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Treat – Coup De Grace

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Band: Treat
Titel: Coup De Grace
Label: Frontiers Records
VÖ: 2010
Spielart: Melodic Rock
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Zeitlose Rockmusik für Zeitlose Leute heißt es heute wieder. Die Schweden Treat schlagen nach ihrem schon 25 Jahre zurückliegenden Debüt zurück. Das Teil nennt sich „Coup de Grace“ und ist gespickt mit feinstem Melodic Rock aus europäischen Gefilden. Auch die Skandinavische Abstammung hört man meistens bei Bands aus dem hohen Norden raus. Auch bei dieser Truppe ist dies nicht anders. Wenn man sich das Cover betrachtet könnten man fast glauben es handle sich um ein Audiobook, doch weit gefehlt, die Jungs erzählen uns zwar eine Geschichte aber eine Rockgeschichte wo man uns durch vielerlei Berge und Täler führt. Am 19.03.2010 ist es soweit und dann ist das Album von Robert Ernlund (voc), Anders Wickstrom (guit), Jamie Borger (drums), Nalle Pahlsson (bass) und Patrick Appelgren (keys & guit) für die Rockwelt zu haben.

„Prelude – Coup de Grace“ ist eine sehr monumentale, theatralische Introeröffnung. Hier wird eine ordentliche Soundwand aufgefahren und man könnte schon fast glauben es handle sich hier um eine symphonische Platte. Sicherlich sind kleine Einflüsse drinnen, doch dazu später.

Gleich unvermindert mündet man in den ersten regulären Track der sich „The War Is Over“ nennt. Flotter, knackiger Rocker der mit viel Tempo durch die Boxen gejagt wird. Die Jungs wissen wie man uns mit wohlgesonnenen Melodien verwöhnt und davon wird uns hier reichlich geliefert. Manches Mal komme ich in Verlegenheit etwaige Vergleiche mit Sonata Arctica, als auch den österreichischen Serentiy zu setzen. Was wohl auch am Organ des Fronters liegt der hier eine ähnliche Tonlage bzw. Stimme drauf hat. Auch vom Härtegrad wandelt man auf ähnlichen Pfaden. Gute Mixtur die mit viel Herzblut für die Hörerschaft eingestanzt wurde.

Etwas kerniger steuert man nun die Horizonte mit „All In“ an. Erdige Rockelemente treffen hier auf herbe Gitarrenläufe. Immer wieder wird das Tempo abgebremst, doch schon springen die Jungs wieder auf die Barrikaden und halten ein etwas flotteres Programm ab. Der melodische Hauptanteil wurde hier weites gehende in den Hintergrund gerückt, dafür gibt es reichlich Chorvocals die das Ganze etwas hymnischer klingen lassen. Sauberes, klares Gebräu trotz der tiefer getrimmten Gitarrenlinien.

Ein symphonisches, bombastisches Rockepos mit kantigen Läufen wird uns beim darauffolgenden „Paper Tiger“ geboten. Deutlich gefühlvoller werden hier die Gehörgänge durch geputzt. Auch das Tempo hat man merklich vermindert. Ein stattlicher Midtemposong wird uns hier kredenzt und das mit vielen Arrangements die sehr stattlich in das Sound Mosaik ein gepuzzelt hat.

Eine sehr düstere Klangeröffnung serviert man uns bei „Roar“. Auch die Weiterführung ist etwas dunkler angehaucht. Sicher macht man hier nicht eine auf Horror Metaller und dennoch ist dieser Track wesentlich schwärzer angefärbt. Auch den hymnischen Anteil hat man wieder reichlich über die etwas flottere Rhythmik darüber gestreut. Die bombastischen Schübe die man immer wieder durchstarten bekommen ganz leicht Oberwasser, doch bevor sie zu dominant werden, dreht man den Spieß wieder um und wechselt wieder in den gewohnten Rocktrab zurück.

„A Life To Die For“ wird durch ein klassisches Klavierstück, begleitet von einem wohlwollenden Gesang mit verträumten Zügen eröffnet. Diese eingeschlagene Richtung behält man bei und versüßt das Ganze mit romantischeren Klängen. Dabei bleibt man aber auch nicht untätig und liefert hier noch etliche Zusätze hinzu, wie z.B. stattliche, sanfte Streicherarrangements.

Weiter geht’s mit „Tangled Up“ welches wieder klarer und etwas simpler schallt. Erdiger, klassischer Rocker mit vielen druckvollen Rhythmusausbrüchen. Zahnige, sägende Soliriffs werden immer wieder gleich im Anschluss von einer etwas mehr bretternden Rhythmik abgelöst. Dadurch kommt ein sehr starker Groove Faktor zum Tragen.

Leidener Frauengesang, mit orientalischem Touch wird uns als Einführung in den Song „Skies of Mongolia“ geboten. Weiter geht es hier mit einer sehr bombastischen Mischung die mit einer Wucht durch die Boxen knallt, dass es einem fasst die Rübe weg bläst. Mächtige Riffs werden immer wieder von besonnenen Parts bzw. melodischer Gefühlsmusik kurz abgelöst. Doch gleich fährt man wieder die Geschütze auf und feuert mit viel Wucht die besagten Riffs, als auch bombastische Granaten ab die einschlagen wie ein flächendeckendes Bombardement.

„Heaven Can Wait“ wurde nun als Ablöse wieder etwas simpler und klassisch, klarer eingespielt. Viele Rock Allüren aus den Frühachtzigern vereinen sich genussvoll mit melodischen Keyboardeinspielungen, die einmal etwas melodischer und gleich wieder etwas traditioneller a la Deep Purple klingen. Den Rest erledigt noch eine vor kraft strotzende, stampfende Rhythmusfraktion.

„I’m Not Runnin’“ geht wieder in Richtung wuchtiger Bombastrocker. Sicher nicht so dermaßen stark geprägt wie „Skies of Mongolia“ und dennoch wandelt man ganz leicht auf ähnlichen Pfaden. Dabei spielt man hier ein etwas düsteres Klangbild aus, welches sich bestens mit romantischen Breaks vereint und gleich im Abschluss eben von Bombastschüben die Hände reicht. Superbes Wechselspiel mit einem sehr ausgewogenen Anteil.

Mit „No Way Without You“ drückt man wieder etwas mehr auf die Tube. Flotter, fröhliche Rock Rakete, mit viel Feuer unterm Hintern. Hier kann der geneigte Fan seine Rübe durchschütteln und abgehen wie die Feuerwehr. Die Spielfreude der Truppe hat nach all den Jahren nichts am Charme verloren und das spiegelt sich hier sehr stark wieder.

Besonnener greift man nun bei „We Own The Night“ in die Saiten. Wie es der Titel schon erahnen lässt, haben die Schweden hier wieder etwas fürs romantische Gefühl geschaffen. Dabei sparen sie nicht mit etwas balladeskerer Spieltechnik, die aber nicht ganz reinrassig in die Balladenschublade gehört. Immer wieder justiert man einige Zahnräder nach und lockert diese auch sogleich wieder. Guter, gefühlvoller Song der bis tief unter die Haut geht.

Party Rock as it’s best, mit hymnischen Linien ist nun bei „All For Love“ angesagt. Straighter Song mit kleineren Klangfacetten. Shakige Rhythmik verleitet zum Abtanzen und dieses Tempo wird kaum überschritten.

Abschließend steht noch „Breathless“ an und zu guter Letzt bietet man noch einmal was zum Abgehen. Sicher jetzt nicht das totale Ausflippen und dennoch steigert man sich in einen Spielrausch der quer durchs Rockgemüsebeet führt. Dabei fährt man noch einmal ganz leicht alle Geschütze auf und mit diesem farbenbunten Track verabschieden sich Treat dann auch schon von uns. Kann man nur hoffen dass es nicht wieder solange dauert bis wir etwas Neues von der schwedischen Rockbrigade zu hören bekommen.

Fazit: Rockepos das in keiner Sammlung fehlen sollte. Viele Erweiterungen wurden hier und da sehr stark eingebaut und so finden nicht nur Rockmusik Fans etwas, nein auch Melodic Metal Fans können hier ein antesten durchaus wagen.

Tracklist:

01. Prelude – Coup de Grace 2:27
02. The War Is Over 3:57
03. All In 4:11
04. Paper Tiger 4:27
05. Roar 4:27
06. A Life To Die For 4:21
07. Tangled Up 4:07
08. Skies of Mongolia 3:52
09. Heaven Can Wait 3:29
10. I’m Not Runnin’ 3:26
11. No Way Without You 4:09
12. We Own The Night 4:34
13. All For Love 3:50
14. Breathless 4:22

Besetzung:

Robert Ernlund (voc)
Anders Wickstrom (guit)
Jamie Borger (drums)
Nalle Pahlsson (bass)
Patrick Appelgren (keys & guit)

Internet:

Treat Website

Treat @ MySpace

Wulfgar – Midgardian Metal

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Band: Wulfgar
Titel: Midgardian Metal
Label: TrollZorn
VÖ: 2010
Genre: Melodic Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Wulfgar nennt sich die neuste Wikingerhorde aus dem Hause TrollZorn und verwunderlicher weise stammen diese Krieger mal wirklich aus dem hohen Norden. Die Schweden haben sich 2005 bei einem Hörnchen Met zusammengetan und fortan streunte man unter lautem Kriegsgeheul durch die Lande um sich eine Fanschaar zu sicher und mit diesen weiterhin auf Raubzüge zu gehen. Mittlerweile steht nun am 26.02.2010 der neueste Streich an und selbiger nennt sich so richtig schön true lastig „Midgardian Metal“. Na dann darf der Wochenendkrieger ja mal gespannt sein was uns Emil „Ewil“ Augustsson (voc), Jimmie „Jimsan“ Mattisson (guit), Reine Karlsson (guit), Morgan „Mogge“ Löfstedt (bass) und Thommy „Grandmaster T“ Lindskog (drums)für einen erneuten Lauschangriff bieten.

Sehr lieblich und folkig wird mit dem „Intro“ der Start hingelegt.

Natürlich erwartet man auch weiterhin solche Klänge. Doch „Die for my clan“ ist von einem ganz anderen Holz geschnitzt. Rollende und mitreißende Melo Death Attacken erschließen sich hier und die jagt man mit hohem Tempo und einer eisigen Linie durch die Gehörgänge. Zwar wandelt man wie die Kollegen Amon Amarth auf ähnlichen Pfaden, doch diese Elemente bzw. Ähnlichkeiten sind etwas dezenter und somit besticht man mit viel Eigenpotential.

„Circle of runes“ ist deutlich ähnlicher wie die oben genannten Landsmänner. Das mag vielleicht nicht eigenständig klingen, muss es aber auch nicht wirklich. Viel mehr zählen hier die treibenden Rhythmen, die mit viel nordischem Flair aufwarten und diese besitzen eine Bangerästhetik die man einfach liebt und für all jene die gerne ihre Rübe kreisen lassen denen sei dieser Track besonders ans Herz gelegt. Somit haben die Schweden Buben hier ihr persönliches „Pursuit of the Vikings“ geschaffen. Wohl bekomm‘s.

Der Nachfolger „Fight, Win, Kill & Conquer“ wird zwar sehr zahnig eröffnet, doch vorerst beherrschen etwas mehr die heroischen, hymnischen Elemente das Geschehen. Doch immer wieder springt man in die Presche und drückt gehörig das Gaspedal. Dadurch kommt es zu einer munteren Berg und Talfahrt die ordentlich aufstachelt. Fast schon Tanzrhythmik wird an und ab angestimmt und weiterhin setzt man auf simple Melodien die sofort ins Gehör gehen und Spaß machen.

Mit „Midgardian Metal“ wird eine sehr melodische Eröffnung vollzogen. Diesem sehr animierenden Spiel wird weites gehend viel Augenmerk beigemessen, nur an und ab wird etwas kantiger eine Kurskorrektur vollzogen. Viele Mitgrölparts machen den Song zu einer weiteren richtigen Saufnummer, wo man auf die Tische klettert und im wilden Tanz auf diesen herumspringt. Hoch die Methörner und zu dieser melodischen Hymne gefeiert.

Das anschließende „Nifelheim“ ist deutlich von einem anderen Kerbholz und hier wird zwar ebenfalls Melodie verwendet, doch räumt man hier mehr den wilderen Klängen einen großen Spielraum ein. Als Ergänzung gibt es die vorher doch sehr dominanten, heroischen Klänge, bevor man erneut die Motoren startet und uns wieder einen Satz heiße Ohren beschert und das mit messerscharfen Riffs die es in sich haben.

Wikinger schleift eure Schwerter, haltet die Streitäxte parat und holt die Schilde raus und rauf aufs Drachenschiff, denn mit „Norsemen of steel“ wird zur Kaperfahrt gerudert und das mit viel hymnischen Flair. Von der rohen ungeschliffenen Härte wird hier etwas mehr abgesehen und dadurch gibt es auch viele klare Passagen. Das Tempo übersteigt kaum die stampfende Geschwindigkeit und so achtet man mehr auf heldenhafte Soundästhetik, welche uns sehr außergewöhnlich ins Gehör presst.
Deutlich schroffer setzt man nun mit „The death of yggdrasil“ nach. Roher, ungeschliffener Happen den man mit viel Groove ausgestattet hat. Man kann zwar sehr gut zu diesen Klängen bangen, doch weites gehend wird hier auf shakige Elementen und Spielereien geschaffen. Somit ist dieser Song einmal mehr eine durchaus tanzbare Nummer, zu der man bangend durch die Bar/Konzertsäle herum moshen kann.

Mit erhobenem Haupt geht es nun mit „The three norns“ voran, welches erneut mehr hymnische Einflüsse aufzuweisen hat. Die Wikinger wissen wie man durchaus adrett viele dieser doch in diesem Genre vertretenen einsetzt und dies vollzieht man ohne irgendwie zu abgenützt zu klingen. Zwar kommt auch hier der melodische Anteil sehr breit zum Tragen und dennoch wird hier eine breite Masse an schroffen Elementen geboten. Beide Trademarks verbindet man sehr gut und schafft dadurch einen eher facettenreichen Track in diesem Milieu.

Die Beendigung des Outputs vollzieht man mit „Valkyria“ welche sich zur bandeignen Hymne entpuppt. Diese startet man mit einer sägenden und rollenden Gitarrenriff Fraktion die über unsere Köpfe hinweg fegt wie ein Todeskommando. Auch wird hier sehr gekonnt und stattlich Death Metal mit dem Wikinger Stahl auf einen Konsens gebracht und zu guter Letzt ruft man zur alles vernichtenden Schlacht, mit einer anschließenden Feier in Walhalla. Grenzgeniale Beendigung die man parat hat und wirklich nach mehr verlangt.

Fazit: Freunde von Amon Amarth wird dieser Happen sehr begeistern, doch auch generell Freunde des Pagan/Viking Metal wird das Eisen sehr brennend interessieren. Eine breite Vielfalt wird geboten, ohne dass man sich dabei etwa hinter dem Rücken der oben genannten Kollegen verstecken müsste.

Tracklist:

01. Intro 0:37
02. Die for my clan 3:54
03. Circle of runes 4:10
04. Fight, Win, Kill & Conquer 4:40
05. Midgardian Metal 4:30
06. Nifelheim 4:17
07. Norsemen of steel 4:28
08. The death of yggdrasil 5:24
09. The three norns 4:39
10. Valkyria 5:14

Besetzung:

Emil „Ewil“ Augustsson (voc)
Jimmie „Jimsan“ Mattisson (guit)
Reine Karlsson (guit)
Morgan „Mogge“ Löfstedt (bass)
Thommy „Grandmaster T“ Lindskog (drums)

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Unleashed

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As Yggdrasil Trembles das neueste Werk von Unleashed hat es mir sehr angetan. Das war selbstredend ein Grund mich auf die Versen der schwedischen Death Metal Urgesteine Unleashed zu heften, um ihnen einiges zu entlocken.

Unleashed werden dieses Jahr ein paar Festivalauftritte haben. Im Moment wird die Band bei 2 Festivals in Schweden und derzeit 4 Festivals in Deutschland auftreten. Warum mögt ihr es in Deutschland aufzutreten und zu touren?

Nun ja wir spielen überall gerne, aber natürlich war Deutschland immer gut zu und für uns seit dem Beginn (unserer Karriere) sehr wichtig. Wir haben ein paar weitere Auftritte nun angekündigt, einen weiteren in Schweden wie auch den in Wacken! Sollten sich noch weitere Möglichkeiten ergeben, so sind wir dafür bereit wieder raus in die Welt zu gehen!

Ihr habt das Walpurgis Metal Days in Hauzenberg, Deutschland, bereits vor 3 Jahren als Headliner besucht. Im Jahre 2007 sind viele Leute gekommen, um Unleashed live zu erleben. Was schätzt ihr dort?

Das war ein großartiges Festival, mit sehr guter Gastfreundschaft! Mir scheint im Nachhinein, dass wir unsere Spielzeit ein bisschen kürzen mussten beim letzten Mal, doch wir gehen dieses Mal sicher, dass es nicht wieder passiert!

Mag die Band eher kleinere Festivals und Konzerte (wie das Walpurgis Metal Day oder diePagan-Festival-Tour im Backstage in München) oder die Großen (wie Wacken, Summer Breeze und so weiter)?

Schwer zu sagen. Ich denke beides hat seinen Reiz. Aber es ist natürlich cool vor einem großen Publikum aufzutreten, aber zugleich können die kleineren Auftritte ein wenig mehr familiäre Atmosphäre bieten.

Ihr nennt eure Fans Warriors. Einige Fans und Magazine sagten: Warrior, dieses Album war nicht der große Wurf. Aber auf sämtlichen Konzerten, die ich bisher von Euch besucht hatte, spielt ihr den Song Death Metal Victory und die Fans singen dazu im Chor. Soll das eine Art Nachricht von der Band an die Berichte über das Album Warrior sein?

*lacht* Haha, ich denke nicht, dass wir jemals in diesem Sinn darüber nachgedacht hätten, wirklich. Die Leute mögen den Song wirklich und deshalb spielen wir ihn natürlich. Wir bevorzugen lieber auf die Meinung unserer Fans zu hören, als auf Reviews.

Eure neue Veröffentlichung heißt: As Yggdrasil Trembles. Werdet ihr also weiterhin Musik, inspiriert vom Wikinger-Thema, machen?

Natürlich. Es ist ein lebendiger Teil von Unleashed und es wird immer so bleiben. Ich denke die Anzahl der Songs pro Album darüber wird sich vielleicht bei Zeiten ändern, aber die Thematik wird immer da sein.

Wenn du das neue Album mit den vergangenen Album vergleichst, wie würdest du den Sound von As Yggdrasil Trembles beschreiben?

Wir sehen es als logische Weiterentwicklung von Unleashed und den Vorgängeralben. Wir versuchen natürlich immer etwas Neues zu erreichen gemessen an der Produktion und am Liederschreiben.

Unleashed wechselte die Plattenfirma. Das ehemalige Label war SPV. Nun ist es Nuclear Blast. Das letzte Album The Hammer Battalion wurde 2008 veröffentlicht. Das Neue wird in ein paar Tagen rauskommen und verglichen mit den 5 Jahren zwischen Warrior und Hell´s Unleashed ist das sehr kurz. Kannst Du uns Gründe für diese längere Pause nennen?

Es gab keinen wirklichen Grund hierfür. Wir waren sehr ausgebrannt und zu der Zeit nach den vielen Touren und veröffentlichten Alben, entschieden wir uns für eine Pause. Es verging also die Zeit und es dauerte ein dann ein bisschen länger, als wir erwartet hatten. Aber dennoch, nachdem wir wieder zurück im Geschäft waren, ging es vorwärts in die richtige Richtung, besser als je zuvor!

War es einfacher für Euch Musik zu machen in der Vergangenheit (in den Tagen von Vinyl, CDs, Tapes) oder denkt ihr, dass es einfacher ist heutzutage Musik zu machen (speziell im Fall mit der Internetpiraterie)?

Nun ja, das Machen von Musik ist genau dasselbe wie in der Vergangenheit. Der Verkauf der Music ist heute aber anders als damals. Aber man muss sich auf andere alternative Wege fokussieren, um die Musik zu verbreiten, mehr auf Tour gehen und mehr Liveauftritte absolvieren.

Im Bezug auf die letzte Frage, denkt ihr die Zuneigung der Fans (zur Musik) hat sich geändert?

Nicht wirklich die Zuneigung, aber die Zeiten! Ich denke immer noch, dass Metalfans weiterhin Alben kaufen werden, im Gegensatz zu Fans anderer Musik. Metalheads werden immer gern die Alben und das Merchandise sammeln. Aber ich denke, die Leutewerden wählerisch in Bezug auf Dinge wie Qualität!

Was kannst du uns über die Zukunft von Unleashed sagen? Wie die nächste Tour nach den Festivals in 2010?

Wir sehen nun voraus auf unsere Album-Veröffentlichung und konzentrieren uns auf die Sommer-Festivals. Aber eine Tour wäre denkbar im Herbst, aber bisher ist nichts bestätigt! Danke und großartiges Interview! Grüße!

Mely

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Die Kärntner Band Mely gehört ja zu den Senkrechtstartern des Jahres 2009, in dem sie unter anderem für den Amadeus Award nominiert waren und auch ihr 10-jähriges Jubiläum feierten. Im Zuge eines Konzertes in der Heimat traf ich mich mit Gründungsmitglied Andreas Mataln (AM), den beiden neuesten Mitgliedern Hannes Ganeider (HG) und Mike Angerer (MA), sowie Chefroadie Yoshi (YO).

Fangen wir mal an, danke fürs erste, dass ihr euch für das Interview Zeit nehmt.

AM: Servus Chris

Hallo Andy

HG: Halloooo

Es ist ja in letzter Zeit relativ ruhig um euch geworden, so nach der 10-Jahres-Feier, also was gibt es Neues?

AM: Nichts.

Also dir glaub ich das mal überhaupt nicht.

HG: Also wie ist es weiter gegangen, im Prinzip ist Andy Vater geworden, wie eh viele wissen.

AM: Daddy, meine kleine Anika.

HG: Das war das Hauptprojekt.

AM: Ja is so.

Okay, dann machen wir mal einen kleinen Rückblick auf eure 10-jährige Geschichte. Angefangen hat das Ganze ja als ihr aus der Band Brothers In Arms entstanden seid.

AM: Stimmt ja.

Wie ist es dann weiter gegangen, von der Gründung von Mely bis zur Veröffentlichung von There are days?

AM: Ja Brothers In Arms war, wie sagt man? Ja es ist uns gesagt worden es klingt homosexuell, um wirklich bei der Etikette zu bleiben. Es hat dann einige Besetzungswechsel gegeben und deshalb hat Brothers In Arms einfach nicht mehr gepasst. Ja dann neuer Name, suche suche suche, www hat es ja noch nicht gegeben, zumindest für uns nicht, dann hat man halt gesagt, der Sound klingt irgendwie melancholisch, melancholy gibt es aber schon als Band, und mely ist ja sowieso viel cooler, auch weil man viele Jugendlieben auf einen Namen reduzieren kann, im Endeffekt sind es alles Melys.

HG: Oder Uschis.

AM: Uschi klingt aber dämlich für eine Band?

Vielleicht gibt es ja eine Metalband mit Namen Uschi?

AM: Gibt’s die?

Keine Ahnung, müsste man mal googeln.

AM: Naja UDO gibt’s, aber dann wären wir ja irgendwie wieder da wo wir mit Brothers In Arms waren.

Von There are Days wird es ja mittlerweile gar nicht mehr so viele Exemplare frei verkäuflich geben?

AM: Frei verkäuflich gibt es die nicht mehr, weil die haben wir ja immer schon gebrannt. Jetzt muss man schon ganz nett und lieb mit uns reden und vielleicht bekommt man ja ein Exemplar.

Das klingt schon fast so als würdet ihr euch für das Ding schämen?

AM: Nein überhaupt nicht, es waren halt so die Anfänge. Das Problem auf der Scheibe ist, dass man nicht alles hört was man macht bzw. was gemacht wird.

HG: Ja genau, da hört man eigentlich erst jetzt mit der guten Backline Live, was da überhaupt passiert, also mehr als auf CD.

AM: Wir spielen ja noch Sachen davon, also schämen, weit davon entfernt, außer vielleicht für meinen Eunuchengesang.

Weiter ist es ja dann mit Reel through my wave gegangen, was ja eine klare Weiterentwicklung war und auch für eine Steigerung des Bekanntheitsgrades sorgte. Wie denkt ihr heute an diese Zeit zurück?

AM: Harte Zeit, viel Alkohol, sehr viel Alkohol. Nein es war wie die There are days, wir haben Songs gemacht, das Zeug was uns gefällt. Ja und dann nimmst du es auf und es kommt einfach was heraus. Es waren dann ein paar gute Vorband-Geschichten, also ein paar gute Supports drinnen, dann war irgendwann mal Metalcamp da. Es war schon lässig, aber man hat nie wirklich gesagt, wir müssen jetzt die Lieder so machen, dass wir den und den Erfolg haben, das ist einfach gekommen.

Mit Lady In Black ist ja ein Coverstück drauf, welches bei den Mely-Fans ziemlich beliebt ist.

AM: Die Geschichte dahinter ist ja, dass wir Lady In Black schon im Jahr vorher aufgenommen haben. Ein guter Bekannter von uns hat ein kleines Studio eingerichtet, der wollte es halt einfach mal testen. Ja und das Ding ist dann überraschenderweise relativ gut geworden und wir haben uns dann gedacht wir tun es auf die nächste Scheibe drauf. Das Lied selber gibt uns jetzt nicht das Besondere, das es irgendwie die Message hat aber es hat einfach cool geklungen. Pete ist übrigens dafür verantwortlich, es ist aus Andrea Bursch’s Gitarrenbuch.

HG: Peter Bursch.

AM: Ja Peter Bursch heißt er. Okay geklaut wir gebens zu.

Danach gab es ja mal eine Zeit wo vom Songwriting her nicht viel passiert ist aber Live war doch mit Metalcamp, Band Contest usw. doch sehr erfolgreich. Gibt es da noch ein paar spannende Geschichten, besonders Metalcamp hast du ja sicher was zu erzählen?

AM: Oh da wären wir wieder da wo wir schon mal waren, viel Alkohol.

HG: Andy hat von der Bühne gekotzt.

Genau die Aussage wollte ich mit der Frage erreichen.

AM: Ja aber das einzig lustige an der Tatsache ist, dass die Leute, wie ich heimgekommen bin, im Drautal schon wussten, dass ich in Slowenien von der Bühne gekotzt habe und ich war wirklich nur ein paar Stunden später daheim.

HG: Ja gefühlte paar Stunden.

Haben aber sicher noch nicht allzu viele geschafft.

AM: Keine Ahnung, aber das gehört halt zum Rocken dazu.

Ja Austrian Band Contest.

AM: Hm, Austrian Band Contest – Fragezeichen?

Ja genau. Gute Erinnerungen, schlechte Erinnerungen – gute Idee, blöde Idee?

AM: Eigene Idee, wie soll ich sagen, Bandbattles sind ja immer so eine eigene Geschichte. Da gibt’s dann Publikumsvoting, Juryvoting, dann wird mal das Publikumsvoting mal 2 genommen weil du ja von weiter weg bist, ist ja dann fair und nett. Nein ich will jetzt über den Band Contest kein schlechtes Wort loswerden, aber, nein aber hat es eigentlich keines gegeben. Es waren ein paar nette Busfahrten, da haben wir schon viel Spaß gehabt.

YO: Ja.

MA: Ja und du warst ja eh auch selber dabei.

Ja stimmt.

AM: Eben, also Chris, du kennst dich aus.

Dann der erste Plattenvertrag bei Black Bards Entertainment. Da hat es ja ein paar kleine Probleme gegeben, darf man da drüber reden oder ist das eher schlecht.

AM: Man darf nicht drüber reden, aber es war einfach verschissen das Ganze, nur das ich mal Klartext rede. Nein wir waren zu blöd und sie haben gecheckt, dass wir zu blöd waren. Ja und so in etwa ist der Vertrag ausgefallen und so in etwa haben wir auch unterschrieben. Es war dann halt ein Haufen Schweiß für nichts, so würde ich das heute bezeichnen.

Dann eine Zeit mit einigen Support-Auftritten, Anathema in Salzburg zum Beispiel, oder dann das Summer Nights Festival. War das ausreichend, oder hätte es durchaus mehr sein können?

AM: Mehr geht immer. Im Endeffekt, wenn man Metallica getoppt hat, dann brauchts nicht mehr mehr. Ja es war eine gute Zeit, die Resonanz auf das Album war gut, wir hatten gute Gigs, es war eine Zeit mit viel Spaß. Es war halt ein erster Schritt ins Business.

Dann der erste Besetzungswechsel und da wären wir ja dann mal beim Hannes. Wie ist die Wahl verlaufen und warum habt ihr euch genau für den Herrn da drüben entschieden?

MA: Den hab eigentlich ich angetragen.

AM: Auf der Besetzungscouch war er einfach der Beste. Nach 20 Mädels ist der Typ gekommen und er war die Erfüllung. Seit dem ist der Proberaum rosa.

HG: Stimmt ja gar nicht.

AM: Nein, im Endeffekt, Helmut wollte was anderes machen und sich auf andere Sachen konzentrieren, Studium, dann hat er mal was davon erwähnt, dass er ein Jahr ins Ausland geht, und er wollte einfach nicht mehr. Überhaupt kein Stress. Der Biss für Mely war nicht mehr da und wir haben bei der ersten Probe schon gesagt, dass wenn jemand keine Lust mehr auf Mely hat, dann soll er es sagen. Ein Bandmember das nicht mehr mag hält einfach auf. Ja und dann ist Hannes gekommen, und er ist ein Lustiger, hab ich eigentlich schon gesagt, dass ich heute schon ein paar getrunken habe? Was Besseres hätte eigentlich nicht passieren können. Man hat einfach Rhythmus am Schlagzeug, und er weiß wie man doomt.

HG: Also es hat nicht von Anfang an gepasst. Ich habe meine Spielweise doch sehr umstellen müssen im Vergleich zu dem vorher. Die Musik her funktioniert schon etwas anders und das habe ich durch Mely erfahren. Das hat mir Andy sehr schonend beigebracht.

AM: Du kannst einen Jazzer in 3 Monaten zu einem Metaller erziehen, überhaupt kein Problem, du musst nur wissen wie.

Ich will es eigentlich gar nicht so genau wissen.

HG: Nein nicht wie du meinst.

AM: Ja was so ein Moonshine-Dinner so alles ausgibt. Nein jetzt wird’s kryptisch.

HG: Ich habe mich einfach anpassen müssen.

AM: Der Mensch ist einfach hingekommen und hat gespielt, du weißt wie ich meine. Wir haben damals die Sessions gehabt, es waren da noch 2-3 andere Schlagzeuger in der engeren Auswahl, ja und er hat einfach alles weggeklopft, so war es.

Kurz danach ist ja wieder einmal ein Album herausgekommen, es war schon irgendwie komisch, dass es dieses Mal nicht so lang gedauert hat.

AM: Musik braucht so lang wie sie braucht. Ja und die Musik hat halt von seinem Einstieg bis zur Aufnahme 3 Monate gebraucht. Da nächste kann ja auch wieder in 10 Jahren kommen, wenn es so lang braucht dann braucht es so lang. Ich weiß das Business schreibt dir vor jedes Jahr eine CD oder alle 1,5 Jahre eine CD, ist aber nicht unser Problem.

Dann kam ja eine Europatour mit Dornenreich bei der ihr ja nur einen Österreich-Gig im ersten Teil dabei hattet. Dieser war ja aus eurer Sicht wohl eher eine Katastrophe.

AM: Der Gig war eigentlich cool.

Aber die Umstände?

AM: Nein die Umstände auch nicht, es war ja die Dornenreich-Tour. Die Nachtreisen-Tour war wirklich eine feine Geschichte, das waren feine Jungs, Dornenreich und Agalloch, es war schon ein Spaß.

HG: Was Chris meint ist wahrscheinlich, dass wir da schon um halb 3 oder halb 4 gespielt haben. Ja das war ein Schieß, weil ja nicht mal die Shuttle-Busse alle da waren. Die Fans die wegen Mely mitgekommen sind waren ja dann auch noch nicht da.

AM: Ist nicht unser Problem, wir haben ja sowieso nichts verdient dabei.

MA: Ich hab den Busfahrer fast her schlagen müssen, dass er endlich fährt.

AM: Nein das war dämlich, aber im Endeffekt haben wir es vorher gewusst. Irgendwann 2-3 Wochen vor der Tour. Ich meine der Gig war der zweite auf der Tour, am ersten Tag glaub ich war Würzburg, der zweite dann in Henndorf. Ja, ich würde sagen Veranstalter-Sache. Wenn er erst die Shuttle-Busse um 18 Uhr bringt, oder überhaupt anbietet, dass ein Shuttle-Bus erst um 18 Uhr fährt, ich glaube vorher war ja auch schon einer, aber ja Veranstalter-Geschichte. Aber sonst geile Tour. Übrigens vergessen haben wir die Xandria-Tour, die war auch fein. Bisher also geile Touren, geile Leute, viel Spaß.

Viel Alkohol.

AM: Ach nein.

HG: Henndorf war der Supergau.

Du bist ja auch schon bei der Theke umgefallen.

HG: Kann ja passieren.

MA: Die Fotos hab übrigens ich.

AM: Schon alleine wegen damals 1986, Tschernobyl, es war ja 86, oder?

HG: Nicht 89.

AM: Nein 86, da war ich 6 Jahre alt, da war ja der Hannes noch nicht mal auf der Welt.

HG: Nein.

AM: Haha, Hannes ist ein Tschernobyl-Produkt.

Dann tun wir trotzdem mal weiter, kommen wir mal zum Amadeus Award.

AM: Chris mir fällt auf, dass du die Fragen nicht auswendig gelernt hast.

HG: Aha, schlecht vorbereitet.

Lern mal so viele Fragen auswendig.

AM: Okay ich gebs zu ich habe auch Text auf der Bühne, aber nicht bei Mely. Du musst übrigens den Yoshi auch was fragen.

YO: Ich sage nichts.

AM: Okay, dann erzähl am besten was von der Dornenreich-Tour.

Passt, dann wollen wir mal Yoshi’s Rückblick auf die Dornenreich-Tour hören.

YO: Ja es waren super Leute, super Stimmung eben bis auf das Pech da mit Henndorf, ja und es war halt das Problem, das sie immer Opener waren, auch bei den größeren Sachen. In Holland der Gig war super, aber es ist ja sowieso ganz anders in Holland. Um 3 am Nachmittag, das glaubt dir bei uns keiner wenn du ihm sagst, dass da ein Gig ist. Ja um 7 am Abend ist der Spaß vorbei und trotzdem eine super Stimmung.

AM: Und in Belgien gibt es kein KKV.

YO: Genau das hat auf der Tour gefehlt, KKV.

HG: Genau, „Klesch Koltes Villacher“

YO: Ja das war ein Manko. So viele verschiedene Biere hab ich noch nie getrunken.

Wieder zurück zum Amadeus Award. Hättet ihr mit dem Erfolg gerechnet?

AM: Nein niemals, wir haben uns wirklich gefreut.

HG: Andy hat mich angerufen und fast nicht reden können wegen der Freude.

AM: Danach haben wir aber Stiegl getrunken.

HG: Nein Ottakringer bei mir daheim.

AM: Darfst du eigentlich Werbung machen, so wegen der Biermarken.

Naja es ist ja immer interessant zu wissen welche Band auf welche Biersorten steht.

YO: Zwecks Backstage und so.

Falls ja ein Veranstalter das Interview liest.

AM: Achso, ja Murauer und Villacher.

YO: Villacher

AM: Hannes du?

HG: Gösser, Stiegl, Ottakringer.

YO: Du trinkst ja eh alles.

HG: Heineken, es muss einfach Bier drauf stehen.

AM: Nein also Amadeus war cool.

HG: Ja und vor allem die Verleihung war ziemlich heftig.

AM: Ich weiß ja bis heute nicht, wie wir da dazu gekommen sind, scheinbar ist die CD doch gut geworden. Scheinbar hat Hell Low auch zum besten Song gereicht. Die haben uns aber einfach nicht genommen.

HG: Ja 2:0 verloren. Auswärts.

MA: Ohne Amadeus hätten wir wahrscheinlich auch das Hell Low Video nie gemacht.

Dann der nächste Besetzungswechsel und dann kommt mal der Maider ins Spiel.

AM: Ja der nächste Lineupwechsel ist ungefähr so gegangen wie es mir vor einem Monat gegangen ist. Es kommt ein Baby auf die Welt und dann hast du zwei Optionen: Du trimmst dein Leben komplett dahin oder du trimmst dein Leben dorthin und versuchst auch so nebenbei eine Band aufrecht zu erhalten. Daniel hat sich dafür entschieden, dass die Band zusätzlich zu viel ist, das war die Entscheidung und ich verstehen ihn jetzt. Davor hab ich mir gedacht, das wäre schon gegangen, aber ich verstehe ihn jetzt. Obwohl ich persönlich kann nicht anders als Mely weiter zu machen.

Dann lassen wir den Maider auch mal zu Wort kommen.

AM: Da brauchen wir nicht viel reden, was der Name Maider halt so sagt, Drogenboss.

MA: Wie bin ich zu Mely gekommen. Ich war ja früher schon viel mit den Jungs unterwegs, als Roadie, teilweise Technik usw. Ich spiele ja eigentlich Gitarre in einer Cover-Band und dann hab ich halt gehört, dass sie einen Bassisten suchen und hab mir dann gedacht, ich bin ja eh schon fast Band-Mitglied, dann spiele ich halt Bass.

AM: Ist eigentlich alles relativ unspektakulär.

MA: Am Anfang hab ich schon so meine Probleme gehabt mit dem Gerät, die Saiten sind ja doch dicker. Aber mittlerweile geht’s.

HG: Beim Maider wars dann so Blood Sweat and Tears.

AM: Im Endeffekt konnte von den anderen Kandidaten einfach keiner Tischfußball spielen. Tischfußball ist wichtig.

MA: Tischfußball ist sehr wichtig. Also zukünftig für die Veranstalter, ein Tischfußballtisch muss Backstage stehen.

AM: Wir können ja die Gage beim Tischfußball ausspielen. Wenn die Veranstalter es können, bitte.

Ja dann zum 10-Jahres-Jubiläums-Gig. Guter Gig, schlechter Gig, zu lang gespielt, zu kurz gespielt?

AM: Geiler Gig. Geile Veranstaltung.

MA: Im Vorfeld viel Aufwand, aber währenddessen hat das Ganze dann doch von selbst funktioniert.

AM: Ja die ganzen Helferlein, ohne die geht ja sowieso nichts. Ja und der Gig, es ist ja nicht das erste Mal, dass wir 2,5 Stunden gespielt haben.

HG: Für mich schon.

AM: Es ist einfach fein, wenn du die Songs so spielen kannst wie du willst, und nicht irgendwo 30 Minuten irgendwo eingepfercht wirst. Das ist ja dann auch so wie bei einem Marathon, irgendwann schaltest du aus aber danach weißt du dass du was getan hast. Ja es war geil, die vielen Leute, die Bands, Emergency Gate und Shadowcry, alles geil.

Dann hätten wir ja mal die letzten 10 Jahre besprochen, wie schaut die Zukunft aus?

AM: Ja Mely ist ja schon immer dafür gestanden dass sie tun was sie wollen, und das gilt es jetzt auszubauen. Wir sind auch lange genug vom Geschäft gefickt worden, jetzt ficken wir zurück. Und wenn das nicht funktioniert, Hauptsache man ist glücklich mit der Musik, das ist wichtig. Irgendwie ist das Ganze in den letzten Jahren auch abhanden gekommen. Sex, Drugs & Rock’N‘ Roll hat dir nicht das Label gesagt, das hat der Musiker selbst gesagt. Viele Bands sind ja nur mehr aufs Geld aus. Ich meine die großen Bands haben es ja vorgemacht, aber die haben Geld gemacht, weil sie gute Musik gemacht haben. So sollte Mely eigentlich auch funktionieren. Einfach Spaß.

Aber nicht dass du jetzt dann anfängst Kinderlieder zu schreiben.

AM: Kann schon sein. Meine Kleine hat ja einen guten Geschmack. Damals als wir die DVD vom STP-Metal Weekend zugeschickt bekommen haben, da war die Band vor uns God Hate Code oder so, also mir gefällt’s nicht, ist mir zu wild, aber wenn du das siehst, was offensichtlich in der Schiene gut ist, die haben so Schweine-Metal gemacht.

HG: Goregrind.

AM: Ja, früher als ich so 6-7 Jahre alt war haben sie bei meiner Oma manchmal Schweine geschlachtet, die haben auch so geklungen, aber die haben es sehr gut gemacht. War ein sehr pfündiges Schwein. Um zum Schluss zu kommen, meine kleine ist rotiert. Wenn ich jetzt mal daheim In Flames auflege, da schläft die Kleine und das macht mir Sorgen. Was war das jetzt überhaupt für eine Frage, hab irgendwie den Faden verloren.

Dann kommen wir schon zu den Schlussworten.

AM: Es war bis jetzt lustig, es wird auch lustig weiter gehen.

Vain – All Those Strangers (Cd)

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Band: Vain
Titel: All Those Strangers

Label: Music Buy Mail/Connecting Music
VÖ: 2010
Genre: Sleaze Rock

Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Sleaze bzw. Glam Rock erfreut sich heutzutage ja immer größerer Beliebtheit. Die Jungs von Vain sind zwar keine Neuheit auf dem Markt, aber justament erreichte uns jenseits vom großen Teich das neuste Machwerk dieser Truppe. In der Szene selbst zählen sie ja schon eher zu den alten Hasen und man hat im Jahre 1989 mit dem Debütalbum „No Respect“ große Erfolge feiern können. Sogar zwei Videos wurden damals auf und ab in der Metal TV Show Nr. 1 (MTV – Headbangersball) gespielt. Leider verlief dann aufgrund der Grunge Welle nicht alles zum Besten und so musste man den Release des zweiten Langstreichs, der ja eigentlich 1991 folgen sollte verschieben. Nun ist es aber soweit am 12.03.2010 steht „All Those Strangers“ von Davy Vain (voc), Danny West (guit), Jamie Scott (guit), Ashley Mitchell (bass) und Louie Senor (drums) in den Ladenregalen. Freunde der Musik von Skid Row und Konsorten werden ihren zweiten Frühling feiern können.

Recht flott und mit viel rotzigem Pepp wird der Reigen mit „Love Drug“ gestartet. Flotter Rotzrocker wie er im Buche steht und den Spirit der Endachtziger in die heutige Zeit befördert. Schöne satte, melodische Refrainparts werden hier mit vielen Mitsingparts gepaart und das ruft zum Abhoten in der eigenen Bude, oder auch in Metal Bars auf. Die Jungs rocken hier ungemein die Bude und dabei greift man trotz alter Parallelen herrlich erfrischend das Feeling der alten Tage auf.

„Planet’s Turning“ steht nun an und man knüpft nahtlos an das an, wo man mit dem ersten Track aufgehört hat. Lediglich das Tempo wurde merklich gedrosselt, dennoch bricht man aus dem etwas sanfteren Eck immer wieder mit viel Kraft aus und schon zieht man uns wieder in die sanfte Ecke zurück. Gutes Wechselspiel der Gefühle welche man gekonnt musikalisch umgesetzt hat. Auch die satten Chorrefrains dürfen hier nicht fehlen und selbige setzt man nicht zu knapp ein.

Um Nuancen erdiger rockt die Truppe mit „Shooting Star“ weiter. Gut sortiert, gefühlvoller Rotzrocker der uns mit einer sehr schmierigen Spielweise geboten wird. Die Jungs haben das Handwerk nicht verlernt und geben der Fangemeinde genau das was sie braucht und haben will. Dreckige Riffs die sehr erdig rüber kommen und diese werden von einem sehr sauberen Gesang begleitet. Hier sticht der Fronter mit einer sehr wechselnden Gesangsarbeit hervor und das setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Sehr ruhig und gemütlich wird es nun mit dem Nachfolger „Too Bad“. Schöner balladesker Anfang und der Song entpuppt sich auch weiterhin als superber Love Song. Schöne leidende Gesangsakrobatik wird hier von etlichen fröhlicheren Chorbeiträgen verstärkt. Kuschelnummer mit viel Rotz im Gepäck.

Auch das darauf folgende „Far Away“ wird sehr ruhig eingeläutet. Sanfte verträumte Klänge führen uns in diesen Song ein. Doch hier gibt es nicht etwa eine weitere Kuschelnummer, nein hier wird zwar etwas langatmiger eröffnet, doch nach gut einigen Minuten wird stampfender gerockt und das bietet man uns einmal mehr mit einer guten Mischung aus klaren und dreckigen Einflüssen die man gekonnt auf einen Konsens bringt.

Mit einem lang gezogenen Riff führt man uns in den nächsten Track im Bunde ein. „Wake Up“ nennt sich das Unding und hier schöpft man wieder mehr aus den Vollen. Sprich das Tempo wurde merklich angehoben und die Formation rotzrockt wieder was die Maschinerie hergibt. Mit viel Charme machen die Amis dass und dabei dürfen auch etliche Gefühlsaubrüche up & down nicht fehlen. Dennoch hat die flottere Rhythmik deutlich mehr die Oberhand gewonnen.

Sehr verspielt und melodisch startet man nun „Freak Flag“. An dieser Stelle gibt es wieder etwas zum kompletten Ausflippen. Mit viel Feuer unterm Hintern rocken sich die Jungs einen Ast ab. Temporeicher Rotzrocker der besonderen Art. Mit viel Pfiff wird hier ab gebolzt und dabei verstärken viele Melodiesolis die Spieltechnik. Gute Auswahl die sehr shakig rüber kommt und zum Abgehen animiert.

Sehr langsam, ruhiger und dunkler wird nun zwar „Here Comes Lonely“ eröffnet. Doch klare Strukturen haben hier eindeutig das Sagen. War man noch beim Vorgänger dabei bedacht uns was zum Abgehen zu bieten, so wird hier wesentlich gemütlicher und verträumter gespielt. Einmal mehr hat man einen klaren Love Rocksong eingespielt, der aber mit einer starken, clear Spielweise aufwartet.

Nahtlos knüpft man mit einer gediegenen Spielweise nun beim Nachfolger „Shouldn’t Cry“ an. Auch hier regiert die Kuschelromantik das Geschehen, diese hat eindeutig und auch dominanter das Sagen. Erneut heißt es zurück lehnen und von Gefühlsmusik der Truppe verwöhnen lassen.

Mit dem obszönen Arbeitstitel „Do You Sleep With Strangers?“ wird nun gerockt. Merklich hat man das Tempo gesteigert und an allen Ecken und Enden wird musikalisch eine Abrechnung mit so mancher Dame gemacht, die wohl den Herrschaften in ihrem Musikbuisness über den Weg gelaufen ist. Rotziger Rocksong mit einer mittleren Geschwindigkeit und aus dieser bricht man an und ab etwas stampfender und kraftvoller aus.

Mit „Looking Glass“ verabschiedet man sich von der Hörerschaft und selbiger Song wird zwar ganz dezent begonnen, doch schon springen die Jungs in die Presche und ackern hier mit viel Tempo. Speediger Rotzrocker der zum Abgehen aufruft. Eine weitere Partynummer hat man zum Schluss für uns parat und dabei wird mit viel Geschwindigkeit die Beendigung des Albums durchgeführt.

Fazit: Tolles Machwerk und da kann man nur hoffen das der zweite Anlauf von mehr Erfolg gekrönt ist. Pflichtkauf für alle Skid Row & Co Fans.

Tracklist:

01. Love Drug
02. Planet’s Turning
03. Shooting Star
04. Too Bad
05. Far Away
06. Wake Up
07. Freak Flag
08. Here Comes Lonely
09. Shouldn’t Cry
10. Do You Sleep With Strangers?
11. Looking Glass

Besetzung:

Davy Vain (voc)
Danny West (guit)
Jamie Scott (guit)
Ashley Mitchell (bass)
Louie Senor (drums)

Internet:

Vain Website

Vain @ MySpace

Edguy

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Die deutschen Power-Metal Stars von Edguy sind ja als Support für den ersten Teil der Abschiedstour der Scorpions bestätigt worden. Das ist natürlich ein Grund um mich mal mit dem Bassisten der Band, Tobias „Eggi“ Exxel, zu unterhalten.

Wie laufen die Vorbereitungen auf die Tour mit den Scorpions, wie fühlt man sich da eigentlich, wenn man als Support auf der letzten Tour einer Hard-Rock Legende ausgewählt wird?

Ja natürlich ist es erstmal eine riesig große Ehre, dass sie uns ja auch persönlich ausgewählt haben. Wir haben die Jungs von den Scorpions vor längerer Zeit auch schon persönlich kennen gelernt, wir haben ja schon ein Konzert in Bulgarien und eines in der Tschechei gespielt, das waren zwei große Festivals, und gerade in der Tschechei sind wir dann sogar auf deren persönliche After-Show Party eingeladen worden und haben uns dann noch ein einem gemütlichen Bierchen noch Super-Klasse unterhalten und ich glaube auch, dass das vielleicht auch ein ganz ganz wichtiger Punkt war, warum sie uns eingeladen haben und weil sie auch die Band cool finden und unsere Musik cool finden, die Bühnenshow, und natürlich dass man sich persönlich so gut verstanden hat. Wie gesagt wir sind natürlich riesig geehrt und freuen uns tierisch darüber, dass wir das machen können. Lustigerweise, allzu vieles besonderes vorbereiten kann man jetzt nicht unbedingt mehr als wenn wir halt ein normales Edguy-Konzert spielen, weil wir wollen einfach wir sein auf der Bühne und unser bestes geben und natürlich ist die besondere Herausforderung, dass auf so einem Scorpions-Konzert noch einige 1000-Leute mehr sein werden, die von Edguy noch nichts gehört haben und die wollen wir natürlich auch auf unsere Seite ziehen, da sind wir dann sozusagen der neue Scorpions-Nachfolger.

Wäre natürlich nicht schlecht für euch.

Ja klar.

War es da vielleicht auch von Vorteil, dass Klaus auf Tobi’s neuem Avantasia-Album vertreten ist?

Ja könnte durchaus sein, ich meine da spielt alles zusammen. Wie gesagt wir haben uns ja das erste Mal vor ich glaube gut 2 Jahren kennen gelernt, und ich denke durch dieses Kennenlernen ist es auch begünstigt gewesen, dass Klaus auch gerne auf Tobi’s Platte mitsingen würde, so kommt eines ins andere, je enger man dann miteinander zusammenarbeitet, die ganzen Connections auch mit unseren Agenturen, Konzertagenturen, Plattenfirmen usw., desto einfacher wird es dann einfach, dann hast du viel mehr Kommunikation, du lernst dich besser kennen, du weißt wie die Leute ticken, und ich glaube auch für die Scorpions ist es gerade wichtig, dass sie ne Band mitnehmen, die natürlich auf der einen Seite richtig nach vorne gehen wollen und richtig abgehen wollen, und auf der anderen Seite auch bodenständig sind, und nicht den Backstage-Bereich nach dem Konzert kurz und klein schlagen und ich glaube da haben wir uns schon kennen gelernt, dass wir Backstage also doch meistens relativ ruhig sind, also meistens, nicht immer aber meistens.

Von den Locations her wird es wohl eine eurer größeren Tourneen sein?

Na sicher, das sind ja richtig große Hallen, da ist die Köln-Arena, das ist in München die Olympiahalle zum Beispiel, das ist in Berlin die O2-Arena, die kennt man ja auch von vielen vielen anderen Konzerten, Metallica zum Beispiel, wir sind ja auch schon in den Genuss gekommen, die Lanxess Arena in Köln von innen kennen zu lernen, auch die Münchner Olympiahalle als wir vor glaub ich 3 Jahren mit Aerosmith unterwegs waren. So zusagen ist das für uns nicht alles neu, aber das besondere ist heuer natürlich, dass wir da sogar 10 Konzerte in Deutschland spielen, das ist natürlich eine ganze Menge, dass wir dann so viele Leute erreichen können, und ich meine die Bühnengröße kenn man ja auch schon von so Konzerten wie dem Wacken Open Air oder wenn wir in Südamerika schon Festivals gespielt haben. Es ist halt dann trotzdem immer wieder eine Herausforderung eine riesige Bühne auch ausfüllen zu können, aber ich glaube da haben wir keine Angst und Tobi wird da auch ein paar lustige Ansagen machen und dann haben die Leute auch was zu lachen. Die werden sich dann auch denken, was ist denn das für eine verrückte Heavy-Metal Band, die waren dann auch noch lustig auf der Bühne, das geht ja gar nicht. Also Heavy-Metal und lustig das geht ja gar nicht. Ne im Ernst, ich glaube das werden die Leute richtig gut finden.

Ihr habt ja in diesem Jahr schon eine UK-Tour und eine Australien-Tour hinter euch. Kannst du mir ein bisschen darüber erzählen? Wie sind die Tourneen so verlaufen? Gibt es ein paar besondere Momente?

Ja klar, besonders Australien ist für uns immer eine super geile Erfahrung. Wir sind jetzt insgesamt schon das dritte Mal in Australien gewesen, und es ist dennoch immer wieder was total verrücktes, genau auf der anderen Seite der Erdkugel zu spielen und es ist natürlich immer wieder ein geiles Gefühl, so weit weg von zu Hause auch noch jede Menge Heavy-Metal Fans unterwegs sind ist wirklich unglaublich. Wir hatten dieses Jahr noch ein ganz besonderes Event, wir sind nämlich genau am 31.12. in Sydney gelandet und hatten anschließend die Möglichkeit direkt vor Ort in Sydney im Hafen dieses riesige Feuerwerk anzuschauen und das Ganze noch 9 Stunden vor Europa, das war schon wirklich unglaublich. Wir haben dann natürlich von Sydney zu Hause angerufen und schon mal ein gutes neues Jahr gewünscht, wo es glaube ich hier zu Hause 3 Uhr nachmittags war, ich glaube es waren sogar 10 Stunden Verschiebung, also 2 Uhr nachmittags, und das war natürlich Klasse, Silvester im Hochsommer, die Sonne hat gebrannt, Nachmittag schon klasse. Man muss ja dazu sagen, man muss dich da schon am Nachmittag im Hafengebiet ein schönes Plätzchen suchen, weil da so viel Betrieb ist, dass du wenn du nicht schon 7 Stunden vorher deinen Platz verteidigst, um 22 Uhr dann keine Chance mehr hast auch nur in die Nähe von diesem Hafen zu kommen um das Feuerwerk da richtig genießen zu können. Das war schon Klasse, aber natürlich auch die Konzerte waren wirklich klasse. Ich meine die Leute in Australien sind ja auch nicht gewöhnt, dass, vor allem Europäische, Heavy-Metal Bands rüber kommen. Wir sind da richtig abgefeiert worden, also richtig Klasse. Ja und England war auch eine Klasse-Sache. Was soll ich da dazu sagen, ja es war kalt und regnerisch, aber die Frauen haben natürlich trotzdem kurze Röcke an, das ist natürlich sehr schön, also hat man sich wie in Brasilien gefühlt. Nein es hat auch unheimlich viel Spaß gemacht und es war eigentlich so unsere Vorbereitung, wir haben auch teilweise eine andere Setlist gespielt und haben uns einen riesen Spaß daraus gemacht. Wenn die Scorpions-Konzerte so gut sind wie die in England, dann brauchen wir uns wirklich gar keine Gedanken machen, dann wird das sicher eine Klasse-Aktion.

Wie werdet ihr eigentlich die Setlist für diese Tour aufbauen, mehr ein Best-Of Set oder wird der Fokus mehr auf Tinnitus Sanctus gelegt?

Eine Mischung aus beidem, so richtig geklärt haben wir das aber noch nicht. Glücklicherweise ist es bei uns ja immer so, dass wir das auf den letzten Drücker klären. Ich meine wir haben ja schon relativ viele Songs die wir spielen können, und das können wir uns ja dann immer kurzfristig überlegen. Da wir ja bei diesem Event nur ich glaube 45 Minuten Spielzeit haben, wirds wahrscheinlich sowieso wieder eine heiße Diskussion geben, welche Songs wir rausschmeißen müssen aus unserem Programm und da hat jeder von Edguy wieder eine andere Meinung, der eine will diese Songs spielen, der andere diese und jene und das wird viele Reibereien geben, das gehört bei uns einfach dazu und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir da bei den 10 Konzerten auch verschiedene Varianten ausprobieren werden, das wird wohl die einzige Möglichkeit sein, dass jeder seinen Willen bekommt bei Edguy und dann wird es sich sicher weisen, welche Songs so beim Publikum ankommen. Wenn wir dann merken, dass irgendein Song da eine besonders gute Reaktion hervorruft, im Vergleich zu irgendeinem anderen, dann werden wir natürlich die Songs entsprechend beibehalten. Ich kann mir dann durchaus auch vorstellen, dass es da mal 3-4 Konzerte dauert bis man die optimale Setlist gefunden hat, aber ich meine sowas wie eine optimale Setlist gibt es sowieso nicht. Ich glaube auch dass wir bei den Scorpions nicht nur vor Leuten spielen, die uns noch nicht kennen, es gibt da sicher genügend Edguy-Fans die sich denken, die Scorpions muss ich ja auch nochmal sehen, und die werden dann natürlich auch die Edguy-Songs mitschreien und die werden sich dann sowieso beschweren, wieso habt ihr nicht den Song gespielt, wieso nicht den, aber die sagen das ja sowieso oft aus Spaß, weil den Leuten ist es ja auch klar, dass wir bei 45 Minuten Spielzeit nicht jeden Song spielen können, da werden wir uns nicht so Gedanken machen. Wir werden auf alle Fälle ein paar Stücke von der Tinnitus Sanctus spielen, ja klar ist ja unser aktuelles Album zur Zeit, und es gibt da natürlich ein paar Kracher wie King Of Fools oder Lavatory Love Machine vom Hellfire Club Album, die natürlich auf gar keinem Konzert fehlen dürfen, die werden wir bei den Scorpions Shows auch spielen, da bin ich mir sicher.

Wie sieht es eigentlich bei euch mit der Festival-Planung aus, ihr seid ja bisher für Wacken und für ein Festival in Tschechien bestätigt. Kommt da noch mehr?

Ja es wird noch was kommen, aber das andere ist zum Teil noch nicht spruchreif, deshalb sind sie auf der Website noch nicht veröffentlicht , aber eines kann ich schon mal sagen, es wird ein größeres Festival in England sein, das wird das Bloodstock-Festival sein, soweit ich weiß, dann wird es noch eines in Polen geben, das ist aber etwas später, im September glaub ich. Ja und dann sind noch 2-3 Sachen in Arbeit die ich aber jetzt noch nicht sagen kann, weil sie noch nicht feststehen und ansonsten, was für uns dieses Jahr wieder etwas wichtiger geworden ist als die Festivals, das ist dass wir uns in diesem Jahr wieder um eine neue Platte kümmern wollen, das heißt wir wollen uns ein wenig zurückziehen, wieder im Studio arbeiten, wieder Songs und Ideen ausprobieren, und dann hoffen dass wir so weit sind, dass wir Anfang nächsten Jahres so weit sind um eine neue Platte herauszubringen.

Also ist nach den Sommerfestivals die Tour zu Tinnitus Sanctus beendet?

Davon gehe ich mal aus. Wenn wir nicht zufällig Konzerte in der Wüste von Afrika angeboten bekommen, oder in der Steppe von der Mongolei oder so, weil ansonsten haben wir ja die ganze Welt abgegrast mit der Tinnitus Sanctus Tour, und ich denke es wird auch Zeit, dass wir wieder neue Sachen machen. Ideen sind ja schon da und da ist der Ehrgeiz auch ganz schön groß, wenn man Ideen hat und die dann auch verfeinern will, und das ist letztendlich das wichtigste für uns in diesem Jahr. Wacken wird auf jeden Fall auch nochmal ein Highlight werden, da freuen wir uns auch schon tierisch drauf, mit all den Bands die sonst noch so dort spielen, das wird bestimmt ein Klasse Wochenende.

Habt ihr euch dafür schon was spezielles einfallen lassen, oder wird es „nur eine normale Edguy-Show“?

Ne normale Edguy Snow ist ja schon was Spezielles, ja gut geantwortet, nein im Ernst ich denke, da ja Wacken eines der letzten Konzerte ist auf der Tour, da muss man schon irgendwie die Setlist nochmal umstellen, mal bisschen andere Songs spielen, die wir schon lange nicht mehr gespielt haben, ansonsten eine schöne Show und einfach Gas geben, und ich sag mal das was wir am besten können, dumme Sachen auf der Bühne machen, Tobi einfach ein paar schräge Ansagen, und wir werden einen Riesenspaß haben, und das ist für uns das allerwichtigste.

Tobi veröffentlicht ja in Kürze das neue Avantasia-Album, wie sehr schränkt eigentlich Avantasia euch als Band Edguy ein?

Eigentlich nicht wirklich, eigentlich gar nicht. Wenn ich mir das so vorstelle, als wie die Tinnitus Sanctus aufgenommen haben, da hat ja der Tobi praktisch zeitgleich getourt, also hat die paar Festivals gespielt im Sommer 2008, und in der Zeit haben wir anderen 4 dann kräftig im Studio gearbeitet, das heißt zu der Zeit standen sowieso kein Edguy-Konzerte an, das hat ganz gut gepasst, dass wir im Studio an Schlagzeug, Gitarre und Bass gearbeitet haben, und er dann die Zeit genutzt hat um seine Konzerte zu spielen, als er dann zurück kam hat er dann angefangen am Gesang zu arbeiten, und beim Proben ist es ja auch so, dass man mit einer Band nicht jeden Tag proben kann, da ist es ja auch gut, wenn man mal auseinander kommt, sich mal eine Zeit lang nicht sieht, jeder arbeitet so zu Hause ein bisschen an seinen Sachen, von daher hat das eigentlich nie zu einem echten Problem geführt.

Wir haben ja schon darüber gesprochen, dass Klaus Meine von den Scorpions auf Tobi’s Album vertreten ist, da würde es sich ja fast anbieten, dass ihr den Song gemeinsam performt?

Da ist zumindest nicht drüber gesprochen worden, ich meine wollen wir mal ehrlich sein, es geht da ja um eine Scorpions-Tour mit Edguy und ich denke da sollten wir schon in erster Linie Edguy Songs spielen und uns auf unsere Band konzentrieren, und die Scorpions werden sich sicher auch auf Scorpions konzentrieren, das ist ja ihre letzte Tour und die wird 3 Jahre dauern. Ich denke, es ist bisher nicht darüber gesprochen worden, ich kann auch beim besten Wissen nicht sagen, ob es noch als Special kommen wird, aber wenn es kommt, dann werden wir es sicher noch ankündigen.

Tinnitus Sanctus ist ja jetzt seit über einem Jahr auf dem Markt, wie seid ihr mit dem Erfolg des Albums zufrieden, hättet ihr euch mehr erwartet oder sogar was ändern sollen?

An was meinst du ändern, am Erfolg oder an der Platte?

Ich würde sagen im Nachhinein betrachtet an der Platte.

Sowas kann man im Grunde nie sagen, ich meine wir haben uns nie in 12 Jahren Edguy im Nachhinein überlegt, ob wir an der Platte hätten etwas ändern wollen, das bringt nichts. Eine Platte ist aus der Sicht des Musikers sowieso niemals fertig, weil je länger du Zeit hast umso mehr kannst du drauf rumbasteln, hier noch was probieren, da noch was probieren. Im Grunde ändert das aber auch nichts an der Einstellung zu so einer Platte. Wir sind eigentlich sehr zufrieden, du siehst ja selber, Scorpions haben uns ausgewählt um sie zu supporten, wir haben eine große Welttournee gespielt, wir spielten überall auf der Welt, Australien sogar, wir haben in Taiwan gespielt, in Südkorea, in Japan, also eigentlich alles was man sich so vorstellen kann, außer halt in der Wüste von Afrika und in er Steppe der Mongolei, da fehlt uns noch ein bisschen. Damit ist eigentlich alles gesagt. Wir sind ultra zufrieden. Viele Leute werden sich auch interessieren, wie die nächste Edguy klingt, die wird garantiert wieder etwas anders klingen als Tinnitus Sanctus, und natürlich anders als Hellfire Club und die ganzen anderen alten Sachen, es soll ja immer ein bisschen was Neues herauskommen, hoffe ich zumindest, und deshalb können wir uns nicht beschweren. Wir fühlen uns ziemlich selbstbewusst, wir haben tierisch Bock auf die neue Platte und wir werden natürlich auch darauf schauen, dass die Edguy-Fans, die uns über all die Jahre die Treue gehalten haben, auch nicht von uns enttäuscht werden. Ein paar Leute meckern natürlich immer, aber das kann man natürlich nicht verhindern. Man muss sich ja auch selbst treu bleiben, man bekommt ja immer wieder neue Ideen, neue Einflüsse weil man wieder bestimmte Musik für sich entdeckt hat, und deshalb ist es ja auch so, dass sich von Platte zu Platte etwas ändert. Ich hoffe aber , dass der Kern von Edguy, das was in unserem Herzen steckt immer das gleiche bleibt, und dass das die Leute auch merken, denn sonst hätten wir ja nicht über all die Jahre die Fans die uns treu bleiben, und auch zu den Konzerten kommen und eine richtig fette Party feiern wenn wir spielen.

Wie sehr wart ihr mit dem Erfolg der DVD, also Fucking with Fire, zufrieden. War das genau das was ihr euch erwartet habt?

Ja die Frage ist halt immer was erwartet man sich davon. Wenn du jetzt nach Verkaufszahlen fragen würdest, wüsste ich das gar nicht ehrlich gesagt, aber so eine DVD ist ja unter Anführungsstrichen nur ein Anheizer für die Konzerte dass die Leute da reinschauen und sehen boah da geht‘s ja Rund, das will ich mir selber mal ansehen, von daher war das schon alles im grünen Bereich. Ich kriege das auch alles nicht so mit, wenn Fans nach dem Konzert hinter der Halle stehen und du schreibst ja die Autogramme sowohl auf die Tinnitus Sanctus sowie auch auf das CD-Booklet und die ganzen alten Sachen, und deshalb kann ich dir da gar kein Verhältnis sagen, ob die da mehr oder weniger verkauft hat, auf jeden Fall war das Klasse so und wir bereuen das gar nicht, es war ja unsere erste DVD, zumindest unsere erste in voller Länge, und ich hoffe natürlich auch, dass es nicht unsere letzte war. Die nächste sollte man dann zur Abwechslung nicht in Brasilien machen, vielleicht in einem anderen Land, gerade vielleicht in Deutschland, in Stuttgart hätte ich gerne eine gemacht, denn das war mit Abstand das geilste Konzert auf der Deutschlandtour, weil da die Leute völlig durchgedreht sind damals, und genauso gut wäre irgendwann mal eine in Spanien oder Frankreich, oder auch USA wäre total klasse eine DVD zu machen. Vielleicht können wir es ja so machen, dass wir alle 2 Jahre eine DVD herausbringen, immer auf einem anderen Kontinent, das wäre ja mal was Neues zumindest. Aber natürlich gehört es sich auch als deutsche Band, dass man mal eine im Heimatland macht, ist ja klar.

Da würde es sich ja heuer beim Wacken Open Air auszahlen, da wird ja sowieso mit gefilmt.

Wacken find ich jetzt wiederum zu einfach, weil Wacken ist ja ein riesiges Festival, da sind ja einige tausend Leute. Also ich würde da ein eigenes Konzert bevorzugen auf der nächsten Tour vielleicht. Mittlerweile gibt es ja so viele Live-CDs und DVDs die alle heißen Live at Wacken, wie Sand am Meer, das wird ja auch langweilig und es wird da Zeit, dass man mal neue Wege geht.

Euer letztes Österreich-Konzert liegt ja auch schon wieder ein paar Jahre zurück. Habt ihr mal wieder vor in euer Nachbarland zu kommen?

Ja sollte man eigentlich. Ist ne gute Frage. Es ist ja immer abhängig von den Agenturen, oder den Leuten in Wien oder Salzburg, was da so zurzeit ansteht, also wir wenn man uns fragt, wir wären schon bereit, also wenn man uns fragt ob wie nach Wien kommen oder nach Österreich generell, würden wir sicher nicht nein sagen. Warum es bei der letzten Tour nicht geklappt hat kann ich dir jetzt so nicht sagen, ich kann dir aber garantiert sagen, dass wir Edguy’s nicht gesagt haben, nein Österreich müssen wir ausklammern, das geht ja gar nicht. So war es ganz sicher nicht gewesen.

Kennst du dich eigentlich auch ein bisschen in der österreichischen Metalszene aus?

Ne nicht wirklich, und wenn kann ich nicht wirklich unterscheiden, welche Bands jetzt aus Österreich und welche aus Deutschland kommen, weil ich das auch nur über die Magazine so mitbekomme, aber ne da kann ich dir jetzt beim besten Willen nicht sagen, welche Bands da aus Österreich bekannt sind. Aber da kannst du mir bestimmt weiter helfen.

Naja, in eurer Richtung fällt mir jetzt eigentlich nichts ein, aber sonst wäre Belphegor wohl am ehesten zu nennen, sagen die dir was?

Ja nur vom Namen, hört sich aber dann schon eher böse an.

Ja, ist eher böse.

Ja alles klar. Ich bin ja so der kleine Exot bei Edguy, der da ein bisschen auf Thrash Metal steht, also eher den klassischen Thrash Metal wie Slayer, Testament, die ganzen Verrückten, allerdings auch sowas wie Slipknot zum Beispiel, aber das was du mir gerade gesagt hast, klingt eher nach Death Metal oder so die Richtung.

Ich würde sagen es ist so eine Mischung aus Death Metal und Black Metal.

Das wiederum ist dann wieder überhaupt nicht meine Baustelle.

Wie sehr verfolgst du eigentlich Underground-Bands und Newcomer-Bands?

Ja schon, ich habe schon immer generell Interesse was es für Underground Bands und Newcomer Bands gibt, die auch direkt bei uns in der Nähe sind, so wie lokalen Größen und beobachte das immer gerne, ob die sich auch Bemühen um ein größeres Publikum zu erreichen oder ob die einfach sagen, wir machen das als Hobby, so alle paar Wochen wo spielen. Das interessiert mich schon, weil manchmal sind da dann schon sehr gute Bands dabei oder auch einzelne Musiker wo man sich dann denkt, der hat es auch verdient bald mehr Erfolg zu haben. Ansonsten Underground Magazine schau ich doch selten durch, man hat einfach so viele Möglichkeiten, da würde ich nur noch Zeitung lesen, aber ich muss ja zur Abwechslung ein bisschen üben und ich sitze auch viel vorm Computer, man schreibt E-Mails usw., das ist ja auch ganz wichtig und deshalb krieg ich das auch nicht so ganz mit. Wie gesagt interessieren mich in erster Linie so die Undergroundbands die hier in unserer Heimat Hessen sind, oder so im Umkreis von 50-100km, die vielleicht auch mal in den kleinen Kneipen spielen, das macht mir dann doch Spaß die Konzerte zu besuchen.

Was denkst du über das Internet mit Medien wie MySpace, YouTube und wie die alle heißen? Bringen die der Musikszene was oder schaden die eher?

Schwer zu sagen letztendlich. Ich glaube ein bisschen von beiden. Ich glaube vor allem die jungen Leute, die sich doch gerne die Videos untereinander austauschen, und die auch mal mit ihrem Handy auf einem Konzert was mitgefilmt haben, und ihren Freunden zeigen wollen und so einfach auf youtube online stellen. Das sehen dann ja auch andere Leute. Ist ja heute ganz einfach, du musst ja nur mal bei youtube Edguy als Suchbegriff eingeben dann kriegst du gleich 1 Milliarde Videos um die Uhren gehauen, und ich finde das dann doch ganz schön cool. Ich meine ich finde mich auch immer wieder selber, wenn ich eine Band finde, die ich noch nicht gekannt habe, dann schau ich als erstes auf amazon, was die so für Platten haben, dann erkundige mich auch auf der Band-Website, was die für Discographie haben, wann welche Platte rausgekommen ist, und dann interessiert es mich auch, mal ein Video von denen zu sehen, vorteilhaft natürlich, wenn man ein kleines Video auf der eigenen Website downloaden oder anschauen kann, und wenn ich da nix finde schau ich auch gern mal bei youtube. Da kriegst du dann schon einen guten Querschnitt, ob dich die Band interessiert, und wenn mir die Band gefällt, dann kauf ich mir auch die CD. Also im Grunde ist das eine ganz tolle Sache. Und selbst wenn da mal ein kompletter Song online ist, der dann ja meistens nicht in der guten Soundqualität vorhanden ist, dann hör ich mir das gerne auch mal an, ich brenn mir das jetzt nicht unbedingt, aber ich gehe in den Laden und kaufe mir das Ding. So gesehen ist youtube dann schon eine ganz coole Angelegenheit. Was halt dann Gesamt das Problem mit dem Internet ist, ist, wenn Leute CDs in MP3 Qualität hochladen, die du dann komplett runterladen kannst und auf CD brennst, das du das Original schon gar nicht mehr kaufen musst, das ist natürlich bitter, das ist ganz klar. Da bin ich immer in bisschen ratlos, du kannst ja als Musiker nicht allzu viel dagegen machen. Ich glaube aber fest daran, wenn mir eine Band gut gefällt und ich mir die CD irgendwann mal gebrannt habe, krieg ich immer irgendwann das Verlangen, dass ich mir die CD dann doch irgendwann mal kaufe. Mir macht das sogar irgendwie Spaß, wenn ich was habe was mir wirklich gut gefällt, dann gebe ich das Geld auch gerne aus. Es kann natürlich sein, da ich ja selber Musiker bin, dass ich mich da besser hineinversetzen kann, und du den Leuten da gerne das Geld in die Hand drückst, aber ich hoffe natürlich auch dass das Nicht-Musikern so geht. Weil die das Geld ausgeben, weil sie auch wissen was sie bekommen. Das sollte finde ich ganz wichtig sein.

Aus aktuellem Anlass, was denkst du eigentlich über die Aktion von Bushido, ich weiß nicht ob da davon gehört hast, der von Metalbands Songs geklaut hat.

Ich hab da irgendeine Schlagzeile gelesen mit Alles nur geklaut und dann Bushido und Heavy Metal, da hab ich dann aber nicht mehr weiter drüber gelesen, hat mich offen gesagt auch nicht so interessiert, wieso was war da los?

Er hat halt irgendwie fremde Songs als seine eigenen ausgegeben.

Aja, wie geht das bei Bushido und Heavy Metal, das passt ja gar nicht zusammen.

Eigentlich nicht, aber irgendwie hat‘s scheinbar geklappt.

Ja auch nicht schlecht, keine Ahnung was soll ich sagen, ich habe den Typen irgendwann mal in so einer Fernseh-Reportage gesehen, wo er irgendwelchen Reportern aufs Maul hauen wollte, so Leute kotzen mich einfach an. Mit solchen Leuten kann ich nix anfangen und sie gehen mir ehrlich gesagt auch am Arsch vorbei. Das braucht kein Mensch ehrlich gesagt.

Wie würdest du reagieren wenn das jemand mit einem Edguy-Song machen würde?

Ich gehe ja davon aus, dass der nicht einen kompletten Song sondern nur Samples geklaut hat und die dann gesagt die wären von ihm?

Ja irgend sowas war da.

Das ist ja dann schon vorsätzlich, wenn ich behaupte dass was von mir ist und dann ist es gar nicht von mir. Das ist dann egal ob der Edguy-Fan ist oder nicht, wenn der Sachen von uns klaut ist das eine Frechheit irgendwie. Der muss dann schon damit rechnen, dass man ihn verklagt und auch sagt, dass man so eine Art von Edguy-Fans gar nicht braucht. Also im Grunde kann es auch gar kein Edguy-Fan sein, der dann behauptet es wäre von ihm, das wäre dann nur ein Affe der behauptet er wäre Edguy-Fan.

Dann wären wir auch schon am Ende angelangt, ein paar letzte Worte für die österreichischen Fans.

Meine letzten Worte, ja dieses Jahr befürchte ich, dass es nichts mehr wird mit Österreich mit einem Konzert, jedenfalls ist mir nichts bekannt. Ich kann also nur hoffen, dass der eine oder andere Österreicher den Gang über die Grenze wagt, und sich ein Scorpions-Konzert anschaut und ich werde Tobi auch nochmal stecken, dass er einmal eine Ansage im österreichischen Dialekt machen soll, dass ihr uns auch mal versteht, wäre ja schön wegen der internationalen Kommunikation und so. Ne aber ich hoffe dass es nächstes Jahr klappt oder wenigstens zu nächsten Tour.

Das wäre dann natürlich eine super Sache.

Ja für die internationale Verständigung, so muss man sagen.

Also die europäische Zusammenarbeit.

Ja genau, da brauchen wir dann aber noch einen Dolmetscher, weil Österreich – Deutschland ist ja nicht so leicht. Nein, aber ich wünsche allen Österreichern viel Spaß auf den Scorpions-Konzerten wird sicher eine große Party.

Dead Alone – Vitium

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Band: Dead Alone
Titel: Nemesis
Label: Selfreleased
VÖ: 2010
Genre: Black/Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Bavarian Death Metal auf allerhöchstem Niveau möchte ich euch heute aufs Auge bzw. Gehör drücken. Das mittlerweile dritte Album der Münchner Dead Alone ist aus dem Schmiedeofen geholt worden. „Vitium“ nennt sich der Langstreich von Martin Hofbauer (guit), Florian Hefft (bass & voc), Fred Freundorfer (guit) und Sebastian Bichler (drums) und wurde in Eigenregie aufgenommen. Persönlich ist es mir unbegreiflich wie eine so hochkarätige Band wie diese Deather es sind noch keinen Plattenvertrag ergattern konnten. Denn auch auf Album Nummer 3 spricht das Material wieder Bände.

Mit dem Intro „Follow“ startet man die Death Metal Maschinerie sehr ruhig und teilweise dunkel, als auch melancholisch. Vor allem der Sound, der hier klingt wie ein alter Plattenspieler ist eine sehr gute Idee und schafft so zusätzlich ein gewisses Flair.

Mit doomigen Gitarren wird nun „The Road To Perdition“ erst einmal gemächlicher vom Stapel gelassen. Doch lange braucht man auf die aufgestaute Wut nicht warten und die versprüht man gleich nach gut 40 Sekunden nach Leibeskräften. Sehr erstaunliche Mischung die man hier im Rhythmus eingeflochten hat. Melodie, Groove und bretternde Härte treffen hier ausgewogen aufeinander. Von simplem oder sturem Zaumzeug kann beileibe nicht die Rede sein. Mit vielen Ideen und etlichen Breaks der dunklen, als auch thrashigen Art wird uns hier das Fürchten gelehrt.

Mit Aufmarschklängen läutet man „Reign Of Decay“ ein. Auch hier geht es erst nach und nach zur Sache. Das Tempo hat man allerdings merklich vermindert. Sehr schöne diabolische Stimmung wird hier geschaffen und das weiß zu gefallen. Besonderes Schmankerl ist die Gitarrenarbeit und der sehr rotzige Growlgesang der hier aufeinander trifft. Geiler Midtempotrack, der immer wieder kurzzeitig unter Feuer gesetzt wird.

Bei „Collapse“ führt man uns durch ein ruhiges Gitarrenspiel ein, doch Vorsicht, wie eine Furie agiert ab dieser Einleitung die Formation und brettert ein Programm runter das mit vielen scharfen Ecken und Kanten ausgestattet wurde. Die Vermengung des astreinen Death Metal mit etlichen thrashigen, als auch melodischen Erweiterungen bläst man uns quer durch die Palette mit flottem Spiel um die Ohren, sodass es kein entrinnen gibt. Bangen bis zum Ende ist hier angesagt.

Auch bei „Scars“ werden wir sachte ins Stück eingeführt. Genau für solche Starts haben Dead Alone ein goldenes Händchen. Sehr schleppendes, thrashiges Spiel steht nun am Programm. Gutes Bretterspiel das man schlussendlich durch viel Gebrüll auf die nächste Ebene hievt. Dennoch mit der Geschwindigkeit findet man ein weiteres Mal eher im Midtempobereich sein auslangen. Alleine schon das düstere Feeling das man hier aus dem Hut zaubert spricht für sich und schafft genau das was man von solchen Stücken erwartet.

Holla und Obacht, denn nun rotiert bei „Inside The Void“ die Maschinerie wieder kräftiger und temporeicher. Die wutentbrannten Blitzschläge die man hier immer wieder durchsickern lässt sind grenzgenial, bevor man es im Anschluss wieder im eher groovigen, thrashigen Death Metal angeht. Weitere Bangernummer mit viel Wut und Hass im Bauch.

Sehr Black Metal lastig wird es zu Beginn von „Catharsis“. Mit einem superben, melodischeren Gitarren Geschredder werden uns hier die Gehörgänge durchgeblasen, dass einem die Kinnlade nach unten klappt. Immer wieder entfernt man sich etwas von dieser Linie und drängt mehr in den klareren Death Metal Bereich. Dies gelingt nur teilweise und so ist hier eine tolle Mischform aus beiden Genre Styles entstanden, welches man immer wieder in melodischere Bahnen lenkt.

„I-Syndrome“ kredenzt man uns mit einer sehr melancholischen, dunklen Soundeinleitung, die man uns hauchzart vorträgt. Diese Interessanten Einführungen sind einfach die Visitenkarte der bayrischen Deather und machen jeden Song einfach interessanter. Auch bei diesem Song ist es nicht anders. Etwas länger vollzieht man hier die Einleitung und erst nach und nach macht bekommt man etwas mehr Fahrt, aber nur etwas. Vielmehr baut man hier auf eine schwermütigere Maschinerie, die teils dunkel und teils wieder melancholisch rüber kommt.

Nahtlos leitet man nun zu „II-Abandoned“ über. Vom Fleck weg agiert man wie eine wilde Horde, wenn auch vorerst im gemäßigteren Spiel. Das dunkle und diabolische Soundfeeling ist einfach eine Wut. Etwas experimenteller klingt dieser Song und dies lässt man mit den klaren Gesangspassagen sehr stark in den Vordergrund. Doch sogleich wird aus allen Rohren gefeuert was an Munition vorhanden ist. Somit zaubert man hier eine Achterbahnfahrt mit viel düsterem Flair und selbiges bläst uns wie ein eisiger Sturm um die Ohren.

Der leider schon letzte Track steht mit „III-Dead End“ an. In gewohnter melancholischer Manier wird das Stück auf den Hörer losgelassen und mit dem Start schafft man erst einmal ein sehr tiefschwarzes Soundfeeling. Weiter geht es weit wütender, als auch kantiger, mit vielen messerscharfen Wechseln. Sehr gut bringt man auch hier etliche Ingredienzien auf einen Konsens.

Fazit: Wer auf einen Death Metal mit vielen Einflüssen in ausgewogenem Mischverhältnis steht, der bekommt hier die Vollbedienung. Kann man nur hoffen dass die Burschen bald einen Plattenvertrag ergattern können, verdient haben es sich die Bayern allemal.

Tracklist:

01. Follow
02. The Road To Perdition
03. Reign Of Decay
04. Collapse
05. Scars
06. Inside The Void
07. Catharsis
08. I-Syndrome
09. II-Abandoned
10. III-Dead End

Besetzung:

Florian Hefft (voc & bass)
Martin Hofbauer (guit)
Fred Freundorfer (guit)
Sebastian Bichler (drums)

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Wild Champagne – Fire and Water

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Band: Wild Champagne
Titel: Fire and Water
Label: STF Records
VÖ: 2010
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

New Energy Rock nennt sich die Truppe die ich euch heute aufs Auge bzw. Gehör drücken möchte. Wild Champagne performen in der Konstellation Dietmar (bass), Lars Fischer (voc & guit) undFrank Barth (drums) treibende Heavy Metal Riffs und diese unterwandert man mit einigen klassischen Rock Trademarks. Für Freunde des NWOBHM dürfte die Truppe äußerst interessant sein, denn streckenweise erinnern mich gewisse Sachen an die eisernen Jungfrauen. „Fire and Water“ heißt das neueste Werk welches nun via STF Records erhältlich ist. Dabei ackert sich der rockende Dreizack durch ein 11 Track Programm das wirklich bis tief unter die Haut geht.

Die Wiesmoorer starten gleich mit „Now or never“ wie eine Rakete durch. Treibende Heavy Riffs beißen sich recht gut am Trommelfell fest und garantieren richtig gehend Ohrwurmcharakter. Stimmlich wandelt der Lars auf einer Schiene zwischen Bruce Dickinson und Blaze Baley. Wohlgemerkt ist nicht nur der Wiedererkennungsfaktor sehr zwischen den beiden tendierend, nein auch von der Tonlage kreischt er sich nicht in hohe Tonlagen vor, sondern bleibt eher im bodenständigen Bereich. Die galoppierende Bretterschiene wird oftmals durch kürzere Melodic Halte, aber auch Soliangriffe unterbrochen und schon ackert man wieder herrlich erfrischend mit viel Tempo unterm Hinterteil dahin.

Sehr rockig und mit einem kleinen Aufblitzen einiger Gitarrensolis a la Mike Oldfield wird nun „Wanted“ gestartet. Die Weiterführung ist von einer sehr schwermütigen Spielweise geprägt und diese lässt das ganze kurzerhand etwas wankelmütiger erscheinen. Dennoch kommt die Initialzündung etliche Sekunden später und man agiert wieder mit mehr Tempo weiter. Guter shakiger Track mit vielen schroffen Breaks wo man ordentlich die Zügel fest hält. Doch lange wird nicht das dezente Tempo beibehalten und schon wird wieder mehr Dampf im Kessel fabriziert.

Sehr rotzig mit kleinen punkigen Einflüssen und einer sehr modernen Rock Schiene lässt man nun „Do what you want“ vom Stapel. Sehr grooviger und stampfender Rocker mit vielen modernen Einflüssen. Dennoch weiß die Mannschaft wie man gekonnt moderne und traditionelle Rockrhythmik bestens unter einen Hut bringt.

„Burn out“ wird mit einer kleineren Ähnlichkeit dem Vorgänger entsprechend weiter gefahren. Wobei man hier weites gehend mehr auf traditionelle Klänge achtet und moderne Einflüsse kurzerhand in den Hintergrund stellt. Das Tempo wurde merklich gesteigert, wenn auch nur um etliche Nuancen. Dennoch weiß der Song bestens zum Abgehen zu animieren, wenn auch mit einer milderen Spielweise, die oftmals in galoppierende Gewässer mündet.

Der Titeltrack „Fire and water“ steht an fünfter Stelle und beginnt äußerst hymnisch. Sogar kleinere Ingredienzien im folkigen Bereich kann man gut aufnehmen. Nach etwa 40 Sekunden tritt man wieder gehöriger das Gaspedal und man ackert wieder mit viel Feuer unterm Hintern dahin. Treibende Riffs jagt man uns hier mit einem fröhlichen Grinsen durch die Ohrmuscheln und oftmals wird ein kurzer hymnischer Halt eingelegt, diese Parts sind von leichten Chorrefrains geprägt, die das hymnische Feeling merklich steigern.

Mit viel mehr Rotz spuckt man uns „United heavy metal“ vor den Latz. Sehr roher und herber Song mit vielen schroffen Ecken und Kanten. Die Geschwindigkeit wird komplett durchgemischt, auch wenn etwas verhaltene Takte eher das Programm definieren. Ein wenig beschleicht mich hier das Gefühl das man hier eine rockige True Metal Hymne geschrieben hat und das erinnert ganz leicht an Manowar. Dennoch kann von pathetischem Kitsch zu keinem Zeitpunkt die Rede sein.

Ein akustisches Gitarrenspiel, welches von gefühlvollen Vocals begleitet wird, steht bei „I want you“ als Garant dafür, dass wir hier etwas gemütlichere Klangkost geboten bekommen. Diese ist mit Sicherheit etwas romantischer ausgefallen, doch eine Ballade ist es nicht geworden. Dafür gibt es oftmals zu viele Gemütsausbrüche. Schön durchgemischte Gefühlslage die man klanglich bestens wieder gibt.

Wesentlich temporeicher geht die Fahrt mit „Holy“ weiter. Dennoch verbleibt man weites gehend eher im stampfenden Bereich. Dadurch hat man einen sehr fröhlichen, als auch shakigen Rockhappen hier parat und dieser wird ebenfalls öfters mit hymnischen Allüren unterbrochen.

Schroffe, erdige Riffattacken bläst man uns zu Beginn von „Stranded on a sunny beach“ um die Ohren. Die Geschwindigkeit wurde ganz leicht gesteigert und man agiert von nun ab etwas kraftvoller, aber ebenfalls eher stampfend dahin. Unterbrochen wird diese Grundrhythmik von vielen Melodieattacken die von etlichen Gitarrenangriffen geboten werden.

Eine gute Drumeröffnung leitet uns zum nächsten Stück Namens „Under Dragons“ ein. Sehr fröhlicher Rocker mit vielen knackigen Riffeinlagen die einerseits melodisch und andererseits etwas erdiger und schroffer rüber kommen. Solide Arbeit die zu begeistern weiß.

Eine fröhliche Rockhymne mit viel Melodie im Blut beschert man uns als Abschluss mit „Damn good times“. Komplett mischt man hier die Rock und Metal Ingredienzien, als auch das Tempo und Spielweise durch. Sehr facettenreiches Endstück für ein klasse Album und diese wird sehr hymnisch beendet.

Fazit: Die Betitelung New Energy Rock nimmt man den Herrschaften von Wild Champagne locker ab. Für Freunde des traditionellen Rock, aber auch des NWOBHM ist diese Album mehr als nur empfehlenswert.

Tracklist:

01. Now or never
02. Wanted
03. Do what you want
04. Burn out
05. Fire and water
06. United heavy metal
07. I want you
08. Holy
09. Stranded on a sunny beach
10. Under Dragons
11. Damn good times

Besetzung:

Dietmar (bass)
Lars Fischer (voc & guit)
Frank Barth (drums)

Internet:

Wild Champagne Website

Wild Champagne @ MySpace

Wild Champagne

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New Energy Classic Metal steht bei Wild Champagne ganz groß drauf. Nun was soll das sein und noch einige Fragen mehr sind aufgrund des Release Fire and Water bei mir aufgetaucht. Somit ein guter Grund die Herrschaften vors Mikro zu zerren um die offenen Fragen zu beantworten.

Hallo Wild Champagne! Erzählt uns zu allererst die Geschichte, wie ihr zu eurem Bandnamen gekommen seid bzw. eine kleine Info zur Band.

Lars: Als wir uns Anfang der neunziger Jahre zusammengefunden hatten, fehlte uns natürlich noch der Bandname. Er sollte repräsentativ für uns sein. Wir wussten, dass bei unseren Konzerten viel Energie sprudelt, wie bei einem sprudelnden Getränk unter hohem Druck. Da war uns klar, Champagner passt sehr gut!Wild unterstreicht das Ganze nur noch mal. Somit war unser Name geboren, Wild Champagne!

Euer neuester Release nennt sich „Fire & Water“ könnt ihr uns ein wenig über Inhalt und Konzept des Albums einen Einblick geben.

Lars: Wichtig war für uns, neue Elemente mit klassischem Metal zu verbinden. Es sollte live aber genauso spielbar sein, wie im Studio. Also haben wir die Stücke auch bewusst nicht zu pompös aufgezogen.

Wo wurde das Album produziert und gemastert.

Lars: Bei STF Records in Mülverstedt, nicht weit von Erfurt entfernt. Das ist auch unser neues Plattenlabel.

Was hat euch beim Schreiben der Songs beeinflusst?

Lars: Die Texte von Fire and Water erzählen aus unserem Leben oder von Menschen, die wir gut kennen. Phantasiegeschichten und Tagträume sind aber genauso dabei.

Wie läuft das Songwriting bei Wild Champagne ab? Sammelt erst einmal jeder für sich Ideen, und Ihr testet diese dann bei den Proben an, oder entstehen die Songs durch Jam Sessions? Wie viel Zeit bleibt neben Beruf und Familie für die Band.

Lars: Die meisten Sachen laufen intuitiv und damit spontan ab. Die Melodie erscheint einem meistens zuerst im Kopf. Der Text wird dann passend zum Song geschrieben. Hin und wieder hat man aber auch zuerst einen geilen Titel im Kopf, worauf die Musik folgt.Die Ideen werden dann beim Proben vorgespielt und von der Band arrangiert. Aber auch beim Jamen entstehen Ideen. Zeit ist leider begrenzter als früher bei einigen von uns, doch 1-2 Mal die Woche wird geprobt. Na ja, und zuhause oder wo auch immer wird häufig komponiert.

Ist zwar immer eine schwierige Frage bzw. Antwort aber welcher Song eurer Meinung nach sticht bei dem Album ganz besonders hervor bzw. ist euer persönlicher Favorit.

Lars: Puh, das ist wirklich schwierig!!! Genau lässt sich das nicht beantworten. Gefallen tun sie uns alle, sonst hätten wir sie ja nicht komponiert. Vielleicht sind and water, Holyund good timesnoch etwas auffälliger aber das sieht wahrscheinlich jeder anders.

Wie waren die Resonanzen generell bis jetzt?

Lars: Die Resonanzen waren bis jetzt wirklich sehr gut, sowohl von offiziellen Kritikern, als auch von privaten Leuten. Wir sind sehr zufrieden! Auf www.wildchampagne.de oder www.stf-records.de kann man auch die öffentlichen Kritiken über uns nachlesen. In der kommenden Ausgabe der Zeitschrift Rock it kommt erneut ein gutes Review, das wurde uns schon zugemailt. Sie erscheint am 17. April in Deutschland und somit wahrscheinlich auch in Österreich.

Ihr seid ja bei STF Records unter Vertrag wie kamt ihr darauf bei ihnen anzuheuern.

Lars: Daniel, unser Manager hat eine Bewerbung von uns hingeschickt, da er sich vorher über das Label schlau gemacht hat. Er fand, dass es musikalisch genau passen würde und so war es dann ja auch. Über die gemeinsame Zusammenarbeit mit STF freuen wir uns sehr.

Bei den Bandangaben auf der STF Records Seite steht da New Energy Classic Metal, was versteht ein unwissender darunter.

Lars: Es bedeutet nichts anderes, als das die pure, klassische Metal Musik bei uns bestehen bleibt, nur ein wenig vermischt, mit moderneren Elementen und ganz klar eben auch unserem eigenen Stil.

Werdet ihr auch außerhalb Deutschland auf Tour gehen? Wenn ja, wann können wir mit euch rechnen?

Lars: Oh, das hoffe ich sehr! Die Konzertplanungen laufen noch, und ich hab keine Ahnung was so alles kommen wird. Österreich und die Schweiz sind ja unsere direkten Nachbarn und somit liegt es nahe dort Gigs zu spielen. Auf jeden Fall, war ich (Lars) schon 2 Mal im Urlaub bei Euch und fühlte mich sehr wohl!

Habt ihr selbst musikalische Vorbilder denen ihr gerne nacheifert?

Lars: Bewusst eifern wir keinem nach, doch Bands wie Iron Maiden, Guns N´ Roses, Kiss, Linkin Park (ältere Sachen), haben sicher hier und da Ihren Einfluss, den man sicher dann und wann hören kann.

Ihr kommt ja aus Wiesmoor/Niedersachsen. Verratet uns doch mal wie dort die hiesige Metal/Rock Szene aussieht. Gibt es weitere nennenswerte Mitstreiter aus dieser Gegend?

Lars: Sicher, Helloween, Gamma Ray oder auch die Scorpions kommen da her, um nur einige wenige zu nennen. Mit Helloween haben wir vor einigen Jahren auch mal in einem Hamburger Szene Laden (ist ja quasi fast Niedersachsen), durchgezecht, nachdem unser gig beendet war.
Was die Hörgewohnheiten angeht, so kann man sagen, dass gerade Bands wie die Eisernen Jungfrauen in unserer Region wieder viele neue Fans gewonnen haben. Die gesamte Szene lebt wieder richtig auf.

Auf wen seid ihr besonders Stolz weil ihr mit ihm die Bühnenbretter teilen durftet bzw. für welche Band würdet ihr alles geben um für sie einen Konzertabend zu eröffnen.

Lars: Oh, da gab´s viele, z. B. Mob Rules oder Tricksters day, aber auch anderen sehr netten Bands wie Smokie und Manfred Mann´s Earth Band, trotz sicherlich unterschiedlicher Musikstile. Da gibt es so viele Bands, die wir gerne supporten würden: AC DC, Iron Maiden, Edguy, Kiss, Ozzy, Wolfmother…

Wenn ihr die Möglichkeit hättet ein Festival auf die Beine zu stellen. Wer müsste eurer Meinung unbedingt dabei sein.

Lars: Wir natürlich!!!

Da wir ja ein österreichisches Fanzine sind kennt ihr Bands aus unserer kleinen Alpenrepublik bzw. seid ihr mit der Rock/Metal Szene vertraut?

Lars: Von Heathen Foray habe ich schon mal etwas gehört. Na ja, Falko ist ja weniger aus der Metal Szene aber dennoch hat er geile Songs wie z. B. Jeanny gehabt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es eine Menge geiler Rock- Bands in Österreich gibt. Schickt mir doch bitte mal ein paar Infos darüber zu!

Als Supportband ist es nicht immer leicht, habt ihr da schon selbst negative Erfahrungen gemacht, oder seid ihr immer fair behandelt worden.

Lars: Denke, wir sind bis jetzt immer fair behandelt worden.

Gibt es ein paar spezielle peinliche Momente bzw. eine lustige Anekdote aus eurer Karriere die ihr uns erzählen könnt/wollt.

Lars: Da fallen mir jetzt mal spontan 3 oder 4 Sachen ein.

1. Mein Bruder und ich hatten uns ziemlich heiß gespielt, drehten uns gleichzeitig um und rannten so gegeneinander. Ein kleines Tröpfchen zu viel Sprit hatte vielleicht an diesem Abend auch noch dazu beigetragen. Trotz leichter Kopfdurchrüttelung ging es aber gleich weiter.

2. Bei einer anderen Sache ist ebenfalls mein Bruder (der jetzt übrigens nach einigen Jahren wieder dabei ist), rückwärts über ein dickes Kabel gestolpert. Seine Gitarre bohrte sich quasi unterm Kinn in seinen Hals, doch Gott sei Dank hatte er kaum Blessuren, während seine Gitarre am Kopf gebrochen war (gute Halsmuskulatur).

3. Frank unser Drummer ist einmal samt Hocker in einer morschen Bühne eingekracht. Er konnte sich noch gerade an der Mauer fest halten.

Das sind so Dinge die einfach passieren und so lange sie so ausgehen, kann man sich wirklich beölen. Es gibt natürlich noch viele solcher Geschichten. Permanente Stromschläge übers Mikro, eine zu Hause vergessene Snare…

Geht ihr selber noch auf Konzerte, wenn ja was war euer letztes Konzert?

Lars: Na klar gehen wir noch auf Konzerte. Die letzten waren in Bremen Helloween zusammen mit Gamma Ray und Axxis. Dann waren wir teilweise noch bei Gotthard und Kiss.
Dieses Jahr geht es vielleicht noch weiter in den Norden, nach Wacken (Schleswig Holzstein). Da gibt es richtig viele neue und alte Bands. Super geil! Rock am Ring lockt natürlich auch, aber nicht unbedingt preislich.

Und die letzte gekaufte Scheibe?

Lars: War zumindest bei mir die Sonic Boom von Kiss. Europe – Last look of Eden habe ich geschenkt bekommen. Kann sein, dass Frank sich noch etwas von Grave Digger geholt hat.

Was haltet ihr generell vom Medium Internet Facebook, MySpace und so weiter nutzt ihre es selbst und welche Möglichkeiten bietet es Metal/Rock Bands.

Lars: Das ist eine sehr coole Sache. Missbrauch gibt es natürlich immer. Doch durch dieses Medium hat jeder Mal die Chance sich zu präsentieren und auf sich aufmerksam zu machen ohne dass es nur die großen Plattenfirmen bestimmen, wer genommen wird und unter welchen Kriterien er/sie sich zu präsentieren hat.

Wenn Ihr noch ein bisschen mehr über uns erfahren wollt, geht einfach auf
www.wildchampagne.de

Kurze Stichworte:

Wild Champagne: unsere Band

Österreich: sehr schönes Land, wo wir gerne touren wollen

NWOBHM: Super geile Musikrichtung

Deutschland: unsere Heimat

Vielen Dank für das Interview die letzten Worte gehören euch.

Lars: Es würde uns natürlich wirklich freuen, in Österreich viele neue Fans zu gewinnen und eine Tournee durch Euer Land zu machen. Für interessierte Konzertveranstalter, meldet Euch bitte unter info@wildchampagne.de

Keep it Hard and keep it Heavy
Beste Grüße von, Wild Champagne

Crazy Lixx – New Religion

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Band: Crazy Lixx 
Titel: New Religion
Label: Frontiers Records
VÖ: 2010
Genre: Hardrock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Malmöer Hard Rocker Crazy Lixx präsentieren uns für den 19.03.2010 genau das Kraftfutter das für alle gedacht ist die auf Rockmusik mit amerikanischer Prägung bestimmt ist. Der ehemalige Vanity Dies Hard, Crucible Saitenhexer Danny Rexon von vielen auf DC Danny genannt hat sich einige Leute um sich geschart und mit Andy Dawson (guit), Joey Cirera (drums) und Luke Rivano (bass) bereits ein Album eingespielt. Nach gut drei Jahren sind die Schweden wieder zurück und werden mit „New Religion“ die Bude rocken. Poser Rock der sich in der Riege vieler Bands wie z.B. Fatal Smile einreiht, die ja bekanntlich ebenfalls aus dem Ikea Land kommen. Gelb/blauer Hard Rock mit amerikanischen Wurzeln a la Mötley Crue, Poison und so weiter. Wer auf dieses Genre steht, sollte sich schon mal bereit halten.

„Rock and a Hard Place“ eröffnet den Reigen und die Malmöer machen genau was der Titel aussagt. Hard Rock der kernigen Spielart und dabei wird viel Rotz und Glam versprüht und das mit einer dermaßen Spielfreude die an alte Glanztaten oben genannter Helden erinnert. Gut sortierte herbe Rockriffs treffen hier auf breite Mitsingpassagen die von vielen Chorrefrains verstärkt werden. Abhoten bis zur Erschöpfung ist hier gefragt und da kann sich der geneigte Fan schon mal gewisse Tanztechniken überlegen die er zu diesen treibenden Rhythmen einsetzt.

Sehr erdige Rocktechnik im stampfenden Tempo präsentiert man uns mit einer leichten funkigen Weise beim darauf folgenden „My Medicine“. Sehr stark kommen hier viele amerikanische Ingredienzien zum Vorschein und diese werden passend mit europäischer Spielweise ergänzt. Weiterhin rockt die Truppe dermaßen amtlich die Bude das man einfach nur komplett ausrasten kann und bis zur völligen Erschöpfung abhoten sollte.

Sehr Chorlastig wird nun „21 ‚Til I Die“ eröffnet. Die Geschwindigkeit wurde merklich gesteigert und so entpuppt sich dieser immer wieder gefühlvolle wechselnde Song schlussendlich als superbe Rockgranate die mit viel Spirit abgeht. Flotte Rhythmik steigert hier ein Bangervergnügen dem man sich nicht entziehen sollte. Diese Party steigert man noch mit satten, fröhlichen Chören und so gibt es hier weiterhin Musik zum kompletten Ausflippen die zum Abgehen richtig aufwiegelt.

Nach dem sehr speedigen Vorgänger zieht man vehement mit „Blame it on Love“ die Bremse. Viel gefühlvoller wird hier musiziert und auch streckenweise lässt man verträumtere Klänge Oberwasser gewinnen. Gut zusammengewürfelt präsentiert man uns hier ein Wechselbad der Gefühle. Dennoch haben wir es hier nicht mit einer Ballade zu tun, dafür läuft die Maschinerie weiterhin mit einer guten Geschwindigkeit weiter. Doch oftmals zieht man immer wieder sehr stark die Notbremse, doch bevor es zu gemütlich wird drückt man wieder stark die Tube.

„Road to Babylon“ steht nun an der Reihe uns die Gehörgänge durchzublasen und das vollzieht man mit einer sehr rotzigen Art und Weise. Erdige Rhythmik die hier mit einer gut sortierten Geschwindigkeit hantiert setzt ihren Angriff auf unsere Trommelfelle an. Zwar wird auch hier an und ab etwas dezenter abgebremst, doch dominant rotzt sich die Truppe hier den Weg frei.

Regenschauer und Glockenschläge als Klangbild führen uns in den Song „Children of the Cross“ ein. Zuerst wird sehr verträumt und auch mit vielen leidvollen Gefühlen jongliert. Doch bevor es zu süßlich wird legt man einige Scheit nach und rockt etwas bodenständiger die Hütte und das mit einem gut gesteigerten Maß des Tempos. Auch kleinere hymnischere Einlagen werden hier genussvoll ins Gefecht geworfen und diese passen sich nahtlos in den Song ein. Der besondere Hörgenuss sind die melodischen Riffattacken, die immer wieder länger schallen.

Herber, kantiger und rotziger wird nun mit „The Witching Hour“ weiter gemacht. Erdiger Rocker der mit einer sehr guten, fröhlichen Technik präsentiert wird und dadurch das Party Feeling sehr gut und ausgewogen steigert. Crazy Lixx wissen wie man eine Granate nach der anderen schreiben muss und vor allem auch Fans aus dem Glam Rock Bereich animiert. Hier fusioniert sehr gut herbe, erdige Rhythmik, mit vielen melodischen Beilagen und das Gebräu das dadurch entstanden ist weis aufzurütteln.

Weiter dreht sich recht schnell das Rockkarussell mit „Lock up Your Daughter“. Weiterhin baut man auf temporeiche Rockkunst und diese wird uns aber etwas klarer und weniger rotziger präsentiert. Das Pedal mit einem dominanten Tritt wird weiterhin fest gedrückt und so gibt es hier weiterhin viel Kost zum Abhoten und das klingt dermaßen stark das man kaum ruhig sitzen bleiben kann.

Sehr melodisch wird nun „She’s Mine“ eröffnet. Doch das Programm wird etwas salopper in die Partyrockecke gedrängt. Mit Pfiff und Witz bittet man hier weiterhin zu einer Rockparty der Extraklasse und das mit einem Charme den man sich kaum entziehen lassen kann und auch sollte. Zwar werden kurze Rock n‘ Roll Breaks eingeschlagen die etwas gemächlicher klingen, doch schon erschallt der Ruf wieder auf die Barrikaden zu springen und gemeinsam mit den Schweden abzurocken.

Die komplette Bremse zieht man mit „What of Our Love“. Der Track beginnt sehr symphonisch und ist weites gehend von einer verträumten Spieltechnik geprägt. Zwar gibt es einige kraftvolle Breaks, doch diese gewinne nur ganz kurz Oberwasser und schon wird wieder in die etwas ruhiger Ecke gedrängt. Viel Gefühl wird uns hier sehr passabel klanglich präsentiert. Guter Love Song, der aber nicht unbedingt balladesk ist.

Mit Southern Feeling wird uns das Zwischenintro „Desert Bloom“ als Vorbereitung zum folgenden Stück auf die Hörmuscheln gedrückt.

Da passt auch der Titel „Voodoo Woman“ sehr gut. Zwar verabschiedet man sich komplett vom Southern Feeling das man vorher erzeugt hatte. Dennoch ist man von der Rhythmik sehr stark Südstaaten angehaucht. Die Vollendung des Albums wird nun mit einer kompletten reichhaltigen Kost aus dem Rucksack der Schweden vollzogen. Streckenweise kommt dies sehr modern rüber. Doch die Jungs wissen wie man das ausgewogene Maß zu klingen hat und somit wird der Bogen nicht überspannt und kann schlussendlich mehrere Generationen zum finalen Abrocken animieren.

Fazit: Tolles Rockalbum mit viel Partycharakter der amerikanischen Prägung. Wer auf Poser/Glam Rock der Marke Mötley Crue, Poison und so weiter steht bekommt hier etwas für seine Sammlung.

Tracklist:

01. Rock and a Hard Place 3:54
02. My Medicine 4:39
03. 21 ‚Til I Die 3:24
04. Blame it on Love 4:06
05. Road to Babylon 3:17
06. Children of the Cross 4:30
07. The Witching Hour 4:13
08. Lock up Your Daughter 4:05
09. She’s Mine 3:39
10. What of Our Love 4:16
11. Desert Bloom 0:46
12. Voodoo Woman 3:54

Besetzung:

Danny Rexon (voc)
Andy Dawson (guit)
Joey Cirera (drums)
Luke Rivano (bass)

Internet:

Crazy Lixx Website

Crazy Lixx @ Facebook

Crazy Lixx @ YouTube