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Verdict Denied – Condamned (Cd)

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Band: Verdict Denied
Titel: Condamned

Label: Secret Port Records
VÖ: 2009
Genre: Technical Thrash Metal

Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Recht witzig wie man so auf Bands aufmerksam gemacht wird. Unser Freund und Paradox Mastermind Charly Steinhauer hat uns auf diese Formation aus Griechenland aufmerksam gemacht. Es handelt sich hier um Billy Coumreau (guit & voc) und seine Band Verdict Denied aus Griechenland. 1995 fiel der Startschuss für die Truppe und nach ersten Gehversuchen im Bereich des Old School Thrash Metal wurde dass erste Demo im Jahr 1997 veröffentlicht. Längere Zeit war es dann still und 2001 – 2003 verbrachte man damit viel Live Erfahrung zu sammeln. 2005 entschloss sich die Formation das erste längere Lebenszeichen einzuspielen. Durch sehr gute Resonanzen im Metal Hammer und Terrorizer wurde Jeff Waters von Annihilator auf die Helenen aufmerksam und so wurde der längere Output mit dem Namen „Condamned“ erneut abgemischt und mit dem Label Secret Port Records erneut veröffentlicht. Dass Jeff hier die Fingerchen im Spiel hatte merkt man vom ersten bis zum letzen Ton und wer auf eine griechische Variante von Alison Hell meets Never, Neverland steht der muss das Teil von Billy Coumreau (guit & voc), Cozzy Pap (guit), Jim Rouvell (drums) und Tassos Kokliotis (bass) haben.

Wie ein Blitzgewitter wird der Opener „Fake Abilities“ vom Stapel gelassen und man brettert gleich mit viel Super Plus getankt dahin. Doch auch die Verehrung des Fronters zu Paradox sollte bzw. muss hier erwähnt werden. Denn wie eine gute Mischung aus eben Paradox und Annihilator schallt die erste Nummer durch die Boxen. Viele Banger und Fäustereck Aktionen wurden gute eingearbeitet und man kann hier komplett austicken. Im Mittelteil kommen etliche schizoide Einfädelungen zum Vorschein die das Material kurzzeitig in eine sehr progressive, als auch melodische Ecke rücken, doch schon springen die Helenen wieder in die Preschen und brettern erneut mit viel Speed dahin. Gute angenehme Mischung die man als Einleitung des Silberlings bietet. Das Tempo wird beim folgenden „Dark Twisted Laughter“ ordentlich gesteigert und auch hier lassen viele Elemente und Melodien aus Never, Neverland grüßen. Dennoch sollte man sich hüten die Griechen als Kopie abzutun, denn durch viele Einsätze drückt man seinen eigenen Stempel auf und die Wegweiser nützt man nur als zusätzliche, klangliche Erweiterung und das steht dem Stück sehr gut. Im ständigen hin und her schleudert uns die Truppe und das Ganze mit viel ausgewogenem Spiel. Wer auf melodischen, progressiven Thrash Metal aus den 80ies steht der bekommt hier die komplette Vollbedienung und wird vor Begeisterung laut aufheulen. Nach den beiden flotten Granaten wird es bei „This Soul Of Black Is Mine“ erst einmal sehr ruhig und melancholisch. Sehr melodische, melancholische Klänge schallen hier aus den Boxen und erinnern mich, vor allem durch den Gesang von Billy sehr stark an Iced Earh. Liebliche, weibliche Gesänge im Hintergrund werten diese ruhige Einleitung auf. Diese hält bis etwa drei Minuten an und nun kommt es zur Initialzündung und man ballert wieder im brachialen Stil dahin, wenngleich man es diesmal deutlich melodischer anpackt als man es bis dato getan hat. Mit „94 x 1 Vain (They Return)“ bestreitet man wieder etwas gewohntere Wege, wenn auch die Einleitung abermals melodischer und langatmiger ausgefallen ist. Doch auch eine Gastsängerin gibt sich hier ihr stell dich ein. Die gesangliche Erweiterung passt wie die Faust aufs Auge und Billy beweist dass auch seine Kehle sehr Facettenreicht klingt. Man verbindet recht gut thrashige Wutausbrüche mit melodischen, progressiven Parts und als Zusatz lässt man auch einigen kurzen Groove Stopps den Vortritt. Gutes farbenbuntes Gebräu das man uns hier beschert. „Black Tango“ ist hier Programm, denn nach einer sehr leidenden, melancholischen Eröffnung, mit viel dunkler Romantik wird ca. nach 2 Minuten eine komplettes Durchdrehen seitens der Band vollzogen. Dennoch komplett für die Klapse ist man nicht bereit und kurze schizoide Parts, die auch von Into Eternity verwendet werden werten das sehr experimentelle Stück gewaltig auf. Solides Klangexperiment das man hier für das Gehör geschaffen hat und dem sollte man sich nicht entziehen und jede Gottverdammte Note genießen. Mit viel Feuer und reichlich Schwarzpulver wird nun „Twisted And Menacing My Stare“ gezündet. Eine recht kantige, rohe bretternde Schiene die man hier nach dem sehr experimentellen Vorgänger fährt. Gutes Bangerkraftfutter das man uns hier zum Fraße vorwirft. Kurzer Groove Breaks dienen als kurze Verschnaufpause, denn schon reißt uns die Mannschaft in den Sog des Bangerstrudels. Mit Marschrhythmik wird nun „Battle Within“ gestartet. Stampfende Eröffnung, die erst einmal weiterhin beibehalten wird und mit vielen dreckigen, als auch melodischen Fragmenten erweitert wird. Nach und nach verlässt man dieses Gewässer und zockt etwas kantiger, wenn sich die Saitenfraktion zu etlichen satten Melodieriffs hinreißen lässt. Mit viel speedigem Thrash Metal verabschieden sich die Helenen von uns mit „The Last Act“. Erneut kredenzt man uns gute Bangermomente, die man mit vielen Chorrefrains satt ausschmückt. Superber Ausklang für ein traumhaftes Album.

Fazit: Freunde von Annihilator, Paradox und alten Iced Earth Alben wird hier ein zweiter Frühling beschert. Kaufen und sich satt hören, doch Vorsicht die Suchtgefahr ist hier äußerst hoch!!!!

Tracklist:

01. Fake Abilities
02. Dark Twisted Laughter
03. This Soul Of Black Is Mine
04. 94 x 1 Vain (They Return)
05. Black Tango
06. Twisted And Menacing My Stare
07. Battle Within
08. The Last Act

Besetzung:

Billy Coumreau (guit & voc)
Cozzy Pap (guit)
Jim Rouvell (drums)
Tassos Kokliotis (bass)

Internet:

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Cain’s Offering – Gather the Faithful

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Band: Cain’s Offering 
Titel: Gather the Faithful
Label: Frontiers Records
VÖ: 2009
Genre: Melodic Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Chris Egger

Was kommt heraus wenn sich Musiker, die schon für Sonata Arctica, Stratovarius, Norther oder Wintersun gespielt haben? Cain’s Offering heißt die Antwort und besteht neben Jari Liimatainen (ex-Sonata Arctica) an der Gitarre und Mikko Harkin (ebenfalls ex-Sonata Arctica) am Keyboard auch aus Norther und Wintersun Bassist Jukka Koskinen, Paul Di’Anno Drummer Jani Hurula sowie dem wohl bekanntesten Namen der Band, Timo Kotipelto (Stratovarius) an den Vocals.

Diese All-Star-Band hat es nun also geschafft und ihr erstes Album Gather The Faithful aufgenommen.

My Queen Of Winter beginnt gleich mit hohem Tempo, klingt natürlich schon leicht nach Sonata Arctica und auch Stratovarius, was auch deutlich an Kotipelto’s Stimme liegt. Im Mittelteil gibt’s dann noch ein Soloduell, das leicht nach Dragonforce klingt. Alles in allem solider Power Metal der im Opener geboten wird, aber nichts Außergewöhnliches ist.

Weiter geht’s mit More Than Friends. Schon um einiges langsamer als der Opener aber auch um einiges stärker. Starke Melodien, guter Gesang, Instrumental auch nichts auszusetzen. Wird bei einer eventuellen Live-Performance auf alle Fälle auch Spaß machen. Vor allem der Refrain ist bei diesem Stück sehr gut gelungen.

Mit einem ruhigen Keyboard-Intro geht es dann am Anfang von Oceans Of Regret weiter, ehe wieder Richtig Gas gegeben wird. Die Ähnlichkeit zu den Hauptbands (bzw. Ex-Hauptbands) ist hier wieder um einiges größer, doch klingt es durch den guten Keyboard-Einsatz etwas eigenständiger und profitiert wie schon der Vorgänger klar vom starken Refrain. Im Mittelteil geht’s dann auch noch kurz in die Richtung Progressive Metal mit einigen Solo-Einlagen bis das Stück nach über 6 Minuten vorbei ist.

Gather The Faithful startet dann noch ruhiger ehe es dann schon relativ progressive weiter geht. Ein rein instrumentales Stück. Man kann hier auch die Vielseitigkeit der Finnen hören.

Die Ballade Into The Blue setzt das Album fort. Wird sicher jedem gefallen, den schon Stücke wie Replica von Sonata Arctica gefallen. Vor allem gute Leistung von Timo Kotipelto.

Dawn Of Solace drückt wieder ordentlich aufs Gaspedal. Wieder solider Power Metal, trotzdem klingt es auch hier wieder sehr stark nach Stratovarius.

Thorn In My Side überrascht dann teilweise mit elektronischen Sounds, bleibt aber natürlich weiter Power Metal. Wieder besser als der Vorgänger zeigt sich hier auch Timo Kotipelto sehr variabel. Auch der Refrain ist wieder perfekt zum mitsingen.

Morpheus In A Masquarade ist das längste Stück auf Gather The Faithful und geht irgendwie teilweise in Richtung Avantasia, wobei natürlich auch wieder Ähnlichkeiten mit Stratovarius und Sonata Arctica zu erkennen sind. Trotzdem eines der schwächeren Stücke.

Stolen Waters gibt dann wieder Gas, wobei Timo Kotipelto durch den für ihn untypischen (relativ) tiefen Gesang zunächst schwer zu erkennen ist. Dies dauert aber nicht lang und es geht wieder mit typisch finnischem Power Metal weiter. Im Mittelteil werden hier viel experimentiert, zuerst extrem hart, dann Akustikgitarren dann wieder ein Soloteil.

Die Ballade Elegantly Broken beendet dann dass 46 Minütige Debüt der Finnen. Klingt so als würde man hier Tell It To My Heart von Taylor Dayne covern, es besteht schon eine große Ähnlichkeit zwischen den Songs.

Fazit: Klar konnte man schon damit rechnen, dass es doch relativ nach Stratovarius und Sonata Arctica klingen könnte, aber dann so stark hätte ich auch nicht gedacht. Trotzdem kann man das Album durchaus empfehlen, vor allem wenn man auf Power Metal wie den der bereits genannten Bands steht. Anspieltipps sind vor allem More Than Friends und Oceans Of Regret.

Tracklist:

01. My Queen Of Winter
02. More Than Friends
03. Oceans Of Regret
04. Gather The Faithful
05. Into The Blue
06. Dawn Of Solace
07. Thorn In My Side
08. Morpheus In A Masquerade
09. Stolen Waters
10. Elegantly Broken

Besetzung:

Timo Kotipelto (voc)
Jani Liimatainen (guit)
Mikko Harkin (keys)
Jukka Koskinen (bass)
Jani „Hurtsi“ Hurula (drums)

Internet:

Cain’s Offering @ MySpace

Ahab – The Divinity of Oceans

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Band: Ahab
Titel: The Divinity of Oceans
Label: Napalm Records
VÖ: 2009
Genre: Funeral Doom
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Wenn man sich die Stilrichtung und den Bandnamen dieser aus Deutschland stammenden Truppe durchliest muss man ordentlich schmunzeln. Ahab nennt sich die Band die ich euch heute vorstellen möchte und ihr Stil den sie zelebrieren bezeichnen sie selbst als Funeral Nautic Doom Metal. Öh was es auch immer ist man kokettiert hier tatsächlich mit der Thematik des von Herman Melville geschriebenen Roman Moby Dick und auch etlichen anderen Seefahrer Themen. Daniel Droste (vco, guit & keys), Christian Hector (guit), Stephan Wandernoth (bass) und Cornelius Althammer (drums) haben für den 24.07.09 ihren zweiten Output aus den tiefen der Meere gehoben und „The Divinity of Oceans“ wird via Napalm Records erscheinen. Wer auf flotte Tracks und galoppierende Rhythmen steht den schlägt man hier windelweich mit doomigen, schleppenden Linien. Also wer auf viel tiefgründige Gefühlstracks steht der kann sich bei diesem Album auf eine vollendete Beschallung gefasst machen. Alle anderen sollten lieber das Weite suchen.

Ruhig und beschaulich läutet man den Silberling mit „Yet Another Raft of The Medusa (Pollard’s Weakness)“ ein. Lagerfeuerromantik könnte man hier sagen, zumindest beschallt man uns mit lieblichen, akustischen Gitarrenklängen, die auch etwas von einer Sounderzählung haben die auch ohne Vocals wissen wie man eine Geschichte an den Mann/Frau bringt. Nach gut 2 Minuten wird es deutlich eisiger und eine kalte Meeresbrise weht dem Hörer hier um die Ohren. Sehr langatmig wird hier der Bereich des Doom Metal ausgekostet. Durch etliche Grunzallüren die uns hier der Fronter runtergurgelt wird zwar der Härtegrad zwar etwas gesteigert, doch weiterhin hält man an schleppenden Soundfragmenten fest. Deutlich nordischer, als auch heroischer wird nun „The Divinity Of Oceans“ nachgeschoben. Man hält weiterhin am altbewährten Doom Stahl fest und diesen offeriert man uns mit einer sehr melodischen Breitseite, wobei uns dies in Form von etlichen Riffs und Solis auf einer salzigen Meeresböe ans Ufer gespült wird. Schwermütig wird weiterhin musiziert was die dunklen Gefühle ansprechen könnte und dies tut man mit einer dunklen, hinterlistigen Freude, die ich bis dato von wenigen Bands gehört habe. Mit einem eher ruhigeren Mittelteil beschert man der tiefen Gefühlsfahrt eine etwas lieblichere Pause, doch lange verharrt man in diesem Ozean nicht und steuert wieder Gewässer an die einen auf den tiefsten Meeresgrund zurück holen. Träge wird uns „O Father Sea“ mit einer dreckigen Ausrichtung aufs Gehör gedrückt. Zwar doomt man weiterhin nach besten Kräften, doch deutlich härter wird hier zum schleppenden Tanz gebeten. Einige melancholische, klare Unterbrechungen gibt es von einigen Gesangseinlagen zu verzeichnen die, die Nummer sehr gut aufwerten und etwas bunter erscheinen lassen. Gut somit gibt es außer schwarz, grau und weiß auch noch dunkles blau, denn die Stimmung wird weiterhin mit tiefgründiger Romantik nach unten gezogen. Mit vielen Melodielinien die sehr progressive wirken wird nun „Redemption Lost“ eröffnet. Geruhsam und schwerfällig wird uns hier eine sehr melancholische Soundwand geboten, die zwar weiterhin ebenfalls fürs schwermütige Gefühl ist, aber dennoch deutlich klarer und aufgeweckter zu sein scheint. Zumindest kommt es so rüber, wenn man sich auf die Soundspielereien der Gitarrenarbeit konzentriert. Deutlich mehr Druck wird nun „Tombstone Carousal“ gemacht. Gut man tritt hier nicht gleich das volle Brett, doch im Gegensatz zu den Vorgängerstücken wird hier etwas mehr Geschwindigkeit verarbeitet. Dies donnert aber auch weiterhin im vollen Doombrett aus den Boxen und dabei versprüht man auch gleichfalls dunkle bzw. dreckige Härte wie man es bis dato gewohnt war, wenn auch um einiges flotter als bisher. Eine recht passable Mixtur aus den beiden vorangegangen Tracks ist den Doom Herren mit „Gnawing Bones (Coffin’s Lot)“ geglückt. Am laufenden Band wechselt man hin und her und serviert uns so ein recht facettenreiches Stück im Doom mit vielen Melodielinien, als auch einigen druckvolleren Ausbrüchen. So wie das Album eingeläutet wurde so wird nun auch der letzte Track des Silberlings „Nickerson’s Theme“ eröffnet. Ruhiges, klares Spiel mit sanften Tönen die einem wie eine laue Meeresbrise um die Ohren weht. Sehr heroisch und mit deutlich mehr Druck geht es erst nach ca. 3 Minuten weiter. Dennoch hier bekommen wir wieder etwas flottere Kost geboten die aus dem sonst doch recht schleppenden Treiben einmal mehr ausbricht. Doch schlussendlich beendet man den Output mit einer eisigen, elegischen Stimmung.

Fazit: Wer etwas für die tiefgründigen Momente seines Lebens einen Soundklang braucht dem kann ich die Herrschaften von Ahab nur empfehlen. Das Album ist mit Sicherheit keine Alltagsscheibe, doch wer für triste, trostlose Ereignisse seine Sounduntermalung benötigt für den wird hier die komplette Palette geboten.

Tracklist
01. Yet Another Raft of The Medusa (Pollard’s Weakness) 12:40
02. The Divinity Of Oceans 11:03
03. O Father Sea 07:07
04. Redemption Lost 10:25
05. Tombstone Carousal 07:27
06. Gnawing Bones (Coffin’s Lot) 10:48
07. Nickerson’s Theme 08:06

Besetzung
Daniel Droste (voc, guit & keys)
Christian Hector (guit)
Stephan Wandernoth (bass)
Cornelius Althammer (drums)

Internet
Ahab Official Website
Ahab @ MySpace

Asphyx – Death… The Brutal Way

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Band: Asphyx
Titel: Death… The Brutal Way
Label: Century Media
VÖ: 2009
Genre: Death/Doom Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Der Juni dürfte für all jene dass Monat sein die auf Old School Death Metal stehen. Die Stoßgebete wurden erhört und nach der Reunion der holländischen Death Metal Speerspitze Asphyx gibt es nun ein Album. Doch nicht nur die Reunion dürfte für einen Freudentaumel sorgen. Auch die Wiederkehr von Martin Van Drunen mit seiner kauzigen Stimme ist ein weiteres Highlight in diesem Jahr. Gut auch die vier Alben ohne den Burschen waren nicht von schlechten Eltern, doch ohne Martin fehlte einfach irgendwas. Es ist leider immer so wenn Shouter oder Sänger einige Alben bzw. das Material der Truppe prägen ist es für folgende immer schwer zu überzeugen. Niemand stellt die Klasse von „Embrace to Death“ und den anderen in Frage, doch an Klassikern wie „The Rack“ und „Last One on Earth“ konnten sie leider nie rankommen. Lediglich Schlagwerker Bob Bagus (drums) ist noch vom Urline Up übrig geblieben. Somit hat man noch zusätzlich mit Paul Baayens (guit) und Wannes Gubbels (bass) der nur mehr den Tieftöner beübt verstärkt. „Death… The Brutal Way“ heißt der neue Kracher und wird am 19.06.09 via Century Media in den Regalen stehen. Also an alle Liebhaber des Old School Death Metal da draußen, begebt euch schon einmal in die Startlöcher.

Nach all den Jahren haben die Holländer nichts an ihrem Charme verloren und das wird bereits beim erschallen der ersten Töne von „Scorbutics“ glasklar. Man mag zu Martins Stimme stehen wie man will, entweder man liebt sie, oder man hasst sie. Für meinen Teil konnte mich der Kerl immer schon auf seine eigene Art und Weise überzeugen, ganz egal in welchen Bands er mitgewirkt hat. Die Nummer selbst rattert in bester Manier daher, so wie man mich schon damals mit den ersten beiden Alben überzeugen konnte. Wobei man für meinen Teil sich hier wohl eher an das erste sehr stark orientiert hat. Denn genauso wie bei diesem brettert die Truppe dahin, um plötzlich wie von der Tarantel gestochen loszulegen und umzuwüten. Weiter geht es nun mit dem galoppierenden „The Herald“ das mit einigen schleppenden Parts für eine kurze Unterbrechung sorgt. Doch diese Breaks sind vom Tempo her nicht wie ein Kaugummi, nein nur eben etwas gedrosselter und auch hier gibt es wieder einige Adrenalinausbrüche, wo die Holländer ordentlich dahin sägen und wie ein Panzerkommando auf voller Fahrt wirken. Ein ganz besonderes Augenmerk sollte man aber auch den kurzen schleppenden Breaks mit doomigen Gitarrenlinien widmen, wo man sich sehr verspielt zeigt. Zackiger und weites gehend dreckig schiebt man uns nun „Bloodswamp“ in den Rachen. Rotzige Death Metal Nummer mit vielen scharfen Ecken und Kanten. Das Rotzfeeling wird zwar von der Rhythmusfraktion sehr groß geschrieben, doch Van Drunen ist und bleibt ein Hauptbestandteil dass, das Material so wirken lässt wie in guten alten Tagen. Ohne Umschweife leitet man nun über zum sägenden Teil von „Death The Brutal Way“. Deutlich mehr Tempo wird hier gemacht und das Trio rotiert hier auf einer sehr Speedigen Schiene dahin. Rotzfrech wirkt es dennoch, wobei man bei diesem Song eher auf viel Geschwindigkeit und dreckige Songfragmente geachtet hat und eine gute Abwechslung bietet, denn hier wird durchgehend ohne Pause Druck gemacht und lädt zum infernalen Bangen ein. Mit einer Gitarrenriffeinleitung wie ein Donnerwetter knallt man uns in Form von „Asphyx II (They Died As They Marched)“ die nächste Granate vor den Latz. War man noch beim Vorgänger durchwegs bestrebt Dampf zu machen, so bietet man hier quer durch die Palette schleppende Fragmente, die ordentlich von Mr. Van Drunen eingeraunzt werden, dass einem Hören und Sehen vergeht. Hier wird im besten, schleppenden Death Metal marschiert und das Gefühl wie es der Titel aussagt spiegelt sich hier sehr gut und authentisch wieder. Mit einem Riffinferno wird nun „Eisenbahnmörser“ eingeläutet und wie ein Zug auf voller Fahrt wird auch hier gewerkelt. Vom Titel her hätte ich auf eine Weiterführung auf „M.S. Bismark“ geschlossen, doch die Jungs geben hier durchwegs mehr Stoff, als bei dem von mir so heiß verehrten Klassiker. Nur kurz und dennoch prägnant gibt es einige Breaks, doch hier dominieren schnelle Death Rhythmen das Kriegsgeschehen und der Möser auf den Schienen feuert aus allen Rohren. Sehr ruhig und schaurig ist die Einleitung von „Black Hole Storm“ ausgefallen. Der düstere Sound und das klassische Klavierspiel lassen es schon erahnen und somit sei man auch auf der Hut, denn nach 50 Sekunden gibt es wieder ein Donnerwetter in bester Asphyx Manier. Nach der lang gezogenen Weiterführung, nimmt aber das Tempo immer mehr an Geschwindigkeit zu und von nun ab brettern die Holländer ein Programm das sich gewaschen hat, welches einmal mehr mit bekannten Doomunterbrechungen aufgewertet wird. Vor allem der klassische Klaviereinsatz ist eine neue Sache die ich noch nicht von den Jungs kannte. Doch lange legt man nicht wert auf Neuerungen und schon geht die Speedfahrt wieder im typischen Sound weiter. „Riflegun Redeemer“ wurde nun wieder mit einem Gitarreninferno ausgestattet, welches sich einfach in den Gehörgang dröhnt das die Trommelfelle platzten. Erst nach und nach werden die Raketenschübe gezündet, doch nach etlichen Sekunden ist die Lenkwaffe Namens Asphyx von niemandem mehr aufzuhalten und bahnt sich mit ihrer speedigen Geschwindigkeit den todbringenden Weg. Vom Beginn her sehr ähnlich, wenn auch deutlich klarer wird nun „Cape Horn“ nachgeschoben. Dennoch das Tempo wird hier nur merklich gesteigert und man galoppiert hier sehr stampfend dahin. Dies aber mit soviel rotzfrechem Charme das es alten Death Fans ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zaubern wird. Längere schleppende Parts gelten hier als Abwechslung und erst langsam steigert man wieder das Spiel. „The Saw, The Torture, The Pain“ ist der leider viel zu frühe Abschluss. O.k. Sicher ist auch schon der zehnte Track, doch nach all den Jahren kann man einfach nicht genug von den holländischen Deathern bekommen. Im Zombietempo wird erst einmal die Eröffnung schön langsam und zäh einem bis in den Magen gedrückt. Selbiges macht man stückchenweise, doch leider ohne Gesang des Fronters.

Fazit: Hell Fucking Yeah Asphyx sind zurück und das mit einem Album dass sich gewaschen hat und in keiner Death Metal Sammlung fehlen sollte. Da erinnert sich meine Person sehr gerne an das Jahr 1991 zurück, wo man zu den Klängen von „The Rack“ sein Rübe bis ins unermessliche geschüttelt hat. Genau dieses Feeling wird in die heutige Zeit mit Death… The Brutal Way befördert und sollte für jüngere Fans ein Aufruf sein, mal in Sachen Old School Death Metal einen Lauschangriff zu starten. Ältere Verehrer dieser Richtung können hier getrost, blind zugreifen, die bekommen die Vollbedienung schlechthin.

Tracklist:

01. Scorbutics 04:26
02. The Herald 03:33
03. Bloodswamp 03:56
04. Death The Brutal Way 03:52
05. Asphyx II (They Died As They Marched) 06:40
06. Eisenbahnmörser 05:42
07. Black Hole Storm 05:35
08. Riflegun Redeemer 05:40
09. Cape Horn 06:53
10. The Saw, The Torture, The Pain 03:10

Besetzung:

Martin Van Drunen (voc)
Wannes Gubbels (bass)
Bob Bagchus (drums)
Paul Baayens (guit)

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Arkona – Vo Slavu Velikim!

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Band: Arkona
Titel: Vo Slavu Velikim!
Label: Napalm Records
VÖ: 2009
Genre: Pagan Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Wie heißt es jeden Winter in meiner Gegend immer so schön. Verdammt die Russen kommen!!! Nun gut das Wörtchen Verdammt würde ich bei Arkona weg lassen. Denn auf so eine Truppe kann man sich nur freuen. Nun gut was macht die 2002 gegründete Truppe. Soliden Pagan/Folk Metal mit vielen Humpa Rhythmen. Ob das nun originell ist oder nicht, das lasse ich jeden Fan selber entscheiden. Eines ist aber Fix, wer auf Korpiklaani steht, der wird binnen Sekunden ein Fan von Masha „Scream“ (voc, choirs, tambourine), Serguei „Lazar“ (guit), Ruslan „Kniaz“ (bass) und Vlad „Artist“ (synths, drums) werden. Auch sie vereinen diese Humpa Rhythmen mit feinstem Elelstahl und reichern das Ganze noch mit einigen witzigen Soundideen, wie etwa Maultrommeln und so weiter an. Die Russen greifen hier auf das Erfolgsrezept die Lyrics in eigener Sprache vorzutragen und das kommt meistens besser rüber, als würden die Songtexte in Englisch sein. Das vorliegende Album „Vo Slavu Velikim!“ stammt zwar aus dem Jahr 2005 wurde aber nun via Napalm Records neu veröffentlicht. Also meine Lieben Freunde der Tanzmusik, Alltagskleidung verbrennen und die Lumpen übergestreift.

Mit einem Windgeheul und sanften folkloristischen Klängen wird das Album mit dem Intro „Kolymiyka“ eröffnet. Nahtlos geht es dann auch schon über zu „Skvoz‘ Tuman Vekov“. Einem sehr fröhlichen Track, der durch ein Flötenspiel eingeläutet wird. Danach kommen viele folkloristische Instrumente zum Einsatz die von schretternden Gitarrenläufen begleitet werden. Das die hübsche Russin eine Bandbreite bei ihrem Gesang hat, offeriert sie immer wieder in vielen Wechseln und so kommt vom sanften Frauengesang bis hin zu ordentlich rauen, kreischenden Growls die volle Palette vor. Das Material der Band lässt einen kaum ruhig sitzen und verleitet unvermindert das Tanzbein zu schwingen. Vergleichbares bin ich nur von den oben genannten finnischen Kollegen gewohnt. Doch diese Truppe hat noch mehr Humpa reingepackt, dies hat man aber so getan das man nicht entnervt die Cd gleich wieder raus wirft. Ausgewogen muss es klingen und da hat die Truppe ein goldenes Händchen. Mit einem düsteren Sprachintro und Möwengekreische wird nun „Rus‘ Iznachal’naya“ eröffnet. Etwas brachialer und rauer wirkt das Stück. Zwar kommen die folkloristischen Elemente vor, diese wurden aber in den Hintergrund gerückt und die Truppe zeigt sich hier von einer sehr düsteren Seite. Einige Keyboardeinsätze wurden noch zusätzlich eingeflochten um das Ganze etwas kompakter wirken zu lassen. Trotz der vielen Wechsel z.B. trällernde Refrains bewahrt man aber den düsteren Sound und das macht die Nummer zu einer guten Mischung aus Black, Death und Pagan Metal. Etwas bombastischer wirkt nun der Beginn von „Vo Slavu Velikim !“. Die düstere Schiene wird auch hier weiter gefahren, doch driftet man wieder vermehrt in eine sanftere Ecke, als auch der Folk Faktor wird hier etwas mehr nach vorne gerückt. Dieser kommt aber erst so ab der Mitte schön langsam wieder zum Vorschein. Bei „Po Syroi Zemle“ wird von Anfang viel russischer Folklore groß geschrieben und die Soundarrangements zu Beginn klingen wie ein Kosakenchor. Danach schippert die Truppe munter in Folk Metal Gefilden und die Düsterelemente wurden hier deutlich mehr in den Hintergrund gerückt. Nur der immer wieder einsetzende Kreischgesang von Masha bleibt im Vordergrund. Doch auch vom gesanglichen her begibt sich Madame eher in die sanftere Ecke. Gut man muss anmerken eine trällernde Nachtigall ist sie nicht und das ist auch gut so, denn die Russin weis wie sie auch in klaren Passagen überzeugen kann. Nämlich mit mittlerer Gesangslinie, diese ist aber sehr stark. „Tuman Yarom“ beginnt mit einem Trommelschlag und einem lustigen Maultrommelspiel. Leute greift zum Met Horn, denn dieser sehr folkloristische, heroische Saufsong ist genau für diesen Moment geschaffen. Irgendwie erinnert mich die Russin und ihre Jungs immer wieder an eine blonde Ronja Räubertochter und ihre Räuber, genau solches Flair wie die Räuber im Film versprüht man hier bei diesem Track. Also auf die Tische gehüpft, die Hörner hoch und tanzen bis zum nächsten Morgengrauen. Mit deutlich mehr Harmonikaspiel und vielen schretternden rauen Elementen wird nun bei
„Zov Bitvy“ weiter gemacht. Die üble Seite lässt man hier vermehrt durchblicken und man macht Nägeln mit Köpfen. Gutes Headbangerkraftfutter mit weniger Folkflair ist hier entstanden. Mit satten Chorgesängen, der dann in eine sehr bombastische Ecke rückt wird nun „Vedy Proshlogo“ eröffnet. Doch der Bobmastanteil wird beim einsetzen der Rhythmusfraktion vollkommen vernichtet und die russischen Waldschratte brettern wieder ordentlich rau dahin. Doch nur die stupide Härte bekommt man nicht geboten. Der melodische Faktor wird durch einige geile Riffs und denn immer wieder einsetzenden Flötenspiel geboten. Mit viel Vogelgezwitscher und Flötengeträllere versorgt man uns beim Zwischenspiel, welches sich „Velikden'“ nennt. „Gnev Vremen“ startet nun mit einem ruhigen akustischen Gitarrenspiel. Doch schon bereits nach einigen Sekunden wechselt man wieder in die etwas düstere Ecke. Doch auch hier verweilt man nur kurzzeitig und begibt sich dann endgültig auf sehr heroische Pfade. Nun ist es aber wieder an der Zeit den Folkfaktor nach oben schnellen zu lassen. Dies macht man auch mit dem Stück „Na Svarogovoi Doroge“. Klingt zu Beginn wie eine alte russische Waise, die man mit einem neuen metallischen Metal Soundgewand ausgestattet hat. Ein weiteres Zwischenspiel mit viel Flöteneinsatz ist nun „Vyidi, Vyidi Ivanku …“. Sehr heroisch starte nun von Beginn an „Vosstanie Roda“. Auch hier kommt binnen Sekunden wieder das Gefühl, das man eine weitere russische Waise neu vertont hat. Diese ist aber deutlich düsterer ausgefallen und die Herrschaften rattern ordentlich rau und hart aus den Boxen. Nur die immer wieder einsetzenden melodischen Riffs, mit den Zehntelsekunden einsetzenden Refrains bieten hier den Melodieanteil. Im Großen und Ganzen werkelt die Truppe sehr rau und düster. Der Abschluss heißt nun „Sila Slavnyh“. Zum Ende hin zeigt man sich wieder sehr folkig. Doch hier hat man noch speziell einige Dudelsäcke reingepackt und ein weiteres Mal hat man hier einen Saufsong geschrieben, der auch zum Rübeschütteln und Abtanzen einlädt und ein wundervolles Album beschließt.

Fazit: Das blonde russische Räubertöchterlein und ihre Rabauken liefern genau das richtige Kraftfutter und eines ist fix, auch wenn es schon zum Bersten viele Bands aus diesem Genre gibt. Diese Truppe steckt alle locker weg und spielt sich mit Sicherheit binnen Monaten an die Spitze. Für meinen Teil bin ich absolut begeistert, denn das Material macht von Beginn bis zum Ende viel Spaß und wird niemals langweilig bzw. eintönig.

Tracklist
01. Intro (Kolymiyka) 01:31
02. Skvoz‘ Tuman Vekov 05:11
03. Rus‘ Iznachal’naya 05:42
04. Vo Slavu Velikim ! 05:36
05. Po Syroi Zemle 07:34
06. Tuman Yarom 02:51
07. Zov Bitvy 04:07
08. Vedy Proshlogo 05:21
09. Velikden‘ 00:56
10. Gnev Vremen 05:10
11. Na Svarogovoi Doroge 05:06
12. Vyidi, Vyidi Ivanku … 01:12
13. Vosstanie Roda 05:27
14. Sila Slavnyh 05:32

Besetzung
Masha „Scream“ (voc, choirs, tambourine)
Serguei „Lazar“ (guit)
Ruslan „Kniaz“ (bass)
Vlad „Artist“ (synths, drums)

Internet
Arkona Official Website
Arkona @ MySpace

U.D.O. – Dominator

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Band: U.D.O.
Titel: Dominator
Label: AFM Records
VÖ: 2009
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Sehnsüchtigst hat die Szene auf das neue Langeisen von der wohl bekanntesten Metal Stimme Deutschlands gewartet. Herr Udo Dirkschneider war wohl all die Jahre über mit seinen Alben wegweisend für viele junge Nachwuchskapellen. Nun ist es wieder soweit, pünktlich bevor der Sommer zu Ende geht steht „Dominator“ am 21. August via AFM Records in den Läden. Währendessen seine ehemaligen Kollegen von Accept auf eine Reunion hinarbeiten ist der gute Udo seiner Linie treu geblieben und das muss man ihm auch noch zu gute halten, wirkt bei diesem Unsinn nicht mit. Gemeinsam mit Igor Gianola (guit), Stefan Kaufmann (guit), Fitty Wienhold (bass) und Francesco Jovino (drums) wurde der „Infected“ Nachleger eingespielt. Also all ihr True Metal Liebhaber und Power Metal Freaks eure Stunde hat geschlagen kratzt die Kohle zusammen die vom Urlaub bzw. Festivals übrig geblieben ist und auf zum nächsten Händler eures Vertrauens um euch das Teil zu sichern.

Mit einer orchestralen Eröffnung, welche viel Düsternis versprüht wird „The Bogeyman“ eröffnet. Passend zum Titel würde ich hier mal anmerken geht es auch weiter. Mit düsteren Lyrics und hämmernden Rhythmen schallt dieser Stampfende Rocker aus den Boxen. Guter groovender Shaker der hier an die erste Stelle gerückt wurde. Nach all den Jahren hat Herr Dirkschneider nichts von seinem gesanglichen Charme verloren und auch 2009 krächzt er sich durchs Programm so wie wir in Lieben und Verehren gleichermaßen. Etwas bretternd ist nun der Nachbrenner „Dominator“ ausgefallen. Das gleichnamige Titelstück ist eine ordentlich sägende Röhre die mit viel Tempo aufwartet. Zurück geht es hier auf eine Reise zu den ersten Alben von U.D.O., denn genau auf diesen könnte der Track durchaus stehen. Somit heißt es nun Old School mit einer rauen, sägenden Breitseite zum Headbangen. Kuttenträger werden hier in Freudentränen ausbrechen. Recht schleppend, mit langatmigen Riffs schiebt man uns nun das stampfende „Black And White“ in den Rachen. Etwas moderner wurde nun der Sound in Szene gesetzt und eine große Portion haben hier einige Vocalpassagen abgekommen. Recht spritzig und erfrischend wirkt dies und bevor man den Bogen mit modernen Sachen überspannt prescht man wieder aus Reserve um dieses Wechselspiel quer durchs Gemüsebeet durchzuführen. Eine erdige, flotte Rockeinleitung gefolgt von einem Speed Bolzen ist nun „Infected“ geworden. Die Formation liefert uns hier einen klaren Old School Headbangertrack wie man ihn liebt. Fäuste recken mitgrölen heißt es hier, vor allem beim Refrainteil, der mit einer solchen Passage ausgestattet wurde. Mit einem Trommelwirbel ruft man nun zum „Heavy Metal Heaven“ auf. Stampfende Aufmarschmusik, das eine recht doomige Gitarrenbreitseite mit sich bringt schlägt hier ein. Die stampfenden Gefilde werden kurzzeitig um einige Nuancen gebremst, bevor man nun im hymnischen Gewässer weiter werkt. Eine Hymen wie sie eben nur von Udo und Co stammen kann und das im alten Stil ohne modernes Schnick Schnack. Die Fortsetzung mit „Doom Ride“ ist nach einer kurzen, verhaltenen Einleitung deutlich flotter ausgefallen. Flotte Midtemporhythmen schallen hier aus den Speakern die einmal mehr für ein geneigtes Bangen, als auch Fäusterecken gleichermaßen geschaffen ist. Doomig ist hier nur manches Mal der Gesang, denn im Prinzip behält man den beschriebenen Rhythmus durchwegs bei, welchen man nur für ganz kurze Stopps verlässt. Mit einer klassischen Klaviereröffnung und einem bombastischen Hintergrundsound wartet man nun beim folgenden „Stillness Of Time“ für uns auf. Keine Angst es geht gleich flotter weiter, auch wenn wir hier keinen Nackenbrecher bekommen. Eher eine hymnische Midtemponummer mit so viel Flair das es für 5 reichen könnte. Dieser monumentale Track klingt wie die Aufmarschmusik von Wrestlern bzw. Boxern und genau dieses Feeling versprüht man quer durch die Palette. Ständige Nachjustierungen garantieren für einen satten Hörgenuss und als zusätzlichen Bonus wurden einige Flamenco Gitarrenspielereien mit eingearbeitet, die sich nahtlos in das Stück einfügen. Ein flotter Rocker mit viel Funk unterm Hintern ist nun „Devil’s Rendezvous“. Auch einige blusige Anleihen haben hier Verwendung gefunden. Mag für Fanatiker ein Frevel sein, doch mit diesem fröhlich rockenden Stück sprängt man alle Ketten und weis uns mit vielen Neuerungen zu verwöhnen. Besinnlich stimmt man alte Krieger mit dem folgenden, teutonischen Kracher „Bleeding Heart“. Man jagt die Fanschar mit viel Geschwindigkeit vor sich her. Guter Bangertrack wie er im Buche steht und mit etlichen sägenden Melodieriffs komplettiert wurde. Ruhig und besinnlich ist nun der Abschluss bei „Pleasure In The Darkroom“ ausgefallen. Sehr monumentales Stück das man hier als Rausschmeißer für uns parat hat. Doch balladesk würde ich dies nicht bezeichnen, auch wenn man gediegene Midtempogewässer nicht verlässt.

Fazit: Liebe True und Power Metaller euer Stündchen hat geschlagen. Pflichtkauf und die Songs mit jeder Note aufsogen bis zum kompletten goldenen Gehörsturz.

Tracklist:

01. The Bogeyman
02. Dominator
03. Black And White
04. Infected
05. Heavy Metal Heaven
06. Doom Ride
07. Stillness Of Time
08. Devil’s Rendezvous
09. Bleeding Heart
10. Pleasure In The Darkroom

Besetzung:

Udo Dirkschneider (voc)
Igor Gianola (guit)
Stefan Kaufmann (guit)
Fitty Wienhold (bass)
Francesco Jovino (drums)

Internet:

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Steadfast – The Uprising

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Band: Steadfast
Titel: The Uprising
Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre: Progressive/ Melodic Death Metal

Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die Amerikaner Steadfast haben uns ihr Demo zukommen lassen. Gut nur weil man aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten kommt, heißt das noch lange nicht das man gute Qualität abliefert oder? Bei Dave B (voc & bass), Rich R (guit) und Greg R (drums) ist dies aber der Fall. Man hat sich dick und blutrot Melodic Death Metal auf den Banner geschrieben. Die aus Philidelphia stammenden Jungspunde klingen wie eine erfrischende, amerikanische Version von Children of Bodom. So bestreitet diese, 2007 gegründete Formation ähnliche Pfade und dennoch hat man einige Düsterelemente zusätzlich eingefädelt und diese noch mal mit einigen Bombasttrademarks angereichert.

Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit beginnt man den Hexentanz mit „Final Element“. Eine feine Melodic Death Metal Nummer wie sie im Buche steht. Dennoch das räudig, rotzfreche Spiel der Amis klingt herrlich erfrischend. Zusätzlich kommt der Düsterfaktor durch die Arrangements im Hintergrund bestens zur Geltung und so hat man ein sehr aufwändiges Stück geschaffen, mit viel Liebe zum Detail. Dave B klingt dabei wie der kleine Bruder eines gewissen Herrn Laiho, jedoch um Ecken rotziger als sein finnischer Kollege. Wie eine Maschinengewehrsalve geht es nun bei „The Insurgence“ weiter. Das Gaspedal wird bis zum Anschlag gedrückt und die Jungs fetzen ordentlich um. Einmal mehr machen es die Düsterklänge im Hintergrund aus, die das Ganze recht facettenreich erscheinen lassen. So galoppiert man flott dahin und man serviert uns eine gute Portion aus dreckiger Härte und Rauheit. Mit einem sehr modernen Sound wurde nun der Beginn von „Stronghold“ ausgestattet. Steadfast denken gar nicht daran kurz inne zu halten und walzen alles nieder was sich ihnen in den Weg stellt. Zwar kommt der groovige Faktor etwas mehr zum Vorschein, aber größtenteils hält man das Steuer fest im Griff und dabei wird das Gaspedal nicht um einen Millimeter gelockert. Den leider viel zu frühen Abschluss des Demos macht die Nummer „Fraction of Time“. Man wandelt auch weiterhin auf blitzschnellen Pfaden. So liefert man ein weiteres Mal, einen vor Geschwindigkeit und Kraft strotzenden Melodic Death Metal Kracher ab. Gelungenes erstes Lebenszeichen der Jungs aus Amerika.

Fazit: Melodic Death Metal mit vielen Ideen als Vollbedienung, ist hier dem Fan gewiss. Für eine Eigenproduktion hat man sich ordentlich ins Zeug gelegt und sich selbst die Messlatte sehr hoch gesetzt. Mal sehen wann der erste längere Output rauskommt, einstweilen vertreibe ich mir die Zeit mit dieser Demo, die viel Spaß macht.

Tracklist:

01 Final Element
02 The Insurgence
03 Stronghold
04 Fraction of Time

Besetzung:

Dave B (voc & bass)
Rich R (guit)
Greg R (drums)

Internet:

Steadfast @ MySpace

Wintryfrost- Demo

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Band: Wintryfrost
Titel: Demo
Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre: Gothic Metal
Written by: Robert
Bewertung: 3/5

Wenn man den Namen Wintryfrost liest könnte man vielleicht glauben hier handle es sich um eine Pagan Metal Band. Nun einen gewissen Einfluss hat der hohe Norden sicher auf das Songwriting von Giorgio Orani (all arrangements & instruments) gehabt. Erst in diesem Jahr hat sich der Mastermind des Soloprojekts an die Arbeit gemacht das angestaute Songmaterial auf einen Silberling zu stanzen. Ohne jegliches Plattenlabel hat der Italiener das in einer sehr professionellen Art und Weise getan. Bin sicher nicht der Freund von Instrumental Scheiben, doch der Virtuose aus dem Land des Stiefels hat ein gewisses Flair in seine Songs einfließen lassen die auch totalen Verweigerern von Instrumental Cd’s gefallen könnte. Bereits mit seinen alten Freunden von So Cold konnte er einiges an Erfahrung sammeln. Auch mit seinem neuen Baby und dem Demo dazu bahnt er sich einen sehr ähnlichen Weg.

Mit einem sehr düsteren Intro wird das Machwerk eröffnet und der Name steht genau fast für das was da aus den Boxen dröhnt. Sehr nordisch ist diese Einleitung geworden, obwohl man das ganze um einige Ecken mit elektronischen, als auch orientalischen (asiatischen) Spielereien erweitert. Gute Einstimmung, mit einer ganz passablen Produktion. „My Magdalene“ dröhnt gleich vom Fleck weg äußerst Gothic Rock like. Gute rotzende Gitarren, werden von sanftem Klavierspiel begleitet. Warum sich der Virtuose nicht für sein Projekt um einen Sänger/in umgeschaut hat ist mir schleierhaft. Genau für starke, weibliche Fronter wäre dieser Track ausgerichtet. Dennoch kann man das Stück ganz beschaulich auf sich wirken lassen und wird immer wieder durch die rockigen Ausbrecher aufgerüttelt, bevor einige Arrangements im Bereich orchestrale, bombastische Komplettmischung für den beruhigenden, verwöhnenden Part sorgen. „Maryrs“ wird im ähnlich angesiedelten Genrestyle nachgeschoben, wobei alles hier etwas düsterer und dunkler aus den Boxen dröhnt. Somit können düstere Seelen zu dem Stück ganz passabel abtanzen. Als Zusatz gibt es einige stärker dominierende, elektronische Erweiterungen. Sehr ruhig und sanft ist der Beginn von „Safe in the End“ ausgefallen. Die sanfte Seite wird zwar weiterhin beibehalten, wobei man dies aber mit einer etwas flotteren Geschwindigkeit vollzieht. Rockige Klänge vermischen sich immer wieder mit einigen klassischen Spielereien in Form von Klaviergeklimpere. Der absolute Hammer sind die Solis, die wenn man es nicht besser wüsste wie Violinen spiel klingt. Tolle Soundaufmachung die man hier für uns parat hat. Beim abschließenden „Save these Words“ kommen Freunde von Entspannungsmusik noch einmal vollends auf ihre Kosten. Wie eine warme Meeresbrise schallen hier die Töne in einem Schwall daher und erst nach einer Minute bekommt man etwas flotter dieses Gebräu auf einem Silbertablett serviert. Dass man nicht zu stark in eine Kitschecke driftet, dafür sorgen immer wieder rotzende, erdige Gitarrenriffs.

Fazit: Instrumentalscheiben sind zwar echt nicht mein Ding. Doch das Soloprojekt von Wintryfrost macht durchaus Sinn, auch wenn ich hier empfehlen würde für kommende Scheiben sich mit einem Gesangsakrobaten zu verstärken, würde das Ganze etwas erweitern und auf eine neue Stufe heben.

Tracklist:

01 Intro
02 My Magdalene
03 Martyrs
04 Safe in the End
05 Save these Words

Besetzung:

Giorgio Orani (all arrangements & instruments)

Internet:

Wintryfrost @ Facebook

Wintryfrost @ ReverbNation

Wintryfrost @MySpace

Vörgus – Hellfueled Satanic Action (Cd)

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Band: Vörgus
Titel: Hellfueled Satanic Action

Label: Infernö Records
VÖ: 2009
Genre: Thrash/Death Metal

Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Dreckiger Thrash Metal in all seinen Facetten ereilte uns via Vic Records von den Schweden Vörgus. Was wie der Name einer Aliencomicfigur klingt ist der Bandname eines aus Stockholm stammenden Trios und dieses konnte bereits vier Demos auf den Markt schmeißen. Doch erst jetzt liegt der erste längere Output von Nenne Vörgus (voc & bass), Straight-G (guit) und Mikke Killalot (drums) vor mir. Dieser nennt sich „Hellfueled Satanic Action“ und die Betitelung des Stils mit Dirty Thrashing Metal trifft es genau. Freunde des Thrash Metal sollten sich schon mal bereit halten und die Regler laut aufdrehen, denn nun kommt genau das richtige für diese Genrestyle Hörerschaft.

Im Höllentempo wird gleich mit dem Titeltrack „Hellfueled Satanic Action“ losgelegt. Eine räudige, rotzige die hier von den Burschen gefahren wird habe ich selten erlebt. Mit viel Verachtung als Soundgefühl umgewandelt rattert hier die Maschinerie in vollen Touren. Nahtlos und genauso im rostigen Stahl knüpft man mit „Chilling Killing“ an. Wenngleich man zwar hier deutlich klarer rüber kommt als bei der Eröffnung des Albums. Auch die melodischere Breitseite wird hier geboten und gnadenlos schlittert man immer zurück zu diesem Bahnbrechenden Bretterriff, welches hier als Grundskelett dient und das macht hier viel Lust und Laune seine Rübe gewaltig durch zu schütteln. Etwas True metallisch wird es nun beim darauffolgenden „In Metal We Trust“, welches aber nach und nach immer mehr in räudigere Gewässer schippert. Dennoch wird viel True Metal Stahl zelebriert und das mit viel Tempo im Genick das zu animieren weiß. Die steten Wechsel zwischen soliden Melodien, Mitgrölparts und räudigem Gebretter sind gut und gleichbleibend eingesetzt und das knallt man uns mit einer gewaltigen, härteren – eisigen Brise um die Ohren. Mit einer langatmigen Riffeinleitung wird nun „Down In Flames“ nachgeschoben. Lange braucht man aber nicht zu warten bis die Herrschaften aus dem Schwedenland uns wieder ins Hinterteil treten und wieder auf volle Fahrt gehen und mit einem Knüppel die Fanschaar vor sich hertreibt. Dennoch die kurzen doomigen Breaks die man uns gönnt sind eine superbe Abwechslung und wissen das Material um Ecken aufzuwerten. Auch „Hell Hell Satanas“ wird etwas verhaltener eröffnet, doch diese ist wesentlich kürzer ausgefallen und schon brettern die Wasa Metaller wieder im amtlichen Bretterstil dahin und man spuckt Gischt und Galle und das wie ein Springbrunnen. Kurze, schaurige Vocalverzerrungen leiten in einen deutlich groovenderen Part über und mit diesen weiß man gewaltig aufzustacheln. Sehr hymnisch wird es beim darauf folgenden „Headhunter“ welches deutlich im nordisch – hymnischen Style aus den Boxen schallt. Dennoch und trotz dieses Rhythmusgrundkonzepts agiert der Fronter hier im verachtenden – räudigen Stil und rotzt beachtlich ins Mikro als habe er Wut auf das komplette Dasein der Welt. Kürzer wird im Refrainpart immer ausgebrochen wo man bretternde Thrashriffs serviert, bevor man erneut die Handbremse zieht. „Slave“ ist im Anschluss nun eine satte Speedgranate die sofort einschlägt und zündet. Wie eine wutentbrannte Furie agiert man hier und auch das heißere Gebrüll des Fronters biete hier erneut den gewissen Funken der wie auf einen Haufen trockenes Stroh sofort alles zum Brennen bringt. Kürzere Breaks nutzt man um viel Groove abzulassen und schon tritt man das Pedal wieder bis zum Anschlag. Wesentlich stampfender geht es nun mit „Kill To Live To Kill“ weiter. Einem guten Groove Track im temporeicheren Gewässer. Auch das gewisse Quantum an Melodie darf nicht fehlen und das offeriert man uns am Laufenden Band. Gute Mischung und man beweist dass sowohl harte – ungeschliffene Elemente sich versöhnlich die Hände mit melodischem Spiel geben können. Zur Verabschiedung knallt man uns noch einmal einen gnadenlosen Nackenbrecher in Form von „My Beloved“ vor den Bug. Mit viel Tempo und Wut, als auch Verachtung gespickt ackert die das Trio im feinsten Speed – Thrash Style und das mit viel dreckiger Härte die eben den Stil der Band sehr gut beschreiben.

Fazit: Drity Thrashing Metal as it’s best. Man braucht hier nicht mehr viel hinzu zufügen, außer das Thrash Metal Fans dieses Album haben müssen. Auch Sammler von skandinavischer Mucke sollten sich hier das Machwerk zulegen und werden entzückt sein was Vörgus hier durch die Boxen jagen.

Tracklist:

01. Hellfueled Satanic Action
02. Chilling Killing
03. In Metal We Trust
04. Down In Flames
05. Hell Hell Satanas
06. Headhunter
07. Slave
08. Kill To Live To Kill
09. My Beloved

Besetzung:

Nenne Vörgus (voc & bass)
Straight-G (guit)
Mikke Killalot (drums)

Internet:

Vörgus Website

Vörgus @ MySpace

Praying Mantis – Sanctuary

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Band: Praying Mantis
Titel: Sanctuary
Label: Frontiers Records
VÖ: 2009
Genre: Hard Rock, AOR
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Wer sich mit dem New Wave of British Heavy Metal befasst hat, dem sind auch die Szeneveteranen Praying Mantis nicht unbekannt. Dennoch die Band hatte schon weit vor dem Start die den Metal revolutioniert hat ihre Karriere gestartet. Weiters ist die Truppe bzw. leider dadurch bekannt das sich ehemalige Iron Maiden Mitglieder im Line Up für eine Zeit lang getummelt haben. Somit wurden sie des Öfteren von vielen als Abstellgleis für ehemalige abgetan. Sicher hat man etwas sanftere Kost für die Hörerschaft zu bieten als die eisernen Jungfrauen. Doch die Brüder Tino (guit) und Chris Troy (drums) mit spanisch/griechischer Abstammung waren schon jeher jene die, die Zügel fest im Griff hatten und durchwegs in ihrer Karriere gute Alben geschaffen haben. Seit 2003 war es etwas ruhiger um die Legende des NWOBHM geworden und der Stein kam erst 2005 im erneuerten Line Up wieder zum Rollen. Gestärkt mit einem neuen Line Up und starkem Sänger hat man nun nach fast sechs Jahren das nächste Lebenszeichen in Form von „Sanctuary“ parat. Selbiges wird via Frontiers Records am 05.06.09 in den Läden stehen und Liebhaber des Old School Metal/Rock sollten sich schon mal in die Startlöcher begeben.

Mit einer leichten Föhnwelle an Symphonic Rock startet nun „In Time“, welcher aber nach einem recht verhaltenen Teil in einen flotteren, erdigen driftet. Dort angekommen verbleibt man auch und klingt nur in den Refrainparts etwas bombastischer, was vor allem an den satten Chorrefrains liegt, für die ja die Gottesanbeterinnen bekannt sind. Der neue Fronter macht seine Arbeit außerordentlich gut und ersetzt ohne Kompromisse den von mir hochverehrten Doogie White. Im Mittelteil warten die Pioniere des NWOBHM mit einer sanften Zwischenunterbrechung auf, bevor man wieder etwas flotter rockt. Etwas klassischer und klarer wird nun von Beginn an bei „Restless Heart“ gewerkelt. Auch die flottere Eröffnung mündet in einen ruhigen, sanften Bereich. Schöne wechselnde Halbballade mit etlichen, flotteren Ausbrechern die man hier in Szene gesetzt hat. Ein räudiger Rocktrack erschallt nun an dritter Stelle, welcher sich „Tears In The Rain“ nennt. Vor allem die Seitenfraktion liefert hier des Öfteren einige rotzfreche Riffs und Breaks ab. Doch durchwegs hält man sich hier nicht auf und immer mehr bekommen klarere, als auch man glaubt es kaum modernere Elemente die Oberhand. Wobei man letztere sehr dezent eingearbeitet hat, um das Old School Feeling nicht zu gefährden. Dieser stampfende Rocktrack mit seinen sanften Allüren ist ein wahrer Hochgenuss für ältere Semester und diese werden einen Jubelgeschrei aufführen, soviel ist schon mal sicher. Mit einer Synthyeröffnung läutet die Formation nun „So High“ ein, welches von einem flotten Stilwechsel geprägt ist. Viele flottere Rockelemente hat man durch viele Chorreinlagen und Synthyspielerien zusammen gefasst. Jedoch sind Letztere nicht der Hauptbestandteil und somit rockt man nun wieder deutlich herber, mit vielen klaren Ausbrüchen. Der neu gewonnen Frontmann ersingt sich immer mehr an die Spitze und offeriert das die Gebrüder Troy mit ihm einen wahren Griff getan haben. Nach der flotten Fahrt geht es erst einmal bei „Lonely Way Home“ sehr ruhig und verträumt in Form von Flamencolastigem Gitarrenspiel zu. Erst nach und nach kommen satte Riffs im klassischen, ruhigeren Stil zum Einsatz und man verbleibt auf der bereits eingeschlagenen Schiene. Somit ist an die fünfte Stelle eine beachtliche Ballade gerückt worden, welche mit einigen kantigen Ausrutschern versehen wurde. Superbe Nummer die man bei voller Lautstärke genießen sollte, hier kann man bestens die Seele baumeln lassen. So genug geträumt mit „Touch The Rainbow“ schiebt man nun wieder temporeichere Kost nach. Viel Spielraum zum Shaken hat man hier eingeräumt und der Gesang verleiht dem Song noch die gewisse Note. Die Chöre im Refrainteil zaubern mir eine ordentliche Gänsehaut auf den Rücken und diese bleibt durchwegs und ist durch nichts weg zu bekommen. „Threshold Of A Dream“ wurde ebenfalls mit einer ruhigen Eröffnung in Form von akustischem, Flamenco lastigem Spiel versehen, dennoch haben wir es nun mit einer wahren Hymne aus dem Hause Praying Mantis zu tun. Viele schnellere Elemente vereinen sich hier mit Hymnenhaften Gitarrenspiel. Klarer, im flotten Stil wird auch hier weiter gerockt und somit steht auch einem geneigten Kopfschütteln nichts im Wege. Die nächste Hymne steht in Form von „Playing God“ ins Haus, lediglich hat man hier alles mit einer stampfenden Rhythmusfraktion versehen. Es wird immer wieder von erdigen in klare Gefilde gerockt und die amtlichen Chorreinlagen gelten auch hier als Erfolgsrezept. Habe ich schon den Sänger erwähnt? Sicher habe ich, doch man kann seine Leistung nicht oft genug erwähnen. Der ist einfach eine Goldkehle und der Gute ersingt sich immer mehr in den Rockolymp. Schöner Symphonic Rock allererster Güte steht nun mit „Highway“ ins Haus. Die sanfte Schiene wird hier gefahren und daran können auch einige erdigere Ausbrecher nichts ändern. Somit ist an die vorletzte Stelle eine verträumte Nummer gepackt worden, die man in entspannter Lage genießen sollte. Als Abschluss gibt es noch das gleichnamige Titelstück „Sanctuary“, welches eine melodisch, symphonische Rocknummer ist, die wiederum mit einigen erdigen Eruptionen versehen wurde. Dennoch der symphonische Anteil dominiert hier weites gehend das Geschehen und beschließt einen weiteren Meisterstreich der Szenepioniere.

Fazit: Sicherlich nur etwas für ältere Semester, doch für diese ist der Kauf dieses Albums die heilige Pflicht. Das Album reiht sich nahtlos in die Discographie der Gottesanbeterinnen ein und hat für meinen Teil keinen einzigen Durchhänger und sollte von vorne bis hinten durchgehört werden. Spätestens nach einem Durchlauf verlässt, soviel ist gewiss der Silberling nicht mehr so schnell den Player.

Tracklist:

01. In Time 5:19
02. Restless Heart 5:05
03. Tears In The Rain 5:01
04. So High 4:45
05. Lonely Way Home 5:34
06. Touch The Rainbow 4:06
07. Threshold Of A Dream 4:13
08. Playing God 5:37
09. Highway 4:57
10. Sanctuary 6:25

Besetzung:

Mike Freeland (voc)
Andy Burgess (guit)
Benjy Reid (drums)
Tino Troy (guit)
Chris Troy (bass)

Internet:

Praying Mantis Website

Praying Mantis @ MySpace