Band: Seven Gates
Titel: The Good and the Evil
Label: Rock It Up Records
VÖ: 2008
Genre: Power Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Nach der langjährigen Flut an Helloweenklonen aus dem Land des Stiefels wurde es ganz schön ruhig und nur mehr wenige Kapellen aus Italien haben sich dem Power Metal verschrieben. Mit den im Jahr 1999 gegründeten Seven Gates ist eine jener Bands übrig geblieben die nach wie vor frisch und fromm dem Power getränkten Stahl frönt. Doch diese Burschen aus der Toskana sind ein qualitativ hochwertiger Haufen und darf auf keinen Fall mit anderen schlappen Formationen in eine Topf geworfen werden. Mit „The Good and the Evil“ haben Federico Puleri (voc), Marco Moroni (guit), Tommaso Vitali (guit), Simone Vermigli (bass), Fabrizio Marnica (keys) und Lorenzo Innocenti (drums) dass zweite längere Lebenszeichen fertig geschmiedet und dies wurde in Eigenregie veröffentlicht. Freunde von Labyrinth der ersten Stunde und Freunde des Power Metal mit viel Feuer und Herzblut kommen mit diesen Italienern vollends auf ihre Kosten.
„Message To the Stars“ ist von einer sehr ruhigen Einleitung gekrönt, welche erst einmal, flotter im melodischen Galoppstil weitergeführt wird. Hier duellieren sich vor allem Axtschwinger und Keyboarder gleichermaßen, bevor der Fronter hinter sich alle vereint und man gemeinsam flotter dahin ackert. Wie schon erwähnt erinnert das Material der Italiener Labyrinth, doch auch etliche Gemeinsamkeiten mit den Franzosen Heavenly sind auszumachen. Dennoch machen diese Jungs hier viel im eigenständigen Bereich und sind halt nur Szenekollegen und deshalb kommen viele Parallelen und Gemeinsamkeiten auf. Die Truppe hat hier als Opener einen sehr entwickelnden Song geschaffen der von vielen Ausflügen, Einfädelungen, als auch Wechseln gekrönt ist und man so eine sehr facettenreiche Einleitung fürs Album geschaffen hat. Blitzschlag und Donnergewitter wird mit speedigem Power Metal bei „Vengeance“ nachverfolgt. Die Formation ackert hier im sehr flotten, galoppierenden Bereich und dazu lässt es sich bestens die Rübe schütteln. Während Szenekollegen sich von vielen modernen Einflüssen hinreißen haben lassen, verharren diese Jungs traditionellem Spiel. Durch diese Tradition bewahrt man den alten Spirit und dieser weis dennoch mit einem sehr frischen, jugendlichem Charme zu überzeugen. Mit diesem Bangertrack liefert man genau das Richtige um die Nackenmuskulatur zu strapazieren, dies wird aber mit einer sehr melodiösen Art auf ein Packet geschnürt geliefert und das macht viel Freude. Dunkel und bedrohlich wird nun „I don’t believe“ gestartet. Klassische Klavierklänge, werden von einem drohenden Synthysound begleitet und es sieht fast so aus dass man uns hier eine Ballade liefern will. Weit gefehlt, denn bereits nach der etwas längeren Einführung in das Stück präsentiert sich der Trupp von einer sehr hymnischen Seite, die immer wieder temporeicher durchgestartet wird. Knackiger und kantiger, mit noch mehr Speed im Blut schiebt man uns nun „The Dragon’kiss“ nach. Flotter Bangertrack wie er im Buche steht und mit festem Ruder wird das Schiff auf dem eingeschlagenen Kurs durch den Sturm gebracht und nur einige Keyboardpassagen lassen kurzzeitig einen Kurswechsel erahnen, doch schon verfolgt man wieder treu die Linie. Nach dem sehr temporeichen Vorgänger, serviert man uns nun in Form von „Ride The Wild“ eine deutliche Neujustierung der Geschwindigkeit. Deutlich fantasievoller wird hier dem hymnischen Stil gefrönt und dies im galoppierenden Bereich. Tolles hymnisches Epos das man uns hier in der Mitte des Albums präsentiert, da kommt viel Fäuste reckendes Flair auf. Weiter geht die Karussell Fahrt mit „Freedom“, welches wiederum sich von der melodischen Speedseite im galoppierenden Stil präsentiert. Weit verspielter kommen hier die Klänge durch die Boxen und auch quer durchs Stück wird einiges neu um- bzw. nachjustiert um viele Klangbilder zu schaffen und diese vereint auf die Hörerschaft hernieder prasseln zu lassen. Guter Bangerkraftstoff wird uns hier sehr facettenreich, mit vielen Erweiterungen schmackhaft gemacht. Eine breite Palette an Syntyspielereien im großen Stil kredenzt man uns zu Beginn von „Cry Of Efestus“. Dass man uns hier eine monumentale Nummer aufs Gehör drückt wird binnen Sekunden klar. Da wird munter und fröhlich gewechselt und alles in einem Topf zu einem leckeren Süppchen vermengt. Unterm Strich bekommen wir viel geboten und das trotz einer Spielzeit unter fünf Minuten. Der gewisse hymnische Faktor darf auch hier nicht fehlen und selbigen setzt man immer wieder erneut an um das Klangbild noch etwas mehr zu erweitern. Deutlich solider und vereinfachter, im melodischen Galoppstil ackert man mit „Honour And Pride“ weiter. Guter Melodic Power Metal Happen, mit kurzen Halten, bevor man uns erneut hochreißt und zum Abshaken animiert. Die totale Explosion allerdings erfolgt dann erst mit „17″, welches dem Namen gleich tuend sehr simpel und prägnant gestrickt ist und zum Bangen bereits beim Erschallen des ersten Tones einlädt. Ruhig und verträumt startet „Burning Clouds“, welches den Abschluss besiegelt. Doch lange brauchen wir auch hier nicht auf die Tempospritze zu warten, welche gleich im Anschluss durch die Speaker dröhnt und erneut zum Bangen bestens animiert, wenn auch mit mehreren Farbtupfern versehen und komplexer gestrickt wie beim Vorgänger.
Fazit: Freunde von alten Rhapsody (Rhapsody of Fire), Labyrinth und Heavenly Alben können hier laut aufschreien. Dies ist genau das Kraftfutter nach dem sie so sehnlichst gewartet haben.
Tracklist:
01. Message To the Stars 05:43
02. Vengeance 03:58
03. I don’t believe 05:43
04. The Dragon’kiss 05:27
05. Ride The Wild 05:32
06. Freedom 04:56
07. Cry Of Efestus 04:54
08. Honour And Pride 04:54
09. 17 03:27
10. Burning Clouds 04:41
Besetzung:
Federico Puleri (voc)
Marco Moroni (guit), Tommaso Vitali (guit)
Simone Vermigli (bass)
Fabrizio Marnica (keys)
Lorenzo Innocenti (drums)
Internet:
Seven Gates Website
Seven Gates @ MySpace