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Boon – The Almighty Love

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Band: Boon
Titel: The Almighty Love
Label: Noisehead Records
VÖ: 2010
Genre: Groove Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Neues aus dem Hause Noisehead Records gibt es am Beginn des Jahres mit Boon zu verzeichnen. Die Schwechater Jungs praktizieren eine Art groovigen Heavy Rock/Metal mit starken, beißenden Riffs. Laut den Infos hat man sich satte 4 Jahre Zeit gelassen den zweiten Silberling unters Volk zu bringen. Am 22.01.2010 ist es nun soweit und der zweite längere Streich wird in Form von „The Almighty Love“ in den Ladenregalen stehen. Wolfgang Pendl (voc & guit), Thomas Panzenböck (guit), Georg Kostron (bass) und Manuel Kaufmann (drums) spielen für all jene Musik die aus der Norm des Rock/Metal eher ausbrechen wollen. Na denn Recht haben’s die Schwechater!!!!

Zwar beginnt der Opener „The Growing Black“ recht funkig, doch gleich im Anschluss dröhnen schwermütige Riffs die zum Schunkeln einladen. Recht dreckig wurde dies in Szene gesetzt und der Groove den man hier zusätzlich aufs alltägliche Brot geschmiert hat kann sich hören lassen. Gute Mischung vom Tempo als auch der Färbung. Die klare Stimme des Fronters lässt das Material nicht zu hart erscheinen und das muss man auch nicht, denn auch mit keinem Geschrei machen die Burschen viel Dampf und laden ein seinen Körber zu den Rhythmen zu bewegen. Mein Tipp, nur einfach nicht aufhalten lassen.

Guter flotter, rotziger Groove Rocker folgt dem Ganzen mit „Right Now“ auf dem Fuße. Geradlinige Bretterriffs animieren zum Bangen und man muss den Wiener Herrschaften schon eines hoch anrechnen, sie brechen wirklich aus jeder üblichen Norm aus. Damit machen sie viel Aufsehen und rocken ordentlich mit einer guten Geschwindigkeit das Haus. Abgehen und Bangen gleichermaßen ist hier gefragt. Kurze gemütlichere Breaks leiten immer wieder zu sehr doomigen Melodramatischen Riffs über und das hört sich sehr lecker an.

Gleich aus den vollen schöpft man bei „Love Raider“. Rotziger Rocker den man uns hier präsentiert und dabei die Geschwindigkeit ständig wechselt. Recht druckvoll und mit viel Kraft durchbricht man hier die Schallmauer und auch ein gewisses funkiges Feeling lässt man immer wieder aufkommen. Superbe Mischung die viel Spaß macht.

Ein verzerrtes Riff eröffnet nun „Days of Fate“ und hier bekommen wir eine melodische, melancholische Nummer geboten, die man mit vielen doomigen Ausflügen erweitert. Glanzvoll was uns hier vorgesetzt wird und bevor es zu schwermütig wird, drückt man etwas mehr auf die Tube, aber nur kurzzeitig und schon zieht man uns dominant in die melancholische Ecke zurück. Schwermütige Gefühle wurden hier sehr gekonnt in einem guten musikalischen Rahmen wieder gegeben und trotz der eher durchwegs verhaltenen Spielweise macht man viel Wind.

Bei „Dead Mind“ werden einige Kohleschippen nun in den Dampfkessel geworfen und natürlich spiegelt sich dies sofort auf den Tempo der Rhythmik wieder. Dadurch rocken die Jungs etwas flotter dahin, keine Frage auch hier kommen viele satte doomige –groovige Riffs zum Einsatz und die sind messerscharf und steigern erneut den Hörgenuss ungemein. Mit einer spritzigen Art versüßen uns die Jungs das Zuhören und das beweist man auch hier mit vielen herrlich – erfrischenden Spielereien die kann gekonnt, dezenter einsetzt.

Viel Dampf im Kessel ist nun beim Nachfolger „Engine Machine“ auszumachen. Dem Titel maßstabsgetreu rockt die Truppe mit einer energetisch, geladenen Mischung aus flottem Groove, die wird durch kleine melodische Doomeinlagen unterbrochen bzw. gekonnt abgewechselt und dadurch präsentiert man hier erneut eine sehr facettenreiche Kost.

Ein zackiges, herbes Riff läutet „You Resistance“, doch schon drücken die Jungs wieder gut das Pedal und steigern sich auch weiterhin. Groove wird hier versprüht das es für mehrere Bands reichen würde. Das zauberhafte Ergebnis das man hier für uns parat hat ist sehr shakig ausgefallen, doch auch bei den schnelleren Parts die man gekonnt eingefädelt hat kann man durchwegs seine Schüttel ekstatisch schütteln.

Etwas doomiger geht man es da nun bei „The Old Story“ an. Ein sehr schwermütiger Song der kohlrabenschwarz aus den Boxen kracht. Doch man kann es sich nicht verkneifen einige Kraftausbrüche einzuarbeiten und genau das ist es was das Material der Truppe ausmacht. Zwar bekommt man hier immer sehr wankelmütigere Gefühlskost geboten, doch bevor es zu langatmig wird, entfacht man ein gutes Feuerchen und man macht viele energetische Schübe die einen sofort hochjagen.

Etwas flotter rückt man nun „Secret Scars“ nach. Gutes Wechselspiel mit progressiven Verzerrungen bietet man uns hier, die wiederum durch kraftvolle, groovige Rhythmik abgelöst wird. Doch auch eine kleine Brise Funk darf nicht fehlen und die hat man noch als besonderes Schmankerl hauchzart in gewissen Passagen mit eingearbeitet.

Leider ist nun mit „Never“ wieder das Ende nahe. Hier heißt es noch einmal dreht eure Anlage bis zum Anschlag auf, denn es folgt ein melancholischer Gefühlsrocker, der ordentlich schwarz gefärbt wurde. Kraftvolle Ausbrüche kommen zwar kurz zum Einsatz, doch bevor diese komplett das Oberwasser bekommen, bremst man erneut ab und wechselt in wankelmütigere Gefilde.

Fazit: Reichhaltige Soundkost wird uns hier geboten. Wem es schon länger auf den Senkel geht das viele Bands dem Trend nachlaufen sollte diese Burschen an testen und dabei seine helle Freude haben. Mit einem charmanten, herrlich erfrischenden Charme fördern sie ein Programm zu Tage das man selten bekommt.

Tracklist:

01. The Growing Black
02. Right Now
03. Love Raider
04. Days of Fate
05. Dead Mind
06. Engine Machine
07. You Resistance
08. The Old Story
09. Secret Scars
10. Never

Besetzung:

Wolfgang Pendl (voc & guit)
Thomas Panzenböck (guit)
Georg Kostron (bass)
Manuel Kaufmann (drums)

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Sacrilegious Impalement – Cultus Nex

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Band: Sacrilegious Impalement
Titel: Cultus Nex
Label: Hammer of Hate
VÖ: 2009
Genre: Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Chris Egger

Ein finnisches Trio macht sich auf den Weg um die Black Metal Welt zu erobern. Ich bin mir jetzt zwar nicht sicher ob sie das wollen, aber Sacrilegious Impalement haben mit ihrem ersten Full-Length Album mit dem Titel Cultus Nex, welches über Hammer Of Hate veröffentlich wird, durchaus ein starkes Album am Start.

Teils im Midtempo, teils sehr schnell bewegen sich die Finnen irgendwo zwischen Satyricon, Dark Funeral und auch teilweise Dimmu Borgir (wenn man die Keyboards weglässt). Die fett produzierte Scheibe bringt alles mit, von hypnotisierenden Riffs über ordentliches Geknüppel bis zu Melodielinien die man sehr gut von Dark Funeral kennt. Drummer Hellwind Inferior zeigt sein ganzes Talent und auch Impaler V.B. an der Gitarre ist kein schlechter seines Faches (vor allem das fast schon verträumte Solo in Baptism By Blood fällt da auf). Einzig beim Gesang, der für Black Metal schon fast zu tief und aggressiv klingt könnte man noch streiten, im Großen und Ganzen gibt es aber auch hier nicht viel zu kritisieren.

Fazit: Für Fans von Satyricon oder Dark Funeral lohnt sich rein hören auf alle Fälle. Perfekt produzierter Black Metal der wirklich Spaß macht.

Tracklist:

01. Arrival of the Forgotten Demons 02:51
02. Total Annihilation 04:25
03. Holy Terror 05:53
04. March of Doom 06:33
05. Baptism By Blood 05:26
06. Revelations… The Coming! 05:38
07. Utterly Rotting 06:49

Besetzung:

Kaosbringer (voc)
Impaler V.B (guit)
Hellwind Inferion (drums)

Internet:

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Days of Loss – Life is Decay

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Band: Days Of Loss
Titel: Our Frail Existence
Label: Terrasound Records
VÖ: 2009
Genre: Death/Thrash Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Zwar konnte man den Release dieser Wiener Death/Thrash Truppe schon vollends feiern. Doch aufgrund beruflicher Aktivitäten konnte ich mich dem Werk erst jetzt genauer widmen. Schon beim ersten Durchlauf war mein Pulsschlag über 180 was aber nicht unbedingt an einer schlechten Kondition liegt. Nein eher ist es mit dem Machwerk von Days of Loss aus Wien so, dass man nicht anders kann komplett auszuticken. Kein Wunder, denn mit „Life is Decay“ ziehen Benjamin Pauswek (voc & bass), Alexander Schmid (guit), Dariusz Oles (guit) und Thomas Urbanek (drums) einen ersten Release aus dem Rucksack der einem wie ein Orkan um die Birne fegt. Eine Granate schlägt nach der anderen hier ein und auf so ein Debütalbum kann man schon jetzt sehr stolz sein und mit ein stolz – geschwelgten Brust durch die Landen ziehen.

Mit dem düsteren „Intro“ zaubern die Jungs einen recht interessanten, schaurigen Anfang auf Album, welcher von einer ruhigen, akustischen Gitarrenbegleitung gekrönt ist. Die komplette Maschinerie ist beim darauf folgenden „Unavoidable Obliteration“ am Laufen. Die wilden, treibenden Beats, werden sehr kantig und ungeschliffen durch die Boxen gejagt und dabei wechselt man öfters in einen Speedausbruch der besonderen Art. Etwas Death/Thrash lastiger wurde hier der Rhythmus ausgelegt und nur dezentere Melodielinien kommen hier zum Einsatz. Dafür wird ein mächtiges Bangerinferno mit viel Wut im Bauch zelebriert dass es in sich hat. Eine schöne Bretterseite im bekannten Götheborg Stil wird uns nun bei „Godlike Betrayal“ geboten. Dennoch klingt das Stück nicht etwas abgelutscht, nein auf keinen Fall, denn die Truppe serviert uns hier einen leckeren Melodic Death Happen mit vielen rauen Ecken und Kanten. Dadurch bewahrt man auch hier weiterhin den sehr schroffen Stil und man wirkt nicht überproduziert. Dies liegt am Sound er Hinterhofstudios und auch bei dieser Truppe merkt man sofort die Produktion an, die nicht besser sein könnte. Mit „White Page“ brettert man weiterhin sehr kantig dahin und vorerst kommen die groovigen Elemente zum Einsatz, welche immer wieder durch ungestüme Gemütsausbrüche abgelöst werden. Viel Wut und Hass gilt es auch hier aufzunehmen und dies kann man im gediegeneren Bangen sehr gut. Auch die Melodie rückt man erneut etwas dezenter in den Hintergrund, dafür kommt das schroffe Spiel mehr zum Tragen, wenngleich man sich an und ab kurzzeitig von der melodischen Seite zeigt. Diese bekommen aber nicht das Oberwasser und so werkelt die Formation im eingeläuteten Stil und das wühlt superb auf. Mit viel Groove im Gepäck galoppieren die Jungs nun mit „Life is Decay“ daher. Das Titelstück hat einen guten Zahn drauf und auch hier kommen viele Bangerelement zum Tragen. Doch auch viel Melodie wurde hier gekonnt mit verwerkt und diese paaren sich sehr schön mit den groovenden Einflüssen und das Gemisch explodiert wutentbrannt und das dadurch entstandene Lauffeuer animiert gehörig. Mit einer sehr schleppenden Einleitung schleppt man bei „Nature’s Revenge“ den Kadaver in Keller. Nach etwa 40 Sekunden zerstückelt man vollends den Torso und wie die Kannibalen fallen die Burschen hier auf die Hörerschaft her und ballern aus vollen Rohren. Immer wieder werden kurze Ruheparts nach den Speedgranaten geboten, doch schon geht es mit einem Affenzahn wieder weiter und erneut ruft man zum Kopfschütteln bis dass der Notarzt kommt auf. Die Spartianer rufen bei „Immortal“ zur Schlacht und das mit vielen schwedischen Melodic Death Einflüssen die man sehr gekonnt und herrlich erfrischend in Szene gesetzt hat. Das Tempo wurde gemäßigter eingesetzt und die dadurch entstandene Rhythmik zaubert ein besonders tiefgründiges Flair ans Tageslicht. Gut situierter Death Stahl Track mit weniger Tempo, dafür mit viel Groove im Blut das die Venen binnen Sekunden durchfließt und nach dem Rhythmus der Truppe süchtig werden lässt. Das nachgeschobene „Live to Suffer“ wurde ebenfalls mit einem Sprachintro gesegnet, doch gleich im Anschluss tritt man wieder das Gaspedal bis zum Anschlag und die Death Maschine ist mit viel Tempo wieder am Laufen und lädt zum infernalen Abgehen ein. Auch das gewisse Maß an Melodie darf nicht fehlen, dieses wird aber durch viele Speedige, aber auch thrashige Ausflüge abgelöst und mit viel ausgewogenem Spiel räumt man allen Elementen einen gleichberechtigten Platz ein. Weiter geht die wilde Karussell Fahrt mit „Falling Down“ welches etwas klarer und viel speediger daher rattert und weiterhin die Bangerparty am Laufen hält. Viel Wut lässt man auch hier freiem Lauf und dabei ackert mit einem höllischen Tempo das einem die Spucke weg bleibt. Rohe Ecken und Kanten, werden immer wieder hinterlassen, bevor wieder glattere, melodische Einsätze eingefädelt werden. Gute Mischung die man auch hier parat hat und dabei achten die Jungs stet auf das gleichberechtigte Maß und mischen dazu viele Groove Parts ein die laut aufhorchen lassen. Dem Vorgänger etwas ähnelnd geht es nun mit „Steel March“. Dennoch wird hier vermehrt auf Thrash Metal Einflüsse geachtet und die Melodieinsätze kommen nur mehr als kurz angespielte Solis zum Tragen. Dafür wird ein enormeres Groove Bretterprogramm geboten dass zu gefallen weiß und man sofort aufgestachelt wird hier mitzumachen. Mit einem kurzen tiefgründigen Sprachintro beginnt man den Rausschmeißer, welcher sich „Faithless Roaming“ nennt und sehr melodisch rüber kommt. Der begonnen Linie bleibt man treu und dennoch wird hier etwas das Zahnrad nachjustiert, bis man einfach den Bolzen löst und die Maschine komplett am Laufen ist und man mit viel Tempo dahin brettert. Dennoch gibt es gut situierte Breaks im gewohnten Groove Style die viel Laune machen.

Fazit: Endlosgeil was uns hier von Days of Loss ereilt hat. Die Truppe weiß wie man mit altgedienten Death/Thrash Elementen einen zweiten Frühling zaubert. Dabei achtet man stets auf eine gute Mischung und diese kommt hier vollends zur Geltung. Das Album lässt im internationalen Vergleich viele Kollegen alt aussehen und die Riege der NEW WAVE OF AUSTRIAN HEAVY METAL Liga lehrt die Kameraden aus dem restlichen Europe immer mehr das Fürchten.

Tracklist:

01. Intro 01:36
02. Unavoidable Obliteration 03:12
03. Godlike Betrayal 04:05
04. White Page 03:47
05. Life Is Decay 04:03
06. Nature’s Revenge 04:15
07. Immortal 03:49
08. Live to Suffer 03:11
09. Falling Down 03:51
10. Steel March 03:04
11. Faithless Roaming 04:18

Besetzung:

Benjamin Pauswek (voc & bass)
Alexander Schmid (guit)
Dariusz Oles (guit)
Thomas Urbanek (drums)

Internet:

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Chariot – Behind the Wire

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Band: Chariot
Titel: Behind the Wire
Label: High Roller Records
VÖ: 2010
Genre: Heavy Metal/NWOBHM
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

High Roller Records sind ja mittlerweile dafür bekannt, dass sie alten Perlen wieder zum neuen Glanz verhelfen. Wer sich mal mit der Geschichte des NWOBHM intensiver beschäftig hat wird auch mal auf den Namen Chariot gestoßen sein. Während viele andere alte Kapellen einen Reim hatten und sich in der Szene etabliert haben und über die Insel hinaus zu viel Weltruhm gelangt sind, hatten es viele andere Truppen es wesentlich schwerer um sich einen Namen zu machen. Eine davon sind die Herrschaften von Chariot, welche sich 1983 gegründet hatten und mittlerweile auf einige starke Silberlinge zurück blicken können. Am 15.01.2010 ist es wieder soweit nach 4 Jahren der Schaffensphase wollen es die Jungs es noch einmal wissen und stehen pünktlich im neuen Jahr auf der Matte, um ihr neues Full Length Album „Behind the Wire“ an den Mann/Frau zu bringen. Gut ganz so neu ist der Silberling nun auch nicht, denn er stammt bereits aus dem Jahre 2006, dennoch dürfte die Platte für viele ein komplettes Neuland sein. Pete Franklin (voc & guit), Paul Lane (guit), John Smith (bass) und Jeff Braithwaite (drums) sind eine rockige Partie, mit vielen rotzigen Einflüssen und die Herrschaften rocken zwar amtlich das Haus im Stile des NWOBHM, doch auch viele amerikanische Einflüsse des Rocks der frühen Achtziger muss man hier als zusätzliche Ingredienz nennen.

Schöne, stampfende Duettgitarren eröffnen den Opener „Behind the Wire“ und dabei wird gleich eines klar, wie schon erwähnt kommen zu den typischen British Steel Elemente noch ein erheblicher amerikanischer Rockanteil hinzu. Die Mixtur die man dadurch geschaffen hat macht viel Laune und dürfte gleich von Beginn an alte Rock/Metal Hasen zum Abgehen animieren. In dieser Stilrichtung arbeitet man auch sehr exakt was die Rhythmik betrifft, denn diese ist gekrönt von erdigen Riffs am laufenden Band und einer Rockattitüde die ein enormes shakiges, als auch Fäuste reckendes Feeling schafft.

Bedrohlich wird nun „Cold, Hard, Cash“ eröffnet und man kommt dadurch erst einmal sehr doomig rüber. Weiter geackert wird auch etwas schleppender, doch vom doomigen Gewässer entfernt man sich markant. Somit musiziert die Truppe eher im gemäßigten Midtempo dahin und bricht mit vielen knackigen, erdigen Riffs durch und diese bieten sehr viel Groove als Erweiterung. Das Material mag zwar von alten Hasen gemacht werden, doch altbacken klingt der Silberling auf keinen Fall. Sicher traditionell, aber mit einem gewissen Maß und Ziel.

Mit einem gewissen Hang zur Melancholie schickt man nun „Heart of Stone“ ins Gefecht. Sehr leidende Klänge, welche von einem dementsprechenden Gesang begleitet werden stehen hier vorerst am Tagesprogramm. Nach gut einer Minute verabschiedet man sich aber von dieser Thematik und ackert vielmehr im stampfenden Eck. Gut situierte Rockklänge mit viel Kraftfutter intus dröhnen hier aus den Boxen. Diese Richtung verlässt man aber an und ab kurzzeitig und zaubert wieder dieses melancholische Flair zum Vorschein, mit dem man, wie schon erwähnt wurde der Track Anlauf genommen hatte. Gut und ausgewogen praktiziert man hier diese Mischung und klingt vor allem durch den sehr großen Spagat sehr interessant.

Knackiger, flotter und simpler geht es nun mit „Shut It Out“. Dennoch auf gewisse kleinere Spielereien lässt man sich auch hier ein. Dennoch geht man wesentlich flotter mit der kräftig ausgefallenen Rhythmik voran und man kann hier ganz gut abgehen, als auch das geneigte Haupt zu den Klängen schütteln.

Von Beginn an sehr leidend und dunkel angehaucht klingt „No Emotion“. Nicht wirklich das Programm was hier der Titel beschreibt, denn dieser Song ist nur so vor Emotionen gespickt, wenn auch sehr leidend. Überschaubare Musik mit vielen scharfen Ecken und Kanten, die sehr dominant von der Axtfraktion kommen, die ihre Äxter sehr stark tiefer getrimmt haben und dadurch den gewissen Härtegrad liefern.

„Believe“ ist als Fortführung des Rundlings eine kraftvolle, stampfende Nummer, mit vielen rotzigen Einflüssen die man recht ordentlich über das Grundskelett darüber gestreut hat.

Komplett noch einmal die Bremse wird nun bei „Hour of Need“ und man findet sich erneut im melancholischen Gewässer wieder. Dennoch ist es hier ruhiger als man es bis dato anklingen hat lassen. Ballade? Nun das nicht, obwohl es sehr ruhig von statten geht. Sanfter, dunkler Track, mit vielen Gemütsausbrüchen der kraftvolleren Gangart.

Entlang geht es mit dem flotten „Feel That Rush“, wo die Truppe mit einem kraftvollen Rocker anrückt um uns von den Sesseln zu reißen. Gelingt ausgesprochen gut, denn das zeigt die Truppe mit einem guten Programm ins Sachen treibender Rockrhythmik.

Wesentlich knackier und mit weit mehr Tempo geht die Fahrt mit „Your Time Has Come“ voran. Guter Bangertrack mit viel erdigem, als auch rotzigen Einflüssen. Dennoch spielt der klare Anteil eine sehr wesentliche Rolle und so werkt man mit einer guten Mischung aus beiden Ingredienzien und das wird mit einem guten Tempo getan und so kann man kaum drum herum dazu das Haupt gediegen zu schütteln.

„The Hunger“ bahnt sich gleich wieder den Weg in Richtung sanfte Melancholie, wenngleich man hier sehr klar und melodisch zu Werke geht. Ruhiger, gefühlvoller Song den man vorerst in sanfter Lage genießen kann. Vorerst deswegen, weil man sich sicher sein kann, dass es wieder viele Ausbrüche geben wird und diese kommen pünktlich zum Vorschein und reißen einem von der Träumerei wieder hoch.

Ebenfalls ruhiger ist nun der Nachfolger „Slave to the Memory“ ausgefallen, doch hier hat man sich als ganz besonderes Schmankerl eine Streichereinheit in den Hintergrund eingebaut und das macht viel Aufsehen.

Ein sehr gemischter Rocker folgt in Form mit „Looks Deceive“ auf dem Fuße. Rotziges Teil mit einem sehr schleppenden Anfang, das sehr zahnig weiter geführt wird. Jagt sofort nach der Eröffnung hoch und weiß einen zum Bangen aufzufordern. Mit dem Bonustrack „Lost Inside of Love“ beschließt man das Album. Erneut greift man auf das Erfolgsrezept ruhige Einleitung, gefolgt von etwas mehr Druck zurück. Dennoch macht man dies mit einer sehr leidenden Gemütslage und die zieht ganz schön runter in die Tiefen der Seelengegend.

Fazit: Guter Nachleger aus dem Hause Chariot, trotz der nicht zu traditionellen Schiene wird man es dennoch schwerer haben junge Fans zu begeistern. Freunde von alten NWOBHM Legenden kann ich das Machwerk nur wärmstens empfehlen, die werden hellauf begeistert sein, wenn auch Einflüsse der Rock/Metal Musik aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten ihre Verwendung gefunden haben.

Tracklist:

01. Behind the Wire 4:35
02. Cold, Hard, Cash 4:06
03. Heart of Stone 5:34
04. Shut It Out 4:45
05. No Emotion 4:50
06. Believe 5:08
07. Hour of Need 5:38
08. Feel That Rush 5:01
09. Your Time Has Come 4:11
10. The Hunger 5:51
11. Slave to the Memory 4:44
12. Looks Deceive 4:18
13. Lost Inside of Love (bonus track) 5:23

Besetzung:

Pete Franklin (voc & guit)
Paul Lane (guit)
John Smith (bass)
Jeff Braithwaite (drums)

Internet:

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Last Autumn’s Dream – A Touch of Heaven

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Band: Last Autumn’s Dream
Titel: A Touch of Heaven
Label: Escape Music
VÖ: 2010
Genre: Melodic Rock
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Die Schweden Last Autumn’s Dream die ich euch heute vorstellen möchte, blicken auf eine längere Bandgeschichte zurück. Dennoch bei mir sind die Burschen ein unbeschriebenes Blatt. Die um den Bandboss Mikael Erlandsson (voc) gescharrte Truppe startete 2004 mit dem Debütalbum. Bis dato konnte man die Melodic Rock Szene mit einigen Langeisen verwöhnen und dies weitet man am 21.01.2010 mit dem neuen Machwerk „A Touch of Heaven“ aus. Erscheinen wird das Teil via Escape Music und wurde in gemeinsamer Arbeit mit Andy Malecek (guit), Nalle Påhlsson (bass) und Jamie Borger (drums) eingespielt.

„Heaven and Earth“ ist ein Into welches den Reigen etwas gemütlicher eröffnen soll. Besonders hervorzuheben ist hier das Basssolo und das hinterlässt einen gewaltigen Eindruck.

Im gemäßigten Rockstil geht es dann auch schon weiter. Das Stück nennt sich „Caught in Between“ und kommt mit einer schönen Schunkelseite daher. Satte Melodien im klassischen Stil der 80er Rockkapellen stehen hier am Programm und das drückt man uns gekonnt ins Gehör. Kurze flottere Ausreißer kommen zum richtigen Zeitpunkt und verhindern so dass aus der Nummer ein reines Genussstück wird. Eher ein shakiger Track im gemütlicheren Tempo, den man an und ab etwas antreibt.

Sehr herb und erdig progressive verzogen ist die Einleitung „Top of the World“ und dieser Schiene bleibt man treu. Quer durchs Programm führt man uns mit treibenden Riffs und Breaks im tiefer getrimmten Stile. Da helfen auch die Keyboard und Synthyeinsätze nichts, man bleibt sehr ungeschliffen und das macht des gewisse etwas aus.

Schönes, beruhigendes, klassisches Klavierspiel steht beim Nachfolger „Candle in the Dark“ am Programm und die ruhigere, sanfte Linie wird durchwegs weiterverfolgt. Eine astreine Schmuseballade hat man aber dennoch nicht für uns, auch wenn man an und ab in diese Richtung liebäugelt. Eher handelt es sich hier um eine gut durchdachte, verträumte Nummer mit sanften, lieblichen Zügen die gewaltig den Hörgenuss in entspannter Lage steigert.

Nach dieser Gemütsruhe jagt man den Rockfan mit „Come Rain or Shine“ wieder hoch. Zu flott geht es aber auch hier nicht zu und so reißt man das Steuer immer wieder hin und her. Gutes Wechselspiel und der Zusatz kommt hier von satten Chorgesängen, wie es bei vielen Hits dieser Stilrichtung so Sitte ist.

Etwas knackiger und flotter schiebt man nun „Heartbreaker“ nach. Ein shakiger Track mit vielen melodischen Erweiterungen. Tanzbarer Song mit einigen breitentauglichen Elementen. Dennoch wird hier nicht der Bogen überspannt und man bleibt der Stilechten Melodic Rock Richtung durchwegs treu.

Das darauf folgende „Last Mistake“ ist ebenfalls mit einem flotteren Tempo ausgestattet worden. Dennoch verwöhnt man uns hier immer wieder mit lieblichen – sanfte Soundergüssen. Auch hier kann man gut das Tanzbein schwingen, wenn auch etwas im gemächlichen Tempo.

Etwas hymnischer und auch wesentlich breitenmedientauglicher findet die Weiterführung des Albums mit „See my Baby Jive“ statt. Gleich kommt man nämlich nicht drauf, denn handelt es sich hier um ein Cover des Hits der Truppe Wizzard aus dem Jahre 1973. Gut umgesetzt und trotz vieler eigenständiger Einflüsse ist man dem Original treu geblieben.

Recht warmherzig kredenzt man uns nun „Renegade“, welches mit einem gewaltigen klassischen Klavierspiel eingeläutet und begleitet wird. Doch wer hier glaubt es gibt eine Ballade der irrt, vielmehr würde ich hier sagten es ist ein hymnischer Song geworden, den man mit einem sanften Tempo als Grundlinie ausgestattet hat und diese wird immer wird immer wieder etwas flotter durchbrochen.

Mit „What’s on Your Mind“ rockt man nun wieder mit mehr Tempo im Genick. Guter, solider Rocktrack im Stiel vieler 80er Kapellen und die Melodien wurden nur dezent über der ansonsten erdigen, ungeschliffenen Rhythmik darüber gelegt. Ergänzt sich sehr gut und dadurch gibt es einen farbenbunten Klang der sofort zum Abgehen animiert.

„How Long“ ist wieder deutlich sanftmütiger ausgerichtet worden. Zwar kommen etliche balladeske Linien zum Vorschein, doch zu ruhig wird es hier nicht. Eher tanzbare Musik mit gemächlicher Geschwindigkeit bietet man uns hier für s Gehör.

Der Nachfolger „Surrender“ startet vom Fleck wieder sehr flott durch. Auch ein gewisser erdiger, rotziger Einfluss hat hier Verwendung gefunden und das macht viel Aufsehen. Superber, schnellerer Track zum Abgehen.

Die letzte Nummer „Jenny’s Eyes“ wird einmal mehr mit einem sanftmütigen Klavierspiel eröffnet und auch die Weiterführung ist sehr gemütlich ausgefallen. Hier heißt es zum Ende hin Schmuseromantik oder auch melancholische Einsamkeit. Je nachdem wie beliebt ist dieser Song mit viel Gefühl eingespielt worden.

Fazit: Guter Melodic Rockhappen im klassischen Stile. Freunde dieser Musikrichtung werden nach Strich und Faden verwöhnt. Anderen wird das Teil wohl nicht zusagen und eher einen Krampf im Gehörgang verursachen.

Tracklist:

01. Ten Tangerine Tales
02. Pickin’ Up The Pieces
03. 2nd Look
04. For You
05. Preludium – The Man I Used To Be
06. I Will See You Thru
07. When I Found You
08. Lie To My Heart
09. New York Rain
10. It’s Magic
11. My Final Love Song

Besetzung:

Mikael Erlandsson (voc)
Andy Malecek (guit)
Nalle Påhlsson (bass)
Jamie Borger (drums)

Internet:

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Last Autumn’s Dream @ MySpace

Blackwood Creek – Blackwood Creek

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Band: Blackwood Creek
Titel: Blackwood Creek
Label: Frontiers Records
VÖ: 2009
Genre:  Hard Rock/Classic Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Wer glaubt beim Namen Blackwood Creek handle es sich um eine neue Band der irrt. Die Truppe entstand in den Jugendtagen der Gebrüder Winger. Bevor sich Kip auf seine Solokariere konzentrierte. Nun wurde diese Formation 2007 reformiert und mit dem selbstbetitelten Silberling melden sich Peter Fletcher (guit), Nate Winger (drums) und Kip Winger (bass keys & voc) zurück.

„Out In Outer Space“ verspricht einen sehr rotzrockend Anfang und dabei wird man sicherlich vielen AC/DC Anhängern das Zuhören versüßen. Wohlgemerkt gibt es aber hier auch einige ruhigere Ausrutscher und in diesen musiziert der Trupp sehr besonnen und im klareren Bereich, bevor man erneut zum Abrocken aufruft und diese Wechsel haben viel Shakerstatus intus. „Nothing But The Sun“ ist nun ein schöner sanfter, als auch klassischer Hardrock Song für alte Hasen des 80er Rocks. Genau in diesem Milieu befindet sich nämlich dieser. Schallende Chorlastige Refrains und gut aufnehmbare Melodien mit viel Partytanzcharakter wurden hier kompakt in den Track gestopft und dadurch steigert man natürlich das Tanzfeeling ungemein. Sehr ruhig und beschaulich knüpft man nun auch mit „Your Revolution“ an, wobei man aber hier um Nuancen das Tempo gedrosselt hat, nach einem sehr sanften Eingang steuert man nun etwas stampfendere Gefilde mit viel Hymnencharakter an, die vor allem an alte Gassenhauer der Marke Foreigner und Survivor erinnern. Macht viel Lauen und wird vor allem bei Fans des reiferen Semesters auf offene Ohren stoßen. Wesentlich erdiger und temperierter schiebt man nun „Dead Stung“ nach. Mit wesentlich mehr Rotzrockblut wird hier rumgemetzgert und auch einige progressive Einschübe machen diesen Song sehr facettenreich. Auch viele hymnische Arrangements dürften einmal mehr nicht fehlen und kommen stark, dominant im Refrainteil zum Einsatz. Wie eine fast komplette Drehung serviert man uns nun „After Your Heart“, welches mit einer sehr warmherzigen Akustikgitarreneinleitung versehen wurde. Auf diesem balladeskem Gewässer wird auch weiterhin fleißig weitergerudert und dabei wird der Zuhörer von romantischen Melodien versorgt, die aber nicht zu kitschig aus den Boxen triefen. „Albatross“ steht seinem Vorgänger in nichts nach und auch hier verbleibt man erst einmal im romantischen Gewässer, wenngleich man nach und nach etwas stampfender weiter macht. Wohlgemerkt ist dies eine sehr schleppende Angelegenheit was eben das gewisse etwas dieses Stücks ausmacht. Denn durch dieses Tempo und den anklagenden, leidenden Gesang bekommt man eine sehr tiefgründige Nummer, bei der viel Melancholie musikalisch umgesetzt wurde und das mit vielerlei technischer Raffinesse. Genug gerastet, denn pünktlich als Muntermacher wird uns nun das sehr erdige – rotzige „Jimmy And Georgia“ geboten, welches mit viel Shakerfeeling aufwartet und auch ein gewisser Grooveanteil wird hier bestens reingeworfen und vermengt sich sehr gut mit den Southern Rock lastigen Anleihen zu einem sehr schmucken Gebräu. Mit viel Tempo wird nun beim folgenden „Rack Of Greed“ aufgegeigt. Der gediegene, erdige Anteil kommt auch hier zum Einsatz und zusammen mit dem sehr temporeichen Spiel wird zur Party aufgerufen und gemeinsam mit der Hörerschaft ruft man hier auf um das Haus zu rocken. Gute shakige Nummer mit vielen Melodieschüben als Zusatz, welche immer wieder durch viele rotzige, als auch tiefer getrimmte, erdige Parts abgelöst bzw. unterbrochen werden. Sehr gut durchdacht und strukturiert, wobei man auch auf das gewissen Quäntchen der gleichberechtigten Abwechslung achtet. Viel asoziales Feeling wird nun nach einem eröffnenden Rülpser bei „Love Inspector“ versprüht. Vom Tempo und Gesang her erinnert man an erdige Rockklassiker der Marke Kiss und dabei wird immer wieder auf eine große Bandbreite des Chorgesanges zurück gegriffen und man schafft dadurch einen sehr hymnischen mitsinglastigen Part, den man mehrmals zum Einsatz bringt und so erneut viel Partyrockfeeling der alten Schule aufkommt. Mit viel AC/DC im Blut setzt man nun mit „Joy Ride“ nach. Deutlich dunkler und rauer rotiert hier die Rockmaschinerie, dadurch ist den Jungs ein reichhaltiges Rockmenü zwischen eben den australischen Rockern und Kiss gelungen. Gute Fusion die an und ab ordentlich dahin brettert und zum Abgehen verleitet, bevor man wieder besonnener zockt. Die längste und abwechslungsreichste Nummer mit Namen „Wooden Shoe“ hat man ans Ende des Albums gestellt. Was vorerst sehr sanft mit viel Spielerei beginnt, wird zwar vorerst beibehalten, dennoch wird hier ein sehr farbenbuntes Wechselspiel vollzogen, was vor allem beim erdigen Anteil sehr druckvoll und deutlich härter rüber kommt, bevor man erneut die Bremse zieht und länger der Romantik freien Lauf lässt.

Fazit: Gut situierter Rocker für alle Fans von traditionellen Rockkapellen. Wohlgemerkt zelebriert diese hier ein sehr abwechslungsreiches Programm das viel Partycharakter aufweist.

Tracklist:

01. Out In Outer Space 3:30
02. Nothing But The Sun 3:29
03. Your Revolution 3:41
04. Dead Stung 4:16
05. After Your Heart 4:28
06. Albatross 4:19
07. Jimmy And Georgia 3:38
08. Rack Of Greed 2:52
09. Love Inspector 3:21
10. Joy Ride 3:35
11. Wooden Shoe 6:29

Besetzung:

Peter Fletcher (guit)
Nate Winger (drums)
Kip Winger (bass keys & voc)

Internet:

Blackwood Creek @ MySpace

Elysion – Silent scream

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Band: Elysion
Titel: Silent scream
Label: Massacre Records
VÖ: 2009
Genre: Gothic Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Dark/Gothic Metal aus dem Land des Ouzo und des Veta Käse habe ich heute in Form von Elysion für euch. Die 2006 gegründete Band hatte nun zwei Jahre Zeit um an Songs zu feilen und nach einem Label Ausschau zu halten. Nun war es an der Zweit und so heuerte man bei Massacre Records an und durch dieses Label ist nun das erste Lebenszeichen von Christianna (voc), Johnny Zero (guit, synth & programming) FXF (bass) und Petros Fatis (drums) in Form von „Silent scream“ erschienen.

Dem Titel entsprechend startet man das Album mit „Dreamer“, doch lange währt die ruhige, verträumte Linie nicht und so wird gleich nach der Eröffnung mehr Druck gemacht. Dennoch liebäugelt man so manches Mal zurück zu den lieblichen Gewässern und schon galoppiert die Truppe deutlich flotter dahin. Der Gesang erinnert dermaßen stark an Christina Scabbia, dass ich schon dachte dies sei ein Nebenprojekt des italienischen Zwergs. Nein auch wenn diese Frontdame einen ähnlichen Namen ist sie kein Fake sondern eine reale Person die mit solch einer Hingabe singt das man dahin schwinden könnte. Wer also auf Lacuna Coil in Frühtagen steht der wird hier vollends bedient. Die elektronischen Spielereien die man schon beim Vorgängertrack eingebaut hat finden auch beim folgenden „Killing my dreams“ Verwendung. Deutlich druckvoller und tanzbarer im flotten Stil wird hier gewerkt und so hat man einen sehr tanzbaren Shakertrack geschaffen, der an und ab mit sehr bretterenden Riffs in ein hartes Eck gedrückt wird. Doch in dieses lässt man sich nicht hieven und so kehrt man nach diesen Breaks wieder auf die gewohnte Spielwiese zurück und auf dieser geht der Trupp gut ab und liefert weiterhin Rhythmik zu dem man sein Tanzbein schwingen lassen kann. Ein ruhiges Spiel welches in eine flotte Bretterweiterführung mündet ist nun ein Garant für eine glanzvolle Eröffnung von „Never forever“. Dennoch lässt man sich nicht komplett auf diese Rhythmik ein und so wandert man auf vielen Pfaden, wenngleich man immer wieder auf die Grundschiene zurückkehr. Gutes Tempo welches auch hier zu animieren weiß und jeden Stubenhocker hochjagen dürfte und wenngleich man etwas breitentauglicher daher kommt bleibt biete man auch totalen Verweigerern dieser Rhythmik etwas das laut aufhorchen lässt. „Weakness in your eyes“ ist nun von einer klassischen Klaviereinleitung gekrönt und hier versprüht man schon zu Beginn viel Schmuseromantik im schwarz angehauchten Stil. Diese Schiene wird prägnant weiter verfolgt und man zaubert hier eine Ballade aus dem Hemdsärmel die nur an und ab mit kleinen Gemütsausbrüchen unterbrochen wird. Das Grundkonzept heißt aber Schmuseromantik der dunklen, melancholischen Art. Genießen und dabei die Augen schließen und sich die Gehörgänge verwöhnen lassen. Nach dieser Ruhephase wird zwar auch „Dont say a word“ etwas besonnener gestartet und dies wird auch hier etwas länger weiter verfolgt. Dennoch hat man hier nach 40 Sekunden genug und schon geht es deutlich flotter und druckvoller weiter. Dies animiert einmal mehr seinen Körper zu diesen Klängen schunkeln zu lassen bzw. gibt es auch einige Parts wo man etwas mehr Tempo in die Tanztechnik fließen lassen kann und geneigt seine Rübe schütteln kann. Gute Mixtur die sehr lecker rüber kommt und einmal mehr das Erfolgsrezept der Gesang der Fronterin ist, der für viel Furore sorgt. „The rules“ ist nun wieder mehr verspielt und wird mit vielen Erweiterungen ausgestattet und auch das gewisse Maß an bombastischen Einflüssen kommt hier zum Zuge. Diese Arrangements bringt man sehr gut auf einen gemeinsamen, ausgewogenen Nenner und dadurch wird hier ein facettenreiches, stark ausgeschmücktes Stück geboten dass mit all diesen Elementen begeistert. „Bleeding“ steht seinem Vorgänger in nichts nach, wenngleich man hier eine etwas modernere, als auch sehr erdige Spielweise gefunden hat. Der gewisse Zacken an harten Elementen wird hier durch die tiefer getrimmten Gitarren geboten, die aber immer wieder durch ruhige, sanfte Ausflüge für eine etwas längere Zeit auf die Reservebank geschickt werden. Gute Mischung zwischen romantischer und flotterer Spielweise die gut durchdacht ist. „Walk away“ beginnt von Beginn an sehr episch und auch der hymnische, symphonische Anteil kommt hier sehr stark zum Tragen. Viele Spielereien hat man hier parat und das kommt sehr farbenbunt zum Einsatz und so sorgt man mit diesen Experimenten für einen interessanten, gespannten Hörgenuss der besonderen Art. Mit einer elektronischen Einleitung eröffnet nun „Loss“, dieser Song ist auch hier von einem satten Wechselspiel gekrönt, das die Gemüter wie eine Berg und Talfahrt mitreißt. Gute Mischung von Gefühlsromantik die hier zelebriert wird und man an und ab gewaltig das Haus rockt und der Saitenhexer hier einige gewaltige Solis abliefert, die sich bestens in dieses Stück einpassen. „Far from the edge“ wird uns nun wieder in einer sehr beschaulichen Form geboten und gleich von Beginn an begibt man sich in ruhige Gewässer und in diesen verbleibt man und versprüht viel Schmuseromantik die zum Zurücklehnen und genießen einlädt. Den Abschluss bildet „Erase me“ das sehr progressive, experimentell und verzogen beginn. Guter Roher Stoff und auch die Weiterführung ist weites gehend von diesen Einflüssen gekrönt und man beendet das Album sehr experimentierfreudig und das steigert den Thrillfaktor und dennoch wissen die Helenen wie man dies ausgewogen umsetzt. Mission granted sozusagen!!!

Fazit: Gutes Dark/Gothic Album das eben wie schon einmal angemerkt Freunde von Lacuna Coil und Konsorten begeistern dürfte.

Tracklist:

01. Dreamer 4:13
02. Killing my dreams 3:51
03. Never forever 3:21
04. Weakness in your eyes 4:01
05. Dont say a word 3:57
06. The rules 4:15
07. Bleeding 3:51
08. Walk away 3:59
09. Loss 3:06
10. Far from the edge 3:36
11. Erase me 5:41

Besetzung:

Christianna (voc)
Johnny Zero (guit, synth & programming)
FXF (bass)
Petros Fatis (drums)

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In Flames

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Das Jahr 2009 war für In Flames sicher eines der erfolgreichsten der Bandgeschichte unter anderem war man Headliner am Wacken Open Air und auch Headliner bei der Taste Of Chaos Tour. Ich traf mich im Zuge des Konzertes im Münchner Zenith mit Schlagzeuger Daniel Svensson um mich mit ihm über die Tour, das Jahr 2009 und die Zukunft zu unterhalten.

Ihr seid ja zurzeit auf der Taste Of Chaos Tour unterwegs, wie seid ihr mit der Tour bisher zufrieden?

Ja bis jetzt war alles cool, wir haben in England angefangen wo Killswitch Engage den Headlinerposten übernommen hat, jetzt dann noch Deutschland und Skandinavien, wo wir headlinen werden. Ja und einige dieser Konzerte sind die größten Headlinershows die wir je gemacht haben, es ist also alles cool.

Du hast ja schon erwähnt, dass Killswitch Engage in England Headliner war, warum seid ihr nicht auf der ganzen Tour der Headliner?

Das ist ganz einfach, sie sind in England populärer, wir an den anderen Orten.

Gibt es ein paar besondere Momente auf dieser Tour bis jetzt?

Besondere Momente, keine Ahnung. Naja wenn wir mit Killswitch Engage touren, haben wir eigentlich immer eine gute Zeit, sie sind schon gute Freunde von uns, da läuft alles sehr locker. Ja und die anderen Bands sind auch cool.

Nach fast 2 Jahren Tour, kannst du dich an die beste Show in dieser Zeit erinnern?

Es ist schwer zu sagen, der beste Moment war sicher, als wir im Sommer das Wacken Open Air headlinen durften. Einfach eine so riesige Produktion und so viele Leute, also wenn ich wählen müsste, würde ich dieses Konzert nehmen.

Gibt es eine schlechteste Show auch, auf die du dich nicht so gerne erinnerst?

Ich glaube wir hatten viel Glück, wir machen ja normalerweise zum Glück nicht so viele Fehler, klar passiert manchmal etwas, aber hauptsächlich sind es dann technische Probleme. Bis jetzt hatten wir noch kein Desaster.

Du hast ja bereits die Wacken-Show in diesem Jahr erwähnt, was ist das für ein Gefühl, das größte Metalfestival der Welt headlinen zu dürfen?

Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn du da bist, denkst du gar nicht drüber nach, weil es ja doch immer noch nur eine Show ist wie jede andere. Wir geben immer 100% egal ob es 200 oder 10000 Leute sind. Erst wenn wir Heim kommen und die Fotos sehen dann denken wir schon, wow es war so groß. Wenn du da bist, bist du hauptsächlich darauf fokussiert, dass du so gut spielst wie du kannst. Wenn mir vor 15 Jahren jemand gesagt hätte, dass wir mal Wacken headlinen werden, hätte ich nur gelacht.

Ihr habt ja auch einige Specials in das Konzert eingebaut, wie den Auftritt von Lisa Miskovsky oder die Akustik-Version von Alias. Werden diese Specials auch wieder bei anderen Shows eingebaut?

Ich glaube nicht, dass wir das mit Lisa nochmal machen werden, es war doch was Spezielles nur für die Wacken Show. Alias kann ich nicht sagen, wir haben immer versucht was unterschiedliches zu machen, ein paar Überraschungen hier und da, und nicht dasselbe wieder. Wir werden also andere Dinge machen, und nicht diese zwei.

Ihr habt ja im letzten Jahr A Sense Of Purpose veröffentlicht und wart damit auch in mehreren Ländern in den Charts. Was denkst du darüber, dass immer mehr Metalbands in die Charts einsteigen?

Es ist schon eine coole Geschichte, eine Sache könnte sein, dass Metalfans mehr Alben kaufen als andere Fans, das könnte eine Sache sein. Es ist aber auch kein Tabu mehr, extreme Musik zu hören, wie es früher war, das könnte auch ein Grund sein?

Arbeitet ihr schon an Material für ein neues Album?

Nein noch nicht, wir arbeiten nicht an Material wenn wir auf Tour sind, das hat nicht funktioniert. Wir werden jetzt erst mal nach der Tour ein paar Monate frei nehmen und dann mit frischer Energie ins Studio gehen um neue Songs zu schreiben.

Die Veröffentlichung der letzte Live-DVD ist nun auch schon ein paar Jahre her, plant ihr vielleicht eine neue auf den Markt zu bringen, die Wacken-Show würde sich da ja anbieten?

Nein, wir haben keine Pläne, vielleicht kommt eine neue DVD, aber es ist noch nichts fix. Als nächstes kommt einmal das neue Album. Ich will jetzt nicht ausschließen, dass wir irgendwann wieder eine DVD veröffentlichen, aber derzeit nicht.

Ihr feiert ja im nächsten Jahr einer 20 jähriges Jubiläum. Sind Specials in dieser Richtung geplant?

Nein, wir planen einfach ein freies Jahr weil wir doch in letzter Zeit so viel gespielt haben. Ich weiß auch nicht wann das offizielle Jubiläum ist, ich glaube 2012, ich weiß nicht, wann In Flames jetzt genau gegründet wurde, da müsste ich Jesper fragen, der könnte sich noch erinnern. Wir werden jetzt mal Pause machen bis nach dem Sommer wie es derzeit aussieht.

Also wird es auch keine Festival-Auftritte geben?

Nichts geplant, aber wenn wir ein gutes Angebot bekommen könnten wir schon mal unsere Meinung ändern.

Jesper spielt ja noch immer nicht mit der Band, wie geht es ihm zurzeit?

Es geht ihm schon viel besser, wir haben auch keinen Zeitpunkt gesetzt an dem er zurückkommen muss. Es ist besser, wenn es ihm wieder richtig gut geht bevor er wieder dabei ist. Er soll das ganze Jahr pausieren, dann das nächste ist ja auch frei und dann wird er bei den Studio-Sessions wieder dabei sein und auch die nächste Tour dann wieder mitmachen können.

In Flames ist ja auch in mehreren Computerspielen wie Guitar Hero oder Brutal Legend vertreten, seit ihr Stolz darauf?

Ja klar, vor allem Guitar Hero ist eine große Sache. Vor allem mit Take This Life, weil es ja doch ein sehr brutales Stück ist, wahrscheinlich das brutalste in dem Spiel. Es zeigt ja auch, dass man eine große Band ist, dass Leute dich kennen und nicht nur deine Fans.

Spielst du diese Spiele auch selber?

Ja ich hab es gespielt. Ich habe auch Brutal Legend erst gestern gekauft aber ja Guitar Hero hab ich lange gespielt, ist ein Spaß.

Was denkst du über das Internet mit Plattformen wie youtube, myspace. Sind diese Plattformen gut für die Musikszene, für große Bands oder kleine Bands?

Ich denke sie sind wichtig für große und kleine Bands. Ich sag da mal wenn du ein Video drehst, wirst du es nicht im Fernsehen sehen, du siehst es auf youtube. Du musst diese Kanäle verwenden, die Konkurrenz ist schon so groß da draußen. Myspace und youtube geben dir gute Promotion, vor allem für neue Bands, weil es doch schwer ist ein Label zu finden, weil auch das Geschäft nach unten geht. Ich denke es ist gut.

Hörst du selbst Underground Bands?

Ich kann nicht sagen, was Underground Bands sind, ich höre noch immer extremen Death Metal. Ich habe aber nicht die Zeit um alle neuen Bands zu kennen ich höre immer noch Deicide oder Cannibal Corpse. Die Verhältnisse haben sich geändert, In Flames war Underground, ist es aber heute nicht mehr. Du musst schon richtig extremen Metal spielen um zum Underground gezählt zu werden.

Kennst du dich auch in der österreichischen Metalszene aus?

Nein überhaupt nicht, ich kenne keine Bands, was eigentlich peinlich ist.

Naja Österreich ist ja auch ein kleines Land.

Aber wir haben einen österreichischen Tontechniker.

Peter hat ja gerade seinen Signature-Bass von Ibanez bekommen, ist da auch von dir was geplant, vielleicht eine Daniel Svensson Signature Snare Drum oder ähnliches?

Nein geplant ist da noch nichts, es wäre natürlich eine coole Sache. Wir werden jetzt mal eine Pause machen und dann werden wir ja sehen was sich so entwickelt.

Dann wären wir schon am Ende angelangt, die letzten Worte gehören natürlich dir.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich nochmal bei allen Fans die uns in den letzten 2 Jahren unterstützt haben auf den Tourneen zu A Sense Of Purpose. Es ist die letzte Chance In Flames live zu sehen für eine längere Zeit bis wir ein neues Album veröffentlichen. Danke für diese zwei Jahre und wir sehen uns in zwei Jahren nach dem nächsten Release.

On the Rise – Dream Zone

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Band: On the Rise
Titel: Dream Zone
Label: Frontiers Records 
VÖ: 2009
Genre: Melodic Rock/ AOR
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Terje Eide ist ein Künstler der bereits im unschuldigen Alter von 16 Jahren für viel Aufsehen sorgen konnte. Viele kennen ihn vielleicht noch mit seiner ersten Truppe The Heat, mit der er die norwegische Rockmeisterschaft für sich entscheiden konnte. Mit dem darauffolgenden Projekt On The Rise liefert er einmal mehr Melodic Rock mit sehr hoher Qualität ab und dabei greift er amtlich in die Trickkiste. Für „Dream Zone“ holte er sich Erik Engebretsen (drums), Christian Wolff (keys & bass) und Eric Ragno (piano & keys) ins Boot und vor allem letztgenannter scheint wieder viel Zeit zu haben und beweist dass er zu den Tastenmännern in der Szene gehört.

Mit einer gehörigen Portion von hymnischen, als auch melodischen Anleihen wird mit „Lifeline“ begonnen. Dies bestärkt man noch mit einem klassischen Keyboardspiel der Marke Deep Purple. Temporeiche Klangkunst auf höchstem Niveau wird uns hier im flotten Stil vor den Bug geknallt und dazu lässt es sich bestens abgehen. Weiterhin wird mit „Lost Your Track“ flott das Haus gerockt. Hier kommen vor allem Fans von Asia und Konsorten zum Tragen, denn für diese ist dieser recht temperierte Rocker, vor allem durch den klassischen Keyboardeinsatz und die satten Refrainparts mit viel Choranteil zu Recht geschnitzt. Die damit angesprochene Fanschaar wird komplett austicken zu diesem Stück, so viel ist schon mal sicher. Beim darauffolgenden „Dream Zone“ wird nicht nach dem Titel das Programm zelebriert. Sicher geht es etwas beschaulicher zu, doch von Romantik oder gar verträumten Gefilden ist man Meilenweit entfernt. Eher hat man hier einen sehr gut temperierten Midtemporocker, mit vielen Scharfen Ecken und Kanten für uns Parat und dieser geht gekonnt und sehr groovend in die Gehörgänge. Das gewisse Etwas wird uns hier durch so manches Riff geboten, vor allem die sehr progressiven tiefer getrimmten Parts bieten ein ganz besonderes Schmankerl das zu bezaubern weiß. Dadurch ist den Herrschaften ein Genussrocker der Extraklasse im flotteren Soundkleid geglückt. Mit einem Gewitter wird nun „Edellyn“ eröffnet, doch gleich wird sehr sanft und romantisch musiziert und man hievt uns binnen Sekunden in das Balladeneck. Dort verbleibt man und frönt auch weiterhin der Schmuseromantik, diese verstärkt man mit vielen hauchzarten Einfädelungen seitens des Klaviers-, Keyboards- und Synthyeinspielungen die man reichlich, wenn auch ausgewogen darüber streut. Superbes, verträumtes Stück mit vielen farbenbunten Erweiterungen, die einen in entspannter Lage diesen Song bestens genießen lassen. Düster und dunkel wird nun „Alive“ nachgeschoben, dieser flotte Muntermacher lädt einen binnen Sekunden nach der Eröffnung ein abzugehen und dies zu einem wechselnden Tempo das immer wieder kürzer unterbrochen wird. Doch der Pegel geht nie unter die Midtempomarke und somit kann der Fan gut abtanzen und abshaken, dabei wird er von so manchem satten Soliriff im Melodicstyle verwöhnt, doch weites gehend wird hier etwas simpler musiziert was aber nicht heißen will das man dies stupide tut. Nein die Burschen wissen auch mit einfacheren Melodien zu überzeugen und können auch hier das Interesse sehr stark wecken. Mit einem Klangintro wird nun „In The Line Of Fire“ eingeläutet, danach begibt man sich wieder auf ähnliche Ufer wie beim Vorgänger, wenngleich man hier wesentlich flotter zu Werke geht. Gute tanzbare Nummer, die mit fröhlichen Chören gespickt wurde und dadurch hymnisches Feeling an allen Ecken und Enden versprüht wird. Etwas kompakter und melancholischer geht es nun mit „Get Out Of Here“ weiter. Vom Tempo her versorgt man uns wieder mit Midtempo der flotteren Klangkunst. Das Konzept geht auf und dies tut man mit so manchem Ausbrecher in hymnischen Gefilden, diese währen aber nur von ganz kurzer Dauer und man kehrt zum begonnenen Erfolgsrezept zurück und zockt wieder im schwärzeren, tiefgründigen Eck. Nahtlos knüpft man mit „Fly Away“ an das vom trüben in den klarere Seen begleitet und dies mit einem sehr melodischen – hymnischen Soundkleid, zu dem man einmal mehr sehr gut Abshaken kann. Auch verträumte Momente kommen hier zum Tragen, diese werden aber im flotten Soundkleid eingespielt und die dadurch entstandene Mischung weis zu gefallen. Weiter geht es mit „No Time To Lose“ welches sehr stark an den Vorgänger erinnert. Dennoch steuert man neue Ufer an und diese verstärkt man mit etlichen, erdigen Erweiterungen die sich sehr gut und ausgewogen die Hände mit dem Grundkonzept des klassischen Melodic Rock geben. Mit einer Synthyspielerei wird nun „Why Wait Another Day“ eingeläutet, doch gleich wird flotter das Pedal gedrückt. Doch auch hier wehrt der Schub nur von kurzer Dauer. Etwas sanfter wird nun gezockt, doch vollends lässt man sich nicht in diese Ecke drücken, auch wenn dies der Gesang vermag. Die Rhythmusfraktion wagt immer wieder erneut einen Ausbruch und dieser gelingt länger, bevor der Fronter mit dem sanften Gesang seine Kollegen zurückholt und diese Mischung quer durch die Bank vollzogen wird. Gutes Gebräu das man hier geschaffen hat und dies besticht mit viel Einfallsreichtum und exaktes Timing seitens der Rhythmik. Flott geht es auch schon mit „Tomorrow Never Dies“ weiter. Gut temperierter Rocker mit sanfteren Ausrutschern im simpleren Soundkleid, welches mit erdigen Erweiterungen versetzt wurde. Shakiger Track der hier zum Tanze lädt und das mit einer durchwegs flotten Rhythmusfraktion die hier ordentlich aufgeigt und durch viele satte Chorgesänge verstärkt wird. „Howling At The Moon“ ist nun von einem verträumten Eingang gekrönt und in diesem verbleibt man auch durchgehend, auch wenn man hier nicht die Schmuseromantik zum Vorschein befördert. Verträumter schon, aber dies mit einer guten Auswahl an sanfter Rhythmik, die immer wieder druckvoller unterbrochen wird. Mit dem Bonustrack „Find A Way“ verabschieden sich die Herrschaften mit einer sehr druckvollen, rockigen Seite. Viel Tempo ist hier eingeflossen und auch das gewisse Rock n‘ Roll Feeling kommt hier zum Vorschein. Diese Elemente werden mit einem melodischen Sound übergossen und die dadurch entstandene Mischung ist enorm und wuchtig ausgefallen und bestärkt den Ausdruck das Beste zum Schluss.

Fazit: Ein weiteres klassisches Melodic Rock Album das hier zur Vorweihnachtlichen Zeit eingetrudelt ist und bei älteren Semester für Tänze unterm bzw. rund um den Christbaum sorgen wird.

Tracklist:

01. Lifeline 3:15
02. Lost Your Track 4:19
03. Dream Zone 3:59
04. Edellyn 4:54
05. Alive 3:52
06. In The Line Of Fire 3:15
07. Get Out Of Here 3:33
08. Fly Away 4:38
09. No Time To Lose 3:44
10. Why Wait Another Day 4:51
11. Tomorrow Never Dies 3:48
12. Howling At The Moon 3:33
13. Find A Way (Bonus track) 3:06

Besetzung:

Terje Eide (voc & all guit)
Erik Engebretsen (drums)
Christian Wolff (keys & bass)
Eric Ragno (piano & keys)

Internet:

On the Rise Website

The Dreamside – Lunar Nature

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Band: The Dreamside
Titel: Lunar Nature
Label: Lion Music
VÖ: 2009
Spielart: Gothic Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Die Norweger The Dreamside sind ja mit 15 jähriger Dienstzeit alte Hasen im Gothic Rock Geschehen und stehen ihren Szenekollegen von Lacuna Coil in nichts nach. „Lunar Nature“ ist bereits Album Nummer fünf und man knüpft nahtlos an die vorangegangenen Werke an. Wem die bereits genannten Kollegen zu modern klingen, der kann sich mit dem Material dieser Truppe sehr gut anfreunden. Doch auch Fans von Lacuna Coil werden hier angesprochen werden, trotz des etwas traditionelleren Spiels das uns Kemi vita (voc), Roman Schonesee (bass), Fried Bruggnik (guit), Cees Viset (guit) und Merijn Mol (drums) bieten.

Mit einer sehr düsteren, melancholischen Breitseite wird rockig eröffnet. Die Nummer nennt sich „Everlasting“ und kommt vor allem durch den oftmals einsetzenden Duett Gesang sehr wuchtig durch die Boxen. Immer wieder steuert man sehr leidende Gefilde an und dort verzaubert einen die Fronterin und versprüht so viel Leid, dass man sich ihrer erbarmen könnte. Die Frontnachtigall weiß aber nicht etwa mit einem Gejaule zu überzeugen, nein ihre Stimme ist eher bodenständig und an und ab wagt sie höhere Ausflüge in denen sie bestens überzeugen kann. Mit einem ruhigen Spiel schiebt man nun „Silently Awake“ nach. Erst einmal versüßt man uns das Zuhören mit einer süßen – verträumten Linie und kaum wagt man einen Schritt nach links oder nach rechts. Vielmehr bezirzt man uns mit einem romantischen Spiel, welches mit einigen Zusätzen gespickt wurde. Auch der etwas druckvollere Ausbruch im Mittelteil ändert nur dezent etwas am Gesamteindruck. Superbes Genießerstück zum Zurücklehnen. Eine kurze Klangeinleitung eröffnet das nun folgende „When Starts Fall“, welches aber unvermindert in deutlich rauere und tiefgründigere Gefilde steuert und mit dominanten Zügen wird weiterhin auf dieser Ebene musiziert und auch der Einsatz von etwas süßlichen Vocalbeiträgen ändert an diesem nichts. Weites gehend wird uns hier melancholische Kost geboten, die vor allem für all jene ist, die eine wirklich beschissene Situation zu verarbeiten haben. Dafür ist der Song bestens geeignet, doch auch wenn man keine Trauer zeigt weis einen der Track das Zuhören zu versüßen. Eine elektronische Synthyspielerei dient als Einführung zum folgenden „Higher Ground“, welches mit viel Tempo gesegnet wurde und dadurch Banger als auch Shaker Feeling aufkommt. Gut situierter Gothic Rocker der schnelleren Art, der bestens zum Abgehen zu recht geschnitzt wurde. Sehr Synthy lastig ist auch die Einleitung von „Sticks and Stones“ ausgefallen und auch hier geht man deutlich schneller zu Werke, lediglich um einige Nuancen wurde das Tempo hier zurück geschraubt. Dafür kommen vielerlei Einsätze im Synthy und Bombast zum Zuge und diese streut man dick über das Grundkonzept des Stücks und dadurch wurde ein flotterer, theatralischer Track geschaffen der es in sich hat. Langsames, doomiges, verzerrtes Spiel und im Hintergrund laufende Möwenklänge leiten nun über zum Nachfolger, welcher sich „Carry On“ nennt. Einmal mehr greift man auf das Erfolgsrezept Leid und Melancholie in seinem kompletten Erscheinungsbild zurück und das geht einem ordentlich unter die Haut. Düster und schaurig wird nun „Lunar Nature“ eröffnet und auch hier geht es deutlich ruhiger zur Sache, wenngleich man die melancholische Schiene markant verlassen hat und sich mehr auf dunkle, düstere, tiefschwarze Romantik versteift. Dadurch hat man dem Titel entsprechend einen Opus geschaffen der einem beim Zuhören eine Gänsehaut zaubert, was vor allem einmal mehr am Duett Gesang liegt, wo vor allem der männliche Kollege gewaltig ins Mikro röhrt und growlt das einem die Spucke weg bleibt und nur durch seine Kollegin versöhnlich gestimmt wird. Mit einem sehr lieblichen Klangintro, welches immer düsterer wirkt schiebt man nun „Hush“ nach. Dieser tieftraurige Beitrag wurde mit vielen Streicherarrangements ausgestattet, die den Song ordentlich aufwerten und somit den gewissen Grad für Melodie, als auch Symphonie liefern. Gut gelungene Mixtur die abermals für Genießermomente gedacht ist. Nach diesem Instrumental der Extraklasse wird es erneut monumentaler, wenn auch kantiger und wuchtiger mit wechselndem Erscheinungsbild. „In Longing“ hat genau die Mischung intus die zum Abschaken bzw. Abtanzen im gemäßigten Tempo einlädt. Als besonderen Zusatz wurden etliche elektronische Erweiterungen eingebaut, die sich dem Gesamtkonzept sehr gut anpassen und man nicht gleich überfordert wird. „Sternenkind“ ist dem Namen entsprechend ein sehr süßlicher Klangtraum, bei dem die Frontlady dabei bedacht ist uns mit viel Gefühl die Seele und das Hören zu verwöhnen. Somit steht einer Entführung nichts im Wege und diese sollte man in entspannter Lage genießen. Sehr dunkel wurde nun die Eröffnung von „Serpents Kiss“ ausgestattet. Deutlich druckvoller, als auch flotter geht hier der Nachfolger zu Gange und verzaubert einen mit vielen kurzen besonnenen Wegweisern, dennoch dominiert das flottere Spiel und dadurch kann man bestens abshaken. Mit dem lieblich verspielten und progressiven Nachfolger „Seeds of Pain“ kredenzt man uns abermals einen Song zum Abtanzen. Dennoch ist im Grundkonzept eher klares Spiel auszumachen und nur in den druckvollen Refrainpassagen die länger anhalten kommen einige Erweiterungen zum Einsatz. Deutlich elektronischer schiebt man uns nun „Willing to Learn“ in den Rachen, welches nach einer sehr gemäßigten Einführung nach und nach sein Klangbild entfaltet und viel Platz für dunkle, als auch melancholische Fantasien einräumt. Um 180 Grad wird nun das Karussell mit „Unspoken“ gedreht. Flotter shakiger Track den man uns hier an vorletzter Stelle präsentiert, der ebenfalls mit vielen dunklen Ecken und Wegweisern ausgestattet wurde und man zu dieser Mischung gut das Tanzbein im gemäßigten Stil schwingen kann. Ruhig und mit akustischem Gitarrenspiel läutet man nun das Ende mit „Vlindertje“ ein. Superbe Abrundung die man hier im akustischen Stil für die Hörerschaft parat hat und ein gewaltiges Epos für dunkle Seelen beendet.

Fazit: Absoluter Gustohappen für all jene die auf Gothic Rock im großen Stil stehen und dabei nicht unbedingt immer auf flottes Spiel, als auch Sopranogesang stehen.

Tracklist:

01. Everlasting 3:36
02. Silently Awake 4:10
03. When Starts Fall 3:50
04. Higher Ground 4:52
05. Sticks and Stones 4:52
06. Carry On 4:43
07. Lunar Nature 5:02
08. Hush 3:32
09. In Longing 4:15
10. Sternenkind 6:39
11. Serpents Kiss 3:57
12. Seeds of Pain 4:05
13. Willing to Learn 4:06
14. Unspoken 4:46
15. Vlindertje 1:35

Besetzung:

Kemi vita (voc)
Roman Schonesee (bass)
Fried Bruggnik (guit)
Cees Viset (guit)
Merijn Mol (drums)

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