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Blastanus – Odd

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Band: Blastanus
Titel: Odd
Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre:  Death Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Eine auf die Nuss mit Blastnus das trifft es ganz genau. Die Finnen aus Salo laden auf ihrem Erstlingswerk zu einer Runde Death Metal mit ganz starken Grind Einflüssen ein. Gary (voc), Henri Fredriksson (drums), Mikko Hellström (bass) und Antti Oksanen (guit) rütteln mit ihrem Debüt „Odd“, welches als Eigenproduktion erschienen ist viele Fans auf. Viel Blut geleckt, als auch Wut hat sich wohl in den letzten Jahren bei den Finnen aufgestaut, denn quer durch die Bank bietet die Mannschaft ein wütendes Massaker unter dem Leitspruch Hopp oder Trop.

Unter dem Motto ich prügel dir die Läuse aus dem Zottelfell geht es gleich mit „Greed“ los. Ungestüm und schroff bolzen die Finnen hier eine Grind Orgie runter die nicht ungestümer sein könnte. Genau das passt zu dieser Stilrichtung und somit gibt es hier für Fans kein Halten, denn man animiert mit schnellen, messerscharfen Riffs und markerschütterndem Gebolze.

Deutlicher melodiöser, aber auch dem brutalen Stile treu wird nun mit „Lies That Bind“ weiter gemacht. Fest dem Fuß am Pedal rattert hier die Maschine weiter und säbelt alles nieder was sich ihr in den Weg stellt. Melodien erweitern hier seitens der Gitarrenfraktion sehr passabel das Gesamtbild und bieten das nötige Maß an Ablöse zwischen dem Geschmetter das man auch hier als Grundlinie auffährt. Weiterhin darf die Rübe durchgeschüttelt werden bis die Nackenschmerzen einsetzen.

Ein Bolz Massaker jagt auf diesem Silberling den nächsten. Da steht auch „Nihility Neighbourhood“ dem Programm nichts nach. Allerdings zeigt man sich hier mehrheitlich verspielter als bei den vorangegangen Stücken. Das Grundkonzept ist weiterhin barsch und ultrabrutal, allerdings spielt sich hier der Axtschwinger sehr dominant und soliert immer etwas länger. Gute Kombination um nicht im zu simplen Eck zu verschwinden.

Knüppel aus dem Sack heißt es nun bei „Rathunting“. Speedig, fetzend voran treibend walzt man hier alles um. Gegrunze und Gegrowle finden gleichermaßen als Vocaleinlage Verwendung, genauso wie schizophrene Gitarrenspielereien. Überfordert wird man dennoch durch all diese Einlagen nicht, denn pressgenau vermögen die Finnen alles unter einen Hut zu bringen.

Ein langatmiger Beginn wird uns erst einmal als Ruhephase zu Beginn von „Scam“ vorgegaukelt. Der Hörer sei aber an dieser Stelle vorgewarnt, lange braucht man auf die Salo Grinder nicht warten. Im rollenden Stil a laKataklysm mit vielen messerscharfen Gitarrenlicks setzt man gleich zum Angriff an. Diese mündet schlussendlich immer wieder zu einer wahren Prügelorgie vor der es kein Entrinnen gibt.

Weiter im Stile der kanadischen Holzfäller Metaller macht man mit „Drumstick Made Eyehole“ weiter. Kurzes wildes Massaker das man hier abhält und schlussendlich nur Staub und Asche hinterlässt. Ungestüm, wild und simpel wird hier die rostige Kettensäge am Laufen gehalten.

Mehr mit stampfender Rhythmik wurde nun „In Distress“ ausgerichtet. Wie ein Zombie dass eine Leiche hinter sich her schleift wird vorerst gezockt. Dennoch kommt es auch schon sogleich zu einer wilden Verfolgungsjagd, wo man extrem auf die Tube drückt. Wie ein Tritt in den Allerwertesten wurde hier die Umstrukturierung vor genommen.

Wieder zurück im rollenden Gewässer kehrt man mit „Burn, Bitch“ zurück. Dieser Anteil bietet auch das Grundgerüst aus dem man immer wieder blitzartig ausbricht und mit festem Tritt aufs Pedal drückt.

Das komplette Ausrasten beschert man uns mit dem darauf folgenden „Odd Times“. Ein wildes Gemetzel erschließt sich hier dem Hörer und man kann durch diese aufwiegelnde Rhythmusfraktion kaum ruhig sitzen. Superber Rauf, als auch Circle Pit Track der fast durchgehend abgeht wie die Post. Ein kurzer Stopp der sehr witzig im Gesamteindruck rüber kommt und schon bolzt die Truppe wieder aus den vollen.

„Hese“ ist ein aufbäumen von gerade mal 7 Sekunden. Soll wohl eine Ballade sein! Scherz beiseite mit diesen Einlagen kann ich persönlich nicht viel Anfangen denn es klingt als hätte man den Rest vergessen auf Cd zu bannen.

Versöhnlich stimmt man uns mit dem punkig – thrashigen „Punk Bitch Part One“. Rollender Track mit viel Punkeinfluss und das weiß anzustecken sich mit Metalheads im Pit zu duellieren.

„Punk Bitch Part Two“ folgt gleich auf dem Fuße und man macht gleich dort weiter wo man mit dem Vorgänger aufgehört hat. Allerdings hat man die Punk Einflüsse gänzlich über Bord geworfen und zockt somit lieber ein wildes, schroffes Grind Massaker runter.

Thrashig wird nun mit „Overgrow the Government“ angeknüpft. Auch leichte Black Metal Blast Beats schrettert man sich hier locker aus dem Ärmel. Sehr witzige aber durchaus überzeugende Kombination.

„Calyptron“ ist der längste Track auf dem Rundling. Thrash trifft hier auf wildes Death – Grind Massaker. Gut ausgefeilt vereint man diese Elemente und es darf zu den enthemmten Klängen die Rübe bis zum Umfallen geschüttelt werden. Kurze Ruhephasen wurden hier als Erweiterung eingebaut, doch lange hält man dies nicht durch, schon kribbelt es den Finnen wieder in den Fingern und es wird wieder heißblütig in die Saiten greifen.

Leicht melancholisch, mit Lagerfeuerknistern wird „Incarnation“ gestartet. Seltsame, aber durchaus interessante Einführung, da man drauf brennt zu erfahren wie es hier weiter geht. Black Metal Blast Beat like schrettert man sich hier den Weg frei. Auch vom Klang her wandelt man hier auf fast Old School lastigen Schwarzwurzel Pfaden. Wie eine ruckartige Kurskorrektur kommt einem dies vor. Gut zum Abgehen aber ein doch zu abrupter Stilwechsel.

Wieder zurück im Bolzgewässer kehrt man mit „King Of Encrustations“ zurück. Schroffes Geschmetter das uns hier als finaler Todesstoß vorgesetzt wird. Eine Drehung um 180 Grad wurde hier noch einmal vollzogen. Grunzeinlagen und rabiate Wechsel reichen sich hier ständig die Hände und somit kann man zum Schluss des Silberlings noch einmal komplett ausrasten.

Fazit: Grind Death Massaker wie man es liebt und auch braucht. Wild ungestüm und ohne merklichen Kompromisse. Lediglich Track Nummer 15 bricht hier aus der Norm aus. Passt zwar nicht zu den üblichen Songs, aber zum Abgehen ist dieser ebenfalls durchaus legitim.

Tracklist:

01. Greed 02:06
02. Lies That Bind 02:09
03. Nihility Neighbourhood 02:47
04. Rathunting 02:06
05. Scam 03:10
06. Drumstick Made Eyehole 01:30
07. In Distress 01:36
08. Burn, Bitch 02:25
09. Odd Times 01:58
10. Hese 00:07
11. Punk Bitch Part One 01:07
12. Punk Bitch Part Two 01:59
13. Overgrow the Government 02:38
14. Calyptron 04:11
15. Incarnation 03:30
16. King Of Encrustations 02:01

Besetzung:

Gary (voc)
Henri Fredriksson (drums)
Mikko Hellström (bass)
Antti Oksanen (guit)

Internet:

Blastanus @ Facebook

Blastanus @ MySpace

Seventh Angel – The Dust of Years

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Band: Seventh Angel
Titel: The Dust of Years
Label: Bombworks Records
VÖ: 2009
Genre: Thrash/Doom Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die aus Netherton England stammenden Thrasher Seventh Angel werkeln ja schon seit vielen Jahren im Underground herum. So richtig bekannt dürften sie aber nur wenigen sein, was wohl auch ein Grund dafür war, das man kurzzeitig mal das Handtuch geworfen hat. Mittlerweile hat man sich in der Besetzung Ian Arkley (voc & guit), Andrew Thompson (drums), Simon Bibby (guit) und Mark Broomhead (bass) wieder zusammen gerauft und mit „The Dust of Years“ steht nach der Best of Compilation das erste neue Lebenszeichen der Jungs in den Ladenregalen. Reiner Thrash wird von ihnen nicht praktiziert und so mischen sie einiges zu einem herben, düsteren Gebräu zusammen, wobei Death und einige Doom Elemente hier die größten Inkredenzien zu sein scheinen.

Erstplazierter Track des Outputs ist „Chaos of Dreams“ welcher nach einer thrashigen Einleitung mit vielen doomigen, als auch dreckig schwermütigen Anleihen ausgestattet wurde. Sehr farbenbunt was man hier zelebriert, wobei man doch das eine ums andere mal sehr tiefgründig klingt und dadurch den Zuhörer tief runter zieht. Sehr orientalisch ist die Einleitung von „The Turning Tide“ geworden. Im Anschluss wird eine sehr düstere, rotzende Schiene gefahren, wobei man aber immer noch das gewisse Quäntchen am orientalischen Spiel festhält, was für diesen Track das non plus ultra ist und ihn sehr bemerkenswert klingen lässt, was auch an dem Gebräu zwischen düsteren, harten und melancholischen Momenten liegt. Sehr ähnlich wurde nun „Exordium“ ausgestattet, obwohl man hier deutlich zäher zur Sache geht und dadurch einen sehr schleppenden, doomigen Sound fabriziert hat. Pentagram/Mezarkabul Fans dürften hier vollends begeistert sein, das erklärt auch warum meine Person mit dem Material der Engländer binnen Sekunden etwas anfangen konnte. Nach dieser zähen Vorgängernummer geht man es mit „Weep Not for Us“ etwas flotter und melodischer an. Die Parallelen zu den türkischen Kollegen werden immer stärker, auch wenn es diese Herrschaften deutlich räudiger und rotzender angehen. Schwermütige Nummer mit deutlich mehr Tempo unterm Hintern die mit einigen sehr speedigen Ausbrüchen aufwartet. Mit einem Chorgesang von Mönchen und einem Sprachgesang wird nun „Abélard and Heloise“ eingeläutet. Erst nach ca. 2:30 Minuten wird dann wieder Schmackes geboten, bis dahin wird genau die eingeschlagene Eröffnung durchgezogen. Doch nach dem Wechsel stampft man im besten schleppenden Doomgefilde dahin, welche uns durch einige melodische Solischübe zu Recht gestanzt wurde. „In Ruins“ beginnt recht gleichwertig was den doomigen Sound betrifft, wobei man hier deutlich flotter nach etlichen Sekunden durch die Anlageboxen dröhnt. Auch dreckiger, härter grunzt und kreischt der Frontmann hier ins Mikro das man dabei eine Gänsehaut bekommt. Einen sehr düsteren Track den man hier geschaffen hat und das mit viel Charme und mit doch mittelmäßigem Tempo. Fast Gothic like schallt nun der Beginn von „Lamentations“ daher. Wobei man zwar die Geschwindigkeit weiterhin beibehält, doch nur ganz dezent einige Nuancen nachjustiert, dass man vom Wechsel kaum etwas mitbekommt. Denn es geht wieder in gewohnte Gefilde auf. Spätestens nach 2 Minuten versucht der Trupp wieder etwas mehr das Pedal zu drücken um die Geschwindigkeit zu steigern. Das besondere etwas wird aber von den Duettgesängen bzw. Shouts geboten, welche sehr theatralisch wirken. Ruhig mit besonnen Gitarrenspiel wird nun der längste Track des Albums eingeläutet, selbiger nennt sich „The Raven Sky“ und ist eine ganz schön monumentale Nummer geworden. Hier tobt man sich an vorletzter Stelle noch einmal gehörig aus und offeriert uns so ein langes Stück welches so ziemlich jeglichen Einfluss der Engländer beinhaltet. Ab der Mitte begibt man sich auf eine flottere Schiene auf und brettert auf dieser ordentlich dreckig dahin, bevor es zum Ende hin noch etwas ruhiger und sanfter wird. In diesem Fall hat man Querflöten als Abrundung eingebaut und das klingt verdammt klasse. Ein recht eigenwilliges Klangoutro hat man mit „Oswiecim“ geschaffen. Startet man diesen noch mit sanften ruhigen, akustischen Gitarren, die durch einige Bombastspielereien komplettiert wurden, so dröhnt nach 2 Minuten ein Soundklang durch die Boxen auf den man meiner Meinung nach verzichten hätte können.

Fazit: Saubere Wiederkehr dieser Herrschaften, weiß zu gefallen und dabei muss man sich nicht unbedingt dem Doom verschrieben haben. Thrash/Death/Power Metal trifft hier auf viele Doom Elementen die man sauber auf einen Nenner gebracht hat.

Tracklist:

01. Chaos of Dreams 05:08
02. The Turning Tide 05:00
03. Exordium 06:06
04. Weep Not for Us 06:10
05. Abélard and Heloise 06:31
06. In Ruins 07:11
07. Lamentations 07:33
08. The Raven Sky 10:04
09. Oswiecim 05:28

Besetzung:

Ian Arkley (voc & guit)
Andrew Thompson (drums)
Simon Bibby (guit)
Mark Broomhead (bass)

Internet:

Seventh Angel Website

Seventh Angel @ MySpace

Graveworm – Diabolical Figures

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Band: Graveworm
Titel: Diabolical Figures
Label: Massacre Records
VÖ: 2009
Genre: Dark Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Die Grabwürmer sind nach zweijähriger Schaffenspause wieder zurück. Live hatten uns die Südtiroler immer schon begeistern können und so war vor allem meine Person schon gespannt wie die Weiterführung von „Collateral Deffect“ klingen würde. Am 26.06.09 ist es nun soweit und mit „Diabolical Figures“ ist nun das Album Nummer 7 soweit via Massacre Records in die Plattenläden gehieft zu werden. Stefan Fiori (voc), Eric Righi (guit), Orgler „Stirz“ Thomas (guit), Harry Klenk (bass), Sabine Mair (keys) und Maschtl Innerbichler (drums) haben schon immer mit einem verschmitzten, diabolischen Lächeln bzw. Augenzwinkern ihre Thematik an den Metal Fan gebracht. Doch eines hat man merklich verändert, nämlich den Härtegrad hat man merklich nach oben geschraubt und das steht unseren südlichen Nachbarn sehr gut.

„Vengeance Is Sworn“ ist wie ein Blitzgewitter und ballert amtlich daher. Auf die Mischung aus alten Crematory Sachen hat man hier einmal mehr nicht verzichtet, obwohl es Graveworm noch nie so sonderlich rein Gothic like angegangen sind. Muss aber sagen durch die gehörige Mischung die man hier auf den Silberling gebannt hat wirkt das Stück äußerst Farben- und Facettenreich. Nach etlichen kürzeren Stopps wird wieder ordentlich gebrettert was das Zeug hergibt und die Dame hinterm Keyboard versorgt ihre Kollegen mit gut ausgefeilten Keyboardarrangements die zu keinem Zeitpunkt kitschig klingen. Sehr modern lastig geht es nun mit „Circus Of The Damned“ weiter. Diese Seite war mir persönlich noch recht unbekannt von der Truppe. Muss aber sagen steht ihnen gar nicht schlecht. Keine Angst es gibt hier keine klare Tendenz in den Kindergarten Metal, aber der Key bzw. orchestrale Hintergrund klingt sehr erfrischend und etwas moderner. Im Großen und Ganzen gibt es auch hier die Weiterführung für alle Fetischisten, die sich gerne von Nackenfräsenden Rhythmen anstecken lassen. Den zusätzlichen Härtegrad liefert hier der Frontmann der wieder einmal Gischt und Galle spuckt und alles rausbrüllt was sich in den letzten Jahren bei ihm aufgestaut hat. Der recht blecherne Drumsound reiht sich nahtlos ein und macht die Nummer sehr roh und ungeschliffen. So etwas schaffen nur die Südtiroler, bei anderen würde dies wohl stümperhaft dahindümpeln. Die laufende Kettensäge verstummt auch beim folgenden „Diabolical Figures“ nicht. Obwohl man hier das Tempo merklich gedrosselt hat und man erst einmal im flotteren Midtempobereich auslangen findet. Erst nach und nach zünden hier die Triebwerke, wobei man den gewissen Grat nicht überschreitet und so einen guten Düstertrack mit vielen klassichen Tasteneinlagen verschönert hat. Nur diese bieten hier das gewisse Maß an Melodie, denn der restliche Bandtross brettert hier sehr rau und dreckig dahin. Zackiger und mit viel Feuer unterm Hinter serviert man uns nun „Hell’s Creation“. Mit einer diabolischen Geschwindigkeit raubt man einem beim Zuhören hier alle Sinne. Von der Machart, sprich dem Wechsel zwischen Keyboard und bretternder Härte wird hier dem Vorgänger zwar ähnlich gewerkt, wobei man aber hier viel Geschwindigkeit ins Spiel einfließen hat lassen und diese Rhythmen wühlen einen ordentlich auf. Kurze Breaks läuten den melodischen Teil ein, bevor wieder das Gaspedal ordentlich gedrückt wird. Ruhig erklingt nun der Beginn von „Forlorn Hope“, welcher mit sauberen, gediegenen Synthyarrangements angereichert wurde. Doch lange wehrt die Ruhe hier nicht und wie bei einem Überfall brüllt Stefan den harten Teil des Stücks ein. Vom Tempo her lässt man es hier sehr schwermütig angehen, doch einfach allein schon durch das Gebrülle des Frontgrunzers kommt keine melancholische Stimmung auf und das ist im Falle von Graveworm auch gut so. Wobei ich glaube auf diesem Machwerk hat man ein gutes Auslangen an Gothic und Death/Black Metal Tradermarks gefunden, wo man auf eine gleichberechtigte Mischung geachtet hat. Mit „Architects Of Hate“ bekommt man genau das was der Titel aussagt. Die volle Wut und Härte in Reinkultur, wobei hier im besten Brettersound dahingezockt wird wie eine Dampfwalze die alles Platt macht. Die Keyeinschübe sind etwas dezenter ausgefallen und der Fronter brüllt einmal mehr einen eisiges Programm. Schöner, roher Bangertrack mit vielen scharfen Ecken und Kanten. Weiter geht die unaufhaltsame Fahrt des Südtiroler Todeskommandos mit „New Disorder“, wobei hier nach und nach die Synthysounds von Sabine mehr Oberwasser bekommen. Doch weiterhin dominant halten ihre Bandkollegen die Zügel fest im Griff und liefern sich hier eine fetzende Schlacht in bester Manier zu dem man sich bestens eine Nackenverstauchung zuziehen kann. „Message In A Bottle“ sorgte bei mir erst einmal für Verwunderung. Erst nach dem zweiten Durchlauf bin ich drauf gekommen das es sich hier um eine Abänderung des Police Klassikers handeln muss. Nach dem fünften Durchlauf ist mir klar es ist diese Nummer aus den 80ern und ich muss sagen ich verneige mich vor Graveworm, denn dieses Cover ist einfach so grenzgenial in Szene gesetzt dass einem nichts anderes übrig bleibt. Cover gibt es viele, doch so eine gute und mit viel Eigendynamik versehenes Stück habe ich selten erlebt. Das spricht einfach für das Können der Südtiroler, Hut ab. Genug gecovert, denn mit „Ignoreance Of Gods“ bläst man uns wieder im besten rotzigen Düsterstil die Ohren durch. Der gewisse modernde Grad wird durch einige Soundverzerrungen an den Vocals geliefert. Die passen sehr gut dazu und geben dem Track den gewissen modernen Anstrich. Den Abschluss bekommen wir noch durch „The Reckoning“ geboten. Einem bretternden Outro dass, das Album bestens ausklingen lässt.

Fazit: Geiles Teil das uns hier von Graveworm geboten wird. Gute Weiterführung des Stils und dennoch härter und intensiver mit einer fast durchgehend gleichberechtigten Mischung aus Düster und Synthyklängen. Feiner Silberling muss man haben, schon alleine wegen dem Grenzgeilen Cover von Police.

Tracklist:

01. Vengeance Is Sworn 04:17
02. Circus Of The Damned 05:58
03. Diabolical Figures 04:54
04. Hell’s Creation 04:04
05. Forlorn Hope 06:27
06. Architects Of Hate 04:06
07. New Disorder 03:09
08. Message In A Bottle 04:16
09. Ignoreance Of Gods 04:56
10. The Reckoning 02:14

Besetzung:

Stefan Fiori (voc)
Eric Righi (guit)
Orgler „Stirz“ Thomas (guit)
Harry Klenk (bass)
Sabine Mair (keys)
Maschtl Innerbichler (drums)

Internet:

Graveworm Website

Graveworm @ Facebook

Bled Dry – … Of Murder and Mankind

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Band: Bled Dry
Titel: … Of Murder and Mankind
Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre: Death Metal/Deathcore
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Ordentlich Schmackes für die Metalwelt haben die Niederösterreicher Bled Dry aus dem Hochofen geholt. Wie eine Abrissbirne dröhnt ihr erstes Machwerk „…Of Murder and Mankind“ durch die Boxen. Dabei machen sie keine Gefangenen und wirbeln umher das einem die Spucke weg bleibt. Michael Brugger (voc) und Bernd Brodträger (guit & bass) haben sich für ihr erstes Lebenszeichen mit Thomas Urbanek als Sessionschlagzeuger verstärkt und nun begibt sich das Trio auf den Kriegspfad um die Mauern zu erschüttern. Wenn man sich diesen brachialen Sound anhört nimmt man ihnen das ohne viel nachzudenken ab.

„Prelude to Endtime“ ist eine akustische Eröffnung geworden, die mich ein wenig an Glanztaten von alten Speed und Thrash Bands erinnert. Vor allem durch diese Flamenco Spielerei klingt es dem Crystal Ann von Annihilator ähnelnd. Ans Eingemachte geht man gleich mit „Flesh and Bone“ das daher ballert und alles mit seiner Urgewalt mitreist was nicht in Deckung geht. Death/Thrash in einer sehr rauen und modernen Variante wird hier geboten und auch einige Gore Grunzereien wurden als Zusatz verwerkt. Hammer Mischung mit dem man hier einen Angriff auf die Trommelfelle startet. Dem Trupp behagt eine sture, temporäre Ausrichtung überhaupt nicht. So justieren die Wr. Neustädter immer wieder die Geschwindigkeit neu. Vor allem etliche typische Speed Thrash Elemente hat man innovativ mit rotzenden Soundfragmenten verwoben. Unterm Strich ist dieser Todesstahl zum fanatischen Abgehen gedacht. Die Weiterführung der EP findet nun mit einer ruhigen Einleitung bei „Embodied Hate“ statt. Hier harmonieren rotzende und klare Strukturen sehr gut miteinander und selbige werden immer neu vermischt. Von viel Melodie ist der klare Soundanteil geprägt. Doch diesen setzt man nur dezent ein, denn hier dominieren harte Knüppelschläge und diese knallt man uns mit einem atemberaubenden Tempo ins Gesicht das einem Hören und Sehen vergeht. Vor allem bei diesen Wutausbrüchen hat man erneut einige Grunze Elemente im beste Gore Metal positioniert, was den facettenreichen Sound der Truppe dick und blutrot unterstreicht. Von Beginn an macht man bei „The Hedonistic Murder“ keine Gefangenen und vernichtet alles wie ein Exekutionskommando. Viele rotzende Elemente kommen hier zum Einsatz, obwohl man sich hier eher im bretternden Thrash Metal der modernen Art aufhält und diesen immer mit vielen Death Trademarks nachbearbeitet. Gradlinig wird hier ein Tempo gefahren und man läst sich nur zu ganz kurzen Solispielereien hinreißen. Dadurch wirkt das Stück wie ein Nackenfräse die durchwegs für das schütteln des Hauptes gedacht ist. Vorher sollte man aber seine Nackenmuskulatur gut einölen bzw. trainieren sonst bekommt man eine Genickstarre. Der leider viel zu frühe Abschluss knallt nun in Form von „Sanguis Alternus“ aus den Lautsprechern. Das Tempo wurde auch hier kontinuierlich gesteigert. Weiterhin tritt uns das Trio in das Hinterteil und hetzt uns mit dem Sound der aus den Boxen dröhnt ordentlich auf. Die Unterbrechungen die man uns mit stampfenden Breaks liefert sind astrein, selbige leitet man kurz in einen Reserveteil über, der von vielen anderen Bands als Vorbereitung für den Moshpitangriff genutzt wird. Bled Dry lassen sich hier aber etwas mehr Zeit, bevor sie das Gaspedal erneut bis zum Anschlug durchdrücken. Somit kann man es schon kaum erwarten bis dieser Wechsel durchgeführt wird.

Fazit: Holla hier wird uns ein leckerer Gustohappen geboten der in keiner Death/Thrash Metal Sammlung fehlen sollte. Man darf gespannt sein was uns als nächstes bzw. längeres Lebenszeichen von diesen Herrschaften erwarten wird. Bis dahin ist es die heilige Pflicht diesen Output so oft wie möglich durch den Player zu jagen.

Tracklist:

01. Prelude to Endtime
02. Flesh and Bone
03. Embodied Hate
04. The Hedonistic Murder
05. Sanguis Alternus

Besetzung:

Michael Brugger (voc)
Bernd Brodträger (guit & bass)
Thomas Urbanek (session drums)

Internet:

Bled Dry Website

Bled Dry @ Facebook

Bled Dry @ MySpace

Virgin Island – Fantasy or Reality

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Band: Virgin Island
Titel: Fantasy or Reality

Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre: Gothic Rock, Melodic Rock

Bewertung: 3/5
Written by: Robert

Nach einer etwas längeren Schaffenszeit melden sich die Herrschaften von Virgin Island zurück. Mit dem Nachleger „Fantasy or Reality“ stehen Ulrike Peetz (voc), Johnson Zitzelsberger (guit), Lorenz Kunkel (guit), Alexander Hiller (bass), Markus Urlbauer (drums) und Thomas Urlauber (drums) auf der Matte und bieten für die doch kalte Herbstzeit etwas für den Plattenteller der die Kälte draußen lässt. Weiterhin greifen die Herrschaften auf das Erfolgsrezept Symphonic Rock in all seinen Facetten zurück und die Songs wurden quer durch die Bank reichlich ausgeschmückt.

Einmal mehr gibt es auch bei diesem Werk ein sehr orientalisch Angehauchtes Opening. Die Nummer nennt sich „Disappointment“ und bietet vor allem bei der Einleitung Hörgenuss allererster Güte. Mit der wuchtigen Fortsetzung hält man etwas länger das Ruder fest in der Hand bis man immer wieder in sanftere Gefilde zurück kehrt. Lediglich wird das aber von der Fronterin vollzogen, die Rhythmusfraktion gibt weiterhin recht beachtlich Stoff und vor allem die Axtarbeit ist sehr rau und erdig ausgefallen. Macht viel Laune und vor allem passt dies sehr gut zu den superben Symphonic Rock Attitüden die man uns ständig kredenzt. Vor allem etliche Parallelen zu den Oberösterreichern Edenbridge sind einmal mehr erkennbar. Wenngleich diese Truppe etwas eindeutiger in der Symphonic Rock Ecke werkt. Beim Opener lebt man sich bereits gewaltig aus und das Klangbild welches man hier geschaffen hat lässt mich einfach nur staunend mit offener Kinnlade da sitzen. Sicher wird es auch hier etliche Meckerer geben, doch auf diese Kasper sollte man nicht achten, denn die Weiterentwicklung die man durchschritten hat ist enorm. Düster wird nun „Don´t turn back“ eingeläutet und auch hier kommt ein Klangbild aus den Boxen, welches nach der sanften Einführung etwas mehr mit Druck gesegnet wurde. Auf dieser Schiene wird dann weiter gezockt, wobei man hier etwas solider musiziert und eingängigere Rhythmen aus den Boxen schallen. Dennoch sollte man sich hüten den Song als zu simpel einzustufen. Im Gegensatz zu vorher sicherlich, aber auch hier wird einiges geboten. Sanft wird es vor allem immer wieder in den Refrainpassagen. Wem z.B. ein Sopranogesang in diesem Genrestyle zu viel ist dem kann ich auch dieses Mal Ulrike ans Herz legen, die mit ihrem sanfteren – bodenständigen Gesang überzeugt und mich erneut an Jutta Weinhold erinnert, wenngleich auch an eine sanftere Version. Mit „I don´t need“ gleich ordentlich weiter gerockt und das in einem etwas flotteren Stil als beim Vorgänger. Man beweist auch hier dass man das Wechselspiel sehr gut beherrscht und bevor man zu sehr gefühlvoll ackert wird wieder ein Zahn zugelegt, um die Hörerschaft wieder hoch zu jagen. Sehr rau und ungeschliffen ist die Einführung von „Fantasy or Reality?“ ausgefallen, doch schon wird weiter gezockt und das dem Titel entsprechend. Viel gefühlvoller und verträumter als man es bis dato gemacht hat und auch die kürzeren Ausrutscher ändern daran nichts, denn diese werden immer wieder durch romantischere, als auch verträumtere Passagen abgelöst. Zwar behält man es sich vor an und ab länger auf flotteren Pfaden zu werken doch die ruhigeren Elemente behalten eindeutig – vermehrt das Oberwasser und auch ein gewisses Quantum an symphonisch – bombastischen Anleihen wurden hier mit einem satten Soundkleid darüber gebettet. Der ruhige akustische Gitarrenpart mit romantischem Gesang ist nun bei „Wherever you will go“ sehr melancholisch, als auch von nachdenklichen Gefühlen Soundtechnisch umgesetzt worden und das ruhige Stück lädt ein sich zurück zu lehnen die Klänge im fast balladesken Gewässer zu genießen und zu entspannen. Mit „Let´s get high“ geht man gleich etwas in die flottere Richtung und es wird hier weit mehr als nur Shakertechnik geboten. Temporeiche Symphonicrockklänge laden hier ein abzugehen und dazu muss man sich nicht zweimal bitten lassen. Orientalischer, symphonischer Soundpathos dröhnt nun „The end of our dreams“ aus den Speakern, welche von einem enormen Axtriff gekrönt sind. Deutlich hymnischere Wege werden hier eingeschlagen und das im stampfenden Stil. Zwar greift man auch hier auf einige ruhigere Passagen als Abwechslung zurück, dennoch sind diese eindeutig etwas dezenter eingesetzt worden und so wird auch hier viel Dampf gemacht und ordentlich gerockt. „Sweet hell“ ist nun von einer progressiven Eröffnung gekrönt, die zwar einerseits sehr melodisch rüber kommt, doch vor allem durch den später einsetzenden Gitarrenanteil sehr düster und dunkel wirkt. In dieser Richtung wird auch weiterhin gewerkt und mit der Beigabe von einigen melancholischen Anleihen hat man hier ein sehr schwermütiges Stück geschaffen das es in sich hat. Abgerundet wird der Silberling noch durch „Let´s stop the wars“ wo man noch zum letzen Angriff auf die Lauscher ansetzt. Diesmal aber mehr im hymnischen Gewässer mit flotter Rhythmik. Guter Abschluss wo sich die Truppe noch einmal gut austobt und viel Melodie und Symphonie einbaut und das sehr ausgewogen im guten – attraktiven Wechselspiel.

Fazit: Beachtlich wie die Weiterentwicklung von Virgin Island ausgefallen ist. Wer bis dato ein Fan war wird es auch mit diesem Silberling bleiben. Freunde des Symphonic Rock, welche auf Songs mit viel Melodie und Arrangements gespickt stehen sollten sich diese Truppe zu Gemüte führen.

Tracklist:

01 Disappointment
02 Don´t turn back
03 I don´t need
04 Fantasy or Reality?
05 Wherever you will go
06 Let´s get high
07 The end of our dreams
08 Sweet hell
09 Let´s stop the wars

Besetzung:

Ulrike Peetz (voc)
Johnson Zitzelsberger (guit)
Lorenz Kunkel (guit)
Alexander Hiller (bass)
Markus Urlbauer (drums)
Thomas Urlbauer (keys)

Internet:

Virgin Island Website

Virgin Island @ MySpace

Stream of Passion – The Flame Within

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Band: Stream of Passion
Title: The Flame Within
Label: Napalm Records
VÖ: 2009
Genre: Progressive/Symphonic Gothic Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Recht gespannt war ich auf die neue Cd von Stream of Passion. Kann man etwa auch ohne Arjen Lucassen überzeugen. Na da sind wir mal gespannt, denn auf dem Erstling der unter dem Banner Stream of Passion veröffentlicht wurde setzte einige Maßstäbe. Drei Jahre haben sich Marcela Bovio (voc & violin), Eric Hazebroek (guit), Stephan Schultz (guit), Johan van Stratum (bass), Jeffrey Revet (keys) und Davy Mickers (drums) Zeit gelassen um „The Flame Within“ in trockene Tücher zu holen. Das Machwerk ist nun via Napalm Records erhältlich und dürfte all jene interessieren die auf progressiven Metal mit Frauenstimme stehen. Doch auch Neugierige die das erste Album der Truppe vergöttert haben könne sich schon mal beruhigt Richtung Plattenladen aufmachen, denn ihr neuestes Machwerk dürfte auch diese Personengruppe nicht enttäuschen.

Recht klassisch startet man diesmal den Output mit „The Art Of Loss“, welches durch einen monumentalen Teil abgelöst wird und dieser mündet dann in einen recht rauen, melancholischen Teil. In diesem verweilt man nun etwas länger und vor allem die sehr rotzigen Gitarren lassen die Nummern nicht zu glatt poliert klingen. Die hübsche Mexikanerin macht auch auf dem neuesten Output eine sehr gute Gesangsfigur und vor allem besticht sie durch ihren durchwegs warmherzigen, klaren Gesang. Satte Riffs und Solis gibt es am laufenden Band und auch ohne Multitalent und Riese Arjen Lucassen macht die Truppe einen sehr guten Eindruck und somit sind schon beim ersten Song alle Befürchtungen verblasst. Zumindest bei mir ist es so. Etwas schwermütiger geht es nun mit „In The End“ weiter. Die wankelmütige Stimmung behält man auch bei, wenngleich es nun deutlich lieblicher zugeht und das schretternde Grundriff eine Zeit lang von klassischem Klavierspiel begleitet wird. Der sehr bombastische Mittelteil der nun folgt dröhnt sehr amtlich und kräftig aus den Boxen, jedoch wird immer mit diesem und dem lieblichen stet gewechselt und das macht das gewisse etwas aus. Auch das nun folgende „Now Or Never“ ist erst einmal fürs Seele baumeln gedacht, doch besticht man hier etwas früher mit einer flotteren Stilausrichtung. Vor allem der Seitenhexer macht richtig Dampf mit seinem schretternden Spiel, wenngleich die Frontdame ihn immer versucht zu besänftigen. Viele symphonische Ausbrüche werden druckvoll, gekonnt in Szene gesetzt und das zusätzlich dazu eingeflochtene klassische Klavierspiel fügt sich nahtlos in den recht metallischen Gesamtsound ein. „When You Hurt Me The Most“ startet ebenfalls mit viel klassischem Feeling und danach bekommt man eine richtig mit viel Leid und Pathos angereicherte Liebesballade kredenzt. Wobei die Cello Streicherparts der wohl absolute Hammer sind. Sanfte Mischung aus balladesken Elementen und viel klassischem Spiel, welches man gemeinsam auf einen Konsens gebracht hat. Vor allem bei diesem Track erinnert man mich sehr stark an die Szenekollegen von Within Temptation. Wenngleich man aber hier von eine Gleichberechtigung reden muss und nicht in die Versuchung kommen sollte diese Band als schlappe Kopie von den Landsmännern abzutun. Bei „Run Away“ driftet man ebenfalls nahtlos in die Balladenecke. Sehr ähnlich kann man hier von einer Weiterführung bzw. einem zweiten Part reden. Deutlich mehre orchestrale Arrangements in Form von sanften Streichersymphonien hat man hier eingebaut. Fast gänzlich ist bis zum Ende hin auf härtere bzw. druckvolle Parts verzichtet worden. Diese bekommt man aber als Ausklang dann zum Schluss geboten. Etwas druckvoller wird nun als Wachrüttler „Games We Play“ nachgeschoben, jedoch gänzlich auf die lieblichen Grundlinie will man auch hier nicht verzichten und diese bekommen immer wieder als Abwechslung die Oberhand. Auf der anderen Seite wird härter gezockt was die Seiten hergeben und vor allem Drummer und Gitarrist geben viel Stoff. Sehr symphonisch startet nun mit amtlichen Streicherarrangements „This Endless Night“. Sehr verdächtig klingt hier der komplette Track an allen Ecken und Enden an Bands wie After Forever bzw. Within Temptation. Meckerer werden wohl von Nachahmung sprechen. Mag wohl so sein das man den Kollegen/innen sehr ähnelt und dennoch kann man viele eigene Akzente setzten und bei diesen besticht man mit sattem Spiel und amtlichen orchestralen, als auch symphonischen Elementen die sehr druckvoll aus den Boxen schallen und nur die Fronterin den lieblichen Part abliefert. Denn durch die Beifügung des Opern lastigen Sound hat man sich mehr in die düstere, melancholische Ecke begeben. „My Leader“ ist nun eine Grenzwanderung zwischen lieblichen und düsteren Soundfragmenten, über diese hat man einen sehr guten Steg gebaut und so kann man bestens sich immer hin und her verschieben lassen. Viele Gefühlswechsel sind dadurch entstanden, wobei der sanfte Hauptanteil einmal mehr von Miss Bovio geboten wird. „Burn My Pain“ ist zu Beginn mit einer beschaulichen Einleitung versehen worden auf der man auch weiterhin aufbaut. Nach etwa einer Minute dröhnen die satten, rauen Gitarrenriffs aus den Boxen und verleiten nun sein Haupt etwas geneigter zu schütteln. Dennoch verbleibt man weiterhin auf der überschaubaren Schiene, die man mit etlichen zackigen Ausbrechern versehen hat. Wie ein Donnerschlag wird nun „Let Me In“ nachgeschoben. Druckvolles, melodische Rhythmusfraktion die man hier vorfindet, doch Stream of Passion liebäugeln auch hier wieder in die sanfte Ecke und dahin wird man auch des Öfteren entführt, obwohl die Rhythmusfraktion, gestärkt von satten symphonischen Elementen etwas mehr versucht Dampf zu machen. Schöne Streichersymphonien versüßen auch bei Beginn vom gefolgten „Street Spirit“ die Gehörgänge und erst nach und nach tendiert man in eine flottere Richtung. Auf dieser angekommen macht man für mich einen sehr guten Eindruck, die flotte Schiene verlässt man aber auch hier für kürzere Zwischenstopps, bevor es wieder deutlich flotter weiter geht. Sehr rau und kantig startet nun „A Part Of You“, welches mit viel Rotz Feeling daher kommt. Bei dieser Nummer verbindet man dreckige Härte äußerst gut mit dem lieblichen Organ der Fronterin. Sehr farbenbunt und facettenreich zeigt sich der Trupp hier. Das Ende erfolgt mit einem ruhigen, balladesken und auch klassischen Song, welcher sich „All I Know“ nennt und zum Zurücklehnen und träumen verleitet.

Fazit: Gute Weiterführung der als Projekt gestarteten Band Stream of Passion. Die gute Mischung sollte man allemal antesten und wird die Truppe für sich entdecken.

Tracklist:

01. The Art Of Loss 03:57
02. In The End 04:01
03. Now Or Never 04:13
04. When You Hurt Me The Most 04:46
05. Run Away 04:16
06. Games We Play 04:02
07. This Endless Night 04:20
08. My Leader 04:53
09. Burn My Pain 04:18
10. Let Me In 03:32
11. Street Spirit 05:22
12. A Part Of You 04:48
13. All I Know 02:12

Besetzung:

Marcela Bovio (voc & violin)
Eric Hazebroek (guit)
Stephan Schultz (guit)
Johan van Stratum (bass)
Jeffrey Revet (keys)
Davy Mickers (drums)

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Saidian – Evercircle

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Band: Saidian
Titel: Evercircle
Label: Blistering Records
VÖ: 2009
Genre: Melodic Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Feinster Melodic Metal aus deutschen Landen wird von Saidian zelebriert. Wer auf eine gehörige Portion steht wird mit diesen Jungs eine helle Freude haben. Das mittlerweile dritte Machwerk wird am 29.05.09 auf die Metal Welt los gelassen und Markus Engelfried (voc), Rodrigo Blattert (guit), Stephan Lueddemann (bass), Bernd Heining (drums) und Markus Bohr (keys) haben nochmals einen Zahn zulegen können. Gute Mischung aus Edguy meets Sonata Arctica wir von ihnen fürs Gehör geboten.

Mit Kling, Klang und Gloria geht es gleich bei „Out Of The Shadows“ los. Binnen Sekunden entpuppen sich etliche Parallelen zu den Landsmännern aus Fulda. Nicht etwa neueren Datums, nein sondern alten Roots von Edguy wird hier mächtig gefrönt. Auch die Stimme des Fronters ist der von Tobias Sammet sehr ähnlich. Als schlappe Kopie sollte man diese Herrschaften aber nicht abtun, denn man geht mit viel Freude ans Werk und setzt dabei etliche eigene Akzente. Wer auf den modernen Zug pfeift bekommt hier bestes Melodic Metal Kraftfutter mit älteren Trademarks. „Tokyo“ beginnt mit etlichen verträumten Keyboardspielereien und auch im Anschluss geht der Trupp zwar flotter, aber lieblicher zu werke. Stampfenden Rhythmen paart man hier gekonnt mit sanften Gesängen und dezentem Keyboardspiel. „Solomon’s Dance“ beginnt äußerst heroisch, was auch am Synthy Sound liegt. Wobei der Grundrhythmus des Keyboards ein wenig den Hörgenuss schmälert, denn er ist eindeutig zu kitschig ausgefallen. Doch nach etlichen Sekunden ackert der Trupp etwas rauer und nur die Stimme des Fronters holt die Formation in den Melodic Bereich zurück. Die Rhythmusfraktion legt hier nämlich einige Härtegradscheite nach, was im Gesamten sehr gut passt und den Kitschpegel nach unten schiebt. Viele heroische Refrainchöre werten das Ganze um Ecken auf und komplettieren so eine gute Nummer, bei der man das eine oder andere Mal das Tastenspiel etwas dezenter ausfallen hätte lassen sollen. Die ruhige klassische Einleitung läutet nun den Beginn von „Once In My Dreams“ ein. Die nun folgende balladeske Ausrichtung ist für einen vollkommenen, besonnenen Hörgenuss und hier kann man sich getrost zurück lehnen und den warmherzigen Klängen genussvoll lauschen. Sehr elektronisch ist nun die Eröffnung bei „Pale Moon Rider“ ausgefallen. Danach wird aber sehr zackig weiter musiziert und man bekommt dadurch eine recht stampfende Nummer geboten, die mit etlichen ruhigeren, als auch einigen melodischen Ausbrüchen aufwartet. Gut auf den Nenner gebracht entpuppt sich das Stück als regelrechte Saidian Hymne. Weiter geht es auch schon mit „Stroke Of Genius“, welches ebenfalls mit einer dominierenden Keyboardeinleitung aufwartet, nach dieser wird aber im stampfenden Midtempogefilde weiter gewerkelt und auch etliche Rockelemente wurden zum Gesamtsound beigefügt, die sich sehr gut einfügen. Der monumentale Kracher „Moonlight’s Calling“ wird durch ein klassisches Klavierstück eröffnet. Sanfte Streichermelodien werden von einem lieblichen Gesang des Fronters begleitet, der unvermindert zum Zurücklehnen verleitet, doch wie ein Blitzschlag geht es gleich flott weiter. Erinnert mich persönlich durch diese Bandbreite zwischen Oper, Melodie und dem gewissen Grad an bretternder Härte an so manchen Avantasia Track. Kantiger und rauer geht es nun mit „Sign In The Sky“ weiter, dem man einmal mehr etliche rockige und funkige Elemente beigefügt hat. Quer durchs Gemüsebeet geht es hier mit der Formation, etliche Wechsel werden durch große Sprünge recht gut vermischt und unterm Strich ist der Truppe eine sehr gute Mischung aus Melodie, Rock und etlichen klassischen, Opern haften Elementen gelungen. Die heroische Gitarreneröffnung von „The Princess“ ist ein wahrer Genuss für alle Gitarrensoli Liebhaber, doch lange wird hier nicht auf Ego gemacht und es geht in bester Manier temporeich weiter. Etliche Midtempoparts lösen die galoppierenden Parts ab, bevor man in selbige wieder zurückkehrt. Eine pompöse Orgeleröffnung lässt das nahende Ende erahnen. Dieses wird durch den monumentalen Kracher „Halos For Everyone“ geboten. Eine weitere Hymne die uns die Jungs hier am Ende noch mal bescheren.

Fazit: Edguy Fans der ersten Stunde dürften hier viel Freude mit dem Material haben. Ob man es gerne hört oder nicht es lässt sich nicht verschweigen, dass man sehr oft an die ersten Werke der Fuldaraner erinnert wird. Dennoch macht das Material bis auf einige zu kitschige Keyboardpassagen durchaus Laune.

Tracklist:

01. Out Of The Shadows
02. Tokyo
03. Solomon’s Dance
04. Once In My Dreams
05. Pale Moon Rider
06. Stroke Of Genius
07. Moonlight’s Calling
08. Sign In The Sky
09. The Princess
10. Halos For Everyone

Besetzung:

Markus Engelfried (voc)
Rodrigo Blattert (guit)
Stephan Lueddemann (bass)
Bernd Heining (drums)
Markus Bohr (keys)

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Milan Polak – Murphy’s Law

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Band: Milan Polak
Titel: Murphy’s Law
Label: Lion Music
VÖ: 2015
Genre: AOR/Melodic Hard Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Nach zwei Instrumental Scheiben war es wirklich an der Zeit das Milan Polak das erste Album mit Vocals veröffentlicht. Es ist halt immer so eine Sache mit Instrumental Scheiben, sie sind zwar recht nett anzuhören, doch so richtig vom Hocker reißen einen solche nie, zumindest mich nicht. Mit Fabio Trentini (bass) und Simon Michael (drums) gestärkt serviert uns der in Wien geborene Musiker ein gutes Rockscheibchen. „Murphys Law“ nennt sich das Machwerk und wird am 19.06.09 via Lion Music in den Läden stehen.

Der Weltenbummler und seine Mannen rocken mit dem gleichnamigen Titeltrack „Murphy’s Law“ gleich zu Beginn ordentlich das Haus. Schöner Rocksong, der mit vielen klareren Strukturen glänzt. Einige moderne Einflüsse im Rhythmusbereich lassen den Song von einer breiten Facette erscheinen, diese wird mit etlichen Blickrichtungen in den amerikanischen Rocksektor komplettiert. Gute Mischung die recht groovig rüberkommt und allemal zum Abshaken geeignet ist. Einige kurze, ruhigere Zwischenbreaks komplettieren die Nummer und schaffen so einen sehr farbenbuntes Soundbild. „No God“ wird ebenfalls flotter nachgeschoben und die klareren Strukturen kommen nur mehr vom Gesang. Somit bekommt man hier eine recht groovende Rocknummer, die an und ab viel sanfter aus den Boxen schallt. Selbige werden immer von flotteren Ausbrüchen abgelöst. Sehr facettenreich was uns hier geboten wird und das ganze weis von einer sehr modernen Seite zu überzeugen ohne dabei traditionelle Roots zu verraten. Mit einer orientalischen Soundspielerei serviert man uns nun die nächste Nummer in Form von „Inner Truth“. Oh hier hat man eine sehr moderne Ausrichtung gefunden, diese weis aber mit viel Charme zu überzeugen. Sehr beeindruckend wie man sich hier gibt, denn es gibt hier eine gute Vermischung aus traditionellen und modernen Elementen. Wobei letztere hier weites gehend das Geschehen dominieren. Durch diesen recht spritzigen Charme hebt man sich aber von medientauglicherem Material anderer Kapellen sehr gut ab. Vor allem die orientalischen Einflüsse die man immer wieder kurz eingearbeitet hat sind das ganz besondere Schmankerl der Nummer. Mit einer ruhigen progressiven Einleitung wartet man bei „Losing Me“ auf. Selbige wird erst einmal weiter beibehalten und man zeigt sich deutlich sanfter und klarer. Schöne sanfte, akustische Gitarrenspielereien die von einer guten, sanften Stimme begleitet wird. Erst nach etwa einer Minute bricht man deutlich flotter durch. Somit hat man eine gute Mischung aus sanften Rockklängen und flotteren Midtemporhythmen geschaffen, die noch mit zusätzlichen Southern Rock klingendem Gitarrenspiel angereichert wurde. Schöner Hörgenuss, wenn auch im besonnenen Bereich. „Wannabes“ lässt laut aufhorchen, denn der Beginn klingt wie die Einleitung von einigen Disturbed Songs. Doch diese Schiene hat der gute Milan nicht für sich gepachtet und im Anschluss gibt es wieder gutes Rockkraftfutter mit einer sehr rauen Gitarrenschlagseite. Von der Machart sehr ähnlich, wenn auch deutlich mit dezenter Tempodrosselung ist nun „The Opposite Of Love“ ausgefallen. Dem Groovefaktor behält man trotz der Geschwindigkeitsverminderung bei und zusätzlich gibt es viele Eckpfeiler in die Südstaaten. Diese Vermengung hat man auf eine sehr gute Weise auf einen Nenner gebracht und so bietet man dem Zuhörer eine gute, breite Mischung im Rockbereich, die für jüngere, als auch ältere Generationen geschaffen ist. Zackiger, flotter knallt nun „Sheeple“ daher. Die flotte Einleitung wird von vielen groovigen, als auch funkigen Ausrichtungen unterbrochen, doch stet achtet man auf den gleichberechtigten Einsatz und so bekommt man hier recht Facettenreiche Kost geboten. Ruhig und beschaulich geht es nun mit „Torn“ weiter, bei der sanfte, balladeske Klänge einen verwöhnen. Erinnert an viele Balladen von amerikanischen Rockkapellen und wer mit so etwas anfangen kann, der kann sich hier getrost zurück lehnen und sich von diesem Stück verwöhnen lassen. So genug geträumt, denn mit „Alien Nation“ gibt es nun wieder deutlich flottere Kost, bei der einmal mehr der Groove Faktor ganz oben steht. Kurze, klarere Breaks sind hier die Abwechslung, jedoch bleiben die erdigen Arrangements weiterhin der Hauptbestandteil des Gesamtsounds und bis jetzt macht das sehr viel her. „Fake“ wurde zwar mit einer sehr temporeichen Einleitung versehen, doch kehrt man nach etlichen Sekunden in den ruhigeren Bereich zurück. Immer wieder kommen etliche Kraftausbrüche zum Einsatz, doch im Großen und Ganzen wird man hier von einer besonnenen Seite verwöhnt. Mit „The Mystery Of Life“ steht die letzte Nummer des Albums an und bei dieser hat sich Herr Polak viel einfallen lassen. Einige gut und klar strukturierte Rockelemente hat er mit einigen progressiven und groovenden Ausbrüchen versehen und sich somit sein eigenes Monumentalwerk ans Ende gestellt.

Faizt: Sehr gutes Rockalbum, das mit vielen modernen Einfällen zu gefallen weis. Den Weltenbummler nimmt man ihm sofort ab, denn wo auch der gute Milan seine Zeit seit seiner Geburt in Österreich verbracht hat, aus all diesen Ländern sind einigen Einflüsse ins Material geflossen. Diese hat man sehr beachtlich mit der Thematik von Murphys Gesetz getan und so ein Machwerk geschaffen das viele Fans interessieren könnte, vor allem durch den Facettenreichen Klang.

Tracklist:

01 Murphy’s Law
02 No God
03 Inner Truth
04 Losing Me
05 Wannabes
06 The Opposite Of Love
07 Sheeple
08 Torn
09 Alien Nation
10 Fake
11 The Mystery Of Life

Besetzung:

Milan Polak (voc, guit)
Fabio Trentini (bass)
Simon Michael (drums)

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Tyr – By the Light of the Northern Star

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Band: Tyr
Titel: By the Light of the Northern Star
Label: Napalm Records
VÖ: 2009
Spielart: Progressive/Folk Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Sie sind wieder da die Burschen aus dem Land, welches wohl die größte Schande für den österreichischen Fußball auslöste. Die Nordmannen von Tyr haben dabei einen weiteren Leckerbissen in Sachen heroischem Wikinger Metal für uns parat. „By the Light of the Northern Star“ heist der neueste Output von Heri Joensen (voc & guit), Terji Skibenæs (guit), Gunnar H. Thomsen (bass) und Kári Streymoy (drums), welcher via Napalm Records erschienen ist. Na denn last uns in die Dracheboote steigen und auf Kaperfahrt mit diesen Recken gehen.

Mit einer sehr heroischen Einleitung wartet man bei „Hold the Heathen Hammer Hig“ für uns auf. Wobei man das Ganze aber sehr melodisch und eher typisch Power Metal like getan hat. Auch die Weiterführung ist genau in diese Schublade einzustufen. Sicher gänzlich verzichtet man nicht auf die nordische Ausrichtung, jedoch kommen hier deutlich speedige Power Metal lastige Roots zum Einsatz. Sehr amtlich geht es aber nun mit „Tróndur í Gøtu“ weiter. Der Fan bekommt hier genau das wofür er eben die Färöer Krieger liebt. Heroische Rhythmen, die in der Muttersprache vorgetragen werden. Zwar steuert man das Drachenboot auch hier immer wieder in die Power Metal Ecke, jedoch lässt man hier viele typisch nordisch lastige Rhythmen erschallen. Gute Mischung die eben auch für Verweigerer dieser Richtung bestens geeignet sind. Eine gute Weiterführung wird hier von den Jungs geboten, die man noch zusätzlich mit zackigen Melodiesolis verfeinert. „Into the Storm“ läutet man mit herrlichen Doomriffs ein, welche von einem schnellen galoppierenden Rhythmus verfolgt werden. Nach etwa 40 Sekunden steuert man erneut, aber diesmal gemeinsam doomige Ufer an, von diesen begibt man sich immer wieder auf eine temporeiche Kaperfahrt auf, um wieder in die doomigen Gefilde zurück zu kehren. Sehr heroisch und vor allem amtlich ist der Refrainteil ausgefallen, bei dem uns satte, klare Chöre um die Ohren geblasen werden. Heroisch ist auch die Weiterführung bei „Northern Gate“ ausgefallen. Doch nur die Chöre lassen hier selbiges Feeling aufkommen. Der Großteil des Songs besteht aus gutem Power Metal orientiertem Einfluss den man sehr bretternd in Szene gesetzt hat. Nun kommen aber wieder die Freizeitwikinger zum Zuge. Diese verwöhnt man bei „Turið Torkilsdóttir“ mit einer schönen Choreinleitung bei dem es einem eine Gänsehaut auf den Rücken zaubert. Der ganze Song versprüht soviel Wikingerflair das man laut zur Schlacht aufrufen könnte. Dennoch auch hier steuern die Jungs sehr melodische, speedige Gefilde immer wieder an. „By the Sword in My Hand“ ist nun bestes Bangerkraftfutter geworden. Schretternde Rhythmusfraktion die mit nordischen Gesängen verfeinert wurde. Kurze Chorzwischenstopps werden durch einen heroischen Refrainteil genutzt, bevor die Krieger wieder in die Schlacht ziehen. In dieser wird viel Tempo gemacht um einen baldigen Sieg zu erringen. Eine recht tanzbare Nummer ist in Form von „Ride“ auf den Silberling gepackt worden. Flotte Töne laden hier zum Tanze, welcher mit viel Wikingerflair angereichert wurde. Hebt eure Methörner und tanzt bis zum Umfallen. Genau das wird hier mit viel Flair versprüht, welche aber auch mit einigen Bangermomenten unterbrochen werden. Gute Mischung für die Freizeitwinkigerschaft wird hier geboten, soviel ist schon mal sicher. Genug getanzt nun gibt es wieder eine astreine Bangernummer. Mit „Hear the Heathen Call“ ist eine gute Power Metal Nummer entstanden die man dezent mit einigen Viking Einflüssen komplettiert hat. Der Hauptanteil macht aber der flotte Power Metal Teil, bei dem sich vor allem die Seitenhexer ein weiteres Mal von der sehr melodischen Seite zeigen. Flott und äußerst speedig, mit vielen heroischen Riffs wird nun das Ende mit „By the Light of the Northern Star“ eingeläutet. Auch hier kann man fast durchwegs die Birne schütteln. Jedoch wird hier etwas mehr nordisches Flair versprüht und diese Zwischenparts löst man immer wieder durch flotte Ausbrecher ab und schließt somit ein recht farbenbuntes Album.

Fazit: Tyr machen auf ihrem neuesten Output eine gehörige Weiterentwicklung durch. Wer bis dato mit nordischen, angehauchten Wikinger Metal nichts anfangen konnte, der wird hier etwas hellhöriger werden. Viele Power Metal Roots hat man deutlich mehr ins Material fließen lassen und die nordischen Einflüsse sind dadurch etwas mehr ins Hintertreffen geraten. Ob diese Veränderung gut oder schlecht ist wird sich zeigen, zumindest klingt man dadurch etwas breit gefächerter und leichter verdaulich. Man muss nicht unbedingt ein Kettenhemd tragen um das neustes Album von Tyr für sich zu entdecken. Jedoch werden auch alte Fans der Truppe vollends bedient, wen auch etwas verhaltener wie man es bis dato getan hat.

Tracklist:

01. Hold the Heathen Hammer High 04:50
02. Tróndur í Gøtu 04:01
03. Into the Storm 05:04
04. Northern Gate 04:42
05. Turið Torkilsdóttir 04:18
06. By the Sword in My Hand 04:48
07. Ride 04:59
08. Hear the Heathen Call 04:40
09. By the Light of the Northern Star 05:55

Besetzung:

Heri Joensen (voc & guit)
Terji Skibenæs (guit)
Gunnar H. Thomsen (bass)
Kári Streymoy (drums)

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Trail of Tears – Bloodstained Endurance

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Band: Trail of Tears
Titel: Bloodstained Endurance
Label: Napalm Records
VÖ: 2009
Spielart: Symphonic Gothic/Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Eine Mischung aus Gothic, symphonischen Klängen und dreckiger Härte ist genau deine Richtung. Dann gibt es durch den neuen Trail of Tears Output genau das Richtige für dich. Via Napalm Records haben die Herrschaften aus Norwegen in Form von „Bloodstained Endurance“ in der Besetzung Ronny Thorsen (voc)´, Cathrine Paulsen (voc), Bjørn Erik Næss (guit), Pål Olsen (guit), Endre Moe (bass) und Cato Jensen (drums) eingespielt und selbiges klingt nicht so kitschig wie es viele Szenekollegen in den letzten Jahren verbrochen haben.

Sehr ruhig und beschaulich wird zwar der Output mit „The Feverish Alliance“ gestartet. Selbige Einleitung ist sehr lieblich und mit viel klassischem Flair ausgefallen, dieser wird aber durch einen recht beachtlich, flotten Teil abgelöst. In diesem wird viel Dampf gemacht und vor allem der Fronter kreischt sich hier die Seele aus dem Leib und dominiert erst einmal das Geschehen. Erst nach und nach gibt die Kollegin hier ihr Stell dich ein, diese überzeugt durch einen warmherzigen Gesang. Die Betonung liegt hier auf Gesang, denn sie jodelt sich hier nicht durch Programm das es einem alles verkrampft und man auf Durchzug schaltet. Auch viele symphonische bzw. orchestrale Arrangements hat man parat, diese wurden aber sehr dezent im Hintergrund eingebaut und dadurch wirkt man sehr kompakt und leicht verdaulich. Eine sehr dreckig orientierte Nummer hat man nun in Form von „Once Kissed By The Serpent (Twice Bitten By Truth)“ parat. Sägenden Riffs und Solis, welche auch des Öfteren sehr melodisch ausgefallen sind werden hier geboten. Die Truppe brettert aber als Abwechslung sehr flott dahin, welches viele Eckpfeiler in Richtung Death Metal setzt. Wobei auch Ronny infernal ins Mikro brüllt und so etliche Parallelen zulässt. Dennoch die Versöhnung bzw. Besänftigung findet immer wieder durch die kurzen Einsätze von Catherine statt. Diese macht sich aber hier äußerst rar und kommt etwas weniger zum Zuge wie ihr brüllender Kollege. Erst zum Ende hin bekommen ihre Gesänge etwas mehr Oberwasser, wobei auch wieder einige symphonische Trademarks zum Zuge kommen. Ruhig und beschaulich mit sanften Gitarren wird nun „Bloodstained Endurance“ eingeläutet. Doch lange bleibt es nicht bei der Beschaulichkeit und somit steuert die Formation wieder galoppierende Ufer an. Doch diese sind nur von kurzer Dauer und immer wieder begibt man sich mit der Sängerin auf einen kurzen, lieblichen Trip. Die zusätzlich gelieferten Geigeneinsätze werden zwar bei totalen Verweigerern einen Brechreiz auslösen. Man muss aber sagen diese passen bestens zum Stück, welches mit einer breiten Facette aus Härte und sanften Klängen überzeugen kann und dadurch eine wahre Fusion aus beiden Elementen entstanden ist. Bei „Triumphant Gleam“ hat es der symphonische Anteil etwas mehr in den Vordergrund geschafft und auch liebliche Klänge mit klaren bodenständigen Gesängen seitens der Frontdame werden geboten. Der Härtegrad kommt aber auch hier nicht zu kurz und dieser, wenn auch kürzer vereint wieder beide Trademarks und dieses Wechselspiel beherrschen Norweger äußerst gut. Eine Mischung aus melancholischen und Glücksgefühl steht nun mit „In The Valley Of Ashes“ auf dem Speiseplan. Auch einige finstere Gefilde werden einmal mehr aufgesucht, diese sind aber etwas symphonischer ausgefallen, auch wenn Herr Thorsen sich dabei einmal mehr die Seele aus dem Leib brüllt. Dennoch kommen hier die melancholischen und lieblicheren Einsätze zum Zuge. Mit einem klassischen Klavier- und Streicherintro wird nun „A Storm At Will“ eröffnet. Die Frontnachtigall versüßt uns hier mit ihrer sanften Stimme als zusätzlichen Bonus das zuhören. Erst nach einer Minute begibt man sich etwas zaghaft aus dieser Ecke und die Zeit der Gefühle endet auch beim anschließenden Part des Stücks zu keinem Zeitpunkt, auch wenn man hier etwas mehr in eine düstere, melancholische Ecke driftet. Nur das Sopranogejodel hätte man sich meiner Meinung nach definitiv sparen können, dieses geht mehr auf den Sack als sonst etwas. Genug von den lieblichen Fantasien? „Take Aim.Reclaim.Prevail“ ist nun wieder eine flotte Weiterführung, bei der wieder viel dreckige Härte sehr gut mit einigen symphonischen Einsätzen harmoniert. Die Fronterin und die Männerchöre schmälern den Gesamteindruck nur kurzzeitig bzw. merklich. Der Hauptanteil ist und bleibt die bretternde, symphonische Härte. Gute kompakte Mischung ist hier entstanden, die noch als Bonus mit einem sehr leidenden Mittelteil ausgestattet wurde. Sehr kantig und mit viel Bombast schiebt man uns nun „The Desperation Corridors“ in den Rachen. Die orchestralen bzw. symphonischen Anleihen bekommen hier immer mehr Oberwasser und generell wirkt diese Nummer etwas verträumter und ist somit eine gute Abwechslung zum düsteren Vorgänger. Jedoch holt uns hier Ronny immer wieder zurück und genauso seine Kameraden an den Gitarren zelebrieren Streckenweise ihr bretterndes Spiel, welches zum Bangen einlädt. „Farewell To Sanity“ wurde nun wieder mit einer lieblichen, verspielten und klassischen Einleitung gleichermaßen versehen. Erst nach etwa einer Minute wird mehr Druck gemacht, dennoch verbleibt man im stampfenden Midtempobereich und dieser wurde durch viel Symphony bzw. etlichen neueren Elementen angereichert. Im Mittelteil wird dann kurzzeitig das Gaspedal getreten, die Betonung liegt aber bei kurz, denn der stampfenden Midtemporhythmus steht hier deutlich im Vordergrund. Sehr kantig und messerscharf, mit einigen Soundspielereien im Hintergrund geht es nun mit „Dead End Gaze“ weiter. Flotter Düstertrack, der aber auch nicht ohne die hübsche Frontdame auskommt und so liefert sich selbige immer wieder amtliche Duettwechsel mit ihrem Kameraden. Der Abschluss ist mit „Faith Comes Knocking“ am bombastischsten ausgefallen. Jedoch muss man hier sagen hat man dies ausgewogen getan und überspannt den Bogen zu keinem Zeitpunkt. Viel Härte trifft hier auf Zick sanfte, melodische, als auch bombastische Melodielinien die man kompakt auf einen Nenner gebracht hat.

Fazit: Die Norweger haben ein gutes Händchen, um dreckige Härte mit lieblichen, bombastischen Elementen, als auch vielen Gothic Anleinen zu verbinden. Bunte, breite Mischung die viele Fans im Metal gefallen könnte.

Tracklist:

01. The Feverish Alliance 04:02
02. Once Kissed By The Serpent (Twice Bitten By Truth) 03:20
03. Bloodstained Endurance 03:35
04. Triumphant Gleam 03:40
05. In The Valley Of Ashes 03:54
06. A Storm At Will 04:00
07. Take Aim.Reclaim.Prevail 03:11
08. The Desperation Corridors 04:12
09. Farewell To Sanity 04:31
10. Dead End Gaze 03:57
11. Faith Comes Knocking 04:27

Besetzung:

Ronny Thorsen (voc)
Cathrine Paulsen (voc)
Bjørn Erik Næss (guit)
Pål Olsen (guit)
Endre Moe (bass)
Cato Jensen (drums)

Internet:

Trail of Tears Website

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