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Winter’s Verge – Tales Of Tragedy

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Band: Winter’s Verge
Titel: Tales Of Tragedy
Label: Massacre Records
VÖ: 2010
Genre: Power Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die Insel Zypern ist ja wohl ein weißer Fleck auf der Landkarte des Metal. Diesen Bann brechen die Herrschaften von Winter’s Verge die seit 2005 zusammen werken und bereits zwei Full Length Alben auf den Markt werfen konnten. Mir persönlich sagten aber die Jungs aus Nikosia aber überhaupt nichts, umso verwunderter war ich über das nun erscheinende Album „Tales Of Tragedy“ welches via Massacre Records am 29.01.2010 erscheinen wird. Feinstern Melodic Power Metal der flotten Art haben sich die Burschen auf das Banner geschrieben und in der Besetzung George Charalambous (voc), Stefanos Psillides (keys), Harry Pari (guit), Miguel Trapezaris (bass) und Chris Ioannides (drums) wurde das Album eingespielt und dies sollten sich Verehrer des Melodic Power Metal nicht entgehen lassen.

Sehr melodiös wird bei „World Of Lies“ begonnen. Zwar sind viele Parallelen zu etlichen Power Metal Bands vom Festland auszumachen, doch die Jungs schaffen es locker sich nahtlos in die Riege einzureihen. Dies liegt an der Spielweise mit der sie uns die Gehörgänge durchblasen. Beim Opener vor allem handelt es sich um eine gut durchzogene Mischung aus Melodie und modernen Anleihen die man gekonnt auf einen Konsens bringt. Somit haben wir einen speedigen, kraftvollen Banger zum Einstand bekommen und dieser rüttelt ordentlich auf.

Recht bretternd geht es gleich mit „Old Man’s Wish“ weiter. Zackgier Tempotrack mit vielen Spielereien. Auch das gewisse Maß an Melodie darf nicht fehlen und dies kommt reichlich hinzu. Sehr theatralisch und wuchtig wird diese Grundlinie immer wieder unterwandert und das Resultat klingt sehr bombastisch. Sehr facettenreicher Song den man uns hier serviert und dieser ist ebenfalls für die Strapazierung der Nackenmuskulatur bestens geeignet.

Mit einem beschaulichen Spiel und viel düsterer Romantik wird nun „I Swear Revenge“ gestartet. Auch die Weiterführung ist deutlich schwarz eingefärbt. Ein sehr galoppierender Song den man uns hier vorsetzt und vor allem macht das gewisse etwas der Fronter aus. Der Bursche muss wohl eine klassische Gesangsausbildung haben, denn sein Gesang weist viele Parallelen in diese Richtung aus. Mit solch einem superben Gesang machen solche Stücke natürlich viel Spaß und auch hier tut es dem ganzen keinen Abbruch. Sehr farbenprächtig zockt man sich hier durchs Programm und immer mehr wird bei diesem Stück klar, dass man hier eine sehr monumentale Nummer für die Fanschaar parat hat. Gut durchdacht und ausgereift dröhnt dies durch die Boxen und man sollte einfach keine Note verpassen.

Mit lieblichen Frauengesängen der traurigen Art wird nun „For Those Who Are Gone“ eingeläutet. Klingt wie ein Leidgesang für einen verstorbenen Krieger zumindest zaubert man diese Feeling zu Tage. Auch die Weiterführung ist sehr heroisch ausgefallen und man knüpft nahtlos an das hymnische Gefühl an. Superber Song für den Genuss den man uns mit einer sanften Rhythmik bietet.

Ein Streicherintermezzo eröffnet nun „The Captain’s Log“, welches sich als enormer Bangertrack entpuppt. Viele Einflüsse und Spielereien bringt man hier gekonnt auf einen Konsens und die zusätzlichen eingeflochtenen Arrangements rücken diese flotte Hymne in eine bombastische Ecke. Gewaltiges Epos das man an dieser Stelle parat hat und vor allem hat man mit dem Ausgleich ein goldenes Händchen und so klingt nichts etwas überzogen oder gar schon Zick mal gehört.

Bei „Envy“ wartet man mit einer klassischen Klaviereröffnung auf. Im Anschluss drückt man aber wieder auf die Tube und nahtlos knüpft man an den Vorgängertrack an. Auch hier greift man auf das Erfolgsrezept gut durchdachte, facettenreiche Struktur zurück. Das Resultat ist eine weitere wuchtige Nummer auf diesem Silberling der mit viel Pomp durch die Boxen galoppiert und schlichtweg beeindruckt. Das letzte Drittel kommt richtig Mittelalterlich rüber, bevor noch einmal aus allen Rohren gefeuert wird und man das Pedal dominant drückt.

„Dark Entries“ ist mit einer guten Portion Super Plus getränkt. Ein speediger Power Metal Track, mit viel teutonischem Bretterspiel. Unterbrochen bzw. abgelöst wird diese Grundrhythmik durch kleinere Variationen im bombastischen Spiel. Sehr gut geeignet, um die Rübe zu den Klängen zu schütteln.

Mit einem lieblichen Klangspiel wird nun „Madness Once Called Love“ und auch das gewisse Maß an Romantik aus dem Mittelmeerraum kommt hier zum Tragen. Dieses Feeling ist dermaßen stark zu spüren, dass vor der Haustür der Schnee schmilzt. Zwar geht es etwas gediegener zur Sache, doch von Schmuseromantik ist hier keine Spur. Genussvoll setzt man sich in Szene und musiziert mit einer warmherzigen Art und Weise, die durch viele Hintergrundsounderweiterungen aufgepeppt wird.

Etwas straighter geht es nun über zu „Tomorrow’s Dawn“, welches recht speedig daher galoppiert. Die Spielereien sind hier weites gehend dezenter eingesetzt worden und nunmehr kommen knackige Power Metal Roots zum Tragen und diese schallen mit viel Tempo und rütteln enorm auf.

Sehr bombastisch und monumental wird nun „Reflections Of The Past“ gestartet und auch die Weiterführung lässt hier dieses Feeling nicht verflauen. Superbe Breaks feuert man hier am laufenden Band ab und so wird man hier auf eine gewaltige Achterbahnfahrt eingeladen und hier werden einige Soundloops geboten. Einfache Linien stehen den Herrschaften eindeutig nicht und so kann bekommt man hier ein reichhaltiges Menü.

„Curse Of Time“ heißt nun die Vollendung und noch einmal fahren die Zyprioten alle Geschütze auf. Sehr monumental wird hier das Album beendet. Düstere bombastische Hintergrundarrangements werden durch zackige Power Metal Riffs dominiert. Zwar drückt man an und ab auf die Tube, doch das stampfende Gewässerwird kaum verlassen.

Fazit: Sauber kann ich da nur sagen. Ein guter Exportschlager aus Zypern in Sachen Heavy Metal der es locker mit Truppen aus der ganzen Welt aufnehmen wird. Gute Mischung im melodischen Stil und das dürfte für Fans des Melodic Power Metal Ambrosia fürs Gehör sein.

Tracklist:

01. World Of Lies
02. Old Man’s Wish
03. I Swear Revenge
04. For Those Who Are Gone
05. The Captain’s Log
06. Envy
07. Dark Entries
08. Madness Once Called Love
09. Tomorrow’s Dawn
10. Reflections Of The Past
11. Curse Of Time

Besetzung:

George Charalambous (voc)
Stefanos Psillides (keys)
Harry Pari (guit)
Miguel Trapezaris (bass)
Chris Ioannides (drums)

Internet:

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Thrudvangar

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Neues aus dem Viking Black Metal Land. Thrudvangar kommen mit Durch Blut Und Eis daher gesegelt. Da will es meine Person genauer wissen, was sich hinter diesem Hoffnungsvollen Namen verbirgt.

Hallo Leute vielen Dank das ihr euch für uns Zeit genommen habt und euch von uns mit einigen Fragen löchern lasst.

Wir sind Thrudvangar, das sind Matze (Voc) ,Kanne (git) ,Christian (git), Torsten (drums), Andreas (keys) und Gunter (bass).

Euer nunmehr Vierter Release nennt sich „Durch Blut und Eis“ könnt ihr uns ein wenig über Inhalt und Konzept des Albums einen Einblick geben.

Die Scheibe handelt über den Seefahrer, Entdecker und Überlebenskünstler Erik Thorvaldsson, bekannter als Erik der Rote. Wir haben die Geschichte über Ihn aufgegriffen, da jemand aus der Band gerade ein Buch darüber lass und wir den Gedanken schon länger hegten ein Konzeptalbum zu machen. So handelt die Scheibe über die uns wichtigsten Abschnitte über den Roten. Der Titel kam quasi zu Stande, das er durch einige blutige Auseinandersetzungen verband wurde und dadurch nach Grönland kam.

Wo fand die Produktionsphase statt.

Die Produktion fand bei mir im „BlackinSound“ Studio statt. Wir wollten die Scheibe selber, ohne Druck und Stress von außen aufnehmen und fertig machen. Ferner wollten wir uns auch von anderen nicht abhängig machen, um uns auch die Zeit selber einzuteilen. Das ist für uns wichtig, das wenn es mal nicht so läuft, einfach sagen zu können „komm wir machen morgen weiter“. Dass Mastering wurde dann letztendlich noch im „Soundartrecording“ Studio durchgezogen.

Welcher Unterschied besteht zwischen eurem neuen Langeisen und Zwischen Asgard und Midgard

Im Wesentlichen haben wir diesmal mehr Lieder drauf gepackt. Im Liedaufbau selber haben wir ein paar neue Sachen mit eingebracht, die wir stilweise und musikalisch auf dem Vorgänger nicht hatten. Also ein logischer Werdegang. Auch haben wir diesmal die Gitarren ein Schritt weit mehr vorgeholt und das Keyboard ein wenig nach hinten geschickt. Doch es war uns auch sehr wichtig das Keyboard in den Thrudvangar-typischen Szenen da zu lassen, wie man es von vorherigen Alben kennt. Denn für uns gehört es dazu, so hat man uns kennen gelernt.

Erklärt uns doch ein wenig den Ablauf einer Entstehung von Songs bzw. einem Album in eurer Band.

Bei uns setzt sich niemand zu Hause hin und erfindet oder schreibt irgendwelche Melodien. Alle Songs die entstehen kommen beim proben oder jammen raus. Will heißen dass jedes Lied bei reinem Spaß des Spielens entsteht und aus dem Bauch kommt. Wir hatten es anders auch mal probiert, aber festgestellt dass es nicht unser Ding ist, wenn einer mit was ankommt unter dem Motto „friss oder stirb“. Herz und Spaß muss dabei sein, von allen. Bei den Aufnahmen selber fangen wir manchmal an, noch an Feinheiten zu basteln, doch die Songs müssen bei Aufnahmen selber schon komplett fertig sein, da keiner von uns irgendwelche Überraschungen mag.

Welche Songs von „Durch Blut und Eis“ findet ihr besonders gelungen und warum?

Im Prinzip gefallen alle. Das schwierige ist nur das einige für Liveshows wieder aussortiert werden müssen, weil wir auch die alten Lieder spielen wollen/müssen. Bei der Wahl geht die Meinung bei sechs Leuten schon mal auseinander. Doch gibt es dann auch Übereinstimmungen wie Thornesthing, Überfahrt und noch einige andere. Aber das jetzt einige besonders gelungen sind, können wir so nicht sagen, da jedes Lied für uns einen eigenen Charakter hat und so auch behandelt wird.

Wie seht ihr selbst die Weiterentwicklung der Pagan/Viking Szene, die ja leider oftmals als Hype abgetan wird.

Ein Hype ist ja etwas was nicht beständig ist. Die ersten Miesmacher sprachen nun auch schon vor mehr als vier Jahren von einem untergehenden Subgenre, doch wenn ich die entstandenen Festivals und Touren der letzten zwei Jahre sehe, die in Deutschland und weit außerhalb davon entstanden sind, würde ich das Wort Hype streichen. Dieselben Sprüche und Aussagen kamen auch schon zu anderen Zeiten in der Black, Death oder Melodic-Metal entstanden und die Kritiker immer wieder auf die Matte brachten. Ich denke das es in erster Linie immer das Verschließen vor etwas Neuem ist und sich damit nicht abfinden zu können das es dann welche gibt den es auf Anhieb gefällt die vorher noch das andere Hörten. Auf den zweiten Blick kann es auch sein das dies Leute sind die einfach nur nicht auf einen Zug aufspringen wollen um einzigartig zu sein.

Wie sieht es mit Konkurrenzkampf in der Pagan/Viking Szene aus, ziehen alle an einem Strang unter dem Motto Blood Brothers oder gibt es hier Missstimmung zwischen anderen Bands.

Es ist wie es ist, und ich denke damit breche ich keine Lanze wenn ich sage, es gibt Leute mit den man auf Anhieb kann und manche, wo der Funke nicht überspringen will. Für uns selber wird es aber kein Anlass sein deswegen einen musikalischen Konflikt aufleben zu lassen.Wir lernen zum Beispiel über die Jahre dann Leute/Musiker kennen die wir dann auch mal im Urlaub treffen etc. Also würde ich von einem direkten Konflikt nicht sprechen.

Wie würdet ihr jemanden eure Musik beschreiben der euch nicht kennt.

„Wir spielen Metal mit mehreren Einflüssen und mit Hang zur nordischen Thematik“

Werdet ihr auch außerhalb Deutschland auf Tour gehen? Wenn ja, wann können wir mit euch rechnen?

Unser Ziel ist es auf jeden Fall. Wir sind gerade am Verhandeln mit einigen möglichen Partnern mit denen wir das umsetzen werden. Wir setzen uns aber für einen Zeitplan dafür erst mal nicht unter Druck.

Wer waren bzw. sind eure musikalischen Vorbilder und warum

Die Palette ist groß. Die hier aufzuzählen wäre zu lang. Die Palette streckt sich aber auch durch mehrere Genren.

Ihr seid ja bei Einheit Produktionen unter Vertrag, wie kamt ihr zu diesem Label

Wir hatten diese 2005 einfach mal angeschrieben ob sie ein Interesse hätten mit uns zusammen zu arbeiten, und da sie uns schon mal gesehen hatten wussten die auch gleich auf was sie sich einlassen. Die machen auch wirklich einen guten Job, über den wir uns nicht beschweren können.

Das Genre des Folk/Pagan/Viking Metal in all seinen Schattierungen erfreut sich bereits seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Leider auch werden viele Bands immer wieder und recht gerne ins rechte Eck gedrängt wie es z.B. bei Varg derzeit der Fall ist. Wie seht ihr selbst die Unterwanderung des braunen Pöbels bzw. dem immer sehr schnellen und klagefreudigen Herrschaften von der ANTIFA

Idioten gibt es überall. Und Idioten die gleich irgendeinen Mist verbreiten müssen, haben wir selber auch schon erlebt. Deswegen sind wir von uns aus zur Polizei gegangen, haben Texte und alles andere von uns abgegeben und uns durchleuchten lassen, haben einen Schriftstück erhalten auf den wir als unbedenklich und nicht „rechtsdenkend“ eingestuft wurden. Wir können nicht kontrollieren wer unsere Musik hört, aber wir können bei Auftritten Einfluss darauf nehmen wie wir damit umgehen. So brechen wir zum Beispiel Konzerte ab sobald wir mitbekommen das irgendwelche Arme in die Lüfte gehen die kein Evilzeichen machen.

Auf wen seid ihr besonders Stolz weil ihr mit ihm die Bühnenbretter teilen durftet bzw. für welche Band würdet ihr alles geben um für sie einen Konzertabend zu eröffnen.

Nein, da gibt es keine bestimmte. Aber es gibt Bands mit denen wir immer wieder gerne auf die Bühne gehen. Mit unseren Freunden von XIV Dark Centuries oder Nomans Land zum Beispiel ist es immer wieder ein herzliches Aufeinandertreffen das ich jedem Riesengig mit einer Überband vorziehen würde.

Weißt du auch schon was über die Planung für das nächste Jahr, gibt es Festivaltermine?

Es gibt Planungen, aber da möchte ich erst mal noch nichts weiter zu sagen solange es noch nicht spruchreif ist. Fakt ist das wir uns aber erst mal auf die Auftritte für dieses Jahr vorbereiten. Da stehen noch einige an. Der fleißige Besucher unserer Homepage oder auf Einheit Produktionen wird sie kennen.

Da wir ja eine österreichisches Fanzine sind kennt ihr euch mit hiesigen Pagan/Viking Bands aus gibt es da Kontakte?

Man kennt einige namentlich. Aber Kontakt gibt es nicht. Vielleicht ändert es sich ja wenn wir wieder in Österreich spielen.

Als Supportband ist es nicht immer leicht, habt ihr da schon selbst negative Erfahrungen gemacht, oder seid ihr immer fair behandelt worden.

Ich kann mich an keine Situation aus dem Stehgreif erinnern an den man uns mal herablassend behandelt hätte. Sicher gibt es einige große Bands die sich auch Backstage verschanzen und keinen an sich ranlassen. Aber das ist ok, immerhin sind diese der große Act zum Schluss auf den alle warten und so sollen sie sich auch vorbereiten. Da möchte ich vorher auch keine Bücherbesprechung machen. Wichtig ist doch letztendlich das ich spielen konnte und meine Musik den Leuten näher bringen kann.

Gibt es ein paar spezielle peinlichen Moment bzw. eine lustige Anekdote aus dem Thrudvangar Lager den ihr uns erzählen könnt/wollt.

Peinlich nicht, es gibt ärgerliche, sehr lustige und emotionale. Ärgerlich zum Beispiel wenn du spielst und hast vorne einen Techniker der meint beim Spielen selber erst mal am Sound rumbasteln zu müssen und zwar so dass der Sänger vorne mal für fast eine Minute nicht zu hören und er sich den Ballon aus den Hals schreit und zu guter Letzt einen perfekten Monitormix zum Schluss so hinbekommt das keiner mehr was hört. Lustig dagegen unsere legendären Fußballspiele die wir immer auf Tour machen. Sei es nachts zwei Uhr auf einer Tankstelle zwischen den Zapfsäulen, oder auf Festivalgeländen wo auf einmal zig Leute dabei sind. Wie gesagt ist jedes Mal ein Aufeinandertreffen mit befreundeten Bands ein Treffen wo kein Auge trocken bleibt.

Vielen Dank für das Interview die letzten Worte gehören euch.

Ich/Wir danken Euch für das Interview und Review. Hoffen wir sehen uns mal in Österreich (mit oder ohne Ball), habt Spaß mit der neuen Scheibe www.thrudvangar.com
Christian & Thrudvangar

Varg

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Keine Band wurden in letzter Zeit so gedisst wie Varg. Mit vielen bösen Unkenrufen und Anschuldigungen mussten die Cobourger kämpfen. Das neue  Album Blutaar steht in den Ladenregalen und die Paganfest Tour steht bevor. Keine Frag das man da zum Interview bitten muss.

Hallo Jungs würdet ihr euch bzw. eure Band kurz vorstellen

Fenrier: Hallo erst einmal! Heute hast du das Vergnügen mit Managarm, unserem Bassisten, Hati, unserem Gitarristen und mir: Fenrier, dem Schlagzeuger von Varg,

Das neue Album „Blutaar“ steht ja bereits in den Startlöchern. Würdet ihr ein wenig den Inhalt beschreiben und wie waren bis dato die Reaktionen zu dem Album.

M.: Die Reaktionen bisher sind durch die Bank gut finde ich. Natürlich haben wir mit Wolfszeit ein ziemlich großes Damokles Schwert über uns hängen, aber ich denke wir haben einen mehr als würdigen Nachfolger hervorgebracht.

Welcher Unterschied besteht zwischen eurem neuen Langeisen und Wolfszeit

F.: Im Gegensatz zu Wolfszeit ist Blutaar um einiges erwachsener in Sachen Songwriting und Aufbau der Lieder. Man merkt hier, dass die Band Musikalisch gewachsen ist und durch Managarm als Mitverantwortlichen für die Songs ein wirklich guter Musiker am Start war.

M.: Schleimer! J

H: Meiner Meinung nach hat Wolfszeit zwar das Rad nicht neu erfunden, hat aber einen gewissen Weg geebnet, den Varg musikalisch sowie textlich gehen wollten. Es war also wichtig, dass Blutaar nicht komplett in eine andere Richtung geht sondern ein würdiger Nachfolger wird, ohne aber ein einfacher Abklatsch zu werden. Der Unterschied zu Wolfszeit ist ganz klar der geringere Anteil an „Dudelmelodien“ und der vermehrte Einsatz von fetten Riffs die einfach auf die Fresse schlagen!

Wenn man sich eure Promo Fotos ansieht sind ja Vergleiche mit Turisas, wegen der Schminke nicht unbegründet. Anders allerdings ist hier die Musik die ihr uns vorsetzt. Was für eine Bewandtnis hat es allerdings mit der Maskierung für euch.

H.: Ach, ich finde es einfach nur geil mich irgendwo in einem versifften, nach Urin stinkenden Backstageklo, zwischen Klopapier und Toiletten mit klebriger Farbe das Gesicht zuzukleistern.

M.: Absolut. Es gibt nichts Schöneres! Ich finde Musik ist, vor allem live, ein Gesamtkunstwerk, welches auch das Visuelle beinhaltet. Ich möchte den Zuschauern immer eine gute Show bieten und 100% geben. Das Schminken hilft in gewisser Weise dabei. Wir stellen uns damit auf das Folgende ein, wie bei einer Kriegsbemalung eben. Nur das wir mit Noten schießen, haha!

Wie sieht die Entstehung eines Varg Songs aus. Setzt ihr euch da alle zusammen oder werkelt jeder für sich im stillen Kämmerchen

M.: Auf Blutaar haben Freki und ich den Großteil der Songs geschrieben, aber auch Ideen der Anderen mit eingearbeitet. Wir haben uns eine Woche lang bei ihm im Keller eingegraben, an den Songs gewerkelt und direkt Vorabversionen aufgenommen. Für mich war das garnicht so leicht, da ich es eigentlich gewohnt bin alleine Songs zu schreiben. Aber Freki ist ein spitzen Gitarrist mit einem guten Händchen für Melodien. Es war in jedem Fall eine äußerst produktive Woche, aber auch richtig anstrengend.

F.: Das kann mal wohl sagen! Hab alle paar Tage mal vorbei geschaut, ein Bier auf gemacht und Kommandos erteilt, hehe. Nein, ehrlich gesagt – sobald ich in den nach Schweiß und Alkohol stinkenden Keller gekommen bin haben die beiden mir schon wieder einen genialen Song nach dem anderen vorgespielt.

Wie kamt ihr zur Musik? Wer waren bzw. sind eure Einflüsse?

M.: Bei mir waren das ich und ein paar Freunde die vor Zehn Jahren einfach beschlossen haben eine Band gründen zu wollen. Also hat flux jeder angefangen ein Instrument zu lernen, bei mir war das eben der Bass. Seitdem mache ich Musik aus Leidenschaft. Ich wüsste ehrlich gesagt gar nicht was ich denn anderes machen sollte.

F.: Ich kaufte mir 2000 sehr blauäugig ein Drumkit und ich denke meine Eltern hätten mich grün und blau geprügelt wenn ich damit nichts angefangen hätte! 😀 Ich hörte damals sehr viel Powermetal, bis ich dann über Dimmu Borgir bis zu Ensiferum kam, deren Erstling auch immer noch mein absolutes Lieblingsalbum ist.

H.: Mein Vater hat mich dazu gebracht, da er selbst Gitarre spielt. Dann mit Kumpels zusammengeschlossen, Proberaum angemietet, viel Bier getrunken und Songs gemacht. Naja, war wohl anfangs mehr Bier trinken als Lieder schreiben, aber das konnten wir dann später irgendwann auch.

Wie seht ihr selbst die Weiterentwicklung der Pagan/Viking Szene, die ja leider oftmals als Hype abgetan wird.

M.: Ich mag das Wort Hype an sich nicht. Musikstile kommen und gehen, das war schon immer so. Die Zeit wird zeigen ob wir die Eigenständigkeit besitzen, auch weiter zu bestehen, auch wenn das allgemeine Interesse an dieser Musikrichtung vielleicht abflaut.

Bei deutschen Texten und Titeln wie „Viel Feind viel Ehr“ oder auch „Sieg oder Niedergang“ könnte manch einer versucht sein, euch in die musikalische rechte Ecke zu stecken. Wie denkt ihr darüber? Was ist eure Meinung zur Unterwanderung unserer Szene durch den braunen Mob bzw. der Gegenfraktion die alles was irgendwie nordisch Klingt ins rechte Eck zu drängen?

M.: „Könnte manch einer versucht sein“ hast du wirklich niedlich ausgedrückt. Natürlich sind wir uns einer gewissen Provokation bewusst, wäre ja verdammt naiv wenn nicht. Ich habe derlei Anschuldigungen allerdings nie großartige Beachtung geschenkt, da meine eigene Einstellung zu diesem Thema nie zur Debatte stand. Jeder der mich kennt würde wahrscheinlich lauthals lachen, wenn ich als Nazi dargestellt würde. Ich schätze den anderen geht es ähnlich. Mittlerweile haben wir aber erkannt dass das nicht ausreicht, dass wir auch eine gewisse Verantwortung unseren Fans gegenüber haben, klar Stellung zu beziehen. Ich habe jedenfalls keinen Bock darauf weder den Metal selbst, noch unsere eigene Musik von irgendwelchen rechten Lackaffen zu ihren Zwecken missbrauchen zu lassen, noch mich von der anderen Seite in deren Ecke drängen zu lassen.

H.: Mir persönlich geht es einfach tierisch auf den Sack auf Grund solcher Songtexte ins rechte Lager gedrängt zu werden. Und noch mehr regt mich auf, dass Politik immer und immer wieder ihren Weg in die Musik findet. Wir sind Musiker und keine verklemmten sesselfurzenden Politiker.

F.: Ich stimme zu 100% zu! Wo sind nur die Zeiten hin, als man Faschos höchstens mal besoffen auf dem Schützenfest gesehen hat und nicht auf einem Metal Konzert?!

Ihr selbst hattet ja bereits das Vergnügen ins rechte Eck gedrängt zu werden. Was habt ihr solchen Leuten die diesen Unsinn verzapfen zu sagen.

M.: Ein äußerst zweifelhaftes Vergnügen, das kann ich dir sagen. Wie gesagt, wir haben unsere Verantwortung erkannt und beziehen nun klar Stellung. Wer daran zweifelt sei herzlich dazu eingeladen uns bei einem Konzert einfach mal anzusprechen und im persönlichen Gespräch selbst zu erkennen, das derlei Anschuldigungen totaler Schwachsinn sind.

F.: Ich denke auch, dass sich so etwas nach einem Gespräch mit uns sofort in Luft auflösen würde. Leider urteilen die meisten aber immer sehr vorschnell.

Inwieweit befasst ihr euch selbst mit Edda, Lehren und Mythen aus der Kelten, Germanen bzw. Wikinger

F.: Mich interessiert dieses Thema schon seit dem Kindergarten und in den letzten Jahren befasste ich mich intensiver mit der Geschichte alter germanischer Stämme, deren Lebensumfeld und natürlich ihren Geschichten und Sagen. Ein besonderes Buch kann ich da nur empfehlen: „Die wilden Götter“. Einiges, das sich mit der Zeit an Wissen angesammelt hat, spiegelt sich natürlich auch in den Texten von Varg wieder.

Was sind die bisherigen Highlights bzw. Low Points eurer Karriere

F.: Highlights sind beinahe alle Konzerte die wir in unserer Karriere spielen durften sowie die Partys die folgten. Low Points die Tage nach so einer Feier! 😀

M.: Ich glaube mein bisheriges Highlight war der Auftritt am Summer Nights 2008 in Mining. Absolut unglaublich was da für eine Energie freigesetzt wurde. Aber ich gehe mal davon aus die Tour wird das noch toppen.

H.: Ich habe jeden Montag nach einem „Varg Wochenende“ einen Low Point, wenn ich mit dickem Schädel arbeiten gehe. Highlights waren für mich die Metaldays im Z7 in der Schweiz und auch das Summer Nights 2008 in Mining.

Bald steht ja die Pagan Fest Tournee an, was erwartet uns Freizeitwikinger bei diesen Events?

M.: Tonnenweise Bier!

F.: Ich denke eine Band die in ihren 30 Minuten Spielzeit jeden Abend aus sich herauskommen und alles geben wird. Ich hoffe wir hinterlassen einiges an Nackenschmerzen..

Auf wen seid ihr besonders Stolz weil ihr die Bühnenbretter teilen dürft bzw. auf welche Band freut ihr euch selbst.

M.: Also ich freue mich auf Dornenreich. Es gab einen Zeitraum in meinem Leben da habe ich diese Band sehr ausgiebig gehört und sie bisher aber nie Live bewundern dürfen. Ich bin also sehr gespannt.

F.: Ich freue mich besonders auf Arkona da ich Masha und ihre so energiegeladene Show schon auf dem Ragnarök bewundern durfte und vollkommen beeindruckt war. Auch auf Eluveitie freue ich mich sehr und vor allem die Partys danach. Das Vergnügen hatte ich ja mit Kay schon öfter.

H.: Auf Eluveitie freu ich mich auch besonders, da ich deren Musik einfach klasse finde.

Weißt du auch schon was über die Planung für das nächste Jahr, gibt es Festivaltermine?

M.: Sicher, wir spielen unter anderem auf dem Party.San, Metalcamp, den drei Metalfest Open Air in Deutschland, Österreich und der Schweiz und einigen anderen Festivals.

F.: Wacken nicht zu vergessen 😉

Als Supportband ist es nicht immer leicht, habt ihr da schon selbst negative Erfahrungen gemacht, oder seid ihr immer fair behandelt worden.

M.: Natürlich wird man als kleinere Band nicht immer gar königlich behandelt. Aber wir machen alle schon lange genug Musik um das zu wissen und sehen das daher realistisch. Man muss sich eben auf der Leiter nach oben arbeiten und von nichts kommt nichts.

Gibt es ein paar spezielle peinlichen Moment bzw. eine lustige Anekdote aus dem Varg Lager den ihr uns erzählen könnt/wollt.

M.: Spontan fällt mir da nur die Situation ein, als wir 2006 auf dem Ragnarök Festival den Sänger von Korpiklaani mit einem Sackkarren aus dem Backstage in den Tour-Bus gefahren haben, weil er nicht mehr laufen konnte. War gar nicht so einfach, der Kerl konnte echt nichts mehr.

F.: Das war der Drummer 😉 Nun ja und wenn ich meine Storys erzählen müsste würde das wohl den Rahmen dieses Interviews sprengen! Aber bei einem Bier erzähle ich die gern jedem der sie hören möchte.

H.: Also ein Bier wird da wohl nicht reichen. Bringt lieber eine ganze Kiste und einen Jacky mit. Der Abend wird lang, haha!

Vielen Dank für das Interview die letzten Worte gehören euch.

F.: Da bleibt nicht viel zu sagen, außer ein riesiges Dankeschön an unsere Fans. Ihr gebt uns Rückhalt und seid der Antrieb für Varg. Skål!

The Kandidate – Until We Are Outnumbered

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Band: The Kandidate
Titel: Until We Are Outnumbered
Label: Napalm Records
VÖ: 2010
Spielart: Thrash/Groove Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Danish Dynamite heißt es heute wieder. Die Truppe die ich euch heute vorstelle nennt sich The Kandidate und stammt wie schon erwähnt aus Dänemark. Gut ist bis hierher eigentlich kein großes Aufsehen, auch die Stilrichtung sagt erst einmal nur so viel aus, dass es sich hierbei um eine Death/Thrash Kapelle handelt. Wenn man sich aber das Line Up genauer durchliest sticht sofort ein Name ins Auge, denn niemand geringerer als Jacob Bredahl (voc) der ex Hatesphere Fronter hat hier das Sagen. Wer den energiegeladenen Burschen noch von seiner Zeit mit eben genannter Truppe kennt, weiß dass es auch hier höchstwahrscheinlich die Geschwindigkeitsskala steil nach oben schnellt und man mit viel Energie auf dem am 29.01.2010 erscheinenden Meisterwerk „Until We Are Outnumbered“ zur Sache geht. Der Output wurde gemeinsam mit Allan Tvedebrink (guit), KB Larsen (bass) und TBA (drums) eingespielt und dürfte all jene interessieren die auf gepflegte Nackenschmerzen stehen, die als Folge vom kräftigen Bangen hervorgerufen wurden. Dies ist auch kein Wunder denn die hämmernden Thrash/Death Beats die man hier abfeuert animieren bestens dazu.

Mit einer steifen Brise fegt man auch schon gleich mit dem Opener „Strength Through Diversity“ über den Hörer hinweg. Wer vielleicht glauben mag, dass aufgrund seiner ehemaligen Band hier eine moderne Variante des Thrash Metal aus den Boxen schallen würde der irrt. Sicher kling die Thrash Metal Spielweise die man hier abliefert zwar nicht altbacken, dennoch weist sie wesentlich mehr Wegweiser in Richtung good old Thrash Metal der 80ies der Marke Exodus und Co auf. Das Tempo mit dem man hier die Party einläutet ist einfach gewaltig und animiert hier komplett aus zu ticken und abzugehen als gäbe es keinen Morgen.

Mit viel Groove und auch einem enormen Tempo schiebt man nun „Give up all Hope“ nach. Zwar geht es auch weiterhin ordentlich zur Sache, dennoch werden einige Nachjustierungen geboten, die aus der eher simplen Thrash Metal Version ausbrechen. Auch ein gewisses Death lastiges Spiel kommt hier zum Einsatz und vereint sich hier recht gut mit den thrashigen Roots. Komplettiert wird die Runde noch mit einigen Melodievariationen und fertig ist eine weitere Granate die zum Abgehen einlädt.

Sehr verzogen und verspielt klingt der Beginn von „Shut ‚em Up“, doch gleich werden wieder die Maschinen hochgefahren und man jagt uns wieder mit viel Tempo vor sich her. Auch kleinere moderne Einflüsse kommen zum Einsatz, diese bekommen aber kaum Oberwaser und sind nur vereinzelt dezent eingesetzt worden um den Track etwas knackiger klingen zu lassen. Absolut gelungener Einfall, denn dadurch klingt das Material der Truppe trotz vieler alter Roots herrlich erfrischend.

Noch um einen Tick moderner kommt nun „Distress and Decay“ daher. Dadurch wird ein größerer Groovefaktor erreicht. Den man mit vielen Blitzstarten in speediger Form ablöst und diese behält man länger bei, bevor es wieder grooviger und auch streckenweise hymnischer zur Sache geht. Gut gelungen Mixtur aus beiden Spielweisen die man sauber auf einen Konsens bringt.

Ein gutes Bretterspiel läutet nun „In Hell“ ein. Auch der Groove Einfluss kommt hier gut zum Tragen und vereint sich sehr gut mit der Spielweise die nun geboten wird. Dezent wurde die volle Fahrt reduziert und man acker etwas gemäßigter als man es bis dato getan hat. Kommt gut und zeitgerecht rüber, doch als Verschnaufpause darf man diesen Song nicht sehen.

Schräg und verspielt läutet man nun „We conform to the Unrighteous“ ein. Ein Bass Solo krönt die experimentierfreudige Spielweise die nach etwa einer Minute in etwas klarere Gefilde rüber wechselt. Sehr melodisches Bretterspiel lädt hier ein seine Nacken zu strapazieren und das mit einer enormen groovigen Kraft im stampfenden Tempo. Was etwas fehlt sind die Vocals, aber auch ohne die kann man viel Eindruck mit diesem Song schinden, wenn auch nur in instrumentaler Form.

Voll in die Fresse geht es nun mit „Live a Lie“ weiter. Wilder Nackenfräsender Circle Pit Track der zur Mosh und Raufparty aufruft. Treibende Beats animieren dazu bestens und kurzerhand werden kleine Breaks verwerkt die zum Reserveholen gedacht sind, bevor man wieder auffordert infernal abzugehen bis man vor Erschöpfung umfällt.

Nahtlos knüpft man mit dem wutentbrannten „The Kill“ an. Dennoch weit grooviger findet hier die Fortsetzung statt. Wut und Hass ist aber auch hier eine Hauptingredienz die in das Gebräu geworfen wurde. Dennoch geht es nicht so wild ab wie man es beim Vorgänger getan hat. Nackenschmerzen wird aber auch dieser Song verursachen so viel ist schon mal sicher.

Weiter auf voller Fahrt geht man mit einem Affenzahn beim „Enemy“ auf die Hörerschaft los. Somit endet die wilde Karussell Fahrt keineswegs und wer nicht eine gute Kondition hat wird nach all den vorangegangen Granaten hier vor Erschöpfung zusammen brechen. Kurze Breaks gönnt man zwar als Verschnaufpause, doch schon wird mit einem gehässigen Grinsen der Hörer hochgejagt und weiterhin zum Abhoten befohlen. Solchen Befehlen folgt man doch liebend gerne!!!!

Die Beendigung des Albums wird grooviger, mit wie sollte es auch anders sein, einem guten Tempo vollzogen. „Yours Truly“ nennt sich der Rausschmeißer der uns mit einem Tritt wieder hochjagt, auch wenn man sich lieber ausrasten würde. Die komplette, aufgestaute Wut wird hier noch einmal auf den Fan losgelassen und so bleibt einem nichts anderes übrig als alle Reserven zu aktivieren, um schlussendlich noch einmal alles zu geben um mit dem gezeigten Tempo Schritt halten zu können.

Fazit: Sauber was uns hier von den Dänen geboten. Die Danish Dynamite Fraktion ist nicht aufzuhalten und wenn noch mehr solche Bands aus dieser Richtung kommen, kann man wohl von einer eigenen Spielweise, wie dem Göteborg Metal reden. Muss der Fan des etwas moderneren Thrash Metal haben. Pflichtkauf für all jene die gerne im Circle Pit ihr Unwesen treiben.

Tracklist:

01. Strength Through Diversity 3:16
02. Give up all Hope 3:45
03. Shut ‚em Up 3:09
04. Distress and Decay 2:16
05. In Hell 3:45
06. We conform to the Unrighteous 3:01
07. Live a Lie 2:46
08. The Kill 3:38
09. Enemy 3:41
10. Yours Truly 3:24

Besetzung:

Jacob Bredahl (voc)
Allan Tvedebrink (guit)
KB Larsen (bass)
Nick (drums)

Internet:

The Kandidate Website

The Kandidate @ Myspace

Overkill

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Photocredit Hakon Grav
Photocredit Hakon Grav

Die Thrash-Legende Overkill veröffentlicht am 29.Jänner das neue Album Ironbound und ich durfte mich mit Sänger Bobby darüber unterhalten.

Hi Bobby, wie läufts? Bist du schon ausgelastet mit der Promotion für das neue Album?

Ja läuft alles gut, bin schon dabei Werbung zu machen

Ironbound ist ja Studioalbum Nummer 16, was erwartest du davon?

Hast du es schon gehört?

Nein leider noch nicht.

Schade, aber wenn du es hörst, wirst du mir glauben, was ich dir jetzt sagen. Es hat schon eine Ähnlichkeit mit vergangenen Overkill Alben, oder sagen wir besser mit frühen Overkill Alben. Es ist aber trotzdem eine Weiterentwicklung. Das Album ist einfach zeitgemäß für das Jahr 2009/2010, aber es hat immer noch die Qualität, die Overkill in den anfänglichen Thrash-Tagen ausgemacht hat. Man kann also sagen Oldschool mit einigen neuen Einflüssen.

Was ist für dich der größte Unterschied zwischen Ironbound und dem Immortalis Album?

Einer ist klar die Geschwindigkeit, es ist ein sehr schnelles Album, dann das Drumming, Ron’s Charakteristik des Spielens ist einer der gefeierten Aspekte des Albums. Dann der Mix durch Peter Tägtgren. Dieser macht das Album einfach einzigartig. Er hat es geschafft, dass es zeitgemäß klingt und trotzdem natürlich klingt. Es ist klar ein Thrash-Album aber es hat sich sehr zu einer progressiven Seite des Thrash entwickelt, was eher ein ungewöhnlicher Aspekt des Albums ist.

Wer hat die Songs für das Album geschrieben?

Hauptsächlich D.D. und ich. D.D. beginnt mit den Riffs, er kann einfach da sitzen und schreibt 10 Riffs. Er hat diese Riffs seit der Veröffentlichung von Immortalis gesammelt. Wenn wir dann durch diese Riffs gehen beginnen die Songs zu entstehen. Wir sind ja sehr viel getourt für Immortalis, der Großteil der Tour war erst in diesem Jahr im März zu Ende. Wir haben dann sofort angefangen, die Riffs in Songs zu wandeln. Wir hatten die Songs im Juni fertig gestellt und ich hab dann angefangen Melodielinien und Texte dazu zu schreiben. Wir haben auch immer noch Kleinigkeiten geändert bis zum Mix mit Peter. Also das Schreiben hat gedauert von April bis Oktober.

Die Text sind alle von dir?

Ja.

Wer war für das Artwork verantwortlich?

Travis Smith. Seine Firma heißt Seempieces. Er arbeitet mit uns seit 2000. Das Album auf dem unsere gemeinsame Arbeit begonnen hat heißt Necroshine. Er weiß richtig was diese Band ausmacht. Meine Meinung ist ja dass das Cover auch immer zeigen muss, was das Album hergibt. Es wichtig, dass wenn Overkill auf dem Album steht, muss man wissen, dass Overkill drinsteckt. Es mehr oder weniger eine Schwarz-Weiß Ansicht des Inhaltes. Es passt einfach zu dem Old-School Vibe den ich vorher schon erwähnt hab.

Du hast bereits erwähnt, dass Peter Tägtgren für den Mix des Albums zuständig war. Hat er das Album auch produziert?

Nein, er war nur für den Mix zuständig. Die Produktion stammt von uns. Die Produktion war sehr simpel. Produzieren ist, wenn man eine Vision hat, und man geht sicher, dass alles an der richtigen Stelle ist. Die Produktion für dieses Album war sehr leicht, da wir sehr viel auf Tour waren und so das Spielen sehr vertraut war. Es hat auch etwas von einem Live-Feeling.

Es ist ja das erste Album bei Nuclear Blast, warum habt ihr euch genau für dieses Label entschieden?

Es einfach an der Spitze der Welt wenn es um Metal geht, vor allem in Europa. Ich glaube auch dass das Timing das Richtige ist um bei diesem Label zu unterschreiben. Wenn du in das Büro in Donzdorf gehst, kannst du den Herzschlag der Firma fühlen. Wenn du die Leute triffst die dort arbeiten, trägt jeder ein Metalshirt. Es ist eine Armee aus schwarz, die da herumrennt um die Alben zu promoten, mit Exodus Shirts, Death Angel, Hypocrisy, Suicidal Angels, mit Overkill Shirts. Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn eine Band das Album an jemanden übergibt, der die Szene versteht. Sie sind sicher die Spitze wenn es um Promotion geht. Ich finde dass es an der richtigen Stelle ist und dass es eine gute Beziehung wird.

Geht der Vertag über ein Album oder über mehrere?

Der Vertrag ist für 3 Alben.

Ihr werden ja eure Europatour im Februar absolvieren. Was erwartet ihr euch?

Wir wollen ein paar neue Bands präsentieren, es ist eine einzigartige Zeit in der Geschichte, es sind Thrash Bands auf Tour die über 20 Jahre unterwegs sind, so wie wir, aber auch ein paar neue Bands die ihre Einflüsse feiern können. Es ist also einzigartig, dass man junge Bands wie Torture Squad oder Suicidal Angels und auch die Bands aus denen die Bewegung kam, wie Megadeth, Slayer oder Overkill, sehen kann. Wir reden bereits mit vielen jungen Bands, es ist auch schon so gut wie sicher, wer uns begleiten wird, aber die Tour startet am 6.Februar in den Niederlanden und geht bis zum 27.Februar in Deutschland, also 3 Wochen Tour. Danach Südamerika für 6 Shows, danach die Amerikatour mit Vader, God Dethroned und Warbringer, was dann bis Mai dauern wird. Danach kommen noch ein paar Festivals, Bang Your Head, Wacken und Metalcamp.

Ihr habt also auch schon ein paar Festivals für den Sommer bestätigt.

Wacken ist sicher bestätigt, Hellfest in Frankreich, Istanbul, Metalcamp und Queens of Metal Festival in Deutschland

Es ist ja eigentlich eure Jubiläumstour?

Ja da hast du Recht. 2010 ist es ja 25 Jahre her seit der Veröffentlichung unseres ersten Albums. In diesen 25 Jahren waren natürlich auch einige Änderungen in der Band. Ich sehe uns schon bei einigen sehr speziellen Shows, vor allem eine in den USA eine in Europa, die wir auch für eine kommende Live-DVD aufnehmen werden.

Also wird als Special eine DVD herauskommen.

Ja, ich glaube auch, dass es einfach zu wichtig ist. Es ist schon fast notwendig, dass wir es dokumentieren und als DVD veröffentlichen.

Du hattest ja während deiner Karriere mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Wie geht es dir zurzeit?

Ich warte noch auf eine Herzattacke, die hatte ich ja noch nicht. Die Geschichte hat mich einfach stärker in dem gemacht, was ich gerne mache. Ich hab dadurch verstanden, dass sich in einem Moment viel ändern kann und wenn ich den Moment nicht schätze, dann schätze ich auch das ganze Leben nicht. Ich freue mich einfach schon auf die Tour um das zu tun, was mit einfach am meisten Spaß macht.

Spielst du eigentlich lieber live oder im Studio?

Es war schon immer so, dass ich lieber live spiele. Es ist nie langweilig, auch wenn ich schon mal in einer Stadt oder eine Halle war, hab ich immer noch Spaß dort. Es gibt aber auch Orte an denen wir noch nie waren, wie zum Beispiel Australien. Wir hoffen aber, dass wir im nächsten Jahr auch dorthin kommen.

Wenn du live spielst, spielst du lieber in kleinen Clubs oder auf großen Festivals?

Macht mir eigentlich nichts aus, es ist für mich alles das gleiche Feeling. Es macht nichts ob es 50000, 5000, 500 oder 50 Leute sind. Es sind zwar andere Umstände unter denen wir dann spielen, aber es ist immer noch dasselbe Feeling.

Was denkst du über das Internet mit Medien wie Myspace, Youtube. Sind diese Medien gut für die Musikindustrie?

Absolut. Je weniger du diese Tools verwendest, desto mehr fällst du zurück. Wir haben ach eigene Leute, die für uns in dieser Richtung arbeiten. Wir haben ein Myspace-Girl, einen Webmaster etc. Ich glaube das sind notwendige Tools um in einem umkämpften Genre mithalten zu können. Das Genre ist schon überfüllt mit Bands, es ist also hart für einen Fan dieses gesamte Genre zu supporten. Wenn du aber eine Chance zu wachsen haben willst, musst du dort vertreten sein.

Hörst du auch Underground Bands, wenn du Zeit hast?

Ja klar, es gibt ja eine junge Thrash-Szene die jetzt kommt. Warbringer geht mit uns auf Tour, die neue Suicidal Angels, eine tolle Band aus Griechenland. Dann noch AIrbourne, New Metal wie Lamb Of God, was aber sehr vom Thrash beeinflusst ist. Dies sind ja alles Underground Bands. Das kommt vom Fan-sein und auch vom Management. Man muss ja auch wissen, wer mit uns auf Tour geht, oder wer überhaupt verfügbar ist. Zum Beispiel die Band Trivium hat vor uns eröffnet bevor sie überhaupt einen Plattenvertrag und ihren Durchbruch hatten.

Weißt du auch etwas über die Österreichische Metalszene?

Nein, leider nicht. Wenn eine Band den internationalen Durchbruch schaffen würde, dann wäre es wohl anders.

Erinnerst du dich an das beste Konzert, dass du mit Overkill gespielt hast?

Das waren so viele, wir haben ja schon über 3000 Shows gespielt. Aber ich erinnere mich noch an das erste Festival, dass wir in Europa gespielt haben, in Dänemark, ich glaube 1994. Es haben Bands wie Midnight Oil, Chris Isaacs, Anthrax, Ray Charles und es war einfach das erste Mal, dass ich auf einer europäischen Festivalbühne stand. Es waren wohl 65000 Leute dort und wir haben vor 35000 gespielt. Es war wohl ein sehr besonderes Konzert.

Gibt es auch eine schlechteste Show?

Ich denke eigentlich nie über schlechte Shows nach. Es gibt aber immer Dinge wie technische Probleme. Ich erinnere mich noch an eine Show in Litauen, wir haben einen Song gespielt, der Feel The Fire heißt. Das Gebäude war sehr alt, aus Stein, mit Holzboden und Holzfenstern. Es war ein sehr kaltes Gebäude, aber während dem Song wurde es immer wärmer. Als ich dann in das Publikum geschaut habe, stand das Gebäude in Flammen. Alle liefen raus und wir standen neben dem Gebäude im Schnee in Litauen und sehen zu wie alles abfackelt. Ich denke das war die Show mit dem schlechtesten Ende, aber immer noch eine schräge und gute Erinnerung, weil wir Feel The Fire gespielt haben, als das Gebäude Feuer fing.

Klingt auch sehr witzig.

Vielleicht ist es ja auf Youtube, es wird sicher auf der DVD sein, wir hatten ja unsere Videokameras mit. Wir stehen da im Schnee und trinken unser Bier und filmen das brennende Gebäude.

Habt ihr noch Ziele mit Overkill?

Du musst das Album hören um zu wissen, dass wir das nächste Ziel erreicht haben. Ja es sind noch Ziele, aber Perfektion ist natürlich unmöglich, aber Perfektion kommt durch Motivation. Du willst einfach immer perfekter werden, wenn du Musik machst.

Die letzten Worte gehören dir.

Es ist immer gut wenn wir nach Österreich kommen.

Ist ja kein Konzert in Österreich?

Es wird noch was kommen. Wir hatten Probleme mit dem CO-Headliner, aber im späten Oktober oder frühen November werden wohl Wien und eventuell Graz kommen.

Vielleicht Salzburg?

Ja vielleicht, es gibt ja eine gute Underground Halle dort.

Bastard – Aftermath

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Band: Bastard
Titel: Aftermath
Label: STF Records
VÖ: 2010
Genre: Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Das letzte Album der Pforzheimer Melodic Deather Bastard ist bei uns im Briefkasten gelandet. Wer nun glaubt die 2000 gegründete Band eifert hier recht locker Konsorten a la Children of Bodom nach der irrt. Eine eindeutige Spielweise ist bei den Jungs sehr schwer zu definieren, denn sie vermischen gekonnt Brutal, reinen Death und Thrash Metal, diese Einflüsse werden noch mit viel Melodie ausgestattet. Fertig sind 10 Granaten für Nackenschmerzen auf ihrem neuesten Machwerk „Aftermath“, welches via STF Records erhältlich ist und in der Besetzung Martin „Go“ Offenwanger (voc), Johannes Carstensen (bass), Mario Bergmann (guit), Thomas Kuri (guit) und Michael „Holz“ Holzinger (drums).

„Doomsday (Lamb of God)“ bahnt sich mit viel Gewalt seinen Weg. Guter Grunz Death Metal, der wie schon erwähnt mit vielen Einflüssen und Spielweisen gehörig aufgeigt. Zu keinem Zeitpunkt lassen es die Jungs hier wie eine Kopie klingen und das ist ja heutzutage ja nicht mehr ganz so einfach. Mit viel Pfiff servieren sie uns hier ein reichhaltiges Programm zum Abbangen und das vollzieht mit mehrmaligen Tempokorrekturen. So sind auch besonders genussvoll viele Breaks der melodischen Art zum Reserve holen eingebaut worden.

Deutlich thrashiger schiebt man uns mit „Entity“ in den Rachen. Zusätzlich zu vielen Melodic Stopps wird eine gehörige Brutal Death Wand aufgefahren und beim Einsatz dieser walzt man alles komplett platt. Die Jungs wissen mit viel Charme all diese Einflüsse unter einen Deckmantel zu packen und das Endergebnis wiegelt ordentlich auf.

Wie eine Explosion startet man nun „Lord of Lies“, doch komplett wird hier nicht eine Schretterschiene geboten, eher im Gegenteil, man zeigt sich hier von einer eher groovigen Breitseite und die bohrt sich mit viel Ideenreichtum den Weg durch die Gehörgänge. Immer wieder werden diese groovien Parts von Attacken unterbrochen und diese klingen wie eine Maschinengewehrsalve eines Exekutionskommandos.

Nahtlos knüpft man mit dem Melodic Happen „Life After Death“ an. Vorerst beherrschen bretternde und melodische Riffblitze das Geschehen. Zusätzlich lässt man abermals einige Thrash Einlagen freiem Lauf und diese werden noch mit etlichen traditionellen Death Metal Klängen auf einen Konsens gebracht. Gelungene Mischung die mit einem ordentlichen Brett gespielt wird.

Temporeicher dreht sich das Karussell nun mit „Spirit of War“ einer bretternden Death Rakete, die mit vielen doomigen Unterwanderungen ausgemalt wurde. Alles in allem klingt das Mischergebnis sehr traditionell und die Youngsters brauchen sich keineswegs hinter alten Death Metal Heroes verstecken. Wem z.B. alte Death Metal Kapellen aus dem schwedischen, aber auf Florida Raum gefallen, der wird mit dieser Nummer seine helle Freude haben.

Ein rotziges Bassspiel läutet nun „Brain Corrosion“ ein. Sehr speediger Nackenbrecher mit dem man uns hier attackiert. Treibende Beats und Riffs lassen einem nichts anderes zu als zu den Klängen die Rübe komplett durchzuschütteln. Abermals wird aber hier weit mehr geboten als die ungeschliffene, stupide Härte und so legt man recht witzige besonnene, melodische Halte ein, bevor wieder ein amtliches Nackenfräsenprogramm gezockt wird.

Sehr ruhig eröffnet man nun „Visions of Blood and Lust“ und auch die Weiterführung ist erst einmal viel hymnischer ausgefallen. Doch Vorsicht, die Jungs jagen uns gleich im Anschluss mit viel List und Tücke Death Fragmente der schroffen Art hinter her und diese reißen einen wie ein Sog mit. Ein tiefer Grunzer und schon wird es doomiger, doch auch hier ist einmal mehr gleich die flotte Bretterschiene Parat um uns hochzujagen. Für meinen Teil ist dies der wohl facettenreichste Song auf dem kompletten Album. Diese gute Mixtur weiß man mit einer ausgewogenen Spielweise sehr gut in Szene zu setzen.

Mit knackigem Thrash Bretterspiel schiebt man uns ohne Vorbehalt „66Susi“ in den Rachen. Diese sehr temporeiche Rhythmik unterwandert man mit vielen Melodieeinlagen. Dennoch überwiegt die Spielzeit der eher herben und treibenden Rhythmusfraktion. Auch hier ist man dabei bedacht viel zu bieten und zum Bangen zu laden.

Windgeheul und Sturmgeräusche stehen nun als Start für „Aftermath“ parat um erst einmal ein düsteres Klangbild zu schaffen. Weiter geht es nun mit viel Speed und Feuer unterm Hintern, dabei ackert der Trupp mit einer sehr guten thrashigen Death Metal Spielweise, die immer wieder durch satte Melodic Riffs verstärkt werden. Diese bremsen das Tempo kurzerhand, doch schon tritt man wieder gehörig aufs Gaspedal und agiert wieder sehr speedig weiter.

Sehr groovig und mit viel Shaker Feeling vollzieht man mit „Northern Lights“ die Beendigung. Dem Titel entsprechend klingt das Stück auch sehr nordisch angehaucht. Sprich sehr schwedisch, dennoch vollzieht man auch zum Ende hin ein farbenbuntes Programm, ohne jemanden zu kopieren zu wollen. Dies schafft man spielend mit der Death/Thrash Metal Rhythmik die oftmals flotter durchstartet.

Fazit: Mit viel Charme und Einfallsreichtum schaffen es die Jungs hier aus der breiten Masse auszubrechen. Freunde des traditionellen Death Metal sollten sich das Gemisch genauer zu Gemüte führen, denn dieses Album ist absolut ihre Baustelle.

Tracklist:

01. Doomsday (Lamb of God) 02:47
02. Entity 03:33
03. Lord of Lies 03:23
04. Life After Death 05:03
05. Spirit of War 03:02
06. Brain Corrosion 04:03
07. Visions of Blood and Lust 03:53
08. 66Susi 03:55
09. Aftermath 03:45
10. Northern Lights 03:53

Besetzung:

Martin „Go“ Offenwanger (voc)
Mario Bergmann (guit)
Christopher Strauß (guit)
Thomas Kuri (bass)
Michael „Holz“ Holzinger (drums)

Internet:

Bastard @ MySpace

Orphaned Land – The Never Ending Way of ORwarriOR

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Band: Orphaned Land
Titel: The Never Ending Way of ORwarriOR
Label: Century Media Records

VÖ: 2010
Genre: Middle Eastern Folk Metal 
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Es rappelt wieder im nahen Osten, diesmal aber nicht wie man es öfters in den Medien hört oder sieht zwischen den Palästinensern und den Israelis. Nein Orphaned Land sind mit ihrem nächsten Streich in den Startlöchern um Völker zu verbinden. Diese Truppe aus Petah Tikva ist wohl eine jener Bands, die auch im arabischen Raum geliebt wird und man mag mir glauben das ist für eine Israelische Truppe doch eher ungewöhnlich. Ein dunkles Zaubermärchen aus 1001 Nacht wird von den Herrschaften seit Jahren schon zelebriert. Dabei mischen Kobi Farhi (voc), Yossi Sa’aron (Sassi) (guit), Matti Svatizky (guit) und Uri Zelcha (bass) erneut wieder viel zusammen und unterm Strich kommt dabei ein weiteres Soundmärchen zum Vorschein und da sollte man sich den Release Termin von „The Never Ending Way of ORwarriOR“ dick und rot anstreichen, um den Tag ja nicht zu verpassen. Für das Album hat man sich noch mit Shlomit Levi (voc), Steven Wilson (keys) und Avi Diamond (drums) verstärkt und so ist das Duzend voll und am 23.01.2010 heißt es, the story goes on.

Mit einem schönen hebräischen Frauengesang, gefolgt von einer wuchtigen, heroischen Weiterführung eröffnet man mit „Sapari“. Flotter Opener mit einer guten Bretterschlagseite. Man zeigt hier gleich zu Beginn die volle Füllung die das Material der Israelis in den letzten Jahren schon ausgemacht hat. Klingt sehr monumental und theatralisch was man hier für uns parat hat. Der durchwegs klare Sound den man hier in den Vordergrund gerückt hat passt sehr gut und dadurch erinnert man mich ein wenig an meinen persönlichen Track Favoriten „Norra El Norra (Entering The Ark)“

Die Weiterführung „From Broken Vessels“ ist nun deutlich schwärzer eingefärbt. Sehr wankelmütig und leidend ist hier die Rhythmik ausgefallen. Auch dreckige Growls und Shouts kommen zum Einsatz und zaubern hier ein dunkles Soundgefühl, welches sich immer wieder mit klaren Lichtblicken abwechselt, doch schlussendlich hat die erst genannte endgültig dominant die Zügel im Griff und das lässt laut aufhorchen. Es wird auch wieder ab der Mitte deutlich monumentaler, mit einer kleinen orientalischen Brise. Genau das lieben alle Orphaned Land Fans an der Truppe die satte Soundmelodie in allen Facetten die man auch hier immer mehr zum Einsatz bringt.

Kürzer gehalten wird nun das akustische „Bereft in the Abyss“. Die leidende Romantik wird auch hier gekonnt musikalisch umgesetzt. Dies macht man aber mit traditionellen Musikinstrumenten aus der Heimat der Herrschaften. Dennoch klingt der Song sehr vielschichtig und druckvoll was auch an den bombastischen Hintergrundsoundarrangements liegt, die man an und ab eingebaut hat. Klingt für mich vor allem in diesen Passagen wie eine israelische Antwort an Glanztaten von Blind Guardian.

Ruhig leitet man nun über zu „The Path Part 1 – Treading Through Darkness“ und schon könnte man glauben es handle um eine Weiterführung des Vorgängers. Dennoch kommt das nicht so monumental rüber wie beim Vorgänger, auch wenn man hier einiges bietet. Vielmehr bekommen wir hier ein Soundkonzept geboten das einen sprachlos, mit nach unten geklappter Kinnlade sitzen lässt. Die Isis wissen wie man das macht und so verzaubert man uns fast 8 Minuten lang mit allen Ingredienzen die zur Verfügung steht. Das macht unterm Strich süchtig, denn die Herrschaften offerieren ein Programm das man wohl selten von anderen Bands bis dato erlebt hat. Dunkle Düsterromantik trifft hier ständig auf klare Lichtblicke, welche durch schwermütige Gefühle abgelöst werden.

Lagerfeuerromantik und lieblicher Frauengesang aus 1001 Nacht läuten nun „The Path Part 2 – The Pilgrimage to Or Shalem“ ein. Der zweite Teil dieser Saga steht seinem Vorgänger in nichts nach. Der markante Unterschied ist aber der eher druckvolle Ausbruch den man hier durchwegs immer wieder wagt. Viele satte orientalische Riffattacken verzaubern und der Härtegrad kommt durch die Growls die das Stück sehr vielschichtig erscheinen lässt. Dennoch klar oder gar lieblich wird es hier außer der Einleitung nicht. Vielmehr wandelt man auf sehr dunklen, grauen Pfaden und diese Düsterseelenromantik setzt man musikalisch dermaßen gut um, dass einem die Spucke weg bleibt.

Mit einem traditionellen Instrumental wird nun „Olat Ha“tamid“ eröffnet. Diese folkige Eröffnung wird nun durch eine Power lastige Rhythmik begleitet und macht viel Laune. Auch kommt etwas mehr fröhliche Stimmung auf. Die hebräischen Vocals und das Jalla das hier zusätzlich von einer gemeinsamen Partie vorgetragen wird lassen laut aufhorchen. Guter flotter Track mit viel Power Metal Einfluss.

„The Warrior“ ist nun deutlich monumentaler ausgefallen. Viele melancholische Gefühle, als auch theatralische Einflüsse hat man hier zusammengetan. Sehr bombastischer Song, was nicht nur an den Arrangements im Hintergrundsound liegt. Nein auch satte Bariton Männerchöre haben hier das Sagen und blasen hier den Gehörgang durch und das hinterlässt einen Eindruck dem man sich nicht entziehen kann. So kann man durchwegs den Song in entspannter Lage genießen, dennoch wird es nicht zu verträumt.

Das klare „His Leaf Shall Not Wither“ ist nun von einem ganz anderen Kaliber. Einmal mehr läutet dieser längere Zwischenpart eine traditionelle Instrumentalschiene ein, die man mit progressiven Schüben, aber auch etwas verträumten Ausrichtungen erweitert hat. Gekonnt machen dies die Herrschaften und da kann man es kaum erwarten was als nächstes kommt.

Wie ein flotter Raketenstart wird nun „Disciples of the Sacred Oath II“ ins Gefecht geschickt. Düsterer mit viel Kraft und Power ausgestatteter Bangertrack, mit vielen orchestralen Einspielungen. Vor allem die Streicher Arrangements wären hier besonders hervorzuheben. Auch der Duett Gesang zwischen Growls und klaren Vocals sollten nicht unerwähnt bleiben. Denn dadurch schafft man einen klanglichen Kraftakt zwischen Gut und Böse.

Sehr folkig wird es nun mit „New Jerusalem“ das man einmal mehr mit traditionellen Klängen aus der Gegend ausgestattet hat. Auch der Frauengesang stimmt sehr besonnen und schafft eine Gefühlslage die einem die Seele streichelt und man sich zurück lehnen will und mit geschlossenen Augen diesen verträumten Klängen frönen will. Bis zu einer Minute kann man dies wohl machen, doch dann gibt man wieder mehr Druck auf die Kessel und ackert nun wesentlich flotter weiter. Dennoch wird weiterhin der Hörer bezaubert und bezirrzt und dass nach allen Regeln der Kunst.

Sehr dunkel und von einer sehr Gothic Rock lastigen Richtung zeigt man sich beim Nachfolger „M I ?“. Hier wird das Programm fast durchwegs durchgezogen und kaum etwas daran geändert. Dennoch kommen hier einige Wutausbrüche in Form von dreckigen Growls zum Vorschein und erweitern so den Track recht gut.

Grammophongeräusche mit progressiven Einsätzen eröffnen nun „Vayehi Or“. Ruhiger, verträumter, wankelmütiger Song den man hier für uns parat hat. Sehr tiefgründig macht man hier von sich Reden. Da helfen auch viele klare Riffs nichts daran, es bleibt dabei man kann sich gemütlich zurück lehnen und dem Klangbild lauschen. Ein Stimmungsmacher der tief ins Seelenleben vordringt.

Mit viel Druck und Power setzt man mit „Barakah“ nach. Guter flotter Track mit etlichen progressiven Spielereien. Ein Bangen kann man sich hier kaum verkneifen und da wird man auch mit etlichen Bretterparts durchaus dazu animiert. Ab der Mitte wird es deutlich dreckiger und düster. Die Herrschaften sind einfach bekannt dafür dass sie ihr Klangbild erst nach und nach entfalten lassen und auch hier weckt man das Interesse mit vielen Seitenhieben und Erweiterungen.

Die Bretterweiterführung hat man nun auch beim nachfolgenden „Codeword: Uprising“ eingebaut. Deutlich flotter hat man hier nachgesetzt und das mit einem Zahn und Härtegrad der laut aufhorchen lässt. Ganz ohne Spielerei oder gar simpel wollen und können es die Herrschaften nicht belassen. Somit wird auch hier wieder einiges geboten. Doch die Jungs wissen wann es genug ist und man es wieder solider klingen lassen muss. Das spricht einfach für Orphaned Land, da kann man sagen was man will.

Die Vollendung wird nun mit dem abschließenden „In Thy Never Ending Way (Epilogue)“ vollzogen, wo noch einmal alle Geschütze aufgefahren werden um mit viel Aufsehen Good Bye zu sagen. Da kann man nur sagen genießen und sich auf eine erneute, weite Soundreise entführen lassen.

Fazit: Einfach grenzgenial was uns hier von den Israelis geboten wird. Suchtgefahr ist hier vorprogrammiert zumindest was meine Person betrifft. Freunde von schnelllebiger Musik sollten lieber die Finger von dem Album lassen. Wer sich genauer und tiefgründiger mit einem Album beschäftigt oder sich lassen will der kann sich auf eine breite, weite Soundreise vorbereiten und wird es schlussendlich nicht bereuen und sich immer wieder in voller Ekstase diesem Silberling widmen. Orphaned Land bleiben ein ganz besonderer Tipp für alle Metal Freaks die eine breite Facette zwischen, Härte, progressiver Klangspielerei, bombastischen Einfädelungen, dreckigen und klaren Power Breaks lieben.

Tracklist:

01. Sapari 04:04
02. From Broken Vessels 07:36
03. Bereft in the Abyss 02:45
04. The Path Part 1 – Treading Through Darkness 07:27
05. The Path Part 2 – The Pilgrimage to Or Shalem 07:45
06. Olat Ha“tamid 02:38
07. The Warrior 07:11
08. His Leaf Shall Not Wither 02:31
09. Disciples of the Sacred Oath II 08:31
10. New Jerusalem 06:59
11. M I ? 03:27
12. Vayehi Or 02:41
13. Barakah 04:13
14. Codeword: Uprising 05:25
15. In Thy Never Ending Way (Epilogue) 05:09

Besetzung:

Kobi Farhi (voc)
Yossi Sa’aron (Sassi) (guit)
Matti Svatizky (guit)
Uri Zelcha (bass)

Session Members:

Shlomit Levi (voc)
Avi Diamond (drums)

Guest Members:

Steven Wilson (keys)

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Nydvind – Sworn to the elders

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nydvind-sworn-to-the-elders-album-artwork

NYDVIND – Sworn to the elders

Band: NYDVIND 
Titel: Sworn to the elders
Label: Trollzorn / SMP Records
VÖ: 29.01.10
Genre: Pagan Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

nydvind-sworn-to-the-elders-album-artworkNordischer Metal muss nicht immer zwangsläufig aus dem hohen Norden oder gar Deutschland kommen. Nein die Vertreter heute kommen aus Frankreich und die Truppe nennt sich Nydvind und werkt eigentlich schon seit 2000 zusammen. Dennoch erreichte uns erst jetzt ihr zweiter Streich welcher sich „Sworn to the elders“ nennt. Selbiger ist nun via Trollzorn / SMP Records erhältlich und die Freizeitkriegerschaft darf schon einmal kräftig die Schwerter und Streitäxte wetzen, denn es geht wieder auf zur Schlacht, diesmal allerdings unter dem gallischen Banner.

Düster und mit viel dunklem Soundklang ruft man alle Krieger mit „Gates to a Distant Past“ zusammen. Rau wird mit Rabengeschrei gefolgt mit Hörnern und dunklem Getöse eröffnet, amtlicher könnte man dies wohl kaum machen.

Wie ein Blitzschlag folgt nun „Son of Fire“ auf dem Fuße. Schretternde Black Metal Riffs und Beats vereinen sich hier sehr gekonnt mit nordischem Flair. Doch es gibt hier nicht nur stures Gebolze, nein viel mehr wechselt man sehr genussvoll das Tempo. Auch wechselt man an den Gesangslinien von harschen Black Metal Shouts bis hinüber zu hymnischen Gesängen. Diese Mischung kommt Streckenweise doomiger rüber und gleich im Anschluss ackert man wieder deutlich speediger weiter. Sehr farbenbunten Klang den man uns hier als reguläre Eröffnung bietet.

Nahtlos geht es nun mit „To Enter the Realm of the Ravenlord“ weiter. Die steife, eisige Brise wird hier etwas dominanter um die Rübe geblasen. Auch werkelt man deutlich roher und schroffer, was den hymnischen Anteil sehr stark nach hinten rückt. Zwar kommen etliche Melodielinien zum Einsatz, doch der Großteil macht doch ein speediges Spiel aus, welches stark im Black Metal angesiedelt ist. Erst ab dem Mittelteil holt man heroische Fragmente wieder aus der Trickkiste und verwerkt diese dezent und gekonnt, bevor man wieder ein eisiges Spiel durch die Boxen pfeffert das einem den Atem raubt.

Mit „Sworn to the Elders“ steht der erste, der beiden längeren Tracks an und lässt natürlich erahnen das man es hier monumentaler anpackt. Zu Beginn geht es erst einmal sehr gemächlich von statten und nordisches, hymnisches Wikingerflair wird an allen Ecken und Enden versprüht. Erst ab gut drei Minuten drückt man wieder vermehrt auf die Tube, doch das komplette Austicken behält man sich vorerst mal vor. Dies erfolgt dann etwas später und dafür aber umso toller und man ackert sich hier durch ein Bangerprogramm welches uns die Haare mit einem eisigen Sturm durchbläst. Typische Black Metal Riffs paart man hier gekonnt mit melodischen Ausflügen und darüber streut man immer wieder kurze hymnische Momente.

Beim nachgeschobenen „Upon the Throne of North“ drückt man gleich komplett das Pedal durch und schon agieren die Gallier mit viel Tempo und das mit einer Spielweise, die sehr aufrüttelnd rüber kommt. Sägende Licks und Axtschwingereien laden einen erneut ein die Rübe komplett durchzuschütteln. Da ändern auch kurze Breaks mit heroischen Gesängen nichts. Dominant wird hier quer durch den Gemüsegarten Schwarzwurzel Metal abgeliefert der sehr traditionell klingt. Ein kleiner ruhiger Mittelteil verschafft eine längere Ruhephase, die auch deutlich Pagan/Viking lastiger rüber kommt. Hier frönt man ganz stark heroischer Musikeinlagen, die man aber im letzten Drittel wieder komplett über Bord jagt und vielmehr noch einmal komplett ausrastet.

„Nordic Dawn“ beginnt sehr fröhlich, folkig und auch behält man diese Einleitung erst einmal länger bei. Verschafft eine gute Stimmung die für viele Trinkgelage mit Hörnern geschaffen ist. Doch dass gute Met sollte man schnellstens austrinken, denn für eine längere Party hat man hier keine Zeit. Auch wenn man den Viking Anteil etwas stärker bzw. auch gleichberechtigter mit der harschen Spielweise paart, ist die Partystimmung vorbei und vielmehr geht es mit heldenhaften Klängen weiter.

Bei „Icewinds Unleashed“ löst man gleich eine Lawine aus die alles unter sich begräbt. Bretterspiel mit viel Speed unterm Hintern zockt sich hier die Finger wund und dabei verwandelt man das vorher geschaffene hymnischere Flair in einen Hexenkessel und musiziert sehr wild im besten Black Metal Blast Beat sich durchs geschehen. Ein sehr folkiger Mittelteil löst diesen kurz ab, doch schon drückt man wieder auf die Tube, wenngleich man die Flötenklänge bis zum Ende hin als Beisatz bei behält und es dadurch wesentlich beherzter im Folk Style zum Ausklang kommt.

„The Godless“ ist der zweite längere Track im Bunde und dient als monumentale Beendigung des Albums. Jawohl so muss eine kühne, mannhafte Huldigung an die Wikinger im Metal Bereich klingen. Eisige Rhythmen geben sich hier gekonnt mit vielen Soundideen die Hände. Couragiert gibt man hier noch einmal alles und vollendet den Silberling mit einer leckeren, breiten Mischung, die natürlich Gusto auf ein prall gefülltes Met Horn macht. Nun denn: Skål hennes Vikings

Fazit: Geiler gallischer, nordisch getränkter Metal der für alle Kettenhemdträger zu recht gemacht ist, die nicht nur melodische Roots und Einflüsse lieben, sondern auch an und ab etwas kantigerer Kost lieben.

Tracklist:

01. Gates to a Distant Past 2:08
02. Son of Fire 5:53
03. To Enter the Realm of the Ravenlord 4:49
04. Sworn to the Elders 10:50
05. Upon the Throne of North 6:49
06. Nordic Dawn 6:19
07. Icewinds Unleashed 4:04
08. The Godless 11:11

Besetzung:
Richard Loudin (aka Hingard) (guit & voc)
Olivier Sans (aka Nesh) (bass)
Eric Tabourier (aka Stig) (drums)

Internet:

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The Murder of my Sweet – Divanity

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Band: The Murder of my Sweet
Titel: Divanity
Label: AFM Records
VÖ: 2010
Spielart: Gothic Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

The Murder of my Sweet heißt eine neue Band im Hause Frontiers Records. Klassischen Rock sollen die Schweden machen, tja wenn man sich erst einmal reingehört hat, wird man zwar feststellen dass Angelica Rylin (voc), Daniel Palmqvist (guit), Johan Niemann (bass), Andreas Lindahl (keys) und Daniel Flores (drums) Einflüsse aus dieser Stilrichtung in ihr Material einfließen lassen, dennoch ist diese Truppe weites gehend symphonischer und entfernt sich durch viele moderne Spielarten vom klassischen Bereich. Somit präsentiert uns diese Kapelle eine sehr facettenreiche Kost im Bereich des Synthy-, Bombastrock. Dennoch Freunden von modernen Rockklängen dürfte diese Album durchaus zusagen und am 29.01.2010 ist es soweit, denn dann wird „Divanity“ im Regal stehen und sollte unbedingt gehört werden.

Mit einer düsteren Wucht setzt man uns den Track Numero Uno vor. „No Evil“ nennt sich dieser Opener und binnen Sekunden begibt man sich auf eine flotte Bombastrockfahrt. Kleinere Fragmente aus Nightwish und Co sind dadurch entstanden. Sicher nicht ein Sopraongesang, dies nicht aber vor allem in den etwas Bombastschüben macht man den finnischen Nachbarn alle Ehre. Die Frontnachtigall bezirzt uns mit einer gemäßigten Tonlage und versucht erst gar nicht mit einem Wehgeheul einen Sopranoeinsatz zu starten. Vielmehr setzt sie auf dezenten Rockgesang mit weiblichen Reizen die sehr imponieren. Durch die Mischung aus traditionellen und modernen Einflüssen schafft man eine sehr erfrischende Rockvariation die sicher viel Fans unter einem Deckmantel vereinen dürfte.

„Follow The Rain“ beginnt amtlich mit einem Regenschauer, welcher von einer sehr erdigen Spielart im modernen Stil weiter verfolgt wird. Die Auswahl der Rhythmik ist deutlich zeitgemäßer und auch etwas herber und ungeschliffener eingespielt worden. Zwar kommen kleinere Bombastschübe zum Einsatz, diese allerdings sind sehr hauchzart eingearbeitet worden und nur bei vielen Chorgesängen rücken sie wie ein Blitzlicht in den Vordergrund. Dadurch hat man einen kraftstrotzenden Rocker geschaffen der allemal zum Abtanzen animiert.

Liebliche Klänge mit viel Bobmastpathos schallen nun bei „Bleed Me Dry“ aus den Boxen. Überbeansprucht oder gar erschlagen wird man zwar nicht, dennoch achtet man viel mehr auf einen begleitenden Hintergrundsound der etwas dominierender mit diesen Arrangements kokettiert. Einmal mehr ist auch dieser Song dazu geschaffen das Tanzbein flotter zu heben. Dafür sorgen zwischen etwas lieblicheren Breaks, die flotten Ausbrecher die nicht zu knapp eingefädelt wurden.

Sehr verspielt und Synythy lastig ist nun „Chemical Attraction“ ausgefallen. Auch gewisse elektronische Spielereien haben Verwendung gefunden, welche aber nur in einem gediegenen Maß eingesetzt wurden. Vielmehr ist der Hauptbestandteil dieser Nummer, eine moderne Variation eines Bombastrockers, mit vielen Synthyerweiterungen. Kräftig und dennoch Streckenweise etwas besinnlicher stimmend tönt dieser Song aus den Speakern und weiß eben vor allem durch den Gesang der Fronterin die Gehörgänge zu verwöhnen. Engelsgleich pinselt sie mit ihrer Stimme uns den Bauch und man kann einfach nicht drum herum dieser Lady aus den Händen zu fressen. Eine Schwedische Sirene also die weiß wie man die Männerherzen verzaubert.

Ruhig und besinnlich wird es mit „Kiss of Death“, doch dem Titel entsprechend kommt auch ein gewisses düsteres, unheilvolles Feeling auf. Knapp 20 Sekunden wird etwas mehr auf diese aufgebaut, dennoch zu düster oder gar der dunklen Romantik wird hier nicht musiziert. Ein gemäßigter, stampfender Midtemporocker, der an und ab durch kräftige Schübe und Bombastblitze erweitert wird.

Psycho Streichereinheiten und progressives, unheilvolles Spiel eröffnen nun „One Bullet“. Ein herber Rocker mit vielen tiefer getrimmten, erdigen Fragmenten geben sich hier mit vielen Synthyspielereien die versöhnlich die Hände. Wobei letztere eindeutig nicht der Hauptbestandteil sind und eher im Hintergrund als Begleitung mit laufen. Somit klingt der Track streckenweise etwas ungeschliffener und dabei rockt man gehörig das Haus.

Auch das folgende „Tonight“ wurde mit Streicher Symphonien ausgestattet. Doch eher im klaren Bereich wird hier musiziert. Sprich zwar wurden auch hier die Gitarren etwas dominanter tiefer getrimmt, dennoch verbleibt die restliche Rhythmik in einem etwas klareren Gewässer und schafft so einen gleichwertigen Gegenpol.

Liebliche Klimperei wird uns als Einleitung bei „Storms of the Sea“ geboten. Die Ruhe vor dem Sturm? Ja könnte man so sagen, denn ab etwa 30 Sekunden wird eine bombastische Explosion vollzogen. Dennoch ist der Sturm sicher kein Orkan, sondern eher ein immer wieder auf flauendes, wärmendes Lüftchen. Heißt sicher nicht, dass wir hier eine Halbballade bekommen, doch an und ab werden sanfte Züge zum Vorschein gebracht, die man mit einer gekonnten, kräftigen Weiterführung immer wieder ablöst.

Ein flotter Rocker tönt nun an neunter Stelle mit „Destiny“ und weiterhin frönt man den Arrangements der bombastischen Art. Wenngleich dieser tanzbare Rocker etwas breitentauglicher ausgefallen ist. Dennoch weiß der Song mit viel Überzeugungskraft den Hörer zum Abrocken zu animieren.

Noch um Ecken mehr in die breitenmedientaugliche Gothic Rock Ecke drängt nun „Revolution“. Flottes Kraftfutter mit vielen elektronischen Spielereien. Superb offeriert man uns dies mit einer Spielweise die sofort zum Tanzen und Abhoten einlädt.

„Valerie“ ist zwar kurzzeitig etwas ruhig ausgefallen, wird aber sehr stark von bombastischen Zügen dominiert. Ruhiger und besinnlicher wird uns hier eine schöne Spielweise geboten. Diese ruhige Ecke verlässt man nur kurzzeitig für einige Gemütsausbrüche der erdigen Art.

„Death of a Movie Star“ beendet nun den Reigen und unheilvoll schallt hier die Einleitung, welche von einer bedrohlichen – lieblichen Stimmung weiter verfolgt wird. Das schafft eine gute Spannung, die wird aber ebenfalls nachjustiert und man präsentiert sich zum Ende hin weites gehend lieblicher, auch wenn man viele Gemütsausbrüche einsetzt.

Fazit: Alles in alle ein sehr tolles Album. Gute Mischung aus Bombast, und Synthyrock, der einem zu keinem Zeitpunkt nervt.

Tracklist:

01. No Evil 4:03
02. Follow The Rain 4:39
03. Bleed Me Dry 3:17
04. Chemical Attraction 4:18
05. Kiss of Death 4:50
06. One Bullet 3:57
07. Tonight 3:03
08. Storms of the Sea 4:50
09. Destiny 3:03
10. Revolution 4:45
11. Valerie 5:21
12. Death of a Movie Star 7:21

Besetzung:

Angelica Rylin (voc)
Daniel Palmqvist (guit)
Johan Niemann (bass)
Andreas Lindahl (keys)
Daniel Flores (drums)

Internet:

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Charly Sahona – Naked Thoughts From A Silent Chaos

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Band: Charly Sahona
Titel: Naked Thoughts From A Silent Chaos
Label: Lion Music
VÖ: 2010
Genre: Progressive Rock/Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Der französische Gitarrist Charly Sahona konnte in der Vergangenheit vor allem durch sein technisches Spiel in der Progressive Metal Szene für Lob und Anerkennung sorgen. Nach seiner Mitarbeit bei Venturia steht der Axtschwinger nun mit seinem Soloprojekt auf der Matte. Selbiges trägt, wie sollte es auch anders sein seinen Namen. Gemeinsam mit Diego Rapacchietti (drums) und Thomas James-Potrel (bass) wurde „Naked Thoughts From A Silent Chaos“ aus der Taufe gehoben und wird am 19.02.2010 via Lions Music für alle Fans von weitläufigen Melodien zu haben sein.

Recht erdig rockt man gleich zu Beginn die Bude mit „Relieve“, auch ein gewisser grooviger Faktor kommt hier zum Tragen und dadurch verschafft man dem Stück gleich ein gewisses Quantum an shakigen Allüren. Doch auch die Zusätze die man gekonnt einwirft wissen zu gefallen und so verbindet man mit vielen Wegweisern auch in Richtung klassischer bzw. symphonischer Rock. Obwohl, der groovig – erdige Grundthymus bestimmt hier den Verlauf fast durchgehend.

Noch um Ecken moderner und experimenteller wird uns nun „Raise the Shadow“ als Weiterführung vorgesetzt. Die erdige Schiene hat man weiterhin beibehalten und dieses Grundmodul mit dem man hier erneut ein Angriff auf die Gehörgänge wagt wird mit vielen Experimenten und progressiven Verzerrungen versetzt. Sehr farbenbuntes Soundmuster was man hier geschaffen hat und das besondere etwas sind dann noch viele Melodiesolis die man als Draufgabe bietet.

Auch das darauf folgende „Away From Our Sins“ ist ein weiter Schritt in Richtung experimentelle Rockmusik. Mit mehr Tempo wird hier glanzvoll aufgegeigt und das wirkt sehr Kraftvoll, auch wenn man immer wieder sehr stark abbremst und kurzerhand auf sanfteren Pfaden wandelt, man findet immer wieder vom Ausgangspunkt zurück, von dem aus man gestartet ist. Recht Abwechslungsreiche Rhythmik die man uns hier bietet und das steigert das Hörvergnügen ungemein.

Zwar wurde die Geschwindigkeit bei „Forgotten Past“ merklich gedrosselt, dafür dröhnt der Song aber weites gehend stampfender und auch durch die tiefer getrimmten Vibes klingt alles um Ecken kantiger und schroffer und steigert natürlich den Härteanteil. Kleinere Nuancen von progressiven Elementen komplettieren nun den Track und machen ihn etwas mehr zu einer Genussnummer zu der man aber auch locker abgehen kann, soviel ist gewiss.

Nahtlos knüpft man sehr rockig, im erdigen Bereich mit „River of Lies“ an. Dem schroffen Grundsound verhilft man auch hier zu einer dominanten Erscheinung und dennoch wagt man es leichte Brisen von sanfter und Synthy lastiger Musik einen Spielraum zu schaffen. Diese Beisteuerungen geben sich sehr gut und ausgewogen die Hand und weiterhin baut man auf interessante Breaks und Licks die es hier zu Hauf gibt, auch wenn man bis zur Mitte einen sehr breitentauglichen Soundklang gefunden hat.

Sehr ruhig und beschaulich wird es das erste Mal mit „Living In A Dream Is Not Right“ und von Beginn an werden eher balladeske Gewässer angesteuert, doch auch hier lässt man nicht von vielen Soundverzerrungen die man aber nur hauchdünn über die gefühlvollen Klänge drüber streut. Somit kann man hier sich bedenkenlos zurück lehnen und den fantasievollen Tönen lauschen.

Deutlich experimenteller und progressiver wird es nun mit „It Will Fly Away“. Auch vielerlei vielschichtige Soundklänge hat man hier parat, die man eher in der Gothic Rock Ecke findet. Diese fusionieren aber sehr gut mit dem neoklassischen Grundmaterial der Truppe. Die Geschwindigkeit übersteigt auch hier nicht wirklich gefühlvolleres Tempo und dabei werden oftmals kleinere bombastische Schübe hinzu geworfen. Auch hier schafft man eher einen Song zu Tage der eher für Genießer ist.
Das abschließende „All That Can’t Be Said“ ist nun etwas solider ausgefallen. Was aber nicht heißen will, dass man auch hier fleißig Hand anlegt, um mit vielerlei Soundkunst interessante Parts zu kreieren. Diese sind allerdings etwas dezenter eingesetzt worden als man es bis dato gemacht hat. Somit steigert man etwas mehr das shakige Feeling und dadurch wird man aufgerufen sich in Tanzposition zu begeben.

Fazit: Sehr breit gefächertes Klangbild was uns hier geboten wird. Eher eine Genießer Scheibe würde ich sagen. Diese werden aber nach Strich und Faden verwöhnt und man kredenzt zum reichhaltigen Menü bestens durchdachte Linien, die man mit vielen Farbtupfern erweitert.

Tracklist:

01. Relieved 4:48
02. Raise the Shadow 3:50
03. Away From Our Sins 5:15
04. Forgotten Past 4:32
05. River of Lies 5:17
06. Living In A Dream Is Not Right 5:03
07. It Will Fly Away 4:42
08. All That Can’t Be Said 5:38

Besetzung:

Charly Sahona (guit, keys & voc)
Diego Rapacchietti (drums)
Thomas James-Potrel (bass)

Internet:

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