Band: Retrodemon
Titel: Demon Stration
Label: Selfreleased
VÖ: 2007
Genre: Thrash Metal/Stoner/Hard Rock
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Eine weitere Band ohne Plattenvertrag hat uns ihre selbst produzierte Scheibe zugesandt. Diesmal habe ich einen weiteren Happen aus Amerika für euch. Retrodemon nennt sich diese Formation und wurde durch Szeneveteranen der Santa Barbara Rockszene gegründet. GC Mistretta (voc & guit), Alastair Greene (guit), Eric Eskelson (bass) und Tyler Clark (drums) kombinieren viele Einflüsse, so verehren sie Black Sabbath, The Beatles, frühe Metallica, Thin Lizzy und einige mehr und vereinen sie in ihrem Sound. Ihr Machwerk nennt sich „Demon Stration“ und das will ich mir mal genauer zur Brust nehmen.
Recht erdig packt man es beim Opener „Sycophant“ an. Teilweise fliesen hier einig Doom Elemente ein, dennoch machen die Amerikaner ordentlich Druck. Man hat aus den genannten Szenegrößen wirklich eine Mischung raus gefunden, die man als eigenen Sound verkauft. Meiner Meinung nach zeigen die Herrschaften viel Eigendynamik und das vermisst man leider heutzutage bei vielen Bands. Die Produktion ist sehr gut ausgefallen, wenn man bedenkt, dass man alles in Eigenregie gemacht hat. Diese Shakernummer ist genau das Richtige zum leichten Bangen und shaken. „Atheist“ rockt gleich ordentlich weiter. Ein ordentlich stampfender Track mit viel Gefühl für groovige Elemente ist ihnen hier gelungen. So findet man hier einige Sachen zum Abtanzen und Fäuste recken. Die gefühlvollen Rockelemente die an und ab immer wieder eingearbeitet wurden, werten den Song um einige Zacken mehr auf. So zeigt man sich sehr experimentierfreudig und hält trotzdem alte Trademarks aufrecht. Ein Rockstück zum Mitgrölen ist nun „Greybeard“. Die Rotzröhre des Fronters macht hier ihr übriges und so zeigen die Jungs auch im rockigen Bereich ihr unglaubliches Potential, das man in den Song einfließen hat lassen. Superbe Riffs und Breaks ziehen sich wie eine Linie durch das komplette Stück. Vor allem der Gitarrensound ist streckenweise sehr blusig ausgefallen und das kommt bestens zur Geltung. So galoppiert man an der einen Seite dreckig dahin und auf der anderen Seite rockt man ordentlich das Haus. Da bleibt einem nur eines übrig, sein wertes Haupt vor den Herrschaften zu neigen. Sehr modern ist der Anfang von „Mach Stereo“ ausgefallen. Im Anschluss rockt man wieder ordentlich das Haus. Um Zacken schneller gehen sie es hier an und fetzen ordentlich um. Die neuen Arrangements behält man in der Masse bei und so wurde hier eine sehr farbenreiche Nummer gezimmert die zum Bangen bestens geschaffen ist. Mit einem Basssolo startet „Faded“ an fünfter Stelle. Recht ruhig und beschaulich ist hier der Rhythmus ausgefallen. Nach 1,5 Minuten startet die Formation wieder einen schnelleren Angriff. Dennoch man bremst sich gleich darauf ordentlich ein und dieser Wechsel kommt immer wieder zum Einsatz. Der Song ist dadurch eine tolle und abwechslungsreiche Nummer geworden, die zum kurzzeitigen Entspannen einlädt, bevor die Jungs wieder flotter rocken. Kompromissloser und deutlich heavier ist nun „Dark Sunday“. Headbangernummer? Vollkommen richtig, superbe ratternde Riffs und Breaks werden uns hier vor den Latz geknallt. Hier kommt die Power Metal Fraktion etwas mehr zum Zuge. Dennoch stupide wird hier nicht dem Power Metal gefrönt, es wurden einige moderne Trademarks eingeflochten, die sich bestens mit den rauen Rhythmen vermengen. Für meinen Teil die beste Nummer auf diesem Album. So nun gibt es etwas für Metallica Liebhaber. Man hat dieser Formation nämlich ein Cover gewidmet. „Ride the Lightning“ wurde recht gut umgesetzt und im gesamten erscheint die Nummer äußert doomig und dreckig. Der Eigene Stempel konnte gut aufgesetzt werden, ohne dabei das Original zu zerstören. Vor allem die rotzigen Vocals sind ein Hammer. Mit einem klirrenden Riff startet gleich im Anschluss „P.A.S.D.“ durch. Im modernen Rockgewand rotieren hier die Burschen ordentlich. Man wechselt immer wieder von kurzen, langsameren Pfaden, hinüber zu flotteren Gefilden. Gute Abwechslung die uns hier kredenzt wird. Vor allem der moderne Gitarrensound lässt einen laut aufhorchen. Der Sound der Gitarren wurde auch bei „Evil Twin“ beibehalten. Dennoch röhrt und doomt es hier um Ecken mehr. Hier haben die Kanadier etwas mehr auf Wechsel geachtet und so ist dadurch eine ordentliche Crossover Nummer entstanden die gut ausgefallen ist. Die dreckige Härte gibt sich immer wieder die Hand mit gefühlvollen Parts. Nahtlos geht es dann mit „Blackout Crush“ weiter. So hängen diese beiden Stücke dicht beieinander und man könnte beide Nummern leicht als Part I & II sehen. Von der Machart ist dieser Track seinem Vorgänger sehr ähnlich, dennoch wird hier etwas flotter gearbeitet und die Wechsel sind nicht so abrupt ausgefallen. Als Abschluss hat man noch einen besonderen Happen für uns. Das Slayer Cover „South of Heaven“. Man war sehr daran bemüht das Stück sehr an das Original einzuspielen und dennoch konnte man viele Eigene Akzente setzen die sehr gut dazu passen. Wunderbarer Abschluss mit einem Cover das bestätigt, das Doom Metal meets Thrash Metal sehr wohl funktionieren kann.
Fazit: Hammer Album und alles wurde in Eigenregie sauber produziert. So finden Power Metaller, Rock- und Doom Metal Fans gleichermaßen hier einige Sachen die zu gefallen wissen. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Formation, es ist ihnen gelungen ein eindruckvolles Album einzuspielen das Spaß in den Backen hat.
Tracklist:
01 Sycophant
02 Atheist
03 Greybeard
04 Mach Stereo
05 Faded
06 Dark Sunday
07 Ride the Lightning
08 P.A.S.D.
09 Evil Twin
10 Blackout Crush
11 South of Heaven
Besetzung:
GC Mistretta (voc & guit)
Alastair Greene ( guit)
Eric Eskelson (bass)
Tyler Clark (drums)
Internet:
Retrodemon Website
Retrodemon @ MySpace