Band: Waylander
Titel: Honour Amongst Chaos
Label: Listenable Records
VÖ: 2008
Genre: Celtic/Folk Metal
Written by: Robert
Bewertung: 4/5
Irland ist nicht nur ein sehr schönes Land, sondern hat auch eine wachsende und starke Metal Szene. Der berühmteste Exportschlager sind wohl Primordial und Cruachan, aber auch die Landsmänner Waylander sind keine Unbekannten mehr und konnten mit den Releases „Once Upon an Era“, „Dawning of a New Age“, „Reawakening Pride Once Lost“ und „The Light, The Dark and The EndlessKnot bis dato für viel Furore sorgen. Es war ja sehr still geworden um die Düster Folk Metaller, aber nun sind sie mit dem neuesten Streich „Honour Amongst Chaos“ zurück. Ciaran O’Hagan (voc), Saul McMichael (guit), Ade Mulgrew (guit), Michael Proctor (bass), Den Ferran (drums) und Dave Briggs (Whistle, Mandolin & Bodhran) sind auch mir nicht unbekannt und wer die alten Skyclad bzw. Sabbat kennt wird auch mit dem neuesten Machwerk der Iren seine Helle Freude haben. Viele Keltische und heidnische Lyrics, als auch eine gehörige Brise Schwarz- als auch Folkmetal wurden wieder beigemischt. Na dann mal rein mit dem Ding und genau zugehört.
Mit einem superben Bassintro und fast schon Marschmusiklastigem Sound beginnt „As The Deities Clash“. Die schöne Folk Metal Brise weht einem gleich um die Ohren. Viel Flötengespiel hat genau so Platz wie bretterharte Rhythmen die dem ganzen noch eines drauf setzen. Der Fronter kreischt und röhrt infernal ins Mikro und dadurch beschert er vor allem mir eine Gänsehaut. Die Vergleiche mit Skyclad und Sabbat sind nicht unbegründet, da man sehr verdächtig wie beide Bands klingt. Wenn auch als etwas modernere Version. Man bemüht sich um viele Wechsel, so ist alles vorhanden von schnellen Arrangements bis hin zu etwas beschaulicheren Stopps. Der langsame Mittelteil ist einfach eine Wonne, bevor am Ende hin noch mal das Gaspedal bis zum Anschlag durchgetreten wird. Mit Akustikgitarren und Trommelwirbel geht es bei „Walk With Honour“ weiter. Gleich im Anschluss ertönen sehr doomige Gitarrenläufe, die einfach unterstreichen das die Iren viele ausgereifte Ideen haben die sie musikalisch bestens in Szene setzen. Die folkloristischen Elemente wurden etwas mehr in den Hintergrund gerückt, aber nur ein bisschen, dafür steht der Düsterfaktor mehr im Vordergrund. Die Chorgesänge sind ein Wucht und erschallen satt und amtlich aus den Boxen. Mit einem typisch Irischen Dudelsackspiel wird nun „Beyond The Ninth Wave“ eingeläutet. In ruhigen Momenten bevorzuge ich doch sehr oft Keltische und Irische Folkmusik und deshalb lasse ich mich ein wenig zurücksinken und lausche den schönen Klängen, um nach etwa einer Minute von donnernden Blast Beats und vielen schnellen harten Songlinien wachgerüttelt zu werden. Superbe Black Metal Nummer, mit doch vielen feinen und sanften Folkmelodien untermalt und das macht das Ganze zu einer sehr farbenbunten Nummer. Was vor allem diese Band gegenüber anderen Skandinavischen Bands besitzt, ist viel Feuer unterm Hintern. Kompromisslos und speedig dröhnt nun „Galloping Gaels“ aus den Lautsprechern. Superbe Nackenbrechernummer mit viel Violinspiel im Hintergrund. So kann man beim Zuhören kaum ruhig sitzen. Denke mir, dass es genau bei dieser Nummer bei Livekonzerten ordentlich zur Sache gehen wird. Der längste Track auf diesem Album ist „To Dine In The Otherworld“, der mit einer stattlichen Spielzeit von 10:16 Minuten ausgestattet wurde. Sehr heroisch und ruhig entfaltet sich diese Nummer sehr langsam und man wird Zeuge davon, dass die Herrschaften mit viel Liebe zum Teil arbeiten. Alles wurde hier wie einzelne Mosaiksteine zusammengesetzt und im Gesamten hat man einen sehr aufwendigen und ausgereiften Song geschrieben. So ist hier alles vorhanden von heroischen Klängen, versähen mit viel Folk, bis hin zu hammerharten Arrangements. Ein sehr aufwendiges Stück das von der ersten bis zur letzten Sekunde eine Wonne ist. Viele Wechsel würden normalerweise das ganze überladen klingen lassen. Nicht so bei dieser Nummer, wo das Ganze recht ausgewogen, farbenbunt und ausgreift klingt. Sehr düster geht es nun bei „Usurpers Of Our Legacy“ weiter. Eine weitere Nummer bei der man super die Rübe schütteln kann. Vor allem die beiden Seitenhexer versorgen den Zuhörer mit so manchem geilen Riff, als auch vielen Breaks. Dieser Song ist wohl sehr traditionell und mit doch sehr wenig Folk versehen, dafür kommen die Death/Black Metal Fans eher zum Zuge. Gute Abwechslung zum richtigen Zeitpunkt kann ich nur sagen. Gleich schnell, wenn auch um Kanten schneller ist nun „Taker Of Heads“. Etwas fröhlicher ist hier der Sound ausgefallen, was aber nicht heißen will das man hier einen auf Lustig macht. Nein, es ist einfach das Gitarrenspiel etwas fröhlicher ausgefallen und so klingt die Nummer sehr Melodic Death Metal lastig. „Elemental Chaos“ ist nun wieder ein Drift in Düstergefilde. Sehr Black Metal lastig klingt das Ganze. Dennoch hat man viele Melodien eingebaut und vor allem die Axtmänner versorgen uns hier ein weiteres Mal mit so manch geilem Riff. Im Mittelteil wurde der Folkmetal Pegel etwas mehr gehoben, bevor man zum Ende hin wieder kompromisslos weiter gefetzt wird, das einem die Spucke weg bleibt. Am Ende des Albums steht „Brú Na Bóinne“. Zum Schluss wurde der Folkmetal Faktor wieder deutlich gehoben und so erschallen nun viele schöne Keltische, als auch irische Folkklänge, die sehr ruhig und schön ausgefallen sind. Erst ab der Mitte des Tracks wird wieder ordentlich Gas gegeben und so beschließt man ein Album, das einem nur eines übrig lässt: NIEDERKNIEN und die Birne schütteln.
Fazit: Dir gefallen die alten Sachen von Skyclad und Sabbat. Dir ist stupider Pagan Metal zu langweilig und einfallslos. Da kann ich dir nur eines empfehlen: Waylander mit „Honour Amongst Chaos“
Tracklist:
01. As The Deities Clash 07:45
02. Walk With Honour 05:00
03. Beyond The Ninth Wave 07:56
04. Galloping Gaels 06:17
05. To Dine In The Otherworld 10:16
06. Usurpers Of Our Legacy 08:24
07. Taker Of Heads 06:02
08. Elemental Chaos 08:44
09. Brú Na Bóinne 05:42
Besetzung:
Ciaran O’Hagan (voc)
Saul McMichael (guit)
Ade Mulgrew (guit)
Michael Proctor (bass)
Den Ferran (drums)
und Dave Briggs (Whistle, Mandolin & Bodhran)
Internet:
Waylander Website
Waylander @ MySpace