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Parsifall – Tears to Wine

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Band: Parsifall
Titel: Tears to Wine
Label: Noisehead Records
VÖ: 2008
Genre: Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Herben Grindcore aus dem Bayernland habe ich heute für euch parat. Die Truppe nennt sich Parsifall und die Jungs werkeln seit 2004 an ihrem Material, welches für alle Circle Pits Fans gedacht ist. Mit der Unterstützung von Noishead Records begibt man sich nun auf zum Kriegspfad. Bei diesem haben nun Dave (voc), Chuck (guit), Twis (bass) und Erik (drums) angeheuert, um „Tears to Wine“ unter Dach und Fach zu bringen. Die Mixtur die man hier für die Fans parat hat ist ein herber Schlag mitten ins Gesicht und sicher nichts für Weicheier. Weiters muss hier angemerkt werden sollte man von diesem Album eher die Finger lassen, wenn man zur Schnellhörerfraktion gehört. Es verlangt schon etwas Zeit um sich vollends vom Material der deutschen Corefraktion die Gehörgänge durchblasen zu lassen.

Recht ruhig und dennoch bedrohlich zeigt man sich als Eröffnung bei „Another Place To Hide Your Face“. Doch nach etlichen Sekunden holt man zum Rundumschlag aus und es wird im besten Core Style gezockt. Auch wenn man jetzt nicht komplett einen auf wilde Sau macht kann man durchwegs zu den Klängen abgehen. Kurze Groove Halte leiten zum Moshteil über und bei diesem kann man wieder zu den Klängen der Jungs abgehen, um sich mit anderen zu duellieren. Auch „The Nest“ ist mit einer verhaltenen Einleitung versehen worden. Wobei man sich aber hier etwas melodischer präsentiert als beim Vorgänger. Diesem Einfluss misst man auch deutlich länger bei und nur für kurze Wutausbrüche hat man hier Zeit. Der Gesamteindruck wirkt dadurch sehr leidend und anklagend. Klare Gesangspassagen haben mehrheitlich die Oberhand und werden für den Härte und Wutteil durch eine wilde Brüllerei abgelöst. Guter Soundzwiespalt der uns hier geboten wird. Nahtlos schiebt man nun „Kill The Cain“ nach. Vom Fleck weg geht es hier ans Eingemachte und die Truppe ballert ein flottes Programm welches immer wieder vom galoppierenden Teil, in einen speedigen mündet. Wutentbrannt und anklagend geht es im Refrainteil zu, bevor die Formation dem Fan wieder in den Allerwertesten tritt. Deutlich grooviger wird nun „Cleaver“ nachgeschoben. Verzerrte Spielerei steht als Eröffnung hier am Tagesprogramm. Erst nach und nach starten hier die Triebwerke, was durchaus Sinn macht und das Gefühl an Weiterentwicklung zulässt. Somit bekommt man hier ein sehr farbenbuntes Gebräu geboten was wie eine herbe Mischung die Kehle runter rinnt. Eine totale Soundgefühlmischung für wirklich beschissene Tage wird uns hier geboten. Genau in diesen Momenten sollte man die Nummer bei voller Lautstärke genießen. Ruhig und beschaulich ist der Beginn von „The Face“ ausgefallen. Gefühlvoll kann man diesen Klängen lauschen, doch lange sollte man dies nicht machen, denn nach etwa 30 Sekunden geht es wieder hinüber in den härteren Teil. Wenngleich man auch hier die Zügel fester im Griff hat und nicht den Gashahn komplett aufdreht. Somit kann man hier durchaus von einem flotteren, zweiten Part nach dem Vorgänger sprechen. Erst nach und nach werden einige Kohleschippen in den Ofen geworfen um an Fahrt hinzuzugewinnen. Auch das folgende „Blood Flood“ wurde mit einem besonnenen Anfang versehen. Doch recht schnell findet hier der Übergang statt und nach und nach begibt man sich auf eine flottere Fahrt auf. Doch einmal mehr tritt man nicht vollends das Gaspedal, auch wenn man deutlich flotter dahin schippert als beim Vorgänger. Recht verspielt starte die letzte Nummer des Albums mit Namen „Pieta“. Recht funkig klingt hier die Einleitung der Herrschaften. Die experimentellen Einflüsse werden aber etwa nach 50 Sekunden komplett über Bord geworfen und man knallt uns hier einen guten von Soulfly bzw. Cavalera Conspiracy beeinflusste Granate vor, die eine komplette Wutexplosion ist und das Album sehr gut abrundet.

Fazit: Gelungener Grindcore Happen mit etlichen experimentellen Ideen. Freunde von Soulfly und Co könnten hier auf ihre Kosten kommen.

Tracklist:

01 Another Place To Hide Your Face
02 The Nest
03 Kill The Cain
04 Cleaver
05 The Face
06 Blood Flood
07 Pieta

Besetzung:

Dave (voc)
Chuck (guit)
Twis (bass)
Erik (drums)

Internet:

Parsifall Website

Parsifall @ MySpace

Borealis – World of Silence

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Band: Borealis
Titel: World of Silence
Label: Selfreleased
VÖ: 2008
Genre: Melodic/Power Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Chris Egger

Aus dem Ahornblatt-Land stammend, reichen uns die Kanadier im Power Metal angesiedelt einen Longplayer zum Gabentisch, der mir gleich von Anfang mit den im Hintergrund untermalenden und dominierenden Klavierparts überraschend gut gefällt. Der erste Eindruck begeistert, und verlangt nach mehr…

So lassen die Jungs beim ersten Stück „Lost Voices“ von Anfang an nichts anbrennen. Die Gitarren klingen fett und trocken, eine tolle Power Metal Nummer mit einem Refrain der zum Bangen und Mitsingen einlädt.
„Midnight City“ schließt anstandslos an den Vorgänger an. Die Synthesizer dominieren den Anfang und man geht sogleich in einen einfachen gestrickten Power Metal über.

„From the Fading Screams“ ist nun eine Kerzennummer der besonderen Art, einfach und doch mit der Stimme einzigartig hochgehoben. Das Klavier diktiert den Großteil des Songs. Die Drums liegen fein im Hintergrund und doch ist man vom Tempowechsel nach der Hälfte überrascht. Bei diesem Stück werden wohl einige Frauenherzen jubeln!

Bei „Forget the Past“ sagt der Titel schon alles. Schauen wir in die Zukunft, so sieht man dass die einzelnen Songs mit der Dauer überraschen. So kommt man eigentlich nur bei einem Song unter die 5min Marke. Hier hat man was davon.

Mit „Eyes of a Dream“ liegt der Einklang für mich im indianischen Bereich und dabei serviert man uns einen Mitreißer der besonderen Art. Die Nacken werden hier richtig geprüft. Endlich zeigen die Jungs für mich was sie wirklich drauf haben. Ein toller Song, ein geiler Rhythmus und heißt hier das Erfolgsrezept, aber vor allem merkt man hier die Spielfreude der Jungs.

Mit „World of Silence“ liegt man bei mir richtig, ein toller Anfang, eine Power die durch die Haut geht. Die Stimme von Matt begeistert mich von Song zu Song.

Bei „The Afterlife“ passiert nichts aufregendes, man liefert gewohnt tolle Gitarren, die von Synthesizer getragen werden, aber alles in allem eine tolle Power Metal Nummer.

So überraschen mich auch die anderen Nummern nicht mehr richtig „Divine Answer“ bzw. „The Dawning Light“, letztere überrascht mit einem Glockenspiel am Anfang, welche sogleich mit einer Gitarrenpower in eine Sphäre gehoben wird. Einfach genialer Sound, tolle Rockparts, und hier bin ich doch überrascht von der Vielseitigkeit der Jungs, man merkt das diese 4 das Zeug zu mehr haben. Mit „Black Rose“ serviert man uns einen Rausschmeißer der für mich der schwächste unter all den Songs ist. Schade, und trotzdem je öfters ich mir den Longplayer anhöre, desto mehr gefallen die Songs mir persönlich immer besser.

Fazit: Kanadischer Power Metal, der feinsten Art. Die Länge der einzelnen Songs begeistert mich, auch wenn immer wieder langwierige Gitarrensolo den Eindruck mindern. Nichts desto trotz, ein tolles Album, das für mich zwar im Fährwasser einer zurzeit angesiedelten Power Metal Gemeinschaft dahinschippert, und doch für etwas Begeisterung sorgt.

Anspieltipps: Lost Voices, From the Fading Screams, The Dawning Light

Tracklist:

01. Lost Voices 06:09
02. Midnight City 06:16
03. From the Fading Screams 05:26
04. Forget the Past 06:01
05. Eyes of a Dream 06:57
06. World of Silence 04:42
07. The Afterlife 06:20
08. Divine Answer 05:24
09. The Dawning Light 05:10
10. Black Rose 05:54

Besetzung:

Jamie Smith (bass)
Sean Werlick (keys)
Matt Marinelli (guit & voc)
Kenny Fobert (guit)
Sean Dowell (drums)

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Bob Catley – Immortal

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Band: Bob Catley
Titel: Immortal
Label: Frontiers Records
VÖ: 2008
Genre: Heavy Metal/Hard Rock
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Als hätte Sänger Bob Catley mit seiner Hauptband nicht schon genug Arbeit, erhält er sein Side Projekt, das seinen Namen trägt auch noch am Leben. Wahrscheinlich schläft der Gute kaum. So hat er ja in der Vergangenheit unter seinem Banner schon einige klasse Rockalben veröffentlicht. Nun ist er mit „Immortal“ zurück, welches via Frontiers Records erschienen ist. Zusammen mit Bob Vince O’Regan (guit), Oliver Wakeman (keys), Gavin Cooper (bass) und Jamie Little (drums) wurde das Machwerk eingespielt, das nun vor mir liegt. Na dann mal rein mit dem Ding.

Sehr orchestral wird mit „Dreamers Unite“ begonnen. Ein superbes Orchester hat man sich hier angelacht und der Beginn lässt mich alten Fantasy Roman Fan unvermindert an so manchen Klassiker denken. Im Anschluss rockt man aber gleich das Haus. Beeindruckend was dieser Fronter noch gesanglich drauf hat und uns serviert. Wie ein Junger Bursche singt der schon in die Jahre gekommene Rocksänger. Stupide Rocknummer? Wohl kaum, denn man hat den Sound mit einigen modernen, als auch theatralischen Elementen gleichermaßen angereichert. Für die solide, raue Härte sind die Gitarren zuständig, die das Ganze etwas auflockern und farbenreicher erscheinen lassen. Sehr heroisch beginnt nun „We Are Immortal“, auch hier darf der Anteil an bombastischen Elementen nicht fehlen und so serviert man uns das Ganze auch auf einem Silbertablett. Sehr erdig und flotter wird hier gerockt was das Zeug hält. Eine schnelle Nummer die viel Zeit zum Shaken und lockeren Bangen übrig lässt. So kann man sich einmal mehr nur vor der Gesangsleistung von Mr. Catley verneigen. Eine weitere schnelle Rocknummer wird nun mit „End Of The World“ nachgeschoben. Der Bombastanteil wurde ein wenig in den Hintergrund gerückt. Dafür kommt der Melodiefaktor mehr zum Vorschein. Die Melodieausrichtung erinnert mich ein wenig an die Rockkollegen von Saga. Um Ecken fröhlicher packt man es nun bei „Open Your Eyes“ an. Erdige Gitarrenlinien wo man nur hinhört und das Ganze wird noch durch superbe Vocals aufgewertet. Alte Rockhasen dürften einen lauten Jubelschrei machen und dennoch auch jüngere Fans des Rock sollten sich diese Lehrstunde in Sachen Rock zu Gemüte führen. Mit einem klassischen Klavierintro wartet man zu Beginn von „The Searcher“ auf den Zuhörer. Etwas ruhiger und beschaulicher packt man es hier an. Verträumte Melodiestrukturen lassen viel Freiraum zur Entspannung und diese Nummer ist für absolute Genießer. Genug gerastet, bei „One More Night“ begibt man sich auf schnelle Pfade und rockt ordentlich das Haus. Kurze Rock n‘ Roll Unterbrechungen machen ihr übriges und vor allem diese Breaks sind sehr rau und hart ausgefallen. So hat man ein sehr Facettenreiches Stück geschrieben und genau so etwas liebe ich. Ein absolutes Highlight auf diesem Album meiner Meinung nach. Bei „Light Up My Way“ bekommt man einmal mehr ein klassisches Klavierintro kredenzt, bevor man wieder flotter rockt was das Zeug hält. Deutlich mehr Melodie spiegelt sich hier wieder. Für die Abwechslung sorgen die immer wieder einsetzenden ruhigen Ausrutscher, bevor man sich wieder auf schnellere Ufer aufmacht. Das Tüpfelchen auf dem I sind die Chorvocals die, diesen Song zu meinem absoluten Favoriten machen. „You Are My Star“ steht an achter Stelle. Beginnt die Nummer zu Beginn etwas flotter, zieht man gleich im Anschluss die Handbremse und begibt sich eher in die Balladeske Ecke. Dennoch einen auf kitschig, triefend machen die Mannen rund um Bob Catley mit Sicherheit nicht und so bekommt man hier die Vollbedienung. Einerseits liebliche Melodien, die andererseits immer wieder durch flotte Unterbrechungen unterbrochen werden. Fast Filmmusikreif ist der Anfang von „War In Heaven“. Sehr heroisch und bombastisch gibt man sich hier wieder. Gleich danach rockt man wieder ordentlich, rau das Haus. Die Geschwindigkeit wurde ein wenig gesteigert im Gegensatz zu den Vorgängertracks und so kann man hier ein weiteres Mal ordentlich abshaken. Die wohl schnellste Nummer auf diesem Output ist „Win The Throne“. Unterbrochen wird das Ganze nur durch kurze Zwischenstopps, die zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden. Im Großen und Ganzen hat man hier eine richtige flotte Rockhymne geschaffen. Nach diesem schnelleren Ausflug, rastet man bei „Haunted“ etwas mehr. Dennoch eine Ballade hat man hier nicht geschaffen. Eher ein recht raues Midtempostück, das vor Kraft nur so strotzt. Vor allem die bombastischen Elemente die eingebaut wurden sind eine absolute Wucht und lassen eine vor staunen nur den Kopf schütteln. Zu guter letzt erschallt nun mit einem beginnenden Klavierintro „Heat Of Passion“. Liebliche Nummer die ans Ende gesetzt wurde und den Output gut und ruhig abrundet.

Fazit: Ich verneige mich vor Großmeister Catley. Rockfans müssen dieses Album haben. Wer dies nicht macht ist selber schuld, er verpasst ordentlich etwas.

Tracklist:

01. Dreamers Unite
02. We Are Immortal
03. End Of The World
04. Open Your Eyes
05. The Searcher
06. One More Night
07. Light Up My Way
08. You Are My Star
09. War In Heaven
10. Win The Throne
11. Haunted
12. Heat Of Passion

Besetzung:

Bob Catley (voc)
Vince O’Regan (guit)
Oliver Wakeman (keys)
Gavin Cooper (bass)
Jamie Little (drums)

Internet:

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Serenity – Fallen Sanctuary

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Band: Serenity
Titel: Fallen Sanctuary
Label: Napalm Records
VÖ: 2008
Genre: Progressive Power Metal

Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Das Label Napalm Records hat sich mittlerweile immer mehr hochkarätige Acts unter den Nagel gerissen. Dieses Label gibt aber auch Bands eine Chance die nicht nur harte Musik zum Besten geben, sondern auch jenen Formationen die es deutlich melodischer anpacken. Die Tiroler Band Serenity sind mit Dignity derzeit der Melodic Metal Exportschlager Nummer eins aus unserer Alpenrepublik. Die Bandbreite des NWOAHM wird dadurch immer breiter gefächert und lässt den Metal Fan aus unserem Lande frohlocken. Die Wörgler Burschen sind mir keine unbekannten mehr. Habe ich sie doch am letztjährigen Summer Nights Open Air gesehen und war natürlich sofort entzückt. Mit dem Output „Words Untold & Dreams Unlived“ konnte man doch bei vielen Mags und Fans eine Tür aufstoßen. Mittlerweile waren die Jungs nicht untätig und so haben Mario Hirzinger (keys & voc), Thomas Buchberger (guit), Georg Neuhauser (voc), Simon Holzknecht (bass) und Andreas Schipflinger (drums) die Scheiblette „Fallen Sanctuary“ eingezimmert. Denke mir, dass man mit diesem Album im internationalen Bereich nun den Durchbruch schaffen wird.

Mit einem klassischen Klavierintro und sehr ruhig und beschaulich startet der erste Track, der sich „All Lights Reversed“ nennt. Lange bei dieser Beschaulichkeit bleibt man aber mit Sicherheit nicht und so startet man spätestens nach einigen Sekunden ordentlich durch. Die Bombastschiene wurde ordentlich eingesetzt. Herrliche Riffs und Breaks krachen aus meinen Boxen und meine Kinnlade ist bereits beim Opener fassungslos nach unten geklappt. Schöne Melodien werden uns hier kredenzt und was will ein Melodic Metal Fan der Marke Sonata Artica und Co mehr. Stimmt, gar nichts. Die Jungs sind aber beiweiten keine Nacheiferer von großen Acts aus dem Melodic Metal Milieu mehr. Man zieht das eigene Ding souverän durch und unterstreicht, dass Sie keine Mauerblümchen sind und viele Ideen, die sich in ihren Köpfen festgenagelt haben, musikalisch bestens umwandeln. Mit schönen Streicherarrangements und sauberen Keyboardeinsätzen geht es nun bei „Rust Of Coming Ages“ weiter. Ein flottes Stück zum ordentlichen Rübe schütteln. Feine liebevolle Vocals die sich an und ab mit düsteren Growls die Hand geben. So kommt das ganze flott und abwechslungsreich rüber. Die theatralischen Arrangements durften auch hier nicht fehlen und so erschallen feine bombastische, saubere Klänge aus meinen Lautsprechern und bestechen mit viel Einfallsreichtum und Raffinesse. „Coldness Kills“ startet ruhig, aber dafür sehr düster. Der Einsatz der orientalischen Klänge lässt mich frohlocken, bin ich doch ein großer Fan von solchen Dingen. Ein Bombastrocker schlecht hin kann man hier nur sagen. Die Ausrichtung der Geschwindigkeit wurde etwas zurück genommen. Passt aber recht gut dazu, dadurch haben die Tiroler ein sehr aufwendiges Stück geschaffen, das amtlich klingt und für alle jene etwas ist, die es bombastischer mit einer gehörigen Melodic Metal Schlagseite lieben. Deutlich rauer und schneller geht es nun bei „To Stone She Turned“ weiter. Eine ordentliche Headbangernummer wurde hier eingezimmert, zu der man live ordentlich abbangen kann. Auch so, wenn man jetzt Serenity nicht live sieht kann man getrost beim Zuhören die Nackenmuskulatur beanspruchen, soviel ist sicher. Zu Beginn von „Fairytales“ kommen nun wieder klassische Klaviertrademarks zum Einsatz. Eine balladeske Stimmenausrichtung, die mit Streicherensambles verfeinert wurde. Kitschig? Nein mit Sicherheit nicht, denn dieses theatralische, langsame Stück macht Spaß und lässt den Hörer Zeit zum Zurücklehnen und Genießen. Vor allem die ab der Mitte einsetzenden weiblichen Vocals sind eine Wonne und lassen laut aufhorchen. Gute Arbeit von dieser Nachtigal. Genug ausgeruht und geträumt? Hoffe ich jedenfalls, denn mit „The Heartblood Symphony“ ballern uns die Herrschaften wieder eine Lupenreine Melodic Metal Nummer um die Ohren. Dennoch haben sie auch hier einige Ideen musikalisch verarbeitet um nicht stupide zu klingen. So wurden beispielsweise die Vocals an und ab etwas elektronische verzerrt. Größtenteils werkelt man aber eher im flotten Melodic Metal Bereich und so hat man eine weitere Headbangernummer geschaffen. Die Notbremse wird nun bei „Velatum“ gezogen. Balladeske Strukturen erklingen nun, nach dem schnellen Vorgänger. Ballade wurde aber hier keine geschrieben, denn nach einigen Sekunden wird uns ein bombastisches Midtempostück serviert, das zu gefallen weiß. Vor allem die Bombastschiene wurde deutlich nach oben gehoben, dennoch weis die Formation wie man ausgewogen klingen muss. Potential dafür besitzen Serenity zur Genüge. Mario Hirzinger ist ein fantastischer Keyboarder, der nicht nur Synthyklänge, sondern auch ein sauberes, klassisches Spiel in petto hat. So kann der Gute zu Beginn von „Derelict“ sein klassisches Können ein weiteres Mal beweisen. Nach dem kurzen Ausflug in ruhige Gefilde preschen aber die Herrschaften im Anschluss wieder bretternd schnell aus den Boxen. Vor allem der düstere Gitarrensound, der sich wie eine rote Linie durchs komplette Album zieht ist ein Wahnsinn. Dadurch klingen die Stücke aber auch etwas moderner und komplexer. „Sheltered (By The Obscure)“ wartet mit einem heroischen Anfang auf. Dieser Sound wird weitgehend beibehalten, aber mit schnelleren Ausflügen, die immer wieder durch kurze, ruhige Stopps unterbrochen werden. Auf eine farbenbunte Reise aus balladesken, melodischen, bombastischen und heroischen Gefilden nehmen uns hier die Tiroler mit. Suchtfaktor ist hier schon vorprogrammiert. „Oceans Of Ruby“ heißt der so genannte Rausschmeißer und liefert etwas raueren Melodic Metal mit vielen härteren, schnelleren Beat. Der Wechselgesang zwischen melodischen Vocals und Death Metal lastigen Growls kommt erneut zum Einsatz und dieser Wechsel ist ein Hammer und klingt zum Ende hin noch einmal sehr hart und ist eine gute Beendigung des Albums. Freue mich schon richtig auf ihren Besuch bei unserer Radiosendung (Metallic Underground Radio) am 22.08.08, wo wir sie etwas genauer über ihr Album befragen werden.

Fazit: Eine Hammer Leistung, die uns hier die Tiroler auf Cd gebannt haben. Melodic Metal as it’s Best, der mit vielen Einfällen angereichert und verfeinert wurde. Wer auf Sonata Arctica und Co steht, für den ist der Releasetermin sowieso ein Pflichttermin. Kaufen, hören und genießen.

Tracklist:

01. All Lights Reversed 06:19
02. Rust Of Coming Ages 04:32
03. Coldness Kills 05:29
04. To Stone She Turned 05:00
05. Fairytales 04:55
06. The Heartblood Symphony 05:29
07. Velatum 04:31
08. Derelict 04:28
09. Sheltered (By The Obscure) 05:02
10. Oceans Of Ruby 04:15

Besetzung:

Mario Hirzinger (keys & voc)
Thomas Buchberger (guit)
Georg Neuhauser (voc)
Simon Holzknecht (bass)
Andreas Schipflinger (drums)

Internet:

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Arctic Flame – Declaration

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Band: Arctic Flame
Titel: Declaration
Label: Pure Steel Records
VÖ: 2008
Genre: Power Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Für alle Power Metal Fans die rauen und dreckigen Sounds frönen und dabei viel 80er Spirit versprüht wird habe ich heute genau das richtige. Mit Arctic Flame haben Pure Steel Records genau das Kerbholz für alle Kuttenträger parat. Die Amis haben zwar, wie soll es auch anders sein viel typischen Power Metal mit amerikanischer Prägung in sich, doch auch etliche Trademarks aus dem alten Europa a la Priest, Primal Fear und so weiter haben diese Burschen wahrscheinlich mit der Muttermilch aufgesogen. Seit 2001 arbeiten Dave Lowe (voc), Rod Mariani (guit), Sebastian Garcia (guit), Jon Norberg (bass) und Mike Paradien (drums) und nun liegt ihr letzter Output „Declaration“ vor mir, den ich allen Power Fans wärmstens empfehlen kann.

„The Unknown God“ donnert mit viel Achtziger Spirit daher, auch weil man diesen vollends im Rhythmuskonzept aufgenommen hat. Dadurch wirkt der Opener sehr rau und unverfälscht. Vollends tritt man gleich zu Beginn nicht das Gaspedal, erst nach und nach gibt man immer mehr Stoff. Die bereits genannten europäischen Vertreter sind nicht unbegründet und vor allem durch die gesetzten Eckpfeiler kommt man glatt als amerikanischer Verwandter durch. „Blind Leads the Blind“ verwöhnt uns zu Beginn mit etlichen Metallica Midtempoeinflüssen auf. Vor allem das Riffgewitter am Anfang erinnert stark an die Kollegen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeit. Die eingeschlagenen Wege verlässt man auch nicht und erinnert an so manchen melodischen, Part aus „Master of the Puppets“. Doch eine volle Thrash Breitseite wird hier nicht geboten, nein eher melodisch, melancholisch angehauchten Midtempo Power Metal bekommt man hier sehr lecker verpackt serviert. Wie ein Hagelsturm geht es nun mit der schretternden Nummer „Lords of the Wasteland“ weiter. Bei dem flotten Spiel wird man ordentlich mitgerissen und lädt zum infernalen Kopfschütteln ein. Viele satte, melodische Solobeiträge von den Seitenhexern werden als zusätzlicher Genuss geboten. Im Großen und Ganzen hat man eine sehr beachtliche Power Metal Kracher, mit viel Reinheitsgebot auf den Silberling gepackt. Nun hat man mit „Hammer Down“ wieder eine Nummer geschaffen die mit vielen rauen 80er Einflüssen ordentlich rau aus den Boxen dröhnt. Viele Chorrefrains laden ein zum Hände bzw. Fäusterecken und mit dem recht flott, galoppierendem Tempo knüpft man genau dort an, wo man mit dem Vorgänger aufgehört hat. Weiter geht’s auch schon mit „Disciples of the Flame“ welcher zu Beginn mit einem Basssolobeitrag ausgestattet wurde. Den Spirit der 80ies behält man auch weiterhin bei, auch wenn man mich persönlich hier etwas mehr an alte Kracher von Stormwitch erinnert und man so wieder über den Ozean gewechselt hat. „Desert Moon“ prescht nun etwas flotter und mit mehreren American Metal Trademarks daher. Der zusätzliche Genuss wird hier durch saubere Melodiestrukturen der Gitarreros geliefert. Diese wechseln aber immer wieder zurück auf die raue, bretternde Schiene, was man im gesamten sehr gut verbindet und sich sehr farbenbunt anhört. Bei „Declaration“ dem Titeltrack macht man einen Satz in Richtung Insel und genau den wohl bekanntesten Metal Vertretern, nämlich Iron Maiden wir hier munter gehuldigt. Sicher nicht beim Gesang, aber die Seitenhexer lassen viel Maiden Spirit bei ihrem Spiel freien lauf. Mit einem Glockenschlag und mit vielen bombastisch, symphonischen Anleihen wurde der letzte Track „Shadow of a Broken Man“ in Szene gesetzt. Sehr ruhig startet die Nummer die mit ihren zusätzlich ausgestatteten Streicher bzw. orchestralen Arrangements stattlich aus den Boxen dröhnt. Das Beste zum Schluss, oder wie? Zumindest scheint es so bei Arctic Flame eine beachtliche Hymne hat man hier als Ausklang gefunden die nach mehr und das baldigst hoffen lässt.

Fazit: Guter Lupenreiner Power Metal mit einem großen Spagat zwischen Amerika und Europa der zu gefallen weis.

Tracklist
01. The Unknown God 06:14
02. Blind Leads the Blind 06:14
03. Lords of the Wasteland 06:10
04. Hammer Down 05:32
05. Disciples of the Flame 06:35
06. Desert Moon 04:52
07. Declaration 05:49
08. Shadow of a Broken Man 07:43

Besetzung
Dave Lowe (voc)
Rod Mariani (guit)
Sebastian Garcia (guit)
Jon Norberg (bass)
Mike Paradien (drums)

Internet
Arctic Flame official Website
Arctic Flame @ MySpace

Asmegin – ARV

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Band: Asmegin
Titel: ARV
Label: Napalm Records
VÖ: 2008
Genre: Viking/Folk Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Robert

Es ist leider schon so, dass es eine Hülle an Bands gibt, die Viking Metal produzieren. Eine weitere Band aus dieser Riege sind Asmegin. Die Norweger sind mir nicht unbekannt und ihr erstes Album „Hin Vordende Sod & Sø“ hat mir ganz gut gefallen. Mal sehen was Erik Fossan Rasmussen (voc), Raymond Håkenrud (guit), Marius Olaussen (guit & arccordion), Tomas Torgersbråten (bass) und Lars Fredrik Frøislie (piano, mellotron, keys) mit „ARV“ abgeliefert haben

Den Beginn macht der Track „Fandens Mælkebøtt“ ein sehr leidendes Stück, das mit Streicherparts auftrumpft. Die Duettgesänge zwischen der Dame sind ganz nett und die heroischen Chorgesänge machen ihr übriges. Zwar etwas flotter und dreckiger dröhnt nun „Hiertebrand“ aus den Boxen, das Tempo hält man aber auch hier etwas zurück und nur kurze flottere Ausreißer sind auszumachen. Im Großen und Ganzen stampft man eher und die Frauengesänge sind nur an und ab eingesetzt worden. Der Großteil der Vocals ist eher im Growlbereich und der Frontmann gurgelt hier ordentlich. „Generalen Og Troldharen“ startet sehr folkloristisch mit einem Harmonikspiel. Hier frönt man auch weiterhin dem heroischen Folk Metal, der mich ein wenig an einige Tracks von Finntroll erinnert. Sehr hinterlistig klingen hier die Growlgesänge des Fronters die das Ganze etwas aufwerten. Ebenfalls sehr folkig, wenn auch mit Streicherarrangements angereichert startet nun „Arv“. Ruhig und beschaulich ist der Anfang, aber lange verweilt man nicht in dieser melancholischen, ruhigen Ecke und man steigert nun etwas mehr die Geschwindigkeit. Doch die Wechsel die man hier für uns parat hat sind sehr gut ausgefallen und passen wie die Faust aufs Auge. Kinder der Fröhlichkeit sind die Norweger noch nie gewesen und auch diese Mannen sind ein weiterer beweis dafür, das Lachen in diesem Land eher verpönt ist. Dennoch macht man dies mit einem sarkastischen Augenzwinkern. So könnte man schon fast sagen, es handle sich hier um norwegischen Humor. So ist man hier zum Scheitern verurteilt wenn man fröhliche Klänge sucht. Düster und dunkel klingt das Ganze, was sicher nicht schlecht ist und genau für alle Düsterseelen das richtige ist. Sehr doomig startet nun „Yndifall“ und auf diesem Pfad bleibt man weitgehend. Sehr heroische Chöre geben sich hier immer wieder die Hand mit düsterem Gegrowle. Dennoch, der sehr doomig ausgefallene Sound macht das Ganze sehr ausgewogen und hier bietet man einiges, bevor man in den Mittelteil rutscht. Feine Klänge wurden hier mit Meeresrauschen ausgestattet, bevor man wieder in die dunkle Ecke driftet. Dadurch wirkt der Song recht monumental, auch wenn man in mit der Spielzeit etwas kompakter gehalten hat. Mit einem klassischen Klavierintro wird der Song „Gengangeren“ eröffnet. Sehr viel Melancholie wird hier versprüht, bevor mit dem einsetzen der Rhythmusfraktion dem Zuhörer wieder ein eisiger Düsterwind um die Ohren pfeift. Von einer sehr ungewohnten Seite zeigt man sich nun zu Beginn von „Prunkende, Stolt I Jokumsol“. Liebliche, sanfte Frauenvocals stehen hier im Vordergrund. Der Sound bleibt auch so und ich bin dadurch ein wenig verwirrt, denn mit so etwas hätte ich nicht gerechnet. Doch schlecht ist diese Nummer beileibe nicht nur halt etwas ungewohnt nach den sehr düsteren Vorgängertracks. Genug von der Liebe, denn abschließend erschallt nun „En Myrmylne“ und hier zeigen sich die Norweger wieder von der düsteren Seite, auch wenn man die Dame ein weiteres Mal zum Duett bietet. Diese Gesänge sind aber eher in den Hintergrund gerückt worden und der Frontgrunzer hat hier wieder das Sagen. Mit einer stattlichen Spielzeit von 09:00 Minuten hat man sich etwas Spielraum gelassen um einige Soundarrangements einzubringen. So ist hier einiges vorhanden und die Jungs haben ihrem Einfallsreichtum freien lauf gelassen.

Fazit: Sicher die Szene wird man nicht revolutionieren, aber unbedingt schlecht würde ich den neuesten Streich der Truppe nicht bezeichnen. Das Material ist zwar diesmal etwas gewöhnungsbedürftiger, aber man hat immer noch genau das Richtige für jene, die es düster lieben und dabei auf Folkelemente dennoch nicht verzichten wollen. Die Duettgesänge sind sehr gut und passen sich nahtlos zu den bekannte Klängen dieser Truppe an. Ob man nun den Durchbruch schaffen wird? Das bezweifle ich ein wenig da es doch schon so viele Bands gibt, die diesem Genre frönen, aber ein antesten zahlt sich allemal aus.

Tracklist
01. Fandens Mælkebøtte 04:10
02. Hiertebrand 04:08
03. Generalen Og Troldharen 05:27
04. Arv 05:40
05. Yndifall 06:38
06. Gengangeren 04:32
07. Prunkende, Stolt I Jokumsol 02:41
08. En Myrmylne 09:00

Besetzung
Erik Fossan Rasmussen (voc)
Raymond Håkenrud (guit)
Marius Olaussen (guit & arccordion),
Tomas Torgersbråten (bass)
Lars Fredrik Frøislie (piano, mellotron, keys)

Internet
Asmegin Official Website

Adorned Brood – Noor

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Band: Adorned Brood
Titel: Noor
Label: Black Bards Entertainment
VÖ: 2008
Genre: Folk Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

He ihr Freizeitwikinger da draußen aufgepasst! Adorned Brood sind nach zwei Jahren wieder zurück und haben einen Gustohappen in Sachen Pagan/Viking Metal eingezimmert der sich hören lassen kann. Unter dem Banner von Black Bards Entertainment hat man das nunmehr sechste Album eingespielt. Wer auf heroische Klänge mit vielen rauen Elementen steht, der sollte den 27.11.08 dick anstreichen, denn an diesem Tag wird das Album welches von Markus Frost (voc & bass), Ingeborg Baumgärtel (voc & flute), Thorsten Derks (guit), Mirko Klier (guit) und Tim Baumgärtel (drums) aus dem Feuer gehoben wurde erscheinen.

Das „Intro“ welches mit Meeresrauschen und einem heroischen Soundklang glänzt, ist eine gute Einleitung und man bekommt binnen Sekunden Lust nach seinem Helm und seiner Streitaxt zu greifen und auf Beutezug zu gehen. Mit einer ordentlichen Breitseite des rauen und speedigen Metal dieses Genres wird gleich beim anschließenden „Storm“ weiter gemacht. Viele folkloristische Elemente finden Verwendung und werten das Ganze um Zacken auf. Die wechselnden Gesangseinlagen sind sehr gut und breit gefächert. So bieten uns hier die Herrschaften einen guten Querschnitt aus Frauengesängen, tiefen Growls, infernalem Gekreische und klaren, wenn auch sehr rauen Klargesängen. Die zusätzlich sehr melodischen Gitarrenlinen machen ihr übriges. Man schöpft gleich zu Beginn aus den Vollen und galoppiert dabei in der Masse mit einem sehr hohen Tempo daher. Sehr an viele alte Matrosenlieder bzw. an verschiedene Lagerfeuerlieder erinnert nun „Am Grunde Des Meeres“. Vom Konzept her erinnert mich das Ganze ein wenig an „7 Tage lang“, denn auch hier wird der Song erst nach einigen Sekunden gesteigert. Befindet man sich am Anfang noch auf sehr folkloristischen Pfaden, so preschen die Herrschaften gleich nach einigen Sekunden mit einem atemberaubenden Tempo aus den Boxen. Einige Wechsel hat man hier parat und die Band kehrt immer wieder in folkige Ecke zurück, hier verweilt man aber nur kurzzeitig, bevor es wieder recht flott weiter geht. Das aufkommende Polkafeeling zum Ende hin ist eine sehr gute Draufgabe und denke mir das die Fans bei den Konzerten hier ordentlich abtanzen und bangen werden. Recht verhalten ist der Beginn von „Sons of the Damned“, danach unterbreitet man uns eine volle Breitseite von fieser und dunkler Härte. Mit ordentlichem, fast schon Black Metal lastigen Beats schrettern hier die German Viking Metaller. Die Unterbrechung aus diesem speedigen Track findet man nur im Refrain, der mit einem sehr netten Frauengesang überzeugen kann. Der Titeltrack „Noor“ steht an fünfter Stelle, welcher durch ein Riffgewitter eingeläutet wird. Dreckige, raue Härte steht auch hier an der Tagesordnung und genau für diese Elemente sind die Herrschaften seit „Hiltia“ bekannt und beliebt. Die zusätzlich aufkommenden galoppierenden Tempowechsel sind eine weitere Bereicherung. Die Abwechslung von rauen und Kreischgesängen sind sehr ausgewogen in Szene gesetzt worden. Die breite Facette hat man aber durch den Einsatz der Flöte, als auch den heroischen Refrainchor geschaffen. Tadellos kann man nur sagen und das Kettenhemd überstreifen um Richtung Walhalla aufzubrechen. Ein ordentlicher Nackenbrecher ist auch „Adorned Brood“ geworden. Trotzdem das man hier sehr dreckig und rau werkelt kommen auch hier vermehrt Melodien zum Vorschein, wenn auch weniger oft als bei den Vorgängerstücken. Die Geschwindigkeit wird nun bei „Schiff Der Toten“ ein wenig gedrosselt. Dafür stampft dieser Midtempotrack ordentlich heroisch daher. Die kurzen Ruhephasen werden immer wieder durch Gesänge unterbrochen, die ein wenig Lagerfeuerromantik aufkommen lassen. Gleich im Anschluss begibt sich aber das Schiff wieder auf die heroische Midtempofahrt. Mit einem Klangintro, das mich ein wenig an den Soundtrack von, der Herr der Ringe erinnert, startet nun „Trollmelody“. Schluss mit lustig ist aber gleich beim einsetzen des fiesen Kreischgesangs. Die immer wieder einsetzenden Chorgesänge und die Flötenuntermalung sind eine absolute Bereicherung im Gesamtsound des Stücks. Das zum Ende hin abgelieferte Riffgewitter ist ein Hörgenuss dem man sich nicht entziehen sollte. Sehr modern und folkloristisch angehaucht ist nun der vorletzte Song, der sich „Under Yggdrasil“ nennt. Die üble Härte hat aber auch hier die Oberhand, jedoch wird sie deutlich öfters abgelöst als bei den vorangegangenen Tracks. Ein weiteres Mal an „7 Tage lang“ wird man nun abschließend bei „Drunken Sailor“ erinnert. Dieses alte Seemänner Sauflied müsste auch einige alte Piraten von den Toten auferwecken und zusammen mit allen Wikinger Kriegern aus Walhalla auf den Kreuzzug ziehen lassen.

Fazit: Wem Adorned Brood bis dato gefallen haben, der wird auch hier weiterhin viel Freude haben. Doch auch die restlichen Pagan/Viking Fans sollten sich diese Band vormerken und nach dem Anspielen werden sich auch viele neue Fans mit diesem Album die kommenden langen Winterabende versüßen. Guter harter Codex Regius muss nicht immer aus Skandinavien kommen, das zeigt uns diese Band spielend.

Tracklist

01. Intro 02:39
02. Storm 05:39
03. Am Grunde Des Meeres 03:53
04. Sons of the Damned 05:24
05. Noor 05:42
06. Adorned Brood 04:24
07. Schiff Der Toten 05:26
08. Trollmelody 03:55
09. Under Yggdrasil 05:26
10. Drunken Sailor 02:30

Besetzung

Markus Frost (voc & bass)
Ingeborg Baumgärtel (voc & flute)
Thorsten Derks (guit)
Mirko Klier (guit)
Tim Baumgärtel (drums)

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Agrypnie – Exit

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Band: Agrypnie
Titel: Exit
Label: Supreme Chaos Records
VÖ: 2008
Genre: Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Black Metal ist für mich immer so eine Sache, er muss wirklich gut in Szene gesetzt sein, dass es mich vom Hocker reist. Melodie und viele Spielereien müssen inkludiert sein, damit man mich animiert bzw. überzeugt. Die stupide Evil Satan Schiene finde ich eher ermüdend. Eine Band die meinen Vorstellungen von gutem Black Metal genügt, sind die Herrschaften von Agrypnie. Die aus Groß Gerau stammende Formation hat sich aus einem Soloprojekt heraus entwickelt. Erst nach und nach hat man sich zu einer kompletten Band gemausert. Das erste längere Lebenszeichen dieser Truppe trug den Titel „F51.4″ und es hat zwei Jahre gedauert bis Torsten, der Unhold (voc), Domenik (guit), Andreas Ballnus (guit), Carsten Pinkle (bass) und René Schott (drums) das neuste Werk aus dem Höllenschlund geborgen haben. Mit dem kurzen Titel „Exit“ bietet man wieder einiges für die Fans, vor allem jene die auf philosophische Texte stehen und zusätzlich hat man viele Thematiken eingebaut, wo es um Träume geht. Sicherlich nicht um schöne, sondern eher um die dunkle Seite der Seele. Sprich viel Melancholie fließt auch ein. Erschienen ist das Ganze via Supreme Chaos Records, na dann mal rein mit dem Unding.

Mit einem sehr schönen Akustikgitarren Intro startet „Mauern“. Danach greift man ordentlich in die Seiten. Feinster Black Metal Stahl mit einer eisigen Brise weht uns hier um die Ohren. Zwar hat man ordentliche Blast Beats drauf, doch auch sehr viele Melodien hat man eingebaut. Vor allem diese sind eine sehr gute Unterbrechung, bevor es wieder bretterhart weiter geht. Weiter im Kontext geht es mit „Die Last der Erinnerung“ auch hier gibt es einen eher ruhigeren Start, der binnen Sekunden von einem ordentlichen Gewitter unterbrochen wird. Zu dieser Truppe kann man nicht nein sagen. Sie bieten einfach unglaublich viel und servieren uns dies in einem sehr fetten Soundgewand mit einer sehr amtlichen Produktion. Bei dieser Nummer bleibt man eher auf der melodischen Seite und die orchestralen Untermalungen die man im Hintergrund eingebaut hat, sind eine weitere Bereicherung zum Gesamtsound der Truppe. Dadurch wirkt das Ganze um Ecken komplexer. Doch dass man hier etwa auf die kitschige Seite driften würde, kann man nicht bestätigen. Man bleibt auch weiterhin auf der Dunklen Seite der Macht und dadurch verweilt man auch hier länger in der düsteren, melancholischen Ecke. Ein herrlich, schauriges Klangintro eröffnet schon den nächsten Track der sich „Zivilisation“ nennt. Erst nach etwa 1.30 Minuten donnert man wieder härter daher, darum oder gerade deshalb kann man die Soundspielerei zu Beginn sehr gut genießen und aufnehmen, bevor man mit dem Donnerschlag wachgerüttelt wird. Schleppende Breaks stehen hier vermehrt an der Tagesordnung, die ab der Mitte wieder durch ein ordentliches Black Metal Gebolze abgelöst werden. Auch hier haben einmal mehr die orchestralen Untermalungen Verwendung gefunden und passen sich spielend dem Gesamtsound an. Von der beschaulichen Seite zeigt man sich auch nun zu Begin von „0545″. Viel Melancholie versprüht hier der Sound. Dieses instrumentale Stück, das man uns hier kredenzt, weist viele Ideen auf die, die Herrschaften hier musikalische bestens in Szene gesetzt haben. Melancholischer, trifft immer wieder auf orchestralen Sound und die beiden Stilrichtungen hat man bestens vereint. Ordentlich dreckig und rau erschallt nun
„Fenster zum Hof“. Eine sehr düstere Nummer mit einer guten Geschwindigkeit zum Abbangen. Zwar hält man die Geschwindigkeit eine Zeit lang noch zurück, aber ab der Mitte ertönen wieder bekannte Black Metal Blast Beats in bester Manier. Der Fronter ist für mich ein Vorzeigesänger par Excellence. Da er immer sehr breit gefächert agiert, so bietet er nicht nur stupides Gebrüll, dieser Kollege zeigt sich sehr vielschichtig durch seinen abwechselnden Gesang, den er uns sehr kräftig offeriert. Weiter geht es nun auch schon mit „Wohin“. Eines kristallisiert sich hier sehr stark raus. Diese Burschen entwickeln sich sehr langsam, bis sie sich von der harten Seite zeigen und das finde ich persönlich sehr gut. Man bietet dadurch viele Experimente die sich trotz der langsamen Entwicklung äußerst schnell im Hirn festsetzen. Ein weiterer Beweis ist dieser Track, wo man sich auch erst nach und nach vollends entfaltet. So kann man es schon oft kaum mehr abwarten was nun denn als nächstes geboten wird. Dadurch ist die Spannung beim zuhören sehr groß und dies ist ein weiterer Pluspunkt, der für das Können und Einfallsreichtum der Band spricht. Nahtlos geht es weiter mit „Während du schläfst“. Hier allerdings zeigt man sich schon von Beginn an deutlich schneller und härter. Kompromisslos ballert uns die Truppe ihren Track mit rasanter Geschwindigkeit um die Ohren. Sehr doomig und schleppend startet nun „Schwarz“. Die übelste Seite wird uns hier serviert. Die Melancholie die hier gezeigt wird, paart sich sehr gut mit dem doomigen Sound, den man diesem Track verpasst hat. Der klassische Klaviermittelteil der hier geboten wird ist ein weiteres Schmankerl, der dann zum Ende hin wieder durch ein ordentliches Gepolter unterbrochen wird. „R40.2″ ist wieder etwas rau und kompromissloser ausgefallen. Ordentliche Black Metal Beats knallt man uns hier um die Ohren, doch auch hier hat man einige Abwechslungen für uns parat. Vor allem die theatralischen Soundbrocken die hier eingeflochten wurden sind eine weitere Bereicherung. Rau und schretternd erklingt an vorletzter Stelle „In den Weiten“. Doch wie schon gesagt die stupide Black Metal Schiene haben diese Herrschaften nicht drauf. Einige Abwechslungen werden hier durch das aufsuchen von doomigen Gefilden geboten. Im Anschluss galoppiert die Formation in geschlossener Einheit ordentlich daher. Zu guter letzt kredenzt man uns noch „Exit“. Treffender Titel für den Schluss eines Albums. Am Ende haben die Jungs noch mal ein sehr gutes Instrumental gepackt, das durch viele Spielereien glänzt. Guter Abschluss muss ich schon sagen.

Fazit: Kein Black Metal für Evil Kidies. Ausgereifter Black Metal mit vielen Raffinessen, der uns hier von der deutschen Band geboten wird. Gehört für mich zu einen der stärksten Black Metal Alben in diesem Jahr.

Tracklist
01. Mauern 04:35
02. Die Last der Erinnerung 05:49
03. Zivilisation 05:56
04. 0545 04:34
05. Fenster zum Hof 11:38
06. Wohin 06:42
07. Während du schläfst 04:35
08. Schwarz 05:20
09. R40.2 04:57
10. In den Weiten 04:53
11. Exit 03:32

Besetzung
Torsten, der Unhold (voc)
Domenik (guit)
Andreas Ballnus (guit)
Carsten Pinkle (bass)
René Schott (drums)

Internet
Agrypnie Official Website
Agrypnie @ MySpace

Angband – Rising from Apadana

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Band: Angband
Titel: Rising from Apadana
Label: Pure Steel Records
VÖ: 2008
Genre: Power/Progressive Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Robert

Wie hat es Kobi Farhi von Orphaned Land mal in einem Interview ausgedrückt, der Nahe Osten hat eine gesunde Szene und vor allem die Metaller haben eine gute Freundschaft, egal ob Juden oder Islamisten. Eine Band die mir aus den Nachrichten bekannt ist sind die Iraner Angband. Denke bzw. weis von einer Dokumentation das diese Trupp unter genauer Beobachtung der Sittenwächter der Ayatollah ist. Habe es schon mal angekündigt diese Fundmentalisten sollten sich mehr Metal anhören und wären mit Sicherheit etwas lockerer. Seit 2004 arbeiten nun die Theraner an ihrem Material und nun ist es endlich soweit, die übrige Metal Welt macht man nun mit „Rising from Apadana“ auf sich aufmerksam. Ashkan Yazdani (voc), Mahyar Dean (guit) M. Halaji (bass) und Ramin Rahimi (drums) frönen hier eindeutig den Sittenwächtern verhassten Amerikanern Iced Earth mit einem ordentlichen orientalischen Einschlag. Sicher die Produktion ist jetzt nicht so sauber wie man es sonst gewohnt ist, davon sollte man aber wirklich hinwegsehen, wenn man weis unter welcher Gefahr und mit welchen Mitteln diese Truppe arbeitet.

Den Beginn macht man mit „Incarnation of Truth“ und die Truppe ackert solide und mit einer gehörigen dreckigen Härte. Viele parallelen mit Iced Earth in ihren Anfangstagen sind erkennbar und dennoch bestechen die Iraner hier mit viel Potential und einer gehörigen Portion Eigenständigkeit. Der melancholische Faktor der hier immer wieder durchblickt ist eine Wucht und wird durch düstere Klänge verfeinert. Die orientalischen Riffs die man an und ab abliefert sind ein Genuss und unterstreichen das Potential welches die Truppe besitzt. Frontmann Ashkan klingt wie eine Mischung aus John Greely und Mathew Barlow. Recht kräftig shoutet und singt er die Vocals und beweist viel Bandbreite. „Lighter Days“ brettert ordentlich speedig und hart aus den Boxen. Der Melancholiefaktor kommt auch hier zum Tragen und verfeinert das Ganze um Ecken. Kann mir nicht helfen trotz der Produktion bestechen die Herrschaften mit viel Flair und Können. Weiters legen die Jungs aus dem Nahen Osten eine Spielfreude an den Tag, den sich viele Underground Bands aus hiesigen Gefilden zu Herzen nehmen sollten. Dieser Truppe geht es noch um die Musik und nicht ums Kohle scheffeln. Viele Power Metal Riffs gibt es auch hier als geballtes Bangerkraftfutter und laden zum Bangen ein. Zwar finden hier immer wieder und sehr oft deutliche Kurskorrekturen statt, diese wurden aber sehr ausgewogen eingesetzt. Ein kurzes Zwischenintro in Form von „The Eyes“ hat man nun parat. Liebliche Akustikgitarrenklänge leiten nun nahtlos über zu „Flaming Sight“. Eine recht thrashige, bretterharte Nummer die ich bereits aus dem Beitrag eines Nachrichtensenders kannte. Geiles Stück, das zum Bangen und Abhotten einlädt. Die Chorvocals passen wie die Faust aufs Auge. Dieser Track könnte ebenfalls auf dem Album „Iced Earth“ oder gar „Night of the Stormrider“ stehen. Der Wechsel in die melancholische, ruhige Ecke ab der Mitte ist eine Wucht und auch in besonnenen Gefilden strotzen die Herrschaften nur so vor Kraft. Etwas mehr für die Power Metal Fraktion ist nun „Before the End of Time“. Hier höre ich einige parallelen zu Orphaned Land raus. Zwar hat dies mit dem Power Metal nicht viel zu tun, aber die orientalischen und düsteren Elemente die hier immer wieder zum Tragen kommen erinnern an die Israelis. Im Großen und Ganzen besticht man aber mit viel souveränen gespielten Power Metal, der mit vielen Soundideen angereichert wurde. An vorletzter Stelle hat man nun das thrashig/doomige Stück „Look Into the Abyss“ gepackt. Ein Doomgewitter jagt das nächste und die werden immer wieder durch Thrash Metal Blitze unterbrochen. Superbe Mischung die man hier für uns parat hat. Zum Ende hin wird ordentlich Druck gemacht und da kann ich mir vorstellen, dass die kleine iranische Metalszene ordentlich abgeht. Zu guter letzt schiebt man noch „The King’s Command“ nach. Einem recht netten Instrumental mit viel Düsterflair. Zwar vermisse ich ein wenig die Vocals, aber auch so macht dieser Track richtig Laune. Vor allem weil man hier einige Ideen kredenzt bekommt die laut aufhorchen lassen.

Fazit: Supported den iranischen Metalunderground und legt euch dieses Teil zu. Power Metal Fans kommen hier allemal auf ihre Kosten, auch wenn jetzt der Sound nicht so gut ausgefallen ist. Fuck the Sittenwächter & the Ayatollahs. ANGBAND for President of the Republik of Iran. Herr Mahmud Ahmadinedschad sollte sich mehr dieser Truppe zuwenden und die Musik unterstützen, anstatt mit Atombomben zu jonglieren. METAL MUSIC FROM IRAN RULES!!!

Tracklist
01 Incarnation of Truth
02 Lighter Days
03 The Eyes
04 Flaming Sight
05 Before the End of Time
06 Look Into the Abyss
07 The King’s Command

Besetzung
Ashkan Yazdani (voc)
Mahyar Dean (guit)
M. Halaji (bass)
Ramin Rahimi (drums)

Internet
Angband Official Website
Angband @ MySpace

Axel Rudi Pell – Tales of the Crown

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Band: Axel Rudi Pell
Titel: Tales of the Crown
Label: SPV / Steamhammer
VÖ: 2008
Genre: Heavy/Power Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Mr. Pell ist wieder zurück mit seiner Formation. Wer den musikalischen Zwillingsbruder von Ritchie Blackmore kennt, weis, hier bekommt man wieder die Vollbedienung. Hat diese Truppe jemals ein schwaches Album raus gebracht? Nein auf keinen Fall, ihre gesammelten Werke sind ein Stück Rockgeschichte und dennoch gibt es doch einige Ketzer denen die Formation nichts sagt. Ja liebe Rock und Metalgemeinde die gibt es wirklich. Der neueste Streich nennt sich „Tales of the Crown“ denn man ein weiteres Mal in der Konstellation Johnny Gioeli (voc), Axel Rudi Pell (guit), Volker Krawczak (bass), Mike Terrana (drums) und Ferdy Doernberg (keys) eingespielt hat.

Mit „Higher“ wird der Reigen eröffnet. Düstere mit ruhigen Gitarrenklängen angereicherte Rhythmen stehen zu Beginn im Vordergrund. Danach wird gleich ordentlich die Rockfahne hochgehalten. Zwar hat man das Gaspedal nicht vollends gedrückt, dafür hat man eine sehr stampfende Nummer geschaffen. Die Chorvocals sind einfach eine Wucht und Axel kredenzt uns wieder souveräne Riffs und Breaks am laufenden Band. Von der Machart sehr ähnlich ist nun „Ain’t Gonna Win“. Hier hat man aber eher die erdige Richtung eingeschlagen. Die Geschwindigkeit wird nach einigen Sekunden gesteigert. Man bietet sehr viele Wechsel von flotten und stampfenden Rhythmen die Ambrosia fürs Gehör sind. Waren bei den letzten Alben auch die Chorvocals das Erfolgsrezept, so greift man auch auf diesem Output zum gewohnten Erfolgsrezept und die Rechnung geht natürlich auf. Das Gaspedal wird nun bei „Angel Eyes“ ordentlich gedrückt und man schippert auf sehr schnellen, bretternden Gewässern dahin. Ein typisches Bangerstück aus dem Hause Axel Rudi Pell. Nach dem Abgang von Jeff Scott Soto hat man mit Johnny Gioeli einen Traumgriff gemacht. Der Bursche gehört für mich zu den Besten Sängern der Rock und Metal Szene. Auch auf diesem Album bietet der sympathische Amerikaner einfach alles und röhrt und singt ordentlich ins Mikro. Der gute Junge versteht es einfach wie ein variabler Shouter klingen muss. So bietet er einmal mehr einen sehr guten Querschnitt aus Gefühl und Härte. „Crossfire“ ist nun wieder eine sehr stampfende Nummer. Dennoch man driftet hier etwas öfters in die gefühlvolle Ecke. Hauptbestandteil sind aber ordentliche, erdige Rockrhythmen die sich unvermindert in den Gehörgang bohren. Mit einem Trommelwirbel und dem sofortigen Wechsel in die ruhige Ecke wird der Song „Touching My Soul“ eröffnet. Geilste Riffs serviert man uns hier die eine Lehrstunde in der Gitarrenspielerei sind. Feines balladeskes Stück, das immer wieder mit rockigen Ausbrechern aufwartet. Eine gute Mischung aus rockigen, funkigen und blusigen Rhythmen bietet man nun bei „Emotional Echoes“. Dieses instrumentale Stück ist eine ordentliche Tanznummer, die einen kaum ruhig sitzen lässt. Sehr rau und dreckig ertönt nun an siebter Stelle „Riding On An Arrow“. Gutes Bangerstück mit erdigen Gitarrenläufen die zum sofortigen Bangen und shaken gleichermaßen einladen. „Tales Of The Crown“ startet wieder sehr düster und verleiht mir sofort eine Gänsehaut. Eine sehr stampfende Midtemponummer wird uns hier geboten, die einmal mehr mit sauberen Chorvocals im Refrainbereich ausgestattet wurde. Doch nur die stupide Midtemposchiene wird hier beweiten nicht gefahren. So offeriert man uns hier auch einige Wechsel von Melancholie, Melodie und härteren Klängen. An vorletzter Stelle hat man nun eine sehr speedige Nummer mit dem Namen „Buried Alive“ gepackt. Eine Headbangernummer par Excellence ist ihnen hier gelungen. Somit kann man bei diesem Track sein Haupt ordentlich abschütteln, nur auf das lauschen der Vocals sollte man nicht vergessen. Abschließend gibt es noch „Northern Lights“, das zu Beginn von den Gitarrenklängen wie „Nothing Else Matters“ von Metallica klingt. Zum Abschluss hat man einen sehr theatralischen Track gepackt der Ambrosia für die Ohren ist. Feinste Gitarrenriffs und -breaks an allen Ecken und Enden. Doch auch der sehr bombastisch wirkende Sound ist eine Wucht und bläst einen um. Hammer Abschluss für eine Hammerscheibe.

Fazit: Was wohl das Erfolgsrezept des Herrn Pell ist habe ich mich immer wieder gefragt. Wer hier nicht zugreift ist selber schuld. Dieses Teil ist wirklich heiß und rockt ordentlich das Haus.

Tracklist
01. Higher 07:18
02. Ain’t Gonna Win 04:51
03. Angel Eyes 04:57
04. Crossfire 05:22
05. Touching My Soul 06:32
06. Emotional Echoes 05:07
07. Riding On An Arrow 05:55
08. Tales Of The Crown 08:21
09. Buried Alive 05:42
10. Northern Lights 06:21

Besetzung
Johnny Gioeli (voc)
Axel Rudi Pell (guit)
Volker Krawczak (bass)
Mike Terrana (drums)
Ferdy Doernberg (keys)

Internet
Axel Rudi Pell Official Website
Axel Rudi Pell @ MySpace