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Dawn of Winter – The Peacefull Dead

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Band: Dawn of Winter
Titel: The Peacefull Dead
Label: Massacre Records
VÖ: 2008
Genre: Doom Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Ich bin ja ein großer Verehrer der Sacred Steel Alben. Darum war ich recht verwundert als der neueste Streich von Dawn of Winter bei mir im Postkasten lag. Von dieser Truppe hatte ich bis dato nichts gehört. Was das nun mit Sacred Steel zu tun hat. Ganz einfach Jörg Michael Knittel (voc & guit) und Gerrit Philipp Mutz (voc) arbeiten hier wieder zusammen. Bei genauerem Studium des Beipackzettels musste ich zu meiner Schande feststellen, das es diese Truppe schon seit 1990 gibt. Wie auch immer der neueste Streich nennt sich „The Peacefull Dead“ und ist via Massacre Records veröffentlicht worden.

Der Glockenschlag erfolgt durch den Track „The Music of Despair“. Von Beginn an werde ich immer wieder an die Hauptband des Sängers erinnert, auch kein Wunder gibt es auch auf diesen Machwerken einige sehr doomige Tracks. Dennoch von so einer schleppenden Seite zeigte man sich noch nie. Donnernde Riffs an allen Ecken und Enden, die bis tief in die Magengegend vordringen. Durch den Gesang von Gerrit bekommt das Ganze ein wenig True Metal Charakter mit einer doomigen Schlagseite. Rau und erdig ertönt nun auch schon der Nachfolger, welcher sich „A Lovelorn Traveller“ nennt. Man knüpft dort an wo das Vorgängerstück aufgehört hat. Auch wenn man es hier um Ecken doomiger anpackt und dadurch der True Metal Faktor über Bord geworfen wurde. Leidende, blusige Gesänge die sich wie ein Ohrwurm in meine Lauscherchen bohren stehen hier im Vordergrund. Die Gitarrenläufe sind wie eine tiefe Kettensäge die auf einem Dauerlauf ist um den Wald schön gemächlich nieder zu holzen. „Mourner“ wird durch eine etwas fröhlichere Stimmung, als auch mit mehr Geschwindigkeit nachgeschoben. Das man mich richtig versteht, hier wird nicht das Gaspedal getreten, aber im Gegensatz zu den beiden Vorgängern, hat man hier etwas mehr Tempo eingebaut. Herrliches, infernales Doomgewitter hagelt auch hier weiterhin auf uns hernieder und die schleppenden Songstrukturen sind Ambrosia für alle Doom Metal Fans. Zum Ende des Tracks wird die Geschwindigkeit noch etwas mehr gesteigert und das Stück dröhnt dadurch richtig flott aus den Boxen. „Holy Blood“ überzeugt nun wieder mit typischen Doom Trademarks wie sie im Buche stehen. Tiefgründige Gesänge und erdige Rhythmen die ein langsames Bangen allemal zulassen. Hier wurde die Notbremse deutlich gezogen. Zäh wie Kaugummi nimmt man uns hier mit auf eine tolle Doom Metal Reise. Wer von dieser Richtung begeistert ist, der kommt vollends auf seine Kosten. Mit einem Sprachintro wird nun „The Oath of the Witch“ eröffnet. Eine recht nette, galoppierende Nummer bietet nach dem sehr langsamen Vorgänger eine willkommene Abwechslung. Hämmernde Riffs und Donnerschläge an allen Ecken und Enden. Einige dreckige und härtere Ausbrecher wurden hier eingefädelt und vor allem der dreckig, raue Gesang von Michael ist hier zu Gerrits True Metal Gesang eine gute Ergänzung. „Throne of Isolation“ startet sehr ruhig und beschaulich. Die gelieferten Basslinien, werden durch die gefühlvollen Vocals aufgewertet. So kann man sich hier getrost zurück lehnen und genießen. Lange sollte man dies aber nicht machen, denn nach etwa einer Minute dröhnen wieder schöne Riffs und schleppende Doomklänge aus den Boxen, die aber immer wieder durch das Aufsuchen in ruhigere Gefilde abgelöst werden. Bei „Burn Another Sinner“ ist man richtig flott am Werken und bolzt mit einem recht flotten Soundgewand daher. Tiefe, erdige Gitarrenlinien werden durch ein flottes Tempo zu einer richtigen Schunkelnummer, bei der man allemal sein Haupt kreisen lassen kann. „All the Gods You Worship“ ist nun wieder ein sehr schleppender Track mit vielen Raffinessen für Doom Verehrer von Candlemess und Co. Das man hier zwar auf Doompfaden wandert ist klar, doch die Abwechslung heißt auch hier der Gesang, der das Ganze etwas verdaulicher macht. „Anthem of Doom“ ist vom Tempo her in den gleichen Gefilden angesiedelt, jedoch kommt das Stück etwas heroischer und kompakter daher. Tolle sägende Gitarren und herrliche Chorvocals kommen immer wieder zum Einsatz und lassen einen nur niederknien um nach mehr zu kreischen. Abgerundet wird der Output durch das 09:45 Minuten lange Doom Metal Epos „The Peaceful Dead“. Tiefe, schleppende Rhythmen die mit einem sägenden Gitarrensound aus den Lautsprechern dröhnen, lassen einem nur eines über. Devil Horn strecken und zu dem verhaltenen Stück die Rübe besonnen kreisen. Zum Ende hin kommen einige klare Riffs zum Vorschein und dadurch wirkt man sehr komplex. Toller Abschluss für ein Doom Metal Meisterwerk mit einer kleinen Brise True Metal.

Fazit: Wer auf Doom Metal steht der kommt um dieses Album nicht herum, aber auch Sacred Steel Fans können hier getrost zugreifen und werden viel Freude am Album haben.

Tracklist:

01. The Music of Despair
02. A Lovelorn Traveller
03. Mourner
04. Holy Blood
05. The Oath of the Witch
06. Throne of Isolation
07. Burn Another Sinner
08. All the Gods You Worship
09. Anthem of Doom
10. The Peaceful Dead

Besetzung:

Jörg Michael Knittel (voc & guit)
Gerrit Philipp Mutz (voc)
Joachim Schmalzried (bass)
Dennis Schediwy (drums)

Internet:

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Jimi Jamison – Crossroad Moments

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Band: Jimi Jamison
Titel: Crossroad Moments
Label: Frontiers Records
VÖ: 2008
Genre: Rock
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Wer kennt sie nicht die Titelmelodie der Serie Baywatch. Wer auf Pamela Andersons Möpse stand der kam um die Serie nicht rum. Nein dies soll nicht ein Hinweis sein, das Madame Fatale wieder die Glocken richten hat lassen bzw. der Hasselkopf mit einem neuen Skandalvideo auf Youtube aufgetaucht ist. Nein die Titelmelodie stammt von niemandem geringeren als von Jimi Jamison, der seine Erfolge in den 80ern mit Survivor gefeiert hat. Hits wie „Eye of the Tiger“ und „Burning Hearts“ stammen aus seiner Feder. Nun ist der Herr wieder zurück mit seinem neuesten Machwerk „Crossroads Moments“ welches via Frontiers Records erschienen ist. Zusammen mit Ed Breckenfeld (drums), Klem Hayes (bass) und Jimi Peterik (guit) wurde das Machwerk eingespielt und alte Survivor Fans sollten hier genauer aufpassen, denn dies ist genau der Stoff der für sie zu recht geschnitzt ist.

Eine recht flotte Eröffnung ist mit „Battersea“ gelungen. Sanfte, melodische Klänge in einem temporeichen Soundgewand blasen hier aus den Boxen. Tolle Melodielinien mit gefühlvollem Gesang und einer starken Brise an Synthyklängen stehen hier im Vordergrund. Ein geneigtes Bangen ist allemal angebracht und kann mir auch vorstellen das diese Nummer zu etlichen Soundtracks von Serien bzw. Filmen passen würde. Persönlich erinnert mich der Track ein wenig an die Rocky Soundtracks die eben von Survivor in den 80ern geschrieben wurden. Um ecken ruhiger, dafür aber um eine Spur erdiger klingt nun „Can’t Look Away“. Der erdige Anteil ist den Gitarren zu zurechnen, die das Stück recht kompakt erscheinen lassen. Sanfte Melodien stehen auch hier im Vordergrund und die rinnen einem die Kehle runter wie ein guter Jahrgangswein. Von den Synthyklängen hat man sich hier verabschiedet, dafür sind einige sehr gute klassische Klavierbeiträge auszumachen, die das Ganze farbenbunter machen. „Make Me A Believer“ startet zwar ebenfalls sehr beschaulich, dieser Song steigert sich aber dann bis man in sehr flotten Gefilden angekommen ist. Man frönt alten Traditionen und viele werden mit Sicherheit schreien „Altbacken“. Nun ja man hält an altbewährtem fest, dass steht der Formation oder dem Songwriter eindeutig besser und man bekommt gewohnt gutes Melodicrock Material dadurch geliefert, das ältere Jahrgänge und Verehrer von Saga, Asia und Co laut aufschreien lässt. Vor allem die feinen Riffs die uns hier der Seitenhexer serviert sind eine Wonne und durch die flotte Ausrichtung hat man eine gute Nummer zum Abshaken zusammengezimmert. Der gleichnamige Titeltrack „Crossroads Moment“ kommt nun dem Vorgänger sehr ähnelnd daher, hier wird aber das Tempo etwas zurück geschraubt, dafür greift man eher wieder auf das Erfolgsrezept „liebliche Melodien“. Gute Nummer zum Genießen, doch man sollte sich nicht beirren lassen, eine Ballade hat man hier nicht für den Zuhörer parat. Dieser Midtemporocker, mit einigen famosen Gitarren- und Synthybeiträgen ist einfach genial in Szene gesetzt und macht viel Laune. Die Notbremse wurde nun bei „Bittersweet“ gezogen. Dieses verträumte Stück ist eher in der balladesken Ecke angesiedelt und liefert Kost für Träumereien. Der Track „Behind The Music“ ist mir bereits bekannt und hat mich schon ins Fettnäpfchen treten lassen. Habe ich doch glatt diesen Herrn und den Track der Band Foreigner zugeordnet. Was wohl unseren Manfred sehr amüsiert hat. Anyway, die Nummer ist eine gute Mischung aus sanften und flotteren Melodien. Der Start ist noch sehr verhalten, dafür nimmt man von Sekunde zu Sekunde volle Fahrt auf. Auch hier könnte ich mir sehr wohl vorstellen, dass dieser Track zu einigen Soundtracks aus Film und Fernsehen passen würde. Eine liebevolle Ballade mit flotteren Ausreißern ist nun mit „Lost“ gelungen. Sehr komplex klingt dieser Track durch viele Arrangements und Chorgesänge. Verträumte Soundstrukturen stehen einmal mehr als Garant für eine tolle Ballade. Sehr flott und zackig dröhnt nun „Love The World Away“ aus den Boxen. Feines schnelleres Rockstück, das man hier an die achte Stelle gepackt hat. Auch hier wurden tolle Refrainchöre eingebaut die das Ganze um Ecken melodischer wirken lassen. Nach dieser flotten Ausfahrt kehrt man nun zu Beginn von „She’s Noting To Me“ in ruhigere Gefilde zurück. Nach einem ruhigen und orchestralen Anfang wird aber nach etwa einer Minute wieder ordentlich das Gaspedal gedrückt und man kredenzt uns dadurch einen sehr flotten Rockopus. Viele Tempowechsel machen den Song sehr abwechslungsreich. Endgültig im ruhigen Fährwasser ist nun „As Is“ angesiedelt. Eine feine, verträumte Ballade mit vielen Sound und Musikinstrumentenarrangements hat man hier für den Zuhörer parat. Genug gerastet, denn mit „’Til The Morning Comes“ kommt nun wieder eine etwas temporeichere Nummer zum Zuge. Man driftet zwar immer wieder in die ruhige Ecke, hier verharrt man aber nur kurzzeitig, bevor man wieder auf der Midtemposchiene angelangt ist. „That’s Why I Sing“ ist ebenfalls eine Midtemporocknummer, doch die Wechsel in die ruhigen Ecken findet hier nicht Verwendung. Hier bleibt man durchwegs auf Midtempopfaden. Sehr bombastisch und in einem sehr fetten, amtlichen Soundgewand erschallt nun „Friends We Never Met“. Startet die Nummer noch sehr beschaulich, begibt man sich bereits nach einigen Sekunden wieder auf schnellere Wege auf. Den orchestralen Sound behält man bei und durch dieses Arrangement wird eine tolle Abwechslung geboten. „When Rock Was King“ klingt wie ein alter Song des Rockysoundtracks, aber eine neuere Version davon. Super Abrundung für ein weiteres Lebenszeichen von Jimi Jamison und Co.

Fazit: Superbes Scheibchen. Liebhaber alter Rockmusik sollten hier einen genaueren Blick drauf werfen. Für Freunde von Survivior können hier bedenkenlos zugreifen und werden binnen Sekunden ihre helle Freude haben.

Tracklist:

01. Battersea
02. Can’t Look Away
03. Make Me A Believer
04. Crossroads Moment
05. Bittersweet
06. Behind The Music
07. Lost
08. Love The World Away
09. She’s Nothing To Me
10. As Is
11. ‚Til The Morning comes
12. That’s Why I Sing
13. Friends We Never Met
14. When Rock Was King

Besetzung:

Jimi Jamison (voc)
Ed Breckenfeld (drums)
Klem Hayes (bass)
Jimi Peterik (guit)

Internet:

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Jimi Jamison @ Reverbnation

Coronatus – Porta Obscura

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Band: Coronatus
Titel: Porta Obscura
Label: Massacre Records
VÖ: 2008
Genre: Gothic Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Ich höre sie schon die Unkenrufe „Nightwishklon“. Von wem ich rede ganz einfach von den aus Stuttgart stammenden Coronatus. Die Truppe hat sich 2002 zusammengefunden und das letzte Lebenszeichen von Carmen R. Schäfer (voc), Ada Flechtne (voc), Jo Lang (guit), Chriz DiAnno (bass), Mats Kurth (drums) und Fabian Merkt (keys) stammt aus dem Jahr 2007 und hörte auf den Namen „Kux Noctis“. Nach gut einem Jahr ist die Truppe wieder zurück und hat das neuste Machwerk aus dem Feuer geholt, welches mit „Porta Obscura“ betitelt wurde und am 28.11.08 via Massacre Records erscheinen wird. Sicher viele Parallelen zu Nightwish, vor allem zu den Frühwerken der finnischen Formation sind vorhanden. Wer also auf die Erstlingswerke von Nightwish steht wird hier vollends begeistert sein. Jedoch glänzt diese Truppe mit viel Eigenpotential, na dann mal rein und genauer hingehört.

Das Intro welches das Machwerk einläutet nennt sich „Prologue“ und dies klingt sehr heroisch mit Gewittersound und orchestralen Arrangements. „Exitus“ ballert dann recht speedig im Anschluss aus den Boxen. Herrliche flotte und opernhafte Klänge mit vielen Sopranogesängen stehen hier an der Tagesordnung. Was vor allem sauber rüberkommt sind eben diese Gesänge, die im Duettgesang abgeliefert werden. Gut ist auch das einem die Gesänge nicht gleich auf den Senkel gehen, wie es bei so manchen Szenekollegen es der Fall ist. Zusätzlich ist von Kitschfaktor überhaupt keine Spur, dafür sorgt die Rhythmusfraktion die ordentlich dahin schrettert. Viel Abwechslung wird dennoch geboten und so driften sie an und ab immer wieder in eine beschaulichere Ecke. Weiter geht es auch schon mit „Fallen“. Mit einem verträumten Klavierspiel wird hier eröffnet, danach geht man es wieder ordentlich flott an, wenn auch um Ecken verhaltener als beim Vorgängerstück. Vor allem die moderne Verzerrung die hier öfters im Vocalbereich durchblickt macht das Ganze recht originell. So versuchen die Herrschaften alles um nicht als billiger Nightwishklon abgetan zu werden und dies ist ihnen meiner Meinung nach auch gelungen. Man wechselt auch hier öfters in eine lieblich Ecke, aber der Großteil des Songs besteht aus flotten, melodischen, als auch rauern Soundstrukturen die gut aufeinander abgestimmt wurden. Zackiger und um Ecken härter dröhnt nun „In Silence“ aus den Boxen. Dass man hier sicher nicht einen auf ultrahart macht, dafür sorgen die beiden Singvögelchen, die uns mit süßen Gesängen die Ohren verwöhnen. Vor allem haben die beiden Damen ein sehr gutes Organ und können mit Sicherheit einer gewissen Tara Turunen das Wasser reichen. Nach den sehr speedigen Vorgängern, geht es nun bei „Beauty in Black“ etwas verhaltener zu. Um Ecken grooviger und wahrscheinlich mehr zum Abtanzen ist dieser Track gedacht. So macht dieses Midtempostück recht viel Fun. Die gesunde Portion Härte liefert uns hier wieder der Seitenhexer, der mit seinem tiefer getrimmten Instrument, einige infernal, harte Riffs und Breaks kredenzt. Sehr rau und mit einer gehörigen Portion Härte wird nun bei „Cast My Spell“ weiter gewerkelt. Doch auch die Melodiestrukturen kommen hier zum Einsatz, auch wenn man etwas härter klingt als man es bisher von der Truppe gewohnt war. Fakt die Melodien sind zwar öfters, dafür aber dezenter eingearbeitet, dadurch klingt man etwas komplexer. Nach dem etwas härteren Ausflug besinnt man sich bei „In Your Hands“ auf liebliche und verträumte Trademarks. Viel orchestrales Spiel wird hier mit lieblichen Melodien vermengt und so ist eine nette Ballade entstanden, die viel Freiraum für Fantasien frei lässt. Genug geträumt denn mit „Mein Herz“ ballern die Herrschaften wieder auf die Zwölf und schöpfen aus den Vollen. Viele schnellere Beats, mit rauen Strukturen stehen hier wieder im Vordergrund, welche durch die lieblichen Stimmen der beiden Ladies aufgewertet werden. „Am Kreuz“ beginnt sehr orchestral und heroisch zugleich. Gute Groovenummer mit vielen Bombastelementen die ausgewogen eingefädelt wurden. Weiters sind einige Melancholische Momente eingebaut worden, die das Ganze etwas farbenbunter erscheinen lassen. Ein zusätzlicher Bonus ist der sehr folkige Mittelteil, der mit viel Polkarhythmus aufwartet. Kantiger und schärfer ist nun „Der Vierte Reiter“ ausgefallen. Doch nur messerscharf bleibt man beileibe nicht, an und ab begeben sich die German Opern Metaller wieder in die liebliche Ecke und vor allem hier versprüht man viel Keltisches Flair, der durch den Einsatz von mittelalterlichen Instrumenten erreicht wurde. „Strahlendster Erster“ gleitet von Beginn an in die Medivalrichtung. Mit vielen Wechseln wartet man hier auf. Einmal in härtere Gefilde durch die Rhythmusfraktion und dann wieder in die folkige Ecke um etwas länger dort zu verweilen. Zusätzlich haben Coronatus noch zwei Bonustracks auf die Scheibe zum Schluss gepackt. Der erste davon ist „Flos Obscura“, eine sehr orchestrale Gothic Rocknummer, mit vielen bombastischen Elementen angereichert haben sie hier geschaffen. Der letzte Track auf dieser Scheibe ist nun „Volles Leben“. Hier hat man fast gänzlich auf die Frauengesänge verzichtet und diese kommen nur leicht im Hintergrund zum Einsatz. So ist dieser Herr, der hier die Vocals beigesteuert hat eine weitere Bereicherung und durch die sehr melancholische Ausrichtung hat man eher einen sehr tiefgründigen Gothic Rocktrack geschaffen, der an und ab mit einigen elektronischen Arrangements angereichert wurd.

Fazit: Man erfindet das Rad mit Sicherheit nicht neu, dessen sind sich sicher auch die Mitglieder dieser Truppe bewusst. Dennoch haben die Herrschaften absolute Daseinsberechtigung und wer mit alten Nightwish Alben was anfangen konnte, der wird auch hier viel für sich entdecken. Für meinen Teil kacke ich ordentlich auf die Unkenrufe Nightwishklon, denn diese Truppe weiß zu gefallen und betreibt keine Resteverwertung.

Tracklist:

01. Prologue
02. Exitus
03. Fallen
04. In Silence
05. Beauty in Black
06. Cast My Spell
07. In Your Hands
08. Mein Herz
09. Am Kreuz
10. Der Vierte Reiter
11. Strahlendster Erster
12. Flos Obscura (bonus)
13. Volles Leben (bonus)

Besetzung:

Carmen R. Schäfer (voc)
Ada Flechtner (voc)
Jo Lang (guit)
Chriz DiAnno (bass)
Mats Kurth (drums)
Fabian Merkt (keys)

Internet:

Coronatus Website

Coronatus @ Facebook

Coronatus @ MySpace

Tortharry – Round Table of Suicide

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Band: Tortharry
Titel: Round Table of Suicide
Label: Noisehead Records
VÖ: 2009
Spielart: Death Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Robert

Knüppeliger Death Metal von unseren nördlichen Nachbarn und zwar aus Tschechien ereilte mich durch die Jungs von Tortharry. Das Gründungsjahr der Formation geht zurück bis 1991 und seit diesem Zeitpunkt hat man fünf Full Length Alben und drei Ep’s eingespielt. Auch bei so manchen Live Auftritten konnten Daniel (voc & guit), Lemy (bass), Martin (guit) und Panther (drums) für eine kochende Bude sorgen. Mittlerweile ist Album Nummer sechs mit dem Namen „Round Table of Suicide“ in trockenen Tüchern und selbiges ist via Noisehead Records zu haben.

Mit einem Horrorfeeling wartet man als „Intro“ auf. Verzerrte Klangspielereien und Grammophonsound, als auch einem Zwiesprachintro stehen hier im Vordergrund. Nach einem Schuss läutet man nun zum Knüppel aus dem Sack Teil über. Dieser kommt pünktlich und nahtlos mit „Case 10″. Der Fronter brüllt ins Mikro als wolle er uns all seine Wut ins Gesicht pfeffern. Zusätzlich zum herkömmlichen, schretternden Spiel, liefert man uns recht passable – melodische, wenn auch verzerrte Soloeinschübe im Gitarrenbereich. Dadurch kommt etwas progressives Feeling auf. Selbiges wird wie ein Kopfhieb vom Torso getrennt und der Trupp agiert wieder im wildesten Stil dahin. Recht interessantes Gebräu das man uns hier im Silberkelch kredenzt. Recht herb und kantig prügelt man uns mit „Case 7″ weiterhin durch Zeit und Raum. Wenngleich man auch bei diesem Nachfolger an Tempo zugelegt hat. Dadurch ist eine wütende Moshpitnummer entstanden, welche immer wieder mit viel Speed durchstartet und man erst nach und nach wieder in shakende Gefilde zurück kehrt. Doch hier wird nicht lange verweilt und schon kann der treibende Reigen mit den Tschechen weiter gehen. Etwas, progressiv – melodisch ist nun die Einleitung bei „Case 3″ ausgefallen. Somit spielt man sich erst einmal in dieser Ecke warm, bevor man wieder das Suizidkommando ruft. Doch ganz so schnell geht es hier nicht zur Sache wie man es bis dato gemacht hat. Zwar rattert man an und ab immer wieder recht flott durch, doch den groovigen Gesamtsound im galoppen Stil behält man durchwegs im Vordergrund. Aus dem tiefsten inneren brüllt der Frontmann seine aufgestaute Wut raus und das mit soviel Hass, dass man schon fast Angst vor ihm bekommen könnte. Recht düster und schaurig als Klangeinleitung wird „Case 11″ nachgeworfen. Dieser Nachbrenner ist deutlich mehr mit progressiven Spielereien und Arrangements ausgefallen. Weiters haben viele Melodiepassagen einen großen Anteil am Gesamtgeschehen, welches wieder unter der Knute des Knüppelsounds steht. So heißt es auch hier, abgehen bis sämtlicher Schweiß die Körperhöhlen verlässt. Im groovenden, verzerrten Style setzt man nun mit „Case 6″ nach. Rotierender Track, der vorerst durch viel Groove das Geschehen bestimmt. Kurze Wutausbrüche lassen ein ausflippen zwar zu, doch zieht man immer wieder an der Leine und ruft zum gemäßigten Groove Tempo zurück. Hämmerndes – sägendes Riff, welches nun „Case 9″ einläutet. Zu Beginn zeigt sich die Truppe von einer sehr verspielten Seite, doch bevor man den Bogen überspannt besinnt sich die Formation eines besseren und rattert wieder in gekonnter Manier dahin. Dennoch gibt man sich hier ein weiteres Mal deutlich verspielter als bei den herkömmlichen Songs der Band. Von Beginn an wie eine wilde Meute knallt nun „Case 2″ daher. Treibende, aufrüttelnde Rhythmen stehen hier wieder am Speiseplan. Komplette Korrektur von seitens der Spielereien wurde hier vorgenommen und somit bekommen wir hier einen astreinen Nackenbrecher mit einigen Circle Pit Allüren. Auch beim folgenden „Case 1″ behält man dieses Hauptelement bei, wenn man aber das Pedal merklich mehr drückt, als man es vorher getan hat. Somit steht der wilden Amokfahrt der Tschechen nichts im Wege und wer sich ihnen in den Weg stellt wird gnadenlos platt gemacht. Es geht noch wilder, zumindest ist der Beginn von „Case 4″ so ausgefallen. Das Tempo wurde bis ins unermessliche gesteigert, bevor man sich im galoppierenden Stil weiter werkelt. Auch einige wilde Solieinlagen haben wieder Verwendung gefunden, diese wehren aber nur von kurzer Dauer und schon geht es in bester Circle Pit Manier weiter. Etwas klarer strukturiert scheint es nun bei „Case 5″ zuzugehen. Zwar kommen die schizophrenen Einlangen auch hier zum Einsatz, doch durchwegs versucht man in einer geradlinigen Schiene weiter zu zocken. Gelingt auch und somit bescheren uns die Tschechen einmal mehr einen passablen Groove Track mit vielen schnellen Explosionen. „Case 8″ drückt man uns wieder mit viel Speed und Spielereien aufs Auge. Im bekannten, rotzenden Stil geht es hier noch einmal ans Eingemachte. Die längste Granate hat man sich für das Finale aufgehoben. Dieses erfolgt durch „Case 12″ und hier zeigen uns die Jungs aus unserem nördlichen Nachbarstaat noch einmal ihre komplette Facette die sie inne haben und liefern somit einen guten Ausklang für den neuesten Output.

Fazit: Guter Death Stahl mit viel Wut und Hass im Bauch. Als zusätzlichen Bonus kann man hier viele Soundideen und Experimente ausmachen, die das Ganze etwas progressiver wirken lassen. Wer mit so einer Mischung nicht viel anfangen kann Finger weg, doch wer mal was anderes in diesem Genrestyle antesten möchte, dem kann ich Tortharry nur wärmstens empfehlen.

Tracklist:

01. Intro
02. Case 10
03. Case 7
04. Case 3
05. Case 11
06. Case 6
07. Case 9
08. Case 2
09. Case 1
10. Case 4
11. Case 5
12. Case 8
13. Case 12

Besetzung:

Daniel (voc & guit)
Lemy (bass)
Martin (guit)
Panther (drums)

Internet:

Tortharry Website

Tortharry @ Facebook

Tortharry @ MySpace

Tortharry @ YouTube

Pain – Cynic Paradise

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Band: Pain
Titel: Cynic Paradise
Label: Nuclear Blast
VÖ: 2008
Genre: Electronic/Industrial/Techno/Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Peter Tägtgren gehört zu den Szeneweisenden Musikern, als auch Produzenten der Zeit. Mit Hypocrisy angefangen, hat der sympathische Schwede mittlerweile in vielen Projekten seine Griffel drinnen. Bei seinem zweiten Standbein Pain tobt sich Peter aus, was er mit seiner Death Metal Band nicht so kann. Schon länger ist bekannt dass, das Sideprojekt in Schweden deutlich mehr Popularität besitzt als Hypocrisy. Nach einem Jahr ist er wieder zurück und hat mit „Cynic Paradise“ einen gewaltigen Output in der Hinterhand. Konnte ich mich mit „Psalms of Extinction“ nicht so recht anfreunden, so pendelt dieses Album wieder in Richtung der Erstlingswerke.

Nach den Chorgesängen zu Beginn von „I’m Going In“ pfeift das Material richtig druckvoll aus den Boxen. Hier wird ordentlich rau gefetzt. So kannte ich die Band bis dato lediglich live. Die Vermengung von Electronic-, Industrial- und Technomusik mit Metal typischen Klängen ist ihm einmal mehr bestens gelungen und der Spagat wurde nicht überdehnt. So kristallisiert sich für mich am Anfang eines ganz klar raus. Es wird wieder hinweisend in Richtung „Rebirth“ bzw. „Nothing Remains the Same“ gewerkelt. „Monkey Business“ dröhnt nun um Ecken härter und rauer aus den Boxen. Eine sehr bretternde Nummer mit viel Feuer unterm Hintern wird uns hier geboten. Die recht speedige Fahrt wird größtenteils beibehalten und kurze Zwischenhalte werden dann immer wieder durch schnelle Ausreißer unterbrochen. Tolle Mischung aus Gefühl, Elektronik und Härte. Eine etwas leicht verdaulichere Nummer ist nun „Follow Me“. Recht Hymnenhaft klingt das Ganze, was wohl an dem mehr durchblickenden bombastischen Sound liegt. Der raue Anteil wurde dadurch deutlich zurückgeschraubt. Die Damenstimme die hier eingesetzt wird, gehört niemanden geringerem als einer gewissen Anette Olzon von Nightwish. Ihr lieblicher Gesangsbeitrag ist eine Wucht und auch in härteren Momenten verweist die Frontnachtigal, das sie eine sehr breite Gesangspalette besitzt. „Have a Drink On Me“ lässt den Rockfaktor deutlich nach oben schnellen. Ein sehr nettes Experiment das viele Parallelen mit neueren Tracks eines gewissen Ozzy Osbourne bzw. Zakk Wylde aufweist. Der recht eingängige Sound lädt hier zum Abtanzen ein. Vor allem die Southernrock wirkenden Gitarrenlinien sind sehr nett und setzen dem Ganzen die Krone auf. Das kürzeste Stück steht an fünfter Stelle und nennt sich „Don’t Care“. Sehr New Metal like dröhnt diese raue, rotzfreche Nummer aus den Boxen. Die Technoelemente wurden mehr in den Vordergrund geschoben. Meiner Meinung nach dass modernste Stück auf diesem Album. Der Track ist durch seine preschenden Vibes sehr aufbauschend und denke mir, dass man hier allemal ordentlich abhotten kann. Ein sehr stampfender Song folgt dem Vorgänger gleich auf dem Fuße. „Reach Out (And Regret)“ ist ein richtiges Marschlied mit vielen druckvollen Elementen. Auch hier war man dabei bedacht die elektronischen Arrangements etwas mehr in den Vordergrund zu stellen. Recht ruhig und beschaulich startet nun „Generation X“. Doch nur kurz wird in dieser Ecke verweilt und die Beats geben wieder einen flotten Kurswechsel an. Donnernde Gitarrenriffs und schnelle Vibes laden zum Bangen ein, auch wenn man das Gaspedal nicht vollends drückt. Deutlich mehr in die radiotaugliche Ecke driftet nun „No One Knows“. Viel Elektromusik wurde hier eingesetzt und der Melancholiefaktor schnellt durch die verzerrten Vocals nach oben. Nach dieser Ruhepause, rattert nun „Live Fast – Die Young“ ordentlich speedig aus den Boxen. Der Bombastanteil wurde hier mehr eingesetzt und dadurch ist ein sehr sattes Stück gelungen, das zusätzlich durch die Technobeats viel druck aufweist. Wie ein Blitzgewitter geht es über zu
„Not Your Kind“. Zwar startet das Stück recht druckvoll, danach wird kurz mal die Bremse gezogen. Zu diesen Wechseln kommt es immer wieder und man zeigt sich hier einmal mehr sehr breit gefächert. Zum Schluss gibt es noch „Feed Us“. Eine große Bandbreite wird hier geboten. Gefühl trifft hier immer wieder auf raue Härte und die Stimme von Mrs. Olzon passt einmal mehr glänzend dazu. Das Duett Tägtgren/Olzon wird hoffentlich in Zukunft öfters noch zu hören sein.

Fazit: Zwar macht man nicht eine Kehrtwendung zurück in die Vergangenheit, dennoch sind viele Wegweiser vorhanden. Wer mit dem Vorgängerwerk vor den Kopf gestoßen war, der wird mit dem neuesten Output viel Freude haben. Die anstehende Tour 2009 sollte man sich nicht entgehen lassen.

Tracklist:

01. I’m Going In 03:16
02. Monkey Business 04:05
03. Follow Me 04:16
04. Have a Drink On Me 03:53
05. Don’t Care 02:42
06. Reach Out (And Regret) 03:55
07. Generation X 04:18
08. No One Knows 03:50
09. Live Fast – Die Young 03:42
10. Not Your Kind 04:10
11. Feed Us 04:14

Besetzung:

Peter Tägtgren (voc & all instruments)

Live Members:

David Wallin (drums)
Johan Husgafvel (bass)
Marcus Jidell (guit)

Internet:

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Ingrimm – Todgeweiht

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Band: Ingrimm
Titel: Todgeweiht
Label: Black Bards Entertainment
VÖ: 2008
Genre: Folk/Medieval Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Mittelalter Metal Fans aufgepasst, das Label Black Bards Entertainment hat uns mit einigen Sachen versorgt die genau das Richtige für euch ist. Diesmal handelt es sich um die Regensburger Ingrimm. Die Band war mir bis dato eher unbekannt. Völlig zu unrecht, denn wie steht es auf dem Beipackzettel „Wem In Extremo und Subway to Sally zu lasch sind, der ist hier genau richtig“. Dem habe ich nichts hinzu zu fügen, denn genau dieses Statement drückt es genauestens aus. Sicher man mag jetzt nicht die Szene neu revolutionieren und dennoch diese Herrschaften haben soviel Feuer unterm Hintern, dass sie locker Szenekollegen im Schatten stehen lassen. Entstanden ist die Formation irgendwann im Winter 2004, aber erst 2005 hatte man ein festes Line Up beisammen und so wurde 2006 „Feuertaufe“ veröffentlicht. Ein Jahr später folgte auch schon „Ihr sollt brennen“ und mit diesem Release erntete man von der Fachpresse gute Kritiken. Die derzeitige Besetzung liest sich wie folgt: Stephan „Fenris“ Zandt (voc), Alex Haas (guit), Claudia Urlauber (bass), Klaus Rosner (drums) und Christian Hadersdorfer (Dudelsack & Drehleier) und mit diesem hat man nun das neueste Machwerk aus der Schmiede geholt, welches den Titel „Todgeweiht“ trägt.

Eingeläutet wird der Reigen durch „Vogelfrei“. Gleich flott und mit viel folkloristischem Flair ackern sich die Herrschaften durch den Track. Parallelen zu In Extremo sind zwar erkennbar und dennoch diese Spielleute machen dort weiter wo ihre Landsmänner schon lange aufgehört haben. Vor allem nimmt man dieser Truppe locker den Mittelalter Metal ab, weil man nicht unbedingt einen auf Ultramodern machen will. Die dreckige Härte die hier immer wieder durchblickt macht die Nummer nicht zu lasch und ist bestes Bangerkraftfutter. Eine ordentlich stampfende Nummer ist nun „Krieger“. Mit einigen Death Metal Gitarrenlinien angereichert krachen die Regensburger recht satt und düster aus den Boxen. Was bei dieser Truppe recht gut ist, ist die Sache mit den Mittelalterinstrumenten. Vielen Nörglern geht ja das Gedudel oft und gleich auf den Senkel. Diese Herrschaften haben ein sehr gutes Händchen. Man verwendet die Trademarks, verarbeitet sie aber so, dass sie nicht zu heavy in den Vordergrund kommen. Gute Abwechslung ist hier das oberste Reinheitsgebot und das beherrschen die German Medival Metaller spielend. Die zusätzlich deutlich mehr vorkommenden Growls machen ihr übriges und dadurch wirkt man auch um Ecken komplexer. Zwar startet „Ingrimm“ mit einigen fröhlichen Melodielinien, aber durch das Gekreische rückt man gleich in die raue, dreckige Ecke. Doch man steuert immer wieder in die Power Metal Ecke. Zusammen mit dem Mittelalterflair und den öfters düster vorkommenden Elementen hat man eine Tanznummer geschaffen, bei der selbst jeder Landsknecht seine Holde stehen läst um ordentlich abzuhotten. Deutlich mehr Folk bzw. Medival Metal blickt nun bei „Todgeweiht“ durch. Doch wie schon beschrieben die stupide Richtung haben diese Deutschen nicht drauf. Ordentlich brettert man bei erklingen des Axtmannes und der Drummer gerbt die Felle und so schippert das Drachenboot mit dieser Mannschaft flott dahin. Die Growls kommen auch hier zum Zuge, auch wenn man davon etwas Abstand nimmt. Unter diesem Banner ist man jederzeit bereit TODGEWEIHT zu sein vor allem wenn die Anführer Ingrimm heißen. Mit ordentlich viel Speed unterm Hintern eröffnet man an fünfter Stelle
„Der letzte Tanz“. Wenn man nach dieser Geschwindigkeit abtanzt und noch Schnaufen kann grenzt es an eine Wunder. Die Band knallt uns Flotte Rhythmen mit einer eisigen Brise um die Ohren das einem Hören und Sehen vergeht. Zwar driftet man öfters zu kurzen Verschnaufparts, doch im Anschluss nimmt man wieder eine ordentliche Geschwindigkeit auf. Die aggressiveren Soundelemente lässt man hier vermehrt durchblicken und somit kann man hier wirklich nur Tanzen und Abbangen zu den Klängen dieses Tracks. Von der Geschwindigkeit sehr ähnlich ausgerichtet ist nun „Teufelsweib“. Doch deutlich fröhlicher ist hier die Stimmung angesiedelt. Wie steht hier im Beipackzettel ein Liebeslied soll das sein? Oh ich dachte schon man hat hier eine Rechnung mit einer verflossenen offen. Anyway hier hat man einmal mehr was zum Rübeschütteln und dies aber bis zur Ekstase. Wer hier wohl den Teufel im Leib hat. Eindeutig diese Truppe, denn diese Barden schrettern als wäre man auf der Höllenfahrt himself. Einige Death Metal Trademarks hat man auch hier eingearbeitet und das erste Mal lässt man auch ein bisschen Groove zu. Nach dieser rasanten Fahrt kehrt zu Beginn von „Narrentraum“ erstmal ein wenig Ruhe ein. Doch lange verweilt man nicht und mit Einsatz der Gitarren und der Doublebass schlittern die Spielleute wieder in eine fetzige Richtung. Die Gitarrenbreaks die immer wieder und vermehrt zum Einsatz kommen sind grenzgenial in Szene gesetzt. Der geschichtliche Hintergrund der hier eingebaut wurde, lässt vor allem mich alten Geschichtsfreak laut aufhorchen. Selten ein Geschichtliches Ereignis erlebt, das musikalisch toll umgesetzt wurde gehört. „Der Stern“ ist sehr melancholisch ausgefallen, liegt wohl auch an den Lyrics und denke da sind alle Metal Brothers & Sisters auf einer Linie. KEINE GEWALT GEGEN KINDER. Somit kann man diesen Track sehr gut genießen und vor allem die Lyrics verleihen mir eine Gänsehaut über den ganzen Rücken. Genug Melancholie genossen? Hoffe ich, denn mit „Sündig Fleisch“ hat man wieder ein flottes Stück parat. Die Rhythmusfraktion eröffnet immer wieder bretternde Düsterparts, bevor man wieder fröhliche Dudelsackklänge erklingen lässt. „Rot“ ist von den Melodien her ähnlich angesiedelt. Hier hat man aber ein wenig den Fuß vom Gaspedal genommen. Der Spagat zwischen dreckigen, rauen Parts über melancholische Gefilde, hinüber zu sehr fröhlichen Ufern ist gut und ausgewogen ausgefallen. Somit ist hier sehr viel Kompaktheit in einen Track eingeflossen und unterm Strich, ist ihnen dadurch die wohl farbenbunteste Nummer gelungen. Mit einem Trommelwirbel eröffnet man den letzten Track, der sich „Diaboli“ nennt. Eine bretternde Ausrichtung wurde auch hier gewählt und diese Nummer ist für alle jene Fans gedacht, die Probleme mit der herkömmlichen Moralvorstellung haben. Die Wechsel sind hier ebenfalls wie beim Vorgängerstück öfters eingesetzt worden und dennoch, hier haben sie einige Groove Parts für uns Parat und hiermit beschließt man ein vorzügliches Mittelalter Metal Album.

Fazit: Bin mir sicher diese Herrschaften sind auf dem Siegeszug, selten so eine gute Mittelaltertruppe gehört, die es versteht Metal mit Medival Klängen so gut zu verbinden. Nichts für Luschen und Weicheier. Mägde und Knechte schreitet zum Todgeweihten Tanz.

Tracklist:

01. Vogelfrei 03:23
02. Krieger 04:00
03. Ingrimm 04:05
04. Todgeweiht 03:46
05. Der letzte Tanz 05:34
06. Teufelsweib 04:28
07. Narrentraum 04:22
08. Der Stern 03:53
09. Sündig Fleisch 03:41
10. Rot 04:09
11. Diaboli 03:03

Besetzung:

Stephan „Fenris“ Zandt (voc)
Alex Haas (guit)
Claudia Urlauber (bass)
Klaus Rosner (drums)
Christian Hadersdorfer (Dudelsack & Drehleier)

Inernet:

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Blood Stands Still – Salvation Trough Struggle

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Band: Blood Stands Still 
Titel: Salvation Trough Struggle
Label: Mediaskare
VÖ: 2008
Genre: Hardcore
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Hardcore Fans aufgepasst, Mediaskare hat einen absoluten Kracher für euch Parat. Es handelt sich um die Südkaliforner Blood Stands Still. Seit 1999 gibt es diese Formation schon, bis dato waren sie aber eher für viele ein Geheimtipp. Schade eigentlich, denn wenn man sich die Tracks auf dem neuesten Output von Mark Williams (voc), Mike Teal (bass), Danny Banura (guit) und Art Banura (drums) mal durchhört kann man schon eines feststellen. Viel Druck und viel Groove. Na dann nehmen wir uns mal „Salvation Through Struggle“ genauer zur Brust und durchleuchten ihn.

Den Anfang macht „Fight Harder“ ein zwar recht kurzes Stück, dafür aber gehen es die Burschen gewaltig rau und dennoch groovig an. So kann diese kurze Nummer innerhalb von Sekunden überzeugen. „Forever True“ folgt gleich im Anschluss und ist ein richtiger Cor n‘ Roller, wenn man das so sagen darf. Mark röhrt mit einer unglaublichen rohen Gewalt ins Mikro das einem beim zuhören die Kinnlade unten bleibt. Was zusätzlich noch absolut Klasse ist, sind die Mitsingrefrains die eingebaut wurden und das Ganze noch ein wenig aufwerten. Mit noch ein wenig mehr Druck wird bei „Think Again“ weiter gefetzt. Ein atemberaubendes Tempo legen die Amis hier aufs Bankett. Irgendwie erinnern mich die Herrschaften ein wenig an Sworn Enemy, wenn auch etwas mehr Core lastiger als ihre Landskollegen. Unglaubliche Breaks und Hammer Rhythmusgitarren eröffnen nun „Wake Up“. Genickschmerzen sind hier schon vorprogrammiert. Die ständigen Wechsel zwischen groovenden und schnelleren Parts sind genial eingefädelt. Auch die Mitgrölparts dürfen ein weiteres Mal nicht fehlen.
„Increase The Pressure“ ist nun wieder ein kürzeres Intermezzo bei dem aber aus den vollen geschöpft wird und die Burschen geben ordentlich Gas. „War Burns Through Me“ steht an fünfter Stelle und ist eine Nummer bei der man ordentlich abshaken kann. Viele groovige Rhythmen wurden eingebaut die immer mehr die Oberhand gewinnen, obwohl auch die schnellen Arrangements gekonnt zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden. Deutlich mit weniger Geschwindigkeit kommt nun „My World (A Benefit In The Struggle)“ aus, dafür kommen die Freunde von groovigen Rhythmen mehr zum Zuge. Eine nette Bangernummer, bei der man ordentlich schunkeln und ein wenig stoßen kann. Das Gaspedal wird nun bei „Get Out Of My Face“ wieder ordentlich gedrückt und man überrollt alles wie ein Panzer auf der Amokfahrt. Ordentliche Growls ziehen sich wie eine roter Faden durchs gesamte Album und die Musiker greifen auch hier ordentlich in die Seiten. Die Lyrics klingen richtig hasserfüllt und vor allem der Refrain ist eine Kampfansage an all jene, die sich Blood Stands Still in den Weg stellen bzw. gegen ihre Musik sind. Bei „A Thin Line“ wird der Druck zwar etwas gelockert, aber die Betonung liegt bei etwas. Die Südkalifornier lassen hier dafür ein weiteres Mal etwas mehr Groove durchblicken. „Disconnected“ wurde mit noch etwas weniger Geschwindigkeit ausgestattet. Dieser Track, so bin ich mir sicher ist für jene Situationen geschaffen, wo man richtig die Schnauze volle hat. Nummer elf lautet auf den Namen „I Will Defy“ und ist von der Ausrichtung her so ähnlich wie der Vorgänger, dennoch kann der Track mit Sicherheit als eigenständiger Song stehen. Zusätzlich kommen noch klare Gesänge zum Einsatz, welche den Song recht abwechslungsreich machen, mit garantiertem Hüfpfaktor. „No Holds Barred“ brettert nun wieder ordentlich und kracht amtlich fett aus den Boxen. Mehr Geschwindigkeit kommt hier wieder zum Einsatz. Ab der Mitte wurde ein Part eingebaut, bei dem es sicher Live im Moshpit zur Sache gehen wird. „Give Nothing“ ist ebenfalls eine Raufnummer bei der man ordentlich im Moshpit umfetzen kann. Wie eine Dampflok auf voller Fahrt rotieren die Jungs hier aus meinen Boxen. Dennoch werden immer wieder kurze Verschnaufpausen eingelegt, die das ganze richtig abwechslungsreich machen. Den Abschluss macht
„Still Alive“ das sehr doomig und erstaunlich langsamer als die restlichen Tracks klingt, dennoch binnen Sekunden holzen die Jungs wieder einen halben Wald nieder und auch zum Schluss gibt es keine Kompromisse und die Herrschaften beschließen ein Album das von Anfang bis zum Ende den Zuhörer auf eine rasante Fahrt mitnimmt.

Fazit: Fans von Sworn Enemy müssen sich diesen Output zulegen, der darf nicht in der Sammlung fehlen. Fans von Moshpit Aktionen mögen sich diese Band merken und können sich auf eine ordentliche Livebalgerei gefasst machen.

Tracklist:

01. Fight Harder
02. Forever True
03. Think Again
04. Wake Up
05. Increase The Pressure
06. War Burns Through Me
07. My World (A Benefit In The Struggle)
08. Get Out Of My Face
09. A Thin Line
10. Disconnected
11. I Will Defy
12. No Holds Barred
13. Give Nothing
14. Still Alive

Besetzung:

Mark Williams (voc)
Mike Teal (bass)
Danny Banura (guit)
Art Banura (drums)

Internet:

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Elvenking – Two Tragedy Poets (…And a Caravan of Weird Figures)

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Band: Elvenking
Titel: Two Tragedy Poets (…And a Caravan of Weird Figures)
Label: AFM Records
VÖ: 2008
Genre: Melodic Power/Folk Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Melodischen Folk Metal haben sich die Italiener Elvenking auf den Banner geschrieben und sind ihren Trademarks und ihrer Linie dabei stets treu geblieben, egal was die Fachpresse über sie geschrieben hat. Wer bis dato mit dem Material was anfangen konnte, der wird auch mit dem neuesten Machwerk sein auskommen haben. „Two Tragedy Poets (…And a Caravan of Weird Figures)“ nennt sich das neuste Machwerk, welches von Damnagoras (voc), Aydan (guit), Gorlan (bass), Elyghen (keys & violin) und Zender (drums) eingespielt wurde. Mir sind die Herrschaften vor Jahren aufgefallen, durch meine Liebe zur Musik von Mägo de Oz, denn genau in diesem Fährwasser werkeln die Burschen. Dies ändert sich auch auf diesem Output nicht und vor allem die sanftere Version die, die Italienischen Barden hier an den Tag legen ist gut in Szene gesetzt.

Eröffnet wird der Reigen durch „The Caravan of Weird Figures“, das vor irischem Folk Feeling nur so strotzt. Sanfte Medivalklänge versüßen das Zuhören und setzten sich binnen Sekunden im Gehörgang fest. Recht flott, mit viel folkloristischem Flair galoppiert gleich im Anschluss „Another Awful Hobs Tale“ aus den Boxen. Durch das keltische Feeling das hier versprüht wird, erinnert einen das Ganze ein wenig an ältere Skycald Sachen. Zum Tanzen und Abshaken bestens geeignet. Deutlich verhaltener und sanfter geht es nun mit „From Blood to Stone“ weiter. Viele liebliche und sanfte Melodien an allen Ecken und Enden. Etwas mehr für besonnene Stunden. Ja das mit Sicherheit, auch wenn an und ab flottere Ausreißer auszumachen sind. Um Ecken flotter und folkiger wird nun bei „Ask a Silly Question“ weiter gemacht. Superbe Nummer zum Abtanzen und die folkloristischen Musikinstrumenteneinsatz, welcher auch hier nicht zu knapp vorkommt, hat man einmal mehr eine sehr folkige Richtung eingeschlagen. Härtere Ausbrecher sind hier immer wieder die willkommene Abwechslung. Durch ein klassisches Klavierintermezzo überzeugt das Zwischenintro „She Lives at Dawn“. „The Winter Wake“ ertönt mit einer deutlich moderneren Schlagseite. Die Songausrichtung ist sanft und verhalten, die Jungs können aber auch in ruhigeren Momenten glänzen. Das Folk Feeling wurde deutlich zurück geschraubt, dafür kommen Duettgesänge vermehrt vor, die nicht von schlechten Eltern sind. Erinnert mich ein wenig an sanfte Songs aus den 80ern. Genau dort knüpft man vermutlich auch weiterhin an, denn das Cover „Heaven is a Place on Earth“ ist ein wirklich witziges in Szene gesetztes Cover von Belinda Carlisle. Dieses metallische Cover ist eine sehr gute Version und mach viel Spaß und denke mir in manchen Metal Kneipen könnte dieser Track, vor allem bei der holden Frauenwelt gut ankommen. Genug gecovert und den 80ern gefrönt, denn mit „My Own Spider’s Web“ steht wieder ein waschechter Folk Track am Programm. Sanfte, keltische Melodien, die sich erst nach und nach steigern bis man wieder auf voller Fahrt angekommen ist. Die elektronischen Instrumente wurden gänzlich weg gelassen, dafür kommen akustische Instrumente in Form von Violinen, Flöten und anderen vor, dadurch kommt viel Irish Folk Feeling auf. So nun wird es aber wieder mal Zeit für etwas Flotteres oder? Genau richtig ertönt nun „Not My Final Song“ eine mit vielen Tempowechseln im schnelleren Bereich angesiedelte Nummer, die zum Abshaken einlädt. Mit Trommelintro geht es nun bei „The Blackest of My Hearts“ weiter. Von der Machart dem Vorgänger sehr ähnlich, wird aber hier das Tempo ein wenig zurückgeschraubt. So macht dieser sanftere Track sehr viel Spaß. Manche härtere Momente kommen durch einsetzende kurze Growls zum Ende hin zum Zuge und werten das Stück um Ecken auf. „Miss Conception“ ist nun wieder etwas schneller, man hält aber auch weiterhin die Folkflagge stolz nach oben. Hier vor allem kommt die Abwechslung durch sanfte, verträumte Gesänge und dadurch hat man einmal mehr eine sehr nette Ballade geschaffen, die durch das Ausbrechen der folkloristischen Musikinstrumente nicht zu kitschig klingt. „My Little Moon“ beschließt nun das Album. Zum Ende hin wird noch mal etwas mehr Geschwindigkeit eingebaut und ein sehr ruhiges Album vollendet.

Fazit: Wer auf Mittelalter Metal mit viel Folk Feeling steht, der kommt hier vollends auf seine Kosten. Ein vermehrter Einsatz von Metal typischen Instrumenten wäre mir zwar lieber gewesen, doch auch die unplugged Nummern sind nicht von schlechten Eltern, aber nur für ruhigere Momente gedacht.

Tracklist:

01. The Caravan of Weird Figures 01:16
02. Another Awful Hobs Tale 03:09
03. From Blood to Stone 04:11
04. Ask a Silly Question 03:30
05. She Lives at Dawn 01:24
06. The Winter Wake 04:11
07. Heaven is a Place on Earth 04:11
08. My Own Spider’s Web 04:21
09. Not My Final Song 04:44
10. The Blackest of My Hearts 03:30
11. Miss Conception 04:50
12. My Little Moon 03:47

Besetzung:

Damnagoras (voc)
Aydan (guit)
Gorlan (bass)
Elyghen (keys & violin)
Zender (drums)

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Thaykhay – Tan Cerca del Sol

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Band: Thaykhay
Titel: Tan Cerca del Sol
Label: Subunder/Atrist Promotion
VÖ: 2008
Genre: Progressive Rock, Rock
Bewertung 4,5/5
Written by: Robert

Bin ja ein alter Fan des spanischen Metals bzw. Rocks. Vor allem Bands haben mir es immer sehr angetan die in ihrer Landessprache singen. Eine weiter Formation in diesem Bunde sind die Prog Rock/Metaller Thaykhay, die ihr Album „Tan Cerca del Sol“ genannt haben. 2005 wurde diese Formation gegründet und besteht aus Mariano F. (voc & keys), Adrian G. (guit), Alberto P. (bass) und Paco (drums)

Recht ruhig berauscht man uns zu Beginn bei „Microcosmos“. Viele progressive Soundklänge hat man hier eingebaut und die sind ein feines Material für Musikgenießer. Die spanischen Lyrics machen ihr übriges, vor allem für mich. Vor allem bei den Lyrics als auch einigen Melodielinien erinnert man mich sehr stark an Savia. Die eingebauten Streicher- als auch die Klavierparts sind sehr gut in Szene gesetzt und werten die Nummer sehr gut auf. Superber Anfang, muss ich schon sagen. Etwas flotter packen es die Herrschaften aus dem Land des Sangria und der Paella nun bei „Tan Cerca Del Sol“ an. Eine große Bandbreite aus progressiven Klängen vereint sich immer wieder mit rockigen Klängen. Vor allem die Gitarrenlinien sind durch ihr rotziges und düsteres Erscheinen eine Wucht. Die immer wieder einsetzenden Kinderchöre lassen zwar den Track etwas lieblich erscheinen, davon sollte man sich aber nicht beirren lassen, denn man wird immer wieder durch die flotten Ausbrecher wachgerüttelt. „Universo.Visual.Incongruente“ erschallt nun etwas sanfter, vor allem wegen den Klavierintermezzos zu Beginn der Nummer. Ein sehr sanftes klassisches Rockstück hat man hier gezaubert und serviert uns dies mit einer tollen Spielfreude, wie man es ja von anderen Landsmännern dieser Truppe gewohnt ist. Die Madrider weisen viel Können und Potential, als auch Experimentierfreudigkeit gleichermaßen auf und dadurch wirken die Songs trotz der vielen Soundideen sehr ausgereift und nicht zu überladen. „Autoeyección“ weist nun viele Rocktrademarks auf die sehr erdig in Szene gesetzt wurden. Doch immer wieder hat man sanftere Melodien als Abwechslung beigemischt. Doch auch die progressiven Soundklänge kommen zum Zuge und werten das Ganze noch um Ecken auf. Sanfte Klänge mit einer Akustikgitarrenuntermalung eröffnen nun „Paralelo“. Man bleibt auch in dieser Ecke und verwöhnt uns mit sehr schönen Melodiespielereien. Zurücklehnen und genießen heißt es hier. „Más Allá De La Meta“ startet zwar ebenfalls etwas ruhiger, doch man sollte sich nicht lange ausruhen, denn die Spanier drehen das Ruder immer wieder in die Klassikrockecke, der etwas flotteren Art. Die Soundklänge die man hier eingeflochten hat sind ein wahrer Hörgenuss. Deutlich rockiger geht es nun bei „Puzzle“ weiter. Klassische und akustische Klänge, mit sanften Vocals dienen hier immer wieder als Unterbrechung, bevor Thaykhay wieder ordentlich durchrocken. Um Ecken flotter ist nun „Distantes“ ausgefallen. Sehr fröhlich klingt dieser Track, was vor allem am Gesang und an gewissen Melodien liegt und dennoch hat man auch hier einige tiefgründigere Parts eingebaut. Viele Soundexperimente hat man nun bei „Apacible Desesperación“ in liebevoller Arbeit eingeflochten. Langsam entfaltet sich dieser Song. Satt und amtlich hat man als Zugabe einmal mehr einige Streicherparts eingebaut. Viel Gefühl trifft hier auf flottere, Progressive Rockklänge. Von der Machart sehr ähnlich ist nun „Otherwise“. Hier ist es allerdings etwas anders man bleibt vorwiegend in der Schmuseecke und nur kurzzeitig begibt man sich in die flottere Richtung. Sehr modern und flott ist nun „Una Nueva Especie Que Extinguir“ ausgefallen. Düstere Soundelemente wurden hier beigemängt und die an und ab verzerrt wirkenden Vocals machen ihr übriges. Der düstere Sound ist auch bei der Gitarrenarbeit bedacht worden, denn die wirken sehr tief und dreckig. Was vor allem sehr gut kommt sind die Vocals, durch die moderne Verzerrung sind dadurch leichte Growls entstanden. Mein absoluter Favorit auf diesem Album. Ein besänftigendes Klangoutro mit dem Namen „Una Verdad Oculta“ beschließt den Output der Spanier.

Fazit: Selten hat mich eine Progressive Rock/Metal Truppe so begeistern können wie es diese Herrschaften es getan haben. Wer auf Verspieltheit und Soundexperimente steht, der sollte sich diese Truppe mal vornehmen und wird sie für sich entdecken.

Tracklist:

01 Microcosmos
02 Tan Cerca Del Sol
03 Universo.Visual.Incongruente
04 Autoeyección
05 Paralelo
06 Más Allá De La Meta
07 Puzzle
08 Distantes
09 Apacible Desesperación
10 Otherwise
11 Una Nueva Especie Que Extinguir
12 Una Verdad Oculta

Besetzung:

Mariano F. (voc & keys)
Adrian G. (guit)
Alberto P. (bass)
Paco (drums)

Internet:

Thaykhay Website

Thaykhay @ MySpace

Calibre Zero – Jugando Con Fuego

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Band: Calibre Zero
Titel: Jugando Con Fuego
Label: STF Records
VÖ: 2008
Genre: Heavy Metal/Hard Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Verschärfter Rock mit Ecken, Kanten und tiefer getrimmten Gitarren, wen dies begeistert der sollte mal das neueste Machwerk der Madrider Calibre Zero anchecken. Eigentlich ist das Album „Jugando Con Fuego“ schon längst im Kasten, doch nun wurde es via STF Records nochmals für die restliche Metal Welt veröffentlicht. Das Quartett Ricardo (voc), Miguel (guit), Pedro (bass) und Antonio (drums) erinnert mich streckenweise sehr an ihre Landsmänner von Escuela de Odio, jedoch zocken diese Amigos ein wenig traditioneller als ihre Ombres.

Recht zackig schiebt man uns mit „Rock hasta morir“ den ersten Gustohappen in unsere hunrigen Mäuler. Recht flott und mit viel rotzfrechem Flair rocken die Burschen ordentlich das Haus. Die sehr doomigen Gitarrenlinien versprechen und halten auch viel, dadurch hat man ein gutes Gebräu aus traditionellen Hard Rock und moderneren beeinflussten Rockelementen vermengt und das rüttelt ordentlich auf und versprüht viel Witz und Pfiff. Sehr flockig fährt der Zug nun mit „Asi es como siempre sere“ weiter, jedoch kommen hier noch als Zusatz einige kleine Punkelemente zum Zuge, die sich nahtlos einmischen. Dadurch hat man eine gewisse Ähnlichkeit mit den Herrschaften von Disidencia. Auch einige typische Rockriffs werden hier lecker kredenzt und die dazugehörigen Solis fordern einen auf das Tanzbein zu schwingen. Nach den flotten Vorgängern verhält man sich zu Beginn von „Es el momento“ erstmal verdeckt und schippert auf doomigen Gewässern dahin und vor allem die Gitarren sägen dabei ordentlich. Erst ab einer Minute treten die Burschen wieder gehörig das Gaspedal und driften nun in den speedigen Mittelteil, von diesem bewegt man sich auch keinen Zentimeter weg und so bekommt man bis zum Ende hin wieder etwas für die Strapazierung der Nackenmuskulatur geboten. Eine gute stampfende Nummer hat in Form von „Dilo alto“ auf die Platte gefunden. Hier rotzt das Quartett ordentlich im stampfenden Midtempobereich, der des Öfteren ordentlich dahin groovt. Doch auch traditionellere, erdige Rockelemente wurden nahtlos in den Gesamtsound eingeflochten und die Mischung hat man dabei ausgewogen zusammengepasst. „Nada que perder“ geht von Beginn an von Null auf Hundert und man driftet ohne Kompromisse in einen sehr speedigen Rockbereich und auf dieser Welle schippert der Kutter weiterhin flott dahin und lädt zum schwingen des Tanzbeines, als auch zum Schütteln der Birne ein. Nun ist es wieder Zeit erst einmal ein kleines Päuschen einzulegen und dies macht man als Einleitung von „Jugando con fuego“. Wiederum kommt dadurch unvermindert das doomige Feeling vollends zur Geltung und auch in diesen Bereichen sind die Spanier eine gewaltige Macht. Saubere Soli versüßen noch zusätzlich den Hörgenuss. Durch diese Mixtur stampft man ein weiteres Mal souverän im Midtempobereich, der bis in die tiefe Magengrube geht. Wie ein Raketenstart geht es nun mit „Como un perro fiel“ weiter. Flotter Rocker mit viel Tempo und Feuer unterm Hintern. Auch einige punkige Einflüsse haben hier wieder Verwendung gefunden und die spanischen Lyrics machen hier genauso wie quer durch den Output sowieso ihr übriges. Verleiht dem Ganzen auch einen gewissen tropischen Touch. Zwar verhält man sich am Anfang von „Derrotando miedos“ etwas zurück, doch man greift immer wieder aus den ruhigeren Ecken gehörig an. Recht wutentbrannt und auch streckenweise melancholisch kommt man hier rüber, was sehr gut musikalisch in Szene gesetzt wurde und mich einmal mehr sehr hartnäckig an die Kollegen von Escuela de Odio erinnert, auch wahrscheinlich wegen des Organ des Fronters, den er ähnelt Pirri äußerst verblüffend. „La espiral“ dröhnt nun wieder deutlich doomiger und zäher aus den Boxen. Die Truppe groovt hier auf einer ordentlichen Welle dahin und nur die klaren Soliausbrüche sind hier als Abwechslung, welche versuchen die Band in eine klarere Richtung zu rücken. Doch unvermindert steuert man weiterhin auf dieser doomigen Welle und dabei kann man jede Note genießen, denn einmal mehr ist dieser Song etwas für die tiefe Magengegend. Ein schöner Rocker mit viel rotzfrechem Flair ist ihnen in Form von „Gran ciudad“ gelungen. Hier galoppieren die Jungs auf etwas flotteren Pfaden, doch vollends in den speedigen Bereich begibt man sich dennoch nicht. Mit vielen modernen Trademarks verfeinert wird das Stück zu einem ordentlichen Ohrwurm. „Buenos tiempos“ ist nun deutlich temporeicher und speediger ausgefallen. Ein schöner speediger, galoppierender Song mit vielen erdigen, rotzigen und scharfen Kanten. Roh, rau und ungeschliffen wirkt dadurch der Song und das weis sich im Gehörgang mit einem bleibenden Eindruck festzusetzen. Der Abschluss findet durch „Quien quieres ser“ statt, dem längsten Stück auf diesem Output. Etliche Wechsel die man bis dato in die einzelnen Songs eingebaut hat wurden kompakt in eine Nummer gepresst. Wirkt aber trotzdem ausgewogen und weis zu gefallen und lädt immer wieder zum Shaken, als auch bangen gleichermaßen ein.

Fazit: Guter moderner Rocker mit etlichen doomigen, punkigen, als auch speedigen Anleihen. Auch einige traditionellere Elemente haben Verwendung gefunden und dürften quer durch die Palette Rockfans begeistern. Jedoch sollten auch jene mit dem Material was anfangen können, denen traditioneller Rock zu altbacken klingt.

Tracklist:

01. Rock hasta morir
02. Asi es como siempre sere
03. Es el momento
04. Dilo alto
05. Nada que perder
06. Jugando con fuego
07. Como un perro fiel
08. Derrotando miedos
09. La espiral
10. Gran ciudad
11. Buenos tiempos
12. Quien quieres ser

Besetzung:

Ricardo Lazaro (voc)
Miguel Lazaro (guit)
Pedro Pelaez (bass)
Antonio Cuenca (drums)

Internet:

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