Band: Verdict Denied
Titel: Condamned
Label: Secret Port Records
VÖ: 2009
Genre: Technical Thrash Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Recht witzig wie man so auf Bands aufmerksam gemacht wird. Unser Freund und Paradox Mastermind Charly Steinhauer hat uns auf diese Formation aus Griechenland aufmerksam gemacht. Es handelt sich hier um Billy Coumreau (guit & voc) und seine Band Verdict Denied aus Griechenland. 1995 fiel der Startschuss für die Truppe und nach ersten Gehversuchen im Bereich des Old School Thrash Metal wurde dass erste Demo im Jahr 1997 veröffentlicht. Längere Zeit war es dann still und 2001 – 2003 verbrachte man damit viel Live Erfahrung zu sammeln. 2005 entschloss sich die Formation das erste längere Lebenszeichen einzuspielen. Durch sehr gute Resonanzen im Metal Hammer und Terrorizer wurde Jeff Waters von Annihilator auf die Helenen aufmerksam und so wurde der längere Output mit dem Namen „Condamned“ erneut abgemischt und mit dem Label Secret Port Records erneut veröffentlicht. Dass Jeff hier die Fingerchen im Spiel hatte merkt man vom ersten bis zum letzen Ton und wer auf eine griechische Variante von Alison Hell meets Never, Neverland steht der muss das Teil von Billy Coumreau (guit & voc), Cozzy Pap (guit), Jim Rouvell (drums) und Tassos Kokliotis (bass) haben.
Wie ein Blitzgewitter wird der Opener „Fake Abilities“ vom Stapel gelassen und man brettert gleich mit viel Super Plus getankt dahin. Doch auch die Verehrung des Fronters zu Paradox sollte bzw. muss hier erwähnt werden. Denn wie eine gute Mischung aus eben Paradox und Annihilator schallt die erste Nummer durch die Boxen. Viele Banger und Fäustereck Aktionen wurden gute eingearbeitet und man kann hier komplett austicken. Im Mittelteil kommen etliche schizoide Einfädelungen zum Vorschein die das Material kurzzeitig in eine sehr progressive, als auch melodische Ecke rücken, doch schon springen die Helenen wieder in die Preschen und brettern erneut mit viel Speed dahin. Gute angenehme Mischung die man als Einleitung des Silberlings bietet. Das Tempo wird beim folgenden „Dark Twisted Laughter“ ordentlich gesteigert und auch hier lassen viele Elemente und Melodien aus Never, Neverland grüßen. Dennoch sollte man sich hüten die Griechen als Kopie abzutun, denn durch viele Einsätze drückt man seinen eigenen Stempel auf und die Wegweiser nützt man nur als zusätzliche, klangliche Erweiterung und das steht dem Stück sehr gut. Im ständigen hin und her schleudert uns die Truppe und das Ganze mit viel ausgewogenem Spiel. Wer auf melodischen, progressiven Thrash Metal aus den 80ies steht der bekommt hier die komplette Vollbedienung und wird vor Begeisterung laut aufheulen. Nach den beiden flotten Granaten wird es bei „This Soul Of Black Is Mine“ erst einmal sehr ruhig und melancholisch. Sehr melodische, melancholische Klänge schallen hier aus den Boxen und erinnern mich, vor allem durch den Gesang von Billy sehr stark an Iced Earh. Liebliche, weibliche Gesänge im Hintergrund werten diese ruhige Einleitung auf. Diese hält bis etwa drei Minuten an und nun kommt es zur Initialzündung und man ballert wieder im brachialen Stil dahin, wenngleich man es diesmal deutlich melodischer anpackt als man es bis dato getan hat. Mit „94 x 1 Vain (They Return)“ bestreitet man wieder etwas gewohntere Wege, wenn auch die Einleitung abermals melodischer und langatmiger ausgefallen ist. Doch auch eine Gastsängerin gibt sich hier ihr stell dich ein. Die gesangliche Erweiterung passt wie die Faust aufs Auge und Billy beweist dass auch seine Kehle sehr Facettenreicht klingt. Man verbindet recht gut thrashige Wutausbrüche mit melodischen, progressiven Parts und als Zusatz lässt man auch einigen kurzen Groove Stopps den Vortritt. Gutes farbenbuntes Gebräu das man uns hier beschert. „Black Tango“ ist hier Programm, denn nach einer sehr leidenden, melancholischen Eröffnung, mit viel dunkler Romantik wird ca. nach 2 Minuten eine komplettes Durchdrehen seitens der Band vollzogen. Dennoch komplett für die Klapse ist man nicht bereit und kurze schizoide Parts, die auch von Into Eternity verwendet werden werten das sehr experimentelle Stück gewaltig auf. Solides Klangexperiment das man hier für das Gehör geschaffen hat und dem sollte man sich nicht entziehen und jede Gottverdammte Note genießen. Mit viel Feuer und reichlich Schwarzpulver wird nun „Twisted And Menacing My Stare“ gezündet. Eine recht kantige, rohe bretternde Schiene die man hier nach dem sehr experimentellen Vorgänger fährt. Gutes Bangerkraftfutter das man uns hier zum Fraße vorwirft. Kurzer Groove Breaks dienen als kurze Verschnaufpause, denn schon reißt uns die Mannschaft in den Sog des Bangerstrudels. Mit Marschrhythmik wird nun „Battle Within“ gestartet. Stampfende Eröffnung, die erst einmal weiterhin beibehalten wird und mit vielen dreckigen, als auch melodischen Fragmenten erweitert wird. Nach und nach verlässt man dieses Gewässer und zockt etwas kantiger, wenn sich die Saitenfraktion zu etlichen satten Melodieriffs hinreißen lässt. Mit viel speedigem Thrash Metal verabschieden sich die Helenen von uns mit „The Last Act“. Erneut kredenzt man uns gute Bangermomente, die man mit vielen Chorrefrains satt ausschmückt. Superber Ausklang für ein traumhaftes Album.
Fazit: Freunde von Annihilator, Paradox und alten Iced Earth Alben wird hier ein zweiter Frühling beschert. Kaufen und sich satt hören, doch Vorsicht die Suchtgefahr ist hier äußerst hoch!!!!
Tracklist:
01. Fake Abilities
02. Dark Twisted Laughter
03. This Soul Of Black Is Mine
04. 94 x 1 Vain (They Return)
05. Black Tango
06. Twisted And Menacing My Stare
07. Battle Within
08. The Last Act
Besetzung:
Billy Coumreau (guit & voc)
Cozzy Pap (guit)
Jim Rouvell (drums)
Tassos Kokliotis (bass)
Internet:
Verdict Denied @ Myspace