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Ben Kuzay – Perpetual Reign

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Band: Ben Kuzay
Titel: Perpetual Reign
Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre: Neoclassical Heavy Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Ben Kuzay wird wohl im alten Europa ein eher unbeschriebenes Blatt sein. Erst nach genauer Nachforschung war auch mir bewusst dass ich den Burschen live mit Wykked Wytch schon mal gesehen hatte. Schon damals stach er mit seinem Spiel gegenüber dem Rest dieser Truppe hervor. Zusätzlich zur Arbeit als Bass und Gitarrenlehrer hat er ein Projekt gegründet das seinen Namen trägt. Bereits ein Album mit Namen „In the Halls of the Punisher“ wurde 2007 veröffentlicht. Nun ist er mit „Perpetual Reign“ zurück und kann nahtlos dort anknüpfen. Was erwartet einen unwissenden wenn er Ben und sein Material nicht kennt. Nun kurz erklärt es handelt sich um eine Art Neoclassical Heavy Metal. Ein reines Instrumental Album ist immer so eine Sache, aber man muss neidlos zugestehen dass er es mit seinen 8 Tracks schafft auch totale Verweigerer zu begeistern. Dabei wandelt er auf sehr durchgemischten Pfaden, dennoch sind die 80er Roots vor allem etliche Einflüsse aus den NWOBHM Bereich die maßgeblichsten Linien die hier den Rundling ausmachen.

„Vortex“ kommt sehr heroisch und doch etwas dunkler rüber. Der längere Basseingang ist sehr gut verdaulich und hier soliert Ben zwischen verspieltem Spiel und fast schon Manowar lastigem De Maio Spiel. Coole Mischform die sehr zu beeindrucken vermag.

Sehr NWOBHM angehaucht und auch um Ecken teutonischer rattert nun „On Top of the World“ daher. Superber 80er beeinflusster Song der immer wieder von den Gitarren her an eine Mischform aus Iron Maiden und Manowar erinnert. Gute Abgehmucke wird uns hier zu teil. War man vorhin noch etwas verspielter so dröhnt dieser Song mehr für die Abgeh- bzw. Bangerfraktion.

Noch etwas Old School lastiger geht es mit dem Titelstück „Perpetual Reign“ weiter. Hier allerdings ist nur der Bass ganz astrein in diesem Gewässer angesiedelt. Zwar klingt die Gitarrenarbeit ebenfalls wie etwas älterer britischer Stahl, doch auch viele Einflüsse aus dem amerikanischen Bereich sind hier zu nennen. Gut vermischt und ausgewogen hält man diese am Laufen. In verschiedenen Phasen geleitet uns hier der Virtuose durchs Programm. So erschließt sich einem hier eine verspielte Landschaft, aber auch straighte, treibende Passagen donnern hier gewaltig. Besonders hervorzuheben sind hier einige Doom Breaks die bis tief in die Magengegend gehen.

Symphonischer, aber auch rotziger geht es mit „Fantasy Girl“ weiter. Der Rhythmus erinnert mich aufgrund des starken melancholischen Gefühls das uns hier zu Teil wird etwas an die aufgelösten Timo Rautiainen & Trio Niskalaukaus. Sehr trauriger Song auf der einen Seite, aber auch an und ab etwas heroischer kommt hier das Mischverhältnis rüber. Superber Genusstrack der mit viel Gefühl eingespielt worden ist. Weitreichende Läufe entführen hier und zwischendurch geht etwas eingängiger die Post ab.

Galoppierend und mit viel Banger Ästhetik kommt nun „Ascension“ daher. Deutlich simpler dröhnt dieser Track. Zwar gibt es einige wilde Soligewitter, diese sind aber nur ganz kurz und schon tritt uns Großmeister Kuzay gehörig mit viel Kraft ins Hinterteil. Sehr aufwühlende Elemente komplettiert man hier mit etlichen Melodie Passagen. Bass und Gitarre duellieren sich hier sehr amtlich und dies ist eine weitere Bereicherung beim Stück.

„Where Dead Villains Lurk“ klingt sehr traurig und ruhig. Das zieht ganz schön runter und solche Gefühlsstarken Songs sind einfach der Hammer. Erinnert mich vom Spiel her an etliche Starts von ruhigeren Maiden Songs aus der The X-Faktor Phase. Vor allem auch durch den sehr dunklen, orchestralen Einschlag. Darum erinnert das Stück auch sehr stark an „The Sign of the Cross“ zum Beispiel.

Nahtlos mündet dann alles ins nun folgende „Homage to Hated Heroes“ gleich vom Fleck wird es deutlich lichter. Flott treibend dröhnt hier die Maschinerie, aber auch kleinere funkige Basseinlagen sind hier am Laufen. Sehr witzige Mischform die uns hier Ben bietet. Einerseits höre ich z.B. Anthrax raus, aber auch ein weiteres Mal Iron Maiden. Die Synthyeinlagen allerdings sind sehr europäisch und werden z.B. auch von den andalusischen Rockgöttern von Medina Azahara verwendet. Sehr beeindruckend was sich hier im Gehirn des Musikers fest gesetzt hat. Sehr imposant was er hier aus dem Hut gezaubert hat.

Das längste, als auch monumentalste Stück mit dem Titel „Murdering Angels (Just for Fun)“ steht zum Schluss. Hier knallen dem Amerikaner alle Sicherungen durch. Nach dem Massaker am Kirchenchor gibt es fast schon Black Metal lastige Beats, dann kickt er uns in die leichte Power Metal lastige Richtung und immer wieder unterwandert er das Konzept mit symphonischen Beigaben. Auch kleine melancholische Stopps sind auszumachen und diese komplettiert man mit einem dunklen, drückenden Sound. Der Jung ist einfach unglaublich was er uns hier vom musikalischen Standpunkt aus gesehen bietet.

Fazit: Die Songs von Ben muss man einfach mal gehört haben. Der Bursche ist ein Musiker wie man in selten findet. Auch wenn man kein Freund von Instrumental Alben ist gefallen einem die Songs die hier eingestanzt wurden. Ideen- und Einfallsreichtum kennen bei Mr. Kuzay keine Grenzen. Technische Musikkunst auf höchster Ebene.

Tracklist:

01 Vortex
02 On Top of the World
03 Perpetual Reign
04 Fantasy Girl
05 Ascension
06 Where Dead Villains Lurk
07 Homage to Hated Heroes
08 Murdering Angels (Just for Fun)

Besetzung:

Ben Kuzay (all instruments and arrangements)

Live: 

Allen Sklar(drums)
Daniel Kuzay (keys & guit)
Barry Kuzay (guit & keys)

Internet:

Ben Kuzay Website

Ben Kuzay @ Facebook

Ben Kuzay @ MySpace

Pathosray – Sunless Sky

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Band: Pathosray
Tiel: Sunless Skies
Label: Frontiers Records
VÖ: 2009
Genre: Progressive Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Wenn man den Namen Pathosray ließt könnte man meinen hier handelt es sich um eine weitere Pagan Metal Band. Doch hier wäre man weit gefehlt, denn die Italiener zelebrieren einen recht feinen Progressive Metal mit einer erdigen Power Metal Schlagseite, welcher mit etlichen Melodiefeinheiten komplettiert wurde. Marco Sandron (voc), Alessio Velliscig (guit), Fabio D’Amore (bass), Gianpaolo Rinaldi (keys) und Ivan Moni Bidin (drums) arbeiten seit 2000 zusammen und am 22.05.09 erscheint ihr neuster Output via Frontiers Records mit dem Namen „Sunless Sky“. Wer auf eine gute Lehrstunde in Sachen Progressive Metal steht wird hier vollends begeistert sein, denn diese Italiener gehen mit dem nötigen Maß an Ausgewogenheit zu werke.

Mit einer recht rauen und flotten Schlagseite wird das Machwerk mit „Crown of Thorns“ eingeläutet. Tiefer getrimmte Gitarrenarbeit dominiert hier das Geschehen und verleiht dem Ganzen noch das gewisse Maß an Härte. Eine schöne stampfende Nummer mit etlichen progressiven Spielereien hat man hier zum Beginn des Albums für uns parat. Doch viel Abwechslung wird ebenfalls von den Italienern geboten und so verarbeiten sie auch etliche feine Melodielinien zu einem Gesamtsound, der nicht besser und ausgewogener klingen könnte. Um Kanten erdiger geht es nun bei „Behind the Shadows“ weiter. Sägende Gitarrenarbeit begleitet den Zuhörer durch den kompletten Track. Merklich wurde das Tempo gedrosselt und man steuert erstmal besonnenere Gefilde an. Vor allem die sehr gute Stimme des Fronters erinnert immer wieder an die des Pagans Mind Recken. Auch im Midtempo wissen die Herrschaften wie man den Hörer beachtlich animiert und selbiges wird durch viele Melodiewechsel durchgeführt. Sehr lieblich, verspielt schiebt man gleich „Aurora“ nach. Nach der sanften Eröffnung gibt es wieder bestes raues Kraftfutter das beachtlich aus den Boxen stampft. Mit dieser Nummer hat man etwas gewöhnungsbedürftigeres Material für den Fan parat. Viele Soundspielereien wurden hier verarbeitet, welche man auch deutlich bei den Vocallinien ausmachen kann. Dennoch überfordert wird man nicht, aber durch viele modernere Elemente wird man Old School Fans des Progressive Metal nicht sonderlich hinterm Ofen hervorholen. Für meinen Teil macht aber die Nummer recht viel Spaß, denn auch etliche Power Metal Trademarks schiebt man Schubweise immer wieder nach, bevor man sich zu einigen Soundspielereien hinreißen lässt. „Quantic Enigma“ beginnt sehr lieblich, doch im Anschluss gibt es eine gehörige Portion an modernem Rock, den man mit vielen progressiven Experimenten angereichert hat. Aus den verzerrten Ecken bricht die Formation immer wieder rau, erdig rockend aus und stampft immer wieder erst mal recht flott dahin, bevor das Wechselspiel von neuem beginnt. Sanfte klassische Klavierklänge und ein warmherziger Gesangsbeitrag serviert man uns als Eröffnung bei „In your Arms“. Sehr balladesk klingende Klänge wehen einem hier um die Ohren. Eine reine Ballade hat man dennoch nicht geschaffen und so tendiert das Stück in eine sanfte Midtemposchublade. Von dieser begibt man sich immer wieder in eine ruhige Ecke und kehrt zum gewohnten Midtempogewässer zurück. Viel Genuss kommt hier nicht zu kurz und wer auf Genusstracks steht, der sollte sich mit diesem Song etwas länger beschäftigen. Der Tastemann soliert nun als Eröffnung von „Sons of the Sunless Sky“. Etwas bombastischer geht der Trupp hier an die Arbeit. Dennoch zuviel Kitsch hat man hier nicht für sich gepachtet und so versöhnt man den Hörer mit etlichen erdigen Riffeinlagen, als auch Melodiespielereien im stampfenden Midtempobereich, aus dem man immer wieder flotter ausbricht. Ruhig und beschaulich ist zwar die Einleitung von „The Coldest Lullaby“, doch auch hier steuert man eine flottere Bombastmidtemposchiene an. Von dieser begibt man sich immer wieder auf einer kürzere, sanfte Soundreise. Ein weiteres gutes Genussstück auf diesem Machwerk, welches aber mit einem größeren Spagat zwischen ruhig – sanft und flotten Ausreißern überbrückt wird. Der zusätzliche Bonus kommt vom weiblichen Gesangsbeitrag und die beiden Vocalakteure liefern sich ein sehr leckeres Duett. Eine Überbrückung mit einem ruhigen klassischen Gesamtsound und lieblichen Frauengesängen wird uns in Form von „Perpetual Eclipse“ geboten. Nahtlos geht es dann auch schon über zu „Poltergeist“ wo man aus seinen Träumen mit viel Geschwindigkeit und dem gewissen Härtegrad wachgerüttelt wird. Donnernde Tempowechsel vereint man mit etlichen sanften Ausbrüchen, doch die temporeiche Kost bestimmt hier das Geschehen. Der Abschluss wird nun mit „For the Last Time“ vollzogen. Diesen hat man sehr sanft in Szene gestellt. Akustische Gitarrenklänge paaren sich mit klassischen Klavierbeiträgen und der zusätzliche beschauliche Gesang lassen viel Balladenfeeling aufkommen.

Fazit: Gutes Progressive Metal Machwerk, welches aber nur für selbige Genrefans sein dürfte.

Tracklist:

01. Crown of Thorns 4:42
02. Behind the Shadows 5:44
03. Aurora 4:52
04. Quantic Enigma 5:57
05. In your Arms 4:48
06. Sons of the Sunless Sky 5:45
07. The Coldest Lullaby 4:25
08. Perpetual Eclipse 2:17
09. Poltergeist 8:34
10. For the Last Time 4:01

Besetzung:

Marco Sandron (voc)
Alessio Velliscig (guit)
Fabio D’Amore (bass)
Gianpaolo Rinaldi (keys)
Ivan Moni Bidin (drums)

Internet:

Pathosray Website

Pathosray @ MySpace

Dead Means Nothing – Dead Means Nothing

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Band: Dead Means Nothing
Titel: Dead Means Nothing
Label: Saol
VÖ: 2009
Genre: Rock´n´Roll
Bewertung: 2,5/5
Written by: Robert

Der Motorrad Unfall von Mickey Rude war der Auslöser das Dead Means Nothing entstanden sind. Er musste von den Drums zur Gitarre wechseln und lernte 1997 den Drummer Django kennen. Zu zweit arrangierten sie die ersten Songs und trafen dann 1998 auf den Basser Marc O´Caine, mit dem sie dann auch gleich den ersten Silberling „Make It Evil“ aufnahmen. Leider war auch im Jahre 1999 wieder Schicht im Schacht und erst 2006 hat sich das Trio wieder aufgerafft um gemeinsame Sache zu machen. Gut Ding braucht weile und so wurde 2009 das neustes Machwerk mit dem Namen „Nothing of Devintiy“ veröffentlicht. Nicht nur das sie aus England stammen, nein klingen sie doch auch auf ihrem neuesten Werk wie die Söhne eines gewissen Lemmy mit Motörhead.

„Missing Honey“ rotiert mit viel Rock n‘ Roll Feeling und einer gewaltigen Brise an räudigem Rotz daher. Wie ein ungeschliffener Diamant wurde der Sound sehr rau ausgerichtet und das verleiht dem Stück das gewisse Etwas. Recht rockig geht es nun im besten Motörhead Stil weiter. „Thy Will Be Done“ klingt wie eine flotte Version von „Scatch Scratch Fever“ und da March Ör Die zu meinen Favoriten in der Discographie von Warzennase und Co gehört weis mich auch die moderne Version vom Fleck weg zu begeistern. Ob die Welt Kinder von Motörhead braucht sei dahingestellt, wenn man sich das Material dieser englischen Truppe anhört wird man zwar auch ein weiters mal die Geister spalten, doch sollte man sich hüten sie als schlappe Kopie abzutun. „Teenage Punkrock“ rotzt weiter im Milieu von Lemmy und Co und dabei rocken seine Söhne ordentlich das Haus und zusätzlich versprüht man noch einige, kleine Punkspritzer. Superber Shakesong den man geschaffen hat und auch einige hymnische Charakterzüge werten das Stück ordentlich auf. Den Fuß hat man zu Beginn von „Nothing Of Devinity“ ganz klar vom Pedal genommen und hier bekommen wir eine gute Mischung aus rauen Funk und Groove Elementen geboten. Sehr witzige Gefühlsmischung die uns hier unterbreitet wird. Einerseits will man fröhliche Momente durchblicken lassen, doch schlussendlich wirkt das Stück sehr leidend und melancholisch. Nach dieser doch eher ruhigen Nummer geht es mit „Back In Town“ etwas flotter dahin. Flotter Rotzrocker mit vielen scharen Ecken und Kanten zudem wieder ordentlich ins Mikro geröhrt wird. Immer wieder fungiert der Bandboss mit seinen Riffs als kurze Melodieattacke, doch im Großen und Ganzen galoppiert das Trio recht flott und herb dahin und das im besten Rotzrockstil. Etwas klarer wurde nun der Sound von „Becoming“ ausgestattet. Ein rabiater Tempowechsel von 100 auf Schrittgeschwindigkeit wurde hier vollzogen und somit verbleibt man eher im gemäßigten Galoppstil. Dadurch kommen immer wieder gute Shake und Grooveparts zum Vorschein. Mit „Fuck Yourself“ legt man wieder einige Scheit nach und dadurch wechselt man immer wieder vom Groove Bereich hinüber in den etwas flotteren Rotzrockbereich und selbiger wurde einmal mehr mit einigen Punkanleihen ausgestattet. Eine gute Brise des Rock n‘ Roll wird nun mit „Paroled“ groß geschrieben. Flotter, klarer Rocker mit einigen raueren Ecken, doch der klare ausgerichtete Sound überwiegt die größte Strecke des Songs. Der Frontmann zeigt sich hier von einer sehr wütenden Seite und brüllt des Öfteren härter und wutentbrannt ins Mikro. Rundet den Gesamteindruck gar nicht mal so schlecht ab. Deutlich mit viel Punk wurde nun „Wishlist“ angereichert. Dennoch man verbleibt in der Motörhead Ecke und wagt öfters kurze Ausrutscher in Punkige Gefilde. Klingt wie eine räudige, modern verzerrte Nummer von Mr. Warzennase und seinen Kumpels. Deutlich klarer zu seinen Vorbildern tendiert man mit dem regulären Abschluss „Ya Mama Don’t Like Me“ welches ohne wenn und aber sehr viele Eckpfeiler zu ihren Helden aufweist. Shakender Track mit ordentlichem Tempo und viel Rotzfeeling darf dabei auch nicht fehlen und selbiges schlotzen uns die Engländer ordentlich ins Gesicht. Abgerundet wird der Silberling noch mit dem Motörhead Cover „Going To Brasil“. Ähm was soll man sagen Motörhead in fast Reinkultur. Lediglich einige Verzerrungen wurden als Eigendynamik eingesetzt. Nette Nummer, doch wird sie halt nicht an das Original ran kommen und geht dadurch eher unter.

Fazit: Man kann jetzt laut schreien wer braucht denn noch eine Motörhead Kopie. Ja wie soll man Sagen, Dead Means Nothing machen für meinen Eindruck gute Kost, die zwar durch die sehr starken Parallelen zu ihren Vorbildern etwas einfallslos wirken. Dennoch weis aber das Machwerk zu gefallen und dürfte vor allem kompletten Motörhead Verweigerern gefallen, da es doch etwas moderner klingt und auch leichter verdaulicher. Fans von Lemmy werden wahrscheinlich einen großen Bogen um das Album machen. Ein reinhören sollte man dennoch riskieren und sich vielleicht etwas Zeit mit der Scheibe vertreiben bis die Helden dieser Truppe mit dem nächsten Langeisen kommen.

Tracklist:

01. Missing Honey
02. Thy Will Be Done
03. Teenage Punkrock
04. Nothing Of Devinity
05. Back In Town
06. Becoming
07. Fuck Yourself
08. Paroled
09. Wishlist
10. Ya Mama Don’t Like Me
11. Going To Brasil (Motörhead cover)

Besetzung:

Mickey Rude (voc & guit)
Mark O’Cain (bass & voc)
Django (drums)

Parity Boot- Into Nothing

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Band: Parity Boot
Titel: Into Nothing
Label: SAOL / H’art
VÖ: 2009
Genre: Industrial Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die Emslander Industrial Metaller Parity Boot haben es nach zwei Demos endlich geschafft ein Full Length Album auf den Markt zu werfen. Seit 1998 existiert die Maschinerie aus Deutschland und hat eine Mischung für die Metal Welt parat die nicht stur versucht neu zu klingen, sondern auch etliche Inkredenzien beizumischen und unterm Strich kommt dabei eine Mixtur raus die etliche Metal Sparten abdeckt. Unter dem Banner von SAOL / H’art haben nun Mathias Riediger (guit & voc), Domi(nik) Wegmann (drums), Alexander „Das“ Popko (guit) und Jörg Hannebohm (bass) ihr erstes Lebenszeichen „Into Nothing“ geschaffen, welches sich beim ersten Reinhören als äußerst Facettenreich entpuppt.

Beim Start von „Into Nothing“ wird die Klangartillerie gleich vollends ausgekostet. Jedoch verstehen sich die Burschen im einfädeln von Melodien und bretternden Rhythmen und klingen dadurch nicht etwa überladen. Zu keinem Zeitpunkt reizt man die Versuche aus und liefert dadurch herrliches Material, welches zwar mit vielen Soundideen aufwartet und die Sparten des Metal vorzüglich verbindet. Viele Power Metal Trademarks treffen auf neuere Einflüsse und die Mischung macht es aus und die tingelt immer wieder von groovig bis ordentlich fetzend hin und her. Deutlich mehr symphonische Elemente wurden beim folgenden „Sickness“ verarbeitet. Kitschig ist dies auf keinen Fall, eher ein weiterer Bonuspunkt für den Gesamtsound und vor allem erinnert dieser Sound den man dadurch produziert hat an eine härtere, modernere Version von Brainstorm. Deutlich härter geht es mit „Until We Are Strong“ weiter. Eine recht schleppende Nummer mit vielen düsteren Soundfragmenten. Wirkt durch den Einsatz der Rhythmusfraktion wie eine symphonische Form im Bereich des Doom Metal. Tradition wird hier ein weiteres Mal äußerst prachtvoll mit neuen Elementen verstrickt und das macht die Soundideen der Formation äußerst interessant. Einen weiteren Härtezacken wird nun bei „Pride“ nachjustiert. Deutlich rauer und groovender erschallen hier die Klänge aus den Boxen. Auch der Modern Metal Faktor schnellt deutlich mehr nach oben. Ein weiteres Mal stehen auch hier viele Symphonic Einsätze als Abwechslung im Vordergrund. Somit wird hier nirgends der Bogen überspannt und froh und munter zeigen sich die Herrschaften sehr experimentierfreudig. Die Moderne wird uns nun beim Nachfolger „The Void“ vollends in den Rachen geschoben. Hier dominieren neue Einflüsse und Soundfragmente das Geschehen. Auch ein kleiner Funk Faktor wird an und ab angestimmt, bevor man wieder in eine moderne Groove Ecke wechselt. Mit einer elektronischen Einleitung wird nun „Dying Here“ angestimmt. Der schon beim Vorgänger angestimmte Kurswechsel wird weites gehend beibehalten, jedoch klingt man hier deutlich dezenter ausgerichtet. Dafür mist man dem Wechsel zwischen härteren Groove Elementen und sanften Ausrutschern viel Bedeutung bei. Gut gelungen Fusion, die einen vom ruhigen immer wieder in den aufwühlenden Bereich hin und her katapultiert. So nun geht es wieder ans Eingemachte und „No More Lies“ wurde wieder mit einer dezenten Temposteigerung versehen. Es scheint als begibt man sich ab der hälfte des Albums in deutlich modernere Gewässer. Dennoch man macht auch weiterhin einen guten Eindruck, was vor allem durch den kompletten Einsatz von Groove, Moderne, Symphonischen Elementen und Power Metal Trademarks sich klar wieder spiegelt. Viel Düsterfeeling kommt nun bei „Fail“ auf. Eine brachialer Track bei dem man uns eine druckvolle Düstersoundmischung um die Ohren knallt. Das Tempo hat man hier deutlich mehr durch melancholisch – doomige Klänge ersetzt. Passt dem Stück äußerst gut und durch den sehr beachtlichen Gesamtsound geht die Nummer bis hinunter tief in den Magen bzw. Seele. Kantiger und schneller leitet man nun zum folgenden „All Is Gray“ über. Die Rhythmusfraktion brettert hier ein gutes Programm, während uns der Frontmann mit vielen groovenden Shouts und Gesängen verwöhnt. Durch diese Gesangsausrichtung lassen sich auch des Öfteren seine Kumpels verleiten mit ihm gemeinsame Sache zu machen. Zum Schluss tritt man das Gaspedal bei „Stare And Burn“ noch einmal ordentlich. Sehr speediger Track bei dem man den Härtegrad noch dezent steigert und ein sehr interessantes Album im Bereich des Industrial Metal beendet.

Fazit: Wenn Industrial Metal dann mit dieser deutschen Truppe. Ihre breit gefächerte Soundmixtur ist äußerst lecker anzuhören. Somit dürften viele Metal Fans verschiedener Sparten gefallen finden bzw. auch das Interesse selbiger wecken.

Tracklist:

01. Into Nothing 03:51
02. Sickness 04:16
03. Until We Are Strong 04:53
04. Pride 04:19
05. The Void 05:28
06. Dying Here 05:08
07. No More Lies 03:24
08. Fail 05:52
09. All Is Gray 04:36
10. Stare And Burn 05:14

Besetzung:

Mathias Riediger (guit & voc)
Domi(nik) Wegmann (drums)
Alexander „Das“ Popko (guit)
Jörg Hannebohm (bass)

Internet:

Parity Boot Website

Parity Boot @ MySpace

Primal Fear – 16.6 (Before The Devil Knows You’re Dead)

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Band: Primal Fear
Titel: 16.6 (Before The Devil Knows You’re Dead)
Label: Frontiers Records
VÖ: 2009
Genre: Speed/Power Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die Jungs von Primal Fear braucht man wohl keinem Power Metaller mehr vorstellen, haben sie sich doch seit ihrer Gründung einen Status erspielt der nicht gewaltiger sein könnte. Nun sind Ralf Scheepers (voc), Henny Wolter (guit), Magnus Karlsson (guit & keys) Randy Black (drums) und Mat Sinner (bass & voc) zurück und feuern mit „16.6 (Before The Devil Knows You’re Dead)“ am 22.05.09 via Frontiers Records ihr neuestes Machwerk auf die schon wie auf Nadeln sitzende Fanschar los.

Los geht es mit dem bombastischen Intro „Before The Devil Knows You’re Dead“. Eine sehr gute und zur Thematik bestens gewählte Einleitung. Nahtlos geht es nach dieser Eröffnung über zu „Riding the Eagle“. Nach einer etwas Midtempolastigen Eröffnung galoppiert der Trupp recht flott daher. Bestes Power Metal Kraftfutter wird auch 2009 vom Deutschen Power Metal Flaggschiff geboten. Sehr viel Hymnencharakter wurde ein weiteres Mal drauf gepackt und davon besitzen ja Primal Fear Tracks zur Genüge und genau deshalb lieben wir Power Metal Fans sie ja. Der Ritt auf dem Ross geht auch mit „Six Times Dead (16.6)“ weiter. Dennoch groovt der Trupp aus Deutschland weit mehr als beim Vorgänger. Einen richtigen Metal Marsch haben die Herrschaften hier für uns parat. Donnernde Gitarren und viele Chorrefrainlinien vermischt man eben zu dieser leckeren Mischung, die beachtlich daherstampft und dabei ordentlich aufwühlt. Mit einer orientalischen Einleitung wartet man für uns bei „Black Rain“ auf. Im Anschluss wird erst mal verhaltener musiziert bevor es ans eingemachte geht. Dies erfolgt aber erst ab 1:30 Minuten und auch hier verlässt man das Midtempogefilde kaum. Ein geneigtes Kopfschütteln kann man aber allemal an den Tag legen und die immer wieder kehrende Orientalmusik wertet das Stück sehr gut auf. Eine dominierende Gitarreneinleitung wird uns nun bei erklingen von „Under the Radar“ geboten. Sehr heroisch wirkt das Ganze durch die Einleitung, doch gleich nach dieser schöpfen Primal Fear aus den vollen und es gibt bestes Headbangerkraftfutter wie wir es von den Herrschaften gewohnt sind und für das werden sie auch verehrt. Sägende und galoppierende Riffs und Breaks geben sich ständig ein Stell dich ein. Sehr doomig ist die Einleitung von „5.0/Torn“ ausgefallen. Ein sägendes Soli dröhnt hier aus den Boxen, welches von einem Basssolo im Anschluss abgelöst wird. Nach der Spielerei mündet das Ganze dann im stampfenden, flotteren Midtempogefilde. Immer wieder bricht man flotter aus und der im Hintergrund dezent eingebaute Düsterbombastsound passt sehr gut dazu und komplettiert das Stück bestens. „Soar“ geht ohne Kompromisse gleich los und man donnert bei dieser Nummer recht gut dahin. Eigentlich ist ja Gott sei Dank bei Primal Fear alles beim alten geblieben und dennoch wartet der Trupp aus Germany mit etlichen moderneren Elementen auf und das sehe ich mal als Weiterentwicklung in der Bandkarriere. Auch hier kommen viele moderne Einlagen zum Zuge und diese sind so dezent das man zwar auf der einen Seite den alten Roots treu bleibt, aber auf der anderen Seite etliches an Neuerungen bietet. Der Aufmarsch geht gleich mit „Killbound“ weiter. Einem etwas True Metal lastigerem Stück, erinnert mich persönlich an etliche Stücke der ersten Beiden Alben von Primal Fear bzw. Gamma Ray. Somit ist diese Nummer für viele alt gediente Die Hard Fans der Band. Vor allem die sägenden Gitarren laden zum Headbangen ein bis das Genick bricht und die Chorrefrains sind für all jene die gerne zu den Refrainstellen ihre Fäuste recken. Sehr bombastisch ist die Einleitung von „No Smoke without Fire“. Der Rhythmus erinnert, vor allem durch gewisse Orchestrale Ausrichtungen sehr stark an Brainstorm. Ob man gemeinsam etwas Zeit miteinander verbracht hat und dies auf die Truppe abgefärbt hat? Anyway auch in diesem Gewässer macht die Formation einen sehr guten Eindruck und durch die Hymnische Ausrichtung kann man gut mitshaken und der Refrain verleitet zum Mitgrölen. So genug Bombast, mit „Night After Night“ gibt es wieder was zum Headbangen. Einem sehr speedigen Track mit vielen Melodielinien, die immer wieder durch sägende, bretternde Gitarrenarbeit abgelöst werden. Etwas kantiger kracht nun „Smith & Wesson“ aus den Boxen. Eine sehr stampfende Power Metal Nummer mit viel Feuer unterm Hintern. Ambrosia für jeden Power Metal Liebhaber. Mich beschleicht das Gefühl das man zum Ende hin alten Roots frönt. Zumindest würde dies die Besinnung auf alte Trademarks der Band erklären, denn auch mit „The Exorcist“ geht es kompromisslos im speedigen Soundkleid weiter. Headbangen mit Genickschmerzengefahr ist hier vorprogrammiert, also liebe Metal Gemeinde nur nicht aufhalten lassen. Von einer recht unbekannten Seite zeigt man sich bei „Hands of Time“. Eine klare Ballade wird hier geboten, nicht etwa das hier Langeweile aufkommen würde, nein keinesfalls, denn dieser Genusstrack versprüht viel Feeling zu dem man besonnen lauschen kann. So genug verträumten Klängen gelauscht, denn mit „Cry Havoc“ gibt es nun wieder eine waschechte, speedige Power Granate die ordentlich aufwühlt und zum Bangen einlädt. Zu guter letzt gibt es noch „Scream“ welches mit sehr modernen Gitarrenlinien aus den Boxen dröhnt. Mag jetzt als Frevel klingen doch die Gitarrenarbeit erinnert zu Beginn sehr stark an BFMV. Doch nach dieser Eröffnung steuert man zwar erst mal bekannte Gefilde an und trotzdem reißt man das Ruder immer wieder rum und ein weiteres Mal klingen die Gitarren wie beim Waliser Metalkommando. Guter Abschluss, welche eine gute Weiterführung in der Bandhistorie Primal Fear geworden ist.

Fazit: Power Metal bzw. Primal Fear Fans können hier allemal zugreifen es lohnt sich, auch einige modernere Elemente lassen eine große Weiterentwicklung aufkommen um nicht im Bodenlosen zu versinken bzw. an eine stupide Weiterführung denken.

Tracklist:

01 Before The Devil Knows You’re Dead 0:49
02 Riding the Eagle 4:59
03 Six Times Dead (16.6) 4:00
04 Black Rain 6:07
05 Under the Radar 5:26
06 5.0/Torn 7:14
07 Soar 4:17
08 Killbound 4:13
09 No Smoke without Fire 4:52
10 Night After Night 5:01
11 Smith & Wesson 4:46
12 The Exorcist 4:47
13 Hands of Time 4:22
14 Cry Havoc 4:00
15 Scream 4:41

Besetzung:

Ralf Scheepers (voc)
Henny Wolter (guit)
Magnus Karlsson (guit & keys)
Randy Black (drums)
Mat Sinner (bass & voc)

Internet:

Primal Fear Website

Primal Fear @ Facebook

Primal Fear @ MySpace

Primal Fear @ Last FM

Silent Memorial – Retrospective

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Band: Silent Memorial
Titel: Retrospective
Label: Limb Music Products
VÖ: 2009
Genre: Progressive Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Wieder einmal habe ich eine Band aus der kleinen Schweiz die sich auf den Kriegspfad macht um die Szene auf sich aufmerksam zu machen auf dem Plattenteller liegen. Heute sind es die Herrschaften von Silent Memorial die eine gute Portion an Progressive Metal zelebrieren den sie mit vielen Power Metal Trademarks angereichert haben. Am 22.05.09 befördern Christoph Bärtschi (guit), Sugar Burns (bass), Chris Hänggi (keys), Diego Rapacchietti (drums) und Mike Andersson (voc) via Limb Music Products „Retrospective“ in die Lädenregale und Progressive Metal Liebhaber sollte sich schon mal in die Startlöcher begeben. Doch auch einige Power Metal Fans sollten bei ihrer nächsten Einkaufstour das Album antesten, um es sich schlussendlich in den Einkaufswagen zu legen. Denn durch die gute Mischung aus beiden Genrestyles hat man genau das richtige für Liebhaber beider Stilrichtungen parat.

Los geht es gleich mit dem rauen, temporeichen „Human Mind“. Etliche Soundspielereinen verbinden die Schweizer gekonnt mit vielen Einfällen aus dem Power, Melodic bzw. Rock Bereich. Die dadurch geschaffene Mischung hört sich sehr lecker an und setzt sich sehr gut im Gehörgang fest. Das gewisse Maß an Ausgewogenheit wird geboten und so wird man nicht durch zu viele progressive Einsätze überfordert. Was durchaus viele Power Metal Fans anlocken könnte. Eine schöne Symphonische Weiterführung wird zu Beginn von „Differences“ geboten. Danach werkelt der Trupp aber in einem sehr speedigen Gewässer und das Steuer fest in der Hand verlässt man nur für einige progressive Spielereien kurzzeitig die eingeschlagene Schiene. Im Großen und Ganzen wird hier temporeiche Koste geboten, die mit einigen längeren, sanften Ausbrüchen komplettiert wird. Sehr monumental wurde das Ganze auf das Langeisen gestanzt und entwickelt sich beim mehrmaligen durchhören als absoluter Kracher. Sehr sanft ist nun die Einleitung mit einem klassischen Klavierstück bei „Fear“. Doch lange einen auf sanft geben sich die Schweizer nicht und so schiebt man uns an dritter Stelle ein sehr flott, rau rockendes Stück in den Rachen, das mit einem dezenten Bombastsound im Hintergrund angereichert wurde. Der erdige Anteil bekommt aber immer mehr die Oberhand und dominiert schlussendlich das Geschehen. Das gleichnamige Titelstück „Restrospective“ hat eine stattliche Spielzeit von 22:23 Minuten bekommen. Dadurch haben die Jungs eine kleine Mini Progressive Metaloper eingespielt, die mit vielen Soundideen und Einfällen aufwartet. Quer durch die Palette bekommt man hier etwas geboten, im sanften als auch speedigen Gefilden werden immer wieder Ausflüge gestartet. Sehr besonnen geht man es einige Zeit lang bei „The Darkest Hour“ an. Doch nach etwa 1:30 Minuten galoppiert die Formation einheitlich rau und flott daher. Guter Groover den man hier mit vielen Melodielinien verfeinert hat. Von der Machart sehr ähnlich, wenn auch mit kantigeren Linien im Rhythmusbereich geht es nun mit „TV World“ weiter. Dieselbe Schiene wird zwar gefahren und dennoch bekommen die raueren Elemente immer mehr die Oberhand, was den Track als roh und ungeschliffen erscheinen lässt. Ruhig, beschaulich und dennoch düster geht es zu Beginn von „Lost“ dem Abschluss des Albums zu. Die düstere Soundausrichtung wird auch weites gehend bei behalten, auch wenn man nach und nach etliche Scheit nachlegt um Tempo zu machen. Doch immer wieder kehrt man für geraume Zeit in eine ruhigere, wenn auch düstere Ecke zurück.

Fazit: Sehr gutes Machwerk aus der Schweiz, das für geneigte Genre Fans ein antesten allemal zulässt. Der Pflichtkauf erübrigt sich spätestens nach etlichen Minuten, denn unbewusst wird man fest stellen dass, das Album bereits im Einkaufskorb liegt.

Tracklist:

01. Human Mind 5:43
02. Differences 5:48
03. Fear 5:27
04. Restrospective 22:23
05. The Darkest Hour 5:00
06. TV World 4:48
07. Lost 5:02

Besetzung:

Christoph Bärtschi (guit)
Sugar Burns (bass)
Chris Hänggi (keys)
Diego Rapacchietti (drums)
Mike Andersson (voc)

Internet:

Silent Memorial @ MySpace

Old Mans Child – Slaves of the World

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Band: Old Mans Child
Titel: Slaves Of The World
Label: Century Media Records

VÖ: 2009
Genre: Melodic Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Satte 4 Jahre hat es gedauert seit dem letzten Lebenszeichen der norwegischen Black Metaller Old Mans Child. Viel hat sich in der Zwischenzeit getan und mittlerweile hat diese als Band gestartete Truppe nur mehr einen Soloprojekt Charakter, da ja Thomas Rune Andersen alias Galder alle Instrumente eingespielt hat und auch jede verdammte Note aus seiner Feder stammt. Kann man nur hoffen dass dies nur eine Zwischenlösung ist. Materialtechnisch bleibt man den eingeschlagenen Roots der alten Tage zwar weites gehend treu und dennoch gibt es etliche, kleinere Veränderungen im Gesamtsound und so dürften Fans der ersten Stunde schon sehnsüchtigst den Release erwarten.

Düster und gleich voll auf die zwölf wird mit „Slaves Of The World“ eröffnet. Ein schön rotierendes Stück, das mit vielen bretternden, als auch thrashigen Breaks aufwartet. Auch einige dezente Bombastmomente wurden eingearbeitet, die etliche Parallelen zum Hauptbrötchengeber Dimmu Borgir zulassen. Wobei es bei diesem Projekt deutlich kantiger zugeht und man nicht gleich auf den Gedanken kommen kann zu sagen: „Schon wieder so eine Bontempischwarzmetalkapelle. Galder brüllt sich die Seele aus dem Leid und die immer wieder kehrenden düsteren Synthy Parts fügen sich nahtlos in das Gesamtkonzept ein. Moderner wird nun „Saviours Of Doom“ nachgeschoben. Zwar offeriert uns der böse Norweger auch hier hämmernde Black Metal Beats, diese wurden aber mit etlichen modernen Einflüssen und Einfällen auf ein Packet zusammengeschnürt. Vor allem beim Vocalbereich hat er viel herumexperimentiert, was aber unterm Strich dabei raus kommt lässt sich sehr gut anhören. Sehr schleppend wird nun „The Crimson Meadows“ eröffnet und binnen Sekunden steuert man stampfende Gefilde an. Die klassischen orchestralen Hintergrundsounds sind sehr dezent und überfordern einen nicht gleich, oder lassen gar zuviel Kitsch aufkommen. Weiters wird ab der Mitte wieder das Gaspedal ordentlich gedrückt und das norwegische Black Metal Urgestein jagt die Hörerschaft immer wieder mit viel Speed unterm Hintern. Von Beginn an aus den Vollen schöpft er mit „Unholy Foreign Crusade“. Die orchestralen Bombastklänge wurden hier deutlich dominierender eingesetzt, welche aber immer wieder durch speediges Black Metal Blast Beat Gewitter vernichtet werden. Man muss Herrn Andersen schon eines zugestehen, er weis wie abwechslungsreicher Black Metal zu klingen hat, welcher nicht nur unbedingt für Die Hard Fans ist. Mit einer großen, bombastischen Sounderöffnung wartet das norwegische Soloprojekt amtlich bei „Path Of Destruction“ für den Fan auf. Schöne Filmmusikklänge dröhnen hier sehr düster aus den Boxen. Eine sehr heroische Eröffnung hat man dadurch geschaffen, doch binnen einer Minute werden wieder Nägel mit Köpfen gemacht und der Norweger vernichtet alles und tendiert nun wieder in die dreckige, raue, als auch harte Ecke. Für das gewisse Maß an Abwechslung bietet er uns einmal mehr einen dezenten Bombastsound im Hintergrund. Alle Komponenten hat er recht beachtlich in den Gesamtsound vereint und dabei kommt niemand zu kurz. Etwas rauer und herber geht es nun mit „The Spawn Of Lost Creation“ weiter. Ein rotierendes Stück, das durch die Growleinlagen schon eher in die Melodic Death Metal Ecke rückt. Wobei das Projekt Old Mans Child aber immer auf die bekanntlichen Trademarks des Schwarzwurzelmetalls achtet und man hier von einer recht guten Verbindung beider Stile reden kann. Viel Melodie ist nun in das Songwriting von „On The Devil’s Throne“ geflossen. Denn hier werden uns viele melodische Gitarren und Bassspielereien geboten. Doch auch hier offeriert man uns Zick bretternde Parts, die zum ordentlichen Bangen einladen. Thomas weiß wie man etliche Genrefans auf einen Nenner zu einer Party vereint und dies hat sich auch beim aktuellen Output nicht verändert. Die sehr orientalische Gitarreneinleitung von „Ferden Mot Fiendens Land“ mündet an vorletzter Stelle in einen sehr schleppenden Gesamtbombastsound. Sehr zäh und düster geht es hier zu und erst ab der Mitte wird wieder etwas mehr der Gashahn aufgedreht. Dies wird aber nur kurzzeitig so gemacht und man bleibt der zu Beginn eingeschlagenen Richtung weites gehend treu. Die akustische Gitarreneröffnung läutet den Abschluss mit „Servants Of Satan’s Monastery“ ein. Einem recht stattlichen Stampftrack, der mit vielen Speedausbrüchen ein recht beachtliches Album abschließt. Die klassischen Klaviereinlagen sind sehr gut und werten die Nummer zusätzlich auf.

Fazit: Alte Fans von Old Mans Child müssen diesen Output haben. Doch auch etliche andere Genrefans dürften mit dem Album was anfangen können, da es leichter verdauliche Black Metal Kost ist. Wer sich die Wartezeit bis zum nächsten Dimmu Borgir Output vertreiben will kann dies getrost mit „Slaves of the World“ tun.

Tracklist:

01. Slaves Of The World (4:41)
02. Saviours Of Doom (4:03)
03. The Crimson Meadows (4:34)
04. Unholy Foreign Crusade (3:39)
05. Path Of Destruction (5:21)
06. The Spawn Of Lost Creation (4:07)
07. On The Devil’s Throne (4:49)
08. Ferden Mot Fiendens Land (5:33)
09. Servants Of Satan’s Monastery (5:18)

Besetzung:

Galder (Thomas Rune Andersen) (all instruments)

Internet:

Old Mans Child @ MySpace

Old Mans Child @ Last FM

Susperia – Attitude

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Band: Susperia
Titel: Attitude
Label: Candlelight Records
VÖ: 2009
Genre: Melodic Thrash Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die Melodic Black/Thrasher sind nach zweijähriger Abwesenheit zurück. Diese Zeit hat man gut genützt und hat nun Full Length Album Nummer fünf für die Hörerschaft parat. Athera (Pål Mathisen) (voc), Cyrus (Terje Andersen) (guit), Elvorn (Christian Hagen) (guit), Memnock (Håkon Didriksen) (bass) und Tjodalv (Kenneth Åkesson) (drums) sind schon seit geraume Zeit im geschehen und stet war man daran bedacht zwar alte Roots beizubehalten, jedoch hat man dabei immer etwas Neueres als Weiterentwicklung einfließen lassen. Der ehemalige Dimmu Borgir Kesselflicker Tjodalv hat sich mit seinen Mannen ordentlich ins Zeug gelegt und versprüht viel Melodie und Spaß auf dem neuesten Machwerk, welches sich „Attitude“ nennt. Doch davon alleine zehrt man nicht, durch viele moderne Elemente klingt man herrlich erfrischend, was auch noch zusätzlich von satten Chorrefrains unterstrichen wird und das ganze etwas Power Metal lastiger erschallen lässt.

Die ordentliche Röhre spiegelt sich gleich beim ersten Track „The Urge“ wieder. Satte Chöre die von einem rauen, speedigen Thrashgitarrenspiel begleitet wird. Eine gute Dampfwalze die sich hier den Weg frei räumt. Der Gesang tendiert hier etwas mehr in den Power Metal Bereich und dürfte auch Fans dieses Genre Style etwas hellhöriger machen. Dennoch in beiden Stilrichtungen kann man die Norweger nicht glasklar einstufen, was das ganze etwas Facettenreicher klingen läst. Der Oberwahnsinn sind aber die amtlichen Chorrefrains die mir persönlich eine Gänsehaut bescheren. Mit festem Tritt am Gaspedal steuert man nun bei „Live My Dream“ deutlich speedige Gewässer an. Auch das Thrash Metal Feeling kommt hier weit mehr zur Geltung als beim Vorgänger, dafür sind die Power Metal Roots fast gänzlich verschwunden. Temporeiche Nummer das sich immer mehr als bestes Bangerkraftfutter entpuppt. Vor allem die rauen Shouts des Fronters drücken dem Ganzen noch einen gehörigen Härtegradstempel drauf. Mit sägendem Gitarrenspiel schiebt man unvermindert „Attitude“ nach. Die Geschwindigkeit wurde hier etwas zurück genommen, dadurch hat man einen sehr rauen, groovend – stampfenden Track geschaffen, der des Öfteren durch einige melancholische Chöre aufgewertet wird. Erst zum Ende hin nehmen Susperia wieder mehr Fahrt auf, doch man verbleibt weiterhin treu der eingeschlagenen Richtung mit der man gestartet hat. Deutlich melodiöser serviert man uns nun „Elegy And Suffering“. Hämmernde Rhythmen werden von einigen Melodiestrukturen verfeinert, doch gänzlich in die Melodieecke will man nicht driften und darum kommen auch einige, flottere groovige Elemente zum Einsatz, deshalb hat man eine sehr ausgewogene, farbenbunte Nummer geschaffen. Der Fronter geht es ebenfalls deutlich klarer an und auch viele melancholische Gesänge erinnern mich an eine rauere Version eines gewissen Mathew Barlow. Kantiger und roher geht es nun bei „Sick Bastard“ zu. Der Härtegrad wurde deutlich nach oben geschraubt und dadurch hat man einen recht brutalen, hämmernden Song als Weiterführung parat. Die klaren Gesänge sucht man hier vergebens und vielmehr brüllt der Fronter hier infernal ins Mikro und lässt somit seiner Wut freien lauf. Nach diesem Ausflug in die rauen Gefilde, kehrt man nun mit „Another Turn“ wieder zurück in klarere Gewässer. Das Tempo hat man merklich gebremst und man werkelt nun eher im flotteren Midtempobereich dahin. Auch einige melancholische Anleihen wurden im Gesang ein weiteres Mal verarbeitet und vor allem einige satte Chorrefrains wurden als Zusatz eingeflochten, die das Interesse wecken. Doch auch die vielen verspielten Melodiearrangements in Form von einigen Solibeträgen gehen nicht spurlos an einem vorüber. Recht ruhig und verhalten mit gutem, sanftem Gesang startet man nun „Mr. Stranger“. Vor allem durch dieses immer mehr groovende Roheisen zeigt man sich einmal mehr im bretternden Power Metal Bereich, welcher viele Parallelen zu einigen alten Iced Earth Hits zulässt. Ganz so Power Metal lastig geht es nicht zu, jedoch blicken das eine ums andere Mal einige Eckpfeiler zu den Amerikanern durch. Von der Machart, wenn auch melodischer dröhnt nun „Character Flaw“ aus den Boxen. Lediglich der Fronter packt es hier um Ecken rauer an. An und ab startet er auch einige Brülleinlagen, diese sind aber nur von kurzer Dauer und somit steuert man ein weiters mal her den härteren Power Metal Bereich an. Besänftigend erschallt nun als letzte Nummer „The One After All“ aus den Boxen, aber bereits nach 30 Sekunden wird schon klar, das man auch zum Ende hin noch mal einen ordentlich, flotten Song bekommt. Das ist auch fast ganz richtig, jedoch hält man sich mehr in einer temporeichen Midtempoecke auf. Melodien an allen Ecken und Enden wurden hier wie Mosaiksteine ins Gesamtbild eingepuzzelt und am Ende des Albums hat man eine wahre Hymne gestellt.

Fazit: Hammermachwerk für all jene, denen reiner Power Metal zu schnöde und reiner Thrash Metal zu hart ist. Ganz schön Crossover was hier geboten wird auf dem Speiseplan der Norweger, doch das Menü welches sie auf einen Silberling gepackt haben ist sehr gute Qualität und könnte viele Metal Fans aus allen Richtungen interessieren.

Tracklist:

01. The Urge 03:57
02. Live My Dream 03:30
03. Attitude 03:40
04. Elegy And Suffering 03:57
05. Sick Bastard 04:05
06. Another Turn 03:23
07. Mr. Stranger 04:42
08. Character Flaw 04:28
09. The One After All 05:04

Besetzung:

Athera (Pål Mathisen) (voc)
Cyrus (Terje Andersen) (guit)
Elvorn (Christian Hagen) (guit)
Memnock (Håkon Didriksen) (bass)
Tjodalv (Kenneth Åkesson) (drums)

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Warbringer – Waking into Nightmares

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Band: Warbringer
Titel: Waking into Nightmares
Label: Century Media Records
VÖ: 2009
Genre: Thrash Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Die Old School Thrash Metal Flut nimmt kein Ende und macht vor niemanden halt. Viele werden schon die nächsten Unkenrufe anstimmen wegen Hype und dergleichen. Alten Thrash Metal Fans kann dies Schnurzpiepgeal sein, denn sie kommen dieser Tage vollends auf ihre Kosten. Kenne keine Band die derzeit den Good Old 80ies Thrash frönt die etwa in den letzten Monaten ein schlechtes Album veröffentlich hat. Eine weitere Band aus dieser Riege sind die Herrschaften von Warbringer die aus New Park Kalifornien stammen und gemeinsam schon seit 2004 an ihrem Material werkeln. Sehr detailgenau holt man dabei alte Roots aus dem Regal und mit viel Thrash Stahl wird es in den Hochofen heiß gemacht, bevor die Rundlinge rausgestanzt werden. Nach drei Demos und einem Full Length Album ist es nun soweit, der zweite Streich von John Laux (guit), John Kevill (voc), Ben Bennett (bass), Adam Carroll (guit) und Nic Ritter (drums) erscheint am 22.05.09 via Century Media. Produziert wurde das Ganze von niemanden geringerem als von Gary Holt von Exodus und das kann man ganz deutlich raushören, denn im besten Bay Area Thrash Metal Sound dröhnt „Waking into Nightmares“ aus den Boxen.

„Jackal“ läutet den Hexentanz ein und das bereits beschriebene Soundfeeling versprüht man gleich vom Fleck weg und der Trupp rotiert ordentlich um. Bestes Moshpitkraftfutter, welches mit einigen groovenderen Halten komplettiert wird. Im besten Fährwasser von Exodus in alten Tagen wirft man uns hier als Fraß für den Plattenteller vor und wer auf einen gehörigen Schuss Bay Area Thrash steht, der lässt sich gleich beim ersten Track zu Lobhymnen bzw. Arien hinreißen. Kein Wunder, denn die Burschen haben den alten Spirit bestens in die Neuzeit befördert. Im schretternden Stil geht es gleich nahtlos mit „Living In A Whirlwind“ weiter. Das Tempo wurde konstant weiter beibehalten und so knüppelt der Trupp alles nieder was sich einem in den Weg stellt. Die messerscharfen Gitarrenlinien wechseln von speedig bis hinüber in den bretternden Bereich und wer sich zum Bangen animieren lässt sollte sich vorher aber gut vorbereiten, um nicht mit einer Genickstarre ins nahegelegene Krankenhaus eingeliefert zu werden. Die Thrash Metal Kettensäge ist auch bei „Severed Reality“ in vollem Gange und man sägt sich amtlich durchs Programm, obwohl hier die Gitarrenarbeit streckenweise mit einigen Melodielinien als Abwechslung abwechselt. Eine bretternde Rhythmusfraktion dominiert aber auch hier weiterhin das Geschehen und diese wechselt immer wieder von speedigen, groovenden hinüber zu groovenden Parts und das mit Sekundengenauigkeit das einem die Luft weg bleibt. Das Können der Youngsters spricht Bände und bescheinigt ihnen eine Platz im Olymp der jungen Thrash Garde. Die Riffattacken enden auch beim folgenden „Scorched Earth“ zu keinem Zeitpunkt und mit viel Geschwindigkeit und etlichen bretternden Einlagen wird die Thrash Metal Kriegsflagge weiterhin hoch gehalten, mit dem einzigen Unterschied das man hier etliche Eckpfeiler Richtung Europa gesetzt hat. Der Großteil im Gesamtsound ist aber weiterhin im Fährwasser von Exodus und anderen alten Bay Area Thrash Metal Kapellen angesiedelt. „Abandoned By Time“ liefert nun eine Thrash Metal Hetzjagd wie sie im Buche steht, das Gaspedal wird gedrückt und das bis zum Anschlag. Das Quintett wütet um als gäbe es kein Morgen und dabei geht man so rotzfrech zu werke, das man sich als Fan des alten Thrash’s ein zufriedenes, breites Grinsen kaum verkneifen kann. Kantiger und ebenfalls mit viel Tempo rotiert das Karussell bei „Prey For Death“ weiter. Nach einer kurzen Pause in Form eines groove Parts zum letzten Reserveholen, geht es nun im bretternden, groove Stil weiter. Erst nach und nach steigert man das Tempo und das ist sehr gut in Szene gesetzt worden. Auch etliche Solibeiträge der Gitarristen werten das Stück um Kanten mehr auf und bieten den gewissen Schuss an Melodie. „Nightmare Anatomy“ ermöglicht zum ersten Mal eine kurze Verschnaufpause und vorerst wird besonnen gearbeitet. Doch Vorsicht der Schein trügt!!!!
Nach etwa zwei Minuten pfeift man auf die besonnene Schiene und der nun eingesetzte Rhythmus ist eine sehr eigenwillige Weiterführung. Das Instrumental welches hier eingearbeitet wurde bietet also etwas Spielraum für den vor Schweiß triefenden Moshpitkörper auf die Betriebstemperatur zurück zu holen. „Shadow From the Tomb“ verlangt nun wieder jeglichen physischen Einsatz um wieder wie wild zu den Klängen der Kalifornier umzuwüten. Auch hier hat man über den Tellerrand hinausgeblickt und tendiert des Öfteren Richtung Thrash Metal Stahl vom alten Kontinent. Etliche Growlparts und viele Wechsel lassen diese Nummer als amerikanische Antwort auf Holy Moses mit männlichem Fronter zu. Die groovende Schiene wird nun mit „Senseless Life“ eingeschlagen, zwar brettert die Gitarrenfraktion auch weiterhin, doch mit dem Unterschied das man der Nummer einen gehörigen Grooveanstrich verpasst hat, welcher mit etlichen melodischen Gitarrensolis verfeinert wurde. Ab der Mitte wird noch einmal vollends Stoff gegeben, bevor man nahtlos zu „Forgotten Dead“ übergeht. Der abschließende Track wird ebenfalls etwas zurückhaltender, von einem gefolgten bretternden Riffgewitter eingeläutet. Nach ca. 1 Minuten ist aber dann Schluss mit lustig und die Amis fetzen alles nieder und setzen zum finalen Todesstoß an und das gelingt ihnen ohne viel Mühe.

Faizt: Feinster Thrash Metal der vor allem für alle Exodus Liebhaber wie geschaffen ist. Kaufen, moshen und vor Erschöpfung einen Herzkasper bekommen.

Tracklist:

01. Jackal (3:08)
02. Living In A Whirlwind (3:21)
03. Severed Reality (3:58)
04. Scorched Earth (3:43)
05. Abandoned By Time (4:22)
06. Prey For Death (4:41)
07. Nightmare Anatomy (4:00)
08. Shadow From the Tomb (4:04)
09. Senseless Life (4:55)
10. Forgotten Dead (4:03)

Besetzung:

John Laux (guit)
John Kevill (voc)
Ben Bennett (bass)
Adam Carroll (guit)
Nic Ritter (drums)

Internet:

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The Bereaved – Daylight Deception

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Band: The Bereaved
Titel: Daylight Deception
Label: Vic Records
VÖ: 2009
Spielart: Melodic Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Wem die neue Ausrichtung der letzten beiden Soilwork Alben ein Dorn im Auge war und ein großer Fan von „Natural Born Chaos“ bzw. „Figure Number Five“ ist, für den dürften The Bereaved genau der richtige Ersatz sein. Travis Neal (guit), Henrik Tranemyr (guit), Per Bergquist (guit), Mikael Nilsson (bass), Tony Thorén (keys) und Tobhias Ljungv (drums) werkeln aber ebenfalls schon seit 1998 an ihrer Musik, wobei diese Landsmänner aber bis dato nur das Glück hatten erst mit einem Langeisen anzurücken. Mit Vic Records verstärkt hat man den Nachleger des Debüts in Form von „Daylight Deception“ aus dem Hochofen geholt und dieser hat es gehörig in sich.

Bester Götehborg Death Stahl erschallt bei Track Nummero Uno aus den Boxen. „Alter the Image“ heißt der Song und gibt authentisch schwedischen Melodic Death Metal mit modernem Schlag wieder. Wie eingangs erwähnt sind die Parallelen zu ihren Landsmännern nicht unbegründet. Ich höre sie schon die Unkenrufe, muss aber sagen liebe Gemeinde lasst euch keinen Bären aufbinden, diese Jungs machen jetzt zwar nichts Neues, doch was hier aus den Boxen dröhnt ist genau das was man als Götheborg Death Metal Fan verlangt und von vielen enttäuschenden Abklatschen der Großen in diesem Genre nicht geboten bekam. Viel Dampf wird hier gemacht und das mit viel Tempo und diesen extravaganten, lang gezogenen clear Gesängen die man eben so liebt. Ruhig und beschaulich ist die Einleitung von „Heartlight Signal“ ausgefallen. Die Ruhe währt aber nicht von langer Dauer und so steuern die Ikea Metaller wieder härtere, temporeichere Gefilde an. Die Herrschaften versuchen hier etwas mehr die modernen Elemente in den Hintergrund zu rücken und dafür mehr die klassischen Melodic Death Elemente nach vorne zu rücken. Gelingt ihnen auch sehr gut, wobei man sich mit etlichen symphonischen Klangbeiträgen bedient, die das ganze in diesen Passagen etwas monumentaler wirken lassen. Wieder ein Schritt in die moderne Melodic Death Ecke wagt man mit „Shelter through Severance“. Eine bretternde und dennoch groovende Nummer die man hier in Szene gesetzt hat. Dafür kommt der Melodic Faktor etwas mehr ins Hintertreffen, selbigen holt man hier nur mit einigen Keyboardpassgen wieder hervor, somit dominieren bretternde, groovende, als auch moderne Härte gleichermaßen. Die bereits eingeschlagene Schiene findet nun bei „Freezing the Blood“ die Weiterführung, wobei man aber hier auf satte, symphonische, als auch melodische Refrainpassagen achtet die man mit etwas Chorlastigen Gesängen verfeinert hat. Somit geht die bretternde, harte Fahrt weiter und zu dieser kann man ordentlich abgehen, soviel ist gewiss. Ein modernes, melodisches Soundbild dient nun bei „An Inconvenient Lie“ als Ablöse. Diese ist sang und klanglos geglückt und man zeigt sich erst einmal von der melancholisch, sanften Seite. Doch mit dem einsetzenden Gebrüll des Fronters wird hier ein guter Zwiespalt geboten der sich äußerst lecker anhört. Genug fürs Gemüt, bei „Skeleteen“ werden wieder Nägel mit Köpfen gemacht. Man versprüht hier eindeutig mehr die rohe Härte und nur die Gitarrenfraktion versorgt unser Gehör mit etlichen Melodiepassagen. Im Grunde genommen brettert die Fraktion hier ein flottes, harte Grooveprogramm das sich im Gehörgang festsetzt. Deutlich speediger findet man die Fortsetzung bei „Zero of the Day“. Kleine orchestrale Einspielungen hat man sehr dezent in Hintergrund eingebaut, denn im Vordergrund wird weiterhin die harte Sau rausgelassen und gebrüllt was das Zeug hält. Gute ausgewogene Mischung, wobei etliche Speedausbrüche noch mehr Dampf machen, bevor man in den bretternden Gesamtrhythmus zurück findet. Die rohe ungeschliffene Härte knallt man uns mit „Imprint of a Star“ um die Ohren. Groovende Granate die Flächendeckend einschlägt und nur Schutt und Asche zurück lässt. Sanfte Zwischengesänge, mit Synthyspielereien versuchen zu besänftigen, doch die anfangs gestartete Wutentbrannte Gefühlslage wird weiterhin vollends rausgelassen. Sehr sanft und symphonisch ist die Eröffnung von „Cold December Day“ ausgefallen. Wobei man sich hier nicht lange aufhält und wieder schwerere Geschützte aufgefahren werden. Dennoch man hat hier eine kompakte Mischung aus rauer Härte und Melodie gefunden, wobei beide Elemente gleichermaßen und berechtigt zum Einsatz kommen. Als Abrundung knallt man uns den rauen Härtebolzen „Parasitic Sleep“ vor den Latz. Donnernde Nummer mit einigen Grooveinschüben. Dadurch wurden die Melodielinien fast komplett außer acht gelassen und man klingt dadurch sehr roh und ungeschliffen.

Fazit: Superber Melodic Death Metal aus Schweden der an alte Glanztage des Götheborgsound erinnert. Fans der älteren Tracks von Soilwork und vor allem Fans des Albums „Natural Born Chaos“ müssen dieses Album unbedingt antesten. Suchtfaktor: SEHR GROSS!!

Tracklist:

01. Alter the Image 03:51
02. Heartlight Signal 03:02
03. Shelter through Severance 03:10
04. Freezing the Blood 05:15
05. An Inconvenient Lie 02:35
06. Skeleteen 03:08
07. Zero of the Day 03:50
08. Imprint of a Star 02:17
09. Cold December Day 03:40
10. Parasitic Sleep 03:50

Besetzung:

Travis Neal (guit)
Henrik Tranemyr (guit)
Per Bergquist (guit)
Mikael Nilsson (bass)
Tony Thorén (keys)
Tobhias Ljungv (drums)

Internet:

The Bereaved @ MySpace