Start Blog Seite 841

Paradox – Riot Squad

0

Band: Paradox
Titel: Riot Squad
Label: AFM Records

VÖ: 2009
Genre: Power/Thrash/Speed Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Ja ist denn schon Weihnachten? Werden sich manche angesichts dieser geballten Ladung Power, Speed Metal fragen. Im Gegensatz zu Labelkollegen wie Brainstorm oder Mob Rules, die sich ja beide dem melodischeren Metal verschrieben haben, fahren Paradox mit einem gigantischen rifforientierten Thrash Metal Brett auf, dass mit unvorstellbarer und brachialer Gewalt aus den Boxen kracht. Das Markenzeichen der Band war schon immer wuchtiger, speedig, breakunterlegter Hochgeschwindigkeitsthrashmetal, der zu einer kompakten Einheit verschmolzen wurde. Dieses Trademark führen sie auf dem neuen Album konsequent weiter, nur kommt das neue Material sehr vielschichtiger und eingängiger rüber.

Schon beim Opener „Suburban Riot Squad“ packen die Jungs den Hammer aus und lassen die Glocken klingen. Weiter geht’s mit „Hollow Peace“ und dem sehr eingängigen „Riptide“ Der einzige Song der ein wenig untypisch ist ,wäre „Nothingness“ der am Anfang an die Glanzdaten von Annihilator ,während ihrer „Set the World on Fire“ Ära erinnert . Ein klasse Song der einfach zeigt, wie vielseitig Paradox derzeit zu Wege gehen
Ohne die älteren Ergüsse von Paradox schmälern zu wollen, zählen „Riptide“, „No Place to survive“, „Nothingness“ und „Planet Terror“ (Bei diesem Songs wird am Anfang, eine Sequenz vom World Trade Center Anschlag eingespielt) zu den besten Songs die jemals aus der Feder der 4 Musiker kamen. Dem steht auch die fette Produktion in nichts nach und so kann diese locker mit den Ansprüchen des durchdachten Songmaterials mithalten. „Psychofficial“ ist ein würdiger Abgang, denn der mörderhafte Speed schenkt mit zunehmender Dauer ganz gehörig ein und lässt oft keinen Platz zum Atmen- Wahnsinn.
Dies alleine ist schon Grund genug, um Paradox den schon lange verdienten Respekt zu erweisen und somit auch das neue Album als kleines Meisterwerk bezeichnen zu dürfen.
Ich würde mich sehr freuen wenn die Band jetzt unzählige Newcomer nachhaltig beeinflussen würden, denn mit der neuen Scheibe stellen die Würzburger klar, dass sie für die derzeitiger Scene unverzichtbar sind.

Fazit: Ein absolutes Sahneteil für Power bis Thrashmetaler, die es richtig speedig und Heavy lieben, denn Paradox demonstrieren auf „Riot Squad“ eindrucksvoll, dass sie derzeit eine Macht im Metal Bereich sind. Für die Konkurrenz heißt es aufpassen, denn Charly Steinhauer und seine starken Männer sind auf der Überholspur und werden mit diesem Riffgewitter für ein wenig Unruhe bei der Konkurrenz sorgen.
Sehr geil!!!!

Tracklist:

01. Suburban Riot Squad 05:07
02. Hollow Peace 05:33
03. Riptide 04:03
04. Rise in Rank 04:26
05. Evolution Reset 05:31
06. Nothingness 05:24
07. No Place to Survive 02:55
08. Dream Hero 05:08
09. Planet Terror 06:43
10. Psychofficial 03:37

Besetzung:

Charly Steinhauer (voc & guit)
Olly Keller (bass)
Kai Pasemann (guit)
Roland Jahoda (drums)

Internet:

Paradox Website

Paradox @ Facebook

Paradox @ MySpace

Lacerator – Nightmare Machinery

0

Band: Lacerator
Titel: Nightmare Machinery
Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre: Melodic Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Keine heimische Metal Band aus hiesigen Gefilden hat sich binnen einem Jahr so weiterentwickelt, wie die Pongauer Death Metal Formation Lacerator. Die Burschen konnten im letzten Jahr einige fulminante Gigs und auch einen Auftritt am Metal Camp hinlegen, das man sie nur mehr wirklich wenigen vorstellen muss. Dennoch mit dem nächsten Langeisen nach „The Killing Complex“ haben sie sich viel Zeit gelassen. Zu recht muss man gleich anmerken, denn war schon das erste Lebenszeichen eine außerordentliche Death Metal Scheibe so hat man sich mit dem neuesten Output „Nightmare Machinery“ selbst übertroffen. Diesmal hat man zwar ein weiteres Mal alles in Eigenregie aufgenommen, sich dabei aber wirklich einen Sound gezaubert auf den man stolz sein kann. Line Up mäßig hat sich auch was getan und so zupft mittlerweile nach dem Ausstieg von Gerald Gruber, Mark Aigner die Seiten. Na dann mal rein mit dem Ding und genauer aufgepasst.

Sehr düster wird durch „Harnon Ex Obscuritas“ eröffnet. Ein Hammerintro hat man hier zu Beginn gepackt, wie es nicht besser eine Scheiblette einläuten könnte. Danach werden keine Gefangen gemacht und die Formation ballert uns sehr eisern um die Ohren. Dennoch nur sturen Death Metal bekommt man bei dieser Truppe nicht geboten und so spiegeln auch einige groovige Momente, wenn auch etwas in den Hintergrund eingebaut durch. Vor allem das infernale Gegrunze von Herrn Wazlawek ist unglaublich, wenn man sich sonst mit ihm unterhält würde man nie drauf kommen das dieser Bursche so ein Gurgelorgan hat. „The Nihilist“ wurde schon öfters live gespielt, darum sind sie mir persönlich sehr vertraut, diese bzw. die drei weiteren Tracks wurden aber einer kompletten Überarbeitung unterzogen. Sehr groovig wirkt die Cd Version dieses Songs und lädt zum Abshaken ein. Vor allem die sehr speedigen Ausbrecher sind der Startschuss für grenzenloses abhoten. „Nail & Thorns“ ist ebenfalls ein Song, der schon öfters bei Konzerten der Band vorgetragen wurde, muss aber sagen hätte ihn fast nicht wieder erkannt. Was wohl auch an dem Intro und den sehr rotzenden Gitarrenlinen liegt. Das fiese Gegrunze von Hannes ist unglaublich und er gurgelt hier ein ordentliches Programm. Dennoch das Tempo wurde etwas mehr gedrosselt und man schippert eindeutig auf groovigeren Gefilden dahin. Für die melodische Untermalung gibt es auch hier einige saubere und klare Riffs, die das Ganze etwas aufwerten. Nahtlos mit Sirenengeheul geht es auch schon zu „Behind the Enemy Lines“ über. Kannte die Nummer nur per MySpace bzw. Live, aber diese fette und amtliche Fassung ist ein wahrer Death Metal Happen der gehört werden muss. Mit viel Geschwindigkeit ausgestattet und einigen groovigeren Breaks donnert die Formation hier ein ordentliches Programm. Die Nummer wirkt vor allem durch die Kreischgesänge etwas düsterer, aber man bleibt nach wie vor den Death Metal Roots treu. Besser könnte es das Ende dieses Songs nicht ausdrücken „Mission accomplissed“. „Buried in Oblivion“ ist eine wirkliche Death n Roll Nummer wie sie im Buche steht. Die Äxte klingen ein weiteres Mal sehr rotzig und die Pongauer Institution nimmt einmal mehr ordentlich Fahrt auf, um an und ab in groovigeren Ecken kurz ein Päuschen einzulegen. Genau in diesen Breaks wird der Fan zum Abtanzen und abgehen animiert, was man auch schon des Öfteren Live erleben konnte. Eine sehr zackige und speedige Nummer gibt es nun noch zum Abschluss mit „Havoc Since the Dawn War“. Hier wird einerseits gerotzt was das Zeug hält und andererseits bekommt man vom Sound her einen ordentlich in die Fresse. Der Track ist eindeutig fürs moshen gedacht und so macht diese Death Metal Moshnummer viel Fun. Vor allem die treibenden Rhythmen lassen einen kaum ruhig sitzen.

Fazit: Lacerator ist mit diesem neuen Lebenszeichen ein Hammerstreich gelungen und so einen Sound für eine Eigenproduktion findet man doch eher selten. Finest Death Metal from Salzburg. Buy it or die!!!

Tracklist:

01. Harnon Ex Obscuritas
02. The Nihilist
03. Nail & Thorns
04. Behind the Enemy Lines
05. Buried in Oblivion
06. Havoc Since the Dawn War

Besetzung:

Hannes Waclawek (bass & voc)
Markus Huttersberger (drums)
Johannes Zitz (guit)
Marc Aigner (guit)

Internet:

Lacerator @ Facebook

Lacerator @ MySpace

Abinaya – Corps

0

Band: Abinaya
Titel: Corps
Label: Replica Records
VÖ: 2009
Genre: Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Vive La France heißt es heute, oder man könnte sagen vive la Abinaya. Die aus der Ile de France stammenden Herrschaften setzen neue Maßstäbe. Das Material auf „Corps“ ist eine Sache die man nicht aller Tage zu hören bekommt. Igor Achard (voc & guit), Andre Santos (bass), Nicolas Heraud (percussion) und Nicolas Vieilhomme (drums) vermischen gekonnt Groove, Punk, Rock und orientalische Soundeinflüsse miteinander. Auch das Tempo ist farbenbunter wie es nicht sein könnte und so geht es hier auf, ab, hin und her. Unterhaltung bietet man hier stets und der Silberling wird auch nach dem X-ten Durchlauf nicht langweilig.

Track Nummero Uno ist „Corps“ und wird uns nach einem kleinen Klangeinklang im thrashigen Style geboten. Holla französische Lyrics, hört man auch nicht all zu oft. Klingt aber verdammt geil. Die Mischung aus orientalischen, groovigen und thrashigen Klängen macht es aus und das Endergebnis ist dermaßen geil das man es kaum glauben mag. Die Truppe verbindet hier Folklore aus den ehemaligen Kolonien von Frankreich und verbindet sie gekonnt mit harter Musik.

Im besten Hüpf Metal Style wird nun mit „Enfant D’Orient“ nach gelegt. Shakiger tanzbarer Rhythmus steht erst einmal im Vordergrund. Dieser wird an und ab aber auch härter erweitert. Dennoch stehen Tanzbare Arrangements und Hüpfmusik im Vordergrund. Komplett was neues? Ja in diesem Falle schon denn die Truppe legt hier viele eigene Wege ein die nicht sofort an Ektomorf und so weiter erinnern. Weiters ist das Ganze auch etwas rockiger ausgefallen und das Gemisch weiß wahrlich zu begeistern.

Etwas mehr Blut hat man nun mit „L’homme Libre“ geleckt. Weiterhin baut man auf den komplexen Soundklang, doch klingt das Ganze hier deutlich schroffer und herber. Klare Breaks gibt es zwar auch hier zu Hauf, dennoch rotzt die Mannschaft hier mehr. Die Gitarrenarbeit gibt hier den Ton, dennoch vereinen sich diese Linien gekonnt mit den Percussions, den Drums und dem Bassspiel. Als Zusatz kommt hier ein an und ab ein etwas punkigerer Sound zum Einsatz und das erweitert das Bild sehr schmuck.

Sehr doomig mit verzogenem Sound wird nun „Regarder Le Ciel“ gestartet. Etwas moderner wurde hier der Sound ausgerichtet und auch viele schräge Soundfragmente kommen zum Einsatz. Leichte Hip Hop und Punkrock Sachen sind hier eingeflossen. Vor allem erstere sind aber nicht der dumme Versuch das Ganze in eine breitentaugliche Ecke zu drängen. Nein herrlich erfrischend klingt die Mischung unterm Strich. Sehr anklagend kommen hier die Vocals rüber und hieven das Stück in etwas tiefgründige Gefilde. Aus diesen bricht man aber immer wieder durch flottere Kickstarts aus.

Shakigen, gemütlichen Bar Rock steuert man nun mit „Algo Mais (Quelque Chose De Plus)“ bei. Das Geschehen wird vorerst durch akustische Klänge dominiert, allerdings wird gleich alles um gegliedert. Ab diesem Zeitpunkt dröhnt zwar weiterhin gemächlicher Rock aus den Boxe, diesen hat man aber mit vielen Komplettierungen auf einen Nenner gebracht. Gemächlich aber superbe Klangkunst wird uns hier zu Teil.

Shakiges Bassspiel eröffnet nun „Les Labels“, gefolgt ist das Ganze von harten, groovenden Klängen. Selbige lässt man gut anlaufen und auch weiterhin wird viel Tempo gemacht. Kurze Breaks sind von einigen Gesangsverzerrungen gekrönt und schon groovig die Truppe mit viel Geschwindigkeit dahin.

Ein guter Aufmarsch Takt gibt nun zu Beginn von „Testament“ den Ton an. Die Truppe ist einfach unglaublich wie sie weiterhin das Interesse zu wecken vermag. Mit shakigen und groovenden Einlagen ausgestattet wird auch hier nicht gegeizt. Darüber streut man aber noch einige melancholische Ideen, welche aber nur ganz leicht klingen. Vielmehr baut man auch hier auf ein wuchtiges, antreibendes Tempo.

„Le Chars De Police“ klingt sehr rotzig und galoppierend. Etwas simpler und straighter wird hier die Bude zum Abhoten gebracht. Auch der Punk ist hier ein wegweisender Einfluss und wurde mit vielen rockigen Elementen vermischt. Zu dieser Nummer lässt es sich gut Abtanzen und seine Rübe schütteln.
Zurück in gemütliche Gefilde kehrt man mit „Partir Puis Revenir“. Tiefgründig, anklagend geht es hier von statten. Sehr wuchtig klingt das Endergebnis auch durch die satten Streicher-, als auch Hintergrundsoundarrangements. Klanglich gut hat man hier eine gefühlvolle Soundreise aufeinander abgestimmt und dabei verleiht man mir eine Gänsehaut.

Mit „La Mort Des Amants“ kickt man uns aber sogleich wieder hoch. Allerdings wird auch hier etwas schwermütiger musiziert. Dennoch bevor man uns zu tief runter zieht kommt man etwas mehr in die Gänge. Das Wechselspiel vollzieht man im guten, ausgewogenen Takt und dabei kommen viele Ideen zum Einsatz die man sehr gut aufeinander abstimmt und sie auch auf einen Nenner bringt.

Den Schlussstrich zieht man mit „Résiste“, einem sehr temporeichen Stück. Selbiges ist wieder mehr zum Abgehen eingespielt worden. Erneut zieht man die Register und auch die tollen Percussions kommen hier zum Einsatz. Zum Schluss wird noch einmal für den harten Kern was geboten und dabei schrettert die Mannschaft mit viel Groove im Gepäck daher.

Fazit: Wunderbar und vielschichtig wird hier eine breit gefächerte Zielgruppe angesteuert. Punk, Rock, Groove, orientalischer Soundklang alles packen die Franzmänner unter einen Hut. Absolute klasse und bricht aus dem alltäglichen Sound mit einem riesen Tritt aus.

Tracklist:

01. Corps
02. Enfant D’Orient
03. L’homme Libre
04. Regarder Le Ciel
05. Algo Mais (Quelque Chose De Plus)
06. Les Labels
07. Testament
08. Le Chars De Police
09. Partir Puis Revenir
10. La Mort Des Amants
11. Résiste

Besetzung:

Igor Achard (voc & guit)
Andre Santos (bass)
Nicolas Heraud (percussion)
Nicolas Vieilhomme (drums)

Internet:

Abinaya Website

Abinaya @ MySpace

Brainstorm – Memorial Roots

0

Band: Brainstorm
Titel: Memorial Roots
Label: AFM Records
VÖ: 2009
Genre: Power Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Chris Egger

Das lange Warten hat ein Ende. Endlich haben es die deutschen Power-Metaller von Brainstorm geschafft und bringen mit Memorial Roots ihr mittlerweile achtes Album auf den Markt. Nachdem ja die Vorgänger wie Downburst oder Liquid Monster durchaus sehr überzeugen konnten, sind die Erwartungen natürlich sehr hoch.

Forsake What I Belive beginnt mit einem kurzen Intro ehe es richtig los geht. Klingt schon etwas nach Highs Without Lows, also ein eher langsameres Stück für Brainstorm-Verhältnisse. Trotzdem ein typischer Brainstorm-Song mit einer, wie könnte es auch anders sein, sehr starken Gesangsleistung von Ausnahmesänger Andy B. Frank. Natürlich darf bei einem Brainstorm-Song auch ein starker Refrain, bei dem Andy sehr gut von seinen Gitarristen Torsten Ihlenfeld und Milan Loncaric unterstützt wird. Ein wie erwartet sehr guter Start. Bei Shiver geht es dann schon etwas schneller zur Sache ohne jedoch zu schnell zu werden. Ein sehr rockiges Stück welches uns hier geboten wird. Herausragend wieder Sänger Andy, der mit seiner Stimme ganz klar der bestimmende Part bei diesem Stück ist.
Mit The Conjunction Of 7 Planets liefern uns Brainstorm dann fast eine Power-Ballade (wie In Flames Sänger Anders Friden solche Stücke immer nennt). Sehr im Vordergrund ist hier teilweise der Bass vom neuesten Bandmitglied Antonio Ieva (er ist erst zu Downburst bei Brainstorm eingestiegen). Freunde von Stücken wie End In Sorrow von Downburst werden mit diesem Stück auf alle Fälle eine große Freude haben. Würde Live auf der anstehenden Tour mit Primal Fear sicher Spaß machen, vor allem wegen dem sehr starken Refrain. Cross The Line drückt dann mal ordentlich aufs Gas. Klingt zwar wie schon mal auf einem der älteren Alben gehört (zum Beispiel Lifeline auf Liquid Monster oder Doorway To Survive auf Soul Temptation) ist aber trotzdem für Fans dieser Stücke auf alle Fälle geeignet. Nicht fehlen darf natürlich der starke Mitsing-Refrain. Nailed Down Dreams wird dann wieder langsamer und geht eher in die Richtung Conjunction Of 7 Planets. Mit leichtem Einsatz von Keyboards und eher zurückhaltenden Gitarren, steht hier wieder ganz klar Andy B. Frank sehr im Vordergrund. Gelungenes Stück, vielleicht sogar schon teilweise Mainstream-kompatibel. Blood Still Stains ist dann wieder ein eher schnelleres Stück von Memorial Roots aber auch eher ein schwächeres. Andy kann hier mit seinem Gesang zwar sehr überzeugen, das Stück bietet aber nichts neues, auch der typische Ohrwurm-Refrain fehlt leider. Ahimsa setzt dem Tempo von Blood Still Stains noch einen drauf und gibt wieder mehr Gas. Mit leichtem, nicht übertriebenen Keyboardeinsatz, starken Doublebassrhythmen von Dieter Bernert, dem üblichen starken Gesang von Andy mit super Gesangsmelodie und Brainstorm-typischen Gitarrenriffs kann das Stück sehr überzeugen. Auch zu erwähnen ist das starke Gitarrensolo gegen Ende des Songs. The Final Stages Of Decay ist ein eher untypischer Brainstorm-Song. Relativ langsam, vermehrter Einsatz von Keyboards, sehr langsamer Doublebass-Einsatz im Refrain. Klingt teilweise wie eine Mischung aus Amorphis, Poisonblack, Paradise Lost aber mit den typischen Vocals eines Brainstorm-Stückes. Ungewöhnlich aber trotzdem eines der besten Stücke auf Memorial Roots. Victim gibt wieder Gas, ist auch ein typischer Brainstorm-Song, ist aber ein eher schwächeres Stück auf diesem Album. Auch der teilweise relativ tiefe Gesang von Andy kann im Vergleich zu den hoch gesungenen Tönen eher nicht überzeugen. Das haben wir sowohl bei Brainstorm auch bei Symphorce schon besser von ihm gehört. When No One Cares ist ein für Brainstorm-Verhältnisse ein Midtempo-Stück welches etwas an Fading oder Burns My Soul erinnert. Stark neben Fronter Andy auch die Backing Vocals sowie auch die restlichen Instrumente.
Would You schließt das achte Album der deutschen ab und ist wieder eher im Midtempo gehalten. Sehr überzeugend ist einmal mehr, wieder der Refrain und die gesamte Gesangsleistung. Ein durchaus würdiger Abschluss eines sehr starken Albums.

Fazit: Wenn Brainstorm ein neues Album veröffentlichen, wird man eigentlich selten enttäuscht. So ist es auch bei Memorial Roots. Eine typische Brainstorm-Platte die von ruhigen Stücken bis Highspeed Power-Metal alles bietet. Anspieltipps sind vor allem Forsake What I Believe, Conjunction Of 7 Planets und The Final Stages Of Decay.

Tracklist:

01. Forsake What I Believed 06:31
02. Shiver 03:17
03. The Conjunction of 7 Planets 06:34
04. Cross the Line 05:01
05. Nailed Down Dreams 05:37
06. Blood Still Stains 04:10
07. Ahimsa 04:21
08. The Final Stages of Decay 06:27
09. Victim 04:16
10. When No One Cares 03:19
11. Would You 05:11

Besetzung:

Andy B. Franck (voc)
Dieter Bernert (drums)
Antonio Ieva (bass)
Milan Loncaric (guit)
Torsten Ihlenfeld (guit)

Internet:

Brainstorm Website

Brainstorm @ Facebook

Brainstorm @ MySpace

Crystallion – Hundred Days

0

Band: Crystallion
Titel: Hattin
Label: Dockyard 2
VÖ: 2009
Genre: Heavy/Power Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Nach fast einem Jahr heißt es auch bei der bayrisch – salzburgerischen Fusion Crystallion, die Geschichte geht am 23.10.09 weiter. Thomas Strübler (voc), Patrick Juhasz (guit), Manuel Schallinger (keys), Stefan Gimpl (bass) und Martin Herzinger (drums) entführen uns auch ein weiteres Mal zurück in die Zeitgeschichte. Diesmal aber gar nicht mal solange zurück. Napoleon Bonaparte’s Rückkehr aus dem Exil der Insel St. Helena wurde klanglich umgesetzt. Wer diese Herrschafften kennt weiß, dass es auch dieses Mal wieder einiges fürs Gehör gibt. Power, Klassik und Rock wurden bei „Hundred Days“ wieder superb miteinander verbunden und dadurch ist auch der dritte Streich dieser Herrschaften ein klassischer Monumental Happen dem man sich nicht entziehen sollte.

Mit dem Meeresrauschen und dem folgenden Sprachintro wird das Machwerk „Cloak And Dagger“ eröffnet. Der Sprecher hat es ins sich und mit seiner markerschütternden Stimme verzaubert er uns den Beginn des Albums, bevor bis zum regulären Opener man uns noch mit einer orchestralen Weiterführung die Gehörgänge versüßt. Kitsch? Überall sonst nur nicht bei Crystallion, denn die Herrschaften wissen wie man es richtig und ausgewogen klingen lassen muss. „The Sleeping Giant“ knallt im Anschluss gleich voll auf die Zwölf und die Truppe brettert im saloppen Stil dahin und zu den shakigen, flotten Klängen kann man ganz passabel bangen. Guter Fäsutreckender Stahl zu dem man im Refrainteil live gut mit grölen kann. Darf meine Person überhaupt über den Gesang des Thomas Strübler urteilen, da er uns persönlich bestens bekannt ist? Ich schiebe mal die Befangenheit beiseite und offeriere allen Fans des Power Metal, das Tommi einer der aufstrebensten Sänger in diesem Genre ist. Auch dieses Mal versüßt uns der sympathische, nette Zeitgenosse das Zuhören. Doch auch seine Mitstreiter beweisen dass sie von Album zu Album mit sich selbst wachsen. Um Kanten schneller uns speediger schiebt man uns den Banger „A Cry In The Night“ in den Rachen. Flotte, treibende Klänge hat man ganz sauber mit kleinen, rockigen Nuancen ausgestattet. Gelungene Mischung die man uns im temporeichen Soundkleid präsentiert und das verleitet unvermindert sein Haupt sofort zu schütteln. Im galoppierenden Synthyrockkleid der flotten Art rattert nun „Sole Survivors In Ligny“ daher. Die Veränderung des Gesamtrhythmus steht der Band und ihrem Material sehr gut und man kann diese Weiterentwicklung hochleben lassen. Auch Herr Strübler zeigt, dass er an und ab ordentlich ins Mikro röhren kann. Durch dieses Vermengungen und Erweiterungen ist eine sehr dunkle Nummer entstanden und nur die etwas lieblichen Keyboardarrangements lassen eine komplette Verdunkelung nicht zu. Gute Shakernummer, die trotz der etwas finsteren Romantik ein abhoten und Bangen allemal zulassen. Die Bremse wird nun bei „Nations Falling“ gezogen. Ruhige, akustische Klänge schallen hier durch den Raum und vor allem der sehr gefühlvolle, ausdruckstarke Gesang sorgt hier für viel Charme. Doch bereits nach etwa einer Minute starten die Jungs die Rockmaschinerie, was mich vor allem durch den Gesamtrhythmus ein wenig an Axel Rudi Pell erinnert. Dennoch bestechen die Burschen einmal mehr mit viel Eigenständigkeit, auch wenn einige Parallelen erkennbar sind. Erdige, saloppe Weiterführung die man uns nun auf dem Silbertablett serviert. Auch die tiefen Growls haben erneut Verwendung gefunden und die sind ein toller Zusatz zum restlichen Sound. Im Mittelteil wird es immer heroischer und monumentaler und dies vollzieht man mit der Hörerschaft mit einem Übergang das man gar nichts mitbekommt und schon in einem fast komplett neuen Soundeck steht. Dies unterstreicht Potential und Können dieser Truppe und auch dieses Mal lassen sie dies wieder an allen Ecken und Enden durchblicken. Holla bei „Hougoumont“ lassen zumindest bei der Einleitung Savatage ganz stark und lieb grüßen. Danach brettert die Truppe im soliden Power Metal Style daher und lädt wieder zum infernalen Bangen ein. Ganz astrein geht es hier nicht zu und so schiebt man den Hörer immer wieder hin und her und die Parallelen zu den Amerikanern kommen vermehrt wie eine rote Linie zum Vorschein. Dadurch entpuppt sich dieser Song immer mehr zu meinem persönlichen Favoriten. Crystallion sind dafür bekannt dass sie viel in einem Song bieten und auch dieses Mal bestechen die Jungs mit vielen Sachen die dem Power – Melodic Metal Fan Freude machen. Im besten Bangerstil geht es nun mit „Under Heavy Fire“ weiter, vom Tempo fährt man eine ähnliche Schiene wie beim Vorgänger, wobei man diese Nummer etwas solider und kompakter ein gezimmert hat. Macht dem Genuss keinen Abbruch, denn auch weiterhin heißt es Langeweile nicht mal mit einem klitzekleinen Schein in Sicht. Bangen was das Zeug hält und sich auch weiterhin von den satten, flotten rockigen Power Metal Klängen den Hörgenuss versüßen lassen. Aller guten Dinge sind drei! So brettert die Formation mit „We Stand Aligned“ gleich hinterher und ackert sich zwar eher im galoppierenden Style, aber durchaus mit vielen Bangerallüren durchs Programm, wenngleich man etliche gefühlvolle Parts quer durch den Gemüsegarten eingerichtet hat. Leckeres Gebräu das man uns hier zum Headbangen in einem tollen, glänzenden Silberkelch reicht. Nun kommen bei „Hundred Days“ die monumentalen Freaks auf die Kosten. Nach der bombastischen Eröffnung rockt die Truppe wieder ordentlich, flott das Haus, doch die Rückkehr zu den heroischen und monumentalen Ufern werden ständig vollzogen. Megageil was man hier mit viel Charme und Druck durch die Boxen jagt. Mit einem klassischen Klavierintro beim letzen Track „The Bravest Of The Brave“ bestreitet man erst einmal sehr ruhige, balladeske Gewässer. Diese Schiene wird bis zu einer Minute weiter gefahren, doch auch dann bekommt man nur etwas an Fahrt und lässt das Ganze wie eine heroische Halbballade klingen und rundet den Silberling sehr gut damit ab.

Fazit: So muss Geschichte klanglich wieder gegeben werden. Gute Weiterentwicklung die man hier durchschritten hat und man bietet wieder Value for Money.

Tracklist:

01. Cloak And Dagger 02:22
02. The Sleeping Giant 05:49
03. A Cry In The Night 04:22
04. Sole Survivors In Ligny 05:39
05. Nations Falling 06:42
06. Hougoumont 05:09
07. Under Heavy Fire 04:51
08. We Stand Aligned 06:19
09. Hundred Days 04:56
10. The Bravest Of The Brave 06:03

Besetzung:

Thomas Strübler (voc)
Patrick Juhasz (guit)
Manuel Schallinger (keys)
Stefan Gimpl (bass
Martin Herzinger (drums)

Internet:

Crystallion Website

Crystallion @ Facebook

Crystallion @ MySpace

The Last Warning – Elegance Of Bloodiness

0

Band: The Last Warning
Titel: Elegance Of Bloodiness
Label: 7Hard Records
VÖ: 2009
Spielart: Metalcore/Melodic Death
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Mit dem dritten Streich steht die Obdacher Metal Institution The Last Warning nun auf der Matte und serviert uns mit „Elegance Of Bloodiness“ eine melodische Death/Thrash Mixtur der etwas moderneren Art. Während viele Bands versuchen zu Core lastig zu klingen, weisen diese Steirer Metaller mit einem gemäßigten und gut gediegenen Einfluss auf. Ronald Sattler (guit & voc), Markus Zuber (drums), Stefan Reiter (bass), Stefan Lanz (guit) und Hans Jürgen Moitzi (voc) haben ihren dritten Silberling via 7Hard Records auf den Markt gebracht und diese Jungs sind eine weitere Bereicherung in der Metal Landschaft unserer Alpenrepublik.

Eröffnet wird er Reigen mit „The Rising“ welches zwar im Grundprinzip sehr melodisch durch die Boxen dröhnt, doch durch den sehr rohen Gesang des Fronters klingt man deutlich ungeschliffener und nicht zu glatt poliert. Auch der Rhythmus wird stät neu nachjustiert und so gibt es hier einiges fürs Gehör. Auf der einen Seite saubere Melodien und auf der anderen wieder bretternde, dunkle Härte welche man astrein miteinander verbindet. Etwas kantiger und deutlich speediger schiebt man gleich im Anschluss ohne Aufsehen „We All Are Murderer“ nach. Gutes wildes Geschmetter, welches eine gute Symbiose zwischen alten Thrash Traditionen und modernen Core Elementen ist. Dadurch kann man durchaus Generationen verbinden bzw. versöhnlich stimmen. So können alle Altersgruppen hier vereint die Rübe schütteln und zum wilden Spiel wird das für einige schmerzende Nackenmuskulaturen sorgen. Die wilde Karussell Fahrt wird zwar bei der Einleitung von „Lash“ etwas gebremst, doch bereits nach etlichen Sekunden wird erneut Schwung genommen und es geht auch schon wieder speedig weiter. Roh, wild und ungeschliffen ackert hier die Truppe und das mit viel Groove im Gepäck, welcher mit wilden Explosionen gezündet wird und nur durch viele satte Gitarrenmelodien gelöscht wird. Tolle Fusion von rauem groove und satten Melodien. Mit sägenden Riffs wird nun „Buried Alive“ eingeläutet, bei dem erst einmal viel dunkle, gemäßigtere Klänge als Eröffnung dienen. Nach etwa 40 Sekunden wird aber auf das gemäßigte Spiel gepfiffen und die Styrian Metaller preschen wieder mit einem guten Bretterspiel und liefern quer durch die Bank viel Abwechslung, was auch am stäten Gesang liegt, denn man brüllt hier nicht nur sinnlos in der Gegend rum, sondern verfeinert den Song mit schönen klaren Gesangspassagen. Wie ein Blitzgewitter geht es nun mit „Collapse“ weiter, welches deutlich melodiöser ausgefallen ist. Was auch an vielen Gitarrenmelodien liegt die man uns hier im satten Soundkleid präsentiert. Lediglich der Fronter pfeift hier auf Melodie und brüllt sich hier einen Ast ab, obwohl er auch hier zeigt dass er durchaus in der Lage ist, mit starkem klaren Gesang zu überzeugen. Sehr variabel was uns hier von ihm gezeigt wird. Zwar katapultiert er seine Mannschaft mit den Brüllorgien in den rauen, bretternden Bereich, doch dominant bekommen viele Melodieparts und Passagen immer wieder die Oberhand. Sattes Soundgebräu was uns hier beschert wird und durch die Soundvielfalt entpuppt sich der Song zu meinem ganz persönlichen Favoriten auf diesem Machwerk. Ein kurzes Intermezzo wird uns mit „Interlude“ geliefert. Ein schönes klassisches Klavierstück welches uns hier als Ruhepause gegönnt wird. Doch schon gehen die Steirer Burschen mit den Pferden durch und knallen uns „When Angels Fall“ vor den Latz, welches ein sehr ungeschliffener Härtebolzen ist. Die Melodielinien kommen zwar dezent zum Einsatz, doch weites gehend regieren hier bretternde, brachiale Klänge, die mit viel Groove gespickt wurden. Beim darauf folgenden „Drive Far Away“ steht aber wieder mehr Melodie im Vordergrund, auch wenn hier ordentlich im rauen Bretterstil gezockt wird. Schöne Mixtur aus brachialer Härte und tollen Melodien die man uns hier ins Gehör drückt. Stäte Kurswechsel im Tempobereich erweitern das Klangbild und setzen dem ganzen noch die Krone auf. Zu Beginn von „Dark Rock Song“ wird erst einmal eine doomige, melodische Breitseite geliefert, bevor eine Initialzündung erfolgt und man wider im wilden, galoppierenden Stil dahin schrettert was das Zeug hergibt, vor allem viel traditionelle Thrash Gitarrenfragmente versprechen für den besonderen Hörgenuss. Die Unterbrechung wird uns hier von etlichen stampfenden Parts offeriert, bevor man wieder ordentlich auf die Tube drückt. Mit „Discredit“ knüpft man nahtlos am Vorgänger an und ackert erst einmal im selben Fährwasser und dies wird auch nur durch kleine Nuancen verlassen. Dennoch nach etlichen Sekunden wird es deutlich rauer und dunkler. Der Melodieanteil harmoniert ein weiteres Mal sehr gut mit vielen brachialen Rhythmuselementen und alles in allem heißt es auch hier: Liebe Metalgemeinde let’s bang our head until everything hurts!!!!! Die deutliche Bremse wurde beim darauf folgenden „Life Screws Us All“ gezogen. Mit einem rauen, mittleren Bretterspiel wird hier aufgewartet, wobei klare Melodielinien hier deutlich ins Hintertreffen geraten sind. Dadurch wirkt hier alles rauer, roher und ungeschliffener. Zum Schluss gibt es erneut ein sehr melodisches Stück mit viel Tempo und rotzigem Thrashflair im Blut. „Confrontation“ ist eine gute Moshpitnummer zu der man ordentlich abgehen kann. Kurze Melodiehalte werden genutzt, um uns satte Gitarrenmelodien aufs Auge zu drücken, bevor man wieder zur wilden Rauferei im Pit bittet.

Fazit: Sehr geil was uns hier aus der Steiermark geboten wird und uns einmal mehr im Gedanken bestärkt das die steirischen Bands viel Eisen zum Frühstück essen, wie erklärt man sich sonst diese hülle an qualitativen Bands. Superber Death Thrash Happen mit viel Melodie und modernen Elementen gespickt. Wer auf Bands wie Trashcanned und so weiter steht wird hier ein weiteres Mitglied in der Familie wieder finden. Da bleibt mir nur zu sagen: Support the Austrian Metal League.

Tracklist:

01. The Rising 04:02
02. We All Are Murderer 03:06
03. Lash 04:12
04. Buried Alive 03:45
05. Collapse 03:43
06. Interlude 01:00
07. When Angels Fall 03:40
08. Drive Far Away 03:39
09. Dark Rock Song 03:58
10. Discredit 03:42
11. Life Screws Us All 04:19
12. Confrontation 04:21

Besetzung:

Ronald Sattler (guit & voc)
Markus Zuber (drums)
Stefan Reiter (bass)
Stefan Lanz (guit)
Hans Jürgen Moitzi (voc)

Internet:

The Last Warning Website

The Last Warning @ MySpace

Coldspot – Heldenlos

0

Band: Coldspot 
Titel: Heldenlos
Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre: Thrash Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Für Freunde des Melodramatischen Death/Thrash haben wir heute genau das richtige. Die Bonner Coldspot meldeten sich bei uns und sandten ihr erstes Lebenszeichen „Heldenlos“ zu. Was auf den ersten Blick vielleicht oft gehört klingen mag ist es aber nicht. Fast nur deutsche Lyrics werden verwendet und das haben Danny (voc), Christian (guit), Bernd (guit) und Martin Epp (drums) recht gut aufgepeppt. Zeitgemäße Themen wurden hier klanglich, teilweise mit mehr oder weniger Wut auf einen Silberling gebracht. Wer vielleicht glauben mag das Material mit deutschen Lyrics kann nicht funktionieren der irrt, denn es entfaltet genau dadurch seinen breiten Charme und sticht auch aus der breiten Masse raus.

Gleich der Opener „Jerusalem“ ist ein zeitgemäßes Thema das sehr gut mit viel Gefühl umgesetzt wurde. Eine richtige Achterbahnfahrt der Gefühle wird hier vollzogen. Einerseits gibt es wutentbrannte Riffs im Thrash Style wo man wild zockt und dann wird es als Abwechslung wieder sehr melancholisch und das hat man sehr leidend umgesetzt. Auch ein großes Maß an Melodie wurde hinzu gefügt und komplettiert so den Beginn des Albums.

Mehr roher und ungeschliffener geht es nun mit „Das Ziel“. Der Beginn wirkt wie eine Doomige Schlagseite der etwas flotteren Fahrt. Gleich nach diesem Opening wird etwas mehr Wut freiem Lauf gelassen und es wird im besten Thrash Riffing geschrettert das natürlich sofort zum Bangen einlädt. Dennoch astrein in den Thrash Metal bzw. in Death oder gar Dark/Black Metal darf man die Herrschaften nicht stecken. Von allem etwas wird hier verbraten und das mit einer gut positionierten Art und Weise. Recht facettenreich klingt der Song dadurch, dennoch überbeansprucht man die Hörerschaft auf keinen Fall. War man noch vorher mit gemischten Gefühlen unterwegs, so kann man hier nur eines raus hören und zwar klipp und klar Wut und Hass.

Recht groovend leitet man nun über zu „War“ eine recht schroffen Stück. Etwas kantiger wird auch hier musiziert und der melodische Anteil kommt hier von einigen Solis die das Stück etwas erweitern. Im Prinzip bekommen wir hier einen kraftvollen Thrash Banger, der mit einigen groovenden Breaks aufwartet. Klingt sehr traditionell und dennoch kann man gleich jenen den Wind aus den Segeln nehmen, vielleicht gleich laut aufschreien: „Altbacken“!! Gute Mischung aus traditionellen Elementen und moderner Spielweise.

Sehr ruhig und erst einmal richtig beschaulich wird es „Fly Away“ und natürlich kommt gleich ein melancholisches Feeling auf. Düsterer, leidender Midtempotrack der eindeutig fürs tiefe Seelenheil bestimmt ist und einen auch richtig runter zieht. Sehr wankelmütige Gefühle wurden hier perfekt soundtechnisch umgesetzt.

Das darauffolgende „Lauf“ ist wie eine Initialzündung und man jagt die Hörerschaft gleich von den ersten Tönen an hoch und treibt diese mit aufwühlender Rhythmik vor sich her. Dreckiger Thrasher mit modernen Akzenten und kleinen, melodischen Nuancen als Zusatz. Viel Wut und Hass lässt man auch hier vom Stapel und knallt uns dies mit einem sehr speedigen um die Ohren. Dennoch, begibt man sich an und ab kurzzeitig wieder in leidendere Gewässer, doch schon reißt man das Steuer um und tendiert wieder in Richtung temporeiche Bretterkunst.

Weiter geht die Fahrt mit „Desert of Ashes“ welches zwar melodischer eröffnet wird, sich aber als guter Bangertrack mit viel Kraft und Wind in den Segeln entpuppt. Knackiger, gesteigerter Härtegrad den man hier vollzogen hat. Dies unterbricht man erneut kurzzeitig, doch schon donnert man wieder mit viel Tempo dahin und lädt wieder ein seine Rübe zu der thrashigen Rhythmik kreisen zu lassen.

„Belogen“ reiht sich nahtlos im Thrash Menü ein und erst einmal gibt es hier zu Beginn die sehr moderne, groovige Version. Das kommt dem herrlich erfrischenden Charme natürlich zu Gute mit dem die Bonner agieren. Diese begonnene Schiene hält man durchwegs bei und versetzt dies nur mit kleineren Melodic Angriffen.

Abgeschlossen wird mit „Heldenlos“ dem Titelstück und zum Ende hin fährt man noch einmal alle Geschütze auf. Die Burschen verstehen es traditionelle Musik und moderne Spielart, mit vielerlei aufgegriffenen Gefühlslagen zu vertonen. Zum Ende hin wird dies noch einmal getan und dabei lässt man hier alles vom Stapel was sich wohl in den einzelnen Bangmitgliedern aufgestaut hat. Somit kann man sich schon einmal vorbereiten, denn es geht quer durch den Gemüsegarten von Hass, Wut bis hinüber zu anklagend und leidend.

Fazit: Durchaus Lecker was uns die Jungs hier bieten. Die Spielart die sich die Jungs auf den Banner geschrieben haben, könnte vor allem jene interessieren, die mit astreinen und zu sturen, simplen Soundstrukturen nicht viel anfangen können. Recht reichhaltig wird hier eine gute Achterbahnfahrt der Gefühle geboten und das zu einem Spottpreis.

Tracklist:

01. Jerusalem 04:50
02. Das Ziel 04:47
03. War 05:04
04. Fly Away 05:03
05. Lauf 05:22
06. Desert of Ashes 03:48
07. Belogen 04:14
08. Heldenlos 04:03

Besetzung:

Danny (voc)
Christian (guit)
Bernd (guit)
Martin Epp (drums)

Internet:

Coldspot Website

Coldspot @ MySpace

Smashed Ruins – Silence

0

Band: Smashed Ruins
Titel: Silence 
Label: Mirrors of Life
VÖ: 2009
Genre: Black Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Robert

Smashed Ruins ist ein instrumentales Black Metal Klangprojekt welches von Sven Krause (Beyond Helvete, Nachtfrost, Zwenz) und Tobias T. 2000 gegründet wurde. Erst neun Jahre später hat man mit „Silence“ das erste Lebenszeichen via Mirrors of Life eingestanzt. Dieses Machwerk wurde auf eine 1000 Stück Kopie limitiert. Hier sollten vor allem Fans schnell zugreifen, die mehr der schwarz angehauchten Genussmusik frönen.

„Chapter I“ geleitet uns in die Langrille. Gemächlich, tiefsinnig, aber auch dunkel wird hier der Start zwar etwas zaghafter begonnen, dennoch beim einsetzten der Rhythmusfraktion weht ein eisiger Wind. Rotzige Riffs sägen sich hier den Weg frei und obwohl man vorerst im Midtempo werkelt kann man einen Härtegrad setzen der laut aufhorchen lässt. Auch präsentiert man sich melodischer, als auch verspielter, bevor es dann ab gut zwei Minuten ans Eingemachte geht und die Dampflok eine wechselnde Fahrt aufnimmt. Sehr experimentell, aber auch sehr interessant was uns hier Sound technisch dar geboten wird.

Weiter geht es auch schon mit „Chapter II“ welches nahtlos anknüpft und das Duo sofort in die Presche springt und hier eine atemberaubendes Tempo zockt. Sehr tiefsinnig wird auch hier das innerste der schwarzen Seele vertont. War man noch beim Opener verspielt, so offeriert man uns hier etwas simpleres Kraftfutter. Dennoch hört man kleinere Arrangements der experimentelleren Art immer wieder raus. Diese sind aber so hauchzart das sie nur sacht wahr genommen werden.

Eine akustische Klangreise gibt es beim kurzen „Chapter III“. In eine komplett andere Richtung wird hier gelenkt. Deutlich, man glaubt es kaum fröhlicher geht es hier zu und auch dieses lichte Gefühl kann gute Akzente in der Nachfolge setzen und uns auf das nächste Kapitel vorbereiten.

Sofort ziehen bei „Chapter IV“ dunkle, stürmische Gewitterwolken auf. Gleich zu Beginn tritt man etwas gehöriger das Gaspedal und bietet einen gute Mischung aus Melancholie und barschem, thrashigem Dunkeleisen. Die immer wieder beigesteuerten, wuchtigen Gitarreneinlagen sorgen für eine adrette Erweiterung.

Nahtlos knüpft man mit „Chapter V“ an den Vorgänger sehr ähnlich an. Das Gleichgewicht kommt hier an und ab etwas ins Wanken und so entstehen viele dominante Wechsel, wo die eine Linie die andere wieder von der Bildfläche zu verdrängen versucht. Gute Idee die man hier sehr formvollendend umsetzen konnte.

Deutlich doomiger wird nun „Chapter VI“ vom Stapel gelassen. Guter Einstand der hier die Stimmung anklingen lässt. Nordischer angehaucht geht es hier weiter und erst nach und nach setzt man viele Eckpfeiler zum Gesamtkonzept hinzu. Der Rhythmus ist nicht ganz astrein im Black Metal angesiedelt sonder es sind auch einige Klangideen aus dem Old School Death Metal dabei. Diese beiden Einflüsse verbindet das Duo Infernale sehr gut.

Den Schlussstrich zieht man mit dem netten, fröhlicheren „Chapter VII“. Akustisches Gitarrenspiel das einen sehr gekonnt als Outro aus dem Album raus begleitet.

Fazit: Obwohl es sich hier um eine reine Instrumental Scheibe aus dem Black Bereich handelt weiß der Silberling durchaus zu gefallen. Eher zwar für Genießer dieser Stilrichtung, aber durch den interessanten, an und ab etwas verspielteren Soundklang bietet man ein Album das man sich mal in aller Ruhe zu sich führen sollte. Dabei wird man von den Burschen auf eine weite Soundreise der dunkleren Art entführt.

Tracklist:

01. Chapter I 06:00
02. Chapter II 05:49
03. Chapter III 01:22
04. Chapter IV 04:49
05. Chapter V 06:25
06. Chapter VI 03:32
07. Chapter VII 01:36

Besetzung:

Tobias T. (voc, guit & bass)
Sven K. (drums)

Internet:

Smashed Ruins Website

Smashed Ruins @ MySpace

Salute – Toy Soldier

0

Band: Salute
Titel: Toy Soldier
Label: Escape Music
VÖ: 2009
Genre: Melodic Hard Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Wer liebt eine Breite Mischung aus Bonfire, Deep Purple und Rainbow??? Du fühlst dich hier angesprochen, dann dürften dir die Herrschaften von Salute sehr zusagen. Der schwedische Songwriter und Mastermind der Band Mikael Erlandsson (voc) hat sich hier mit einem guten Line Up in Form von Martin Kronlund (guit & bass) und Imre Daun (drums) verstärkt, um die Band zu gründen und für lange Nächte etliche Rockkracher zusammengekratzt, die man jetzt via Escape Music in Form von „Toy Soldier“ ergattern kann. Klassischer Hard Rock allererster Güte steht hier auf dem Speiseplan und den sollte man vollends genießen.

Recht frisch und im flotten Rockstyle, mit wunderbaren Deep Purple Keyboardlinien wird uns als Vorspeise „Lost in a dream“ vorgesetzt und bereits hier versprühen die Schwedenjungs viel Freude an der klassischen Rockmusik, dass es für mehrere Bands reichen könnte. Klare Strukturen, werden durch viel galoppierendes Spiel und erdige Rockriffgewitter auf einen Nenner gebracht und alte Rockhasen sollten hier sofort das Tanzbein schwingen, denn für die ist das Material Ambrosia für die Ohren. Der Beginn von „Cheated“ erinnert mich sehr stark an eine eigene Form von Nazareth’s „This Flight Tonight“. Vom Rhythmus wird nämlich sehr ähnlich musiziert und da mich dieser Hit schon als Sechsjähriger begeistern konnte, macht diesen Song binnen Zehntelsekunden zu meinem persönlichen Favoriten. Man wendet sich von diesem Grundrhythmus öfters ab und reißt das Ruder etwas rum, doch nur im dezenten Maße und so steht an zweiter Stelle eine ordentliche Rockhymne. Mit viel Groove wurde nun das folgende „Toy soldier“ gespickt und binnen Sekunden wechselt die Schwedentruppe in die shakige Ecke. Funkige Elemente werden hier sehr gut mit erdigen gepaart und dazu gibt es noch viele druckvolle Chorrefraingesänge. So kann man hier zu dem sehr chilligen Tempo gut abtanzen und seinen Körper zu den Klängen mit schunkeln lassen. Mit der Einleitung von „I am your prisoner“ wechselt man zu Beginn in die Ende 70er, Anfang 80er Rockecke. Das Keyboardspiel weist Zick Synthyanleihen aus diesen Tagen auf, doch schon wird nachjustiert und man kehrt zu einem sehr hymnischen Soundfragment zurück, welches mit einigen Chorlastigen Refraingesängen und gutem, erdigen Midtempospiel zusammenfügt wird. Viele rotzfreche Soundfragmente von amerikanischen Rockkapellen und einem recht flotten Tempospiel wird nun „Dynamite“ nachgeschoben. Der Name ist hier Programm und so wird uns hier ein klarer Rocktkracher geboten und das Rock TNT zündet am laufenden Band und wühlt das Seelenleben ordentlich auf. Gute Mischung aus alten Traditionen aus dem amerikanischen, aber auch einigen europäischen Sektor. Dies verbinden Salute mit einem enormen Potential das laut aufhorchen lässt. Ruhig und besinnlich wird es erst einmal beim Start von „I really want you in my life“, man verweilt auch weiterhin im Balladeneck, wobei man aber sehr bombastisch wirkt und das ohne irgendwelche Arrangements. Für dieses Feeling zaubert uns die Rhythmusfraktion einiges aus dem Rucksack und auch von der Produktion werden einige Schrauben nachgedreht und so hat man eine wirklich wuchtige Ballade auf den Silberling gebannt, die man in vollen Zügen genießen sollte. Genug genossen, denn mit „It’s my time“ schiebt man uns wieder deutlich flottere Kost nach. Erst nach und nach werden die Rockmotoren gestartet und zu Beginn wirkt man noch etwas melancholisch. Doch nach dieser Einleitung wird etwas klarer und fröhlicher im flotten Midtempo gerockt was das Zeug hergibt. Die deutliche Bremse wird nun mit „Follow the sun“ gezogen und die Jungs kehren wieder zu besonnenen Gefilden zurück. Doch lange musiziert man nicht im lieblichen Eck und schon werden einige flottere Angriffe gestartet. Wohlgemerkt verbleibt man weiterhin vom Tempo her überschaubar, wenn auch mit deutlich mehr Geschwindigkeit. „Running away with you“ wird mit vielen stampfenden Klängen gestartet und vor allem die Fusion mit dieser Spieltechnik und den klassischen Rockkeyboardelementen ist eine superbe Mischung. Das Midtempogewässer wird nicht verlassen und so wird auch weiterhin in dieser Stilrichtung gezockt, wenngleich man immer mehr an Geschwindigkeit hinzugewinnt. Synthyspielerei, gefolgt von einer wilden Explosion wird nun „Steel desire“ nachgeschoben, welches eine sehr rotzfreche Nummer, im flotten Tempo durch die Boxen galoppiert. Shakige Elemente werden passend mit vielen lieblichen Gesangspassagen und Chorrefrainthematik verbunden. Trotzdem hat die schwedische Dampflok eine enorme Fahrt aufgenommen und man zu diesen Klängen bestens abgehen was das Zeug hergibt. Deutlich besonnener ist die Weiterleitung mit „Be A Star“ ausgefallen. Sehr breitentaugliches Stück das man hier für uns an die vorletzte Stelle gerückt hat. Man hält sich quer durch die Palette im ruhigeren Eck, dieses verlässt man allerdings für einige flottere Ausreißer. Doch diese sind nur von ganz kurzer Dauer und schon zieht man den Hörer wieder in eine ruhige Ecke zurück. Genussvoller Song im breitentauglichen Soundgewässer der auch
Traditionalisten gefallen könnte. Mit klassischen Klavierklängen und Synthyeinfädelungen wird nun „Yesterday always been gone“ nachgeschoben und die Schweden verabschieden sich sehr sanft und mit viel Romantik von uns. Dem Titel entsprechend wird etwas mehr für die Kuschelfraktion geliefert, wenn man aber den Kitschpegel nicht überstrapaziert und mit einem guten Maß das Album ruhiger ausklingen lässt.

Fazit: Gelungenes Rockalbum, welches in keiner Klassik Rock Albumsammlung fehlen sollte.

Tracklist:

01 Lost in a dream 3:26
02 Cheated 3:52
03 Toy soldier 4:03
04 I am your prisoner 4:34
05 Dynamite 3:04
06 I really want you in my life 4:44
07 It’s my time 3:01
08 Follow the sun 3:28
09 Running away with you 4:03
10 Steel desire 3:46
11 Be A Star 3:22
12 Yesterday always been gone 6:12

Besetzung:

Mikael Erlandsson (voc)
Martin Kronlund (guit & bass)
Imre Daun (drums)

 

Destruction

0

Destruction hat im Zuge des 25 Jahr-Jubiläums der Band ein Live-Album aufgenommen. Bandkopf Schmier stand mir deswegen für einige Fragen zur Verfügung.

Ihr habt euer Album am 25.September veröffentlicht, wie ist die Resonanz bisher?

Ach ja die Resonanz ist recht gut, durchwegs okay, es gibt immer ein paar Kritiker, damit muss man leben, hat man ja über die ganzen Jahre zu leben gelernt. Was mich so ein bisschen nervt sind so diese Stimmen die sagen, ach warum muss man jetzt in schlechten Zeiten ein Live-Album machen, so diese Pseudo-Kritiker, die halt so alles hinterfragen und an allem was zu nörgeln haben. Für uns ist es die erste richtige Livescheibe seit 1989 und ich denke nach 20 Jahren kann man eigentlich eine LIvescheibe nachschieben, die eine 20 jährige Bestandsaufnahme, eigentlich eine 26 jährige Bestandsaufnahme der Destruction-History ist auch, und ich denke die Kritiken sind durchwegs okay. Ich kann nicht meckern. Liveplatten sind anscheinend bei den Kritikern nicht so gern gesehen, aber die Fans mögen es umso mehr.

Es soll ja eigentlich das Album zum 25 jährigen Jubiläum von Destruction sein?

Ja ich sag mal 25 war letztes Jahr, wir nehmen das nicht ganz so eng. Die Phase des Vierteljahrhunderts wird ja immer noch gefeiert, die DVD kommt irgendwann auch noch, Anfang nächstes Jahr. Wenn’s fertig ist ist’s fertig, es soll auch gut werden, wir wollten ja auch keinen Schnellschuss rausbringen, irgendwie so ein Livealbum sollte auch richtig geil werden, deswegen hat es auch etwas länger gedauert, aber was lange währt wird endlich gut.

Warum wurden gerade die Konzerte in Wacken und Tokio gewählt?

Weil die anderen Konzerte teilweise nicht verwertbar waren. Bei uns wird alles auf Harddisk aufgezeichnet, ich weiß jetzt nicht ob sich das jeder so vorstellen kann. Harddisk ist eine sehr hochwertige Aufnahme, ist aber sehr empfindlich. Wir haben die Aufnahmen teilweise eingeflogen, sind mit den Aufnahmen durch die Welt geflogen und die waren dann teilweise kaputt. Diese beiden Aufnahmen aus Wacken und Tokio, Tokio war auch kaputt, haben wir aber recovern lassen bei einer speziellen Data-Recovery Firma in Bochum, das kostet zig-tausend Euro. Aber wir hatten einfach nicht mehr genug gute Qualität und haben dann versucht aus den Shows die wir noch hatten was zusammenzuschneiden was so hochexklusiv ist dass es passt. Die anderen Sachen waren kaputt. Wir hatten eine super Show in LA, die hätte auch diese 100 Minuten erfüllt, wir wollten ja 100 Minuten am Stück haben, also wirklich 2 CDs voll. Die LA Show war auch lang genug, die war leider auch kaputt. SO war das ganze ein roter Faden, der Sommer war so ein bisschen verwässert durch die Probleme mit den Aufnahmen. Wir hatten genügend Shows aufgenommen, aber was wir verwerten konnten war dann einfach weniger. Die besten Aufnahmen waren dann einfach Wacken 2007, weil auch die ganzen Gäste aus der ganzen Metal-Welt und auch Ex-Mitglieder und so weiter. Die Tokio Show von 2009 war dann ganz aktuell, weil da auch die neusten Songs dabei waren.

Deshalb habt ihr auch im Booklet erwähnt dass die LA Show gecrasht ist.

Es war sehr bitter, weil es in der restlichen Welt wenige Städte wie LA gibt, wo die Thrash Metal so dermaßen abgeht. Da gibt es die besten Fans in der westlichen Welt. Lateinamerika ist noch was anderes und noch ein paar andere Flecken wo noch extreme Thrash Fans sind, aber für USA ist LA unglaubliches Publikum, die gehen voll ab. Wir haben dort immer ausverkaufte Shows gehabt und deshalb war es auch echt schade, dass es nicht mehr recoverbar war, die war komplett kaputt und wir wissen noch immer nicht warum. Aber man kann nix machen, aber man lernt daraus.

Du hast erwähnt, dass ihr eine DVD herausbringen werden. Weißt du schon welche Gigs da drauf sein werden oder nehmt ihr da noch was auf?

Die DVD wird natürlich auf jeden Fall die komplette Wacken Show sein, das sind so 10-12-13 Songs glaub ich, das wird auch für die History ein Grund sein die gesamte Destruction History aufzurollen. Alle damaligen Mitglieder werden dabei sein mit Interviews und mit der kompletten 1,5 stündigen History die alles beleuchtet von damals bis jetzt. Dann werden noch diverse andere Shows einmal rund um die Welt, den Fan halt dazu animieren mit Destruction einmal rund um die Welt zu touren. Da werden auch Auftritte aus Japan, Russland, Südamerika und überall her mit drauf sein. Es wird sehr bombastisch werden. Wir arbeiten schon länger daran, und es soll auch die letzte DVD, ich glaub 2002 war die, in den Schatten stellen

Der Sound drückt schon ordentlich aus den Boxen

Ja das war wichtig. Es ist ja so, du machst eine Liveplatte oftmals mit einer DVD zusammen, und dann konzentriert sich das ganze Ding darauf, dass du visuell so abgelenkt wird, dass der Sound nicht richtig geil wird. Uns war dieses Mal richtig wichtig, dass wir gesagt haben, das ist eine LIvescheibe, die muss richtig knallen und richtig gut gemixt sein. Es waren die besten Songs die wir in der Livesituation gespielt haben und haben uns dann richtig reingehängt, dass der Livesound auch wirklich authentisch ist und aber auch powervoll, kein Krach und da hat sich Jacob Hansen auch zum Glück die Zeit genommen um das Ding auch sehr gemach abzumischen. Wir haben immer wieder über die Sounds diskutiert und über diverse Sachen und Jacob hat einen super Job gemacht. Für 3 Leute kommt es super authentisch und auch super brachial rüber finde ich.

Wenn man euch schon mal Live gesehen hat, merkt man dann auch was wirklich dahinter steckt.

Ja ich denke Destruction ist eine Liveband. Wenn du uns live siehst denkst du dir auch wow 3 Leute machen so einen Krach. Für eine Liveband ist immer Motörhead unser Vorbild gewesen und ich glaube das haben wir auf der Livescheibe auch gut festgehalten.

Ich glaube auch die Scheibe unterstreicht eure Livequalität

Deswegen war die LIveplatte auch wichtig, da uns über die Jahre immer wieder Leute gefragt haben, wann wir wieder eine LIveplatte machen weil wir live besser als auf LP oder CD klingen und irgendwann denkt man auch die Leute haben recht, deswegen haben wir die Platte auch gemacht.

Auf dem Cover ist wieder eure typischer Mad Butcher drauf. Von wem stammt eigentlich das Coverdesign für die Platte?

Das Konzept hab ich mit dem Künstler entworfen der es gemacht hat. Lustigerweise ist das Cover eine Nachstellung der LA-Show wo einer Mikes-Gitarre geklaut hat. Es war in Anaheim, einem Vorort von LA, wir haben ja mehrere Konzerte dort gespielt, und da hat einer Mike’s Klampfe entwendet. Der Butcher tut da eben den Typ der die Klampfe geklaut hat bestrafen. Es war einfach so ein Fingerzeig. Unser Künstler der das Cover gemalt hat ist ein Ungar, der war damals bei der Show dabei und hat das miterlebt wie die Leute abgegangen sind war schon unglaublich und als die Klampfe dann noch geklaut wurde. Dann haben wir uns damals noch in LA gesagt, lass uns doch das ganze als Konzept für das nächste Cover nehmen, den ganzen Irrsinn der hier abging im Cover festhalten, so ein bisschen Comic-mäßig und ich glaube er hat das ganz gut hingekriegt.

Den Mix und das Mastering hat wieder Jacob Hansen übernommen. Wie lange arbeitet ihr mit ihm schon zusammen?

Also mit Jacob haben wir jetzt die dritte Produktion gemacht. Komplett ist es Jahr so dass wir das erste Mal mit ihm auf Thrash Anthems unserer Best Of Scheibe, der Neueinspielung der ganzen alten Klassiker gearbeitet haben, damals aber nur für den Mix. Wir haben dann D.E.V.O.L.U.T.I.O.N. komplett in Dänemark aufgenommen, die Nachfolgescheibe und haben ihm dann bei der neuen Scheibe wieder den Mix und das Mastering überlassen. Jacob ist ein sehr verlässlicher Typ der nicht gleich in Wut gerät. Er ist ein sehr moderner Produzent der aber von seinem Urgestein her aus der Thrash Metal Szene kommt und mit Destruction aufgewachsen ist und dann auch sehr viel Spaß hatte mit einer Band wie Destruction zu arbeiten. Das hört man auch dass er bei der Liveplatte so authentisch gelassen hat wie möglich. Ich denke man legt die CD ein und weiß nach 3 Sekunden und man weiß wenn man Destruction kennt dass es Destruction ist. Und es ist auch die Aufgabe des Produzenten, dass er die Band nicht verfälscht sondern so weiter reicht. Ich denke auch dass wir bei der nächsten Platte wieder mit ihm arbeiten werden. Ich bin zwar kein Fan davon, dass man immer den gleichen Produzenten nimmt, aber wir haben jetzt nicht dermaßen ungut gearbeitet, ich denke warum sollte man das ändern.

Man hört dich auch etwas japanisch sprechen. Ist das für diesen Auftritt geübt oder sprichst du wirklich japanisch?

Ich spreche nicht fließend Japanisch, ich kann zwar Sushi oder anderes sehr gut sagen, ne es ist so dass ich mir immer die Mühe mache, in jedem Land in dem wir spielen immer 2-3 Sätze in der Landessprache zu lernen und so hab ich von chinesisch, japanisch, russisch und sonst was schon fast alles gelernt. Es ist einfach der Respekt den man einem Land entgegen bringt wenn man da ist und es heizt auch die Stimmung sofort auf wenn man ein paar Sätze in der Landessprache kann. Wir haben jetzt auch schon öfter in Japan gespielt und es wird jedes Mal einfacher. Beim ersten Mal war es noch hart aber beim zweiten dritten Mal hat man dann die Sätze schon besser drauf.

Gibt es schon Plane oder neue Songs für einen D.E.V.O.L.U.T.I.O.N. Nachfolger?

Ja wir sind jetzt gerade in der Vorbereitung, spricht jeder für sich zu Hause arbeitet ein bisschen an neuen Ideen und wir werden nach den letzten Shows für diese aktuelle Tour sprich Januar wahrscheinlich wenn wir aus Australien zurück kommen, uns zusammensetzen und die ersten Songs zusammen tragen mehr oder weniger. Wir arbeiten im 3-Monats-Rhythmus, das heißt wenn wir im Januar anfangen, sollten wir im Frühjahr, kurz vorm Sommer bereit sein um ins Studio zu gehen so dass die neue Scheibe Ende 2010 kommt, so Oktober, November wenn alles gut läuft.

Mike hat sich ja auf der letzten Tour verletzt, wie geht’s ihm? Kann er wieder spielen?

Ja es war schon ziemlich heikel, wir mussten sogar eine Show komplett absagen, weil er sich praktisch am Vorabend der Show die Hand bzw. die Finger gebrochen hat bzw. sie wurden ihm ja gebrochen mehr oder weniger. Es war auch ziemlich lange ziemlich heikel und wir haben jetzt das erste Mal wieder gespielt vor ein paar Tagen, und es war noch nicht zu 100%. Ich meine er hat gut gespielt, kein Thema, aber er hat schon gemerkt dass er an seine Grenzen kommt auch. Ich denke es braucht noch 1-2 Wochen bis die Hand komplett verheilt ist, zumindest dass er keine Schmerzen mehr hat. Es ist ja ein Finger etwas krumm zusammen gewachsen, das hat man nicht gesehen, weil der Finger damals sehr geschwollen war und das Röntgenbild nichts anderes angezeigt hat. Er sagt es geht wahrscheinlich, aber es ist schon sehr anders. Also der Stinkefinger ist komplett wie eine Banane fast und das ist halt nicht ganz so hilfreich wenn man viele Akkorde spielt so wie er es macht. Wir hoffen aber nicht, dass der Finger noch mal gebrochen werden muss um noch mal begradigt zu werden. Man darf den Teufen nicht an die Wand malen, es ist schon ziemlich scheiße weil die Finger sind seine Versicherung. Ihm geht’s jetzt gerade wieder gut und die letzten Shows liefen auch einigermaßen cool, aber es ist noch nicht so ganz wie es sein soll.

Aber bei der Tour im Dezember geht’s wieder?

Ja bis Dezember ist ja noch genug Platz. Ich sage mal wenn die Finger echt Probleme bereiten kann man nicht einfach so einige Sachen anders spielen oder die Griffe anders legen. Wenn es ein Problem werden sollte, dass länger dauert wird man das eh sehen in den nächsten Wochen, ob noch mal operiert werden muss. Aber bis Dezember ist er aber topfit wieder. Ich sag mal so, die beiden Shows die wir gespielt haben waren für die Zuschauer schon wieder zu 99%, für mich nicht, weil ich ihn schon lang kenne und auch die Finesse die er hat, aber er ist schon wieder ganz ganz oder dabei.

Im Jänner spielt ihr ja ein paar Konzerte in Australien. Ist es für euch was Spezielles außerhalb Europas zu spielen, vor allem so weit weg wie Australien?

Ja also außerhalb Europas ist für uns Standard, da spielen wir jedes Jahr sehr sehr oft, aber Australien ist ein Land was man nicht so oft spielt. Australien ist einfach ein großes Land mit sehr wenigen Menschen, dadurch hat es auch eine nicht so große Metal-Szene und natürlich ist es extrem aufwändig dort hin zu kommen und kostet auch einen Haufen Geld. Dadurch sind Shows in Australien auch rar gesät und deswegen ist Australien auch immer eine ganz spezielle Sache. Wir waren letztes Mal dort 2002 glaube ich und waren damals auch so der Vorreiter der Thrash-Szene weil damals haben fast kaum Thrash-Metal Bands in Australien gespielt. Deswegen freuen wir uns auch wieder dass wir eingeladen wurden und auf einem coolen Festival spielen. Wir spielen ein Festival komplett am New Year’s Eve, also am 31.Dezember ins neue Jahr hinein und wir werden die erste Band sein die im neuen Jahr spielen wird, das ist auch ganz cool. Außerdem haben wir die Shows auch so hingelegt, dass wir in Australien auch Zeit haben. Wir wollen schon wieder ein bisschen das Land sehen und von den Leuten. Australien ist schon eines der absolut coolsten Länder der Welt und auch ein Land in das ich sofort auswandern würde.

Also verbindet ihr Urlaub und Beruf miteinander?

Ganz genau, das war die Bedingung für uns für die Tour. Wenn wir das machen um das Jahresende rum, weil es für die Band normalerweise auch Freizeit ist deshalb machen wir das auch dass wir davon was haben.

Gibt es auf der Welt noch Orte wo du mit Destruction noch nicht gespielt hast, dass du aber noch gerne erleben möchtest?

Ja, wir waren dieses Jahr das erste Mal in China, was auch ganz toll ist, da fühlt man sich schon extrem privilegiert wenn man in einem Land spielt in dem bis vor kurzem Heavy Metal Fans noch verfolgt wurden und wo sichs auch gewandelt hat mittlerweile auch die Toleranz schon da ist, dass die Musikkultur auch geduldet wird. Aber es gibt schon auch so ähnliche Beispiele, dass man schon gern mal auf dem Desert Rock in Dubai spielen würde oder auch andere Länder im arabischen Raum, wo es extrem viele Heavy Metal Fans gibt. Weil dort auch Metalfans auch ein Gegenpol sind im Vergleich was sonst so in dem Land abgeht. Viele Leute wollen sich nicht anpassen und Heavy Metal ist halt eine Musikrichtung, Rock N‘ Roll allgemein, ist eine Musikrichtung die den Menschen auch was gibt. Das merkt man schon, dass man extrem viel Post bekommt, auch viele E-Mails bekommt, aus Ländern wo man denkt, wow da gibt es auch Metalfans, da will man dann auch mal hin. Der ganze arabische Raum wird sich hoffentlich auch bald locker machen. Es gibt auch schon ein paar Länder wo Metalfans auch auf Konzerte dürfen, Marokko zum Beispiel, oder Dubai Desert Rock, dort gibt es auch Metalshows. Es wäre schon mal ein Traum auch in solchen Ländern zu spielen.

Wie sieht eigentlich im nächsten Jahr die Festivalplanung aus`? Gibt es schon Bestätigungen?

Wir werden nächstes Jahr ein bisschen was machen, eher ausgesucht und wenig weil ja unsere Scheibe Ende des Jahres kommt und wir danach doch auf Tour wollen. Es gibt da 2-3 Festivals die auf unserer Liste stehen wo wir gerne mal wieder hinwollen. Wir werden auf alle Fälle in Tschechien Masters Of Rock spielen, würden gerne Sweden Rock spielen und vielleicht noch mal das With Full Force in Ostdeutschland und der Rest wird sich zeigen. Wir werden nicht so viele Festivals spielen wie in diesem Jahr weil wir ja die neue Scheibe in Angriff nehmen wollen und uns auch darauf konzentrieren wollen.

Macht es dir mehr Spaß live zu spielen oder im Studio zu arbeiten?

Es ist beides cool, es ist schwer zu sagen. Ich denke so die Mischung macht’s halt. Studioarbeit ist halt extrem produktiv, du schaffst was neues, du weißt nicht was dich erwartet. Neue Songs kreieren ist schon ein ganz toller Teil des Musikerdaseins, aber auch viel Druck dabei. Die Livesituation ist immer wieder Abenteuerurlaub und hat auch viel mit Menschen zutun, Menschen kennen lernen und auch die Welt kennen lernen. Es hat beides was sehr süchtig Machendes. Man muss beides gut kombinieren. Ich mag beides gern, mit sicher ist die Live-Situation auf die Dauer befriedigender weil du den direkten Input hast und direkt mit den Leuten Kontakt hast. Die Studioarbeit ist eher wie in die Schule gehen und Prüfungen ablegen usw. aber auch sehr kreativ natürlich.

Live dann lieber auf Festivals oder kleine Club-Shows.

Eigentlich ist unsere Musik eher für kleine Shows, aber gelegentlich auch für große Festival-Shows sind natürlich auch toll, weil man erstmals viele Bands trifft die man kennt oder auch geil findet mit denen man dann feiern kann oder die man sich anschauen kann. Außerdem ist der Input auf so einer großen Bühne auch grandios. Aber wenn man es oft macht, wir haben in diesem Sommer viele Festivals gespielt, es ist doch etwas stumpf gegen diese große anonyme Masse. Da bin ich lieber in einem Club und sehe die Fans mir direkt ins Gesicht zu schauen und eigentlich auch für unserer Musik geiler. Aber die Festivals haben ja auch ihren eigenen Charme.

Wenn wir gerade von Festivals reden, ihr habt ja auch in Österreich schlechte Erfahrung mit dem Next Generation Festival gemacht.

Es war sehr schade, wir waren ja vor Ort und wollten ja spielen. Es war schon doof. Als wir da waren haben wir uns das Ganze natürlich angeschaut und haben dann schon auch relativ schnell herausgefunden, dass man in der Steiermark, wo doch relativ wenige Metalfans leben, nicht gewaltsam aus dem Boden stampfen kann und das war das Problem. Hätte man das Festival so Schritt für Schritt nach oben gezüchtet, erst mal angefangen mit ein paar lokalen Bands, dann hätte man ja eine Chance gehabt. So ist es sehr schwierig, die Bühne war ja so groß wie in Wacken fast, da wollte jemand etwas zu hoch hinaus. Es ist schade, in Österreich gibt es ja sonst nur Kaltenbach, und die coolen Festivals die früher in Wien waren gibt’s nicht mehr und es ist alles mehr oder weniger den Bach runter gegangen. Es ist schade, ich spiele immer gern in Österreich, aber außer Kaltenbach war nicht viel los und wir wollten mal wieder in Österreich spielen, aber wir sind mitten in der Weltwirtschaftskrise und da kommt so was immer öfter vor.

Was war dein bestes Konzert dass du je mit Destruction hattest?

Also es gibt kein bestes, dazu gibt es einfach viel zu viele geile Konzerte. Wir haben so viele geile Erlebnisse gehabt in den letzten Jahren, da kannst du keines herausnehmen. Das ist dann so ungefähr wie was ist das beste Essen oder was war der beste Film oder was war der beste Sex oder sonst was. Es ist fast unmöglich, weil sich manche immer aneinanderreihen. Es gibt schon ein paar Shows die herausstechen, die Combackshows auf Wacken, oder auch auf diversen Kontienten zum ersten Mal zu spielen. Aber es gibt wirklich keine ultimative Show, denn wenn man denkt das war das Beste, dann kommt immer noch eine bessere Show. Publikumsmäßig ist Lateinamerika also Brasilien und Kolumbien sehr schwer zu toppen, da kommen ein paar tausend Leute nur für Destruction die alles mit schreien.

Was denkst du über das Internet mit Medien wie Youtube und Myspace? Bringt es viel für Bands und Musiker?

Naja ich sag mal so, es ist für die Band ein günstiges Portal. Ich bin da auch selbst sehr aktiv und versuch das auch zu unterstützen und versuche den Fans auch einiges zu geben damit sie ein bisschen die Band kennen lernen und auch ein paar Sachen um sonst und exklusiv bekommen bevor die Scheiben heraus kommen usw. Auf der anderen Seite gibt auch außerhalb von Myspace und YOutube einen Haufen Portale ´wo man halt die Platten kostenlos herunterladen kann und da steh ich überhaupt nicht drauf. Damit killt man komplett seine Heroes. Ich verstehe nicht, dass ein Destruction Fan 3 Tage nach Release, die neue LIvescheibe auf eine Rapidshare-Seite draufpackt. Damit beschneidet er unsere Arbeit, gibt die Scheibe umsonst raus und irgendwann können wir keine Scheiben mehr produzieren weil wir zu wenig verkaufen und damit macht man die ganze Szene kaputt. Das Internet hat zwar eine super Seite, die ganze Kennenlerngeschichte mit Myspace Facebook usw. auch die schnelle Resonanz mit herumsprechen von Tourdaten usw. sind super, aber die ganze freie runterladerei, bzw. dass Leute so dumm sind um die Scheibe im Internet teilen zu wollen, schadet auch der Band. Das wird auch von den Labels bestraft, ich denke in 1-2 Jahren werden sich einige Leute umschauen, weil die Labels schon die ganzen Seiten verklagen und mittlerweile auch private Menschen zu verklagen, und du bekommst dann wirklich eine unglaubliche Klage an den Hals mit zigtausend Euro, und da wollte ich nie hinkommen. Ich verstehe es auch, okay du kaufst dir eine geile Scheibe und willst die mit anderen Leuten teilen und sagst wow ich hab da ne geile Scheibe die ist super, aber dann tu ich doch nicht die ganze Platte auf eine Seite stellen, und dafür ist Myspace wirklich gut, weil auf Myspace halt jeder einen Song on der Band auf seiner eignen Seite machen kann, wo man sich dann halt denken kann was ist das für ein geiler Song usw. Ich frag mich auch was das Gehirn mach, ich geh ja auch nicht in den Supermarkt und bezahle nicht. Das es zu so was gekommen ist, sind die Labels auch selber Schuld. Die haben jahrelang nicht gemacht dagegen, wenn man sich da viel früher mit dem Internet beschäftigt hätte und die ganze Politik die dahinter steckt, und gerade mit den Regierungen rechtzeitig über dies verhandelt hätte, wie man dem Internetraub den Riegel vorschieben kann. Die Labels haben einfach viel zu lang viel zu viel Geld verdient, und am Ende sind die Musiker die Deppen, weil die ganzen Labels abkacken, und natürlich dadurch auch viele Bands auch kein Kapital mehr haben um ihre Scheiben zu produzieren.

Wie sehr verfolgst du auch Underground-Bands?

Ach ich hör mich immer gerne um, ich bin oft auf Myspace und hab auch Kontakt mit jungen Bands. Bin auch mit einigen jungen Bands befreunden, vor allem die aus unserer Gegend kommen. Man lernt auch viele Leute kennen und bleibt dann auch im Kontakt, ich bin dann also auch informiert was der Nachwuchs macht.

Kennst du dann auch einige Österreichische Bands die du kennst oder magst?

Aus Österreich kenn ich leider echt nicht viel, der österreichische Markt ist ja doch mehr Death/Black Metal lastig, Aus unserem Bereich so Thrash kommt doch relativ wenig, so aus der New Wave Of Thrash, aber ich bin auch ständig am rumschauen, aber so auf die schnelle fällt mir keine ein. Welche sind denn zurzeit die bekanntesten Bands in Österreich?

Die bekanntesten wird du schon kennen, Belphegor und The Sorrow.

Belphegor sind sicher seit sie bei Nuclear Blast sind einen riesigen Schritt nach vorne gekommen.

Ja und The Sorrow hat in vor kurzem den Amadeus Award für den besten Hard/Heavy Act gewonnen.

Ja das ist ja genau die Art von Metal die mir nicht so gefällt, dieser Metalcore. Die sind zwar etwas melodischer in den Refrains, klingen aber doch wie jede andere Metalcore-Band. Klingt schon ähnlich wie Caliban, Heaven Shall Burn oder wie sie alle heißen. Killswitch Engage vielleicht nicht ganz, aber ich hab einfach ein bisschen ein Problem mit dem ganzen Metalcore-Kram. Es gibt zwar gute Riffs aber ich mag nicht diese Mischung aus den Shouts die wie Otto und Karl-Friedrich klingen, das kann jeder, und dann die melodiösen Refrains ist einfach nicht mein Ding. Ich stehe auf klassische Sänger die man sofort erkennt, Ronnie James Dio, Lemmy, Rob Halford die haben alle eine eigene Stimme, das ist Metal. Diese ganzen Metalcore-Bands klingen alle recht ähnlich, obwohl einige von den Riffs und instrumental sicher eine gute Band ist. Also die Art von Musik ist mir zu steril und zu platt, zu wenig Rock N‘ Roll einfach.

Welches ist dein Lieblingsalbum im Jahr 2009, außer deinem eigenen natürlich?

Ach dieses eigene Album ist ja nicht das Lieblingsalbum, man wäre ja vermessen wenn man sich selbst so hoch lobt dass man denkt man wäre der Größte. Ne das ist nicht mein Ding, ich höre mir unsere Alben gerne an, aber ich denke auch nicht daran, dass es mein Lieblingsalbum wäre. Schwierig zu sagen, da müsste ich erst mal in mein Auto sitzen und schauen was da so rumliegt von 2009. Ich bin zwar ein Thrasher, aber ich höre mir auch alle anderen Stilrichtungen im Metalbereich an und bin dadurch auch nicht so limitiert. Ob es jetzt die neue Exodus ist oder Kataklysm oder Volbeat, da mach ich keinen Unterschied. Es muss einfach gut klingen und knallen, dann ist mir das eigentlich egal welche Musikrichtung es ist. Natürlich bin ich tendenziell im Thrash-Metal gelagert und freu mich immer wenn Thrash Bands neue Scheiben machen und wenn alte Heroen herauskommen oder neue Bands wie Evile aus England, da ist übrigens der Bassist vor 2 Tagen gestorben, ist schon krass. In der Beziehung bin ich sehr offen. Ich kann mir Live auch Dragonforce anhören ohne dass mir schlecht, auf Platte ist das nicht so leicht obwohl die Soli geil sind. Ich bin da also ziemlich offen.

Und dein Lieblingsalbum überhaupt?

Das Lieblingsalbum wird immer in der Jugend liegen weil man da auch mit der Lieblingsplatte viel verbindet und da muss ich ganz klar sagen dass meine Lieblingsplatte Unleashed In The East von Judas Priest. Mit der hat meine totale Metalbegeisterung angefangen und die Platte hat damals viel verkörpert an richtigen Metal, ich meine die Metalklischees wurden damals erfunden und deswegen ist dieses Album für mich auch sehr speziell.

Welche Ziele hast du noch mit Destruction nachdem es euch ja schon seit fast 30 Jahren gibt.

Ich sag mal die Ziele sollten immer sein, dass man um die Welt touren kann. Ich denke die meisten Ziele haben wir erreicht, uns gibt’s schon so lang wie haben überlebt, wir haben die ganzen Trends überlebt. Wir haben es geschafft in so vielen Kontinenten und Ländern zu spielen was wir uns nie gedacht haben. Das Ziel kann nur sein, dass man ein paar Jahre weitermachen darf weil es ja auch ein großes Geschenk ist dass man um die Welt touren darf und auch von der Musik leben kann. Ich denke das sind die Ziele die wir haben, dass wir in diesen Ländern spielen darf und in Singapur, Malaysia und ein paar Ländern im nahen Osten wären interessant, und dass wir unsere Fans kennen lernen. Mittlerweile gibt’s ja weltweit Metalfans was man vor Jahren noch nicht geglaubt hat und da hätte ich schon Bock noch mehr Shows zu spielen und noch mehr Fans kennen lernen zu können.

Dann sind wir schon wieder am Ende angelangt, die letzten Worte gehören natürlich dir.

Die letzten Worte sind natürlich die, dass ich sagen muss, dass es hoffentlich nächstes Jahr ein österreichisches Festival, wo wir auch auftreten dürfen, oder wieder mal in Salzburg zu spielen wäre auch was wo ich auch Bock drauf hätte. Die Fans in Österreich denken immer wir vergessen die Fans, aber wir müssen auch eingeladen werden von den Veranstaltern. Wie ich vorher gesagt habe, dass der Markt in Österreich den Thrash-Metal doch etwas ignoriert hat, ist traurig, heißt aber nicht dass es so bleiben muss. Ich hoffe dass uns unserer Fans unterstützen, und vielleicht auch die Veranstalter anschreiben sagen, hey bringt doch mal Destruction, und dann würden wir auch mal in Österreich spielen, hoffentlich bald.

Das würde uns natürlich sehr freuen wenn ihr mal nach Österreich kommt, am Besten nach Salzburg.

Ich kann mich noch so gut an den Laden erinnern, der ist ja auch Kult halt. Wir haben zwar diverse male versucht zu spielen dort, es hat aber nicht geklappt. In Österreich gibt’s ja auch so ne Art Monopol der Booking-Agenturen, und da kommt man an den Leuten nicht vorbei. Wir haben es probiert und wir hoffen dass es mit der nächsten Platte klappt, dass wir nach Salzburg kommen.