Band: Calibre Zero
Titel: In Mune
Label: STF Records
VÖ: 2009
Genre: Heavy Metal/Hard Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Ein neues Lebenszeichen der Heavy Groove Metaller/Rocker der Madrider Combo Calibre Zero ereilte uns in den letzten Tagen. Einmal mehr sind die Amigos wieder ein Garant für herbe groove Klänge, welche mit schweren, fast schon doomigen Gitarrenriffs begleitet werden. Besonders Schmankerl sind die spanischen Lyrics. Man muss nicht immer alles gleich verstehen oder die Sprache beherrschen, um Gefallen am Material der Truppe zu finden. Das schaffen Ricardo Lazaro (voc), Miguel Lazaro (guit), Pedro Pelaez (bass) und Antonio Cuenca (drums) genauso wie ihre Landsmänner Koma, Transfer oder Disidencia von ganz alleine und so sprechen sie durch ihre Musik. „In Mune“ steht dem Vorgängeralbum „Jugando Con Fuego“ in nichts nach und so kann sich die Hörerschaft wieder bereit machen ordentlich zu den Klängen abzugehen.
„Yo digo bien“ rotiert sich gleich zu Beginn recht kräftig war. Herbe Riffs treffen auf eine groovige Rhythmik und das rüttelt gewaltig auf. Moderner Happen der aber auch durchaus traditionelleren Rockfans gefallen dürfte. Nur verzogene Klänge bekommen wir hier nicht alleine geboten und so startet man ständig klarer durch. Besonders der fast schon anklagende Gesang des Fronters steht wieder für den besonderen Spaß. Somit blitzen auch kleinere Punk Rock Einlagen durch und erweitern das Material recht passabel.
Die Nachfolge tritt nun „Mentiras“ und das wird etwas doomiger gestartet. Schwermütige Rhythmik mit einem zähen Rhythmusanteil steht hier erst einmal im Vordergrund. Doch die herben Motoren werden ab 50 Sekunden gestartet und von nun ab treten uns die Jungs gehörig ins Hinterteil. Zu dem Sound hier kann man durchwegs abgehen wie Schleicher Schmidtchen und dabei geizen die Jungs nicht mit kleinen Einlagen die bestens für einen Circle Pit geschaffen sind und dass alles ohne brutale Härte. Klingt unglaubwürdig, ist es aber nicht.
Schon setzt man uns „Nadie me dira“ vor, welches nur mit einer kurzen Spielzeit bedacht wurde. Nahtlos greift man die Spielweise vom Vorgängertrack auf und so klingt das Stück wie ein zweiter Part. Dennoch hat man das Tempo wesentlich vermindert, doch man findet auch mit dieser Geschwindigkeit locker sein Auslangen.
„Habla la guerra“ ist wesentlich langsamer eingespielt worden. Erst einmal vollzieht man eine sehr erdige Spielweise die sich bei laut aufgedrehter Anlage bis tief in die Magengegend vorarbeitet. Weiter zockt man dann eher im stampfenden Bereich und das groovige Feeling wird hier komplett in den Vordergrund gegeben. Sehr shakiger Happen ist hier entstanden, zu dem man durchaus das Tanzbein schwingen kann.
Keine Angst bei „Silencio“ bekommen wir mit Sicherheit keine Ballade geboten. Von der Geschwindigkeit hält man sich fast gänzlich bedeckt, doch immer wieder gibt es kraftvolle, erdige Ausbrüche, die man shakigen Feeling auf die Sprünge helfen, wenn auch mit einer bedachtsameren Spieltechnik.
Mit sehr traditionellen, flotten Klängen wartet man nun bei „Hasta quedar sin voz“ auf. Viel Tempo wird hier gekonnt mit klaren, altbewehrten Einflüssen vereint und die Jungs haben hier eine Geschwindigkeit gefunden zu der man uns ordentlich um die Ohren pfeffert.
Mit einem sehr langsamen Bass Solo beginnt man nun „Fuiste tu“. Kommt sehr melancholisch – leidend rüber und damit vollzieht man eine sehr starke Einleitung. Auch die Weiterführung hat man mit vielen anklagenden Elementen vereint und das Stück klingt dadurch wie ein Richterspruch auf die Weltpolitik. Zum Ende hin verlässt man aber dieses Gefilde und ackert mit sehr viel Feuer unterm Hinter und dabei lässt man immer wieder einige Melodie Solis Oberwasser gewinnen, bevor man schlussendlich den Song wie bei der Einleitung wieder ruhiger ausklingen lässt.
Mit vielen aufrüttelnden Einflüssen serviert man uns nun „El mundo estremcio“. Stampfender, fast durchgehend etwas flotterer Song, bei dem die hämmernden Riffs immer wieder einen Angriff auf die Trommelfelle starten. Kurz gibt man Vollgas, doch schon wird die Bremse wieder stark angezogen. Sehr bedachte Wechsel die dadurch entstanden sind und das Stück sehr gut aufpeppen.
Wieder mehr in den altgedienten Rockbereich hievt man uns nun mit „Ya es tarde“. Zwar kommen die modernen, groovigen Einflüsse auch hier zum Vorschein, doch diese werden durch viele Ingredienzien des klassischen Rock dominiert. Superbe Mischung die einmal mehr zum Schwingen des Tanzbeins gedacht ist.
Mit viel Kraft und einer ordentlichen Bretterschlagseite knallt man uns nun „El hombre al que odiar“ vors Gesicht. Treibender Song mit vielen Wechseln, die man aber sehr ausgewogen in Szene setzt. Auch kleinere Punk Einflüsse der Frühphase haben hier Verwendung gefunden und das bringt man sehr gekonnt mit der übrigen Technik auf einen Konsens.
Noch fetzender und auch gleich rotziger geht es im Programm mit „Marcas y heridas“ weiter. Temporeicher Rotzrocker der hier die Fanschaar mit Bangenden Klängen bedient. Quer durch den Gemüsegarten lässt man hier nicht locker und beharrt fast durchgehend auf der flotten Spielweise. Dies wird durch kleinere Breaks kurz abgelöst, doch schon kommt man wieder mit der aufbrausenden Rhythmik daher und jagt uns wieder hoch.
Das flotte Tempo hat man nun auch bei „Todo te da igual“ beibehalten. Obwohl auch hier viel Groove und rotzige Einflüsse im Vordergrund stehen, wissen die Jungs wie man uns mit vielen Erweiterungen den superben Hörgenuss liefert. So hat man hier wohl den farbenbuntesten Track aufs Album gepackt. Immer wieder tingelt man von klassischem Rock zu Groove bis hinüber zu punkigen Rockgefilden. Sehr facettenreicher Song der es in sich hat.
Zum Schluss gibt es noch „Inmune“, welches zwar sehr verzogen und verzerrt begonnen wird. Als Weiterführung bedient man sich einer sehr schleppenden, doomigen Rhythmik. Diese wird durch klare, satte Melodieriffs erweitert bzw. ergänzt.
Fazit: Die Combadres aus Madrid haben es locker geschafft einen adretten Nachleger einzustanzen. Wer auf groovige Rockklänge in all seinen Facetten steht, der wird hier seine Freude haben.
Tracklist:
01. Yo digo bien 03:11
02. Mentiras 02:12
03. Nadie me dira 01:45
04. Habla la guerra 03:55
05. Silencio 02:46
06. Hasta quedar sin voz 02:46
07. Fuiste tu 03:54
08. El mundo estremcio 03:12
09. Ya es tarde 03:17
10. El hombre al que odiar 03:27
11. Marcas y heridas 02:28
12. Todo te da igual 04:22
13. Inmune 04:12
Besetzung:
Ricardo Lazaro (voc)
Miguel Lazaro (guit)
Pedro Pelaez (bass)
Antonio Cuenca (drums)
Internet:
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