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Korzus – Discipline Of Hate

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Band: Korzus
Titel: Discipline Of Hate
Label: AFM Records
VÖ: 2010
Genre: Thrash Metal
Bewertung: 3.5/5
Written by: Robert

Brasilien macht ja seit Jahren nicht nur wegen dem Fußball von sich reden. Nein auch im Bereich Metal fallen einem etliche, qualitativ hochwertige Bands ein. Nicht nur wegen Sepultura, sicher Wegbereiter, doch aus deren Schatten sprangen binnen kürzester Zeit viele Bands in allen Genre Facetten. Korzus ist eine davon und die Mannschaft existiert wirklich schon länger als Sepultura. Den Bruder konnte man aber leider nie überholen. Woran das gelegen haben mag habe ich mich schon öfters gefragt. Während die werten Kollegen sich zu etlichen Experimenten und Veränderungen hinreißen ließen, blieben Marcello Pompeu (voc), Antonio Araújo (guit), Heros Trench (guit), Dick Siebert (bass) und Rodrigo Oliveira (drums) immer ihrer Linie treu. So auch auf dem neuesten Machwerk „Discipline of Hate“ welches via AFM Records veröffentlicht wird. Sicher ganz so Old School wie damals packen es die Jungs nicht an, dennoch verbinden sie sehr gut alte und neuere Thrash Elemente sehr gut.

Im feinsten Horror Sound wird die Langrille zu Beginn von „Discipline of Hate“ eröffnet. Guter Soundklang zum Stimmung machen und das mit leichter Splatter Romantik. Weiter wütet gleich der Mob bzw. steppt der Bär. Durchdringender, markerschütternder Hammer der etwas an die 80er Thrash Ära erinnert. Dennoch ist das Stück zu sauber und klingt dadurch etwas moderner. Eine Mischung aus Exodus meets Legion of the Damned bahnt sich hier den Weg. Zwischen harschen Thrash Breaks beruhigt man mit einigen Melodiepassagen, diese währen aber nicht lang und schon ackert sich die Truppe wieder recht flott und bretternd durchs Geschehen.

Sehr sägend eröffnet man gleich sägend den Nachfolger „Truth“. Es wird hier weiterhin ordentlich das Thrash Brett serviert, hier allerdings etwas durchzogener. Man offeriert uns hier zwischen den Bretterpassagen einige verspielte Solis und im Anschluss findet man wieder auf die etwas shakige – groovige Schiene zurück, die hier als Grundrhythmus fungiert.

Bei „2012“ wird ein Spracheinklang geboten und schon satteln die Jungs wieder die Pferde und galoppieren sehr speedig dahin. Eine gute Moshpitnummer serviert man uns hier auf dem Silbertablett. Man drückt ordentlich auf die Tube und geht ab als hätte man sich selbst mit Benzin übergossen und angezündet. Straight und scharf bolzt die Truppe sich den Weg frei und bietet schweißtreibende Rhythmik zum kompletten Ausrasten.

Mit Gebrüll, gefolgt von einem sehr groovig – shakigen Klang wird mit „Raise Your Soul“ weiter gemacht. Nach einem donnernden Prinzip zockt man hier und auch die Melodieeinlagen sind mehrheitlich verschwunden. Guter Song zum Mitwippen und leichten Headbangen.

Messerscharf und rollend setzt man gleich mit „My Enemy“ nach. Zackiger Track mit viel Super Benzin im Tank. Nur die pure Härte zum Abgehen wird dennoch nicht geboten und so wird hier die Geschwindigkeit oftmals umgerüstet. Sehr durchgemischte Stimmung die man dadurch erzeugen kann. Nette Abwechslung, die mich persönlich an einige Sachen von Sworn Enemy erinnern und das nicht nur wegen dem Namen des Songs.

Den alles vernichtenden Thrash Hammer schwingt man als Nachfolge nun mit „Revolution“. Harter Abgehbolzen den man sehr scharf und schroff schallen lässt. Das Pedal drückt man bis zum Anschlag und noch mehr. Wutentbrannte Härte steht hier im Vordergrund, welche es auf unsere Nackenmuskeln abgesehen hat.

„Never Die“ knüpft genau dort an, wo man uns mit dem Vorgänger hinterlassen hat. Doch als Ablöse gibt man hier nicht so Gas wie bei der vorangegangen Granate. Zwar dröhnen weiterhin schroffe Linien durch die Boxen, doch die Geschwindigkeit hat man merklich gedrosselt. Hart und rau ist es dennoch und da ändern auch die melodischen Lichtblitze kaum etwas.

Mit „Slavery“ kickt man uns wieder hoch und die Truppe tritt dermaßen, atemberaubend die Tube das einem die Spucke weg bleibt. Viel Wut wird hier freiem Lauf gelassen und das ist bestens zum Ausrasten und Moshen geeignet. Straight und eingängig rotiert dieser Song und walzt sich den Weg frei.

Weiter geht’s im Reigen mit „Last Memories“, einer sehr groovigen Granate. Man brettert weiterhin sehr kräftig, dennoch hat man hier sehr stark die Geschwindigkeit vermindert. Auch die Melodiebeilagen bekommen dieses mal wieder mehr Oberwasser. Gut sortiert aufgeschichtet feuert man diese nach und nach ab.

An alte Glanztaten von Annihilator angelehnt schickt man nun „Under His Command“ ins Gefecht. Dennoch sind auch einige Bay Area Einflüsse vorhanden. Die Mischung aus diesen beiden Wegbereitern des Thrash Metal sind maßgeblich für die Stimmung verantwortlich. Diese versprüht nur eines, seinen Körper zu dieser Rhythmik mitschwingen zu lassen. Kurze Melodiehalte nutzt man um kurze Pausen zu gönnen, lange wehren diese allerdings nicht und so geht es auch schon wieder ans Eingemachte.

Sehr groovig schiebt man nun „Reap What You Sow“ nach. Tanzbarer Rhythmus den man uns hier kredenzt. Wie ein schnaubendes Biest thrash die Mannschaft im gemäßigteren Tempo daher.

„Hell“ ist nun der letzte Track im Bunde und hier reaktiviert man noch einmal alle Reserven. Mit viel Feuer unterm Hinterteil ackert die Mannschaft um den Schlussstrich zu ziehen. Eine alles vernichtende Headbanger Runde zaubert man aus dem Ärmel das zu gefallen weiß.

Fazit: Thrash Metal der etliche Parallelen zur Bay Area Szene aufweist. Gut und modern verpackt geizt man auch mit etlichen Erweiterungen nicht. Eine gute Verstärkung zu Sworn Enemy, wenn auch diese Truppe deutlich traditioneller abgeht wie so mancher Act aus den Staaten.

Tracklist:

01. Discipline of Hate 03:55
02. Truth 03:38
03. 2012 02:43
04. Raise Your Soul 03:05
05. My Enemy 03:36
06. Revolution 03:06
07. Never Die 03:44
08. Slavery 03:52
09. Last Memories 02:57
10. Under His Command 03:31
11. Reap What You Sow 03:50
12. Hell 03:32
13. Hipocrisia 01:27

Besetzung:

Marcello Pompeu (voc)
Antonio Araújo (guit)
Heros Trench (guit)
Dick Siebert (bass)
Rodrigo Oliveira (drums)

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Painted Black – Cold Comfort

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Band: Painted Black
Titel: Cold Comfort
Label: Ethereal Sound Works
VÖ: 2010
Genre: Gothic/Doom Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Das Debüt „Cold Comfort“ stammt eigentlich aus dem Vorjahr, wurde aber via Etheral Sound Works noch einmal released. Ist auch gut so, denn die portugiesischen Gothic Metaller kennt wohl hierzulande niemand. Auch meine Wenigkeit konnte mit dem Namen der Formation und ihrem letztjährigen Werk nicht viel anfangen. Völlig zu Unrecht, denn die Truppe vermag durch ihr Debüt ordentlich, wankelmütiges Klangfutter zu bieten und das sollte sich der geneigte Genre Fan nicht entgehen lassen. Ihre Kollegen von Moonspell haben die Messlatte sehr hoch gelegt, doch nicht minder können ihnen diese Jungs folgen. Dabei wandeln die Herrschaften auf deutlich progressiveren Pfaden und bereichern die Soundpalette mit klanglich raffiniert in Szene gesetzten Komplettierungen. Deutlich harscher und unbändiger wirkt alles zusammen gefügt und dabei können auch Freunde des härteren Musikstils etwas für sich entdecken.

Den ersten Streich legt man mit „Via Dolorosa“ besonders verspielt hin. Zwischen tiefgründigen Gothic Klangexperimenten, langanhaltenden Melodien und barschen, ja fast schon Death lastigen Soundzügen wird hier Scheibchenweise geboten. Dabei offeriert man das Ganze in mehreren, deutlich druckvolleren Phasen. Lediglich in den Gothic Passagen gibt man sich etwas dezenter, trauriger, aber auch streckenweise idyllischer. Gute Mischform bei der man zwar komplexe Strukturen aufweist, diese aber äußerst gelungen zusammenführt.

Sehr hymnisch, ja fast schon fröhlich bringt man „Shadow Bound“ zum Anlaufen. Das sehr idyllisch ausgerichtete Spiel in der Fortsetzung ist sehr melancholisch und amtlich traurig ausgefallen. Dabei zieht man in ein dunkles Eck. Solche schmucken, gefühlvollen Nummern machen einfach Spaß, denn sie passen wie die Faust aufs Auge bei Alltagssituationen wo es einem richtig beschissen geht.

Noch um Ecken melancholischer wird bei „The End Of Tides“ weiter gemacht. Der sehr warmherzige Beginn lässt auf eine traurige Liebesnummer tippen. Dieses Gefühl behält man auch bei, auch wenn man deutlich durchgreifender an und ab in die Saiten greift. Vorherrschend ist einfach der dunkle – tiefbetrübliche Sound. Dieser wird gelungen mit härteren Schritten der durchgreifenden Art in manchen Passagen abgelöst und dabei offeriert man uns sein breites, experimentelles Können.

Deutlich klarer wird „Absent Heart“ begonnen. Man bleibt zwar auf der traurigen Linie, wirkt aber wesentlich mehr im clear Bereich orientiert. Die dunkle Linie mit der man hierbei die Soundlandschaft durchpflügt ist eine Hymne in Sachen tiefgründiger Gothic Musik. Dabei kann man die Seele wieder so richtig gehend baumeln lassen. Solche Art der Gefühlsmusik ist einfach unglaublich und wurde von den Portugiesen gut aufgegriffen und in Szene gesetzt.

Vom Klang und Erscheinungsbild nicht unähnlich wird nun „Cold Comfort (Release)“ der nächste Streich nachgelegt. Dabei wirkt man ungemein beruhigender, doch das nur zu Beginn, denn nach der ruhigeren Einleitung preschen die Jungs äußerst kraftvoll und das sogar mit leicht Death/Thrash lastigen Zügen daher. Diese kompakte Abgehnummer passt gut und dient als ordentlicher Muntermacher, denn durch die Vorgänger hat man uns runter gezogen und durch diese wird man richtig gehend wach gerüttelt.

Auch „Winter (Storm)“ ist eine sehr flotte Nummer, bei der man sich zwar nicht sehr hart präsentiert, aber mit einer sehr flockig – rockenden Breitseite. Außerdem hievt man uns immer wieder sachter und das mit langanhaltenden Nachwehen in einen wankelmütigen Bereich, bevor die Burschen wieder mächtiger aus der Presche springen und abgehen wie eine Dampflok auf voller Fahrt. Diese steten Druck und Bremseinlagen wurden gleichberechtigt in Szene gesetzt und so erschließt sich einem hierbei eine sehr Abwechslungsreiche Nummer.

Zäher und roher wird ein leichter Doom Eingang bei „The Rain In June (Out Of Season)“ geboten. Sofort werden aber nach der Einleitung alle Schrauben in Bewegung gesetzt und somit drängt man wieder in komplett andere Gefilde. Komplex und äußerst progressive wandelt man hier die Soundgestade entlang. Mit mehreren Seitenschritten gelangt man mal mehr, mal weniger in den härteren Bereich.

Den Schlussstrich zieht man nun mit „Inevitability“, welches deutlich monumentaler in Szene gesetzt wurde. Die längere Spielzeit die man hier einberechnet hat, nützt man wirklich bis zur letzten Zehntelsekunde. Man zieht hierbei alle Register und serviert uns reichhaltige, teils stärker in Szene gesetzte progressive Gothic Klangkunst. Dabei vergisst man auch nicht auf den an und aber stärker durchsickernden Härtegrad. Unglaublich wie durchdachte, weitläufige Songs schnell vorüber sein können. Denn die lange Spielzeit hängt man wie am Tropf und saugt alles in sich auf. Stimmungsmusik der experimentellen Art die man sich gönnen sollte.

Fazit: Zwischen Gothic und Progressive Liebhabern wird das Klientel ordentlich bedient und man offeriert hierbei ein sehr farbenprächtiges Album, welches eindeutig mehr für Musikliebhaber und Genießer geschaffen ist, denn es ist einfach Fakt das man für solche Machwerke sich viel Zeit nehmen sollte. Dabei wird einem nach dem zweiten, dritten Durchlauf eines ganz klar, man entdeckt immer wieder was Neues.

Tracklist:

01. I’m Going In 03:16
02. Monkey Business 04:05
03. Follow Me 04:16
04. Have a Drink On Me 03:53
05. Don’t Care 02:42
06. Reach Out (And Regret) 03:55
07. Generation X 04:18
08. No One Knows 03:50
09. Live Fast – Die Young 03:42
10. Not Your Kind 04:10
11. Feed Us 04:14

Besetzung:

Antonio Durães (bass)
Luís Fazendeiro (guit)
Daniel Lucas (voc)
Miguel Matos (guit)
Rui Matos (drums)
Bruno Aleixo (keys)

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Emergency Gate

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Emergency Gate veröffentlicht in Kürze mit The Nemesis Construct ein neues Album, natürlich ein guter Grund um mich mit Bassisten Mario Lochert darüber zu unterhalten.

Die neue Scheibe kommt ja diese Woche auf den Markt, wie bist du denn bisher so mit den Reaktionen zufrieden?

Mit den Reaktionen bin ich eigentlich sehr zufrieden, natürlich gibt es Magazine die schreiben, dass es nicht das ist was sie sich erwartet haben, der eine kritisiert das, der eine das und ein anderer wieder was anderes, es ist halt Geschmackssache und es ist ja auch gut wenn es verschiedene Geschmäcker gibt, weil wenn jeder nur Wurstsemmel essen würde, bei euch sagt man ja Extrawurstsemmel glaub ich, dann wäre es ja auch nicht richtig. Das ist eben Geschmackssache und aus Reviews kann man ja auch wieder lernen, das haben wir ja auch von der ReWake auf die Nemesis Construct auch projiziert, das wir auch gelernt haben aus den Reviews, was kann man anders machen. Zum Beispiel, dass die Songs kompakter geworden sind, das haben wir aus diversen Reviews herausgezogen, deswegen ist das schon ganz cool. Man sieht ja an unserer Myspace-Seite, dass die Reaktionen sehr gut sind. Wir bekommen auf Myspace Anschriften, wir bekommen von Magazinen Anschriften, auf anderen Portalen wie Facebook bekommen wir Anschriften, „geile Arbeit“ und so, deshalb sage ich mal ich bin zufrieden.

Was sind denn deiner Meinung nach die größten Unterschiede zwischen ReWake und The Nemesis Construct?

Für mich ist es jetzt so, dass ReWake schon fantastische Songs hatte, auf der Nemesis Construct haben wir das Ganze aber kompakter gemacht, es sind also kompaktere Songs, die meisten liegen so zwischen 3 und 3,5 Minuten, und werden aber trotzdem nicht langweilig. Wir haben auch musikalisches Können bewiesen und haben auch eine super Produktion, die ReWake klar gesteigert hat. Bei ReWake war es noch ein bisschen so, dass man gesagt hat, sie haben einen roten Faden, aber die CD ist nicht so zusammen hängend. Die Songs also vom Udo Double Suicide, ist eben was anderes als der Rest von der CD, was der Vladi geschrieben hat. In dieser Hinsicht sind wir näher zusammen gerückt, wir haben auch zusammen an den Songs geschrieben und man hört dass die Musik noch mehr lebt und ich denke wir haben ReWake doch getoppt.

Also war für das Songwriting dieses Mal die ganze Band zuständig?

Mehr oder weniger, die Grundideen und die Grundsongs sind vom Matthias und vom Udo gekommen, allerdings hat dann jeder von der Band noch was eingebaut, da kann man das noch machen, da das und da kann man dieses Sahnehäubchen noch draufsetzen.

Die Produktion wird wahrscheinlich wieder von dir stammen?

So ist es, also ausführender Produzent war ich, Recordings habe auch alle ich selbst gemacht, der Mix stammt von Jan Vacik, da war ich dabei, das Mastering kommt vom Christoph Stickel, da war ich auch dabei, also ich war vom ersten Take bis zur Vollendung der Scheibe jede Minute der Scheibe mit von der Rolle.

In welchem Zeitraum wurde das Ding aufgenommen, das war ja sicher eine längere Geschichte?

Angefangen mit den Recordings haben wir, dass ich nicht lüge, ich habe es eh am Kalender stehen, am 21. Dezember, da war der Aufbau, am 22. Dezember 2009 morgens haben wir dann angefangen. Die Produktion, die gesamte CD war dann am Dienstag den 23. Februar um 11 Uhr Morgens fertig. Das sind dann aber nur die Recordings gewesen, da hat man ja vorher noch Vorproduktionen gefahren usw. Ja es war schon eine lange Zeit, aber trotzdem erstaunlich, dass man in mehr oder weniger 9 Monaten ein neues Album schreibt, dass die ReWake noch toppt.

Ihr habt ja mit Tom Englund von Evergrey auch mal einen Gastsänger dabei bei Dark Side Of The Sun, wie ist die Idee mit dem Gastsänger eigentlich entstanden und warum fiel die Wahl genau auf Tom?

Mit Evergrey war ich ja letztes Jahr auf Tour als Techniker, wir waren in Split und Tom hat mich dann gefragt, was ich mit meiner Band so treibe, wir haben ja 2007 mal in München als Support von Evergrey gespielt, ich hab ihn dann die ReWake gezeigt und Tom hat gesagt, dass es ihm gefällt. Ich hab ihm dann gesagt, dass er ja auf der nächsten singen kann, zuerst war es Jux und dann hat Tom aber gesagt, ja passt Deal. Es war ja zuerst kein Gastsänger geplant und es wurde ja auch kein Song für einen Gastsänger geschrieben. Wir haben dann mit den Aufnahmen begonnen, das Dark Side Of The Sun war ja eigentlich gar nicht im Gespräch auf die CD zu kommen, wir haben ja eine Menge Songs zur Auswahl gehabt. Dark Side Of The Sun war einfach noch nicht fertig und ich habe dann zum Udo gesagt, er soll es bitte fertig schreiben, ich würde es gerne mit aufnehmen, zusätzlich. Dann hat er es fertig geschrieben, wir haben es aufgenommen, dann sind die Gitarren dazu gekommen, und dann hab ich gemerkt, das ist der Song wo der Tom reinpassen würde. Die Idee hab ich dann mit meinen Jungs besprochen und jeder hat gesagt es wäre geil. Ja dann hab ich Tom angerufen und gefragt, ob er sich noch an den Deal erinnert, zuerst hat er noch gelacht, aber dann auch gleich gesagt, dass ich ihn das Zeug rüber schicken soll, das hab ich dann auch gemacht. Ihm hat der Song gefallen und er hat gesagt er nimmt auf wenn er Zeit hat. Ja 1,5 bis 2 Wochen vor Ende der Produktion hab ich Tom noch mal angerufen und gefragt wie es ausschaut, er war gerade dabei und 2 Stunden später hab ich dann die Spuren aus Schweden bekommen. Er war selber so begeistert, ja ihm gefällt der Song und das ist ja eigentlich das wichtigste, das alle zufrieden sind.

Für Point Zero wurde ja auch ein Video gedreht, wo habt ihr das gedreht und warum ist die Wahl für ein Video genau auf Point Zero gefallen?

Wir haben da wirklich eine lange Überlegungsphase gehabt, mit Point Zero, welchen Song wir nehmen. Wir hatten 3 zur Verfügung, haben dann auch die Plattenfirma gefragt, die Promoagentur usw. und jeder war eigentlich der Meinung, dass man dieses Mal den kommerziellen Weg geht, man nimmt den kommerziellsten Song der Scheibe, zudem weil er einen eingängigen Refrain hat, als Video. Zuerst war ich gar nicht einverstanden, aber dann hat mir die Idee immer besser gefallen, sie haben dann ein Drehbuch geschrieben, haben mir dann dieses Drehbuch gezeigt. Ich konnte mir da zuerst nix vorstellen, ich war dann beim Videodreh auch nicht dabei, da war ich im Studio beschäftigt mit einer Produktion, ja die Jungs haben dann gesagt, sie müssen Locations suchen, dann haben sie irgendwo in München eine Autobahnbrücke gefunden, dann sind sie bei irgendwem in den Garten gegangen, dann durften sie wieder bei jemanden in den Keller, der hatte da so ein Mosaik in der Dusche im Keller wo auch die Sauna war, dann haben sie einen rostigen Gullideckel genommen usw. Wie auch immer, es war ein Wahnsinns-Tohuwabohu, am Abend haben sie dann gesagt, ich würde am nächsten Tag den ersten Schnitt sehen, und als ich es gesehen hab war ich dann auch zufrieden, es passt wie die Faust aufs Auge, ja that’s it.

Dann mal eine Frage die du wahrscheinlich schon gar nicht mehr hören kannst. Die letzten drei Alben kamen ja alle bei verschiedenen Labels heraus, wieso so häufige Labelwechsel?

Ja, pass auf. Also mit der Nightly Ray waren wir bei Universal, also The Electric Co. /Universal in den Niederlanden unter Vertrag. Das Album kam raus und wir waren dann auch 3 Wochen lang Platz 1 in den Heavy-Radio Charts in Benelux, es ist auch alles gut gelaufen, auch die Tour mit Mercenary und und und, das Label wollte dann auch die neue Scheibe machen, wir haben uns dann auch mehr oder weniger vorbereitet fürs Studio, und dann bekamen wir einen Anruf von unserem Label also The Electric Co/Universal, Ansage von oben wir können nichts mehr veröffentlichen von den Heavy Produkten, außer die Großen wie Metallica oder Rammstein. Sie haben uns dann vor die Wahl gestellt, ob wir frei sein wollen oder ob sie uns an ein anderes Label verkaufen sollen, ich hab dann gesagt, gib mir meine Rechte zurück, ich suche selber. Wir hatten dann auch einige Angebot von Labels, der Wolfgang und ich hatten da schon Silverwolf Productions am Start, wir haben auch gesagt, wir machen ein Label mit neuem Konzept, haben dann auch sofort größere Bands bekommen wie F5 mit David Ellefson und Jimmy DeGrasso (beide Ex-Megadeth), oder Andromeda, Dreamscape und und und. Dann haben wir auch sofort von SPV den Vertriebsvertrag bekommen und ich habe gesagt, was gibt es besseres als selber in einem Label zu sitzen, dann kann man das auch alles überwachen und alles ist cool. Somit haben wir das dann über Silverwolf herausgebracht. Dann kam ja die Tour mit Kreator, zwischendurch ist dann Fabian, unser Sänger ausgestiegen, da waren wir auch noch auf der Suche. Wie gesagt, Silverwolf ist gekommen, wir haben das Album herausgebracht, dann die Kreator Tour und als wir von der Tour zurück kamen haben wir schon wieder die ersten Anfragen von Labels bekommen, ob wir uns vorstellen können zu wechseln. Ich hab dann nur gesagt, macht ein paar Angebote, wir haben ja keinen Stress. So ist es dann gekommen und wir hatten ein paar Angebote, ich habe dann auch mit der Band geredet, habe mit dem Wolfgang geredet, ich arbeite ja mittlerweile auch nicht mehr für Silverwolf, das ist aber nicht der Grund, aber ich würde gerne schauen, ob ich was größeres finde oder was besseres finde für Emergency Gate. Daraufhin war es so, dass der Wolfgang gesagt hat, es wäre kein Problem und man sollte sich da keinen Stress machen, ja und Twilight hat uns ein verdammt gutes Angebot gemacht. Ich hab dann mit allen Labels telefoniert, hab mich auch mit allen getroffen, bei Twilight war es aber auch so, dass es von der Sympathie her einfach gepasst hat, haben auch gemerkt dass wir auf der selben Wellenlänge sind und sind dann auch gleich ins Detail gegangen, was wir wie machen könnten, letztendendes haben wir auch bei Twilight unterschreiben und ja schauen wir mal.

Es ist ja jetzt das zweite Album seit dem Ausstieg von Fabian, ist das jetzige Lineup stabil?

Also ich denke mal das Lineup ist stabil, Chris hat uns ja noch verlassen aus privaten Gründen, und unser Tour-Drummer hat dann gesagt, okay ich mache mit, ich kann ja eh schon die meisten Songs das war noch ein Wechsel, aber sonst ist das Lineup stabil, wir verstehen uns, ziehen alle am selben Strang, ja das ist es.

Ihr hatte ja im letzten Jahr eine etwas längere Tour mit Kreator, kannst du mir da vielleicht die eine oder andere Geschichte davon erzählen?

Ja die Tour war etwas über zwei Monate, war wahnsinnig anstrengend, war aber auch ein großer Spaß. Ja ich würde es jederzeit wieder machen, ich war 4 Tage daheim danach und hab gedacht ich könnte schon wieder 2 Monate. Ja es war halt das übliche, Kay von Eluveitie hat es zum Beispiel geschafft drei Stimmgeräte kaputt zu schießen durch irgendeinen Schmarrn, da hat dann jeder seinen Spaß gehabt wenn einer innerhalb von 1,5 Wochen drei Stimmgeräte zerstört. Oder dann als es mir den Stromschlag in Bulgarien gegeben hat, da waren 75 Volt auf den Nullleiter und ich wollte meinen Bass anstecken, dann hats einen Lichtbogen gegeben. Das witzige daran war, dass der Mille zuvor noch zu mir gesagt hat, ach Mario, wenn du heute stirbst, dann hast du wenigstens mich noch vorher gesehen und mit mir Abend gegessen, ich hab dann gesagt gute Voraussetzung und dann passiert sowas. Bis hin zu dem dass wir in Rumänien Privatsecurities bekommen haben, wo wir gemeint haben es ist der dritte Weltkrieg ausgebrochen, wenn da irgendwelche Leute mit Pistolen und Schlagstöcken mit Schuss- und Stichfesten Westen usw. also da waren schon einige skurrile Sachen dabei.

Ja wie schaut es heuer bis jetzt so mit der Planung mit Festivals und Konzerten aus?

Also wir spielen, gerade auch weil du ja aus unserem österreichischen Nachbarland kommst, in Innsbruck und am Hell Over Vellach, also in Innsbruck spielen wir am 8. Mai beim Free and Easy Festival, da ist quasi freier Eintritt, am 22. Mai spielen wir dann in Ungarn auf dem Metalfest, mit Hammerfall und Lamb Of God und wie sie alle heißen. Dann spielen wir in der Tschechei beim Basinfirefest, mit Testament usw. Es sind noch einige Sachen im Gespräch, wir hoffen auch dass es dieses Jahr wieder klappt mit einer Tour, aber die Fans werden dass dann ja eh lesen, und wenn sie das lesen werden wir wahrscheinlich schon im Bus sein.

Was denkst du denn so über Medien wir Youtube, Myspace, Facebook usw. Sind diese Medien gut für die Musik oder eher schlecht für die Musik?

Ja Myspace und die ganzen digitalen Medien sind natürlich die haupt-tragendsten Elemente am Musikmarkt geworden. Ob es jetzt Youtube ist, wo die Leute die Videos der Bands reinstellen, oder auch Myspace wo sich die Leute die Band schon mal anhören kann, und man muss sie dort nicht 30 mal suchen, da sie ja eh alle auf einer Seite sind. Ich glaube es ist verdammt wichtig, solche Sachen zu haben. Natürlich illegaler Download ist scheiße. Das sag ich jetzt bewusst, denn viele Leute können sich gar nicht vorstellen, dass Musiker wirklich hart daran arbeiten, wenn man wie wir mit der Nemesis Construct, wo alleine ich 500 Stunden Arbeit reingesteckt habe, dann kommt das noch dazu und das, das kostete einfach Zeit, Geld und Nerven, wenn man auf internationalem Niveau produzieren will. Wenn dann irgendwelche Leute das Zeug dann illegal downloaden finde ich das einfach scheiße. Ich sage das wirklich bewusst und die Leute sollen sich einen Ruck geben und das Album kaufen oder sich Teile auf itunes kaufen wenn man nicht das ganze Album will.

Du bist ja auch ein gefragter Produzent, gibt es da Bands die du in letzter Zeit produziert hast, die du gerne weiter empfehlen würdest?

Naja, gefragter Produzent, da machen wir mal ein großes Fragezeichen dahinter, ich bin noch nicht da wo ich hin will oder hinkommen werde. Ich mache meine Arbeit mit Leidenschaft und Enthusiasmus, das ist einfach meine Berufung. Mit Sicherheit wird die neue Visions Of Atlantis Produktion sehr gut werden, die wird sicher ganz ordentlich grooven, dann wird sicher die neue Serenity geil werden, dann wird die neue Hellsaw, die ja im Herbst erscheinen wird sicher gut werden. Ja dann im letzten Jahr zum Beispiel die Mely-Scheibe, die ja auch bei euch für den Amadeus-Award nominiert war. Es gibt einfach so viele Bands wo man einfach noch viel herausholen kann, dass ich da eigentlich auch selbst gespannt bin was da so heraus kommt.

Ja dann wären wir schon am Ende angelangt, die Schlussworte gehören natürlich dir.

Ja ich hoffe natürlich, dass ich mit Emergency Gate sehr oft in Österreich sein darf mit der neuen Scheibe, auf Tour oder bei Gigs, weil ich einfach sehr gerne in Österreich spiele. Das sieht man ja auch wenn man die vergangenen Tourdaten auf unserer Seite sieht. Ja dann schauen wir mal wann es die nächste österreichische Extrawurstsemmel gibt, weil die Extrawurstsemmel die haben mich mal zur Verzweiflung gebracht das kann ich dir natürlich schnell erzählen.

Ja gerne.

Ich war bei den Melys, bei der Vorproduktion und ich geh zum MPreis rein, dann geh ich an die Wursttheke hin und sage ich würde gerne eine Wurstsemmel haben mit der Wurst da. Dann sagt die Bedienung ja mit Extrawurst. Dann sag ich nein ich hab nicht so viel Hunger, ich möchte nur eine normale Wurstsemmel mit der Wurst da. Dann sagt sie wieder mit Extrawurst. Ich darauf wieder nein nicht mit Extra Wurst, eine normale Wurstsemmel. Das ist dann noch 2 Minuten so dahin gegangen und der Andy von Mely hat sich neben mir fast todgelacht. Die Verkäuferin war auch total durch den Wind, weil sie nicht wusste was ich will, dabei heißt die Extrawurst, in Bayern heißt sie ja Fleischwurst, und wenn man bei uns eine Wurstsemmel bestellt mit Extra Wurst, dann heißt dass eine doppelte Ladung Wurst. Das war dann der gravierende Unterschied. Das war die Story zur Extrawurst.

Ja so lernt man die österreichischen Gewohnheiten.

Ja aber ich bin auch gerne dort, spiele auch gerne dort. Es ist dort einfach ein geiles Publikum.

Steelwing – Lord of the Wasteland

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Band: Steelwing
Titel: Lord of the Wasteland
Label: Noiseart Records
VÖ: 2010
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Eine weitere Band konnte vom brandneuen Label Noiseart Records verpflichtet werden. Diesmal sind es die schwedischen Metal Freaks Steelwing, nicht zu verwechseln mit den bereits aufgelösten Steelwings, die bekanntlich ebenfalls aus dem Ikea Land stammen. Die Truppe existiert erst seit einem Jahr und nun schickt sich die Mannschaft bereits an mit ihrem Debüt „Lord of the Wasteland“ am Metal Thron zu rütteln. Am 30.04.2010 wird der Silberling zu haben sein und für Freunde des klassischen Power/Melodic ist dieser Termin ganz dick, rot und doppelt unterstrichen in den Kalender einzutragen. Riley (voc), Alex (guit), Skürk (bass), Robby (guit) und Oskar Åstedt (drums) verbinden oben genanntes Genre gekonnt mit rockigen Allüren und darüber streut man noch einen großen Patzen NWOBHM und fertig ist das Erfolgsrezept. Mag zwar auf den ersten Blick nicht originell klingen, aber diesem Vorurteil entrinnen die Schweden mit viel Spielfreude und aufgepeppten, fröhlichen Granaten.

Sehr hymnisch leitet man das Ganze mit dem Intro „Enter The Wasteland“ ein.

Gleich zu Beginn mit „Headhunter“ zockt man ein Power – Melodic Metal Programm runter, dass wie eine Lehrstunde in Old School Sachen dieses Genre Styles klingt. Allerdings klingt man nicht etwa altbacken, nein vielmehr schallen die fröhlichen Melodien mit viel Pathos und einer herrlich erfrischenden Spielweise. Auch nicht zu knapp schallen an und ab kleinere Iron Maiden lastige Gitarrenpassagen, die das Konzept sehr gut aufwerten und zum Abgehen nur so anstecken wie eine Influenza.

Noch um einen Tick Old Schooliger und fetziger schicken die Wasa Metaller gleich „Roadkill“ ins Gefecht. Der Track kommt wie schon erwähnt mit mehr Tempo daher und dazu versprüht man noch kleinere Teutonen Einflüsse, die selbst den engstirnigsten Traditionalisten erfreuen werden. Doch man muss nicht unbedingt ein Old Schooler sein um das Stück zu lieben. Mit etwas simpler Spieltechnik erspielen sich die Schweden locker in die Herzen vieler Power Metal Freaks und Kuttenträger und das steht für das Programm welches uns die Burschen hier offerieren. Eine Bangergranate jagt die nächste und dabei bremst man immer wieder ab, um auch etlichen Fäuste reckenden Momente, als auch Mitgrölpassagen einen Platz einzuräumen.

„Sentinel Hill“ wird nun in einem etwas stampfenden Rocktempo nachgeschoben. Guter shakiger, klarer Track der sich hier seinen Weg in den Gehörgang hämmert. An und ab kommen kleinere Parallelen zu alten Europe Tagen zum Vorschein und dadurch klingt der Track als wäre er aus der „Wings of Tomorrow“ oder „Europe“ Ärea entschlüpft. Bis zum Ende hin legt man auf diesen Einfluss immer mehr Augenmerk, mag vielleicht wie eine billige Kopie klingen, ist es aber nicht. Eher im Gegenteil mit viel Charme verzaubert man den Hörer hier mit einem sehr melodisch – rockenden Programm.

Etwas rauer, kantiger und britisch beeinflusster rotiert man nun mit „The Illusion“. Die Gitarren klingen dermaßen nach Iron Maiden in der Frühphase das man schon fast schmunzeln möchte. Anyway die Truppe besticht mit vielen fröhlichen Melodielinien und verwerkt das zu einem ansehnlichen Gebräu das zu überzeugen weiß. Vor allem die Mischung aus NWOBHM, Teutonenstahl und kleineren skandinavischen Roots a la Heavy Load sind ein weiterer Garant für einen Hit der zu bezaubern weiß.

Zackig und mit viel Tempo wird im Anschluss bei „The Nightwatcher“ gleich weiter gemacht. Eine sehr dreckige und mit leichtem – düsterem Flair durchzogene Nummer. Eine Bangergranate jagt auf diesem Album die nächste und auch dieser Song steht hier seinen Vorgängern in nichts nach. Dennoch beschränkt man sich hier eher auf flottes, spritziges Spiel der eingängigen Art und unterwandert dies nur mit leichten Teutonen Ingredienzien.

Klarer und straighter knallt nun „Under The Scavenger Sun“ durch die Bolzen. Das Tempo hält man weiterhin ordentlich am Laufen. Alles in allem hat man sich ganz stark vom NWOBHM Einfluss verabschiedet und liebäugelt vielmehr in Richtung US Metal der Frühphase. Immer wieder unterbricht man das sehr speedige Spiel für etliche, hymnisch – heroisch klingende Stopps.

Wieder zum alten Kontinent zurück kehrt man mit „Point of Singularity“. Einmal mehr verschachteln die Schweden sehr gekonnt Britisch Steel Rhythmen mit leichten, moderneren Melodielinien. Sehr beeindruckendes Gemisch das man uns hier unter die Nase reibt und das weiterhin mit einer atemberaubenden Rhythmusfraktion die amtlich in die Saiten greift und die Felle drischt.

Zu guter Letzt gönnt man uns noch „Clash of the Two Tribes“. Die Eröffnung lässt ein wenig schmunzeln, denn es klingt dermaßen pathetisch das man fast schon geglaubt hätte es handle sich um einen Hidden Track der Manowar Frühphase. Dennoch justiert man mit einem Ruck um und ackert von nunmehr an etwas straighter mit Metal Roots aus den 80ern quer durch Europa. Meiner Meinung nach weiß dieser Track nicht ganz so zu glänzen wie alle die Raketen die sonst auf dieses Album gebannt wurden.

Fazit: Wie Iron Maiden und Konsorten nach einer Frischzellenkur klingen wissen wir nun. Wer diese schwedischen Vertreter einmal gehört hat wird mir da mit Sicherheit zustimmen. Mag dieser Tage nicht die Revolution herbei führen, allerdings wird man in baldigster Zeit in der Szene bekannt sein wie ein bunter Hund.

Tracklist:

01. Enter The Wasteland
02. Headhunter
03. Roadkill
04. Sentinel Hill
05. The Illusion
06. The Nightwatcher
07. Under The Scavenger Sun
08. Point of Singularity
09. Clash of the Two Tribes

Besetzung:

Riley (voc)
Alex (guit)
Skürk (bass)
Robby (guit)
Oskar Åstedt (drums)

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Breed 77 – Insects

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Band: Breed 77
Titel: Insects
Label: Earmusic
VÖ: 2010
Genre: Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Chris Egger

Die 1996 gegründete britische Metal Band Breed 77, deren Mitglieder ja aus Gibraltar uns Spanien stammen, bringen am 21.05.2010 mit Insects ihr neues Album über Earmusic heraus.

Den Stil der Band zu beschreiben ist ja wirklich nicht allzu leicht. So vermischen sich immer wieder verschiedenste Metalstile mit diversen Sounds aus der Richtung Flamenco bis wieder hin zu orientalischen Melodien. Seien es die an vielen Stellen großen Ähnlichkeiten mit System Of A Down, was vor allem an der Melodieführung und teilweise am Gesangsstil liegt (gut zu hören in New Disease oder One More Time oder auch Insects), oder auch teilweise Refrains und auch Melodien, die von Dream Theater’s letztem Output stammen könnten (zum Beispiel Who I Am oder auch Revolution On My Mind). Man mischt noch teile Coheed And Cambria (im Opener Wake Up zu hören) oder auch leichten Thrash Metal (The Battle Of Hatin) dazu und schön langsam nähert man sich dem Gesamtkunstwerk Insects. Das mag jetzt alles relativ schräg klingen, Breed 77 schafft es aber diese ganzen Sounds zu einer komplexen, perfekt umgesetzten Einheit zu machen. Instrumental lassen die Jungs nichts anbrennen, teilweise bietet man vor allem Gitarrentechnisch sehr hochwertige Kost. Auch der Gesang ist durchaus sehr lobenswert und verleiht den perfekten Melodien noch das gewisse etwas. Ein besonderes Highlight auf Insects ist dann noch das teils mit akustischen Gitarren, teils im Nu Metal Bereich angesiedelte Cover des Cranberries Hits Zombie.

Fazit: Ein hochwertiges Album einer talentierten Band bei dem man eine sehr interessante Mischung zu hören bekommt. Es gibt keine Anspieltipps, das ganze Album ist ein Highlight.

Tracklist:

01. Wake Up
02. Battle Of Hatin, The
03. Revolution On My Mind
04. Insects
05. Who I Am
06. New Disease
07. One More Time
08. In The Temple Of Ram: Rise Of The Bugs
09. Forever
10. Guerra Del Sol
11. Zombie

Besetzung:

Pedro Caparros (guit)
Danny Felice (guit & mandoline)
Oscar Preciado Zamora (drums)
Stuart Cavilla (bass)
Paul Isola (voc & percussion)

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Ingrimm – Böses Blut

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Band: Ingrimm
Titel: Böses Blut
Label: Black Bards Entertainment
VÖ: 2010
Genre: Folk/Medieval Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Für die Freunde des Mittelalter Metal geht es Ende Mai wieder hoch her. Ingrimm sind zurück, in der Hand 11 brandneue Tracks für die Freizeitkriegerschaft. In den letzten Jahren haben die Herrschaften aus Regensburg einiges ausprobiert. Dies hört man auch auf dem neuesten Lebenszeichen „Böses Blut“, wo erneut eine schöne Fusion an Metal, Mittelalter und Rock Elementen geschaffen wurde. Das Langeisen wird am 21.05.2010 via Black Bards Entertainment zu haben sein und wurde von Stephan „Fenris“ Zandt (voc), Alex Haas (guit), Klaus Rosner (drums), Christian Hadersdorfer (Dudelsack & Drehleiher) und Robert Ruidl (bass) eingestanzt.

Recht fetzig legt man gleich mit „Die Pest“ los. Sehr ungeschliffener Brocken bei dem man erst gut ab der Mitte wieder fröhlichere Mittelaltermusik hinzu gefügt hat. Schlichte, bretternde Härte regiert hier das Geschehen und das macht viel Laune und zum Abgehen hat man hier genau das Richtige in der Hinterhand.

Etwas mehr an den folkigen Roots angelehnt geht es mit „Tempus Fugit“ weiter. Zu Beginn wird zwar ruhiger begonnen, doch lange lässt man hier nicht das ruhige Programm am Oberwasser und ertränkt dieses auch gleich wieder. Sehr angeschwärzter Song bei dem erneut auf einen sehr rau klingenden Sound geachtet wurde. Das kommt vom Feeling her sehr eisig und dreckig rüber. Kein Sinnloses Gedudel sondern vielmehr harte, kantige Soundvermengung ist auch hier auszumachen. Mittelalterklänge braucht man aber und diese kommen zum richtigen Zeitpunkt aus den Boxen und hieven das Stück immer wieder auf eine andere Ebene. Sehr Abwechslungsreich geht es auch hier von dannen und das weiß zu gefallen.

Das Titelstück „Böses Blut“ knüpft genau dort an wo man uns mit dem Vorgänger hinterlassen hat. Dennoch schiebt man einige Kohlestücke in den Kessel um ordentlich dahin zu schlittern. Durch die Bank brettert man ordentlich um den Bangerfaktor merklich zu steigern. Sehr thrashig im Medieval Style. Auch kleinere hymnische Passagen wurden hier als Verfeinerung eingearbeitet, welche sich sehr schön mit den folkigen Instrumentalklängen vereinen. Diese Parts währen aber nicht lange und so preschen die Regensburger immer wieder hervor um deutlich knackiger auf die Tube zu drücken.

Ruhig und verschlossen wird nun „Eisenwind“ mit viel Folk im Blut eröffnet. Superbe Stimmung die man dadurch erzeugt. Nach den kantigen und rauen Vorgängern fast schon lieblich, doch Vorsicht sei hier geboten. Ab gut einer Minute werden wieder die Barrikaden übersprungen und man fetzt wieder kantiger und härter um. Dennoch ist das Stück von den Lyrics sehr tiefgründig ausgefallen und da ändern die flotteren Parts nichts daran. Ein weiteres Mal wurden auch hymnische Einlagen verwerkt, diese sind aber eher dezenter eingesetzt. Weiterhin baut man auf ein ungeschliffenes Hörvergnügen und das macht ehrlich gesagt viel Spaß.

Beim Titel „Stella Maris“ könnte man leicht glauben es handle sich um ein Dudelstück Par excellence. Nein falsch gedacht, denn dieser Song weist erneut herbe Züge auf, die allerdings fröhlicher schallen als all die Vorgänger auf diesem Album. Kurz wird Inne gehalten und hymnischer musiziert, doch schon treibt man uns in bester Treibjagd Stimmung vor sich her. Ausgewogen muss das Handling klingen und dafür sind ja Ingrimm schon seit lange bekannt.

Gute Fusion aus rabenschwarzen Klängen und leicht orientalisch angehauchter Mittelaltermusik bietet man beim nun nachgeschobenen „Stein auf Stein“. Leicht südlich angehaucht klingt der Song und das Tempo, auch wenn es stark vermindert wurde treibt mit vielen Schüben immer noch reichlich voran. War es noch vorhin etwas fröhlicher, so zeigt man sich bei diesem Song erneut von der tiefgründigen Seite.

Sehr im rollenden Thrash knallt man uns gleich „Ad Bestias“ vor den Latz. Harter Brocken bei dem man durchwegs auf harsche Rhythmik baut die sofort zum Bangen verleitet. Vor allem klingt hier alles wie eine Folk Metal Fusion aus Death und Thrash Metal und das kommt mit viel Energie im Gepäck vollends zur Geltung.

Sehr groovig galoppiert nun, mit einer sägenden Gitarrenfraktion „Der Rabe“ daher. Guter, shakiger Happen bei dem man ebenfalls fast durchgehend auf Folk Einflüsse verzichtet und diese nur an und ab als Abrundung ans Tageslicht lässt.

Vorhin noch Stiefmütterlich behandelt dreht man den Spieß bei „Mörder“ wieder rum. Gut die raue Bretterschlagseite steht auch hier im Vordergrund, allerdings sind hier die Mittelaltereinflüsse wieder stärker daran den Tanzbaren Effekt abzuliefern. Diese Mischung zaubert mit viel Charme eine Stimmung zu Tage die nicht wechselhafter sein könnte.

Noch um einen Tick tanzbarer und fröhlicher geht es mit dem shakigen „Wasser zu Wein“ weiter. Durch die Bank tanzbarer Bangerhappen der viel Spaß in den Backen hat. Dennoch gibt es kleinere, grauere Gewitterwolken die immer wieder aufziehen bevor man mit viel Tempo klarere Gefilde aufsucht.

Die Abrundung wird nun sehr charmant in einem ruhigen Stil vollzogen. Sehr folkiger, melancholischer Song, mit viel Leid im Gepäck. „Flammenfest“ überzeugt mit einem Soundklang der sehr besinnlich und nachdenklich stimmt. Nach gut zwei Minuten springt man wieder in die Presche und kehrt der ruhigen Thematik erst einmal den Rücken zu. Dennoch kehrt man immer wieder in diese Nische zurück um ein Wechsel dich Spiel von neuem zu starten.

Fazit: Rauer und ungeschliffener klingen Ingrimm 2010. Man hat zwar auf die Roots nicht verzichtet, diese sind aber wenn man alles zusammen zählt etwas spärlicher vorhanden. Somit ist das Album sehr dezent ausgefallen was den Dudelsound betrifft. Ist aber sehr knackig ausgefallen und mehr zum Abgehen und Abhoten geschaffen.

Tracklist:

01. Die Pest 03:20
02. Tempus Fugit 03:19
03. Böses Blut 03:58
04. Eisenwind 05:30
05. Stella Maris 03:01
06. Stein auf Stein 03:27
07. Ad Bestias 04:14
08. Der Rabe 03:09
09. Mörder 04:28
10. Wasser zu Wein 03:54
11. Flammenfest 05:34

Besetzung:

Stephan „Fenris“ Zandt (voc)
Alex Haas (guit)
Klaus Rosner (drums)
Christian Hadersdorfer (Dudelsack & Drehleiher)
Robert Ruidl (bass)

Inernet:

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Diabolos Dust – Ruins of Mankind

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Band: Diabolos Dust
Titel: Ruins of Mankind
Label: Selfreleased
VÖ: 2010
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Endlich ist es soweit und in unserem Postkasten lag der der erste reguläre Silberling von Diabolos Dust. Die Ehre euch die Demo vorzustellen hatte ja meine Person betreffend schon, umso mehr war ich gespannt wie sich ein kompletter Rundling der bajuwarischen Formation anhören wollte. Toll aufgemacht hat man sich mit dem Outfit und der Produktion schon mal ein dickes Lob verdient. Jürgen Dachl (voc), Thoni Lini (guit), Stefan Fesser (drums) und Roland Zehrer (bass) bezeichnen ihre Stilrichtung selbst gerne als Heavy – Thrash Metal und das trifft es wer das Organ von Jürgen kennt genau wie die Faust aufs Auge. Für Power Freaks genau das Kraftfutter auf welches sie stehen, denn die 11 Songs kommen in einem wuchtigen, straighten Sound zum Abgehen daher und was will man da mehr. Richtig, gar nichts, einfach abhoten und die Musik in vollster Lautstärke genießen damit der HNO Arzt wieder einige Kunden mehr hat.

Richtig dreckig und rau startet man den Reigen mit „Ruins of Mankind“ einem sehr treibenden Power Bolzen. Knackiges Old School Riffing trifft auf herbe Thrash Einflüsse, welche immer wieder durch etwas dezentere Ausläufer abgerundet werden. Auch gesanglich zeigt Jürgen seine volle Breitseite. Einerseits brüllt er sich das innerste selbst raus und Sekunden später singt er wieder im amtlichen Power Milieu.

Etwas hymnischer wird der Folgetrack „Fading to grey“ angestimmt. Doch lange verbleibt man nicht in diesem Gewässer und bremst bzw. ganz stark um. Deutlich verspieltere Züge weißt man bei diesem Track auf. Auch hier gilt das Gebot auf und ab in bester Berg/Talfahrt Manier. Auch leichte melancholischere Züge wurden noch sachte darüber gelegt. Diesen gibt man aber kaum eine längere Chance sich zu entfalten und schon greift man wieder kräftiger, als auch bretternder in die Saiten. Gute Vermischung die sich im Gehörgang wie ein Virus festsetzt.

Mit einem sehr zähen, fast schon doomigen Riffing wird sogleich „About red sky“ gestartet. Diese Einleitung hält man etwas länger im Vordergrund, bevor man in eine kräftig – stampfende Richtung weiter wandert. Das Tempo wird von Sekunde zu Sekunde etwas gesteigert was wieder erneut einen Grund bietet seine Rübe durchzuschütteln, zwar durch die Bank etwas gemächlicher, aber dennoch stark genug um für Nackenschmerzen zu sorgen.

Sehr melodisch wird nun der Anfang von „Judgement Day“ abgehalten. Auch bei der Weiterführung greift man gerne auf diese Grundmelodie zurück. Dennoch entpuppt sich das Stück allesamt als rauer Bolzen, mit weichen Kanten. Wutentbrannt brüllt auch der Fronter ins Mikro, aber er lässt sich auch zu einigen besinnlicheren Gesängen der dunkel – melancholischen Art hinreißen.

Ein Bass Solo welches sich bis in die tiefste Magengrube vorarbeitet steht zu Beginn von „Creatures“ im Vordergrund. Das erinnert meine Person betreffend an alte Death Metal Haudegen aus den späten Achtzigern. Keine Angst so eine arge Korrektur wird nicht vollzogen, wohl aber verbleibt man rhythmisch in diesem Eck. Etwas leidender, als auch schwarz angehauchter kommt das Erscheinungsbild dadurch daher. Das Tempo behält man im flotteren Midtempo und rundet selbiges nur mit leicht – klaren Schliffen ab.

„Slaves“ wird nun wieder leicht melodischer und klarer begonnen. Was vorerst als Sachte Eröffnung daher kommt, wird sofort unter Feuer gelegt und von ab Zeitpunkt wird dahin gebrettert was das Zeug hergibt. Zwar gibt es oftmals kleinere Breaks, doch diese dienen nur dazu Reserven einzuholen um einen erneuten Rundumschlag vorzubereiten.

Sehr ruhig und mit leicht melancholischer Schlagseite segelt nun „Out of time“ daher. Eine sehr beeindruckende Kurskorrektur hat man hier für uns parat. Gothic trifft auf kernigen Power – Thrash und diese Kombination ist wirklich sehr gut, aber auch deutlich verspielter eingestanzt worden. In einer sehr guten graustufen Farbpalette wird uns der Song schmackhaft gemacht, wie ein herber Whiskey der nur so die Kehle runter brennt.

Mehr in Richtung Power Metal steuert man das Schiff nun mit „Defender“. Zahniger Power Metal mit rauem Beigeschmack hämmert man uns aufs Trommelfell. Vom Thrash verabschiedet man sich fast weites gehend, dafür fügt man etwas klarere Einflüsse ins Stück, welche man sehr ausgediegen, mit dunklen Soundzügen versetzt hat.

Rockig startet zwar im Anschluss „In vain“, welches sich wie eine Phasenweise Steigerung der Härte und des Tempos anhört. Kurz wird zwar immer wieder abgebremst, lediglich nur kurz und schon werden erneut die Pferde gesattelt und selbigen die Sporen gegeben. Guter Bangertrack der viel Spaß macht und all das beinhaltet was ein Power Metal Liebhaber braucht.

Sehr melodisch rattert nun „The mirror“ daher. Die Melodieeinleitung wird aber nur als Einstimmung verwendet und schon dreht man das Steuer wieder rum. Vorerst zwar im reinen Power Metal Genre, doch immer mehr fließt ein guter Haufen Thrash ins restliche Stück und somit bietet man auf ein neues was für die Nackenmuskulatur.

Hymnisch und mit viel Melodie wird der Start von „Never surrender“ vollzogen. Noch einmal holt man alle Reserven heraus um sie sogleich abzufeuern. Nach den doch eher rauen Vorgängern, ist dieser Song der wohl klarste Track auf diesem Album, auch die Melodie spielt bei diesem Stück eine wesentliche Nummer. Sehr shakig ist das Endprodukt dadurch ausgefallen und somit beendet man mit einem amtlichen Partykracher im fast schon 80er Reinheitsgebot das Album.

Fazit: Super Debüt das uns Diabolos Dust schmackhaft machen. Power – Thrash Fans sollten sich das Teil ohne zu überlegen zulegen. Vollbedienung nach allen Regeln der Kunst. Wer als Power Fan auch über den Tellerrand hinausblickt bekommt einige Ansätze die zu gefallen wissen.

Tracklist:

01. Ruins of Mankind
02. Fading to grey
03. About red sky
04. Judgement Day
05. Creatures
06. Slaves
07. Out of time
08. Defender
09. In vain
10. The mirror
11. Never surrender

Besetzung:

Jürgen Dachl (voc)
Thoni Lini (guit)
Stefan Fesser (drums)
Roland Zehrer (bass)

Internet:

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Bill Skins Fifth – Act One

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Band: Bill Skins Fifth 
Titel: Act One
Label: Selfreleased
VÖ: 2010
Genre: Groove/Melodic Death Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Unser finnischer Freund Tommi Eloranta bat uns seine Schützlinge Bill Skins Fifth zu rezensieren. Na das machen wird doch mit Freude. Die Truppe aus Finnland dürfte in hiesigen Gefilden wohl noch ein komplett unbeschriebenes Blatt sein. Schade eigentlich denn mit der Demo Ep „Act One“ verbindet man recht herrlich Thrash Metal, melodischen Death Metal mit kleinen Modern und Core Elementen. Seit gut zwei Jahren arbeiten nun Henrik Hömppi (voc & guit), Aamos Ylönen (guit), Sami Kuusisto (bass) und Timo Heikkilä (drums) zusammen und nun hält man voller Stolz (berechtigt) das erste Lebenszeichen in Händen.

Mit weitläufigen Melodielinien eröffnet man Track Nummer Uno „Among the Departed“. Weiter geht es zwar immer noch melodisch zu, doch zusätzlich thrashen die Burschen mit einer spritzigen, modernen Art und Weise, dass es einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Gute Mischung aus Modern und Old School Metal knallt man uns hier vor den Bug. Zwischendurch begibt man sich immer wieder ganz leicht in Richtung Trivium und Bullet for My Valentine. Gut durchmischt und mit vielen eigenen Akzenten überzeugt man vom ersten bis zum letzten Ton.

Mit viel Feuer unterm Hintern treibt man den Hörer mit „The Arrogant One“ vor sich her. Die Melodien paart man sehr gekonnt mit herben, thrashigen Rhythmen und das verleitet zum Abgehen. Auf dieses Grundkonzept wird weiterhin aufgebaut und zusätzlich tritt man das Gaspedal immer mehr. Recht wild geht es ab gut einer Minute zu. Immer mehr kristallisiert sich eine Raufnummer raus, dennoch ganz astrein wird es nicht, denn schon beschwichtigt man immer wieder durch nette Melodielinien, bevor man erneut zum Angriff ansetzt.

Etwas grooviger schickt man nun „Virgin Harvest“ ins Gefecht. Das bereits genannte Gemisch kommt auch hier vollends zur Geltung. Dennoch weist man hier etwas schroffere, herbere Züge auf, die natürlich weiterhin ihr übriges tun und zum Abgehen animieren.

Mit „Constant Overdrive-Certain Overdose“ verabschieden sich die Finnen leider schon wieder von uns. Noch um einen Tick grooviger rotiert dieser Track und dabei setzt man etwas mehr auf Modern Metal Elemente, die man ganz leicht mit thrashigen und Core lastigen Ingredienzien versetzt hat. Das gewisse Maß an Melodien darf auch zum Schluss nicht fehlen und wird auch eingesetzt, wenn auch deutlich dezenter als bei den vorangegangen Tracks.

Fazit. Gute Mischung aus dem Land der 1000 Seen und Wälder. Die Finnen erspielen sich mit ihrer Ep lockerst in die Herzen jüngerer Metal Generationen. Dabei weisen sie ein gutes Händchen auf und vermischen gekonnt alte und neue Einflüsse zu einem Gebräu, welches immer wieder aufstachelt. Da darf man auf die Weiterentwicklung und auf das erste längere Lebenszeichen mehr als nur gespannt sein.

Tracklist:

01 Among the Departed
02 The Arrogant One
03 Virgin Harvest
04 Constant Overdrive-Certain Overdose

Besetzung:

Henrik Hömppi (voc & guit)
Aamos Ylönen (guit)
Sami Kuusisto (bass)
Timo Heikkilä (drums)

Internet:

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Bill Skins Fifth @ MySpace

Beissert – The Pusher

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Band: Beissert
Titel: The Pusher
Label: Agonia Records
VÖ: 2010
Genre: Sludge/Doom/Rock
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Aus Dresden stammen Beissert und präsentieren uns am 21.05.2010 ihre zweite Langrille welche den Arbeitstitel „The Pusher“ bekommen hat. Via Agonia Records wird dieses Macherwerk erscheinen und ist eine kunterbunte Mischung aus dreckigen, groovigen, aber auch harten Ingredienzien. Weiters legen Beissert (voc), Boldog (guit) Hornung (bass) und Schiebert (drums) eine Experimentierfreudigkeit an den Tag die nicht verspielter sein könnte. Recht viel hat man auf einen Silberling gepackt und da bekommt man die Vollbedienung, so werden hier etliche Genrefans angesprochen.

Nach dem gemächlichen Einklang bei „The Pusher“ wird gleich eine raue, bretternde Maschinerie aufgefahren. Groove und brutales, hasserfülltes Gebrüll donnert man hier dem Hörer um die Ohren. Doch auch etwas melodische, cleane Gesangslinien wurden verwendet. Sehr kunterbunt vermischt klingt das Ganze interessant. Auch setzt man mit diesem Opening eigne Maßstäbe die man sonst eher weniger zu hören bekommt. Die Eigenständigkeit hat die Mannschaft aus dem Osten Deutschlands wirklich für sich gepachtet.

Mit einer schleppenden Eröffnung wartet man beim nun nachgeschobenen „Die Dunkelheit uns mit sich nimmt“ auf. Um Ecken rollender, rauer und dreckiger rotz die Truppe hier daher. Nach gut einer Minute schüttet man etwas Benzin ins Feuer um fortan mit deutlich mehr Tempo weiter zu agieren. Klare Momente sucht man hier allerdings vergebens und so rotz und rollt man sich recht beachtlich durchs Programm.

Ein klassisches Klavierintro eröffnet den Reigen nun bei „Die fabelhafte Welt der Agonie“. Sehr melancholisch und tiefgründig klingt diese Einführung, ja fast schon entspannend schallen hier die Töne und dadurch hat man eine sehr aufreizende Unterbrechung im Programm geschaffen.

„SaxonBloodRock“ klingt ebenfalls sehr leidend und auch sehr schwermütig. Zeitweise kommen einige Parallelen zu Fleischpapst Glen Danzig auf. Doch diese sind nur mit einzelnen Fragmenten auszumachen. Auch hier lässt man deutlich mehr Tempo in das Stück fließen und nach der Eröffnung hat man zwar weiterhin einen etwas leidenden Anteil intus. Alles in Allem wird aber ordentlich Stoff gegeben. Dabei lässt man sich auch zu vielen ruckartigen Wechseln hinreißen, denen kann man aber leicht folgen. Also von Überladenheit ist keine Spur.

Sehr klar und rotz rockig knüpft man nun mit „Uphillfight against the Sun“ an. Den rockigen Anteil behält man bei, diesen wertet man aber mit vielen harten Licks und Breaks auf. Sehr shakige Nummer ist dadurch entstanden, bei der auch einige punkige Einflüsse aufkeimen.

Recht lachen muss ich beim Opening von „Unaussprechlichen Kvlten“, liegt aber eher an meinem ehemaligen Nachbarn der mich zwei Jahre lang mit Indianermusik gequält hat. Die Einleitung weißt schon die Wege und so rechnet man mit der Situation auf unserem Globus musikalisch ab. Sehr schizophrene Stimmung die man hier schafft. Raue Riffs im eher flotteren Stil vereinen sich schmuck mit progressiver – experimenteller Musik. Bis zur Mitte hin fasst man diese immer enger zusammen und ab diesem Zeitpunkt zockt die Truppe etwas simplere Kost. Harter, grooviger Rock schallt hier sehr rau und ungeschliffen aus den Boxen. Auch kleinere Stoner Momente keimen hier oftmals auf. Gute Mischung die es in sich hat.

Klarer und flotter rockt man mit „Durch die Haare in das Kind“. Die Stoner, als auch breitentauglichen – funkigen Einflüsse bekommen hier gewaltig Oberwasser. Gute Abgehnummer zum Abtanzen, dabei hat man die harten Brocken ganz vehement aus dem Weg geschafft und da ändern auch die flotteren Kickstarts nicht, wo der Fronter etwas beherzter ins Mikro shoutet.
Gemächlich, verträumtes, akustisches Gitarrenspiel läutet nun „Eerie Discipline“ ein. Diese Stimmung behält man auch bis zu gut einer Minute bei. Ab diesem Zeitpunkt wird es sehr groovig – doomig mit vielen leidenden – melancholischen Anleihen. Zu dieser Stimmung lässt sich auch der Fronter hinreißen der sich auch hier wie Glen Danzig gibt. Zwar nicht derart mit einem Gejammer, aber dennoch sehr schwersinnig. Solche Tracks passen zu beschissenen Situationen im Leben und vor allem diesem Song zieht die Stimmung immens runter. Geile Sache muss man schon sagen.

So genug dem wankelmütigen Charme gefrönt. Mit „Aal ins Gekroese“ drückt man deutlich mehr aufs Pedal und auch der Härte, wie auch der Groovefaktor schnellt steil nach oben. Gute Abgehnummer, mit etlichen Ruheparts.

Wieder eine Wende um 180 Grad wird mit „Yggdrasil“ vollzogen. Der Beginn klingt wie ein traditioneller Southern Rocker, bei dem auch kleinere folkige Anleihen auftauchen. Die Schiene behält man zwar etwas bei, doch justiert die Gruppe im Hintergrund bereits um. Ein kunterbuntes Wechselspiel wird hier abgehalten das nicht unterschiedlicher klingen könnte. Auf der einen Seite rau und ungeschliffen und auf der anderen wieder klar – traditioneller, als auch gefühlvoller. Absolute Spitze und die Fusion die man hier geschaffen hat ist für mich komplett was Neues.

Bretternde Härte im Thrash Marschtakt drückt man uns im Anschluss mit „Bloodsown“ auf die Trommelfelle. Grooviger Härtebolzen, mit vielen progressiven Schüben. Diese sind etwas dezenter und so brettert die Truppe hier ein Programm runter, das simpler zum Abgehen animiert.

Mit vielen differenzierenden Passagen vollendet man den Silberling mit „Gedanke und Erinnerung“. Weitschichtige Verknüpfungen werden hier gesponnen. Ein wahres Genussstück zu dem man sich hinsetzen muss um es auf sich wirken zu lassen. Ein simples rein hören ist hier unmöglich. Auf und ab, kreuz und quer geht hier die Musikreise durch die Einfälle die uns hier mit viel Herzblut vorgetragen werden.

Fazit: Selten erlebt man heutzutage Truppen die auf irgendeinen Trend einen feuchten Kehricht geben. Diese Formation tut dies mit Freuden und das Endergebnis besticht mit viel Eigenständigkeit. Wer mal aus dem Alltagssoundmatsch raus will sollte sich diese Band mal zu Gemüte führen.

Tracklist:

01. The Pusher 03:47
02. Die Dunkelheit uns mit sich nimmt 03:21
03. Die fabelhafte Welt der Agonie 01:24
04. SaxonBloodRock 03:48
05. Uphillfight against the Sun 03:24
06. Unaussprechlichen Kvlten 06:14
07. Durch die Haare in das Kind 03:49
08. Eerie Discipline 04:27
09. Aal ins Gekroese 03:15
10. Yggdrasil 04:29
11. Bloodsown 03:41
12. Gedanke und Erinnerung 08:45

Besetzung:

Beissert (voc)
Boldog (guit)
Hornung (bass)
Schiebert (drums)

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Basanos – Instincts

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Band: Basanos
Titel: Instincts
Label: Noisehead Records
VÖ: 2010
Genre: Thrash Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Grooviger Thrash/Core erwartet uns Ende Mai aus dem Hause Noisehead Records. Die Wiener Basanos stehen im Dienste dieses Labels und bieten eine sehr gut Schnittmenge an herben – harten Riffs, die man immer wieder durch groovige Passagen ablöst. Das neueste Machwerk bzw. das Full Length Debüt nach der 2009 veröffentlichten Ep „Kill the Master“ nennt sich „Instinct“ und ist am 28.05.2010 für Herr/Frau Metaller erschwinglich. Das Album wurde in der Besetzung Jochen Hagl (voc), Roman Skomar (guit), Wolf-Dieter Vogl (bass) und Moritz Rauter (drums) eingespielt und die Wiener Mannschaft gibt sich redlich Mühe um mit der Feuertaufe durchzustarten.

Mit viel Wind wird gleich beim Opener „The Victims Game“ los gelegt. Die bereits erwähnten Elemente werden uns hier mit viel Power um die Ohren gepfeffert und dennoch lässt man sich zu kleineren Stopps hinreißen. Quer durch die Bank wird allerdings dominant rotiert und somit wird gleich der Reigen mit einer guten Abgehnummer gestartet.

Noch mehr Super Benzin im Tank hat nun „Agonies“ als Tankfüllung bekommen. Dennoch lässt man sich hier zu vielen längeren Breaks hinreißen, bevor man erneut wieder das Pedal stark drückt und mehr Stoff gibt. Auch verspieltere Tracks im modernen Bereich scheinen den Vienna Boys zu liegen und das Endergebnis weiß durchaus zu überzeugen.

Mehr im traditionelleren Thrash Brettermilieu ist nun „One Voice“ angesiedelt. Sehr gekonnt vermischt man hier Tradition mit modernen Core Einflüssen passgenau. Die amtliche Vollbedienung bekommen wir hier zum Bangen und auch Old School Fans könnten durchaus Gefallen an dem Stück finden.

Das Titelstück „Instincts“ wird eher rockig – gemächlich gestartet. Auch die Weiterführung ist vorerst eine, wie schon erwähnt rockigere, wenn auch mit viel Kraft in der Brust. Dies steigert man nach und nach und schlussendlich kredenzt man uns hier einen rauen, schroffen Brocken den man mit stampfender Rhythmik am Laufen hält. Kleinere Blitzstarts werden zwar hingelegt, doch dominieren hier etwas mehr die Midtempo Roots merklich das Geschehen bei diesem Song. Zusätzlich zeigt sich die Mannschaft auch etwas melodischer, was aber eher ganz leicht getan wird um das schroffe Spiel nicht zu stark zu unterwandern.

Nach dem Trommelwirbel als Start bei „In This Second“ begibt sich die Mannschaft wieder etwas mehr auf Thrash Metal Roots der althergebrachten Zunft. Ganz in diese Richtung verschlägt es die Mannschaft allerdings nicht. Somit bekommen wir an dieser Stelle wieder eine wutentbrannte, anstachelnde Mischform aus altbewährten, als auch neueren Einflüssen.

Bei der Einleitung von „Fade Away“ klingt das Ganze etwas in Richtung Arch Enemy. Macht Laune und weiß zu begeistern, auch bei der Weiterführung hantiert man mit Death, Thrash und groovigen Core Einflüssen die man uns in mehreren Salven vor die Füße knallt. Auch hat man erneut kleine, melodische Ingredienzien rein geflochten, die den Härtegrad nicht mindern, aber durchaus sehr gut erweitern.

Ein Blitzstart wird nun mit „Into The Void“ hingelegt. Raufnummer mit Circle Pit Allüren zu denen man schon in den eigenen vier Wänden abgehen kann wie Schmidtchen Schleicher. Hasserfüllter Track der für einige Raufereien bei live Auftritten im Pit sorgen wird, soviel ist sicher!!

„This Hate“, dieser Titel sagt es eigentlich schon sehr gut aus was nun auf uns zukommt. Mit viel aufgestauter Wut, als auch Hass wird hier der Hörer vor sich hergetrieben. Viele rollende Wechsel lösen diese Grundrhythmik ab, bevor man erneut das Messer ansetzt. Auch hier weiß man ungemein aufzuwiegeln und solche Roots sind einfach göttlich und kommen live sicher genauso rüber wie auf Platte.

Ein schräges Riffing, gefolgt von einer sehr thrashigen Bretterschlagseite steht nun beim darauf folgenden „Nation Of Fear“ im Vordergrund. Diese Richtung behält man zwar bis zu einer Minute bei, doch dann gehen die Pferde wieder mit den Wienern durch und man drückt noch mehr auf die Tube und rotiert wie eine wild gewordene Furie.

Nahtlos mündet der Vorgänger in das nun folgende „The Knowledge“, welches vorerst wie eine neuere Form eines Melodic Death Metal Tracks klingt. Doch unterwandert man diesen Start sehr gekonnt und justiert im Hintergrund bereits um, bis man schlussendlich wieder auf eine herbe, trashige Metal Core Schiene zurück gekehrt ist. Sehr verspielt, dies allerdings fällt einem erst beim zweiten, dritten Durchlauf auf.

Sehr rockig wird nun die Einleitung vom Rausschmeißer „When Souls are Leaving“ vollzogen. Klingt sehr lazy und auf diese tiefgründige, fast schon versoffene Soundart baut man auf. Klingt am Schluss sehr interessant und experimentell. Erst ab der Mitte zerfetzt man dieses Soundexperiment und greift nun deutlich härter und thrashiger in die Saiten.

Fazit: Für Freunde des modern beeinflussten Thrash/Core Metal, mit viel Groove im Blut ist diese Langrille genau das Richtige.

Tracklist:

01. The Victims Game
02. Agonies
03. One Voice
04. Instincts
05. In This Second
06. Fade Away
07. Into The Void
08. This Hate
09. Nation Of Fear
10. The Knowledge
11. When Souls are Leaving

Besetzung:

Jochen Hagl (voc)
Roman Skomar (guit)
Wolf-Dieter Vogl (bass)
Moritz Rauter (drums)

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