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Cumulo Nimbus – Totensonntag

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Band: Cumulo Nimbus
Titel: Totensonntag
Label: Black Bards Entertainment
VÖ: 2009
Genre: Folk/Renaissance Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Gut zwei Jahre hat es gedauert dass die Landsberger Cumulo Nimbus mit ihrem fünften Langeisen zurück gekehrt sind, um allen Fans des Folk Rock/Metal für den angebrochenen Herbst was fürs Gehör zu bieten. Mathis Mandjolin (voc, horn, zither & guit), Erik der Müllermeister (guit, voc & flute), Erik der Müllermeister (guit, voc & flute), Lady Doro (violin & voc), Carolynn (flute & voc), Käptn Köhler( bass) und Der Prophet (drums) haben es geschafft und bei Black Bards Entertainment angeheuert und unter diesem Label wird am 09.10.09 der neuste Streich „Totensonntag“ erscheinen. Also allen Freunden von Musik die zum sofortigen Tanze animiert seien diese bayrischen Vertreter und ihr neuer Output wärmstens empfohlen.

Mit Windgeheul, Glockenschlag und schrägen Orgelmelodien wird also der Totensonntag amtlich mit „Dämmerung“ eingeläutet. Gleich im Anschluss wir im besten Folk Rock mit „Carpe Noctem“ weiter gemacht und dabei wird viel temporeiche Kost geliefert, die ein gutes Wechselspiel in Sachen Gefühlslage musikalisch vermittelt. Auf der einen Seite gibt es flotte, klare, als auch fröhliche Refraingesänge, die sich immer wieder mit melancholischen, als auch sehr dunklen Passagen die Hand geben. Geschlossen wir dieser Kreis immer wieder mit dem Gebrüll des Titels. Gutes Stück um seinen Körper bis zum Exzess zu bewegen. An und ab, vor allem in den Flötenpassagen erinnert mich das Ganze an ältere Mägo de Oz Nummern, halt mit deutschen Lyrics. Der Name ist beim folgenden „Knochenmann“ Programm und man ackert hier zwar weiterhin im guten Wechselspiel, jedoch haben hier die dunkle Thematik und Gefühle die Oberhand. Auch etwas moderner scheint man hier zu Werke zu gehen. Mit einem etwas dezenteren Hang dies folkloristisch darzubieten hat man hier einen recht rockenden Track geschaffen der viel Melancholie versprüht und das gewisse Maß an folkigen Rhythmen liefert. Diese werden durch sehr raues und modern Gothic – Rockartige Melodien bestens aufgewertet. Noch um einen Tick mehr in die modernere Ecke driftet man mit dem Beginn von „Totensonntag“. Der Titeltrack weist auch einige bombastische Einlagen auf. Dadurch wurde eine sehr wuchtige Einleitung geschaffen, bevor man sich etwas ruhiger besinnt und auf dieser Welle weiter werkt. Diese verlässt man für eine sehr stampfende Weiterleitung und auf dieser wird auch etwas Dampf gemacht und man wirkt als wollte man die Leiche auf den Totenhügel schleppen. Dunkle Gefühle werden hier mit einem üblen Grinsen verbreitet. Die farbenbunte Mischung die man hier geschaffen hat dürfte auch totalen Verweigerern dieser Richtung Spaß machen. Guter Groove der es in sich hat und zum dezenteren Abshaken bestens geschaffen ist und man sehr wohl auch sein wallendes Haupt dazu schütteln kann. Nahtlos geht es mit einem plätschernden Bach weiter. In einem sehr düsteren Ufergewässer steht da dann auch die „Alte Mühle“. Nach einer sehr markigen Eröffnung, die viel Düsternis verspricht wird gleich im Anschluss jedoch ein völlig anderes Programm gefahren. Dennoch etwas kantiger und rauer wirkt das Stück schon und auch in gewissen Passagen wird etwas finsterer musiziert. Im Großen und Ganzen geht man die Sache aber sehr klar an und das liegt vor allem an dem Flötenspiel dass die Nummer immer wieder aus diesen Gefilden zurück hievt und man etwas lustigere Klänge liefert. Sehr mittelalterlich wird es mit dem im Anschluss nachgereichten „Blutrote Segel“, welches sehr ruhig und lieblich schallt. Sanfte Streichermelodien und Duettgesänge lassen viel Minnesängerromantik aufkommen. Recht beachtliche Nummer, die mit vielen Mitsingpassagen aufwartet. Durch die Bank verbleibt die Mannschaft im sanften Gewässer und dabei kann man die ruhige Nummer sehr gut genießen, denn die Herrschaften aus Bayern wissen wie man mit balladesker Musik etwas für den Hörgenuss zaubert. Nahtlos geht es mit Meeresrauschen und schallenden Klängen zum kurzen Zwischenintro „Irrfahrt“ über. Wobei man hier sehr stark auf keltische Einflüsse im Flötenspiel baut und diese Klänge einfach die Sinne rauben. Druckvoll wird mit „Flüssig Gold“ fortgesetzt und man spielt von Beginn an etwas flotter und liefert dadurch etwas mehr zum Bangen. Fröhliches Flötenspiel trifft erneut auf dünkleres Gefühlsspiel und diese werden uns auch an und ab in vielen Gesangspassagen geliefert, wo vor allem der Frontmann den Melancholiekelch durch die Runde reicht, bevor ihn seine Mitstreiter wieder zurück holen um tanzbare Rhythmen abzuliefern. Roher und ungeschliffener serviert man nun „Stadt unter Wasser“, welches mit einem sehr schleppenden Tempo eröffnet wird. Dieser Grundrhythmus wird erst einmal beibehalten und mit vielen klaren, folkloristischem Spiel vereint. Auch satte, sanfte Streichermelodien tragen zusätzlich bei dem Song in eine sehr facettenreiche Richtung voranzutreiben. Hier wird die klangliche Gefühlsthematik des Öfteren neu nachjustiert und bis zum Ende hin wird hier viel für den Hörgenuss geboten und dies schafft man mit einem gewissen Maß an ausgeglichenen Passagen, die man nahtlos verbindet. Deutlich hymnischer ist nun „Erbarmen“ veranlagt. Nach einem ruhigen, sanften Geklimper liefert die Truppe gleich im Anschluss deutlich flottere Kost die man sehr gut und ausgewogen mit viel hymnischer Thematik musikalisch umgesetzt hat. Ständig wird immer mehr in ein dunkles Eck gerückt und nur die lieblichen Klänge der Flöte holen uns aus dieser wieder zurück, doch schon drängt man uns mit festem Griff wieder zurück in die kalte Finsternis. Gutes Gebräu das man hier parat hat und zum gemäßigten Tanz allemal einlädt. Nach dem Erbarmen zeigen sich Cumulo Nimbus gnädig und gewähren uns einen „Aderalss“. Mit diesem abschließenden Stück verabschieden sich die Herrschaften einmal mehr sehr temporeich von uns. Gut und satt verbindet man folkige Rhythmen, mit vielen modernen Metal Elementen, die einmal mehr etwas Gothic Rock like aus den Boxen schallen. Guter, gemäßigter Bangertrack den man uns zum Schluss noch gewährt und dabei werden auch einige orientalische Klänge als Zusatz geliefert.

Fazit: Sehr facettenreich klingt der neueste Streich dieser Band. Auch totale Verweigerer von Folk Metal könnten durchaus gefallen am Material dieses Outputs finden. Für Fans von folkloristischer Mittelalter Musik ist diese Truppe ein Garant dafür dass man im Herbst wieder etwas für den Einkaufszettel hat und die Band, als auch ihr neues Langeisen unbedingt in die Sammlung aufnehmen sollte.

Tracklist:

01. Dämmerung
02. Carpe Noctem
03. Knochenmann
04. Totensonntag
05. Alte Mühle
06. Blutrote Segel
07. Irrfahrt
08. Flüssig Gold
09. Stadt unter Wasser
10. Erbarmen
11. Aderalss

Besetzung:

Mathis Mandjolin (voc, horn, zither & guit)
Erik der Müllermeister (guit, voc & flute),
Lady Doro (violin & voc), Carolynn (flute & voc)
Käptn Köhler( bass) und Der Prophet (drums)

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The Sign of the Southern Cross – Of Mountains and Moonshine

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Band: The Sign of the Southern Cross
Titel: Of Mountains and Moonshine
Label: Season of Mist
VÖ: 2009
Spielart: Southern/Groove Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Wenn man sich das Album der aus Asheville stammenden The Sign of the Southern Cross anhört könnte man glauben sie wollen hier ein Pantera Hommage Album abliefern. Als Schlappe Kopie gilt man aber zu keinem Zeitpunkt, denn Seth (voc & guit), Adam (drums) und Ranke (bass) bestechen zwar mit klaren Einflüssen, doch für all jene die Pantera geliebt haben bzw. noch immer lieben werden mit The Sign of the Southern Cross komplett bedient und sollten sich deshalb „Of Mountains and Moonshine“ schnellstens zulegen. Southern Groove Metal nennt das Trio ihren Stil und das bringt es genau auf den Punkt was uns in der Spielzeit von 01:08:14 erwartet

Mit Fidel und Banjoklängen wird mit dem Intro „Of Mountains & Moonshine“ eröffnet und das Southern Feeling schnellt binnen Sekunden steil nach oben. Lustige Einleitung die man eher von einer Southern Rock Truppe erwartet hätte. Weiter geht es auch schon mit „Huck Finn“ das mich stark an Panteras „Walk“ erinnert. Genau im selben Stil rattert die Maschinerie und mit dreckiger Härte walzt die Truppe im rauen Groove Style alles nieder. Dennoch wird hier streckenweise eine noch härtere Schiene gefahren. Die stäten Wechsel vom Bretterstil in den tanzbaren Groovebereich sind solide eingefädelt und bestechen mit genau eingefädelten Übergängen. Man bleibt auch mit „The South is Rising“ in einem ähnlichen Eck, wenngleich die Klänge spürbarer rotzig und rockig werden. Blitzschnelle Ausbrecher verhindern ein zu rockiges Gesamtbild und bei diesen brettert der Trupp ordentlich und liefert dadurch den gesteigerten Härtegrad ab, bevor man ganz stark an der Notbremse zieht, welche aber bereits nach etlichen Sekunden wieder sofort gelockert wird. Um Ecken roher und ungeschliffener setzt man mit „Dead Skies“ zum Angriff an. Harter Groover den man uns hier in den Rachen stopft und mit viel dreckiger Härte aufwartet. Das stampfende Tempo setzt dem Ganzen noch die Krone auf und mit allen Einfädelungen vereint hat man einen guten Moshtrack im gemäßigten Stil geschaffen zu dem man sehr gut abgrooven kann. Mit „Weeping Willow“ wird es erst einmal still, denn akustische Gitarrenklänge schallen, begleitet von einem sehr warmherzigen Gesang durch die Boxen. Sehr leidendes Stück das man uns hier unterbreitet und auch das gewisse melancholische Flair kommt hier nicht zu kurz, auch wenn der tieftraurige Teil weites gehend bestimmend ist. Mit viel rotz und Dreck wurde nun „Hog Callin'“ gespickt. Der Titel ist hier Programm und im besten Stile Futter für die Säue kann man hier abhotten was das Zeug hergibt. Bretternder Bangertrack den man uns hier in den Futtertrog schüttet. Die komplette, durchstartende Rakete wird hier gezündet und nach dem Vorgänger ist dies die komplette Haarwäsche. Bangen, abgehen bis der Schweiß sämtliche Körperöffnungen verlässt. Mit „Scry“ hat man das längste Stück auf das Album gepackt. Nach einem sehr treibenden Gitarrenbeginn, wird mit einer sehr thrashigen Old School Weiterführung aufgewartet und in diesem verbleit man auch, zumindest was das schretternde Gitarrenspiel anbelangt. Zwar wird farbenfroh unterbrochen, doch die Grundlinie ist hier stark vom Thrash Metal der 80er beeinflusst. Man hat hier viel in eine Nummer gepackt und das was unterm Strich raus kommt rüttelt und wühlt gewaltig auf. Mit einer kompletten Kurkorrektur schließt man nun mit „Eating the Sun“ auf. Sanfte, verträumte Klänge wehen einem hier wie ein warmer Wind um die Ohren. Die Linie wird bis zur Mitte weiter verfolgt und erst ab diesem Zeitpunkt wird wieder deutlich druckvoller musiziert. Gutes Wechselspiel mit einem guten Übergang zum druckvollen Teil, welcher aber auch weiterhin mit sehr warmherzigem Feeling rüber kommt. Die Komplette Umschichtung findet nun mit „Appointed Reaper“ satt. War man noch beim Vorgänger darauf bedacht sanfter zu klingen, pfeift das Trio hier komplett auf das und ackert nun wieder sehr speedig, mit viel ungeschliffener, als auch roher Härter. Zu diesem antreibenden Song kann man bestens Bangen und Genickschmerzen sind trotz etlicher Groove Halte vorprogrammiert. Das „Unwelcome in that House“ baut hier auf seinen Vorgänger auf und auch hier wird weiterhin die dreckige Härte gezeigt und das mit einem großen Stinkefinger, denn wie eine Raufnummer zu der man mit den Rednexs sich in die Haare bekommt schallt hier durch die Speaker und verleiht dem Stück das gewisse Quäntchen an roher Härter, mit einem „Haudrauf“ Effekt. Dadurch ist eine Raufnummer der besonderen Art entstanden, die für viele schweißtreibende Circle Pits sorgen wird. Sehr dunkel und bedrohlich geht’s mit „Purge“ weiter. Doomig wirken hier streckenweise die Gitarren und diese dröhnen gewaltig daher. Die Mixtur aus brachialen Shouts und dröhnender Doomgitarrenarbeit wird weiterhin verfolgt und hievt den Song in eine sehr ungewöhnliche Schiene. Tolle Nummer die man uns hier als gemäßigte Weiterführung präsentiert. Klarer wird nun „Stitch in Time (To Save Nine)“ nachgeschoben. Man bleibt dem harten Milieu treu, doch vom Sound wird deutlich klarer ans Werk gegangen. Auch die Gesangslinien blicken eins ums andere mal deutlich klarer durch. Farbenbunte Mixtur die klanglich genau das Gefühl wiedergibt was man sich hier vorstellt. Den Abschluss fetzt man uns nun mit „Stalking Horse“ um die Ohren, wo man hier erneut auf etliche traditionelle Thrash Metal Elemente zurück greift und diese mit vielen Southern, als auch rauen, groove Einflüsse auf einen Konsens bringt. Zu guter Letzt lassen Pantera noch einmal recht lieb und stark grüßen.

Fazit: Der geneigte Verehrer von Pantera kommt hier nicht drum herum sich das Album unter den Nagel zu reißen. Doch auch allen anderen Freunden des Groove Metal kann man diese Truppe nur wärmstens ans Herz legen.

Tracklist:

01. Of Mountains & Moonshine 00:50
02. Huck Finn 04:23
03. The South is Rising 04:23
04. Dead Skies 06:38
05. Weeping Willow 05:09
06. Hog Callin‘ 04:44
07. Scry 08:03
08. Eating the Sun 06:38
09. Appointed Reaper 05:19
10. Unwelcome in that House 04:58
11. Purge 07:00
12. Stitch in Time (To Save Nine) 05:37
13. Stalking Horse 04:32

Besetzung:

Seth (voc & guit)
Adam (drums)
Ranke (bass)

Internet:

The Sign of the Southern Cross @ MySpace

Sonata Arctica – The Days of Grays

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Band: Sonata Arctica
Titel: The Days of Grays
Label: Nuclear Blast
VÖ: 2009
Genre: Power Metal
Bewertung: 2/5
Written by: Robert

Viele Jahre sind verstrichen als meine Person betreffend zum ersten Mal mit den damaligen Metal Rookies of the Year aus Finnland, nämlich Sonata Arctica in Berührung kam. Ihr damaliges Debüt setzte im Bereich des Melodic Metal alle Maßstäbe für künftige Underground Bands und viele haben es ihnen in den letzen Jahren sehr gleich getan. Doch auch selbst haben sich die Herrschaften seit 1999 einen schweren Brocken vorgelegt. Immer wieder versuchte man sich selbst bzw. den Vorgänger zu toppen. Was mehr oder weniger immer gelang, wenn auch mit etlichen Abstrichen. Am 18.09.09 ist es nun soweit und Tony Kakko (voc), Elias Viljanen (guit), Marko Paasikosk (bass), Henrik Klingenberg (keys) und Tommy Portimo (drums) haben das neueste Langeisen mit dem Namen „The Days of Grays“ aus dem Schmiedeofen geholt. Man darf als richtig gespannt sein wie sich die Weiterführung anhört.

Mit dem längeren Instrumental „Everything Fades To Gray“ wird der Reigen eröffnet und man zeigt sich hier von einer sehr bombastischen – orchestralen Seite, die ich bis dato von den Finnen noch gar nicht kannte. Sicher eine Fable für so manch symphonische Struktur hatten sie schon immer, doch so stark ausgeprägt habe ich sie selten bis dato erlebt. Auch beim folgenden „Deathaura“ wird diese Schiene weiter gefahren und alten Fans von „Ecliptica“ wird man dieses Mal etwas vergraulen. Sehr lieblich und monumental sieht das Klangbild hier aus, fast schon wie eine Mini Metal Oper trägt man hier die reguläre Eröffnung vor. Man drückt ganz ansehnlich an und ab den etwas speedigen, als auch düsteren Stempel auf. Durch die Bank lässt man sich zu vielen bombastischen Breitseiten hinreißen und diese ergießen sich wie ein Schwall die kompletten 8 Minuten auf uns. Auch beim folgenden „The Last Amazing Grays“ wird nach etlichen Sekunden klar, hier wird weiterhin an der sehr lieblichen, fast schon kitschigen Linie beibehalten. Etwas mehr Druck den man sich sehnlichst wünscht bekommt man zwar, aber auch nur sehr dezent. Somit übersteigt man auch hier kaum den Grad des sanften Midtemporhythmus und selbigen schmückt man reichlich mit viel bombastischen Ethos aus. Endlich kehrt man mit dem Song „Flag In The Ground“ zu älteren Glanztaten zurück. Weiterhin verbleibt man im flotteren Midtempogewässer, wobei man aber hier nicht ganz so viel Bombast hinzu mischt und auch sich das ein oder andere Mal deutlich flotter präsentiert. Das verlangt einfach nach mehr und lässt einen in alten Erinnerungen schwelgen. Mit „Breathing“ dreht man aber den Spieß wieder um und die Truppe kehrt wieder zum ruhigeren Spiel zurück. Klassisches Klavierspiel wird von balladeskem Gesang begleitet und nur die Saitenfraktion beschert uns den etwas dezenten Härtegrad. Dennoch zu kitschig wird es Gott sei Dank nicht, denn man belässt es zwar beim ruhigen Spiel, dieses wird aber nicht so reich haltig mit Bombast Schüben ausgestattet und dadurch wird der Bogen auch nicht überspannt. Somit bestätigt man die Aussage: „Weniger ist oft mehr“. Sehr schräg ist die Einleitung von „Zeroes“ ausgefallen, doch nach dieser besinnt man sich wieder dem traditionellen, bombastischen Melodic Metal und hievt sich mit vielen treibenden, druckvollen Rhythmen etliche Schritte vorwärts. Das Gebräu das man uns hier mit einigen, modernen, als auch verzerrten Gesangsfragmenten präsentieren weis durchaus zu überzeugen, wenn man sich auch äußert unkonventionell repräsentiert. Das mag für viele Sonata Arctica Verehrer wie ein Frevel klingen und diese werden auch mit der Nummer nicht ganz klar kommen. Nahtlos knüpft man mit „The Dead Skin“ das sich deutlich klassischer dar stellt an. Hiermit versucht man wohl alle nach dem Vorgänger wieder zu beschwichtigen, was ihnen auch nach einigen Sekunden mit Sicherheit gelingen wird. Leider heißt es auch hier viel Tempo wo anders, nur halt nicht hier. Schade, denn schön langsam wird es etwas lähmend und man wünscht sich einen schnellen Bangertrack aus der Feder der Finnen. Den bekommen wir leider auch mit dem folgenden „Juliet“ nicht. Auch hier heißt es eher liebliche, romantische Klänge treffen auf bombastische Ausschmückung. Nach der etwas längeren Einleitung versucht der Trupp etwas Dampf zu machen, doch lange lässt man sich hier nicht hinreißen und stoppt die Maschinerie schon wieder fast komplett ab. Danach kommen wieder viele klassische, bombastische, monumentale Soundstrukturen zum Vorschein, die etwas an das Trans-Siberian Orchestra erinnern. Sehr folkig, mit einem Spinettspiel schiebt man nun „No Dream Can Heal A Broken Heart“ nach. Auch der Bombastanteil ist weites gehend nach hinten gerückt worden und man versucht verlorenen Boden gut zu machen. Gelingt spielend und vor allem weiß die Nummer durch viele simpler gestrickte Passagen zu animieren und auch ein leichtes Kopfschütteln kann man hier wagen. Somit, zumindest für meinen Teil der beste Track auf diesem Album. Liebliche Klassik und balladeske Linien folgen am Fuße mit „As If The World Wasn’t Ending“, welches man mit dezenten Streichersymphonien noch erweitert hat. Der Bogen wird nicht überspannt und trotz vieler, bombastischer Erweiterungen bleibt man ausgewogen und schiebt einige druckvollere Ausbrüche als Ergänzung nach. Es geht noch lieblicher, zumindest als Einleitung von „The Truth Is Out There“. Doch hier wird blitzschnell nachjustiert und man hat etwas mehr Druck ins Spiel gebracht. Auch der Bombastanteil wurde deutlich geschwächt, auch wenn er weiterhin merklich und stark vorhanden ist. Dennoch kann man diese Nummer als weiteres Highlight auf diesem Album sehen. Abschließend gibt es noch einmal „Everything Fades To Gray“, diesmal aber als Full Version. Ja die klassische Struktur mit dem großen Bombastanteil wird hier nur noch von vielen gleichzeitig laufenden Gesangslinien verstärkt.

Fazit: Hätte mir nie träumen lassen dies zu sagen, doch Sonata Arctica ist mit diesem Album mit Sicherheit keine Glanztat geglückt. Totalen Freaks wird dies zwar nichts ausmachen. Doch mit so viel Bombastkitsch den man hier auffährt wird man sich nicht mit Ruhm bekleckern. Weniger ist oft mehr, auch das Tempo lässt quer durch die Bank zu wünschen übrig. Wird wohl eher bei vielen Fans in der Belanglosigkeit versinken dieses Material. Schade hätte man sich mit Sicherheit etwas mehr erwartet.

Tracklist:

01. Everything Fades To Gray (Instrumental) 03:07
02. Deathaura 07:59
03. The Last Amazing Grays 05:40
04. Flag In The Ground 04:09
05. Breathing 03:55
06. Zeroes 04:24
07. The Dead Skin 06:15
08. Juliet 05:59
09. No Dream Can Heal A Broken Heart 04:33
10. As If The World Wasn’t Ending 03:49
11. The Truth Is Out There 05:04
12. Everything Fades To Gray (Full Version) 04:30

Besetzung:

Tony Kakko (voc)
Elias Viljanen (guit)
Marko Paasikosk (bass)
Henrik Klingenberg (keys)
Tommy Portimo (drums)

Internet:

Sonata Arctica Website

Sonata Arctica @ Facebook

Sonata Arctica @ MySpace

Theatre of Tragedy – Forever is the World

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Band: Theatre of Tragedy
Titel: Forever is the World
Label: AFM Records
VÖ: 2009
Spielart: Industrial/Electronica, Gothic Metal/Rock
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Gut drei Jahre Sendepause haben die Norweger Theatre of Tragedy genutzt um ihren neuesten Output einzustanzen. Dies ist der nunmehr zweite nach der Ära Liv Kristine Espenæs. Leicht verkraftete man den Wechsel zur neuen Fronterin Nell Sigland und auch sie machte auf dem letzten Album bzw. der dazugehörigen Tour gar keine so schlechte Figur. Sicher mag es noch immer die ewigen Nörgler und Meckerer geben die der ehemaligen, blonden Frontsirene nachheulen, sollten aber mal aufwachen und sich auf das neue Material konzentrieren und dem neuen Weg eine Chance geben. Nach dem Vorgängeralbum „Storm“ ist es am 18.09.09 nun soweit und die Herrschaften sind bereit den Nachleger aus 2006 mit „Forever is the World“ zu toppen. In der Besetzung Nell Sigland (voc), Raymond Istvàn Rohonyi (voc), Frank Claussen (guit), Vegard K. Thorsen (guit), Hein Frode Hansen (drums) und Lorentz Aspen (keys) wurde das Machwerk eingespielt und ist für alle Gothic Rock Fans genau das richtige für die längeren, düsteren Abende.

Recht düster versetzte man die Einleitung bei „Hide And Seek“, doch schon lässt sich langsam erahnen was nun folgen wird. Nach der lieblichen Begleiterscheinung eines klassischen Klavierintermezzos ackert man sich vorsichtig aus dem Morgennebel, um nach mehr zu streben, genau so muss eine ordentliche Gothic Rockscheibe eingeleitet werden und die Weiterführung ist äußerst dunkel und hart ausgefallen, denn der Fronter growlt sich hier recht amtlich durchs Programm. Doch wer die Norweger kennt weiß, dass dies nicht das einzige ist und lange muss man auch auf die klaren Duett Gesänge nicht warten. Dieses Wechselspiel wird passabel zur Sache gebracht und erinnert mich durch die Bank an alte Tage des Gothic Rock, wo die Kapellen nicht breitentauglich klingen wollten. Beschaulich und mit einer breiten Brise an Melancholie schiebt man nun „A Nine Days Wonder“ nach. Dennoch nach dem sehr schleppenden, harten Eingang des Albums geht es hier weit fröhlicher zur Sache. Zumindest hat man die Rhythmusfraktion des Öfteren so ausgerichtet, um aber hier nicht zu viel Fröhlichkeit aufkommen zu lassen hievt man sich immer wieder in die melancholische Ecke zurück und der Hauptbestandteil des Songs besteht aus schwermütigen Gefühlen, die kurzzeitig von fröhlicheren Klängen unterbrochen werden. Etwas weniger Melancholie, dafür aber dunkles Seelenheil wird nun beim folgenden „Revolution“ versprochen. Die dunkle Breitseite wird durch den sehr sanften Gesang der Fronterin unterbrochen die das Stück nach und nach in eine lieblichere Version schiebt und auch in diesen Passagen versorgt man uns mit einigen dezenten, orchestralen Arrangements, die im herberen Gesamtrhythmus stärker zum Vorschein kommen. Man kann sagen was man will dieses Mädel steht ihrer Vorgängerin in nichts nach und auch vom gesanglichen bestreitet sie einmal mehr sehr ähnliche Pfade und macht locker die Vorstreiterin endgültig vergessen. Schönes klassisches Klavierklangbild wird nun bei „Transition“ von einer melancholisch auftrumpfenden Rhythmusfraktion begleitet die sich hier quer durch den Gemüsegarten zu vielen Wechsel hinreißen lässt. Dass man nicht zu flott durchreißt, dafür sorgt die Sängerin, die uns mit lieblichen Vocals den Bauch pinselt und die Rhythmuskollegen mit dominanten Zügeln fest hält. Die Gothic Klangreise in die fast gute, alte Zeit geht nun mit „Hollow“ weiter. Flotter wird hier gespielt und mit sehr schwermütigen Gesang hält man auch weiterhin die Kollegen zurück, doch diese versuchen deutlich stärker auszubrechen, was ihnen auch dezent gelingt und man uns so eine passable Mischung präsentiert. Auch einige progressive Schübe hat man verarbeitet die das Material sehr facettenreich wirken lässt. In der Mitte gibt es als weiteren Zusatz tiefer getrimmten Gitarreneinsatz die den Sound bravurös komplettieren. Auch einigen dunkle Momente sind wieder auszumachen die mit ordentlichen, rauen Growls des Fronters verschönert werden. Elektronische Spielereien und viel Gothic Feeling wird nun beim Nachfolger „Astray“ zelebriert. Diese Ecke verlässt man kurzzeitig und in diesen Passagen hat der liebliche Gesang der Frontsirene wieder das sagen. Immer mehr beschleicht mich das Gefühl das Nell Sigland verstärkter zum Einsatz kommt, denn ihr Kollege wird auch hier immer mehr von ihr weg gedrängt. So arbeitet man hier etwas ausgeglichener und das steht den Songs etwas besser und lässt selbige auch etwas komplexer wirken. Schön ruhig, mit einem satten Soundklangbild leitet man nun zu „Frozen“ über. Liebliche Klänge dröhnen hier einmal mehr als Einleitung aus den Boxen, doch nach der Einleitung zelebriert man einen sehr tiefer getrimmten Gitarrensound, der den Gesamtrhythmus neu formiert Schwermütige Klänge stehen auch hier am Speiseplan und diese werden von einem sanften, engelsgleichen Gesang begleitet. Dennoch auch hier wird deutlich auf Abwechslung geachtet und man rückt immer wieder in eine düstere, dreckige Ecke, wo der Frontmann uns mit seinen düsteren Grolws das Fürchten lehrt. Eine völlige Korrektur jagt man als Nachbrenner mit „Illusions“ nach, denn hier schallen deutlich lieblichere, klare Klänge aus den Boxen und auch das melancholische Flair wird etwas mehr aufs Abstellgleis gestellt. Dadurch bekommen wir einen lieblichen Song geboten, der uns mit vielen Streicher Arrangements die Gehörgänge verwöhnt und die Nummer in etwas symphonisch wirkende Gefilde rückt. Auch der klare Einsatz des männlichen Gesangs misst dem Ganzen viele farbenreiche Erweiterungen bei und unterm Strich hat man es geschafft alle Elemente und Klangspielereien kompakt in einen Song zu stecken, ohne dabei von überladenen Fragmenten erschlagen zu werden. Kantiger und flotter geht es nun als Einleitung bei „Deadland“ weiter, kurz wird abgebremst wobei man aber nicht lang im rein sanften Eck verweilt und deutlich mehr Tempo hinzufügt, welches die Nummer zu einem wahren Shaker Track im flotten Soundgewand zum Tanz verzaubert. Weniger verspielt hat man hier eingängiges Material parat und das überzeugt durch simple Strukturen durchaus. Klassisches Klavierspiel, begleitet von satten Streicherparts stehen beim abschließenden „Forever Is The World“ als Einleitung zur Verfügung. Die sanfte Tour wird auch weiterhin verfolgt und man lässt das Album erst einmal sehr sanft ausklingen. Auch der etwas druckvollere Mittelteil macht hier keinen kompletten Umsturz, vielmehr lässt der das sanfte Stück wuchtiger erscheinen.

Fazit: Gutes Gothic Rock Album aus dem Hause der Norweger. Weis durch viele ältere Traditionen zu überzeugen. Auch die Rhythmusfraktion geht quer durch die Palette eher im gemäßigten Spiel zur Sache. Somit kann man das Album jenen Fans empfehlen die nicht durchgehend harte, temporeiche Strukturen benötigen.

Tracklist

01. Hide And Seek
02. A Nine Days Wonder
03. Revolution
04. Transition
05. Hollow
06. Astray
07. Frozen
08. Illusions
09. Deadland
10. Forever Is The World

Besetzung:

Nell Sigland (voc)
Raymond Istvàn Rohonyi (voc)
Frank Claussen (guit)
Vegard K. Thorsen (guit)
Hein Frode Hansen (drums)
Lorentz Aspen (keys)

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Sacrum – Days Of Quarantine

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Band: Sacrum
Titel: Days Of Quarantine
Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre: Experimental Progressive
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Wenn man Argentinien hört wird man als erstes auf Maradonna bzw. Fußball und nicht auf Metal tippen. Mir war bis dato auch nur Rata Blanca aus diesen Gefilden bekannt. Dies ändert sich nun mit den Progressive Metallern Sacrum, die ebenfalls wie ihre Landsmänner aus Buenos Aires stammen. Seit 2003 arbeiten die Jungs schon an ihrem Material und konnten schon eine Ep mit Namen „Transgenia“ und ein Full Length Album 2008 veröffentlichen welches sich „Cognition“ nennt. Nun ist man mit einer kleinen Line Up Veränderung zurück und in der Besetzung Martin Guerrero (guit & back voc), Talo Silveyra (voc), Diego Cipolla (bass) und Agustín Acosta (drums) wurde nun der Nachleger „Days Of Quarantine“ aus dem Schmiedeofen geholt. Progressiver, feinster Stahl befindet sich auf dem Langeisen, welches am 05.08.09 erscheinen wird. Also Freunde der feinen, verspielten Musik dieses Machwerk ist genau eure Kragenweite.

Bereits zu Beginn von „Survive“ wird die volle Breitseite offeriert. Obwohl man zu Beginn des Silberlings sich etwas erdiger rockend präsentiert. Steht dem Output als Eröffnung sehr gut und man kann zu den Klängen recht gut abshaken bzw. rocken was das Zeug hergibt. Auch diese Truppe kann sich nicht davor verstecken das sie aus Südamerika stammt. Denn diese Bands haben den Europäischen etwas vorne weg und zwar die Spielfreude mit der sie rüber kommen. Da macht auch diese Band keinen Heal darum und dadurch kann man sich genussvoll auf eine abwechslungsreiche Reise zwischen modernen und traditionellen Progressive Metal entführen lassen. Im erdigen Bereich wird auch beim folgenden „Pressure“ weiter gemacht, obwohl man sich hier deutlich sanfter, verspielter, als auch melancholischer zeigt. Dadurch ist eine feine Hymne mit vielen sanften Refrainparts entstanden, die wiederum werden immer wieder durch kurze Verzerrungen abgelöst. Das progressive Gebräu wurde dennoch kompakt auf einen Konsens gebracht und man wird nicht gleich vollends von einem Brett an Soundspielereien erschlagen. Vor allem die harten Zwischengrowls sind ein weiter Gustohappen den man hier für uns parat hat. Deutlich verhaltener wird nun „Dazing Silence“ nachgeschoben. Sanfter Rocker im klareren Bereich der hier aus den Boxen schallt. Die Vocals hat man fast durchwegs ohne Verzerrungen eingesetzt und auch die kurzen Einsätze sind äußerst dezent ausgefallen. Einige kräftige Ausbrüche lässt sich die Rhythmusfraktion nicht nehmen und kann auch den Fronter dazu bewegen etwas kraftvoller durchzustarten bevor man wieder in die ruhigen Gewässer zurück kehrt. Mit akustischen Flamenco Gitarren wird nun „The Unknown“ nachgeschoben. Sanfte Melodien wehen hier warmherzig dem Hörer um die Ohren und verleiten zum sanften Genuss. Vorsicht, so ganz ruhig wird hier dennoch nicht gewerkt, auch wenn man fast durchwegs mit einem verhaltenen Tempo auskommt. Vor allem im Refrainteil gibt es eine kraftvolle Überraschung die recht hymnenhaft klingt und das gewisse Etwas ist. Auch „Eternity“ wurde mit einer ruhigen Einleitung ausgestattet. Hier verweilen die Argentinier aber durchwegs in der sanften Ecke und die Linie wird konsequent gehalten. Somit ist ein recht balladesker Song entstanden, wo vor allem der Frontmann seine Gesangskünste vollends unterstreicht und beweist das der Bursche zu den ganz großen in der Szene gehört. Genug gerastet, denn pünktlich als Wachrüttler wird nun „Quarantine“ nachgeschoben. Einem sehr exeperimentellen Stück, mit vielen Spielereien und vor allem die Gitarrenarbeit erinnert sehr stark an White Zombie bzw. Minsitry. Dadurch schnellt auch der Härtegrad steil nach oben, was man hier als willkommene Abwechslung nach dem ruhigen Vorgänger sehen kann. Nun wird es bei „Keeping me Alive“ wieder etwas melodischer, als auch deutlich Power Metal lastiger. Nette, feinen Keyboardarrangements hat man hier mit sägendem Gitarrenstahl vereint und auf einen Nenner gebracht. Diese Mischung wurde nun mit einigen progressiven Schüben komplettiert und unterm Strich haben die Jungs aus Südamerika eine gute Headbangernummer geschaffen zu der es gilt die Haare zu schütteln. Ruhig mit lieblichen, orchestralen Arrangements schiebt man uns nun „Recalling“ in den Rachen. Zu vielen Spielereien lässt man sich hier hinreißen, doch immer wieder kehrt der Trupp in einen erdigen Hauptbereich zurück, von wo aus man immer wieder nach allen Seiten hin und her spielt und so eine gute Mischung im progressiven Bereich parat hat. Deutlich düster ist hier der Gesamteindruck was dem Song noch das gewisse Quäntchen bescheinigt. Mit „Dancing Stars“ wird es einmal mehr sehr sanft. Besonnene Gesänge werden hier erst einmal durch akustisches Spiel begleitet. Erst nach einer Minute wird man wachgerüttelt, denn nun präsentiert man sich deutlich kraftvoller und auch einige bombastische Arrangements lässt man immer wieder durchblicken. Die ruhige Einleitung wird uns auch beim folgenden „Forbidden“ geboten. Wobei man aber nur dezent sich von der eingeschlagenen Linie weg bewegt. Sanfte Nummer mit vielen Bombastschüben, die das eine ums andere mal mit einem Donnerwetter unterbrochen werden. Vor allem bei diesen reißt es einen ordentlich aus dem verträumten Eck und wühlt gewaltig auf. Von der Machart sehr ähnlich ist nun „Midnight Sun“ ausgefallen, somit könnte man hier von einem zweiten Part reden, dennoch verweilt hier die Formation mehr im melodischen Bereich als Ablöse, der nur durch einige erdige Ausbrüche vollendet wird. Im Mittelteil gibt es noch als Draufgabe eine gute modern, progressiv in Szene gesetzte Spielerei die aufhorchen lässt. Nach einer etwas längeren, ruhigen, klaren Einleitung bei „The Last Trace“ lässt man sich immer wieder zu kurzen, modernen Ausrutschern bewegen. Diese sind sehr herb und roh ausgefallen, was für meinen Teil recht interessant und farbenbunt klingt. Mit dem Bonustrack „Animal“ verabschieden sich Sacrum von uns. Eine recht Power Metal lastige Nummer mit vielen melodischen, elektronischen, als auch erdigen Schüben. Gute Mischung mit spanischen Lyrics die dem Song den gewissen Touch verleihen.

Fazit: Sauber was uns hier lecker verpackt aus Südamerika angeboten wird. Für alle Fans der verspielten Musik heißt es hier zugreifen und sich auf ein gutes Klangexperiment gefasst machen.

Tracklist:

01 Survive
02 Pressure
03 Dazing Silence
04 The Unknown
05 Eternity
06 Quarantine
07 Keeping me Alive
08 Recalling
09 Dancing Stars
10 Forbidden
11 Midnight Sun
12 The Last Trace
13 Animal (Bonus Track)

Besetzung:

Martin Guerrero (guit & back voc)
Talo Silveyra (voc)
Diego Cipolla (bass)
Agustín Acosta (drums)

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Lynch Mob – Smoke And Mirrors

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Band: Lynch Mob
Titel: Rebel
Label: Frontiers Records
VÖ: 2009
Genre: Hard Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Frontiers Records haben mit dem neuesten Streich von Lynch Mob ein weiteres Album für die Rockfraktion der alten Schule parat. Selbiges nennt sich „Smoke And Mirrors“ und wird pünktlich am 18.09.09 in den Regalen stehen. Somit ist der Monat September für Old School Rock Fans aller Sparten genau dass richtige Monat, um die hartersparte Kohle auszugeben. Oni Logan (voc), George Lynch (guit), Marco Mendoza (bass) und Scott Coogan (drums) sind aber nicht etwa ein billiger Aufguss, nein wer den ehemaligen Dokken Saitenhexer kennt weis, dass sein Name für allererste Rockgüte steht. Ein wenig Southernlastig hat man das Material ausgerichtet und somit sind wieder all jene gefragt die Rockgranaten mit amerikanischer Prägung lieben und schätzen.

Bedrohlich wirkt die Einleitung von „21st Century Man“ und gleich nach der Eröffnung rockt man ordentlich temporeich das Haus. Auch einige moderne Verzerrungen dürfen hier nicht fehlen und diese dezenten Beimischungen hat man kompakt mit alten Traditionen verbunden. Hier wechselt die Truppe zwischen groovigen und flotten shakenden Gefilden hin und her und versprüht dabei viel Laune. Einen gewissen Prozentsatz darf man hier getrost dem Frontmann zuschreiben, der eine sehr gute Rockröhre besitzt und sich hier quer durch den Rockbereich in vielen Facetten hindurch singt. Etwas ruhiger und auch Southern Rock lastiger wird es mit dem folgenden „Smoke And Mirrors“. Der sanfte Song ist zwar im ruhigen Bereich angesiedelt, jedoch als Ballade kann man ihn nicht wirklich abstempeln. Eher als ruhigeren Genusstrack, mit vielen Southern Rock Elementen angereichert startet die Truppe immer wieder öfters durch. Die sehr Soul und Chorlastigen Refrainparts sind eine weitere Bereicherung die zu begeistern wissen. Gute Mischung die man uns hier schmackhaft machen will. Stampfender geht es nun mit „Lucky Man“ weiter. Auch beschreitet man hier einige hymnische Ausflüge. Das Tempo wird aber auch hier wenig später deutlich gedrosselt und vom Tempo her weist man etliche Parallelen zum Vorgänger auf. Dennoch achten die Amis hier auf das gewisse Maß an Abwechslung und bescheren uns dabei einige progressive Spielereien die man dezent einzusetzen weis, um den Soundklang etwas zu erweitern. Pünktlich legt man mit „My Kind Of Healer“ etwas an Tempo hinzu, vollends tritt man zwar nicht das Pedal, aber dadurch sind einige funkige Einflüsse entstanden die man gut und mit etwas Bluesrock vermengt hat. Passable shakende Mixtur die hier aus den Boxen dröhnt und die einmal mehr satten Chorvocals machen hier ihr übriges. Eine satte Röhre ist nun mit „Time Keepers“ entstanden und das unterbreitet man uns gleich als Anfang. Viele experimentelle Spielereien im progressiven Bereich, verbindet man hier astrein mit klarem, klassischem Rockgesang. Glanzvolle Mixtur die man öfters flotter durchstarten lässt. Sehr stampfend, mit viel amerikanischem Rockherzblut serviert man uns nun in Form von „Revolution Heros“, bei dem man auch nicht zurück schreckt einige funkige, als auch bluesige Elemente einzusetzen. Guter, mit vielen Rockelementen gespickter Partyrocker den man sehr erdig durchdröhnen lässt. Auch das folgende „Let The Music Be Your Master“ hat einen sehr ähnlichen Gesamtrhythmus bekommen, wobei man aber hier etwas mehr auf Funk und Blues verzichtet und sich klarer – strukturierter präsentiert. Diese stampfende Rockröhre die man uns hier vorsetzt besticht vor allem durch viele Vocalwechsel und der Fronter beweist hier seine große Bandbreite im Gesang und bei den melancholischen Parts macht er Ozzy Osbourne gehörig Konkurrenz. Fröhlicher und klar strukturierter geht es mit „The Phacist“ weiter im Programm. Durchwegs hat man dem Song ein ordentlich, flottes Tempo zugesprochen, wobei man halt wie gewohnt etliche Nuancen immer wieder abbremst, um erneut durchzustarten. Viel Shaker Feeling versprüht man hier und auch etwas Partyrockcharakter weist diese Nummer auf, das weiß vor allem zu gefallen und man wird zum Abtanzen bestens animiert. Sehr bluesig, roh und ungeschliffen knallt man uns die Einleitung vor „Where Do You Sleep At Night“ vor den Bug. Dieses Feeling bzw. diese Elemente hat man hier gut auf einen Konsens gebracht und dadurch entstehen viele, leidende Attitüden, die eins ums andere mal etwas melancholisch wirken. Öfters unterbreitet man eine klarere Ausrichtung, diese überdeckt man dann aber nach etlichen Sekunden mit dem tiefgrauen, rauen Soundmantel und schafft dadurch eine sehr facettenreiche Mixtur. Mit „Madly Backwards“ schiebt man wieder eine Mischung aus modernen, funkigen und rauen Rockelementen nach. Sehr breitenmedientauglich was man uns hier mit flotterem Tempo vorsetzt. Auch ein gewisses düsteres Feeling darf dabei nicht fehlen und das präsentiert man uns quer durch den Gemüsegarten. Klarer rockend geht es mit deutlich gesteigertem Tempo bei „We Will Remain“ weiter. Gute Kopschüttelnummer im melodischen – klaren Bereich, die vor allem mir persönlich am besten gefällt. Der Fronter zeigt vor allem hier, dass er zu den ganz Großen im Rockgeschäft gehört und dies unterstreicht er mit seinem Einsatz bei dieser Nummer dick und rot. Flockiger, flotter Rocker der sich immer mehr zu meinem persönlichen Favoriten kristallisiert. Vor allem weil es sehr melodisch, mit viel Geschwindigkeit versehen wurde. „Before I Close My Eyes“ ist nun der reguläre Schluss des Albums und hier serviert man noch einen klaren, im balladesken Gewässer angesiedelten Track. Dennoch sollte man sich hüten hier zu entspannen, denn zu flott findet man hier die Weiterleitung vor, was den Song deutlich in die hymnenhafte Rockecke hebelt. Man versprüht viel Lauen und Spielfreude gleichermaßen und das steckt einen beim Zuhören an. Als Abschluss hat man noch den Bonustrack „Mansions In The Sky“ parat. Einen weiteren gefühlvollen Track serviert man uns hier zum Schluss, wobei man aber nicht durchwegs im ruhigen Eck verharrt sondern etliche Kohlen in den Kessel wirft, um das Tempo etwas zu starten.

Fazit: Lynch Mob servieren uns einmal mehr einen klassischen Rockhappen, den man mit vielen Arrangements und Soundideen gespickt hat. Das was man unterm Strich bekommt ist schöner, klassischer Old School Rock, mit vielen Variationen, aber auch bei dieser Truppe sind ältere Rockfans angesprochen. Junge Leute wird man wohl eher nicht mit dem Material ködern können.

Tracklist:

01. 21st Century Man 4:55
02. Smoke And Mirrors 5:00
03. Lucky Man 4:29
04. My Kind Of Healer 3:33
05. Time Keepers 6:54
06. Revolution Heros 4:01
07. Let The Music Be Your Master 6:19
08. The Phacist 4:10
09. Where Do You Sleep At Night 3:50
10. Madly Backwards 4:12
11. We Will Remain 4:37
12. Before I Close My Eyes 4:43
13. Mansions In The Sky (Bonus Track) 4:19

Besetzung:

Oni Logan (voc)
George Lynch (guit)
Marco Mendoza (bass)
Scott Coogan (drums)

Internet:

Lynch Mob @ Facebook

Venial Sin – World Reset (Cd)

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Band: Venial Sin
Titel: World Reset

Label: Imperative Music
VÖ: 2009
Genre: Progressive Death Metal

Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Eine Mischung aus Gothic und Death Metal erreichte uns aus Portugal. Die Formation nennt sich Venial Sin und vollkommen richtig diese Herrschaften eifern ihren Landsmännern vonMoonspell nach. Dennoch ist das Material von Nelson Rodrigues (voc), Pedro Matos (guit), Pedro Moises (guit), Tiago Lamas (bass), Helder Vasconselos (drums) und Oscar Medeiros (keys)deutlich düsterer und schwärzer gefärbt. „World Reset“ heißt das erste Lebenszeichen dieser aus Vila Real stammenden Truppe.

Mit „My Venial Sin“ wird erst einmal ein längeres Klangintro geboten, das mit dem sehr dunkel gefärbten Sound die passende Stimmung erzeugt. Hier wird eine ordentliche Wand aufgefahren und dabei werden aber auch kleinere sanfte, nicht so düstere Klänge eingesetzt.

Sehr melancholisch und verhalten wird nun „World Reset“ nachgeschoben. Das recht sanfte Gitarrenspiel erzeugt zwar etwas balladeskes Feeling, doch man braucht nicht lange warten bis die Herrschaften etwas kantiger weiter machen. Dies wird aber langatmiger durchgeführt und somit bekommt das Ganze etwa erst ab der Mitte an Fahrt. Damit hat man hier einen sehr leidenden Track geschaffen und dieser zieht vor allem durch die klaren Vocals im Hintergrund und der dazugehörigen Rhythmik ordentlich runter.

„Insanity“ ist hier eine deutlich, speedigere Weiterentwicklung. Auch wird hier mehr Augenmerkt auf progressive, als auch orientalische Soundeffekte gelegt. Dadurch klingt alles sehr facettenreich und statt ausgeschmückt. Die Härte die man uns aber hier vorsetzt ist sehr Black Metal lastig und auch wird hier eine steife Brise erzeugt die einen das Fürchten lehrt. Die Burschen haben ein sehr gutes Händchen wie solche Klangverbindungen und Mixturen klingen müssen. Dennoch ist man hier etwas mehr bedacht experimentelle Sounds abzuliefern und diese kann man auch eher Freunden des Genusses empfehlen. Denn einen eingängigen Track hat man hier nicht parat. Es braucht schon seine Zeit bis sich alles vollends entfaltet, dafür aber dann umso mehr.

Den Schlussstrich zieht man bei dieser E.P. mit dem sehr harschen „November’s Fall“. Auch wird hier eine etwas rauere und kantigere Rhythmik geboten. Quer durch die Bank ackert das Sextett im sehr schroffen Bereich durchs geschehen. Auch kommen die Gothic Elemente fast bis gar nicht mehr vor, dafür tendiert man hier mehr auf eine Spielweise die als bombastische Death/Black Mischung schallt.

Fazit: Düsterhappen der es in sich hat. Die Truppe kann man wirklich nur Genießern empfehlen, schnelle eingängige Melodien sucht man hier vergebens, doch wer eine dunkel Seele und ein schwarzes Herz hat und sich mehr Zeit für die Musik nimmt, der bekommt die Vollbedienung.

Tracklist:

01. My Venial Sin 01:50
02. World Reset 04:41
03. Insanity 04:18
04. November’s Fall 03:18

Besetzung:

Nelson Rodrigues (voc)
Pedro Matos (guit)
Pedro Moises (guit)
Tiago Lamas (bass)
Helder Vasconselos (drums)
Oscar Medeiros (keys)

Internet:

Venial Sin @ MySpace

Venial Sin @ Facebook

Seasons Lost – After the Storm

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Band: Seasons Lost
Titel: After the Storm
Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre: Modern Hard Rock/Heavy Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Wer auf die melodischen Allüren von Trivium steht, der kommt auch um Seasons Lost nicht herum. Auch diese aus Fort Lauderdale Florida stammenden Sunny Boys wissen mit derselben Art zu überzeugen wie ihre Landsmänner, wenngleich diese Truppe melodischer wirkt. Shaie Mason (voc), Parker Tindell (guit), Anton Foresta (guit), Mark Ellis (drums) und Andy Uihlein (bass) haben seit ihrer Gründung 2005 ordentlich für Furore sorgen können. Mit dem neuesten Output „After the Storm“ wird nun erneut in Europa zum Kriegszug angesetzt.

„To Hell And Back“ knallt als Opener mit viel wuchtigem Gehabe durch die Boxen. Guter Bangertrack der immer wieder vom Growl – Shout Gesang in den klaren Bereich wechselt. Superbe Mischung die sehr gut aufwühlt und zu gefallen weiß. Um Ecken schneller serviert man uns nun „Confession“, welches als besonderes Schmankerl mit einer breiten Facette an Groovelementen und klaren Vocalbeiträgen der besonderen Art ausgestattet wurde. Vor allem im Refrainteil wirkt das Ganze sehr hymnisch und vor allem vielen Modern Metal Fans der Marke BFMV, Trivium und Konsorten dürfte dieser Song besonders gefallen, sofern man die melodischen Modern Metal Tracks liebt. Ruhig, im klaren Gewässer schippert man zu Beginn von „The Big Empty“ und in diesem verweilt man nun auch länger. Das romantische, verträumte Soundgefühl wird um Ecken mehr durch den Gesang verstärkt. Dennoch zu balladesk wird es nicht und dafür sorgt so mancher wuchtiger Ausbruch, bevor man erneut umjustiert und wieder in die ruhigen Gefilde zurück kehrt. Genug geträumt denn der Nachfolger „Borrowed Time“ rotiert mit viel Tempo durch die Anlage und jagt den Hörer binnen Sekunden hoch. Sehr aufrüttelnder Track mit viel Feuer unterm Hinter. Der Song wirkt zwar simpler und dennoch richtet man das Interesse auf viele rohe und ungeschliffene Einschübe die, die Nummer um Ecken aufwertet und farbenbunter erscheinen lässt, welche mit klaren, hymnischen Refrainpassagen verstärkt werden. Erneut ruhiger und verträumter ist die Einleitung von „Dry Ground“ ausgefallen. Klare, balladeske Strukturen bestimmen hier erst einmal das Geschehen und in diesen schippert man weiterhin und das versüßt man noch mit viel melancholischem Gefühl. Als so mancher Weckruf fungieren hier einige Eruptionen, doch diese weilen nur von kurzer Dauer. Eine Kurskorrektur von 180 Grad wurde nun bei „Skeletal Remedy“ vorgenommen. Mit einer gehörigen Portion an Göteborg Schwedendeathstahl versetzt zelebriert man hier ein durchwegs hartes Programm, welches durch einige längere beruhigende Phasen erweitert wurde. Dennoch der dominante Teil ist sehr hart und wutentbrannt ausgefallen und dieser stachelt gewaltig auf. Wieder wird das Steuer bzw. die Soundrichtung komplett herum gerissen und mit „Forever“ werden einmal mehr ruhigere Gewässer aufgesucht und in diesen musiziert man im balladesken Sound dahin und bezaubert mit vielen verträumten Soundeinfädelungen, mit viel dunkler Romantik und einigen Ausbrüchen der kürzeren, aufblitzenden Art. Auch das nachgesetzte „Taken Away“ präsentiert man uns vom Grundgedanken her sehr ähnlich. Erneut greift man auf ruhige, romantische Soundeinflüsse zurück und verstärkt diese mit einem sehr klaren, als auch wesentlich verträumteren Soundgefühl. Zwar starte auch „Predanatural“ sehr verhalten, doch wie ein moderner Track von Metallica kommt dieser Song daher und erinnert mich persönlich sehr stark durch den Modern Metal Anteil einmal mehr sehr prägnant an Trivium. Immer wieder tingelt die Truppe immer wieder zwischen der Rhythmik der beiden oben genannten Bands hin und her und zelebriert ein sehr wuchtiges, rohes Programm das gewaltig aufwühlt. Der Abschluss findet durch „Grave Shifter“ statt, welches sehr melodisch begonnen wird und man sofort die Härte Injektion ansetzt. Erneut weist man viele Parallelen zum Modern Metal aus Amerika auf, wenngleich man diese weites gehend auf eine ganze besondere Art macht. Härteausbrüche werden hier immer wieder durch melodische Refraintparts, mit klarem Gesang verstärkt bzw. abgewechselt. Superbe Mischung die sehr beeindruck und die vielen Wechsel hieven einen automatische immer wieder in die bestimmenden Ecken. Vor allem der flottere, härtere Rhythmusbereich weiß sofort zu begeistern und animiert einen abzugehen.

Fazit: Gute Mischung aus traditionellen und modernen Metal Elementen die man sehr abwechslungsreich einsetzt und dadurch eine gute Portion an Power, Härte und Moderne abgeliefert hat.

Tracklist:

01 To Hell And Back
02 Confession
03 The Big Empty
04 Borrowed Time
05 Dry Ground
06 Skeletal Remedy
07 Forever
08 Taken Away
09 Predanatural
10 Grave Shifter

Besetzung:

Shaie Mason (voc)
Parker Tindell (guit)
Anton Foresta (guit)
Mark Ellis (drums)
Andy Uihlein (bass)

Internet:

Seasons Lost Website

Seasons Lost @ MySpace

Twinspirits – The Forbidden Citiy

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Band: Twinspirits
Titel: The Forbidden Citiy
Label: Lion Music
VÖ: 2009
Spielart: Progressive Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Das mittlerweile zweite Album der italienischen Prog Metaller Twinspirits steht heute zur Rezension an. Wer die italienischen Kapellen kennt weis dass dabei nicht nur experimentiert wird, sondern auch viele Melodien und liebevolle Arrangements am laufenden Band verbraten werden. Zu diesem feinen progressiven Barbecue laden auch am 11.09.09 die Herrschaften Göran Nyström (voc), Tommy Ermolli (guit), Alberto Rigoni (bass), Daniele Liverani (keys) und Dario Ciccioni (drums) und wer auf eine gute Portion in Sachen Progressive Metal mit bombastischen Arrangements steht, der sollte dieser Einladung zu „The Forbidden City“ dringendst folgen.

Mit „The Forbidden City“ stellt man gleich einen sehr monumentalen Track an den Beginn des Albums. Viele Spielereien hat man sich hier ausgedacht und in einer Form einer kleinen Mini Oper dröhnt das Ganze recht stattlich als Einleitung des Silberling und dazu kann man seine Lauscherchen ordentlich, mit viel gewaltigen Pathos durch putzen lassen. Genussvolles Menü, welches man uns hier als Aperitif kredenzt. Das absolute Highlight sind aber die Vocalbeiträge des Fronters, der nicht unbegründet ein wenig an Michael Kiske erinnert. Doch auch viel Parallelen zu anderen, größeren in diesem Geschäft sind auszumachen und unterstreichen die Vocalakrobatik dieses Sängers. Recht beschaulich mit sanften, klassischen Klavierklängen wird uns gleich der beschwichtigende Song „Taste The Infinity“ dargeboten. Man bleibt eher im ruhigen, balladesken Eck und dabei zaubert man eine Romantik ans Tageslicht die ordentlich, klanglich zu verwöhnen weis. Selbige Momente werden nur an und ab durch druckvolle Ausreißer im flotteren Midtempostil unterbrochen und erweitern so das gesamte Klangbild um etliche Nuancen. So genug Romantik, denn mit „Number One“ steht nun eine speedige Reise an, zu der man ordentlich seine Nacken strapazieren kann. Flotter Bangerstrack im erdigen Bereich und diese werden vor allem durch die Gitarrenarbeit geliefert. Doch auch der Frontmann singt sich hier durch ein raues Programm und wird durch viele Brüllparts eines Kollegen unterstützt. Dies bietet alles in allem eine sehr farbenbunte Soundmischung die zu gefallen weis. Sehr symphonisch mit einer kleineren Synthyspielerei wird nun bei „Everything“ aufgewartet. Recht druckvoller Anfang, denn die Saitenfraktion unterstütz hier dieses Feeling nach allen Regeln der Kunst. Hier tobt man sich aber dennoch weit mehr aus und lässt sich zu vielen Klang und Soundspielereien verleiten. Dennoch wird der Bogen nicht überspannt und man hat dadurch einen sehr Facettenreichen Kracher mit viel düsterem Flair geschaffen. Recht flott rockend geht es nun mit „One Of Us“ weiter. Schöne Keyboardklänge von alten Rockhasen a la Rainbow und Deep Purple schallen hier aus den Boxen. Dem Stil alter Rockkappelen der frühen Achtziger angetan wird auch hier in die Saiten gegriffen und abgerockt was das Zeug hergibt. Als Break gibt es einige besonnenere, stampfende Momente die man gut mit dem rockigen Gesamtbild vermengt hat. Ein symphonischer Rocksong ist auch „BTR“ geworden. Wobei man sich aber hier auf etwas modernere Elemente beruft und den 80er Sound zwar noch beibehält diesen aber etwas mit breitentauglicheren Rockelementen ausgerichtet hat. Das Gebräu zwischen alten und neuen Inkredenzien wurde recht wuchtig in Szene gesetzt und weis den Zuhörer mit seinen ständigen Tempowechseln aufzurütteln. Zum Ende der Nummer bekommen wir noch einmal ein komplette Soundspielerei mit vielen Soliwechseln geboten die laut aufhorchen lassen und die Kinnlade nach unten schwappen lässt, denn was man hier abliefert ist einfach ein grenzgeniales Spiel das man selten erlebt. Rech ruhig wird nun „Hide This Feeling“ angestimmt und der Name verspricht genau das Programm das nun folgt. Sanfte, symphonische Klänge im balladesken Bereich die einen hier die Gehörgänge verwöhnen und nur einige Gitarrensoli bilden hier ein anderes Klangbild. Alles in allem eine liebevolle Ballade mit einem enormen Duett Gesang das zu gefallen weis. Nahtlos geht es nun zu „My Future“ über. Hier bekommt man etwas an Fahrt hinzu, doch erst nach und nach steigert man das Tempo und ackert sich hier sehr dezent rockend nach oben. Auch hier haben viele liebliche Passagen Verwendung gefunden, die aber nach etlichen Sekunden durch flottere Ausreißer abgelöst werden. Einmal mehr zeigen sich die Italiener sehr Facetten und steigernd Abwechslungsreich. „Reaction“ ist nun wieder dem 80er Klassikrock gewidmet und auch die Keyboardlinien verraten schon viel was nun folgen wird. Gutes, temporeiches Stück zum Abshaken und ausrasten im tanzbaren Bereich. Auch das abschließende „I am Free“ wurde mit einem sehr druckvollen, Keyboardlastigen Beginn ausgestattet. Zum Ende hin gibt es noch mal eine kleine Mini Progressive Metal Oper, wobei sich die Jungs noch einmal vollends austoben und ein Klangspiel par Excellence aus dem Nähkasten zaubern.

Fazit: Superber Progressive Metal Happen der in keiner Sammlung fehlen sollten. Die Herrschaften dürften aber auch klassischen Rockfans bzw. Power Metal Fans mit einem Hang zu rockigen Wechseln mit vielen Melodielinien gefallen.

Tracklist:

01. The Forbidden City 10:19
02. Taste The Infinity 5:55
03. Number One 4:39
04. Everything 7:45
05. One Of Us 6:32
06. BTR 5:42
07. Hide This Feeling 4:39
08. My Future 6:39
09. Reaction 6:03
10. I am Free 10:26

Besetzung:

Göran Nyström (voc)
Tommy Ermolli (guit)
Alberto Rigoni (bass)
Daniele Liverani (keys)
Dario Ciccioni (drums)

Internet:

Twinspirits Website

Twinspirits @ MySpace

House of Lords – Cartesian Dreams

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Band: House of Lords
Titel: Cartesian Dreams
Label: Frontiers Records
VÖ: 2009
Genre: Melodic Rock, Melodic Hard Rock
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Nach nicht ganz einem Jahr sind die Rocklegenden von House of Lords zurück, um uns den „Come to my Kingdom“ Nachleger am 18.09.09 via Frontiers Records schmackhaft zu machen. Die 1989 gegründete Formation hat sich dabei wie wir sie kennen ordentlich ins Zeug gelegt um mit „Cartesian Dreams“ einen nachzulegen. Das Album wurden in der Besetzung James Christian (voc), Jimi Bell (guit), BJ Zampa (drums) und Chris McCarvill (bass) in bahnbrechender Geschwindigkeit eingespielt und alte Rockhasen werden alleine schon vom Namen her hellhörig werden, doch auch musikalisch bieten die Rockgiganten wieder einiges auf dem neusten Machwerk.

Mit einem amtlichen Symphoniestreich der viel Filmmusikromantik aufkommen lässt startet man mit Track Nummer Uno das Machwerk. „Cartesian Dreams“ knallt im erdigen Rocksoundkleid wie ein dunkles Gewitter. Die Erde bebt und aus ihrer Mitte erhebt sich die Band House of Lords und rocken bis zum jüngsten Gericht. Genau dieses Feeling wird durch die Truppe versprüht und zu den symphonischen Rockklängen kann man ordentlich abshaken. Deutlich flotter schiebt man nun im erdigen Style „Born To Be Your Baby“ nach. Guter groovender Track, mit etlichen verzogenen Gitarrensolis als Abwechslung. Dennoch justiert man ständig die Geschwindigkeit neu nach und dadurch gibt es ein gutes Wechselspiel zwischen flotteren und sanfteren Momenten, die man mit einem sehr guten Spagat zusammen bringt. Der dominante Anteil ist aber flottere Rockkost und die groovt vor allem durch die tiefer getrimmten Gitarren ordentlich. Orientalisch dem Namen entsprechend startet man „Desert Rain“. Im Anschluss schlagen Rockblitzgewitter am laufenden Band ein und diesen sollte man sich entziehen. Ganz so flott geht es dann nicht vonstatten und das liegt auch am sehr sanften, warmherzigen Gesang des Fronters, der immer die Rhythmusfraktion zu beschwichtigen versucht, was ihm auch fasst immer gelingt. Doch immer wieder lassen sich seine Kameraden nicht zurückhalten und springen dabei ordentlich in die Presche. „Sweet September“ klingt genauso wie sich der Name ließt. Klare Rockballade, mit guten melodisch klar schallenden Klängen, die eins ums andere mal mit kurzen Ausreißern unterbrochen werden. Ein ruhiges, genussvolles Stück für Liebhaber von sanfter Romantik. So genug von den lieblichen Sachen, denn mit „Bangin'“ knallt man uns eine weitere ordentliche Rockröhre im klassischen Stil vor den Latz und diese entpuppt sich als durchwegs shakende, vor Kraft strotzende Rockhymne vor dem Herrn. Doch, wie es der Name schon aussagt kann man geneigter sich durchs Programm bangen, dafür sorgt schon die Rockmaschine der House of Lords. Wie eine Notbremse klingt dann gleich „A Simple Plan“ und man steuert mit dieser kurzen Unterbrechung balladeske Gefilde an, bevor man nahtlos ins folgende „Never Look Back“ mündet. Doch auch hier bremst man sich etwas nach dem druckvollen Beginn ein. Einige Gitarrenläufe wirken etwas doomiger bzw. auch erdiger. Dennoch die Mischung die man hier parat hat könnte nicht facettenreicher klingen. Man vermengt schleppende – melancholische Elemente, mit klaren – symphonischen Arrangements, dass schallt gewaltig und wühlt trotz des Midtempos ordentlich auf. Mit einem satten Soli und dem galoppierenden Rhythmus im Anschluss bei „The Bigger They Come“ haben die Herrschaften wieder etwas zum flotteren Abrocken an dieser Stelle parat. Durchwegs wird das Tempo beibehalten und man kann sich getrost zu einem geneigten Kopfschütteln überreden lassen. Deutlich mehr symphonische Beisätze hat man hier beigemischt und das ergibt noch das zusätzliche Tüpfelchen auf dem „I“ aus. Gleich weiter mit viel Tempo unter den Versen wird „Repo Man“ eröffnet, doch gleich im Anschluss wird fest abgebremst und man zockt nun als Wechsel im stampfenden Bereich, mit vielen erdigen und hymnischen Attitüden, die auch etliche Eckpfeiler in Richtung Europa aufweisen. Eine ordentliche Rockröhre ist den Jungs nun mit dem fröhlich rockenden „Saved By Rock“ geglückt. Schöner Partyrocker, mit vielen Mitgrölparts bzw. funkenden Momenten die bestens zum Abgehen geeignet sind und ein wenig an Aerosmith erinnern. Oh bei „Joanna“ klingt man, wahrscheinlich auch durch den Glockenschlag sehr verdächtig kurzzeitig nach AC/DC, doch nach dieser Einleitung zur Thematik von Jeanne d’Arc schallt der Song die restliche Zeit über wieder im gewohnten Soundkleid von House of Lords. Im Großen und Ganzen bleibt man im hymnischen, flotten Gewässer und lässt sich nur ganz dezent wieder dazu verleiten einige Messerspitzen von AC/DC beeinflussten Elementen hinzu zufügen. Für meinen Teil das absolute Highlight auf diesem Album. Abschließend zaubert man noch das ruhig, fast schon balladeske Stück „The Train“ als Bonus aus der Schatzkiste. Schöner Abschluss für eine imposante, klassische Rockscheibe aus dem amerikanisch beeinflussten Rocksektor.

Fazit: Guter Nachguss aus dem House of Rock Parlament, welches auch hier House of Lords heißt. Niederknien ihr lieben alten Rockhasen und nach mehr betteln.

Tracklist:

01. Cartesian Dreams 5:15
02. Born To Be Your Baby 4:31
03. Desert Rain 5:08
04. Sweet September 3:44
05. Bangin‘ 3:32
06. A Simple Plan 0:16
07. Never Look Back 4:06
08. The Bigger They Come 3:53
09. Repo Man 4:11
10. Saved By Rock 4:45
11. Joanna 3:30
12. The Train (Bonus Track) 4:41

Besetzung:

James Christian (voc)
Jimi Bell (guit)
BJ Zampa (drums)
Chris McCarvill (bass)

Internet:

House Of Lords Website

House Of Lords @ MySpace