst dann würde ich sagen entweder „B.T.M. – brutal thrash maniacs“ weil das eine art Hymne ist oder den Titeltrack „From The Basement To The Pit“.

Da wir ja ein österreichisches Fanzine sind kennt ihr Bands aus unserer kleinen Alpenrepublik bzw. seid ihr mit der Rock/MetalSzene vertraut?

Spontan fallen mir natürlich Pungent Stench ein aber da läuft ja nichts mehr. Neulich haben wir auf einem Festival zusammen mit Serenity gespielt. Vor Jahren haben wir mit der Deathband Violent Devoties gespielt, die Demo-CD von denen hab ich noch hier liegen. Von der Undergroundszene bei euch bekommt man in Deutschland leider nicht so viel mit, was eigentlich schade ist, weil der Underground das ist, was die ganze Szene am Leben hält.

Gibt es ein paar spezielle peinliche Momente bzw. eine lustige Anekdote aus eurer Karriere die ihr uns erzählen könnt/wollt.

Lustig und zugleich peinlich ist, das unser Plattenvertrag mit Massacre Records vielleicht gar nicht zustande gekommen wäre, weil wir nach einem Konzert angesprochen wurden und ich da so besoffen war, dass ich mich gar nicht mehr daran erinnern konnte. Zum Glück war Dennis halbwegs nüchtern und hat mich später (allerdings erst nach 2 Wochen) daran erinnert, dass wir uns doch mal bei den Leuten von Massacre melden sollten.

Was haltet ihr generell vom Medium Internet Facebook, MySpace und so weiter nutzt ihre es selbst und welche Möglichkeiten bietet es Metal/Rock Bands.

Ja, wir nutzen Facebook, myspace und all die anderen social networks. Es gibt sogar eine eigene Online-Video-Serie namens „PROPHECY-TV“, die man sich auf unserem Youtube-Kanal reinziehen kann (www.youtube/theprophecy23). Ich denke es ist eine Bereicherung, weil man verdammt viele Leute erreichen kann, die sonst vielleicht nie etwas von uns hören würden. In unseren Anfangstagen haben wir schwarz/weiß Flyer kopiert, mit der Hand ausgeschnitten und verteilt. Heute kannst du die Leute viel einfacher erreichen. Man darf aber nie vergessen, dass das eigentliche Metaller-Leben bei Konzerten, Partys und auf der Straße statt findet und dass nichts über eine Original-CD im Plattenregal geht.

Vielen Dank für das Interview die letzten Worte gehören euch.

Gern geschehn! Wir hoffen in nächster Zeit auch mal einen Moshpit in Österreich zu starten! Wenn ihr mehr über uns wissen wollt, checkt unser Album „…To The Pit“ und besucht www.theprophecy23.de!