Band: Winter’s Verge
Titel: Tales Of Tragedy
Label: Massacre Records
VÖ: 2010
Genre: Power Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Die Insel Zypern ist ja wohl ein weißer Fleck auf der Landkarte des Metal. Diesen Bann brechen die Herrschaften von Winter’s Verge die seit 2005 zusammen werken und bereits zwei Full Length Alben auf den Markt werfen konnten. Mir persönlich sagten aber die Jungs aus Nikosia aber überhaupt nichts, umso verwunderter war ich über das nun erscheinende Album „Tales Of Tragedy“ welches via Massacre Records am 29.01.2010 erscheinen wird. Feinstern Melodic Power Metal der flotten Art haben sich die Burschen auf das Banner geschrieben und in der Besetzung George Charalambous (voc), Stefanos Psillides (keys), Harry Pari (guit), Miguel Trapezaris (bass) und Chris Ioannides (drums) wurde das Album eingespielt und dies sollten sich Verehrer des Melodic Power Metal nicht entgehen lassen.
Sehr melodiös wird bei „World Of Lies“ begonnen. Zwar sind viele Parallelen zu etlichen Power Metal Bands vom Festland auszumachen, doch die Jungs schaffen es locker sich nahtlos in die Riege einzureihen. Dies liegt an der Spielweise mit der sie uns die Gehörgänge durchblasen. Beim Opener vor allem handelt es sich um eine gut durchzogene Mischung aus Melodie und modernen Anleihen die man gekonnt auf einen Konsens bringt. Somit haben wir einen speedigen, kraftvollen Banger zum Einstand bekommen und dieser rüttelt ordentlich auf.
Recht bretternd geht es gleich mit „Old Man’s Wish“ weiter. Zackgier Tempotrack mit vielen Spielereien. Auch das gewisse Maß an Melodie darf nicht fehlen und dies kommt reichlich hinzu. Sehr theatralisch und wuchtig wird diese Grundlinie immer wieder unterwandert und das Resultat klingt sehr bombastisch. Sehr facettenreicher Song den man uns hier serviert und dieser ist ebenfalls für die Strapazierung der Nackenmuskulatur bestens geeignet.
Mit einem beschaulichen Spiel und viel düsterer Romantik wird nun „I Swear Revenge“ gestartet. Auch die Weiterführung ist deutlich schwarz eingefärbt. Ein sehr galoppierender Song den man uns hier vorsetzt und vor allem macht das gewisse etwas der Fronter aus. Der Bursche muss wohl eine klassische Gesangsausbildung haben, denn sein Gesang weist viele Parallelen in diese Richtung aus. Mit solch einem superben Gesang machen solche Stücke natürlich viel Spaß und auch hier tut es dem ganzen keinen Abbruch. Sehr farbenprächtig zockt man sich hier durchs Programm und immer mehr wird bei diesem Stück klar, dass man hier eine sehr monumentale Nummer für die Fanschaar parat hat. Gut durchdacht und ausgereift dröhnt dies durch die Boxen und man sollte einfach keine Note verpassen.
Mit lieblichen Frauengesängen der traurigen Art wird nun „For Those Who Are Gone“ eingeläutet. Klingt wie ein Leidgesang für einen verstorbenen Krieger zumindest zaubert man diese Feeling zu Tage. Auch die Weiterführung ist sehr heroisch ausgefallen und man knüpft nahtlos an das hymnische Gefühl an. Superber Song für den Genuss den man uns mit einer sanften Rhythmik bietet.
Ein Streicherintermezzo eröffnet nun „The Captain’s Log“, welches sich als enormer Bangertrack entpuppt. Viele Einflüsse und Spielereien bringt man hier gekonnt auf einen Konsens und die zusätzlichen eingeflochtenen Arrangements rücken diese flotte Hymne in eine bombastische Ecke. Gewaltiges Epos das man an dieser Stelle parat hat und vor allem hat man mit dem Ausgleich ein goldenes Händchen und so klingt nichts etwas überzogen oder gar schon Zick mal gehört.
Bei „Envy“ wartet man mit einer klassischen Klaviereröffnung auf. Im Anschluss drückt man aber wieder auf die Tube und nahtlos knüpft man an den Vorgängertrack an. Auch hier greift man auf das Erfolgsrezept gut durchdachte, facettenreiche Struktur zurück. Das Resultat ist eine weitere wuchtige Nummer auf diesem Silberling der mit viel Pomp durch die Boxen galoppiert und schlichtweg beeindruckt. Das letzte Drittel kommt richtig Mittelalterlich rüber, bevor noch einmal aus allen Rohren gefeuert wird und man das Pedal dominant drückt.
„Dark Entries“ ist mit einer guten Portion Super Plus getränkt. Ein speediger Power Metal Track, mit viel teutonischem Bretterspiel. Unterbrochen bzw. abgelöst wird diese Grundrhythmik durch kleinere Variationen im bombastischen Spiel. Sehr gut geeignet, um die Rübe zu den Klängen zu schütteln.
Mit einem lieblichen Klangspiel wird nun „Madness Once Called Love“ und auch das gewisse Maß an Romantik aus dem Mittelmeerraum kommt hier zum Tragen. Dieses Feeling ist dermaßen stark zu spüren, dass vor der Haustür der Schnee schmilzt. Zwar geht es etwas gediegener zur Sache, doch von Schmuseromantik ist hier keine Spur. Genussvoll setzt man sich in Szene und musiziert mit einer warmherzigen Art und Weise, die durch viele Hintergrundsounderweiterungen aufgepeppt wird.
Etwas straighter geht es nun über zu „Tomorrow’s Dawn“, welches recht speedig daher galoppiert. Die Spielereien sind hier weites gehend dezenter eingesetzt worden und nunmehr kommen knackige Power Metal Roots zum Tragen und diese schallen mit viel Tempo und rütteln enorm auf.
Sehr bombastisch und monumental wird nun „Reflections Of The Past“ gestartet und auch die Weiterführung lässt hier dieses Feeling nicht verflauen. Superbe Breaks feuert man hier am laufenden Band ab und so wird man hier auf eine gewaltige Achterbahnfahrt eingeladen und hier werden einige Soundloops geboten. Einfache Linien stehen den Herrschaften eindeutig nicht und so kann bekommt man hier ein reichhaltiges Menü.
„Curse Of Time“ heißt nun die Vollendung und noch einmal fahren die Zyprioten alle Geschütze auf. Sehr monumental wird hier das Album beendet. Düstere bombastische Hintergrundarrangements werden durch zackige Power Metal Riffs dominiert. Zwar drückt man an und ab auf die Tube, doch das stampfende Gewässerwird kaum verlassen.
Fazit: Sauber kann ich da nur sagen. Ein guter Exportschlager aus Zypern in Sachen Heavy Metal der es locker mit Truppen aus der ganzen Welt aufnehmen wird. Gute Mischung im melodischen Stil und das dürfte für Fans des Melodic Power Metal Ambrosia fürs Gehör sein.
Tracklist:
01. World Of Lies
02. Old Man’s Wish
03. I Swear Revenge
04. For Those Who Are Gone
05. The Captain’s Log
06. Envy
07. Dark Entries
08. Madness Once Called Love
09. Tomorrow’s Dawn
10. Reflections Of The Past
11. Curse Of Time
Besetzung:
George Charalambous (voc)
Stefanos Psillides (keys)
Harry Pari (guit)
Miguel Trapezaris (bass)
Chris Ioannides (drums)
Internet:
Winter’s Verge Website
Winter’s Verge @ MySpace